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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung des Nutzens einer
Hardware- oder Softwarekomponente zur Konfiguration einer medizintechnischen
Einrichtung, insbesondere medizintechnischer Anlagen, Geräte und Systeme.
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Technische
Anlagen, Geräte
und Systeme sowie die zu deren Betrieb erforderliche Software können in
der Regel in verschiedenen Konfigurationen ausgeführt werden,
wobei sich die Konfigurationen dadurch unterscheiden, dass hochwertigere Ausführungsformen
beispielsweise leistungsstärkere Hardwarekomponenten
aufweisen oder dass die für den
Betrieb erforderliche Software zusätzliche Softwarekomponenten
bietet. In diesem Zusammenhang spricht man, unabhängig davon,
ob die Hardware oder die Software einer technischen Einrichtung
betroffen ist, von sogenannten Systemoptionen, welche Kunden beim
Kauf der technischen Einrichtung auswählen können. Wesentlich für die Wahl
einer Hardware- oder Softwarekomponente, welche mit Kosten für den Kunden
verbunden ist, ist stets der Nutzen, den sich der Kunde von der
Hardware- oder Softwarekomponente verspricht.
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Bisher
können,
gerade was den zu erwartenden Nutzen einer Hardware- oder Softwarekomponente
für den
Kunden anbelangt, mangels Informationen nur allgemeine Aussagen
getroffen werden, welche nicht auf die konkreten Bedürfnisse
eines Kunden zugeschnitten werden können. Alle Daten zur Untermauerung
des Kundennutzens müssen
dabei geschätzt
werden, was unter Umständen
zu nicht zufriedenstellenden Ergebnissen führen kann.
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In
der
DE 197 15 503
A1 ist ein integriertes Rechner- und Kommunikationssystem
für den
Entwurf, die Projektierung, die Implementierung, Inbetriebsetzung
und Optimierung von Anlagenkomponenten und kompletten Anlagen beschrieben,
bei denen zur Prozessführung
und Optimierung mathematische Modelle in algorithmischer Form oder
in Form von neuronalen Netzen verwendet werden. Bei dem Rechner-
und Kommunikationssystem können
zur Optimierung, insbesondere der regeltechnischen Prozessführung Änderungen
von Softwareobjekten, Parametern, ganzen Modellreihen und deren
Verknüpfungen
online oder offline dezentral über
bestehende Kommunikationseinrichtungen erfolgen, wobei die Reaktionen
auf Änderungen
fortlaufend direkt überwacht
oder zumindest modellmäßig überprüft werden
können.
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Aus
der
DE 199 17 102
A1 ist eine Projektierungs- und Diagnoseeinrichtung für eine elektrische Anlage
aus elektrischen Geräten
mit modularem Aufbau zur Steuerung oder Überwachung technischer Prozesse
oder zur Industrie- oder Gebäudeautomatisierung
mit Hilfe einer Rechenanlage bekannt. Die Einrichtung umfasst eine
Projektierungsroutine zur Projektierung elektrischer Anlagen, eine
Projektierungsroutine zur Projektierung der einzelnen elektrischen
Geräte
einer elektrischen Anlage, eine Konfigurationsroutine, eine Parametrisierungsroutine
und eine Diagnoseroutine zur Diagnose und Überwachung der einzelnen elektrischen
Geräte
der Anlage in deren Betrieb.
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In
der
DE 198 34 422
A1 ist ein Verfahren zum Entwurf einer technischen Anlage
beschrieben, die wenigstens zwei Bearbeitungsstationen aufweist. Zwischen
zwei Bearbeitungsstationen ist ein Speicher vorgesehen. Zum Entwurf
der Anlage wird eine Kostenfunktion ermittelt, welche von vorgegebenen Variablen
abhängt.
Die Variablen der Kostenfunktion werden anhand eines vorgegebenen
Algorithmus zur Lösung
eines linearen Optimierungsproblems unter Berücksichtigung von Nebenbedingungen
derart berechnet, dass die Kostenfunktion einen optimalen Wert aufweist.
Die Variablen der Kostenfunktion werden schließlich zum Entwurf der technischen
Anlage herangezogen.
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Aus
der
EP 0 840 245 A2 ist
ein Verfahren zur Optimierung des Bestandes an Walzen eines Walzwerkes
beschrieben. Im Zuge des Verfahrens werden Einsatzdaten über einzelne
Walzen gespeichert, um anhand dieser Daten die Walzen in geeigneter
Weise erneut einsetzen zu können.
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Aus
der
EP 1 061 422 A1 ist
ein informationstechnisches System zur Steuerung eines Prozesses
anhand eines Prozessmodells bekannt, wobei das Prozessmodell mittels
mindestens einer Schnittstelle mit dem realen Prozess, auf dessen
Abbildung das Prozessmodell beruht, verbunden ist. Mit Hilfe des
Prozessmodells können
Prozessmodifikationen parallel zum laufenden realen Prozess simuliert
werden. Erweist sich die Modifikation als vorteilhaft, kann diese
zur Optimierung von dem Prozessmodell in den realen Prozess übernommen,
d.h. in den realen Prozess integriert werden.
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In
der
EP 1 061 423 A1 ist
ein Verfahren zum Entwurf von Strategien für die Regelung und Steuerung
eines industriellen Prozesses beschrieben, bei dem der Prozess in
Module aufgesplittet wird und bei dem einem oder mehreren der Module
ausgewählte importierte
Informationen zugeordnet werden.
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In
dem Artikel "Besser
planen – mit
Rechnerunterstützung", von R. Wieser,
Technische Rundschau 3/90, 1990, S. 56 – 59 ist ein Verfahren zum Planen
von Fertigungssystemen beschrieben.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verfahren anzugeben,
womit der Nutzen einer Hardware- oder Softwarekomponente zur Konfiguration
einer medizintechnischen Einrichtung fundierter ermittelt werden
kann.
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Nach
der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch
1. Im Zuge des Verfahrens ist es vorgesehen, Daten medizintechnischer
Einrichtungen zu sammeln, welche in Bezug auf die für die Hard ware-
oder Softwarekomponente in Frage kommende medizintechnische Einrichtung
funktionell gleichartig oder gattungsgleich sind oder welche zumindest
ein gleichartiges Ergebnis liefern können. Gesammelt werden Konfigurationsdaten
der medizintechnischen Einrichtungen, worunter Daten über die
Hardware- und Softwareausstattung der Einrichtungen verstanden werden.
Weiterhin werden Workflowdaten der medizintechnischen Einrichtungen
und Daten über
die Nutzung der Einrichtungen gesammelt, also wann und in welchem Maße welche
Hardware- oder Softwarekomponenten der Einrichtungen von Kunden
genutzt werden. Die gesammelten Daten werden in einer zentralen
Datenbank gespeichert, wobei Bezüge
zwischen den gespeicherten Daten hergestellt werden. Darüber hinaus
können
zusätzlich
weitere Daten vorgegeben werden, welche mit den gesammelten Daten
in Beziehung gesetzt werden und für die Simulation des Nutzens
einer Hardware- oder Softwarekomponente erforderlich sein können. Bezüge zwischen
den Daten lassen sich beispielsweise derart herstellen, dass diese
in standardisierter Form, z.B. in Tabellen, in der Datenbank abgespeichert
werden, so dass die medizintechnischen Einrichtungen hinsichtlich
ihrer Hardware- oder Softwarekomponenten, welche ggf. durch die
zusätzlich
vorgebbaren Daten, wie z.B. die Anschaffungskosten oder die Betriebskosten
pro Tag, ergänzt
sind, miteinander verglichen werden können. Schließlich können anhand
der zueinander in Beziehung gesetzten Daten verschiedene Szenarien
hinsichtlich des Nutzens einer Hardware- oder Softwarekomponente
für eine
medizintechnische Einrichtung simuliert werden. So kann sich ein
an einer technischen Einrichtung interessierter Kunde die Wirtschaftlichkeit
einer Hardware- oder Softwarekomponente anhand der vorhandenen und
ggf. anhand von ergänzenden
Daten, welche für
die Zwecke des Kunden relevant sind, berechnen lassen. Auf diese
Weise erhält
der Kunde einen Überblick über einen
mit einer Hardware- oder Softwarekomponente erzielbaren Gewinn oder
auch über
eine hiermit verbundene Workflowverbesserung. Des Weiteren kann
eine Vertriebsorganisation eines Herstellers einer medizintechnischen
Einrichtung unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens basierend auf
Simulationen des Nutzens von Hardware- oder Softwarekomponenten
potentielle Kunden für
eine bestehende oder auch eine neue Hardware- oder Softwarekomponente
finden. Darüber
hinaus kann die Entwicklungsabteilung eines Herstellers einer medizintechnischen
Einrichtung den Einsatz und den Nutzen gewisser Hardware- oder Softwarekomponenten
abfragen bzw. simulieren. Die Marketingabteilung eines Herstellers
einer medizintechnischen Einrichtung kann unter Zugrundelegung derartiger
Simulationen Marktanalysen durchführen und neue Marktstrategien
entwickeln. In allen Fällen
kann dabei durch die Verwendung von Daten zur Simulation, welche
von in Betrieb befindlichen medizintechnischen Einrichtungen gesammelt
werden, der Nutzen einzelner Hardware- oder Softwarekomponenten
für eine
medizintechnische Einrichtung deutlich fundierter ermittelt werden
als es die Verwendung reiner geschätzter Daten erlaubt. Unter
Nutzen wird dabei unter Berücksichtigung
der Kosten für
die Hardware- oder Softwarekomponente jeder Vorteil verstanden,
welcher sich durch die jeweilige Hardware- oder Softwarekomponente
ergibt.
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Das
Sammeln der Daten erfolgt automatisiert über ein Kommunikationsnetz,
beispielsweise das Internet, ein Intranet oder ein Extranet. Die
medizintechnischen Einrichtungen, von denen die Daten gesammelt
werden, sind vorzugsweise ständig
an das Kommunikationsnetz angeschlossen und übermitteln selbständig oder
auf Anforderung die Daten zumindest indirekt an die zentrale Datenbank.
Die Sammlung der Daten kann auch über sogenannte Punkt zu Punkt
Verbindungen (Point to Point Connections) via Modem, Analog- oder
ISDN-Router erfolgen. In diesem Fall sind die medizintechnischen Einrichtungen über derartige
Verbindungen zumindest indirekt, beispielsweise über einen der Datenbank vorgeschalteten
Rechner, mit der Datenbank verbunden.
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Eine
Variante der Erfindung sieht vor, dass die gesammelten Daten gefiltert
werden, so dass nur bestimmte Arten von Daten an die zentrale Datenbank
weitergeleitet werden. Dies hat den Vorteil, dass nicht alle Daten,
welche automatisiert von medizintechnischen Einrichtungen gesammelt
werden, sondern nur die für
die Simulation erforderlichen Daten in der zentralen Datenbank gespeichert
werden. Eine Überfrachtung
der Datenbank mit weniger relevanten Daten wird somit vermieden.
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Besonders
bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung sehen vor, dass es sich bei den medizintechnischen Einrichtungen
um medizintechnische Anlagen oder Geräte handelt, worunter auch Softwaresysteme,
beispielsweise für
die Krankhaus- oder Klinikverwaltung oder für Serviceaufgaben verstanden
werden. Bevorzugt handelt es sich bei den medizintechnischen Anlagen
und Geräten
um hochwertige Anlagen und Gerät,
beispielsweise Magnetresonanzgeräte,
Computertomographen, C-Bogen-Röntgengeräte oder
Ultraschallgeräte,
welche im Anschaffungspreis verhältnismäßig teuer
sind und basierend auf einer Standardausführung mit den verschiedensten
Hardware- oder Softwarekomponenten ausgestattet werden können.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den beigefügten
schematischen Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
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1 ein
System zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
und
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2 die
Speicherung von gesammelten Daten in einer Tabelle.
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In 1 ist
ein medizinische Systems gezeigt, welches im Falle des vorliegenden
Ausführungsbeispiels
eine Vielzahl von medizintechnischen Einrichtungen in Form von medizintechnischen
Geräten
Gl bis Gn umfasst.
Die Geräte
Gl bis Gn sind bei Kunden
des Herstellers der Geräte,
also in Kliniken, Krankenhäusern,
Arztpraxen und Forschungseinrichtungen, angeordnet. Im Falle des
vorliegenden Ausführungsbeispiels
handelt es sich bei den Geräten um
Magnetresonanzgeräte,
Computertomographen, C-Bogen-Röntgengeräte und Ultraschallgeräte. Die Geräte Gl bis Gn sind im
Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels
an ein Kommunikationsnetz 1 angeschlossen, bei dem es sich
um das Internet handelt. Das Kommunikationsnetz kann jedoch auch
ein Intranet oder ein Extranet sein.
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An
das Kommunikationsnetz 1 ist auch ein erster, mit einer
zentralen Datenbank 2 verbundener Rechner 3 angeschlossen.
Mit der Datenbank 2 ist des Weiteren ein Simulationsrechner 4 verbunden, welcher
in nicht dargestellter, aber an sich bekannter Weise Mittel zur
Dateneingabe, beispielsweise in Form einer Tastatur oder einer Rechnermouse,
und Mittel zur Datenausgabe, beispielsweise in Form eines Monitors,
aufweist.
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Im
Zuge des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
von dem ersten Rechner 3 über das Kommunikationsnetz 1 automatisiert
Daten der Geräte
Gl bis Gn gesammelt.
Das Sammeln der Daten erfolgt derart, dass die Geräte Gl bis Gn anfallende
Daten automatisch an den ersten Rechner 3 übermitteln
oder dass der erste Rechner 3 die Daten jeweils von den Geräten Gl bis Gn anfordert.
Die Übermittlung
der Daten kann zu festen Zeiten erfolgen oder immer dann, wenn neue
Daten während
des Betriebes der Geräte Gl bis Gn anfallen.
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Bei
den Daten, welche von dem ersten Rechner 3 gesammelt werden,
handelt es sich im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels um Konfigurationsdaten
der Geräte
Gl bis Gn, worunter
Daten über
die Hardware- und Softwareausstattung der Geräte Gl bis
Gn verstanden werden. Im Falle eines Magnetresonanzgerätes beinhalten
die Konfigurationsdaten beispielsweise Informationen darüber, welche Spulen
in dem Magnetresonanzgerät
installiert sind und mit welchen Softwarekomponenten, insbesondere
Messprogrammen, das Magnetresonanzgerät ausgestattet ist. Des Weiteren
werden Daten über
die Nutzung der Geräte
Gl bis Gn gesammelt,
insbesondere darüber
wann, wie lange und für
welche Untersuchungen oder Behandlungen Hardware- oder Softwarekomponenten
der Geräte
von Kunden genutzt werden. Im Falle eines Magnetresonanzgerätes geben
diese Da ten beispielsweise darüber
Auskunft, wann mit welcher Spule für welche Untersuchung gemessen
worden ist und welche Protokolle oder Messsequenzen benutzt wurden.
Darüber
hinaus werden Workflowdaten der Geräte Gl bis
Gn gesammelt, welche beispielsweise Informationen über die
Arten von Patientenuntersuchungen, z.B. Herzuntersuchungen, deren
Häufigkeit
und deren zeitliche Dauer geben.
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Diese
von dem ersten Rechner 3 gesammelten Daten werden einer
Filterung unterzogen, so dass nur bestimmte Arten von Daten, welche
für die Simulation
eines Nutzens einer Hardware- oder Softwarekomponente erforderlich
sind, in die zentrale Datenbank 2 gelangen. In welcher
Weise die Daten gefiltert werden, kann anwendungsspezifisch festgelegt
werden. Wenn alle von den Geräten
Gl bis Gn gesammelten
Daten für
die Simulation des Nutzens von Hardware- oder Softwarekomponenten
relevant sein können,
kann auf die Filterung auch verzichtet werden und es werden alle
von den Geräten
Gl bis Gn gesammelten
Daten in der zentralen Datenbank 2 abgespeichert.
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Die
Speicherung der gesammelten Daten in der zentralen Datenbank 2 erfolgt
vorzugsweise in einer standardisierten Form, welche sich dadurch
auszeichnet, dass auf diese Weise bereits Beziehungen zwischen Daten,
welche von unterschiedlichen Geräten
Gl bis Gn stammen,
hergestellt werden.
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Im
Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels
erfolgt die Speicherung der von den Geräten Gl bis
Gn gesammelten Daten derart in Tabellen,
dass erkennbar ist, welche Geräte
welche Hardware- und Softwarekomponenten aufweisen, welche Untersuchungen
mit den Geräten
möglich
sind und welche Untersuchungen tatsächlich mit den Geräten durchgeführt werden.
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In 2 ist
exemplarisch in stark vereinfachter und reduzierter Weise eine derartige,
für einen Kalendertag
erstellte Tabelle für
Magnetresonanzgeräte
MR1 bis MR4 gezeigt. Bedingt durch den Aufbau der Tabelle, welche
Auskunft über
den Typ der Geräte, über die
Ausstattung der Geräte
mit Hardware- oder Softwarekomponenten SO1 bis SO3, inklusive der
hiermit durchführbaren
Untersuchungsmöglichkeiten, über die
tatsächliche
Nutzung der Geräte
in Form von Untersuchungen pro Tag, über die durchschnittliche Dauer
pro Untersuchung in Minuten sowie über die Betriebsdauer der Geräte in Stunden gibt,
sind die spezifischen Daten der Magnetresonanzgeräte MR1 bis
MR4 bereits zueinander in Beziehung gesetzt. Wie bereits erwähnt, kann
die Sammlung der Daten für
die Erstellung der Tabelle kontinuierlich über den Tag erfolgen oder die
Daten werden zu einem bestimmten Zeitpunkt nach Beendigung des Betriebes
des jeweiligen Gerätes
an den ersten Rechner 3 übermittelt.
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Neben
den automatisiert über
das Kommunikationsnetz 1 gesammelten Daten der Geräte MR1 bis
MR4 kann die Tabelle außerdem
durch weitere optional vorgebbare Daten ergänzt werden, welche in der Regel
nicht automatisiert von den Geräten
erhaltbar sind. Hierzu zählen
z.B. der Anschaffungspreis eines Gerätes oder die Betriebskosten
eines Gerätes
pro Tag. Diese Daten können über den
ersten Rechner 3 oder den Simulationsrechner 4 ebenfalls
in die zentrale Datenbank 2 gespeichert werden. Bei diesen
Daten handelt es sich in der Regel um anwenderspezifische Daten,
welche nur demjenigen bekannt und zugänglich sind, welcher den Nutzen
einer Hardware- oder Softwarekomponente für seine eigenen Zwecke simulieren
möchte.
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Aus
mehreren solchen, für
einzelne Kalendertage aufgestellte Tabellen können schließlich Tabellen erstellt werden,
welche, was insbesondere die Nutzungsdaten anbelangt, über mehrere
Tage, Wochen, Monate oder Jahre gemittelte Nutzungsdaten enthalten.
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Basierend
auf den in derartigen Tabellen zusammengestellten Daten können schließlich verschiedene
Interessenten, beispielsweise ein Kunde K, eine Vertriebseinheit
V, eine Entwicklungsabteilung E oder eine Marketingabteilung M des
Her stellers der Geräte
Gl bis Gn, mit dem
Simulationsrechner 4 oder einem anderen mit diesem verbundenen Rechner
verschiedene Szenarien hinsichtlich des Nutzens einer bestehenden
oder auch einer neuen, bisher nicht in den Geräten Gl bis
Gn vorhandenen Hardware- oder Softwarekomponente
für eines
der Geräte
simulieren. Das Simulationsprogramm selbst ist auf dem Simulationsrechner 4 installiert,
welcher auch an das Internet angeschlossen sein kann und als Server
dienen kann. In diesem Fall kann bei entsprechender Freigabe von
beliebigen an das Internet angeschlossenen Rechnern, beispielsweise
von den den Interessenten zugeordneten Rechnern 5 bis 8 aus,
das Simulationsprogramm ausgeführt
werden.
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Basierend
auf den Daten der Tabelle der 2 sowie
zusätzlich
vorgegebenen Daten über
die Betriebskosten, beispielsweise des Magnetresonanzgerätes MR1
pro Tag, kann der Betreiber des Magnetresonanzgerätes MR1
beispielsweise die Untersuchungskosten pro Patient für das Magnetresonanzgerätes MR1
ermitteln, und seine Untersuchungskosten pro Patient mit Untersuchungskosten pro
Patient anderer Betreiber von Magnetresonanzgerätes vergleichen. Stellt er
beispielsweise unter Zugrundelegung seiner Betriebskosten einen
derartigen Vergleich mit den Untersuchungskosten pro Patient des
Betreibers des Magnetresonanzgerätes MR4
an, wird er feststellen, dass seine Betriebskosten pro Patient höher als
die Betriebskosten pro Patient des Betreibers des Magnetresonanzgerätes MR4 sind,
welcher ebenfalls hauptsächlich
Lungen- und Herzuntersuchungen mit dem Magnetresonanzgerät MR4 durchführt. Anhand
der Tabelle lässt
sich erkennen, dass das Magnetresonanzgerät MR4 im Unterschied zu dem
Magnetresonanzgerät
MR1 zusätzlich eine
Hardware- oder Softwarekomponente SO2 aufweist, welche speziell
für Lungenuntersuchungen vorgesehen
ist, wohingegen das Magnetresonanzgerät MR1 nur die Hardware- oder
Softwarekomponente SO1 aufweist, welche insbesondere für Herzuntersuchungen
vorgesehen ist, aber auch Lungenuntersuchungen gestattet. Unter
Berücksichtigung
der Hardware- oder Softwarekomponente SO2 lässt sich nun simulieren, inwieweit
der Betreiber des Magnetresonanzgerätes MR1 die Untersuchungszeit
pro Patient für
Lungenuntersuchungen, welche derzeit durchschnittlich 50 Minuten
beträgt,
reduzieren kann und insbesondere inwieweit sich die Untersuchungskosten
pro Patient unter Berücksichtigung
der Kosten für
die Hardware- oder Softwarekomponente SO2 und der durchschnittlichen
Anzahl von Lungenuntersuchungen, welche unter Betrachtung eines
längeren
Zeitraums mit dem Magnetresonanzgerätes MR1 durchgeführt werden,
reduzieren lässt.
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Darüber hinaus
kann die Vertriebsabteilung M des Herstellers der Geräte Gl bis Gn anhand von auf
derartigen Tabellen basierenden Simulationen des Nutzens von Hardware-
oder Softwarekomponenten Kunden, also Gerätebetreiber, identifizieren, denen
unter Anbietung einer bestimmten Hardware- oder Softwarekomponente
eine Verbesserung des Workflows oder des Gewinns in Aussicht gestellt
werden kann. Die Entwicklungsabteilung E des Herstellers der Geräte Gl bis Gn kann anhand
von auf den Tabellen basierenden Simulationen die Notwendigkeit
neuer Hardware- oder Softwarekomponenten erkennen und derartige
Hardware- oder Softwarekomponenten gezielt entwickeln und Kunden
anbieten. Die Marketingabteilung M des Herstellers der Geräte Gl bis Gn kann anhand
der Tabellen Marktanalysen durchführen und anhand von auf den
Tabellen basierenden Simulationen das Marktpotential neuer Hardware-
oder Softwarekomponenten abschätzen.
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Es
wird also deutlich, dass durch die automatisierte Sammlung von Daten
von in Betrieb befindlichen Einrichtungen, welche zueinander in
Beziehung gesetzt werden, sowie anhand zusätzlicher vorgebbarer Daten
verschiedene Szenarien zum Nutzen einer Hardware- oder Softwarekomponente
simuliert werden können
und Wirtschaftlichkeitsanalysen durchgeführt werden können.
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Die
in 2 gezeigt Tabelle ist hinsichtlich ihres Aufbaus
im Übrigen
nur exemplarisch zu verstehen. So kann die Tabelle auch andere Geräte als Magnetresonanzgerät, beispielsweise
Röntgencomputertomographen
aufweisen, so dass beispielsweise für gleichartige Untersuchungen
auch die Kosten, welche beim Betrieb eines Magnetresonanzgerät entstehen,
mit den Kosten, welche beim Betrieb eines Röntgencomputertomographen entstehen,
verglichen werden können
und die Nutzen verschiedener Hardware- oder Softwarekomponenten
für die beiden
verschiedenen Gerät
simuliert und einander gegenüber
gestellt werden können.
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Des
Weiteren muss die standardisierte Speicherung der gesammelten Daten
nicht notwendigerweise in Form von Tabellen erfolgen. Vielmehr können auch
andere bekannte Speicherverfahren verwendet werden, durch die sich
in einfacher Weise eine Beziehung zwischen den gesammelten Daten und
den ggf. zusätzlich
vorgegebenen Daten herstellen lässt.