DE10123795A1 - Verfahren zur Simulation des Nutzens einer Systemoption für eine technische Einrichtung - Google Patents
Verfahren zur Simulation des Nutzens einer Systemoption für eine technische EinrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Simulation des Nutzens einer Systemoption für eine technische Einrichtung, bei dem Daten technischer Einrichtungen (G¶1¶ bis G¶n¶, MR1 bis MR4), welche die Konfiguration und/oder die Nutzung der Einrichtungen (G¶1¶ bis G¶n¶, MR1 bis MR4) betreffen, gesammelt, in einer zentralen Datenbank (2) gespeichert und Bezügen zwischen gesammelten gespeicherten Daten und/oder zwischen gesammelten gespeicherten und zusätzlich vorgebbaren Daten hergestellt werden. Basierend auf den zueinander in Beziehung gesetzten Daten wird der Nutzen einer Systemoption für eine technische Einrichtung simuliert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Simulation des Nut
zens einer Systemoption für eine technische Einrichtung, ins
besondere für medizintechnische Anlagen, Geräte und Systeme.
Technische Anlagen, Geräte und Systeme sowie die zu deren
Betrieb erforderliche Software können in der Regel in ver
schiedenen Konfigurationen ausgeführt werden, wobei sich die
Konfigurationen dadurch unterscheiden, dass hochwertigere
Ausführungsform beispielsweise leistungsstärkere Hardwarekom
ponenten aufweisen oder dass die für den Betrieb erforderli
che Software zusätzliche Softwarekomponenten bietet. In die
sem Zusammenhang spricht man, unabhängig davon, ob die Hard
ware oder die Software einer technischen Einrichtung betrof
fen ist, von sogenannten Systemoptionen, welche Kunden beim
Kauf der technischen Einrichtung auswählen können. Wesentlich
für die Wahl einer Systemoption, welche mit Kosten für den
Kunden verbunden ist, ist stets der Nutzen, den sich der Kun
de von der Systemoption verspricht.
Bisher können, gerade was den zu erwartenden Nutzen einer
Systemoption für den Kunden anbelangt, mangels Informationen
nur allgemeine Aussagen getroffen werden, welche nicht auf
die konkreten Bedürfnisse eines Kunden zugeschnitten werden
können. Alle Daten zur Untermauerung des Kundennutzens müssen
dabei geschätzt werden, was unter Umständen zu nicht zufrie
denstellenden Ergebnissen führen kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Verfah
ren anzugeben, womit der Nutzen einer Systemoption für eine
technische Einrichtung fundierter ermittelt werden kann.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch ein Ver
fahren gemäß Patentanspruch 1. Im Zuge des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist es vorgesehen, Daten technischer Einrichtungen
zu sammeln, welche in Bezug auf die für die Systemoption in
Frage kommende technische Einrichtung funktionell gleichartig
oder gattungsgleich sind oder welche zumindest ein gleichar
tiges Ergebnis liefern können. Gesammelt werden Konfigurati
onsdaten der technischen Einrichtungen, worunter Daten über
die Hardware- und Softwareausstattung der Einrichtungen ver
standen werden. Weiterhin werden Workflowdaten der techni
schen Einrichtungen und Daten über die Nutzung der Einrich
tungen gesammelt, also wann und in welchem Maße welche Hard
ware- oder Softwarekomponenten der Einrichtungen von Kunden
genutzt werden. Die gesammelten Daten werden in einer zentra
len Datenbank gespeichert, wobei Bezüge zwischen den gespei
cherten Daten hergestellt werden. Darüber hinaus können zu
sätzlich weitere Daten vorgegeben werden, welche mit den ge
sammelten Daten in Beziehung gesetzt werden und für die Simu
lation des Nutzens eines Systemoption erforderlich sein kön
nen. Bezüge zwischen den Daten lassen sich beispielsweise
derart herstellen, dass diese in standardisierter Form, z. B.
in Tabellen, in der Datenbank abgespeichert werden, so dass
die technischen Einrichtungen hinsichtlich ihrer Systemoptio
nen, welche ggf. durch die zusätzlich vorgebbaren Daten, wie
z. B. die Anschaffungskosten oder die Betriebskosten pro Tag,
ergänzt sind, miteinander verglichen werden können. Schließ
lich können anhand der zueinander in Beziehung gesetzten Da
ten verschiedene Szenarien hinsichtlich des Nutzens einer
Systemoption für eine technische Einrichtung simuliert wer
den. So kann sich ein an einer technischen Einrichtung inte
ressierter Kunde die Wirtschaftlichkeit einer Systemoption
anhand der vorhandenen und ggf. anhand von ergänzenden Daten,
welche für die Zwecke des Kunden relevant sind, berechnen
lassen. Auf diese Weise erhält der Kunde einen Überblick über
einen mit einer Systemoption erzielbaren Gewinn oder auch
über eine hiermit verbundene Workflowverbesserung. Des Weite
ren kann eine Vertriebsorganisation eines Herstellers einer
technischen Einrichtung unter Verwendung des erfindungsgemä
ßen Verfahrens basierend auf Simulationen des Nutzens von
Systemoptionen potentielle Kunden für eine bestehende oder
auch eine neue Systemoption finden. Darüber hinaus kann die
Entwicklungsabteilung eines Herstellers einer technischen
Einrichtung den Einsatz und den Nutzen gewisser Systemoptio
nen abfragen bzw. simulieren. Die Marketingabteilung eines
Herstellers einer technischen Einrichtung kann unter Zugrun
delegung derartiger Simulationen Marktanalysen durchführen
und neue Marktstrategien entwickeln. In allen Fällen kann
dabei durch die Verwendung von Daten zur Simulation, welche
von in Betrieb befindlichen technischen Einrichtungen gesam
melt werden, der Nutzen einzelner Systemoptionen für eine
technische Einrichtung deutlich fundierter ermittelt werden
als es die Verwendung reiner geschätzter Daten erlaubt. Unter
Nutzen wird dabei unter Berücksichtigung der Kosten für die
Systemoption jeder Vorteil verstanden, welcher sich durch die
jeweilige Systemoption ergibt.
Eine Variante der Erfindung sieht vor, dass die gesammelten
Daten gefiltert werden, so dass nur bestimmte Arten von Daten
an die zentrale Datenbank weitergeleitet werden. Dies hat den
Vorteil, dass nicht alle Daten, welche gemäß einer Variante
der Erfindung automatisiert von technischen Einrichtungen
gesammelt werden, sondern nur die für die Simulation erfor
derlichen Daten in der zentralen Datenbank gespeichert wer
den. Eine Überfrachtung der Datenbank mit weniger relevanten
Daten wird somit vermieden.
Eine weitere Variante der Erfindung sieht vor, dass die auto
matisierte Sammlung der Daten über ein Kommunikationsnetz,
beispielsweise das Internet, ein Intranet oder ein Extranet,
erfolgt. Die technischen Einrichtungen, von denen die Daten
gesammelt werden, sind vorzugsweise ständig an das Kommunika
tionsnetz angeschlossen und übermitteln selbständig oder auf
Anforderung die Daten zumindest indirekt an die zentrale Da
tenbank. Die Sammlung der Daten kann auch über sogenannte
Punkt zu Punkt Verbindungen (Point to Point Connections) via
Modem, Analog- oder ISDN-Router erfolgen. In diesem Fall sind
die technischen Einrichtungen über derartige Verbindungen
zumindest indirekt, beispielsweise über einen der Datenbank
vorgeschalteten Rechner, mit der Datenbank verbunden.
Besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sehen
vor, dass es sich bei den technischen Einrichtungen um medi
zintechnische Einrichtungen, worunter neben medizintechni
schen Anlagen oder Geräten auch Softwaresysteme, beispiels
weise für die Krankhaus- oder Klinikverwaltung oder für Ser
viceaufgaben verstanden werden. Bevorzugt handelt es sich bei
den medizintechnischen Anlagen und Geräten um hochwertige
Anlagen und Gerät, beispielsweise Magnetresonanzgeräte, Com
putertomographen, C-Bogen-Röntgengeräte oder Ultraschallgerä
te, welche im Anschaffungspreis verhältnismäßig teuer sind
und basierend auf einer Standardausführung mit den verschie
densten Systemoptionen ausgestattet werden können.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den beigefügten
schematischen Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 ein System zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, und
Fig. 2 die Speicherung von gesammelten Daten in einer Ta
belle.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nachfolgend an einem Bei
spiel aus der Medizintechnik erläutert. Die Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist jedoch nicht auf medizin
technische Einrichtungen beschränkt.
In Fig. 1 ist ein medizinische System gezeigt, welches im
Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels eine Vielzahl von
medizintechnischen Einrichtungen in Form von medizintechni
schen Geräten G1 bis Gn umfasst. Die Geräte G1 bis Gn sind bei
Kunden des Herstellers der Geräte, also in Kliniken, Kranken
häusern, Arztpraxen und Forschungseinrichtungen, angeordnet.
Im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels handelt es
sich bei den Geräten um Magnetresonanzgeräte, Computerto
mographen, C-Bogen-Röntgengeräte und Ultraschallgeräte. Die
Geräte G1 bis Gn sind im Falle des vorliegenden Ausführungs
beispiels an ein Kommunikationsnetz 1 angeschlossen, bei dem
es sich um das Internet handelt. Das Kommunikationsnetz kann
jedoch auch ein Intranet oder ein Extranet sein.
An das Kommunikationsnetz 1 ist auch ein erster, mit einer
zentralen Datenbank 2 verbundener Rechner 3 angeschlossen.
Mit der Datenbank 2 ist des Weiteren ein Simulationsrechner 4
verbunden, welcher in nicht dargestellter, aber an sich be
kannter Weise Mittel zur Dateneingabe, beispielsweise in Form
einer Tastatur oder einer Rechnermouse, und Mittel zur Daten
ausgabe, beispielsweise in Form eines Monitors, aufweist.
Im Zuge des erfindungsgemäßen Verfahrens werden von dem ers
ten Rechner 3 über das Kommunikationsnetz 1 automatisiert
Daten der Geräte G1 bis Gn gesammelt. Das Sammeln der Daten
erfolgt derart, dass die Geräte G1 bis Gn anfallende Daten
automatisch an den ersten Rechner 3 übermitteln oder dass der
erste Rechner 3 die Daten jeweils von den Geräten G1 bis Gn
anfordert. Die Übermittlung der Daten kann zu festen Zeiten
erfolgen oder immer dann, wenn neue Daten während des Betrie
bes der Geräte G1 bis Gn anfallen.
Bei den Daten, welche von dem ersten Rechner 3 gesammelt wer
den, handelt es sich im Falle des vorliegenden Ausführungs
beispiels um Konfigurationsdaten der Geräte G1 bis Gn, worun
ter Daten über die Hardware- und Softwareausstattung der Ge
räte G1 bis Gn verstanden werden. Im Falle eines Magnetreso
nanzgerätes beinhalten die Konfigurationsdaten beispielsweise
Informationen darüber, welche Spulen in dem Magnetresonanzge
rät installiert sind und mit welchen Softwarekomponenten,
insbesondere Messprogrammen, das Magnetresonanzgerät ausgestattet
ist. Des Weiteren werden Daten über die Nutzung der
Geräte G1 bis Gn gesammelt, insbesondere darüber wann, wie
lange und für welche Untersuchungen oder Behandlungen Hard
ware- oder Softwarekomponenten der Geräte von Kunden genutzt
werden. Im Falle eines Magnetresonanzgerätes geben diese Da
ten beispielsweise darüber Auskunft, wann mit welcher Spule
für welche Untersuchung gemessen worden ist und welche Proto
kolle oder Messsequenzen benutzt wurden. Darüber hinaus wer
den Workflowdaten der Geräte G1 bis Gn gesammelt, welche bei
spielsweise Informationen über die Arten von Patientenunter
suchungen, z. B. Herzuntersuchungen, deren Häufigkeit und de
ren zeitliche Dauer geben.
Diese von dem ersten Rechner 3 gesammelten Daten werden einer
Filterung unterzogen, so dass nur bestimmte Arten von Daten,
welche für die Simulation eines Nutzens einer Systemoption
erforderlich sind, in die zentrale Datenbank 2 gelangen. In
welcher Weise die Daten gefiltert werden, kann anwendungsspe
zifisch festgelegt werden. Wenn alle von den Geräten G1 bis
Gn gesammelten Daten für die Simulation des Nutzens von Sys
temoptionen relevant sein können, kann auf die Filterung auch
verzichtet werden und es werden alle von den Geräten G1 bis
Gn gesammelten Daten in der zentralen Datenbank 2 abgespei
chert.
Die Speicherung der gesammelten Daten in der zentralen Daten
bank 2 erfolgt vorzugsweise in einer standardisierten Form,
welche sich dadurch auszeichnet, dass auf diese Weise bereits
Beziehungen zwischen Daten, welche von unterschiedlichen Ge
räten G1 bis Gn stammen, hergestellt werden.
Im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels erfolgt die
Speicherung der von den Geräten G1 bis Gn gesammelten Daten
derart in Tabellen, dass erkennbar ist, welche Geräte welche
Hardware- und welche Software-Systemoptionen aufweisen, wel
che Untersuchungen mit den Geräten möglich sind und welche
Untersuchungen tatsächlich mit den Geräten durchgeführt wer
den.
In Fig. 2 ist exemplarisch in stark vereinfachter und redu
zierter Weise eine derartige, für einen Kalendertag erstellte
Tabelle für Magnetresonanzgeräte MR1 bis MR4 gezeigt. Bedingt
durch den Aufbau der Tabelle, welche Auskunft über den Typ
der Geräte, über die Ausstattung der Geräte mit Systemoptio
nen SO1 bis SO3, inklusive der hiermit durchführbaren Unter
suchungsmöglichkeiten, über die tatsächliche Nutzung der Ge
räte in Form von Untersuchungen pro Tag, über die durch
schnittliche Dauer pro Untersuchung in Minuten sowie über die
Betriebsdauer der Geräte in Stunden gibt, sind die spezifi
schen Daten der Magnetresonanzgeräte MR1 bis MR4 bereits zu
einander in Beziehung gesetzt. Wie bereits erwähnt, kann die
Sammlung der Daten für die Erstellung der Tabelle kontinuier
lich über den Tag erfolgen oder die Daten werden zu einem
bestimmten Zeitpunkt nach Beendigung des Betriebes des jewei
ligen Gerätes an den ersten Rechner 3 übermittelt.
Neben den automatisiert über das Kommunikationsnetz 1 gesam
melten Daten der Geräte MR1 bis MR4 kann die Tabelle außerdem
durch weitere optional vorgebbare Daten ergänzt werden, wel
che in der Regel nicht automatisiert von den Geräten erhalt
bar sind. Hierzu zählen z. B. der Anschaffungspreis eines Ge
rätes oder die Betriebskosten eines Gerätes pro Tag. Diese
Daten können über den ersten Rechner 3 oder den Simulations
rechner 4 ebenfalls in die zentrale Datenbank 2 gespeichert
werden. Bei diesen Daten handelt es sich in der Regel um an
wenderspezifische Daten, welche nur demjenigen bekannt und
zugänglich sind, welcher den Nutzen einer Systemoption für
seine eigenen Zwecke simulieren möchte.
Aus mehreren solchen, für einzelne Kalendertage aufgestellte
Tabellen können schließlich Tabellen erstellt werden, welche,
was insbesondere die Nutzungsdaten anbelangt, über mehrere
Tage, Wochen, Monate oder Jahre gemittelte Nutzungsdaten ent
halten.
Basierend auf den in derartigen Tabellen zusammengestellten
Daten können schließlich verschiedene Interessenten, bei
spielsweise ein Kunde K, eine Vertriebseinheit V, eine Ent
wicklungsabteilung E oder eine Marketingabteilung M des Her
stellers der Geräte G1 bis Gn, mit dem Simulationsrechner 4
oder einem anderen mit diesem verbundenen Rechner verschiede
ne Szenarien hinsichtlich des Nutzens einer bestehenden oder
auch einer neuen, bisher nicht in den Geräten G1 bis Gn vor
handenen Systemoption für eines der Geräte simulieren. Das
Simulationsprogramm selbst ist auf dem Simulationsrechner 4
installiert, welcher auch an das Internet angeschlossen sein
kann und als Server dienen kann. In diese Fall kann bei ent
sprechender Freigabe von beliebigen an das Internet ange
schlossenen Rechnern, beispielsweise von den den Interessen
ten zugeordneten Rechnern 5 bis 8 aus, das Simulationspro
gramm ausgeführt werden.
Basierend auf den Daten der Tabelle der Fig. 2 sowie zusätz
lich vorgegebenen Daten über die Betriebskosten, beispiels
weise des Magnetresonanzgerätes MR1 pro Tag, kann der Betrei
ber des Magnetresonanzgerätes MR1 beispielsweise die Untersu
chungskosten pro Patient für das Magnetresonanzgerätes MR1
ermitteln, und seine Untersuchungskosten pro Patient mit Un
tersuchungskosten pro Patient anderer Betreiber von Magnetre
sonanzgerätes vergleichen. Stellt er beispielsweise unter
Zugrundelegung seiner Betriebskosten einen derartigen Ver
gleich mit den Untersuchungskosten pro Patient des Betreibers
des Magnetresonanzgerätes MR4 an, wird er feststellen, dass
seine Betriebskosten pro Patient höher als die Betriebskosten
pro Patient des Betreibers des Magnetresonanzgerätes MR4
sind, welcher ebenfalls hauptsächlich Lungen- und Herzunter
suchungen mit dem Magnetresonanzgerät MR4 durchführt. Anhand
der Tabelle lässt sich erkennen, dass das Magnetresonanzgerät
MR4 im Unterschied zu dem Magnetresonanzgerät MR1 zusätzlich
eine Systemoption SO2 aufweist, welche speziell für Lungenun
tersuchungen vorgesehen ist, wohingegen das Magnetresonanzge
rät MR1 nur die Systemoption SO1 aufweist, welche insbesonde
re für Herzuntersuchungen vorgesehen ist, aber auch Lungenun
tersuchungen gestattet. Unter Berücksichtigung der Systemop
tion SO2 lässt sich nun simulieren, inwieweit der Betreiber
des Magnetresonanzgerätes MR1 die Untersuchungszeit pro Pati
ent für Lungenuntersuchungen, welche derzeit durchschnittlich
50 Minuten beträgt, reduzieren kann und insbesondere inwie
weit sich die Untersuchungskosten pro Patient unter Berück
sichtigung der Kosten für die Systemoption SO2 und der durch
schnittlichen Anzahl von Lungenuntersuchungen, welche unter
Betrachtung eines längeren Zeitraums mit dem Magnetresonanz
gerätes MR1 durchgeführt werden, reduzieren lässt.
Darüber hinaus kann die Vertriebsabteilung M des Herstellers
der Geräte G1 bis Gn anhand von auf derartigen Tabellen ba
sierenden Simulationen des Nutzens von Systemoptionen Kunden,
also Gerätebetreiber, identifizieren, denen unter Anbietung
einer bestimmten Systemoption eine Verbesserung des Workflows
oder des Gewinns in Aussicht gestellt werden kann. Die Ent
wicklungsabteilung E des Herstellers der Geräte G1 bis Gn
kann anhand von auf den Tabellen basierenden Simulationen die
Notwendigkeit neuer Systemoptionen erkennen und derartige
Systemoptionen gezielt entwickeln und Kunden anbieten. Die
Marketingabteilung M des Herstellers der Geräte G1 bis Gn
kann anhand der Tabellen Marktanalysen durchführen und anhand
von auf den Tabellen basierenden Simulationen das Marktpoten
tial neuer Systemoptionen abschätzen.
Es wird also deutlich, dass durch die automatisierte Sammlung
von Daten von in Betrieb befindlichen Einrichtungen, welche
zueinander in Beziehung gesetzt werden, sowie anhand zusätz
licher vorgebbarer Daten verschiedene Szenarien zum Nutzen
einer Systemoption simuliert werden können und Wirtschaft
lichkeitsanalysen durchgeführt werden können.
Die in Fig. 2 gezeigt Tabelle ist hinsichtlich ihres Aufbaus
im Übrigen nur exemplarisch zu verstehen. So kann die Tabelle
auch andere Geräte als Magnetresonanzgerät, beispielsweise
Röntgencomputertomographen aufweisen, so dass beispielsweise
für gleichartige Untersuchungen auch die Kosten, welche beim
Betrieb eines Magnetresonanzgerät entstehen, mit den Kosten,
welche beim Betrieb eines Röntgencomputertomographen entste
hen, verglichen werden können und die Nutzen verschiedener
Systemoptionen für die beiden verschiedenen Gerät simuliert
und einander gegenüber gestellt werden können.
Des Weiteren muss die standardisierte Speicherung der gesam
melten Daten nicht notwendigerweise in Form von Tabellen er
folgen. Vielmehr können auch andere bekannte Speicherverfah
ren verwendet werden, durch die sich in einfacher Weise eine
Beziehung zwischen den gesammelten Daten und den ggf. zusätz
lich vorgegebenen Daten herstellen lässt.
Welche Daten gesammelt werden ist ebenfalls optional. Es kön
nen also auch nur Konfigurationsdaten, nur Nutzungsdaten oder
nur Workflowdaten oder jede beliebige Kombination dieser Da
ten gesammelt werden.
Die Simulation des Nutzens von Systemoptionen ist dabei nicht
auf technische Anlagen, Geräte und Systeme beschränkt. Viel
mehr können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch der Nut
zen von Software-Systemoptionen simuliert werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur Simulation des Nutzens einer Systemoption
für eine technische Einrichtung, aufweisend folgende Verfah
rensschritte:
- a) Sammeln von Daten technischer Einrichtungen (G1 bis Gn, MR1 bis MR4), welche die Konfiguration und/oder die Nut zung der Einrichtungen (G1 bis Gn, MR1 bis MR4) betreffen,
- b) Speicherung der gesammelten Daten in einer zentralen Da tenbank (2),
- c) Herstellen von Bezügen zwischen gesammelten gespeicherten Daten und/oder zwischen gesammelten gespeicherten und zu sätzlich vorgebbaren Daten, und
- d) Simulation des Nutzens einer Systemoption unter Berück sichtigung der zueinander in Beziehung gesetzten Daten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die gesammelten Daten
derart gefiltert werden, dass nur bestimmte Arten von Daten
an die zentrale Datenbank (2) weitergeleitet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das Sammeln der
Daten automatisiert erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem das
Sammeln der Daten über ein Kommunikationsnetz (1) erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die
technischen Einrichtungen medizintechnische Einrichtungen
sind (G1 bis Gn, MR1 bis MR4).
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem die
technischen Einrichtungen medizintechnische Anlagen oder Ge
räte (G1 bis Gn, MR1 bis MR4) umfassen.
7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem die medizintechnischen
Einrichtungen (G1 bis Gn, MR1 bis MR4) ein Magnetresonanzge
rät und/oder einen Computertomograph und/oder ein C-Bogen-
Röntgengerät und/oder ein Ultraschallgerät umfassen.
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