DE10122241A1 - Kraftstoffeinspritzventil für Brennkraftmaschinen - Google Patents
Kraftstoffeinspritzventil für BrennkraftmaschinenInfo
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Abstract
Kraftstoffeinspritzventil für Brennkraftmaschinen mit einem Gehäuse (1), in dem in einer Bohrung (3) eine kolbenförmige äußere Ventilnadel (10) längsverschiebbar angeordnet ist, die mit einem am brennraumseitigen Ende der Bohrung (3) ausgebildeten Ventilsitz (13) zur Steuerung wenigstens einer Einspritzöffnung (7) zusammenwirkt. Im Gehäuse (1) ist ein Steuerraum (24) ausgebildet, wobei der Druck im Steuerraum (24) durch ein Ventil (33) regelbar ist und durch den Druck im Steuerraum (24) wenigstens mittelbar eine Schließkraft in Richtung des Ventilsitzes (13) auf die äußere Ventilnadel (10) ausgebübt. An der äußeren Ventilnadel (10) ist wenigstens eine Druckfläche (9; 101) ausgebildet, die durch den Druck in einem zwischen der äußeren Ventilnadel (10) und der Wand der Bohrung (3) ausgebildeten und bis zum Ventilsitz (13) reichenden Druckraum (5) beaufschlagt ist, so daß sich eine der Schließkraft entgegengerichtete Öffnungskraft auf die äußere Ventilnadel (10) ergibt. In der äußeren Ventilnadel (10) eine innere Ventilnadel (12) geführt, die wenigstens eine zusätzliche Einspritzöffnung (7) am Ventilsitz (13) steuert und die vom Druck im Steuerraum (24) zumindest mittelbar in Richtung des Ventilsitzes (13) beaufschlagt wird (Fig. 1).
Description
Zur Senkung der Emissionen und zur Steigerung des Wirkungs
grads von Brennkraftmaschinen mit direkter Kraftstoffein
spritzung ist es ein Ziel, den Kraftstoff möglichst fein
zerstäubt in den Brennraum der Brennkraftmaschine einzu
spritzen. Hierzu wird zum einen der Einspritzdruck erhöht,
mit dem der Kraftstoff durch das Kraftstoffeinspritzventil
eingespritzt wird. Zum anderen wird die Anzahl der Spritzlö
cher des Kraftstoffeinspritzventils erhöht, so daß der
Durchmesser der einzelnen Spritzlöcher gesenkt werden kann.
Das Ziel dieser Maßnahme ist es, die Strahlenenergie bei
Einspritzstrahlen zu erhöhen bei gleichzeitiger Verringerung
des Tropfendurchmessers. Sollen sehr kleine Mengen gefördert
werden, so werden bei hohen Drücken am Kraftstoffeinspritz
ventil die Einspritzzeiten sehr kurz. Dies hat einen hefti
gen Verbrennungsverlauf mit entsprechend großer Geräuschent
wicklung zur Folge.
Beispielsweise aus der europäischen Patentanmeldung EP 0 470
348 A1 ist ein Kraftstoffeinspritzventil mit variablem Ein
spritzquerschnitt bekannt, bei dem zwei Reihen von Ein
spritzöffnungen ausgebildet sind. Diese Einspritzöffnungen
werden von einer inneren Ventilnadel und einer die Ventilna
del umgebenden Hülse gesteuert, wobei sowohl die Hülse als
auch die Innennadel von Schließfedern beaufschlagt sind, die
diese in Anlage an einen Ventilsitz drücken, wodurch die
Einspritzöffnungen verschlossen werden. Wird Kraftstoff un
ter hohem Druck in entsprechende Druckräume eingebracht, so
werden die Hülse und die Innennadel vom Kraftstoffdruck in
diesen Druckräumen beaufschlagt. Je nach Druck des einge
führten Kraftstoffs hebt nur die Innennadel vom Ventilsitz
ab und gibt die erste Reihe von Einspritzöffnungen frei oder
es heben sukzessiv die Innennadel und die Hülse vom Ventil
sitz ab, so daß beide Reihen von Einspritzöffnungen nachein
ander aufgesteuert werden. Das Öffnen der Innennadel bzw.
der Hülse erfolgt also druckgesteuert, so daß das sukzessive
Aufsteuern von Innennadel und äußerer Hülse durch eine ge
schickte Auslegung der Druckflächen und der Kraft der
Schließfedern erreicht wird.
Darüber hinaus sind aus dem Stand der Technik hubgesteuerte
Kraftstoffeinspritzsysteme bekannt, bei denen eine Ventilna
del eine Druckfläche aufweist, die ständig mit Kraftstoff
unter hohem Druck in Öffnungsrichtung beaufschlagt wird. Die
Gegenkraft wird nicht durch eine Schließfeder erzeugt, son
dern hydraulisch durch einen Ventilkolben, der auf die Ven
tilnadel wirkt und der durch den Kraftstoffdruck in einem
Steuerraum wiederum eine Schließkraft auf die Ventilnadel
ausübt. Als Beispiel sei hier die Schrift DE 198 27 267 A1
genannt. Durch Veränderung des Kraftstoffdrucks im Steuer
raum ändert sich die Schließkraft auf die Ventilnadel, so
daß diese durch die hydraulische Kraft auf die Druckfläche
bewegt wird. Solche hubgesteuerten Kraftstoffeinspritzsyste
me werden in vielen modernen Brennkraftmaschinen eingesetzt,
insbesondere für selbstzündende Brennkraftmaschinen in Per
sonenkraftwagen.
Eine Verbindung beider Systeme, also des variablen Ein
spritzquerschnitts und des hubgesteuerten Einspritzsystems,
wäre für eine weitere Optimierung des Verbrennungsprozesses
besonders vorteilhaft. Bisher war dies jedoch nicht ohne
großen Aufwand möglich, den variablen Einspritzquerschnitt
ohne weiteres auf die hubgesteuerten Systeme zu übertragen.
Hierzu sind komplizierte Dichtkanten oder zusätzliche Steu
erventile nötig, die aufwendig zu fertigen und kosteninten
siv sind.
Das erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzventil mit den kenn
zeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 weist demgegen
über den Vorteil auf, daß mit einem hubgesteuerten Ein
spritzsystem zwei Reihen von Einspritzöffnungen sukzessiv
aufsteuerbar sind und so eine Einspritzverlaufsformung mög
lich ist, ohne daß zusätzliche Steuerkanten oder Steuerven
tile nötig sind. In der äußeren Ventilnadel ist eine innere
Ventilnadel geführt, wobei sowohl die äußere Ventilnadel als
auch die innere Ventilnadel wenigstens eine Einspritzöffnung
steuert. Im Kraftstoffeinspritzventil ist ein kraftstoffge
füllter Steuerraum ausgebildet, durch dessen Druck die Ven
tilnadeln zumindest mittelbar in Richtung des Ventilsitzes
beaufschlagt werden. Wird der Druck im Steuerraum verändert,
so verändert sich auch die Schließkraft durch die Ventilna
deln, so daß eine Ansteuerung der Einspritzöffnungen möglich
ist.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird
durch die Öffnungshubbewegung der äußeren Ventilnadel eine
Drosselverbindung gebildet, so daß die innere Ventilnadel
nicht mehr vom Druck im Steuerraum beaufschlagt wird. Hier
durch wird die Schließkraft auf die innere Ventilnadel in
einfacher Weise reduziert, ohne daß eine Steuerkante oder
ein weiteres Ventil notwendig wäre.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die äußere Ventil
nadel mit einer äußeren Kolbenstange verbunden, deren Stirn
fläche vom Druck im Steuerraum beaufschlagt ist und dadurch
die Schließkraft auf das Ventilglied erzeugt. Hierdurch las
sen sich die Funktion der Ventilnadel und der druckbeauf
schlagten Kolbenstange in vorteilhafter Weise voneinander
trennen und so jeweils optimal gestalten.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird die Dros
selverbindung zwischen der Stirnseite der Kolbenstange und
einer ortsfesten Grundfläche gebildet, so daß in einfacher
und damit gut zu fertigenden Weise die Drosselverbindung
ausgebildet werden kann.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist auch die
innere Ventilnadel mit einer inneren Kolbenstange verbunden,
deren Stirnseite ebenfalls vom Druck im Druckraum beauf
schlagt ist und so die Schließkraft auf die innere Ventilna
del erzeugt. Dadurch läßt sich auch hier die Funktion von
Ventilnadel und Kolbenstange trennen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die innere
Kolbenstange in der äußeren Kolbenstange geführt, so daß
beide Kolbenstangen koaxial zueinander angeordnet sind.
Hierdurch läßt sich die Verbindung der äußeren Kolbenstange
zur äußeren Ventilnadel und der inneren Ventilnadel zur in
neren Kolbenstange in vorteilhafter Weise einfach realisie
ren.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kommt die in
nere Kolbenstange bei der Öffnungshubbewegung der inneren
Ventilnadel an einer an der Innenseite der äußeren Kolben
stange ausgebildeten Anschlagfläche zur Anlage. Hierdurch
wird der Hubanschlag der inneren Ventilnadel in einfacher
Art und Weise realisiert, ohne daß ein Hubanschlag am Gehäu
se des Kraftstoffeinspritzventils ausgebildet sein muß.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die äu
ßere Kolbenstange an ihrem brennraumabgewandten Ende einen
nach innen kragenden Bereich auf. Hierdurch wird durch die
äußere Ventilnadel, den nach innen kragenden Bereich und die
innere Ventilnadel ein innerer Steuerraum begrenzt, der mit
dem Steuerraum verbunden, wobei die Verbindung in Form einer
Verbindungsbohrung ausgebildet ist. Hierdurch läßt sich der
Druckausgleich zwischen dem Steuerraum und dem inneren Steu
erraum und damit die Schließkraft auf die innere Ventilnadel
bei der Öffnungshubbewegung durch Gestaltung der Verbin
dungsbohrung abstimmen, so daß ein definiertes sukzessives
Öffnen von äußerer Ventilnadel und innerer Ventilnadel
stattfindet und damit die gewünschte Einspritzverlaufsfor
mung.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
weist die innere Ventilnadel eine Druckfläche auf, die erst
nachdem die äußere Ventilnadel vom Ventilsitz abgehoben hat
vom Druck im Druckraum beaufschlagt wird. Hierdurch ergibt
sich nur dann eine Öffnungskraft auf die innere Ventilnadel,
wenn eine Einspritzung erfolgen soll. Dadurch wirkt zwischen
den Einspritzungen keine Öffnungskraft auf die innere Ven
tilnadel und diese verschließt die ihr zugeordneten Ein
spritzöffnungen stets sicher.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
wird der Druck im Steuerraum durch eine durch ein Ventil
steuerbare Verbindung mit einem Leckölraum eingestellt. So
ist nur dieses eine 2/2-Ventil für die Drucksteuerung not
wendig, da die Zulaufdrossel unverändert bleibt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
verschließt die äußere Kolbenstange bei der Öffnungshubbewe
gung der äußeren Ventilnadel die Zulaufdrossel zumindest
teilweise. Hierdurch kommt es zu einer weiteren Absenkung
des Drucks im Steuerraum, so daß die Schließkraft auf die
innere Ventilnadel weiter abnimmt. Durch eine entsprechende
Auslegung der öffnenden Kräfte auf die Ventilnadeln läßt
sich erreichen, daß die innere Ventilnadel erst nachdem die
äußere Ventilnadel die Zulaufdrossel verschlossen hat, eine
Öffnungshubbewegung ausführt und so die Einspritzöffnungen
sukzessiv aufgesteuert werden. Auf diese Weise ist die Ein
spritzrate zu Beginn der Einspritzung kleiner als während
der Haupteinspritzung, bei der sämtliche Einspritzöffnungen
freigegeben sind, so daß eine Einspritzverlaufsformung er
reicht wird.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegen
standes der Erfindung sind der Beschreibung der Zeichnung
und den Ansprüchen entnehmbar.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiele des erfin
dungsgemäßen Kraftstoffeinspritzventils dargestellt. Es
zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes
Kraftstoffeinspritzventil,
Fig. 2 eine Vergrößerung von Fig. 1 im mit II bezeich
neten Bereich,
Fig. 3 eine Vergrößerung von Fig. 1 im mit III bezeich
neten Bereich,
Fig. 4 den gleichen Ausschnitt wie Fig. 3, wobei die
äußere Kolbenstange in einer anderen Schaltstellung ist.
In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Kraftstoffeinspritzventils im Längsschnitt dargestellt. Das
Kraftstoffeinspritzventil umfaßt ein Gehäuse 1, das mehrtei
lig aufgebaut sein kann. Das Gehäuse 1 weist an seinem
brennraumseitigen Endbereich eine Bohrung 3 auf, in der eine
kolbenförmige äußere Ventilnadel 10 angeordnet ist. Die äu
ßere Ventilnadel 10 wird in einem brennraumabgewandten Ab
schnitt in der Bohrung 3 dichtend geführt und verjüngt sich
unter Bildung einer Druckschulter 9 dem Brennraum zu. Am
brennraumseitigen Ende geht die äußere Ventilnadel 10 in ei
ne konische Druckfläche 101 und schließlich in eine eben
falls konische Ventildichtfläche 11 über, wobei die Dicht
fläche 11 in Schließstellung der äußeren Ventilnadel 10 an
einem am brennraumseitigen Ende der Bohrung 3 ausgebildeten
Ventilsitz 13 zur Anlage kommt. In Fig. 2 ist eine vergrö
ßerte Darstellung des mit II bezeichneten Ausschnitts von
Fig. 1 im Bereich des Ventilsitzes 13 dargestellt. Durch
eine radiale Erweiterung der Bohrung 3 ist auf Höhe der
Druckschulter 9 ein Druckraum 5 im Gehäuse 1 ausgebildet,
der sich als ein die äußere Ventilnadel 10 umgebender Ring
kanal bis zum Ventilsitz 13 fortsetzt. Im Ventilsitz 13 sind
mehrere Einspritzöffnungen 7 ausgebildet, die in einer er
sten Einspritzöffnungsreihe 107 und in einer axial dazu ver
setzt angeordneten zweiten Einspritzöffnungsreihe 207 ange
ordnet sind. Bei Anlage der äußeren Ventilnadel 10 am Ven
tilsitz 13 verschließt diese alle Einspritzöffnungen 7 gegen
den Druckraum 5, so daß aus diesem kein Kraftstoff zu den
Einspritzöffnungen 7 gelangen kann.
In der äußeren Ventilnadel 10 ist eine innere Ventilnadel 12
angeordnet, die kolbenförmig ausgebildet ist und die an ih
rem brennraumseitigen Ende eine konische Druckfläche 112 und
eine Ventildichtfläche 14 aufweist. Kommt die innere Ventil
nadel 12 am Ventilsitz 13 zur Anlage, so berührt die Ventil
dichtfläche 14 den Ventilsitz 13 zwischen der ersten Ein
spritzöffnungsreihe 107 und der zweiten Einspritzöffnungs
reihe 207. Durch das Zusammenspiel der äußeren Ventilnadel
10 und der innerer Ventilnadel 12 lassen sich die Einspritz
öffnungsreihen 107, 207 mit dem Druckraum 5 verbinden. Liegt
die äußere Ventilnadel 10 mit der Ventildichtfläche 11 am
Ventilsitz 13 an, so werden beide Einspritzöffnungsreihen
107, 207 gegen den Druckraum 5 verschlossen. Hebt nur die
äußere Ventilnadel 10 vom Ventilsitz 13 ab, während die in
nere Ventilnadel 12 mit der Ventildichtfläche 14 am Ventil
sitz 13 anliegt, so wird nur die erste Einspritzöffnungsrei
he 107 mit dem Druckraum 5 verbunden, während die zweite
Einspritzöffnungsreihe 207 durch die innere Ventilnadel 12
verschlossen bleibt. Erst wenn auch die innere Ventilnadel
12 vom Ventilsitz 13 abhebt, wird die zweite Einspritzöff
nungsreihe 207 mit dem Druckraum 5 verbunden.
Über einen im Gehäuse 1 verlaufenden Zulaufkanal 15 ist der
Druckraum 5 mit einem Hochdruckanschluß 17 verbunden, der
mit einer in der Zeichnung nicht dargestellten Kraftstoff
hochdruckquelle verbunden ist. Die Kraftstoffhochdruckquelle
liefert hierbei bei Betrieb der Brennkraftmaschine einen
vorgegebenen Kraftstoffhochdruck, so daß im Zulaufkanal 15
und somit auch im Druckraum 5 stets dieser Kraftstoffdruck
herrscht und einen Kraftstoffhochdruckbereich bildet.
Brennraumabgewandt zur Bohrung 3 ist im Gehäuse 1 eine als
Sackbohrung ausgeführte Kolbenbohrung 18 ausgebildet, die
eine Grundfläche 19 aufweist. In der Kolbenbohrung 18 ist
eine äußere Kolbenstange 20 längsverschiebbar angeordnet,
die mit ihrer dem Brennraum zugewandten Stirnseite an der
äußeren Ventilnadel 10 anliegt und die mit ihrer brennraum
abgewandten Stirnseite 21 einen am Ende der Kolbenbohrung 18
ausgebildeten Steuerraum 24 begrenzt. Durch eine radiale Er
weiterung der Kolbenbohrung 18 ist am brennraumseitigen End
bereich der Kolbenstange 20 ein Federraum 8 im Gehäuse 1
ausgebildet, in dem eine Feder 42 unter Druckvorspannung an
geordnet ist. Die Feder 42 stützt sich am brennraumabgewand
ten Ende ortsfest ab und liegt an ihrem brennraumzugewandten
Ende an einem Federteller 44 an, der mit der äußeren Kolben
stange 20 verbunden ist, so daß die Feder 42 eine Kraft in
Richtung auf den Ventilsitz 13 auf die äußere Kolbenstange
20 und damit auch auf die äußere Ventilnadel 10 ausübt.
In der äußeren Kolbenstange 20 ist eine innere Kolbenstange
22 angeordnet, die in der äußeren Kolbenstange 20 längsver
schiebbar ist. An ihrem brennraumzugewandten Ende liegt die
innere Kolbenstange 22 an der inneren Ventilnadel 12 an, so
daß sich die innere Kolbenstange 22 und die innere Ventilna
del 12 synchron bewegen. Fig. 3 zeigt eine Vergrößerung von
Fig. 1 im Bereich des Steuerraums 24. Der Steuerraum 24
wird von der Grundfläche 19, der Wand der Kolbenbohrung 18
und der Stirnseite 21 der äußeren Kolbenstange 20 begrenzt.
Die äußere Kolbenstange 20 weist an ihrem brennraumabgewand
ten Ende einen nach innen kragenden Bereich 27 auf, so daß
durch die äußere Kolbenstange 20 und die brennraumabgewandte
Stirnseite 31 der inneren Kolbenstange 22 ein innerer Steu
erraum 29 begrenzt wird, der über eine Verbindungsbohrung 28
in der äußeren Kolbenstange 20 mit dem Steuerraum 24 verbun
den ist. Im Inneren der äußeren Kolbenstange 20 ist eine An
schlagfläche 23 ausgebildet, die die Längsbewegung der inne
ren Kolbenstange 22 begrenzt. In Schließstellung des Kraft
stoffeinspritzventils, also wenn sowohl die innere Ventilna
del 12 als auch die äußere Ventilnadel 10 am Ventilsitz 13
anliegen, verbleibt ein axialer Abstand zwischen der An
schlagfläche 23 und der brennraumabgewandten Stirnseite 31
der inneren Kolbenstange 22.
Der Steuerraum 24 ist über eine Zulaufdrossel 25 mit dem Zu
laufkanal 15 verbunden. Darüber hinaus ist der Steuerraum 24
über eine Ablaufdrossel 25 mit einem im Gehäuse 1 ausgebil
deten Leckölraum 30 verbunden. Im Leckölraum 30 ist ein
längsbeweglicher Magnetanker 34 angeordnet, der an seinem
dem Steuerraum 24 zugewandten Ende eine Dichtkugel 32 auf
weist. Der Magnetanker 34 wird durch eine Schließfeder 38
beaufschlagt, die den Magnetanker 34 in Richtung des Steuer
raums 24 drückt. Weiter ist im Leckölraum 30 ein Elektroma
gnet 36 angeordnet, der bei geeigneter Bestromung eine an
ziehende Kraft auf den Magnetanker 34 ausübt und ihn vom
Steuerraum 24 entgegen der Kraft der Schließfeder 38 wegbe
wegt. Ist der Elektromagnet 36 nicht bestromt, so wird der
Magnetanker 34 von der Schließfeder 38 in Richtung des Steu
erraums 24 gedrückt, und die Dichtkugel 32 verschließt die
Ablaufdrossel 26. Bei Bestromung des Elektromagneten 36 wird
der Magnetanker 34 vom Steuerraum 24 wegbewegt und die
Dichtkugel 32 gibt die Ablaufdrossel 26 frei. In dieser
Stellung kann Kraftstoff aus dem Steuerraum 24 in den
Leckölraum 30 über die Ablaufdrossel 26 abfließen. Der Ma
gentanker 34, die Dichtkugel 32 und der Elektromagnet 36
bilden so ein Ventil 33.
Die Funktionsweise des Kraftstoffeinspritzventils ist wie
folgt: Im geschlossenen Zustand des Kraftstoffeinspritzven
tils, also wenn kein Kraftstoff durch die Einspritzöffnungen
7 in den Brennraum der Brennkraftmaschine eingespritzt wird,
verschließt die Dichtkugel 32 die Ablaufdrossel 26. Durch
die Zulaufdrossel 25 herrscht im Steuerraum 24 der gleiche
Kraftstoffdruck wie im Zulaufkanal 15. Hierdurch ergibt sich
eine hydraulische Kraft auf die Stirnseite 21 der äußeren
Kolbenstange 20 und auf die Stirnseite 31 der inneren Kol
benstange 22, die diese auf die äußere Ventilnadel 10 bzw.
der innere Ventilnadel 12 übertragen, so daß die Ventilna
deln 10,12 in Anlage am Ventilsitz 13 gedrückt werden und
die Einspritzöffnungen 7 verschließen. Das Größenverhältnis
der Stirnseite 21 zu der Druckschulter 9 bzw. der Druckflä
che 101 der äußeren Ventilnadel 10 ist so ausgelegt, daß in
diesem Zustand des Kraftstoffeinspritzventils die hydrauli
sche Kraft auf die Stirnseite 21 der äußeren Kolbenstange 20
überwiegt. Soll eine Einspritzung von Kraftstoff in den
Brennraum geschehen, so wird der Elektromagnet 36 bestromt,
wodurch sich der Magnetanker 34 und damit auch die Dichtku
gel 32 von der Ablaufdrossel 26 wegbewegen und über die Ab
laufdrossel 26 den Steuerraum 24 mit dem Leckölraum 30 ver
binden. Die Durchflußwiderstände von Zulaufdrossel 25 und
Ablaufdrossel 26 sind so ausgelegt, daß der Kraftstoffdruck
hierdurch im Steuerraum 24 abfällt, und zwar so weit, daß
die äußere Ventilnadel 10 durch die Druckfläche 101 und die
Druckschulter 9 eine größere hydraulische Kraft erfährt als
die jetzt noch auf die Stirnseite 21 der äußeren Kolbenstan
ge 20 wirkende hydraulische Kraft im Steuerraum 24.
Sobald die äußere Ventilnadel 10 vom Ventilsitz 13 abhebt
gibt sie die erste Einspritzöffnungsreihe 107 frei, durch
die jetzt Kraftstoff in den Brennraum der Brennkraftmaschine
eingespritzt wird. Dadurch wird nun auch die Druckfläche 112
der inneren Ventilnadel 12 vom Kraftstoffdruck des Druck
raums 5 beaufschlagt, so daß die innere Ventilnadel 12 eine
Öffnungskraft erfährt. Der verbleibende Kraftstoffdruck im
Steuerraum 24 ist jedoch so hoch, daß die hydraulische Kraft
auf die Stirnseite 31 der inneren Kolbenstange 22 weiterhin
ausreicht, die innere Ventilnadel 12 entgegen der Öffnungs
kraft in Schließstellung zu halten. Im Zuge der Öffnungshub
bewegung kommt die äußere Kolbenstange 20 schließlich an der
Grundfläche 19 zur Anlage, wodurch der Steuerraum 24 durch
eine zusätzliche Drosselstelle 45, die sich zwischen der
Stirnseite 21 der äußeren Kolbenstange 20 und der Grundflä
che 19 bildet, weitgehend gegen die Ablaufdrossel 26 ver
schlossen wird. Diese Stellung der äußeren Kolbenstange 20
ist in der Fig. 4 dargestellt. Hierdurch wird der weitere
Zufluß von Kraftstoff aus dem Steuerraum 24 zur Ablaufdros
sel 26 vermindert, und der Druck im inneren Steuerraum 29
fällt weiter ab. Aufgrund des jetzt niedrigeren hydrauli
schen Drucks im inneren Steuerraum 29 bewegt sich, getrieben
durch die hydraulische Kraft auf die Druckfläche 112, auch
die innere Ventilnadel 12 und damit auch die innere Kolben
stange 22 vom Ventilsitz 13 weg, so daß die zweite Ein
spritzöffnungsreihe 207 aufgesteuert wird. Die innere Kol
benstange 22 bewegt sich dabei in axialer Richtung, bis sie
an der Anschlagfläche 23 der äußeren Kolbenstange 20 zur An
lage kommt. Durch das sukzessive Aufsteuern der beiden Ein
spritzöffnungsreihen 107 und 207 erreicht man so eine Ein
spritzverlaufsformung, bei der zu Beginn der Einspritzung
zwar mit vollem Druck, jedoch nur durch ein Teil der Ein
spritzöffnungen 7 Kraftstoff in den Brennraum der Brenn
kraftmaschine eingespritzt wird, während bei der Hauptein
spritzung durch sämtliche Einspritzöffnungen 7 beider Ein
spritzöffnungsreihen 107 und 207 eingespritzt wird und damit
auch mit einer höheren Einspritzrate. Um den Einspritzvor
gang zu beenden, wird die Bestromung des Elektromagneten 36
beendet und angetrieben durch die Schließfeder 38
verschließt die Dichtkugel 32 am Magnetanker 34 die Ablauf
drossel 26, so daß sich durch den durch die Zulaufdrossel 25
nachströmenden Kraftstoff erneut der Kraftstoffdruck des Zu
laufkanals 15 im Steuerraum 24 aufbaut und sowohl die äußere
Kolbenstange 20 als auch die innere Kolbenstange 22 in Rich
tung des Ventilsitzes 13 drückt, so daß die innere Ventilna
del 12 und die äußere Ventilnadel 10 zurück in die Schließ
stellung bewegt werden.
Es kann auch vorgesehen sein, nur durch die erste Ein
spritzöffnungsreihe 107 Kraftstoff einzuspritzen. Hierzu
wird das Ventil 33, das durch den Elektromagneten 34, den
Magnetanker 34 und die Dichtkugel 32 gebildet wird, wieder
geschlossen, ehe der Kraftstoffdruck im Steuerraum 24 so
weit abgesunken ist, daß sich die innere Ventilnadel 12 öff
net. Die Ablaufdrossel 26 ist dann bereits wieder geschlos
sen ehe die die äußere Kolbenstange 20 mit der Stirnfläche
21 an der Grundfläche 19 der Kolbenbohrung 18 zur Anlage
kommt. Hierdurch ergibt sich zwischen der Stirnfläche 21 und
der Grundfläche 19 ein hydraulisches Polster, das die Öff
nungsbewegung der äußeren Kolbenstange 20 dämpft und einen
Druckabfall im Steuerraum 24 verhindert, so daß die innere
Kolbenstange 22 stets eine ausreichende Schließkraft auf die
innere Ventilnadel 12 ausübt.
Es kann auch vorgesehen sein, daß die äußere Kolbenstange 20
bei der Öffnungshubbewegung der äußeren Ventilnadel 10 die
Zulaufdrossel 25 teilweise überdeckt, so daß der Querschnitt
der Zulaufdrossel 25 reduziert wird, diese aber nicht völlig
verschlossen wird. Dies kann beispielsweise durch einen ver
bleibenden Ringspalt zwischen der äußeren Kolbenstange 20
und der Wand der Kolbenbohrung 18 realisiert werden. Die
Verbindung des Steuerraum 24 mit der Ablaufdrossel 26 wird
beispielsweise durch in radialer Richtung verlaufende Nuten
an der Stirnseite 21 der äußeren Kolbenstange 20 sicherge
stellt. Hierdurch ist der Kraftstoffzufluß durch die Zulauf
drossel 25 in den Steuerraum 24 deutlich verringert, so daß
der Kraftstoffdruck im Steuerraum 24 und, über die Verbin
dungsbohrung 28, auch im inneren Steuerraum 29 weiter ab
fällt und die innere Kolbenstange 22 und damit die innere
Ventilnadel 12 in der oben beschriebenen Weise öffnet.
Claims (12)
1. Kraftstoffeinspritzventil für Brennkraftmaschinen mit ei
nem Gehäuse (1), in dem in einer Bohrung (3) eine kolben
förmige äußere Ventilnadel (10) längsverschiebbar ange
ordnet ist, die mit einem am brennraumseitigen Ende der
Bohrung (3) ausgebildeten Ventilsitz (13) zur Steuerung
wenigstens einer Einspritzöffnung (7) zusammenwirkt, und
mit einem im Gehäuse (1) ausgebildeten Steuerraum (24),
wobei der Druck im Steuerraum (24) durch ein Ventil (33)
regelbar ist und wobei durch den Druck im Steuerraum (24)
wenigstens mittelbar eine Schließkraft in Richtung des
Ventilsitzes (13) auf die äußere Ventilnadel (10) ausge
übt wird, und mit wenigstens einer an der äußeren Ventil
nadel (10) ausgebildeten Druckfläche (9; 101), die durch
den Druck in einem zwischen der äußeren Ventilnadel (10)
und der Wand der Bohrung (3) ausgebildeten und bis zum
Ventilsitz (13) reichenden Druckraum (5) beaufschlagt
ist, so daß sich eine der Schließkraft entgegengerichtete
Öffnungskraft auf die äußere Ventilnadel (10) ergibt, da
durch gekennzeichnet, daß in der äußeren Ventilnadel (10)
eine innere Ventilnadel (12) geführt ist, die wenigstens
eine zusätzliche Einspritzöffnung (7) am Ventilsitz (13)
steuert und die vom Druck im Steuerraum (24) zumindest
mittelbar in Richtung des Ventilsitzes (13) beaufschlagt
wird.
2. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß durch die Öffnungshubbewegung der äuße
ren Ventilnadel (10) eine Drosselverbindung (45) gebildet
wird, so daß die innere Ventilnadel (12) nicht mehr we
nigstens mittelbar vom Druck im Steuerraum (24) beauf
schlagt ist.
3. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die äußere Ventilnadel (10) mit einer
äußeren Kolbenstange (20) verbunden ist, die sich syn
chron mit der äußeren Ventilnadel (10) bewegt und die ei
ne der äußeren Ventilnadel (10) abgewandte Stirnfläche
(21) aufweist, welche vom Druck im Steuerraum (24) beauf
schlagt ist und so die Schließkraft auf die äußere Ven
tilnadel (10) erzeugt.
4. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Drosselverbindung (45) zwischen der
Stirnseite (21) der äußeren Kolbenstange (20) und einer
ortsfesten Grundfläche (19) gebildet ist.
5. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die innere Ventilnadel (12) mit einer
inneren Kolbenstange (22) verbunden ist, welche sich syn
chron mit der inneren Ventilnadel (12) bewegt und welche
eine Stirnfläche (31) aufweist, die vom Druck im Steuer
raum (24) in Schließrichtung der inneren Ventilnadel (12)
beaufschlagt ist und so die Schließkraft auf die innere
Ventilnadel (12) erzeugt.
6. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die äußere Kolbenstange (20) als Hülse
ausgebildet ist und die innere Kolbenstange (22) in der
äußeren Kolbenstange (20) geführt ist.
7. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die innere Kolbenstange (22) bei der
durch die Öffnungskraft auf eine Druckfläche (112) der
inneren Ventilnadel (12) bewirkten Öffnungsbewegung an
einer an der Innenseite der äußeren Kolbenstange (20)
ausgebildeten Hubanschlagfläche (23) zur Anlage kommt.
8. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß am brennraumabgewandten Ende der äuße
ren Kolbenstange (20) ein nach innen kragender Bereich
(27) ausgebildet ist, so daß durch die Innenseite der äu
ßeren Kolbenstange (20), den nach innen kragenden Bereich
(27) und die Stirnseite (21) der inneren Kolbenstange
(22) ein innerer Steuerraum (29) begrenzt wird, der nur
durch eine Verbindungsbohrung (28) in der äußeren Kolben
stange (20) mit dem Steuerraum (24) verbunden ist.
9. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die innere Ventilnadel (12) eine Druck
fläche (112) aufweist, die erst nach dem Abheben der äu
ßeren Ventilnadel (10) vom Ventilsitz (13) vom Druck im
Druckraum (5) beaufschlagt wird, so daß sich eine Öff
nungskraft auf innere Ventilnadel (12) ergibt.
10. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Steuerraum (24) über eine Zulauf
drossel (25) mit einem Kraftstoffhochdruckbereich verbun
den ist und über eine Ablaufdrossel (26) mit einem
Leckölraum (30), in dem ein niedrigerer Kraftstoffdruck
herrscht als im Kraftstoffhochdruckbereich, wobei die Ab
laufdrossel (26) durch ein Ventil (33) verschlossen wer
den kann.
11. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die äußere Kolbenstange (20) bei der
Öffnungsbewegung der äußeren Ventilnadel (10) die Zulauf
drossel (25) teilweise verschließt und so einen reduzier
ten Zulaufquerschnitt vom Kraftstoffhochdruckbereich in
den Steuerraum (24) einstellt.
12. Kraftstoffeinspritzventil nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß am Ventilsitz (13) eine erste Ein
spritzöffnungsreihe (107) und eine dazu in axialer Rich
tung versetzt angeordnete zweite Einspritzöffnungsreihe
(207) ausgebildet ist, wobei die zweite Einspritzöff
nungsreihe (207) durch die innere Ventilnadel (12) gegen
den Druckraum (5) verschließbar ist, während die äußere
Ventilnadel (10) sowohl die zweite Einspritzöffnungsreihe
(207) als auch die erste Einspritzöffnungsreihe (107) ge
gen den Druckraum (5) verschließen kann.
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