DE1012404B - Anordnung zum wechselweisen Betrieb mehrerer Hochfrequenzverbraucher - Google Patents

Description

DEUTSCHES

kl. 21h 35

INTERNAT. KL. H 05 b

PATENTAMT

S 47532 VIIId/21h ANMELDETAG: 17. FEBRUAR 1956

BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 18. JULI 1957

Bei bestimmten Arten nicht kontinuierlich gespeister Hochfrequenzverbraucher ist die Dauer, während der das Gut im Hochfrequenzfeld behandelt wird, klein im Verhältnis zur Gesamtdauer des Vorganges. Dies ist z. B. oft bei Hochfrequenzsc'hweißvorrichtungen und bei Anlagen zum induktiven Erwärmen von zu härtenden Gegenständen der Fall. Das Beendigen der Hochfrequenzeinwirkung erfolgte bisher durch Öffnen eines im Zuge der Speiseleitung liegenden Schalters. Dabei treten jedoch Schwierigkeiten auf, die vornehmlich dadurch bedingt sind, daß die Schalter im Zuge der Hochfrequenzspeiseleitung schwer kompensierbare elektrische Schaltelemente darstellen und die genaue Anpassung des Verbrauchers an den Hochfrequenzgenerator erschweren.

Es ist auch bekannt, bei Anordnungen, bei denen mehrere Generatoren verschiedener Frequenz auf einen einzigen Verbraucher geschaltet werden, diese durch fest eingestellte Sperrmittel, z. B. durch Schwingungskreise oder Kondensatoren, gegenseitig zu verriegeln, so daß ein unerwünschtes Abfließen von Leistung oder Strom der einen Frequenz, z. B. Hochfrequenz, in den Generatorkreis mit der anderen Frequenz, z. B. Niederfrequenz oder Gleichstrom, weitgehend verhindert wird. Mit dieser Anordnung läßt sich jedoch nicht die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe lösen, die vor allem darin besteht, mit einfachen Mitteln vorzugsweise mehrere Hochfrequenzverbraucher an eine Hochfrequenzenergiequelle wahlweise anzuschließen und dabei die eingangs erwähnten Anpaßschwierigkeiten zu beheben.

Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum wechselweisen Betrieb mehrerer Hochfrequenzverbraucher, die von einem gemeinsamen Hochfrequenzgenerator gespeist werden, unter Verwendung von Schaltern und Transformationsgliedern, die gegebenenfalls als Lecherleitungen ausgebildet sind, und ist dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Verbraucherleitung ein Kurzschlußschalter an einer solchen Stelle angeordnet ist, daß der Eingangsscheinwiderstand der Verbraucherleitung im Abzweigpunkt bei geschlossenem Schalter durch die Wirkung von Transformationsgliedern sehr groß ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung und weitere Einzelheiten werden an Hand der Zeichnung näher erläutert.

In Fig. 1 sind beispielsweise drei Hochfrequenzverbraucher 1, 2 und 3 über die Hochfrequenzleitungen 4, S und 6 mit einem einzigen Hochfrequenzgenerator 7 leitend verbunden. Wenn die Leitungslängen zwischen den Verbrauchern und dem Abzweigpunkt 9 größer als ein Viertel der elektrischen Wellenlänge sind, mit der gearbeitet wird, läßt sich auf jeder Leitung eine solche Stelle finden, daß ein dort be-Anordmmg zum wechselweisen Betrieb
mehrerer Hochfrequenzverbraucher

Anmelder:

Siemens-Schuckertwerke

Aktiengesellschaft,

Berlin und Erlangen,

Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50

Wolfgang Krüger, Erlangen,
ist als Erfinder genannt worden

tätigter Kurzschlußschalter 8 einen sehr hohen Eingangssc'heinwiderstand der Speiseleitung am Abzweigpunkt 9 bewirkt. Durch Verwendung geeigneter elektrischer Schaltglieder (Kondensatoren und/oder Drosselspulen) ist es möglich, den Abstand zwischen dem Kurzschlußschalter und dem Abzweigpunkt den technischen Erfordernissen entsprechend zu verändern, wobei ebenfalls der Eingangsscheinwiderstand bei kurzgeschlossener Speiseleitung am Abzweigpunkt 9 sehr hohe Werte annimmt.

Infolge des hohen Eingangs wider Standes bei Kurzschluß liefert der Hochfrequenzgenerator nur an denjenigen Verbraucher Energie, dessen Kurzschlußschalter geöffnet ist. Die Transformationsglieder lassen sich so bemessen, daß beim Arbeiten der Verbraucher keine störenden Stoßstellen für die Hochfrequenzenergie auftreten. Die aus Kondensatoren und/oder Drosselspulen bestehenden Transformationsglieder werden vorteilhaft mit dem Kurzschlußschalter zusammen in einem besonderen Gehäuse 10 untergebracht.

Verzichtet man auf besondere Transformationsglieder, so muß die Länge des Leitungsstückes zwischen dem Abzweigpunkt 9 und dem betreffenden Kurzschlußschalter 8 etwa ein Viertel der elektrischen Wellenlänge oder ein ungerades Vielfaches davon betragen. Damit an dem nicht mehr mit Hochfrequenzenergie versorgten Verbraucher mit Sicherheit keine Restspannungen mehr liegen, kann zwischen den Verbrauchern 1 bis 3 und den Kurzschlußschaltern 8 zusätzlich eine Leitungstrennstelle angeordnet werden, wie dies in der Leitung des Verbrauchers 3 gestrichelt dargestellt ist. Eine solche Trennstelle kann durch einen klein zu bemessenden Schalter verwirklicht werden, der nur für kleine Schaltleistungen ausgelegt zu

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werden braucht. Auf diese Weise werden die bei leistungsstarken Hochfrequenzschaltern auftretenden Nachteile hinsichtlich der Anpassung vermieden.

Fig. 2 zeigt eine mögliche Ausführungsform eines für die Anordnung nach der Erfindung vorteilhaften Kurzschlußschalters. Auf dem Mittelleiter 12 einer Hochfrequenzleitung ist ein Kontaktstück 13 und auf dem Außenleiter 14 ein Gehäuse 15 aufgesetzt, das einen Kurzschlußschalter enthält. Der Kurzschlußschalter besteht aus der Spule 16, die einen als Schaltstift 17 dienenden Eisenkern betätigt. Der Schaltstift wird mit Hilfe der Federn 18 in die Kurzschlußstellung gebracht; d. h., der Kurzschluß des Mittelleiters 12 mit dem Außenleiter 14 wird über das Kontaktstück 13, den Schaltstift 17 und über die Kontaktfedern 19 hergestellt. Sobald die Spule 16 erregt wird, wird der Kurzschluß aufgehoben.

Der Gegenstand der Erfindung beschränkt sich nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele, sondern er kann in mehrfacher Weise abgewandelt werden. An Stelle der für die Fernbedienung insbesondere in Verriegelungsschaltungen vorteilhaften Schaltschütze können auch mechanisch betätigte Schalter benutzt werden, die ebenso wie die Fernbedienungsgeräte infolge der erfindungsgemäßen Anordnung verhältnismäßig klein ausfallen und somit zu einer übersichtlichen, betriebssicheren und wenig Raum beanspruchenden Anlage beitragen.

Claims (5)

Patentansprüche.

1. Anordnung zum wechselweisen Betrieb mehrerer Hochfrequenzverbraucher, die von einem gemeinsamen Hochfrequenzgenerator gespeist werden, unter Verwendung von Schaltern und Transformationsgliedern, die gegebenenfalls als Lecherleitungen ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Verbraucherleitung ein Kurzschlußschalter an einer solchen Stelle angeordnet ist, daß der Eingangsscheinwiderstand der Verbraucherleitung im Abzweigpunkt bei geschlossenem Schalter durch die Wirkung von Transformationsgliedern sehr groß ist.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Transformationsglied das zwischen dem Kurzschlußschalter und dem Abzweigpunkt befindliche Leitungsstück dient.

3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Leitungsstückes etwa ein Viertel der elektrischen Wellenlänge oder ein ungerades Vielfaches davon beträgt.

4. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Schalter und dem Abzweigpunkt verlustarme Schaltelemente, z. B. Drosselspulen und/oder Kondensatoren, mit dem Leitungsstück parallel und/oder in Reihe angeordnet sind.

5. Anordnung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Verbraucher und dem Kurzschlußschalter zusätzlich eine Leitungstrennstelle angeordnet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 923 026;
schweizerische Patentschrift Nr. 248 281.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 709 588/Z28 7.57