DE10123795B4 - Verfahren zur Simulation des Nutzens einer Systemoption für eine technische Einrichtung - Google Patents

Verfahren zur Simulation des Nutzens einer Systemoption für eine technische Einrichtung Download PDF

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Abstract

Verfahren zur Ermittlung des Nutzens einer Hardware- oder Softwarekomponente zur Konfiguration einer medizintechnischen Einrichtung, welche Hardware- oder Softwarekomponente in der medizintechnischen Einrichtung einsetzbar ist, mittels einer Simulation, aufweisend folgende Verfahrensschritte:
a) Sammeln von Daten von mehreren im Betrieb befindlichen medizintechnischen Einrichtungen (Gl bis Gn, MR1 bis MR4) einer Gattung medizintechnischer Einrichtungen (Gl bis Gn, MR1 bis MR4), welche Daten die Konfiguration und die Nutzung der medizintechnischen Einrichtungen (Gl bis Gn, MR1 bis MR4) betreffen, wobei das Sammeln der Daten mit einem Rechner (3) automatisiert über ein Kommunikationsnetz (1) erfolgt, an dem sowohl der Rechner (3) als auch die medizintechnischen Einrichtungen (Gl bis Gn, MR1 bis MR4) angeschlossen sind,
b) Speicherung der gesammelten Daten in einer mit dem Rechner (3) verbundenen zentralen Datenbank (2) derart, dass bereits durch die Form der Speicherung Bezüge zwischen gleichartigen, von verschiedenen medizintechnischen Einrichtungen (Gl bis Gn, MR1 bis MR4) der Gattung medizintechnischer Einrichtungen...

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung des Nutzens einer Hardware- oder Softwarekomponente zur Konfiguration einer medizintechnischen Einrichtung, insbesondere medizintechnischer Anlagen, Geräte und Systeme.
  • Technische Anlagen, Geräte und Systeme sowie die zu deren Betrieb erforderliche Software können in der Regel in verschiedenen Konfigurationen ausgeführt werden, wobei sich die Konfigurationen dadurch unterscheiden, dass hochwertigere Ausführungsformen beispielsweise leistungsstärkere Hardwarekomponenten aufweisen oder dass die für den Betrieb erforderliche Software zusätzliche Softwarekomponenten bietet. In diesem Zusammenhang spricht man, unabhängig davon, ob die Hardware oder die Software einer technischen Einrichtung betroffen ist, von sogenannten Systemoptionen, welche Kunden beim Kauf der technischen Einrichtung auswählen können. Wesentlich für die Wahl einer Hardware- oder Softwarekomponente, welche mit Kosten für den Kunden verbunden ist, ist stets der Nutzen, den sich der Kunde von der Hardware- oder Softwarekomponente verspricht.
  • Bisher können, gerade was den zu erwartenden Nutzen einer Hardware- oder Softwarekomponente für den Kunden anbelangt, mangels Informationen nur allgemeine Aussagen getroffen werden, welche nicht auf die konkreten Bedürfnisse eines Kunden zugeschnitten werden können. Alle Daten zur Untermauerung des Kundennutzens müssen dabei geschätzt werden, was unter Umständen zu nicht zufriedenstellenden Ergebnissen führen kann.
  • In der DE 197 15 503 A1 ist ein integriertes Rechner- und Kommunikationssystem für den Entwurf, die Projektierung, die Implementierung, Inbetriebsetzung und Optimierung von Anlagenkomponenten und kompletten Anlagen beschrieben, bei denen zur Prozessführung und Optimierung mathematische Modelle in algorithmischer Form oder in Form von neuronalen Netzen verwendet werden. Bei dem Rechner- und Kommunikationssystem können zur Optimierung, insbesondere der regeltechnischen Prozessführung Änderungen von Softwareobjekten, Parametern, ganzen Modellreihen und deren Verknüpfungen online oder offline dezentral über bestehende Kommunikationseinrichtungen erfolgen, wobei die Reaktionen auf Änderungen fortlaufend direkt überwacht oder zumindest modellmäßig überprüft werden können.
  • Aus der DE 199 17 102 A1 ist eine Projektierungs- und Diagnoseeinrichtung für eine elektrische Anlage aus elektrischen Geräten mit modularem Aufbau zur Steuerung oder Überwachung technischer Prozesse oder zur Industrie- oder Gebäudeautomatisierung mit Hilfe einer Rechenanlage bekannt. Die Einrichtung umfasst eine Projektierungsroutine zur Projektierung elektrischer Anlagen, eine Projektierungsroutine zur Projektierung der einzelnen elektrischen Geräte einer elektrischen Anlage, eine Konfigurationsroutine, eine Parametrisierungsroutine und eine Diagnoseroutine zur Diagnose und Überwachung der einzelnen elektrischen Geräte der Anlage in deren Betrieb.
  • In der DE 198 34 422 A1 ist ein Verfahren zum Entwurf einer technischen Anlage beschrieben, die wenigstens zwei Bearbeitungsstationen aufweist. Zwischen zwei Bearbeitungsstationen ist ein Speicher vorgesehen. Zum Entwurf der Anlage wird eine Kostenfunktion ermittelt, welche von vorgegebenen Variablen abhängt. Die Variablen der Kostenfunktion werden anhand eines vorgegebenen Algorithmus zur Lösung eines linearen Optimierungsproblems unter Berücksichtigung von Nebenbedingungen derart berechnet, dass die Kostenfunktion einen optimalen Wert aufweist. Die Variablen der Kostenfunktion werden schließlich zum Entwurf der technischen Anlage herangezogen.
  • Aus der EP 0 840 245 A2 ist ein Verfahren zur Optimierung des Bestandes an Walzen eines Walzwerkes beschrieben. Im Zuge des Verfahrens werden Einsatzdaten über einzelne Walzen gespeichert, um anhand dieser Daten die Walzen in geeigneter Weise erneut einsetzen zu können.
  • Aus der EP 1 061 422 A1 ist ein informationstechnisches System zur Steuerung eines Prozesses anhand eines Prozessmodells bekannt, wobei das Prozessmodell mittels mindestens einer Schnittstelle mit dem realen Prozess, auf dessen Abbildung das Prozessmodell beruht, verbunden ist. Mit Hilfe des Prozessmodells können Prozessmodifikationen parallel zum laufenden realen Prozess simuliert werden. Erweist sich die Modifikation als vorteilhaft, kann diese zur Optimierung von dem Prozessmodell in den realen Prozess übernommen, d.h. in den realen Prozess integriert werden.
  • In der EP 1 061 423 A1 ist ein Verfahren zum Entwurf von Strategien für die Regelung und Steuerung eines industriellen Prozesses beschrieben, bei dem der Prozess in Module aufgesplittet wird und bei dem einem oder mehreren der Module ausgewählte importierte Informationen zugeordnet werden.
  • In dem Artikel "Besser planen – mit Rechnerunterstützung", von R. Wieser, Technische Rundschau 3/90, 1990, S. 56 – 59 ist ein Verfahren zum Planen von Fertigungssystemen beschrieben.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verfahren anzugeben, womit der Nutzen einer Hardware- oder Softwarekomponente zur Konfiguration einer medizintechnischen Einrichtung fundierter ermittelt werden kann.
  • Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1. Im Zuge des Verfahrens ist es vorgesehen, Daten medizintechnischer Einrichtungen zu sammeln, welche in Bezug auf die für die Hard ware- oder Softwarekomponente in Frage kommende medizintechnische Einrichtung funktionell gleichartig oder gattungsgleich sind oder welche zumindest ein gleichartiges Ergebnis liefern können. Gesammelt werden Konfigurationsdaten der medizintechnischen Einrichtungen, worunter Daten über die Hardware- und Softwareausstattung der Einrichtungen verstanden werden. Weiterhin werden Workflowdaten der medizintechnischen Einrichtungen und Daten über die Nutzung der Einrichtungen gesammelt, also wann und in welchem Maße welche Hardware- oder Softwarekomponenten der Einrichtungen von Kunden genutzt werden. Die gesammelten Daten werden in einer zentralen Datenbank gespeichert, wobei Bezüge zwischen den gespeicherten Daten hergestellt werden. Darüber hinaus können zusätzlich weitere Daten vorgegeben werden, welche mit den gesammelten Daten in Beziehung gesetzt werden und für die Simulation des Nutzens einer Hardware- oder Softwarekomponente erforderlich sein können. Bezüge zwischen den Daten lassen sich beispielsweise derart herstellen, dass diese in standardisierter Form, z.B. in Tabellen, in der Datenbank abgespeichert werden, so dass die medizintechnischen Einrichtungen hinsichtlich ihrer Hardware- oder Softwarekomponenten, welche ggf. durch die zusätzlich vorgebbaren Daten, wie z.B. die Anschaffungskosten oder die Betriebskosten pro Tag, ergänzt sind, miteinander verglichen werden können. Schließlich können anhand der zueinander in Beziehung gesetzten Daten verschiedene Szenarien hinsichtlich des Nutzens einer Hardware- oder Softwarekomponente für eine medizintechnische Einrichtung simuliert werden. So kann sich ein an einer technischen Einrichtung interessierter Kunde die Wirtschaftlichkeit einer Hardware- oder Softwarekomponente anhand der vorhandenen und ggf. anhand von ergänzenden Daten, welche für die Zwecke des Kunden relevant sind, berechnen lassen. Auf diese Weise erhält der Kunde einen Überblick über einen mit einer Hardware- oder Softwarekomponente erzielbaren Gewinn oder auch über eine hiermit verbundene Workflowverbesserung. Des Weiteren kann eine Vertriebsorganisation eines Herstellers einer medizintechnischen Einrichtung unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens basierend auf Simulationen des Nutzens von Hardware- oder Softwarekomponenten potentielle Kunden für eine bestehende oder auch eine neue Hardware- oder Softwarekomponente finden. Darüber hinaus kann die Entwicklungsabteilung eines Herstellers einer medizintechnischen Einrichtung den Einsatz und den Nutzen gewisser Hardware- oder Softwarekomponenten abfragen bzw. simulieren. Die Marketingabteilung eines Herstellers einer medizintechnischen Einrichtung kann unter Zugrundelegung derartiger Simulationen Marktanalysen durchführen und neue Marktstrategien entwickeln. In allen Fällen kann dabei durch die Verwendung von Daten zur Simulation, welche von in Betrieb befindlichen medizintechnischen Einrichtungen gesammelt werden, der Nutzen einzelner Hardware- oder Softwarekomponenten für eine medizintechnische Einrichtung deutlich fundierter ermittelt werden als es die Verwendung reiner geschätzter Daten erlaubt. Unter Nutzen wird dabei unter Berücksichtigung der Kosten für die Hardware- oder Softwarekomponente jeder Vorteil verstanden, welcher sich durch die jeweilige Hardware- oder Softwarekomponente ergibt.
  • Das Sammeln der Daten erfolgt automatisiert über ein Kommunikationsnetz, beispielsweise das Internet, ein Intranet oder ein Extranet. Die medizintechnischen Einrichtungen, von denen die Daten gesammelt werden, sind vorzugsweise ständig an das Kommunikationsnetz angeschlossen und übermitteln selbständig oder auf Anforderung die Daten zumindest indirekt an die zentrale Datenbank. Die Sammlung der Daten kann auch über sogenannte Punkt zu Punkt Verbindungen (Point to Point Connections) via Modem, Analog- oder ISDN-Router erfolgen. In diesem Fall sind die medizintechnischen Einrichtungen über derartige Verbindungen zumindest indirekt, beispielsweise über einen der Datenbank vorgeschalteten Rechner, mit der Datenbank verbunden.
  • Eine Variante der Erfindung sieht vor, dass die gesammelten Daten gefiltert werden, so dass nur bestimmte Arten von Daten an die zentrale Datenbank weitergeleitet werden. Dies hat den Vorteil, dass nicht alle Daten, welche automatisiert von medizintechnischen Einrichtungen gesammelt werden, sondern nur die für die Simulation erforderlichen Daten in der zentralen Datenbank gespeichert werden. Eine Überfrachtung der Datenbank mit weniger relevanten Daten wird somit vermieden.
  • Besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sehen vor, dass es sich bei den medizintechnischen Einrichtungen um medizintechnische Anlagen oder Geräte handelt, worunter auch Softwaresysteme, beispielsweise für die Krankhaus- oder Klinikverwaltung oder für Serviceaufgaben verstanden werden. Bevorzugt handelt es sich bei den medizintechnischen Anlagen und Geräten um hochwertige Anlagen und Gerät, beispielsweise Magnetresonanzgeräte, Computertomographen, C-Bogen-Röntgengeräte oder Ultraschallgeräte, welche im Anschaffungspreis verhältnismäßig teuer sind und basierend auf einer Standardausführung mit den verschiedensten Hardware- oder Softwarekomponenten ausgestattet werden können.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den beigefügten schematischen Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
  • 1 ein System zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, und
  • 2 die Speicherung von gesammelten Daten in einer Tabelle.
  • In 1 ist ein medizinische Systems gezeigt, welches im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels eine Vielzahl von medizintechnischen Einrichtungen in Form von medizintechnischen Geräten Gl bis Gn umfasst. Die Geräte Gl bis Gn sind bei Kunden des Herstellers der Geräte, also in Kliniken, Krankenhäusern, Arztpraxen und Forschungseinrichtungen, angeordnet. Im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels handelt es sich bei den Geräten um Magnetresonanzgeräte, Computertomographen, C-Bogen-Röntgengeräte und Ultraschallgeräte. Die Geräte Gl bis Gn sind im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels an ein Kommunikationsnetz 1 angeschlossen, bei dem es sich um das Internet handelt. Das Kommunikationsnetz kann jedoch auch ein Intranet oder ein Extranet sein.
  • An das Kommunikationsnetz 1 ist auch ein erster, mit einer zentralen Datenbank 2 verbundener Rechner 3 angeschlossen. Mit der Datenbank 2 ist des Weiteren ein Simulationsrechner 4 verbunden, welcher in nicht dargestellter, aber an sich bekannter Weise Mittel zur Dateneingabe, beispielsweise in Form einer Tastatur oder einer Rechnermouse, und Mittel zur Datenausgabe, beispielsweise in Form eines Monitors, aufweist.
  • Im Zuge des erfindungsgemäßen Verfahrens werden von dem ersten Rechner 3 über das Kommunikationsnetz 1 automatisiert Daten der Geräte Gl bis Gn gesammelt. Das Sammeln der Daten erfolgt derart, dass die Geräte Gl bis Gn anfallende Daten automatisch an den ersten Rechner 3 übermitteln oder dass der erste Rechner 3 die Daten jeweils von den Geräten Gl bis Gn anfordert. Die Übermittlung der Daten kann zu festen Zeiten erfolgen oder immer dann, wenn neue Daten während des Betriebes der Geräte Gl bis Gn anfallen.
  • Bei den Daten, welche von dem ersten Rechner 3 gesammelt werden, handelt es sich im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels um Konfigurationsdaten der Geräte Gl bis Gn, worunter Daten über die Hardware- und Softwareausstattung der Geräte Gl bis Gn verstanden werden. Im Falle eines Magnetresonanzgerätes beinhalten die Konfigurationsdaten beispielsweise Informationen darüber, welche Spulen in dem Magnetresonanzgerät installiert sind und mit welchen Softwarekomponenten, insbesondere Messprogrammen, das Magnetresonanzgerät ausgestattet ist. Des Weiteren werden Daten über die Nutzung der Geräte Gl bis Gn gesammelt, insbesondere darüber wann, wie lange und für welche Untersuchungen oder Behandlungen Hardware- oder Softwarekomponenten der Geräte von Kunden genutzt werden. Im Falle eines Magnetresonanzgerätes geben diese Da ten beispielsweise darüber Auskunft, wann mit welcher Spule für welche Untersuchung gemessen worden ist und welche Protokolle oder Messsequenzen benutzt wurden. Darüber hinaus werden Workflowdaten der Geräte Gl bis Gn gesammelt, welche beispielsweise Informationen über die Arten von Patientenuntersuchungen, z.B. Herzuntersuchungen, deren Häufigkeit und deren zeitliche Dauer geben.
  • Diese von dem ersten Rechner 3 gesammelten Daten werden einer Filterung unterzogen, so dass nur bestimmte Arten von Daten, welche für die Simulation eines Nutzens einer Hardware- oder Softwarekomponente erforderlich sind, in die zentrale Datenbank 2 gelangen. In welcher Weise die Daten gefiltert werden, kann anwendungsspezifisch festgelegt werden. Wenn alle von den Geräten Gl bis Gn gesammelten Daten für die Simulation des Nutzens von Hardware- oder Softwarekomponenten relevant sein können, kann auf die Filterung auch verzichtet werden und es werden alle von den Geräten Gl bis Gn gesammelten Daten in der zentralen Datenbank 2 abgespeichert.
  • Die Speicherung der gesammelten Daten in der zentralen Datenbank 2 erfolgt vorzugsweise in einer standardisierten Form, welche sich dadurch auszeichnet, dass auf diese Weise bereits Beziehungen zwischen Daten, welche von unterschiedlichen Geräten Gl bis Gn stammen, hergestellt werden.
  • Im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels erfolgt die Speicherung der von den Geräten Gl bis Gn gesammelten Daten derart in Tabellen, dass erkennbar ist, welche Geräte welche Hardware- und Softwarekomponenten aufweisen, welche Untersuchungen mit den Geräten möglich sind und welche Untersuchungen tatsächlich mit den Geräten durchgeführt werden.
  • In 2 ist exemplarisch in stark vereinfachter und reduzierter Weise eine derartige, für einen Kalendertag erstellte Tabelle für Magnetresonanzgeräte MR1 bis MR4 gezeigt. Bedingt durch den Aufbau der Tabelle, welche Auskunft über den Typ der Geräte, über die Ausstattung der Geräte mit Hardware- oder Softwarekomponenten SO1 bis SO3, inklusive der hiermit durchführbaren Untersuchungsmöglichkeiten, über die tatsächliche Nutzung der Geräte in Form von Untersuchungen pro Tag, über die durchschnittliche Dauer pro Untersuchung in Minuten sowie über die Betriebsdauer der Geräte in Stunden gibt, sind die spezifischen Daten der Magnetresonanzgeräte MR1 bis MR4 bereits zueinander in Beziehung gesetzt. Wie bereits erwähnt, kann die Sammlung der Daten für die Erstellung der Tabelle kontinuierlich über den Tag erfolgen oder die Daten werden zu einem bestimmten Zeitpunkt nach Beendigung des Betriebes des jeweiligen Gerätes an den ersten Rechner 3 übermittelt.
  • Neben den automatisiert über das Kommunikationsnetz 1 gesammelten Daten der Geräte MR1 bis MR4 kann die Tabelle außerdem durch weitere optional vorgebbare Daten ergänzt werden, welche in der Regel nicht automatisiert von den Geräten erhaltbar sind. Hierzu zählen z.B. der Anschaffungspreis eines Gerätes oder die Betriebskosten eines Gerätes pro Tag. Diese Daten können über den ersten Rechner 3 oder den Simulationsrechner 4 ebenfalls in die zentrale Datenbank 2 gespeichert werden. Bei diesen Daten handelt es sich in der Regel um anwenderspezifische Daten, welche nur demjenigen bekannt und zugänglich sind, welcher den Nutzen einer Hardware- oder Softwarekomponente für seine eigenen Zwecke simulieren möchte.
  • Aus mehreren solchen, für einzelne Kalendertage aufgestellte Tabellen können schließlich Tabellen erstellt werden, welche, was insbesondere die Nutzungsdaten anbelangt, über mehrere Tage, Wochen, Monate oder Jahre gemittelte Nutzungsdaten enthalten.
  • Basierend auf den in derartigen Tabellen zusammengestellten Daten können schließlich verschiedene Interessenten, beispielsweise ein Kunde K, eine Vertriebseinheit V, eine Entwicklungsabteilung E oder eine Marketingabteilung M des Her stellers der Geräte Gl bis Gn, mit dem Simulationsrechner 4 oder einem anderen mit diesem verbundenen Rechner verschiedene Szenarien hinsichtlich des Nutzens einer bestehenden oder auch einer neuen, bisher nicht in den Geräten Gl bis Gn vorhandenen Hardware- oder Softwarekomponente für eines der Geräte simulieren. Das Simulationsprogramm selbst ist auf dem Simulationsrechner 4 installiert, welcher auch an das Internet angeschlossen sein kann und als Server dienen kann. In diesem Fall kann bei entsprechender Freigabe von beliebigen an das Internet angeschlossenen Rechnern, beispielsweise von den den Interessenten zugeordneten Rechnern 5 bis 8 aus, das Simulationsprogramm ausgeführt werden.
  • Basierend auf den Daten der Tabelle der 2 sowie zusätzlich vorgegebenen Daten über die Betriebskosten, beispielsweise des Magnetresonanzgerätes MR1 pro Tag, kann der Betreiber des Magnetresonanzgerätes MR1 beispielsweise die Untersuchungskosten pro Patient für das Magnetresonanzgerätes MR1 ermitteln, und seine Untersuchungskosten pro Patient mit Untersuchungskosten pro Patient anderer Betreiber von Magnetresonanzgerätes vergleichen. Stellt er beispielsweise unter Zugrundelegung seiner Betriebskosten einen derartigen Vergleich mit den Untersuchungskosten pro Patient des Betreibers des Magnetresonanzgerätes MR4 an, wird er feststellen, dass seine Betriebskosten pro Patient höher als die Betriebskosten pro Patient des Betreibers des Magnetresonanzgerätes MR4 sind, welcher ebenfalls hauptsächlich Lungen- und Herzuntersuchungen mit dem Magnetresonanzgerät MR4 durchführt. Anhand der Tabelle lässt sich erkennen, dass das Magnetresonanzgerät MR4 im Unterschied zu dem Magnetresonanzgerät MR1 zusätzlich eine Hardware- oder Softwarekomponente SO2 aufweist, welche speziell für Lungenuntersuchungen vorgesehen ist, wohingegen das Magnetresonanzgerät MR1 nur die Hardware- oder Softwarekomponente SO1 aufweist, welche insbesondere für Herzuntersuchungen vorgesehen ist, aber auch Lungenuntersuchungen gestattet. Unter Berücksichtigung der Hardware- oder Softwarekomponente SO2 lässt sich nun simulieren, inwieweit der Betreiber des Magnetresonanzgerätes MR1 die Untersuchungszeit pro Patient für Lungenuntersuchungen, welche derzeit durchschnittlich 50 Minuten beträgt, reduzieren kann und insbesondere inwieweit sich die Untersuchungskosten pro Patient unter Berücksichtigung der Kosten für die Hardware- oder Softwarekomponente SO2 und der durchschnittlichen Anzahl von Lungenuntersuchungen, welche unter Betrachtung eines längeren Zeitraums mit dem Magnetresonanzgerätes MR1 durchgeführt werden, reduzieren lässt.
  • Darüber hinaus kann die Vertriebsabteilung M des Herstellers der Geräte Gl bis Gn anhand von auf derartigen Tabellen basierenden Simulationen des Nutzens von Hardware- oder Softwarekomponenten Kunden, also Gerätebetreiber, identifizieren, denen unter Anbietung einer bestimmten Hardware- oder Softwarekomponente eine Verbesserung des Workflows oder des Gewinns in Aussicht gestellt werden kann. Die Entwicklungsabteilung E des Herstellers der Geräte Gl bis Gn kann anhand von auf den Tabellen basierenden Simulationen die Notwendigkeit neuer Hardware- oder Softwarekomponenten erkennen und derartige Hardware- oder Softwarekomponenten gezielt entwickeln und Kunden anbieten. Die Marketingabteilung M des Herstellers der Geräte Gl bis Gn kann anhand der Tabellen Marktanalysen durchführen und anhand von auf den Tabellen basierenden Simulationen das Marktpotential neuer Hardware- oder Softwarekomponenten abschätzen.
  • Es wird also deutlich, dass durch die automatisierte Sammlung von Daten von in Betrieb befindlichen Einrichtungen, welche zueinander in Beziehung gesetzt werden, sowie anhand zusätzlicher vorgebbarer Daten verschiedene Szenarien zum Nutzen einer Hardware- oder Softwarekomponente simuliert werden können und Wirtschaftlichkeitsanalysen durchgeführt werden können.
  • Die in 2 gezeigt Tabelle ist hinsichtlich ihres Aufbaus im Übrigen nur exemplarisch zu verstehen. So kann die Tabelle auch andere Geräte als Magnetresonanzgerät, beispielsweise Röntgencomputertomographen aufweisen, so dass beispielsweise für gleichartige Untersuchungen auch die Kosten, welche beim Betrieb eines Magnetresonanzgerät entstehen, mit den Kosten, welche beim Betrieb eines Röntgencomputertomographen entstehen, verglichen werden können und die Nutzen verschiedener Hardware- oder Softwarekomponenten für die beiden verschiedenen Gerät simuliert und einander gegenüber gestellt werden können.
  • Des Weiteren muss die standardisierte Speicherung der gesammelten Daten nicht notwendigerweise in Form von Tabellen erfolgen. Vielmehr können auch andere bekannte Speicherverfahren verwendet werden, durch die sich in einfacher Weise eine Beziehung zwischen den gesammelten Daten und den ggf. zusätzlich vorgegebenen Daten herstellen lässt.

Claims (4)

  1. Verfahren zur Ermittlung des Nutzens einer Hardware- oder Softwarekomponente zur Konfiguration einer medizintechnischen Einrichtung, welche Hardware- oder Softwarekomponente in der medizintechnischen Einrichtung einsetzbar ist, mittels einer Simulation, aufweisend folgende Verfahrensschritte: a) Sammeln von Daten von mehreren im Betrieb befindlichen medizintechnischen Einrichtungen (Gl bis Gn, MR1 bis MR4) einer Gattung medizintechnischer Einrichtungen (Gl bis Gn, MR1 bis MR4), welche Daten die Konfiguration und die Nutzung der medizintechnischen Einrichtungen (Gl bis Gn, MR1 bis MR4) betreffen, wobei das Sammeln der Daten mit einem Rechner (3) automatisiert über ein Kommunikationsnetz (1) erfolgt, an dem sowohl der Rechner (3) als auch die medizintechnischen Einrichtungen (Gl bis Gn, MR1 bis MR4) angeschlossen sind, b) Speicherung der gesammelten Daten in einer mit dem Rechner (3) verbundenen zentralen Datenbank (2) derart, dass bereits durch die Form der Speicherung Bezüge zwischen gleichartigen, von verschiedenen medizintechnischen Einrichtungen (Gl bis Gn, MR1 bis MR4) der Gattung medizintechnischer Einrichtungen (Gl bis Gn, MR1 bis MR4) stammenden Daten hergestellt werden, die einen Vergleich der gesammelten Daten erlauben, c) optional Ergänzung der gesammelten und gespeicherten Daten um zusätzliche anwenderspezifische, Anschaffungs- oder Betriebskosten bestimmter medizintechnischer Einrichtungen (Gl bis Gn, MR1 bis MR4) der Gattung betreffende Daten, welche in der zentralen Datenbank (2) mit Bezug zu der jeweiligen betroffenen medizintechnischen Einrichtung (Gl bis Gn, MR1 bis MR4) gespeichert werden, und d) Simulation des Nutzens einer Hardware- oder Softwarekomponente zur Konfiguration einer medizintechnischen Einrichtung (Gl bis Gn, MR1 bis MR4) der Gattung medizintechnischer Einrichtungen (Gl bis Gn, MR1 bis MR4) unter Berücksichtigung der zueinander in Beziehung gesetzten Daten mit einem Rechner (4).
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die gesammelten Daten derart gefiltert werden, dass nur bestimmte Arten von Daten an die zentrale Datenbank (2) weitergeleitet werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die medizintechnischen Einrichtungen medizintechnische Anlagen oder Geräte (Gl bis Gn, MR1 bis MR4) umfassen.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem die medizintechnischen Einrichtungen (Gl bis Gn, MR1 bis MR4) ein Magnetresonanzgerät und/oder einen Computertomograph und/oder ein C-Bogen-Röntgengerät und/oder ein Ultraschallgerät umfassen.
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