DE10123797A1 - Verfahren zur Herstellung eines Bildes mit einem Computertomographen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Bildes mit einem ComputertomographenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung eines Bildes von einem Untersuchungsobjekt (5) mit einem Computertomographen, welcher eine Röntgenstrahlenquelle (1) aufweist, die sich zur Herstellung des Bildes um das Untersuchungsobjekt (5) bewegt, wobei eine Vielzahl von zur Herstellung des Bildes dienenden Projektionen während wenigstens eines Umlaufs der Röntgenstrahlenquelle (1) um das Untersuchungsobjekt (5) aufgenommen wird. Das erfindungsgemäße Verfahren ist ferner derart ausgeführt, dass Bewegungsartefakte des Bildes zumindest reduziert werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Bildes von einem Untersuchungsobjekt mit einem Computerto
mographen, der eine Röntgenstrahlenquelle aufweist, die sich
zur Herstellung des Bildes um das Untersuchungsobjekt bewegt.
Während sich die Röntgenstrahlenquelle um das Untersuchungs
objekt bewegt, werden Projektionen von dem Untersuchungsob
jekt aufgenommen, wobei diesen Projektionen zugeordnete Daten
zur Herstellung des Bildes verwendet werden. Bewegt sich das
Untersuchungsobjekt oder Teile des Untersuchungsobjektes wäh
rend die Projektionen aufgenommen werden, kann das Bild Bewe
gungsartefakte aufweisen, die ein unscharfes Bild zur Folge
haben können. Diese Problematik tritt insbesondere bei Bil
dern des Herzens oder herznahen Lungenstrukturen auf, wenn
die Projektionen insbesondere während der schnellen Kontrak
tionsphase des Herzens aufgenommen werden.
Um gerade Bewegungsartefakte bei Aufnahme des Herzens oder
herznaher Lungenstrukturen zumindest zu vermindern, wird in
der DE 198 54 939 A1 ein Verfahren zur Erzeugung von CT-
Bildern eines mit Ruhe- oder Bewegungsphasen periodisch be
wegten Körperbereiches mittels eines CT-Gerätes mit einer zur
Erzeugung der CT-Bilder um den Körper des zu untersuchenden
Lebewesens bewegten Röntgenstrahlenquelle offenbart. Bei die
sem Verfahren werden Projektionen zur Bildrekonstruktion nur
solcher der Projektionen zugeordneten Daten verwendet, die
während einer Ruhephase gewonnen wurden.
Nachteilig an diesem Verfahren ist jedoch, dass es auf eine
Bewegung eines Körperbereiches beschränkt ist, der sich mit
Ruhe- oder Bewegungsphasen periodisch bewegt.
In Heinz Morneburg (Herausgeber), "Bildgebende Systeme für
die medizinische Diagnostik", Publicis MCD Verlag, Erlangen,
1995, Seiten 136 und 137 wird dagegen ein Verfahren zur Redu
zierung von Bewegungsartefakte beschrieben, das auch für
nichtperiodische Bewegungen des Untersuchungsobjektes oder
Teile des Untersuchungsobjektes geeignet ist. Die Bewegungen
werden beispielsweise durch Peristaltik, Atmung, Tremor oder
allgemeine Unruhe des Untersuchungsobjektes oder Teile des
Untersuchungsobjektes erzeugt.
Bei diesem Verfahren, der sogenannten Multiscantechnik, be
wegt sich die Röntgenstrahlenquelle mehrmals um das Untersu
chungsobjekt und die den Projektionen zugeordneten Daten wer
den anschließend gemittelt. Dadurch werden auftretende Bewe
gungsartefakte reduziert. Nachteilig an diesem Verfahren ist
die erhöhte Röntgenstrahlendosis, die das Untersuchungsobjekt
wegen der mehrmaligen Bewegung der Röntgenstrahlenquelle um
das Untersuchungsobjekt ausgesetzt ist. Ferner werden auch
Daten, die einer Bewegung des Untersuchungsobjektes zugeord
net sind, zur Herstellung des Bildes verwendet.
Die Aufgabe der Erfindung ist daher, ein Verfahren anzugeben,
das Voraussetzungen schafft, negative Auswirkungen einer
nicht notwendigerweise periodischen Bewegung des Untersu
chungsobjektes oder Teile des Untersuchungsobjektes während
der Aufnahmen der Projektionen zu vermindern.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung
eines Bildes von einem Untersuchungsobjekt mit einem Compu
tertomographen, welcher eine Röntgenstrahlenquelle aufweist,
die sich zur Herstellung des Bildes um das Untersuchungsob
jekt bewegt, wobei eine Vielzahl von zur Herstellung des Bil
des dienenden Projektionen während wenigstens eines Umlaufs
der Röntgenstrahlenquelle um das Untersuchungsobjekt aufge
nommen wird, aufweisend folgende Verfahrensschritte:
- a) Ermitteln derjenigen Daten der Projektionen, die durch ei ne Bewegung des Untersuchungsobjektes verfälscht sind und
- b) Ersetzen zumindest der durch die Bewegung des Untersu chungsobjektes verfälschten Daten einer Projektion durch ihre komplementären Daten.
Erfindungsgemäß werden also Projektionen von dem Untersu
chungsobjekt während wenigstens eines Umlaufs der Röntgen
strahlenquelle um das Untersuchungsobjekt aufgenommen. An
schließend werden die den Projektionen zugeordneten Daten,
welche durch eine Bewegung des Untersuchungsobjektes ver
fälscht sind, ermittelt und anschließend durch ihre komple
mentären Daten ersetzt. Die Daten und ihre komplementären Da
ten können z. B. aus Projektionen in Parallelgeometrie gewon
nen werden, wobei die Projektionen, die den Daten bzw. ihren
komplementären Daten zugeordnet sind, einen um 180° versetz
ten Projektionswinkel aufweisen. Da heutige Computerto
mographen in der Regel Fächerprojektionen aufnehmen, werden
aus diesen die Parallelprojektionen erst durch geeignete In
terpolations- und Umsortierungsvorschriften, beispielsweise
das bekannte Rebinning, erzeugt. Eine Parallelprojektion
setzt sich dann aus Messwerten von zu verschiedenen Zeitpunk
ten gemessenen Fächerprojektionen zusammen. Als Messzeitpunkt
einer Parallelprojektion kann man dann beispielsweise den
Messzeitpunkt ihres Zentralkanals definieren.
Vorteilhaft an dem erfindungsgemäßen Verfahren ist also, dass
lediglich Daten zur Herstellung des Bildes verwendet werden,
die nicht durch eine Bewegung des Untersuchungsobjektes oder
Teile des Untersuchungsobjektes verfälscht sind. Es ist auch
unnötig, dass die Bewegung des Untersuchungsobjektes perio
disch erfolgt.
Um die verfälschten Daten zu ermitteln, wird gemäß einer Va
riante der Erfindung eine Abweichung der Daten einer Projek
tion von ihren komplementären Daten ermittelt, wobei Daten
oder deren komplementäre Daten als verfälscht gelten, wenn
die Abweichung einen oberen Grenzwert σS übersteigt. Hinter
grund dieser Überlegung ist, dass Daten einer Projektion und
ihre komplementären Daten bei einem unbewegten Untersuchungs
objekt gleich sind. Eine Abweichung der Daten einer Projekti
on von ihren komplementären Daten ist also ein Maß für die
Bewegung des Untersuchungsobjektes.
Gemäß einer bevorzugten Variante der Erfindung sind den Pro
jektionen Parallelkoordinaten zugeordnet. Die Abweichung der
Daten der Projektion von ihren komplementären Daten wird nach
folgendem Verfahren ermittelt:
- a) Berechnen von Differenzsignalen ΔS1(θ, p) aus den Daten der
Projektion und ihren komplementären Daten für jeden Projekti
onswinkel θ zwischen 0 und π der Projektion und jeden Kanal
p ∈ [-P, P] nach folgender Gleichung:
ΔS1(θ, p) = S(θ, p) - S(θ + π, -p), (1)
wobei die Signale S(θ, p) den Daten der Projektionen für Pro jektionswinkel θ zwischen 0 und π und die Signale S(θ + π, -p) deren komplementären Daten zugeordnet sind und - b) Berechnung der Abweichung als Standardabweichung σ1(θ) der
Differenzsignale ΔS1(θ, p) für jeden Projektionswinkel θ zwi
schen 0 und π über die Kanäle p ∈ [Ps, Pe] nach folgender Glei
chung:
wobei [Ps, Pe] ⊃ [-P, P].
Erfindungsgemäß werden also Differenzsignale ΔS1(θ, p) für je
den Projektionswinkel θ zwischen 0 und π und für jeden Kanal
p ∈ [-P, P] gebildet. Anschließend wird die Standardabweichung
σ1(θ) der Differenzsignale ΔS1(θ, p) gebildet. Die Standardabweichung
s1(θ) kann erfindungsgemäß über alle Kanäle p ∈ [-P, P]
gebildet werden. Sind Daten einer Projektion durch eine Bewe
gung des Untersuchungsobjektes verfälscht, werden also sämt
liche Daten dieser Projektion durch ihre komplementären Daten
ersetzt. Die Standardabweichung σ1(θ) kann aber auch über
Teilbereiche [Ps, Pe] der Kanäle p gebildet werden. Dann kön
nen insbesondere lokal begrenzte Bewegungsartefakte, also Be
wegungen von Teilbereichen des Untersuchungsobjektes, ent
deckt und die dadurch verfälschten Daten der Projektion ein
gegrenzt werden. Dadurch ist es möglich, nur die durch die
Teilbewegung des Untersuchungsobjektes verfälschten Daten der
Projektion durch ihre komplementären Daten zu ersetzen.
Durch die Ermittlung der Abweichung der Daten einer Projekti
on von ihren komplementären Daten kann jedoch nicht erkannt
werden, ob die Daten der Projektion oder ihre komplementären
Daten durch die Bewegung des Untersuchungsobjektes verfälscht
sind. Es ist also noch eine Zuordnung nötig, ob die ver
fälschten Daten einem Projektionswinkel θ zwischen 0 und
π oder einem Projektionswinkel θ zwischen π und 2π zugeordnet
sind. Deshalb wird nach einer Ausführungsform der Erfindung
die Abweichungen der Daten einer Projektion von Daten der
nachfolgenden Projektion für alle Projektionswinkel θ, die
wenigstens einem Umlauf der Röntgenstrahlenquelle zugeordnet
sind, ermittelt. Ferner wird ein Projektionswinkel θmax ermit
telt, der der maximalen Abweichung der Abweichungen ent
spricht. Die verfälschten Daten sind dann Projektionswinkeln
θ zwischen 0 und π zugeordnet, wenn θmax zwischen 0 und π
liegt und die verfälschten Daten sind Projektionswinkeln θ
zwischen π und 2π zugeordnet, wenn θmax zwischen π und 2π
liegt.
Gemäß einer bevorzugten Variante der Erfindung sind den Pro
jektionen Parallelkoordinaten zugeordnet. Die Abweichungen
der Daten einer Projektion von Daten der nachfolgenden Pro
jektion werden nach folgendem Verfahren ermittelt:
- a) Berechnen von Differenzsignalen ΔS2(θ, p) aus Daten einer
Projektion und Daten ihrer nachfolgenden Projektion für jeden
Projektionswinkel θ zwischen Δθ und 2π und jeden Kanal
p ∈ [-P, P], wobei die Projektionswinkel θ der Projektion und
ihre nachfolgenden Projektion um Δθ differieren, nach folgen
der Gleichung:
ΔS2(θ, p) = S(θ, p) - S(θ - Δθ, p) (3) und
- b) Berechnung der Abweichung als Standardabweichung σ2(θ) der
Differenzsignale ΔS2(θ, p) für jeden Projektionswinkel θ zwi
schen Δθ und 2π über die Kanäle p ∈ [-P, P] nach folgender Glei
chung:
Ein Ausführungsbeispiel ist in den beigelegten schematischen
Zeichnungen exemplarisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah
rens geeigneten Computertomographen,
Fig. 2 ein Bewegungsartefakte aufweisendes Bild,
Fig. 3 ein mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens herge
stelltes Bild und
Fig. 4 ein Bild, welches eine Bewegung verstärkt abbildet.
Der in der Fig. 1 schematisch dargestellte Computertomograph
weist eine Messeinheit aus einer Röntgenstrahlenquelle 1, die
ein fächerförmiges Röntgenstrahlenbündel 2 aussendet, und ei
nen Detektor 3 auf, welcher aus einer 512 Einzeldetektoren
umfassende Detektorzeile zusammengesetzt ist. Der Fokus der
Röntgenstrahlenquelle 1, von der das Röntgenstrahlenbündel 2
ausgeht, ist mit 4 bezeichnet. Ein Untersuchungsobjekt, im
Falle des dargestellten Ausführungsbeispieles ein menschlicher
Patient 5, liegt auf einem Lagerungstisch 6, der sich
durch die Messöffnung 7 einer Gantry 8 erstreckt.
An der Gantry 8 sind die Röntgenstrahlenquelle 1 und der De
tektor 3 einander gegenüberliegend angebracht. Die Gantry 8
ist um die mit z bezeichnete z-Achse des Computertomographen,
die die Systemachse darstellt, drehbar gelagert und wird zur
Abtastung des Patienten 5 in θ-Richtung in Richtung des mit θ
bezeichneten Pfeils um die z-Achse gedreht, und zwar um einen
Winkel, der wenigstens gleich 360° (2π) beträgt. Dabei er
fasst das von der mittels einer Generatoreinrichtung 9 be
triebenen Röntgenstrahlenquelle 1 ausgehende Röntgenstrahlen
bündel 2 ein Messfeld 10 kreisförmigen Querschnitts. Der Fo
kus 4 der Röntgenstrahlenquelle 1 bewegt sich auf einer um
das auf der z-Achse liegende Drehzentrum kreisförmig gekrümm
ten Fokusbahn 15.
Bei vorbestimmten Winkelpositionen der Messeinheit 1, 3, den
sogenannten Projektionswinkeln θ, werden Messwerte in Form
sogenannter Projektionen aufgenommen, wobei die entsprechen
den Daten von den Detektoren 3 zu einer elektrischen Rechen
einrichtung 11 gelangen. Im Falle des vorliegenden Ausfüh
rungsbeispieles ist das Messsystem 1, 3 für einen Projekti
onswinkel θ = 0, wie in der Fig. 1 dargestellt, ausgerichtet,
d. h. die Röntgenstrahlenquelle 1 und der Detektor 3 sind ver
tikal zueinander ausgerichtet, wobei die Röntgenstrahlenquel
le 1 oberhalb des Detektors 3 ausgerichtet ist. Ferner bewegt
sich die Messeinheit 1, 3 in Richtung des Pfeiles θ um den
Patienten 5, so dass im Falle des vorliegenden Ausführungs
beispiels insgesamt 1500 Projektionen während einer gesamten
Umdrehung der Messeinheit 1, 3 um den Patienten 5 mit ver
schiedenen Projektionswinkeln θ aufgenommen werden. Die Pro
jektionswinkel θ zweier nachfolgender Projektionen unter
scheiden sich dabei um einen Winkelbereich Δθ.
Wenn der der Gantry 8 zugeordnete Antrieb 13 nicht nur für
einen Vollumlauf der Gantry 8 ausreicht, sondern dazu geeignet
ist, die Gantry 8 kontinuierlich rotieren zu lassen, und
ferner ein weiterer, in der Fig. 1 nicht dargestellter An
trieb vorgesehen ist, der eine Relativverschiebung des Lager
tisches 6 und damit des Patienten 5 einerseits und der Gantry
8 mit der Messeinheit 1, 3 andererseits in z-Richtung ermög
licht, können auch sogenannte Spiralscans durchgeführt wer
den.
Im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispieles berechnet die
Recheneinrichtung 11 aus den den Projektionen zugeordneten
Daten Parallelprojektionen mittels des bekannten Rebinning
Verfahrens. Aus diesen Parallelprojektionen stellt die Re
cheneinrichtung 11 in einem ersten Betriebsmodus in allgemein
bekannter Weise Bilder der von der Projektion erfassten
Schichten des Patienten 5 her, die auf einem Monitor 12 wie
dergegeben werden. Ein solches Bild ist exemplarisch in der
Fig. 2 wiedergegeben. Das Bild zeigt eine Aufnahme der Hals
wirbelsäule des Patienten 5 in der sogenannten Standard Se
quence Technik mit 1500 Parallelprojektionen über einen Pro
jektionswinkelbereich von 360° (2π). Im Falle des vorliegen
den Ausführungsbeispieles weist das in der Fig. 2 dargestell
te Bild aufgrund einer Teilbewegung des Patienten 5 Bewe
gungsartefakte auf, welche von einem in das in der Fig. 2 ge
zeigte Bild eingeblendeten Rechteck 20 umrandet sind.
In einem zweiten Betriebsmodus, welcher mittels einer Tasta
tur 19, die mit der Recheneinrichtung 11 verbunden ist, akti
viert werden kann, stellt die Recheneinrichtung 11 ein Bild
aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens her.
Im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispieles berechnet die
Recheneinrichtung 11 mit einem geeigneten Rechnerprogramm
Differenzsignale ΔS1(θ, p) aus denen mittels des Rebinning
Verfahrens erzeugten Parallelprojektionen für jeden Projekti
onswinkel θ zwischen 0 und π und jeden Kanal p des Detektors
3 gemäß
ΔS1(θ, p) = S(θ, p) - S(θ + π, -p), (1)
ΔS1(θ, p) = S(θ, p) - S(θ + π, -p), (1)
wobei die Signale S(θ, p) den Daten der Projektionen für Pro
jektionswinkel θ zwischen 0 und π und die Signale S(θ + π, -p)
deren komplementären Daten zugeordnet sind.
Anschließend berechnet die Recheneinrichtung 11 mit dem Rech
nerprogramm die Standardabweichung σ1(θ) der Differenzsignale
ΔS1(θ, p) für jeden Projektionswinkel θ über alle Kanäle p des
Detektors 3 gemäß
Danach vergleicht die Recheneinrichtung 11 mit dem Rechner
programm die Standardabweichung σ1(θ) für jeden Projektions
winkel θ mit einem oberen Grenzwert σS. Übersteigt die Stan
dardabweichung σ1(θ) den oberen Grenzwert σS, so gelten Daten
oder deren komplementären Daten der dazugehörigen Projektio
nen mit dem entsprechenden Projektionswinkel θ als ver
fälscht. Dadurch erkennt die Recheneinrichtung 11 mittels des
Rechnerprogramms einen Projektionswinkelbereich θ1 bis θ2, in
dem die diesen Projektionen zugeordneten Daten aufgrund einer
Bewegung des Patienten 5 verfälscht sind.
Die Gleichungen 1 und 2 geben jedoch noch keinen Aufschluss
darüber, ob die durch die Bewegung des Patienten 5 verfälsch
ten Daten einem Projektionswinkelbereich von 0 bis π oder ei
nem Projektionswinkelbereich von π bis 2π zugeordnet sind,
d. h. die Gleichungen 1 und 2 geben keinen Aufschluss, ob
[θ1, θ2] ⊃ [0, π] oder [θ1, θ2] ⊃ [π, 2π] ist. Daher berechnet die
Recheneinrichtung 11 mit dem Rechnerprogramm weitere Diffe
renzsignale ΔS2(θ, p) aus den Daten einer Projektion und den
Daten ihrer nachfolgenden Projektion für jeden Projektions
winkel θ zwischen Δθ und 2π und jeden Kanal p, wobei die Pro
jektionswinkel θ der Projektion und ihrer nachfolgenden Pro
jektion um Δθ differieren. Die Differenzsignale ΔS2(θ, p) wer
den gemäß
ΔS2(θ, p) = S(θ, p) - S(θ - Δθ, p) (3)
ΔS2(θ, p) = S(θ, p) - S(θ - Δθ, p) (3)
berechnet.
Anschließend berechnet die Recheneinheit 11 mittels des Rech
nerprogramms eine weitere Standardabweichung σ2(θ) der Diffe
renzsignale ΔS2(θ, p) für jeden Projektionswinkel θ zwischen
Δθ und 2π über alle Kanäle p gemäß
Aus den berechneten Standardabweichungen σ2(θ) für jeden Pro
jektionswinkel θ zwischen Δθ und 2π ermittelt die Rechenein
richtung 11 denjenigen Projektionswinkel θmax, für den die
Standardabweichung σ2(θ) maximal ist. Liegt nun θmax zwischen
0 und π, sind Daten für Projektionswinkel θ zwischen 0 und π
verfälscht. Liegt θmax zwischen π und 2π, sind Daten für Pro
jektionswinkel θ zwischen π und 2π verfälscht. Folglich sind
Daten in einem Projektionswinkelbereich [θ1, θ2] ⊃ [0, π] ver
fälscht, wenn θmax ∈ [0, π] bzw. [θ1, θ2] ⊃ [π, 2π] wenn θmax ∈ [π, 2π]
Anschließend werden die Daten der verfälschten Projektionen
durch ihre komplementären Daten ersetzt. Ist θmax ∈ [0, π], so
werden die Signale S(θ, p) durch die Signale S(θ + π, -p) und ist
θmax ∈ [π, 2π], so werden die Signale S(θ + π, -p) durch die Signale
S(θ, p) ersetzt, wobei θ ∈ ([θ1, θ2] modπ).
Die Fig. 3 zeigt ein Beispiel eines aufgrund des erfindungs
gemäßen Verfahrens hergestellten Bildes. Das in der Fig. 3
gezeigte Bild entspricht dem in der Fig. 2 gezeigten Bild,
wobei jedoch die durch die Bewegung des Patienten 5 ver
fälschten Daten durch ihre komplementären Daten gemäß Glei
chung 5 ersetzt wurden. Das in der Fig. 3 dargestellte Bild
wurde außerdem zusätzlich im linearen Übergangsbereich zwi
schen den verfälschten und nicht verfälschten Daten von 40
Projektionen und jeweils über alle Kanäle korrigiert, indem
gewichtete Mittelwerte aus den Daten der Projektionen und de
ren komplementären Daten gebildet werden.
Im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels ist ferner ein
weiterer Betriebsmodus vorgesehen, aufgrund dessen die Re
cheneinrichtung 11 mittels eines geeigneten Rechnerprogramms
ein Differenzbild aus mittels des Computertomographen gewon
nen Bilder berechnet, wobei für das eine Bild nicht das er
findungsgemäße Verfahren und für das andere das erfindungsge
mäße Verfahren angewendet wird. Dieses Differenzbild ent
spricht dem Bewegungsanteil der Bewegung des Patienten 5. An
schließend addiert die Recheneinrichtung 11 mittels des Re
chenprogramms dieses Differenzbild zu dem Bild, welches nicht
durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellt wurde. Die
ses so entstandene Bild bildet somit den Bewegungsanteil ver
stärkt ab. Ein solches Bild ist in der Fig. 4 dargestellt,
welches mittels der in den Fig. 2 und 3 dargestellten Bil
dern hergestellt wurde.
Durch dieses Verfahren kann man eine Sequenz von drei Bildern
erzeugen. Das erste Bild ist ohne Bewegungsanteil (vgl. das
in der Fig. 3 gezeigte Bild), das zweite Bild ist mit Bewe
gungsanteil (vgl. das in der Fig. 2 gezeigte Bild) und das
dritte Bild beschränkt sich auf den Bewegungsanteil (vgl. das
in der Fig. 4 gezeigte Bild). In einer schnellen Abfolge die
ser drei Bilder ist die Bewegung des Patienten 5 darstellbar.
Um insbesondere lokal begrenzte Bewegungen des Patienten 5 zu
erfassen und die dadurch verfälschten Daten der zugeordneten
Projektion einzugrenzen, wird in einem weiteren Betriebsmodus
die Standardabweichung σ1(θ) nur über einen Teilbereich [Ps,
PE] der Kanäle p des Detektors 3 ermittelt. Somit wird nur
der durch die Bewegung des Patienten 5 betroffene Teilbereich
der Kanäle der entsprechenden Projektion ermittelt. Dieser
Kanalbereich kann von Projektion zu Projektion schwanken. Da
durch lässt sich bei lokal begrenzten Bewegungsartefakten,
wie beispielsweise Aortenpulsation, die Korrektur auf einen
sehr kleinen Bereich einschränken und optimale Quantennutzung
erzielen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde anhand eines Computerto
mographen mit einem einzeiligen Detektor 3 beschrieben. Es
ist auch für einen Computertomographen mit einem mehrzeiligen
Detektor anwendbar. In diesem Fall können bei Bedarf mehrere
Schichten des Patienten 5 gleichzeitig aufgenommen werden,
wobei dann pro Projektionswinkel θ eine Anzahl der aktivier
ten Detektorzeilen entsprechende Anzahl von Projektionen auf
genommen wird.
Das Untersuchungsobjekt muss nicht notwendigerweise ein
menschlicher Patient 5 sein. Es ist auch für Tiere oder auch
Gegenstände anwendbar.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines Bildes von einem Untersu
chungsobjekt mit einem Computertomographen, welcher eine
Röntgenstrahlenquelle (1) aufweist, die sich zur Herstellung
des Bildes um das Untersuchungsobjekt (5) bewegt, wobei eine
Vielzahl von zur Herstellung des Bildes dienenden Projektio
nen während wenigstens eines Umlaufs der Röntgenstrahlenguel
le (1) um das Untersuchungsobjekt (5) aufgenommen wird, auf
weisend folgende Verfahrensschritte:
- a) Ermitteln derjenigen Daten der Projektionen, die durch ei ne Bewegung des Untersuchungsobjekts (5) verfälscht sind, und
- b) Ersetzen zumindest der durch die Bewegung des Untersu chungsobjektes (5) verfälschten Daten einer Projektion durch ihre komplementären Daten.
2. Verfahren zur Herstellung eines Bildes nach Anspruch 1,
bei dem für das Ermitteln der verfälschten Daten eine Abwei
chung der Daten einer Projektion von ihren komplementären Da
ten ermittelt wird, wobei Daten oder deren komplementären Da
ten als verfälscht gelten, wenn die Abweichung einen oberen
Grenzwert σS übersteigt.
3. Verfahren zur Herstellung eines Bildes nach Anspruch 2,
bei dem den Projektionen Parallelkoordinaten zugeordnet sind
und die Abweichung der Daten der Projektion von ihren komple
mentären Daten nach folgendem Verfahren ermittelt wird:
- a) Berechnen von Differenzsignalen ΔS1(θ, p) aus den Daten der
Projektion und ihren komplementären Daten für jeden Projekti
onswinkel (θ) zwischen 0 und π der Projektion und jeden Kanal
p ∈ [-P, P] nach folgender Gleichung:
ΔS1(θ, p) = S(θ, p) - S(θ + π, -p), (1)
wobei die Signale S(θ, p) den Daten der Projektionen für Pro jektionswinkel (θ) zwischen 0 und π rund die Signale S(θ + π, -p) deren komplementären Daten zugeordnet sind, und - b) Berechnung der Abweichung als Standardabweichung σ1(θ) der
Differenzsignale ΔS1(θ, p) für jeden Projektionswinkel (θ) zwi
schen 0 und π über die Kanäle [Ps, Pe] nach folgender Glei
chung:
wobei [Ps, Pe] ⊃ [-P, P].
4. Verfahren zur Herstellung eines Bildes nach Anspruch 2
oder 3, bei dem Abweichungen der Daten einer Projektion von
Daten der nachfolgenden Projektion für alle Projektionswinkel
(θ), die wenigstens einem Umlauf der Röntgenstrahlenquelle 1
zugeordnet sind, ermittelt werden, ein Projektionswinkel θmax
ermittelt wird, der der maximalen Abweichung der Abweichungen
entspricht und die verfälschten Daten Projektionswinkeln (θ)
zwischen 0 und π zugeordnet sind, wenn θmax zwischen 0 und π
liegt und die verfälschten Daten Projektionswinkeln (θ) zwi
schen π und 2π zugeordnet sind, wenn θmax zwischen π und 2π
liegt.
5. Verfahren zur Herstellung eines Bildes nach Anspruch 4,
bei dem den Projektionen Parallelkoordinaten zugeordnet sind
und die Abweichungen der Daten einer Projektion von Daten der
nachfolgenden Projektion nach folgendem Verfahren ermittelt
werden:
- a) Berechnen von Differenzsignalen ΔS2(θ, p) aus Daten einer
Projektion und Daten ihrer nachfolgenden Projektion für jeden
Projektionswinkel (θ) zwischen Δθ und 2π und jeden Kanal
p ∈ [-P, P], wobei die Projektionswinkel (θ) der Projektion und
ihre nachfolgenden Projektion um Δθ differieren, nach folgen
der Gleichung:
ΔS2(θ, p) = S(θ, p) - S(θ - Δθ, p) (3) und - b) Berechnung der Abweichung als Standardabweichung σ2(θ) der
Differenzsignale ΔS2(θ, p) für jeden Projektionswinkel (θ)
zwischen Δθ und 2π über die Kanäle p ∈ [-P, P] nach folgender
Gleichung:
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