DE10124028A1 - Selbstadhäsive Dentalmaterialien - Google Patents

Selbstadhäsive Dentalmaterialien

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine an der Zahnhartsubstanz selbsthaftende Zusammensetzung, umfassend: DOLLAR A (A) 5 bis 75 Gew.-% einer oder mehrerer mono- oder höherfunktioneller ethylenisch ungesättigter Verbindungen, die zusätzlich über mindestens eine säurefunktionelle Gruppe verfügen, (B) 2 bis 50 Gew.-% einer oder mehrerer mono- oder höherfunktioneller ethylenisch ungesättigter Verbindungen ohne säurefunktionelle Gruppe, (C) 22,8 bis 85 Gew.-% Füllstoffe, (D) 0,1 bis 8 Gew.-% eines oder mehrerer Initiatoren und gegebenenfalls Aktivatoren, (E) 0,1 bis 20 Gew.-% zusätzliche Additive bzw. Modifikatoren.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft selbstadhäsive Dentalmaterialien, die sich durch hohe Adhäsion an Zahnhartsubstanzen, Einfachheit in der Anwendung sowie durch gute mechanische Eigenschaften auszeichnen. Die erfindungsgemäßen Massen können im Dentalbereich als Füllungen, Zemente, Stumpfaufbauten, Fissuren­ versiegeler und als zahntechnische Werkstoffe eingesetzt werden.
Nach dem heutigen Stand der Technik werden für die oben genannten Anwendungszwecke im wesentlichen folgende Substanzklassen verwendet:
  • - Amalgame
  • - Glasionomerzemente (GIZe)
  • - Composite
  • - Compomere
  • - Kunststoffverstärkte Glasionomerzemente (RMGIZe)
Es ist bekannt, dass Amalgame keine Selbstadhäsion an den Zahnhartsubstanzen Schmelz und Dentin zeigen. Die Befestigung von Amalgamen erfolgt rein mechanisch über eine sogenannte Unterschnittpräparation. Es liegt daher zwischen Zahnhartsubstanz und dem Amalgam ein Randspalt vor, der häufig die Ursache für die unerwünschte Bildung von Sekundärkaries ist. Dieser Sachverhalt wird beispielsweise in der WO 93/12759 ausführlich beschrieben.
Die Glasionomerzemente (GIZe) zeigen im Gegensatz zum Amalgam eine schwache Adhäsion an den Zahnhartsubstanzen. Die Haftwerte liegen jedoch im sehr niedrigen Bereich von 1 MPa und werden in der Regel nur durch einen vorgeschalteten Konditionierschritt erreicht. Ein weiterer Nachteil der GIZe sind die niedrigen mechanischen Werte und hier insbesondere die niedrigen Biegefestigkeiten, die einen Einsatz im Kaudruck-belasteten Bereich limitieren.
Composite zeichnen sich durch sehr gute mechanische Eigenschaften sowie durch eine ausgezeichnete Ästhetik aus. Composite bestehen in der ausgehärteten Form im wesentlichen aus einer vernetzten polymeren Kunststoffmatrix auf Basis von (Meth)acrylatmonomeren und einem Anteil von Füllstoffen. Um die Verbindung zwischen Kunststoffmatrix und Füllstoff vor Zersetzungen durch Hydrolyse zu schützen, sind Composite in der Regel unpolar und hydrophob formuliert. Dies hat zur Folge, dass Composite keine Selbstadhäsion an den Zahnhartsubstanzen und insbesondere an Dentin zeigen. Ferner zeigen Composite während der Aushärtung eine Schrumpfung, was die Bildung von Randspalten und die Entstehung von Sekundärkaries ermöglicht. Um die Composite adhäsiv an den Zahnhartsubstanzen zu befestigen und zur Vermeidung des Randspaltes sind zusätzliche Vorbehandlungen bzw. Arbeitsschritte mit einem sogenannten Bonding erforderlich. Dabei müssen nach dem gegenwärtigen Stand der Technik durch den Behandler folgende Arbeitsschritte durchgeführt werden:
  • - Anätzen der gesamten Zahnhartsubstanzen durch eine geeignete Säure wie Phosphorsäure ("Total Etch-Technik");
  • - Auftragen eines Primers, der oberflächlich in die Zahnhartsubstanz einpenetriert;
  • - Auftragen eines Bondings, welches zusammen mit dem Primer eine Hybridschicht bildet;
  • - Polymerisation des Bondings beispielsweise durch Bestrahlen mit Licht; und/oder Redoxreaktion;
  • - Aufbringen des eigentlichen Composites.
Um die Anzahl der Arbeitsschritte zu reduzieren sind mittlerweile folgende individuelle neuen Verfahren entwickelt worden:
  • - Zusammenfassen des Primers und Bondings zu einer Komponente.
  • - Zusammenfassen des Primers und Ätzmittels zu einer Komponente, welche nach dem Auftragen nicht mehr abgespült wird.
  • - Zusammenfassen des Ätzmittels, Primers und Bondings zu einer Lösung, welche nur noch aufgetragen und ausgehärtet zu werden braucht.
Die Verarbeitung von Compositen ist also zeitaufwendig und durch deren Empfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit bei der Aushärtung zudem arbeitsintensiv (Legen von Kofferdam). Die genannten Probleme sind beispielsweise in W. Geurtsen, Klinik der Kompositfüllung, Carl Hanser Verlag, München, Wien 1989 dokumentiert.
Compomere sind in ihrer Chemie den Compositen verwandt. Sie sind jedoch durch den Einsatz von säurefunktionellen (Meth)acrylaten in der Monomermischung hydrophiler formuliert. Bei Anwendung dieser Materialien ist im Gegensatz zu den Compositen keine absolute Trockenhaltung mehr erforderlich (kein Legen von Kofferdam). Allerdings erfordern auch diese Materialien zur Erzielung eines guten Haftverbundes mit den Zahnhartsubstanzen die Verwendung eines Bondings.
Die RMGIZe bestehen im wesentlichen aus einem basischen Füllstoff, Säuren, Wasser, Monomeren auf (Meth)acrylatbasis und Initiatoren für eine radikalische Polymerisation. Die RMGIZe härten sowohl über eine Säure/Base-Reaktion als auch über eine radikalische Polymerisation aus. Die RMGIZe zeigen im Vergleich zu den konventionellen GIZen eine verbesserte Ästhetik. Auch hier ist für eine - allenfalls minimale - Haftung an der Zahnhartsubstanz in der Regel ein Konditionierschritt erforderlich. Ferner enthalten die Formulierungen der auf dem Markt befindlichen Produkte Hydroxyethylmethacrylat (HEMA), welches als Lösevermittler für die wasserlöslichen Säuren und restlichen (Meth)acrylate fungiert. HEMA ist aus toxikologischer Sicht bedenklich und beeinflußt das Quellverhalten und damit die mechanischen Eigenschaften wie die Biegefestigkeiten der RMGIZe nachteilig.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung kann somit darin gesehen werden, Dentalmaterialien zur Verfügung zu stellen, die die beschriebenen Nachteile des Stands der Technik nicht aufweisen und sich insbesonders durch eine einfache Anwendung, hohe Adhäsion an Zahnhartsubstanzen ohne Einsatz eines Konditionierers bzw. Bondings sowie guten mechanischen Eigenschaften auszeichnen.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass sich die erfindungsgemäße Aufgabe durch Formulierungen, die folgende Komponenten umfassen, lösen läßt:
  • A) 5 bis 75 Gew.-%, bevorzugt 7 bis 70 Gew.-%, besonders bevorzugt 9 bis 65 Gew.-%, einer oder mehrerer mono- oder höherfunktioneller ethylenisch ungesättigter Verbindungen, die zusätzlich über mindestens eine säurefunktionelle Gruppe verfügen,
  • B) 2 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 2 bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt 2 bis 30 Gew.-% einer oder mehrerer mono- oder höherfuktioneller ethylenisch ungesättigter Verbindungen ohne säurefunktionelle Gruppe,
  • C) 22,8 bis 85 Gew.-%, bevorzugt 27,8 bis 85 Gew.-%, besonders bevorzugt 32,8 bis 85 Gew.-%, Füllstoff(e),
  • D) 0,1 bis 8 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 6 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 5 Gew.-% eines oder mehrerer Initiatoren und gegebenenfalls Aktivatoren,
  • E) 0,1 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 10 Gew.-%, zusätzliche Additive bzw. Modifikatoren.
Es hat sich gezeigt, dass Formulierungen mit obiger Zusammensetzung auf Rinderzahnschmelz oder -dentin einen Haftwert von mindestens 2,5 MPa aufweisen, gemessen gemäß der unten angegebenen Haftwertbestimmungsmethode "Bestimmung der Haftung", ohne dass die Zahnhartsubstanz vorbehandelt zu werden braucht. Die erfindungsgemäßen Formulierungen weisen zudem gute mechanische Eigenschaften auf und sind einfach zu handhaben.
Mit den Begriffen "umfassen", "aufweisen" oder "enthalten" wird eine nicht abschließende Aufzählung von Merkmalen eingeleitet. Gleichermaßen ist der Begriff "ein" im Sinne von "mindestens eins" zu verstehen.
Mindestens ein Monomer der Komponente (A) weist dabei vorzugsweise einen pKs- Wert von kleiner gleich 3,2 auf. Dieses Monomer liegt dabei in der Komponente (A) vorzugsweise in einer Konzentration von mindestens etwa 5 Gew.-%, besonders bevorzugt von mindestens etwa 10 Gew.-% vor.
Es hat sich auch gezeigt, dass eine Formulierung, bei der das Gewichtsverhältnis (in %) von Komponente (A) zu Komponente (B) im Bereich von 30 bis 90 : 10 bis 70, vorzugsweise im Bereich von 70 bis 40 : 30 bis 60 liegt besonders vorteilhafte Eigenschaften aufweist.
Bei der Komponente (A) handelt es sich um Verbindungen, die über mindestens eine ethylenisch ungesättigte Gruppierung sowie mindestens eine säurefunktionelle Gruppe verfügen. Bei den polymerisierbaren Gruppierungen handelt es sich um Acryl-, Methacryl-, Vinyl- und/oder Styrylgruppen, wobei Acryl- und Methacrylgruppen besonders bevorzugt sind. Geeignete Säuregruppen sind beispielsweise Carbonsäurereste, Säurereste des Phosphors (z. B. Phosphor-, Phosphon-, Phosphinsäuren), Schwefels (z. B. Schwefel-, Sulfon-, Sulfinsäuren) und des Bors. Die Säuregruppen zeichnen sich dadurch aus, dass sie mit reaktiven anorganischen Füllstoffen Ionenaustausch-, Neutralisations-, Salzbildungs- und/oder Chelat­ bildungsreaktionen eingehen können. Es ist auch möglich, dass die Säurereste der Komponente (A) nicht in freier, sondern in derivatisierter Form wie als Salz, Säurehalogenid, Säureanhydrid oder leicht hydrolysierbare Ester vorliegen.
Geeignete Komponenten (A) sowie deren Herstellung werden beispielsweise in der DE 35 36 076 A1, EP 0 237 233 A und WO 95/22956 beschrieben. Exemplarisch seien genannt: 4-(Meth)acryloyloxyethyltrimellithsäure, Butentricarbonsäure, Bis-4,6- bzw. Bis-2,5-(Meth)acryloyloxyethyltrimellithsäure, Phosphorsäureester von Hydroxyethyl(meth)acrylat (HEMA), Glycerindi(meth)acrylat und/oder Pentaerythrit­ tri(meth)acrylat, Chlor- und Bromphosphorsäureester des Bisphenol-A-Glycidyl- (meth)acrlyats. Auch führt die Verwendung von Oligomeren oder polymeren Derivaten oben genannter Verbindungen zu erfindungsgemäßen Dentalmaterialien mit guten Eigenschaften.
Besonders bevorzugt sind die Umsetzungsprodukte von nucleophilen Acrylaten und Methacrylaten wie HEMA oder Glycerinmethacrylatestern mit reaktiven Phosphonsäure- oder Phosphinsäure- oder Phosphorsäurederivaten wie POCl3.
Bevorzugterweise weisen die oben genannten ethylenisch ungesättigten Säuren und/oder deren Derivate ein Molekulargewicht im Bereich von 70 bis 5000, vorzugsweise im Bereich von 90 bis 2500, besonders bevorzugt im Bereich von 100 bis 1000 g/mol auf.
Als Komponente (B) eignen sich Verbindungen, die über mindestens eine ethylenisch ungesättigte Gruppierung verfügen. Bei den polymerisierbaren Gruppierungen handelt es sich um Acryl-, Methacryl-, Vinyl- und/oder Styrylgruppen, wobei Acryl- und Methacrylgruppen besonders bevorzugt sind.
Geeignete mono- und höherfunktionelle (Meth)acrylate sowie weitere ethylenisch ungesättigte Verbindungen werden beispielsweise in der EP 0 480 472 A, der DE 39 41 629 C2 und in G. Webster (Ed.), Chemistry & Technology of UV & EB Formulation for Coatings, Inks and Paints, Vol II Prepolymers & Reactive Diluents, J. Wiley and Sons, Chichester, New York, Weinheim, Brisbane, Toronto, Singapore, 1997 beschrieben. Die ethylenisch ungesättigten Verbindungen können in alleiniger Form oder in Mischungen in den Formulierungen eingesetzt werden.
Geeignete Monomere sind beispielsweise die Acrylsäure- und Methacrylsäureester mono-, di- oder höherfunktioneller Alkohole. Exemplarisch seien genannt: Methyl- (meth)acrylat, Butyl(meth)acrylat, 2-Ethylhexyl(meth)acrylat, Lauryl(meth)acrylat, 2- Hydroxyethyl(meth)acrylat, 2-Hydroxypropyl(meth)acrylat, Cyclohexyl(meth)acrylat, Phenyl(meth)acrylat, Isobornyl(meth)acrylat, Ethylenglykoldi(meth)acrylat, 1,4- Butandioldi(meth)acrylat, Triethylenglykoldi(meth)acrylat (TEGDMA), 1,6-Hexandiol­ di(meth)acrylat, 1,12-Dodecandioldi(meth)acrylat, Trimethylolpropantri(meth)acrylat, Pentaerythrittetra(meth)acrylat und Dipentaerythrithexa(meth)acrylat.
Vorteilhaft einsetzbar sind weiterhin Bisphenol-A-di(meth)acrylat sowie die davon abgeleiteten ethoxy- bzw. propoxylierten Di(meth)acrylate. Auch die in der US 3,066,112 A beschriebenen Monomere auf Basis von Bisphenol-A und Glycidyl- (meth)acrylat oder deren durch Addition von Isocyanaten entstandenen Derivate sind geeignet.
Gut geeignet sind weiterhin die in der DE 28 16 823 C genannten Diacryl- und Dimethacrylsäureester des Bis(hydroxymethyl)-tricyclo[5.2.1.02,6]-decans und die Diacryl- und Dimethacrylsäureester der mit 1 bis 3 Ethylenoxid- und/oder Propylenoxideinheiten verlängerten Verbindungen des Bis(hydroxymethyl)- tricyclo[5.2.1.02,6]-decans.
Auch Urethan(meth)acrylate wie 7,7,9-Trimethyl-4,13-dioxo-5,12-diazahexadecan- 1,16-dioxy-di(meth)acrylat (UDMA, Plex 6661) können Bestandteil der Komponente (A) sein. Bevorzugterweise weisen die genannten Verbindungen und deren Derivate ein Molekulargewicht im Bereich von 70 bis 5000, vorzugsweise im Bereich von 90 bis 2500, besonders bevorzugt im Bereich von 100 bis 1000 g/mol auf.
Als Komponente (C) können anorganische (Gläser/Keramiken) und/oder organische Füllstoffe verwendet werden. Die Füllstoffe können in alleiniger Form bzw. in Mischungen eingesetzt werden. Ferner können zur Optimierung der Produkt­ eigenschaften die Füllstoffe in unterschiedlichen Korngrößen in die Rezepturen eingebracht werden, d. h. die Füllstoffe können eine unimodale oder polymodale, beispielsweise bimodale Verteilung aufweisen. Ferner können Füllstoffe eingesetzt werden, die mit der Komponente (A) im Sinne einer Ionenaustausch-, Neutralisations-, Salzbildungs- und/oder Chelatbildungsreaktion zu reagieren vermögen (reaktive Füllstoffe) und solche die gegenüber den Säurefunktionen der Komponente (A) inert sind (nichtreaktive Füllstoffe). Zugesetzt werden können auch verstärkend wirkende Materialien, wie Fasern oder faserige Verbindungen.
Füllstoffe, die mit den Säuregruppen der Komponente (A) zu reagieren vermögen, werden z. B. zur Herstellung von Polycarboxylat- und Glasionomerzementen verwendet und sind z. B. in D. C. Smith, Biomaterials 19, 467-478 (1998), der DE 20 61 513 A und der WO 95/22956 beschrieben.
Prinzipiell geeignet sind feinverteilte Metalle wie feinverteiltes Zink, Metall­ verbindungen wie die Oxide bzw. Hydroxide von Calcium, Magnesium, Strontium und Zink. Weiterhin geeignet sind basische Glaspulver mit einem hohen Anteil an 2- und 3-wertigen Ionen sowie Metallkationen-freisetzende Silikate wie Schichtsilikate, Bentonite oder Calciumsilikate, Natriumaluminiumsilikate und Zeolithe einschließlich der Molekularsiebe, sowie Apatit. Ebenfalls geeignet als gegenüber der Komponente (A) reaktive Gläser sind die in der WO 93/12759 genannten Borat-, Phosphat- und Fluoroaluminosilikatgläser. Besonders bevorzugte reaktive Füllstoffe sind die Fluoroaluminosilikatgläser sowie Hydroxide der Erdalkalikmetalle.
Als inerte anorganische Füllstoffe sind z. B. Quarz, Zirkonsilikate, Fällungs­ kieselsäuren (HDKH) und schwerlösliche Metallsalze wie Bariumsulfat oder Calciumfluorid geeignet. Weitere inerte anorganische Füllstoffe werden in der WO 95/22956 beschrieben. Besonders bevorzugte inerte anorganische Füllstoffe sind Quarz und Zirkonsilikate. Die Komponente (C) umfasst im Sinne der Erfindung hierbei keine pyrogenen Kieselsäuren.
Als organische Füllstoffe sind beispielhaft perlförmige Polymere und Copolymere auf Basis von Methylmethacrylat, die kommerziell unter der Bezeichnung "Plexidon" oder "Plex" von der Firma Röhm erhältlich sind, zu nennen. Besonders geeignet sind auch die in der DE 199 41 738 beschriebenen organischen Füllstoffe auf Polyurethan­ basis.
Zum besseren Einbau in die Polymermatrix kann es von Vorteil sein, die genannten Füllstoffe sowie gegebenenfalls röntgenopake Zusatzstoffe mit für den Fachmann bekannten Verfahren oberflächlich zu behandeln bzw. zu beschichten. Beispielhaft genannt sei die Oberflächenbehandlung mit einem Silan wie dem Methacryloxy­ propyltrimethoxysilan. Die Menge an eingesetzten Beschichtungsmittel liegt üblicher­ weise zwischen 0,05 und 10 Gew.-%, bevorzugt zwischen 0,1 und 5 Gew.-%, bezogen auf den Füllstoff.
Unter Initiatoren gemäß Komponente (D) sind Initiatorsysteme, die die radikalische Polymerisation der Monomeren bewirken, beispielsweise Photoinitiatoren und/oder sogenannte Redoxinitiatorsysteme und/oder thermische Initiatoren zu verstehen.
Geeignete Photoinitiatoren sind beispielsweise in J.-P Fouassier, Photo­ initiation, Photopolymerization and Photocuring, Hanser Publishers, Munich, Vienna, New York 1995 oder auch J. F. Rabek (Hrsg.), Radiation Curing in Polymer Science and Technology, Vol. II, Elsevier Applied Science, London, New York, 1993 sowie in den Patentveröffentlichungsschriften EP 0 073 413 A, EP 0 007 508 A, EP 0 047 902 A, EP 0 057 474 A und EP 0 184 095 A beschrieben. Exemplarisch seien genannt Benzoinalkylether, Benzilketale und Acylphosphinoxide. Besonders geeignet sind aliphatische und aromatische 1,2-Diketonverbindungen wie Campherchinon in Kombination mit Aktivatoren wie tertiären Aminen.
Als Redoxinitiatorsysteme eignen sich beispielsweise organische oxidativ wirksame Verbindungen, wie Peroxidverbindungen zusammen mit sogenannten Aktivatoren. Als organische Peroxidverbindungen kommen dabei insbesondere Verbindungen wie Lauroylperoxid, Benzoylperoxid sowie p-Chlorbenzoyl- und p-Methylbenzoylperoxid in Betracht.
Als Aktivatoren eignen sich beispielsweise tertiäre aromatische Amine, wie die aus der US 3,541,068 A bekannten N,N-Bis-(hydroxyalkyl)-3,5-xylidine sowie die aus der DE 26 58 530 A bekannten N,N-bis-(hydroxyalkyl)-3,5-di-t-butylaniline, insbesondere N,N-Bis-(β-oxybutyl)-3,5-di-t-butylanilin sowie N,N-Bis(hydroxyalkyl)-3,4,5-trimethyl­ anilin. Gut geeignete Aktivatoren sind auch Schwefelverbindungen in der Oxidations­ stufe +2 oder +4 wie Natriumbenzolsulfinat oder Natriumparatoluolsulfinat oder die in der DE 14 95 520 B beschriebenen Barbitursäuren bzw. Barbitursäurederivate sowie die in der EP 0 059 451 A beschriebenen Malonylsulfamide. Bevorzugte Malonylsuliamide sind 2,6-Dimethyl-4-isobutylmalonylsulfamid, 2,6-Diisobutyl-4- propylmalonylsulfamid, 2,6-Dibutyl-4-propylmalonylsulfamid, 2,6-Dimethyl-4-ethyl­ malonylsulfamid sowie 2,6-Dioctyl-4-isobutylmalonylsulfamid.
Zur weiteren Beschleunigung der Aushärtung kann die Polymerisation in Gegenwart von Schwermetallverbindungen auf Basis von z. B. Ce, Fe, Cu, Mn, Co, Sn oder Zn durchgeführt werden, wobei Kupferverbindungen besonders geeignet sind. Die Schwermetallverbindungen werden bevorzugt in Form löslicher organischer Verbindungen eingesetzt.
Ein besonders geeignetes Redoxsystem umfasst folgende Komponenten:
  • A) 14,9 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 45 Gew.-% einer Barbitursäure oder Thiobarbitursäure bzw. einem Barbitursäure- oder Thiobarbitursäurederivat,
  • B) 30 bis 75 Gew.-%, bevorzugt 35 bis 67,8 Gew.-% einer Peroxodisulfatverbindung und/oder Peroxodiphosphatverbindung,
  • C) 10 bis 35 Gew.-%, bevorzugt 12 bis 30 Gew.-% einer Sulfinsäureverbindung und
  • D) 0,1 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0,2 bis 4 Gew.-% einer Kupferverbindung.
Werden die erfindungsgemäßen Dentalmassen duch Photopolymerisation ausgehärtet, so können einkomponentige Systeme formuliert werden. Enthalten die erfindungsgemäßen Dentalmassen ein Redoxinitiatorsystem, umfassend z. B. organisches Peroxid und Aktivator, so sind aus Gründen der Lagerstabilität Peroxid und Aktivator in räumlich voneinander getrennten Teilen der erfindungsgemäßen Dentalmasse vorhanden, die erst unmittelbar vor der Anwendung miteinander gemischt werden. Es handelt sich hierbei also um mindestens zweikomponentige Formulierungen in Form von Pulver/Flüssigkeit oder Paste/Paste.
Aus Gründen der Lagerstabilität können die Bestandteile des erfindungsgemäßen Initiatorsystems mikroverkapselt werden. Verfahren zur Mikroverkapselung sind beispielsweise in der US 5 154 762 und EP 0 588 878 B1 beschrieben.
Zur Einstellung spezieller Eigenschaften können als Komponente (E) zusätzliche Additive oder Modifikatoren in die Formulierungen eingebracht werden. Mögliche Additive und deren Aufgaben werden in U. Zorll (Hrsg.), Lehrbuch der Lack­ technologie, Vincentz Verlag, Hannover 1998 und P. Nanetti, Lackrohstoffkunde, Vincentz Verlag, Hannover 1997 beschrieben. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit seien stellvertretend einige Additive bzw. Modifikatoren genannt:
Weichmacher wie Phthalate, Adipate, Sebacate, Phosphorsäureester oder Zitronensäureester, um z. B. die Flexibilität der Massen zu erhöhen;
Anorganische und organische Pigmente bzw. Farbstoffe wie Weißpigmente auf Basis von Titandioxid oder Zinksulfid (Lithopone), Eisenoxid Rot 3395, Bayferrox 920 Z Gelb, Neozaponblau 807 (Farbstoff auf Basis Kupfer-Phthalocyanin) oder Helio Echtgelb ER zur individuellen Farbgebung der dentalen Massen;
Stabilisatoren, insbesondere Radikalfänger, wie substituierte und nichtsubstituierte Hydroxyaromaten (z. B. para-Methoxyphenol), Phenothiazin, sogenannte HALS (Hindered Amine Light Stabilizers) und/oder Schwermetallfänger wie EDTA;
Thixotropiehilfsmittel wie pyrogene Kieselsäuren (Aerosil) oder auch modifizierte Schichtsilikate;
Ionenabgebende Substanzen, insbesondere solche die Fluoridionen freisetzen wie die Fluoridsalze der Metalle der ersten und/oder zweiten Hauptgruppe wie Natriumfluorid. Besonders geeignet sind komplexe anorganische Fluoride der allgemeinen Formel AnMFm wie in der EP 0 717977 A beschrieben. Dabei bedeutet A ein ein- oder mehrwertiges Kation, M ein Metall der III, IV, V Haupt- oder Nebengruppe, n eine ganze Zahl von 1 bis 3 und m eine ganze Zahl von 3 bis 6. Stellvertretend genannt seien Kaliumzinkfluorid und Kaliumhexafluorotitanat.
Bakterizid oder antibiotisch wirksame Substanzen wie Chlorhexidin, Pyridiniumsalze oder die üblichen pharmazeutischen Substanzen wie β-Lactamantibiotika (Penicilline), Cephalosporine, Tetracycline, Chloramphenicol, Fosfomycin, anti­ bakterielle Makrolide, Polypeptid-Antibiotika.
Es können auch Lösungsmittel als Fließmittelverbesserer und zur Verbesserung des Mischungsverhaltens eingesetzt werden. Besonders bevorzugt sind dabei Wasser, Acton, Methylethylketon und/oder kurzkettige Alkohole mit weniger als 10 Kohlenstoffatomen wie Ethanol, Iso-Propanol.
Ferner können zur Einstellung spezieller Eigenschaften als Komponente (E) auch lösliche organische Polymere wie Polyvinylacetat, Polyacrylsäure und/oder Polyvinylether eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäßen Massen können im Dentalbereich beispielsweise als Füllungsmaterialien, Fissurenversiegeler, Zemente, Stumpfaufbauten sowie als zahntechnische Werkstoffe und/oder Knochenersatzmassen verwendet werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen näher beschrieben, wobei diese als die Erfindung in keinster Weise limitierend zu verstehen sind.
Experimenteller Teil Beispiel 1 Lichthärtendes Füllungsmaterial als 2K-System (Pulver/Flüssigkeit), umfassend 3,8 Teile Pulver und 1 Teil Flüssigkeit Pulver
(C) 98 Gew.-% Strontiumaluminiumfluorosilikatglas, silanisiert mit 0,075% Gew.-% Methacryloxypropyltrimethoxysilan
(E) 1 Gew.-% pyrogene Kieselsäure (Aerosil OX 50), silanisiert mit 3 Gew.-% Methacryloxypropyltrimethoxysilan
(C) 1 Gew.-% Calciumhydroxid
Flüssigkeit
(A) 49,44 Gew.-% Hydroxyethylmethacrylatphosphat
(B) 30 Gew.-% propoxyliertes Bisphenol A-dimethacrylat
(B) 20 Gew.-% Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA)
(D) 0,26 Gew.-% Dimethylaminoethylbenzoat
(D) 0,2 Gew.-% Campherchinon
(D) 0,1 Gew.-% Cu(II)-Acetat
Beispiel 2 Lichthärtendes Füllungsmaterial als 2K-System (Pulver/Flüssigkeit), umfassend 3,8 Teile Pulver und 1 Teil Flüssigkeit Pulver
(C) 93,5 Gew.-% Strontiumaluminiumfluorosilikatglas silanisiert mit 0,075 Gew.-% Methacryloxypropyltrimethoxysilan
(C) 1 Gew.-% Calciumhydroxid
(D) 0,5 Gew.-% Dimethylaminoethylbenzoat
(E) 5,0 Gew.-% pyrogene Kieselsäure (Aerosil OX 50) silanisiert mit 3 Gew.-% Methacryloxypropyltrimethoxysilan
Flüssigkeit
(A) 69,7 Gew.-% 1,3-Glycerindimethacrylatphosphat
(B) 30 Gew.-% TEGDMA
(D) 0,2 Gew.-% Campherchinon
(D) 0,1 Gew.-% Cu(II)-ethylhexanoat
Beispiel 3 Lichthärtendes Füllungsmaterial als 1K-Paste
Aus den nachfolgenden Bestandteilen wurde mit Hilfe eines Laborkneters eine Paste hergestellt.
(C) 74 Gew.-% Strontiumaluminiumfluorosilikatglas, silanisiert mit 0,3 Gew.-% Meth­ acryloxypropyltrimethoxysilan
(E) 5 Gew.-% pyrogene Kieselsäure (Aerosil OX 50), silanisiert mit 3 Gew.-% Methacryloxypropyltrimethoxysilan
(C) 1 Gew.-% Calciumhydroxid
(D) 0,4 Gew.-% Dimethylaminoethylbenzoat
(D) 13,46 Gew.-% 1,3-Glycerindimethacrytatphosphat
(B) 6 Gew.-% TEGDMA
(D) 0,04 Gew.-% Campherchinon
(D) 0,1 Gew.-% Cu(II)-Acetat
Beispiel 4 Dualhärtender Befestigungszement als 2K-System (Pulver/Flüssigkeit), umfassend 3 Teile Pulver und 1 Teil Flüssigkeit Pulver
(C) 88,6 Gew.-% Strontiumaluminiumfluorosilikatglas silanisiert mit 0,3 Gew.-% Methacryloxypropyltrimethoxysilan
(C) 1,6 Gew.-% Calciumhydroxid
(D) 0,8 Gew.-% Natriumtoluolsulfinat
(D) 1,2 Gew.-% 1,3-Dimethyl-5-phenylbarbitursäure
(D) 2,4 Gew.-% Natriumperoxodisulfat
(E) 5,4 Gew.-% pyrogene Kieselsäure (Aerosil OX 50) silanisiert mit 3 Gew.-% Meth­ acryloxypropyltrimethoxysilan
Flüssigkeit
(A) 49,5 Gew.-% 1,3-Glycerindimethacrylatphosphat
(B) 20 Gew.-% propoxyliertes Bisphenol A-dimethacrylat
(B) 30 Gew.-% Triethylenglykoldimethacrylat
(D) 0,2 Gew.-% Campherchinon
(D) 0,1 Gew.-% Cu(II)-Acetat
(E) 0,2 Gew.-% 2,6-Ditertbutyl-4-methylphenol
Vergleichsbeispiele (siehe Tabelle 1) Kommerziell erhältliche Füllungsmaterialien verschiedener Materialklassen
Ketac Molar (GIZ von 3M ESPE AG)
Fuji II LC (RMGIZ von GC)
Dyract AP (Compomer von Dentsply)
Tetric Ceram (Composite von Vivadent)
Vergleichsbeispiele (siehe Tabelle 2) Kommerziell erhältliche Befestigungszemente verschiedener Materialklassen
Ketac Cem (GIZ von 3M ESPE AG)
Fuji Plus (RMGIZ von GC)
Dyract Cem Plus (Compomer von Dentsply)
Panavia 21 (Composite von Kuraray)
Beschreibung der durchgeführten Messungen Bestimmung der Haftung
Zur Durchführung von Haftversuchen werden Rinderzähne verwendet. Pro Versuch werden fünf nach dem Extrahieren tiefgefrorene Rinderzähne aufgetaut, von restlichem Zahnfleisch gereinigt und die Wurzel durch Absägen mit einer Diamantsäge abgetrennt. Die noch verbleibende Pulpa wird mit Hilfe einer Pulpanadel entfernt und die Zähne dann mit Leitungswasser gespült. Planes Dentin wird durch labiales Schleifen der Zähne an einer wassergekühlten Diamantschleif­ scheibe erhalten. Die Zähne werden dann so in Silikon eingebettet, dass die abgeschliffene, gut feucht gehaltene Oberfläche nach oben zeigt und anschließend mit einem feinen Siliziumcarbidschleifpapier nass nachbearbeitet. Dann wird auf jeden Zahn ein Wachsplättchen aufgeklebt, welches eine runde Ausstanzung von 6 mm Durchmesser hat (Prüffeld). Dieses Prüffeld wird mit dem nach Angaben des Herstellers gemischten Material plan gefüllt und nach den Angaben des Herstellers 10 bis 40 Sekunden mit Elipar II (600-800 mW/cm2) ausgehärtet. Auto­ polymerisierende Materialien werden 1 h bei 36°C und 100% rel. Feuchte gehärtet. Nach der Aushärtung wird das Wachsplättchen entfernt, eine Schraube im rechten Winkel zur Zahnoberfläche auf die überstehende Füllung aufgeklebt und nach einer Lagerung von einem Tag bei 36°C und 100% rel. Feuchte, im Abzugsversuch die Haftung an einer Zwick UPM 1455 mit einer Abzugsgeschwindigkeit von 1 mm/min gemessen.
Die Bestimmung der Biegefestigkeit erfolgte gemäß EN ISO 4049: 2000 (3- Punktbiegeversuch). Die Bestimmung der Wasseraufnahme erfolgte an genormten Prüfkörpern gemäß EN ISO 4049: 2000.
Die Ergebnisse der Biegefestigkeits- und Haftmessungen sowie der Wasser­ aufnahme sind in den Tabellen 1 und 2 zusammengestellt (Ic = licht gehärtet, dc = dunkel gehärtet).
Tabelle 1
Die erfindungsgemäßen Beispielrezepturen 1 bis 3 zeigen ohne Vorbehandlung eine deutlich höhere Haftung auf Rinderdentin als alle anderen Materialien. Im Vergleich zu den Glasionomerzementen und kunststoffverstärkten Glasionomerzementen sind zudem die Biegefestigkeiten deutlich erhöht. Die Wasseraufnahmen liegen im Bereich der Compomere und Composite und sind deutlich niedriger als bei den Glasionomerzementen und kunststoffverstärkten Glasionomerzementen.
Tabelle 2
Die erfindungsgemäße Beispielrezeptur 4 zeigt ohne Vorbehandlung eine sehr hohe Haftung auf Rinderdentin. Die Wasseraufnahmen liegen im Bereich der Composite und sind deutlich niedriger als bei den Compomeren, Glasionomerzementen und kunststoffverstärkten Glasionomerzementen.
Beispiel 5 Lichthärtendes Fissurenversiegelungsmaterial als 1K-Paste
Aus den nachfolgenden Bestandteilen wurde mit Hilfe eines Laborkneters eine Paste hergestellt.
(A) 21 Gew.-% Di-HEMA-phosphat
(A) 5 Gew.-% Trimellithsäure-di-HEMA-ester
(B) (A) 10 Gew.-% 1,3-Glycerindimethacrylatphosphat
(B) 5% Gew.-% Bis-GMA
(C) 56 Gew.-% Quarz silanisiert mit 3 Gew.-% Methacryloxypropyltrimethoxysilan
(D) 0,9 Gew.-% Dimethylaminoethylbenzoat
(D) 1,1 Gew.-% Campherchinon
(E) 1 Gew.-% pyrogene Kieselsäure (Aerosil OX 50) silanisiert mit 3 Gew.-% Methacryloxypropyltrimethoxysilan

Claims (12)

1. Zusammensetzung, umfassend:
  • A) 5 bis 75 Gew.-% einer oder mehrerer mono- oder höherfunktioneller ethylenisch ungesättigter Verbindungen, die zusätzlich über mindestens eine säurefunktionelle Gruppe verfügen,
  • B) 2 bis 50 Gew.-% einer oder mehrerer mono- oder höherfuktioneller ethylenisch ungesättigter Verbindungen ohne säurefunktionelle Gruppe,
  • C) 22,8 bis 85 Gew.-% Füllstoff(e),
  • D) 0,1 bis 8 Gew.-% eines oder mehrerer Initiatoren und gegebenenfalls Aktivatoren,
  • E) 0,1 bis 20 Gew.-% zusätzliche Additive bzw. Modifikatoren.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei mindestens ein Monomer der Komponente (A) einen pKs-Wert von kleiner gleich 3,2 aufweist.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 2, wobei dieses Monomer in der Komponente (A) in einer Konzentration von mindestens 5 Gew.-% vorliegt.
4. Zusammensetzung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Gewichtsverhältnis in % von Komponente (A) zu Komponente (B) im Bereich von 30 bis 90 : 10 bis 70 liegt.
5. Zusammensetzung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei es sich bei den polymerisierbaren Gruppierungen der Komponente (A) um Acryl-, Methacryl-, Vinyl- und/oder Styrylgruppen handelt und die Säuregruppen gewählt sind aus Carbonsäureresten, Säureresten des Phosphors, Schwefels und/oder des Bors.
6. Zusammensetzung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei es sich bei den polymerisierbaren Gruppierungen der Komponente (B) um Acryl-, Methacryl-, Vinyl- und/oder Styrylgruppen handelt.
7. Zusammensetzung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Komponente (C) gewählt ist aus Füllstoffen, die mit der Komponente (A) im Sinne einer Ionenaustausch-, Neutralisations-, Salzbildungs- und/oder Chelatbildungsreaktion zu reagieren vermögen und/oder solche die gegenüber den Säurefunktionen der Komponente (A) inert sind.
8. Zusammensetzung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Komponente (D) gewählt ist aus: Photoinitiatoren und/oder Redoxinitiatorsysteme.
9. Zusammensetzung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Komponente (D) ein Redoxinitiatorsystem umfasst, umfassend Barbitursäure oder Thiobarbitursäure bzw. ein Barbitursäure- oder Thiobarbitursäurederivat, eine Peroxodisulfatverbindung und/oder eine Peroxodiphosphatverbindung, eine Sulfinsäureverbindung und eine Kupferverbindung.
10. Zusammensetzung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Komponente (E) gewählt ist aus: Weichmachern, anorganische und organische Pigmente bzw. Farbstoffen, Stabilisatoren und/oder Schwermetallfängern, Thixotropiehilfsmitteln, ionenabgebende Substanzen, bakterizid oder antibiotisch wirksamen Substanzen.
11. Verwendung der Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zur Herstellung von Dentalmaterialien oder Knochenersatzmassen.
12. Verwendung nach Anspruch 11, wobei die Dentalmaterialien gewählt sind aus: Füllungsmaterialien, Fissurenversiegeler, Zemente, Stumpfaufbauten.
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