DE10125480A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Multifilament-Garns aus einem thermoplastischen Polymer - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Multifilament-Garns aus einem thermoplastischen PolymerInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Herstellung eines Multifilament-Garns aus einem thermoplastischen Polymer, werden die Filamente durch Schmelzspinnen aus einer Düsenplatte erzeugt, unter Kühlung verfestigt, abgezogen und aufgewickelt, wobei die Filamente nach dem Verfestigungspunkt in einem höhenveränderlich angeordneten Fadenführer geführt, insbesondere zu dem Multifilament-Garn zusammengeführt werden. Es wird die Fadenspannung der Filamente oder des Multifilament-Garns nach dem Verfestigungspunkt gemessen und der Abstand des Fadenführers zu dem Verfestigungspunkt und damit zu der Düsenplatte in Abhängigkeit von der gemessenen Fadenspannung verändert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Mul
tifilament-Garns aus einem thermoplastischen Polymer, indem die
Filamente durch Schmelzspinnen aus einer Düsenplatte erzeugt,
unter Kühlung verfestigt, abgezogen und aufgewickelt werden,
wobei die Filamente nach dem Verfestigungspunkt in einem höhen
veränderlich angeordneten Fadenführer geführt, insbesondere zu
dem Multifilament-Garn zusammengeführt werden. Die Erfindung
zeigt auch eine Vorrichtung zur Herstellung eines Multifilament-
Garns aus einem thermoplastischen Polymer, mit einer Düsenplatte
zum Erzeugen von Filamenten aus einem thermoplastischen Polymer,
mindestens einem höhenveränderlich angeordneten Fadenführer, und
einer Einrichtung zum Aufwickeln des durch Schmelzspinnen er
zeugten Multifilament-Garns. Die Erfindung läßt sich bei der
Herstellung eines Multifilament-Garns aus einzelnen Filamenten
bzw. Mikrofilamenten anwenden, die durch Schmelzspinnen erzeugt
und insbesondere mit einem Fadenführer zu einem Multifilament-
Garn zusammengeführt werden. Die Erfindung läßt sich überall
dort anwenden, wo zunächst Filamente schmelzflüssig erzeugt
werden, wobei der Übergang zwischen der schmelzflüssigen Phase
und der zumindest teil-festen Phase des Filaments als Verfesti
gungspunkt bezeichnet wird. Die erzeugten Multifilament-Garne
können für technische Zwecke, aber auch zur textilen Weiterver
arbeitung eingesetzt werden. Sofern eine oder mehrere Galetten
eingesetzt werden, kann das Multifilament-Garn mit geringer
Orientierung, Teilorientierung, oder in voll verstrecktem
Zustand mit einem hohen Wert für die Gleichmäßigkeit des Durch
messers über die Länge der Filamente (Uster-Wert) erzeugt
werden. Die Erfindung ist unabhängig von der Art der Kühlung.
Sie kann in Verbindung mit einer Querstromkühlung, einer Innen
kühlung oder einer Kühlung durch Umgebungsluft eingesetzt
werden. Mit der Erfindung können Filamente bzw. Mikrofilamente
mit einer Feinheit unter 1 dtex pro Filament erzeugt werden. Bei
der Herstellung eines Multifilament-Garnes können bis zu 200
Filamente und mehr zusammengeführt werden.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Art sind aus der EP 0 957 187 A2 bekannt. Dort werden die
Filamente durch Schmelzspinnen mit einer Spinngeschwindigkeit
von 2000 bis 7000 m/min erzeugt. Die Abkühlung der Filamente
erfolgt durch ein zentrales Anblassystem, also aus dem Inneren
einer sog. Blaskerze heraus. Die temperierte Luft wird von außen
nach innen zugeführt und innerhalb des Bündels der Filamente zum
Ausströmen gebracht. Die Abkühleinheit, aus der die temperierte
Luft ausströmt, besitzt eine kühlwirksame Länge, die verändert
werden kann, wobei es als wesentlich angesehen wird, den Abstand
des oberen Endes der Abkühleinheit von der Düsenplatte einstel
len zu können. Der Abstand wird Titer-abhängig auf maximal 35 mm
eingestellt. Die Filamente werden mit einem ringförmigen Faden
führer einzeln geführt und unterhalb der Abkühleinrichtung durch
einen weiteren Fadenführer zusammengefaßt. Dieser weitere Faden
führer ist höhenveränderlich angeordnet. Diese Veränderung in
der Höhe des Fadenführers wird auf die Geometrie der Blaskerze
eingestellt. Die relative Lage des Verfestigungspunktes bleibt
damit unbeeinflußt und ist von anderen Größen abhängig, bei
spielsweise von der Temperatur des Polymers im Bereich der
Düsenplatte und insbesondere von der Abzugs- bzw. Produktions
geschwindigkeit sowie der Wirksamkeit der Kühleinrichtung. Die
Lage des Verfestigungspunktes ist darüber hinaus von vielen
anderen Faktoren abhängig, so auch der Art des Polymers, seinen
Zumischungen, insbesondere Farben, dem Titer der Filamente, dem
Gesamttiter des Multifilament-Garns, den gewünschten Eigen
schaften des Garns und der Spinngeschwindigkeit, um hier nur die
wesentlichen Einflußgrößen zu nennen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art, die auch zur Durch
führung des Verfahrens geeignet ist, aufzuzeigen, mit denen eine
einfache und schnelle Anpassung bei der Herstellung unterschied
licher Produkte möglich und die Erzeugung konstanter gleich
mäßiger textilmechanischer Eigenschaften der unterschiedlichen
Produkte erzielbar ist.
Erfindungsgemäß wird dies bei einem Verfahren der eingangs be
schriebenen Art dadurch erreicht, daß die Fadenspannung der Fi
lamente oder des Multifilament-Garns nach dem Verfestigungspunkt
gemessen und der Abstand des Fadenführers zu dem Verfestigungs
punkt und damit zu der Düsenplatte in Abhängigkeit von der ge
messenenen Fadenspannung verändert wird.
Die Erfindung baut auf der Erkenntnis auf, daß sich mit einer
Veränderung der Lage des Verfestigungspunktes der Filamente
relativ zur Düsenplatte und relativ zu einem Fadenführer auch
die Fadenspannung verändert, so daß es möglich ist, aus einer
Veränderung der Fadenspannung Rückschlüsse auf die Lage des
Verfestigungspunktes zu ziehen. Durch Messung der Fadenspannung
entweder der Filamente vor der Zusammenführung zu dem Multifila
ment-Garn oder des Multifilament-Garns nach der Zusammenführung
der Filamente kann ein Signal gewonnen werden, welches zur
Steuerung bzw. Regelung der relativen Lage des Fadenführers,
insbesondere des ersten Fadenführers nach dem Verfestigungspunkt
genutzt werden kann. Dabei wird die Erkenntnis berücksichtigt,
daß insbesondere die textilmechanischen Eigenschaften des Multi
filament-Garns in starkem Maße davon abhängig sind, welcher
Abstand zwischen dem Verfestigungspunkt und dem ersten Reib
kontakt der Einzelfilamente bzw. des Multifilament-Garns an
einem Fadenführer besteht. Dies gilt unabhängig davon, ob der
Fadenführer nur zur Führung oder aber zugleich auch zur Präpara
tion der Filamente und/oder des Multifilament-Garns ausgebildet
ist. Das erfindungsgemäße Verfahren wird sowohl während eines
Produktwechsels, der in der Regel ohne Unterbrechung des
Schmelzspinnprozesses durchgeführt wird, als auch während der
Herstellung eines bestimmten Produktes eingesetzt und angewen
det, insbesondere dazu, die textilmechanischen Eigenschaften des
jeweiligen Produktes möglichst konstant zu halten. Die Ermitt
lung oder Messung der Fadenspannung kann getaktet, d. h. in
festlegbaren oder einstellbaren zeitlichen Abständen erfolgen,
ebenso die Steuerung oder Regelung des Abstandes des Faden
führers zu dem Verfestigungspunkt.
Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Fadenspannung
kontinuierlich gemessen und der Abstand des Fadenführers zu dem
Verfestigungspunkt in Abhängigkeit von der gemessenenen Faden
spannung taktweise verändert wird. Die kontinuierliche Messung
der Fadenspannung läßt am schnellsten bzw. unverzüglich erken
nen, wenn eine Änderung der textilmechanischen Eigenschaften
eintritt. Die taktweise Aussteuerung bzw. Einstellung des
relativen Abstandes zum Verfestigungspunkt führt dazu, daß
sinnvollerweise auch Zeiten entstehen, in welchen der Faden
führer vorteilhaft nicht bewegt wird, sondern stillsteht. Eine
fortlaufende Auf- und Abbewegung des Fadenführers wird damit
vermieden und eine Nachstellung erfolgt nur dann, wenn dies
sinnvoll ist, um konstante Verhältnisse anzustreben bzw. zu
erreichen.
Sinnvoll ist es weiterhin, wenn die Fadenspannung unmittelbar
nach dem ersten Fadenführer nach der Düsenplatte gemessen wird.
Der Ort der Messung der Fadenspannung sollte möglichst nahe an
dem in seiner Höhe veränderlich einzusteuernden Fadenführer
liegen, um die Veränderungen in der Lage des Verfestigungs
punktes möglichst ungestört von anderen stromab sich einstel
lenden Einflüssen messen bzw. ermitteln zu können. Es erscheint
sogar möglich, die Fadenspannung auch unmittelbar vor dem ersten
Fadenführer nach der Düsenplatte zu messen.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, daß die Fadenspannung an
mehreren Stellen stromab des ersten Fadenführers nach der Düsen
platte gemessen und die Veränderung des Abstandes des Faden
führers nach einer Mittelwertbildung der Meßwerte verändert
wird. Die Mittelwertbildung kann arithmetisch, aber auch mit
einer Gewichtung der verschiedenen Meßwerte erfolgen, wobei das
Signal des Sensors, der den geringsten Abstand zu dem Verfesti
gungspunkt aufweist, von besonderer Bedeutung ist. Es ist aber
durchaus auch möglich, Signale von bzw. zwischen der Anordnung
mehrerer Galetten zu gewinnen und in das Steuer- oder Regel
signal für den Antrieb des Fadenführers einzubeziehen.
Bei Durchführung des Verfahrens ist es sinnvoll, daß die Ände
rungen der Fadenspannung durch die Changierung beim Aufwickeln
des Multifilament-Garns vermittels eines großen Verlegedreiecks
in Richtung stromauf gedämpft werden. Ein solches großes Ver
legedreieck kann dadurch erzeugt werden, daß der der Changier
einrichtung vorgeschaltete Kopffadenführer einen besonders
großen Abstand von der Changiereinrichtung aufweist oder jeden
falls in eine solche Betriebsposition verfahrbar ist.
Eine Vorrichtung zur Herstellung eines Multifilament-Garns aus
einem thermoplastischen Polymer kennzeichnet sich erfindungs
gemäß dadurch, daß ein Antrieb für eine höhenveränderliche
Einstellung des Fadenführers relativ zu dem Verfestigungspunkt
der Filamente vorgesehen ist, daß mindestens ein Sensor zur
Ermittlung der Fadenspannung der Filamente oder des Multi
filament-Garns vorgesehen ist und daß eine Steuer- oder Regeleinrichtung
für den Antrieb in Abhängigkeit von der ermittelten
Fadenspannung durch den Sensor vorgesehen ist.
Wesentlich ist es, den Fadenführer nicht mehr durch z. B. eine
Schraubbefestigung höhenveränderlich an der Vorrichtung anzu
ordnen, sondern einen Antrieb vorzusehen, auf dem der Faden
führer angeordnet ist und mit dessen Hilfe der Fadenführer
stufenlos relativ zu dem Verfestigungspunkt der Filamente und
damit zur Lage der Düsenplatte in der Höhe während des Betriebes
veränderlich eingestellt werden kann. Ein solcher Antrieb läßt
sich auf vielfältige Weise verwirklichen, beispielsweise auf
mechanischem Wege durch eine motorgetriebene Verstellspindel,
auf pneumatischem oder hydraulischem Wege durch die Anwendung
entsprechender Kolben/Zylinder-Einheiten o. dgl.. Weiterhin muß
mindestens ein Sensor zur Ermittlung der Fadenspannung vorge
sehen sein. Solche Meßköpfe, mit denen die Fadenspannung ermit
telt werden kann, sind an sich bekannt. Ein solcher Sensor wird
jedoch in den Weg der Filamente oder des Multifilament-Garns
eingebracht und vorteilhaft zusammen mit dem Fadenführer bewegt,
so daß sich der relative Abstand zwischen Fadenführer und Sensor
nicht ändert. Schließlich muß eine Steuer- oder Regeleinrichtung
für den Antrieb in Abhängigkeit von der ermittelten Fadenspan
nung durch den Sensor vorgesehen sein. Durch diese Einrichtung
kann das von dem Sensor gelieferte Signal oder die von mehreren
Sensoren gelieferten Signale verarbeitet, moduliert und auf den
Antrieb aufgegeben werden. Zur Erzeugung einer geschlossenen
Regelschleife ist es gleichzeitig möglich, auch den tatsäch
lichen Weg des Fadenführers relativ zum Verfestigungspunkt zu
überwachen, um auf diese Art und Weise einen für das jeweilige
Produkt besonders günstigen Abstand zwischen Verfestigungspunkt
und Fadenführer einzustellen oder einzuhalten.
Der Fadenführer kann zur Bildung des Multifilament-Garns ausge
bildet sein. Der Sensor kann auch unabhängig davon unmittelbar
stromab des Fadenführers angeordnet sein. Die räumliche Nähe des
Sensors zum Fadenführer ist sinnvoll. Es versteht sich bei allen
Ausführungsformen, daß auch mehrere Fadenführer höhenveränderlich
einstellbar vorgesehen sein können, die dann zweckmäßig
über einen gemeinsamen Antrieb bewegbar sind. Sinnvoll ist es
aber auch, wenn der Fadenführer und der Sensor über den Antrieb
gemeinsam höhenveränderlich einstellbar angeordnet sind. In
diesem Falle ändert sich bei der Veränderung der Höhenlage nur
der Abstand zu dem Verfestigungspunkt, nicht aber der relative
Abstand zwischen Fadenführer und Sensor.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, daß der Fadenführer zugleich
zur Präparation der Filamente und/oder des Multifilament-Garns
ausgebildet ist. Es kann sich somit um einen Fadenführer han
deln, der lediglich die Filamente führt. Es kann sich anderer
seits um einen Fadenführer handeln, der lediglich das Multi
filament-Garn führt. Schließlich sind auch kombinierte Bauweisen
denkbar, über die beispielsweise ein Spinnöl oder eine sonstige
Präparationsflüssigkeit aufgetragen wird.
Sinnvoll ist es weiterhin, wenn die Vorrichtung einen beweglich
angeordneten Kopffadenführer oder eine bewegliche Galette auf
weist. Damit ist die Möglichkeit gegeben, ein relativ großes
Verlegedreieck während des Betriebes einzunehmen, so daß die
Fadenspannungsänderungen, die durch die Changierbewegung beim
Aufwickeln erzeugt werden, vergleichsweise klein bleiben bzw.
nur gedämpft entgegen der Laufrichtung des Multifilament-Garns
aufgegeben werden, so daß sie die Ermittlung der Fadenspannung
durch den Sensor nicht störend beeinflussen.
Die Erfindung wird schematisch anhand verschiedener Ausführungs
beispiele erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der wesentlichen Elemen
te zur Herstellung eines Multifilament-Garns in einer
ersten Ausführungsform,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der wesentlichen Elemen
te zur Herstellung eines Multifilament-Garns in einer
zweiten Ausführungsform,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der wesentlichen Elemen
te zur Herstellung eines Multifilament-Garns in einer
dritten Ausführungsform, und
Fig. 4 eine schematische Darstellung der wesentlichen
Elemente zur Herstellung eines Multifilament-Garns in
einer vierten Ausführungsform.
In Fig. 1 ist stark schematisiert eine Düsenplatte 1 einer
Spinnanlage verdeutlicht, aus der eine Vielzahl von Filamenten
2 in flüssigem Zustand auf Abstand zueinander austreten. Es kann
sich um ein Bündel von etwa 200 bis 400 Filamenten handeln. Die
austretenden noch flüssigen bzw. teigigen Filamente werden auf
irgendeine Weise abgekühlt. Es ist hier eine Querstromkühlung 3
schematisch angedeutet, mit der kühle Luft von außen durch das
Bündel der Filamente 2 geblasen wird. Während der Abwärtsbewe
gung der Filamente 2 tritt zumindest eine Teilverfestigung im
Oberflächenbereich ein. Dabei wird ein Verfestigungspunkt 4
durchlaufen, der für alle Filamente 2 zumindest in etwa gleicher
Entfernung von der Düsenplatte 1 gebildet ist. Die einzelnen
Filamente 2 werden mit Hilfe eines Fadenführers 5 zu einem
Multifilament-Garn 6 zusammengefaßt, welches sich gemäß Pfeil 7
nach abwärts bewegt bzw. in dieser Richtung abgezogen wird.
Dabei entsteht in dem Multifilament-Garn 6 eine Fadenspannung.
Es ist ein Sensor 8 zur Messung der Fadenspannung vorgesehen.
Das abgezogene Multifilament-Garn 6 durchläuft dann einen
weiteren Fadenführer 9, der unterhalb bzw. stromab des Sensors
8 vorgesehen ist. Die beiden Fadenführer 5 und 9 sind gemeinsam
höhenveränderlich vorgesehen, während der Sensor 8 ortsfest
angeordnet ist. Zum Verfahren der Fadenführer 5 und 9 in der
Höhe ist ein Antrieb 10 vorgesehen. Der Antrieb 10 weist einen
Motor 11 auf, über den zwei Gewindespindeln 12 und 13 verdreht
werden. An einer steigenden Mutter der Gewindespindel 12 ist der
Fadenführer 5 befestigt, so daß er bei einer Drehung des Motors
11 bzw. der Gewindespindel 12 gemäß Doppelpfeil 14 in der Höhe
veränderlich verfahren werden kann. Entsprechend wird der Faden
führer 9, der mit der Gewindespindel 13 gekoppelt ist, gemäß
Doppelpfeil 15 in der Höhe verändert. Bei dieser Höhenverfahr
barkeit handelt es sich um die Veränderung eines Abstandes 16
zwischen dem Verfestigungspunkt 4 und dem Fadenführer 5. Die
Gewindespindeln 12 und 13 können auch unterschiedliche Stei
gungen aufweisen, um auf die relative Einstellung der Fadenfüh
rer 5 und 9 zueinander Einfluß zu nehmen. Im Wesentlichen kommt
es aber auf das Nachregeln des Abstandes 16 zwischen dem
Verfestigungspunkt 4 und den Filamenten 2 und einer Ausgangslage
des Fadenführers 5 an.
Wenn sich die vom Sensor 8 gemessene Fadenspannung des Multi
filament-Garns 6 verändert, wird ein Änderungssignal gebildet,
welches über eine Leitung 17 an eine Steuer- und Regelein
richtung 18 gegeben wird. Dort kann das Signal verarbeitet,
moduliert oder sonstwie bearbeitet werden. Über die Steuer- und
Regeleinrichtung 18 wird dann der Motor 11 angesteuert, um bei
Bedarf die relative Höhenlage des Fadenführers 5 zum Verfesti
gungspunkt 4 zu verändern.
Das Multifilament-Garn 6 läuft nach dem Durchlauf durch den
zweiten Fadenführer 9 in eine erste Galette 19 und eine zweite
Galette 20, in denen es in üblicher Weise behandelt, beispiels
weise gestreckt wird. Jede Galette 19, 20 weist zwei Rollen auf.
Außerdem ist nachfolgend eine vertikal beweglich angeordnete
letzte Rolle 21 vorgesehen, die auf einem Schlitten 22 angeord
net ist und mit diesem aufwärts und abwärts verfahrbar angeord
net ist. Zum Erreichen einer Wechselposition wird die Rolle 21
nach unten gefahren, in der Betriebsstellung befindet Sie sich
vergleichsweise oben, so daß ein relativ großes Verlegedreieck
23 zwischen der Rolle 21 und einer Changiervorrichtung 24
gebildet wird. Das Multifilament-Garn 6 wird schließlich mit
Hilfe eines Wicklers 25 mit Motor 26 zu einer Spule aufge
wickelt. Das Verlegedreieck 23 wird möglichst groß gewählt,
damit aus der Changierbewegung des Multifilament-Garns 6 eine
möglichst geringe Fadenspannungsänderung resultiert und somit
diese Fadenspannungsänderung die Ermittelung der Fadenspannung
vermittels des Sensors 8 möglichst wenig beeinflußt.
Die in Fig. 2 angedeutete Vorrichtung stimmt prinzipiell mit der
Vorrichtung gemäß Fig. 1 in weiten Bereichen überein. An der
Düsenplatte 1 ist jedoch hier eine Blaskerze 27 ortsfest
befestigt. Die Blaskerze 27 besitzt ein Rohr mit Öffnungen, aus
welchem Kühlluft von innen nach außen radial durch das Bündel
der Filamente 2 strömt. Am ortsfesten Ende der Blaskerze 27
befindet sich ein Fadenführer 28, an welchem die verfestigten
Filamente 2 geführt werden. Der Fadenführer 28 kann als Präpa
rationsfadenführer ausgebildet sein. Sein Abstand zu dem
Verfestigungspunkt 4 kann aktiv nicht eingestellt werden, da die
Blaskerze 27 und damit der Fadenführer 28 ortsfest sind.
Auch hier werden die Filamente 2 an einem Fadenführer 5 zusam
mengeführt. Der Fadenführer 5 ist auch hier mit dem Antrieb 10
bzw. der Gelenkspindel 12 höhenveränderlich verbunden. Unmittel
bar unterhalb des Fadenführers 5 befindet sich der Sensor 8 zur
Ermittelung der Fadenspannung. Auch dieser Sensor 8 ist hier
beweglich angeordnet, d. h. mit dem Antrieb 10 gekuppelt. Der
Abstand zwischen Fadenführer 5 und Sensor 8 bleibt dabei zweck
mäßig konstant. Auch hier wird der Fadenführer 5 durch Verände
rung des Abstandes 16 zum Verfestigungspunkt 4 nachgeführt. Im
Lauf des Multifilamentgarns 6 ist ein ortsfester Fadenführer 29
und nachfolgend ein weiterer, jedoch ortsfest angeordneter
Sensor 30 vorgesehen. Von dem Sensor 8 führt eine Leitung 17 zu
der Steuer- und Regeleinrichtung 18. Von dem Sensor 30 führt
eine Leitung 31 zu der Steuer- und Regeleinrichtung 18. Weitere
ortsfest angeordnete Sensoren 32 und 33 befinden sich im Bereich
der Galetten 19, 20, 21 und sich über Leitungen 34 bzw. 35
ebenfalls mit der Steuer- und Regeleinrichtung 18 verbunden.
Nachgeordnet zu der Rolle 21 ist ein weiterer ortsfester Sensor
36 vorgesehen, der über eine Leitung 37 an die Steuer- und
Regeleinrichtung 18 angeschlossen ist. Auf diese Weise werden
die von den Sensoren 8, 30, 32, 33 und 36 festgestellten Faden
spannungssignale in der Steuer- und Regeleinrichtung 18 ver
arbeitet und ein entsprechendes Steuer- oder Regelsignal auf den
Motor 11 des Antriebes 10 gegeben, so daß bei festgestellten
Änderungen der Fadenspannung eine Veränderung der Höhenpositon
des Fadenführers 5 und des Sensors 8 erfolgen. Dabei wird der
Abstand 16 zum Verfestigungspunkt 4 verstellt, nachgestellt bzw.
eingestellt. Die Lage des Verfestigungspunktes 4 kann sich bei
sich ändernden Produktionsbedingungen ebenfalls verändern. Der
nachgeschaltete Wickler 25 ist hier mit einer Andrückwalze 38
ausgestattet. In der Steuer- und Regeleinrichtung 18 werden die
eingehenden Signale, vorzugsweise gefiltert und gewichtet,
ausgewertet und dementsprechend der Motor 11 angesteuert. Die
Erfassung der Fadenspannung kann dabei kontinuierlich und die
Nachsteuerung der Höhenlage des Fadenführers 5 und des Sensors
8 taktweise bzw. Schrittweise erfolgen.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 ist die Blaskerze 27 nicht
ortsfest an der Düsenplatte 1 angeordnet, sondern sitzt höhen
veränderlich an der Gewindespindel 12. Das untere Ende der
Blaskerze 27 ist auch hier mit einem Fadenführer 39 versehen,
dessen Abstand höhenveränderlich zu dem Verfestigungspunkt 4
steuerbar ist. Ein erster Sensor 8 und ein zweiter Sensor 30
sind hier ortsfest angeordnet. Ebenso sind die Fadenführer 5 und
9 ortsfest angeordnet. Ansonsten stimmt die Vorrichtung weit
gehend mit dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 überein. Anstelle
einer Blaskerze 27 mit festgelegter wirksamer Länge kann auch
eine Blaskerze 27 mit veränderlicher wirksamer Länge vorgesehen
sein, deren oberes Ende also mit der Düsenplatte verbunden ist.
Bei der Ausführungsform der Vorrichtung gemäß Fig. 4 wird das
Bündel der Filamente 2 von einer ringförmig angeordenten Kühl
einrichtung 40 umschlossen, mit der Kühlluft radial von außen
nach innen durch das Bündel der Filamente 2 geblasen wird. In
Relation zu dem Verfestigungspunkt 4 wird der Fadenführer 5
geführt, der über den Antrieb 10 höhenveränderlich eingestellt
werden kann. Der Antrieb 10 besitzt hier mindestens eine
Kolben/Zylinder-Einheit 41, mit der der Fadenführer 5 höhenver
änderlich bewegt werden kann. Von einem ortsfesten Sensor 8
gelangt ein entsprechendes Signal der Fadenspannung zu der
Steuer- und Regeleinrichtung 18. Bei dieser Vorrichtung fehlen
die Galetten. Statt dessen ist in direkter Linie von oben nach
unten ein Kopffadenführer 42 vorgesehen, der von dem Schlitten
22 getragen wird und insoweit zur Vergrößerung bzw. Verkleine
rung des Verlegedreiecks 23 vertikal beweglich ist. Ein Wickler
25 sowie eine Changiervorrichtung 24 vervollständigen diese
Anlage. Ein Steuer- bzw. Regelsignal wird von der Steuer- und
Regeleinrichtung 18 über eine Leitung 43 an die Kolben/Zylinder-
Einheit 41 ausgesteuert. Der Fadenführer 5 kann auch hier als
Präparationsfadenführer ausgebildet sein.
1
Düsenplatte
2
Filament
3
Querstromkühlung
4
Verfestigungspunkt
5
Fadenführer
6
Multifilament-Garn
7
Pfeil
8
Sensor
9
Fadenführer
10
Antrieb
11
Motor
12
Gewindespindel
13
Gewindespindel
14
Doppelpfeil
15
Doppelpfeil
16
Abstand
17
Leitung
18
Steuer- und Regeleinrichtung
19
Galette
20
Galette
21
Rolle
22
Schlitten
23
Verlegedreieck
24
Changiervorrichtung
25
Wickler
26
Motor
27
Blaskerze
28
Fadenführer
29
Fadenführer
30
Sensor
31
Leitung
32
Sensor
33
Sensor
34
Leitung
35
Leitung
36
Sensor
37
Leitung
38
Andrückwalze
39
Fadenführer
40
Kühleinrichtung
41
Kolben/Zylinder-Einheit
42
Kopffadenführer
43
Leitung
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung eines Multifilament-Garns aus
einem thermoplastischen Polymer, indem die Filamente durch
Schmelzspinnen aus einer Düsenplatte erzeugt, unter Kühlung
verfestigt, abgezogen und aufgewickelt werden, wobei die Fila
mente nach dem Verfestigungspunkt in einem höhenveränderlich
angeordneten Fadenführer geführt, insbesondere zu dem Multi
filament-Garn zusammengeführt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fadenspannung der Filamente oder des Multifilament-Garns
nach dem Verfestigungspunkt gemessen und der Abstand des Faden
führers zu dem Verfestigungspunkt und damit zu der Düsenplatte
in Abhängigkeit von der gemessenenen Fadenspannung verändert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fadenspannung kontinuierlich gemessen und der Abstand des Faden
führers zu dem Verfestigungspunkt in Abhängigkeit von der
gemessenenen Fadenspannung taktweise verändert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fadenspannung unmittelbar nach dem ersten Fadenführer
nach der Düsenplatte gemessen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fadenspannung an mehreren Stellen stromab des ersten Faden
führers nach der Düsenplatte gemessen und die Veränderung des
Abstandes des Fadenführers nach einer Mittelwertbildung der
Meßwerte verändert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Änderungen der Fadenspannung durch die Changierung beim Auf
wickeln des Multifilament-Garns vermittels eines großen Verlege
dreiecks in Richtung stromauf gedämpft werden.
6. Vorrichtung zur Herstellung eines Multifilament-Garns (6)
aus einem thermoplastischen Polymer, mit einer Düsenplatte (1)
zum Erzeugen von Filamenten (2) aus einem thermoplastischen
Polymer, mindestens einem höhenveränderlich angeordneten
Fadenführer, und einer Einrichtung zum Aufwickeln des durch
Schmelzspinnen erzeugten Multifilament-Garns, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Antrieb (10) für eine höhenveränderliche
Einstellung des Fadenführers (5; 5, 9; 39) relativ zu dem
Verfestigungspunkt (4) der Filamente (2) vorgesehen ist, daß
mindestens ein Sensor (8) zur Ermittlung der Fadenspannung der
Filamente (2) oder des Multifilament-Garns (6) vorgesehen ist
und daß eine Steuer- oder Regeleinrichtung (18) für den Antrieb
(10) in Abhängigkeit von der ermittelten Fadenspannung durch den
Sensor (8) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Fadenführer (5) zur Bildung des Multifilament-Garns (6)
ausgebildet und der Sensor (8) unmittelbar stromab des
Fadenführers (5) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fadenführer (5) und der Sensor (8) über den Antrieb (10)
gemeinsam höhenveränderlich einstellbar angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Fadenführer (5; 39) zugleich zur
Präparation der Filamente (2) und/oder des Multifilament-Garns
(6) ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung einen beweglich
angeordneten Kopffadenführer (42) oder eine bewegliche Galette
(21) aufweist.
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