DE10122122A1

DE10122122A1 - Förderanlage

Info

Publication number: DE10122122A1
Application number: DE10122122A
Authority: DE
Inventors: Bernd Kuesel
Original assignee: Phoenix AG
Current assignee: Phoenix Conveyor Belt Systems GmbH
Priority date: 2000-05-17
Filing date: 2001-05-07
Publication date: 2002-03-14
Also published as: DE10023993A1

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Förderanlage (1), insbesondere für den Tagebau, umfassend wenigstens folgende Anlagenteile: DOLLAR A - einen Schacht (9), insbesondere Schrägschacht, mit Oberschacht (10) und Unterschacht (11); DOLLAR A - einen Zuggurt (2) aus elastomerem Werkstoff mit eingebetteten Seilen, insbesondere Stahl-Seilen, unter Bildung einer tragseitigen Deckplatte und einer laufseitigen Deckplatte; DOLLAR A - eine Antriebstrommel (8) im Oberschacht (10), die zugleich eine Umlenktrommel für den Zuggurt (2) ist; sowie DOLLAR A - eine Plattform (5) zum Transport von Gütern, insbesondere von Schwerlastkraftwagen (6), wobei die Plattform an der tragseitigen Deckplatte des Zuggurtes (2) befestigt ist. DOLLAR A Die Förderanlage (1) ist vorteilhafterweise zusätzlich mit Führungsschienen (12) ausgestattet.

Description

Die Erfindung betrifft eine Förderanlage in Schachtbauweise, wie sie beispielsweise in der deutschen Offenlegungsschrift 199 63 464 (Fig. 1) beschrieben ist.

Rohstoffe werden häufig in Tagebauen gewonnen. Viele Tagebaue erreichen eine Tiefe von mehreren hundert Metern. Der Abtransport des gewonnenen Materials (z. B. des Erzes) erfolgt meistens über Schwerlastkraftwagen (Slkw) mit mehreren hundert Tonnen Kapazität. Diese Slkw fahren entweder in Serpentinen von der unteren Sohle zur Erdoberfläche, oder sie werden mittels sogenannter Trucklifts auf direktem Wege befördert. Die Vorteile von Trucklifts sind höhere Wirtschaftlichkeit, Verfügbarkeit und Durchsatz sowie größere Sicherheit.

Bislang werden Trucklifts mit Stahlseilen gezogen, an deren anderem Ende ein Gegengewicht befestigt ist. Diese Seile sind Umwelteinflüssen ausgesetzt und unterliegen hohem Verschleiß. Ihre Lebensdauer beträgt etwa drei Jahre.

Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, eine Förderanlage in Schachtbauweise bereitzustellen, die bei einer geringen Verschleißanfälligkeit der Seile bei gleichzeitig hoher Traglast und erhöhter Sicherheit eine wesentlich höhere Lebensdauer aufweist.

Die erfindungsgemäße Förderanlage, insbesondere für den Tagebau, umfasst nach Patentanspruch 1 folgende Anlagenteile:

- einen Schacht, insbesondere Schrägschacht, mit Oberschacht und Unterschacht;
- einen Zuggurt aus elastomerem Werkstoff mit eingebetteten Seilen, insbesondere Stahl-Seilen, unter Bildung einer tragseitigen Deckplatte und einer laufseitigen Deckplatte;
- eine Antriebstrommel im Oberschacht, die zugleich eine Umlenktrommel für den Zuggurt ist; sowie
- eine Plattform zum Transport von Gütern, insbesondere von Schwerlastkraftwagen, wobei die Plattform an der tragseitigen Deckplatte des Zuggurtes befestigt ist.
- Von erfindungswesentlicher Bedeutung ist dabei der neuartige Zuggurt.

Zweckmäßige Ausgestaltungen der Förderanlage sind in den Patentansprüchen 2 bis 8 genannt.

Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf schematische Zeichnungen erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht der Förderanlage;

Fig. 2 einen anderen Blickwinkel der Förderanlage;

Fig. 3 einen Querschnitt eines Zuggurtes.

Nach Fig. 1 umfasst die Förderanlage 1 einen Zuggurt 2 aus elastomerem Werkstoff, d. h. aus Gummi oder gummiähnlichem Material. Der Zuggurt weist dabei ein erstes Ende 3 und ein zweites Ende 4 auf, wobei innerhalb des Endbereiches A an der tragseitigen Deckplatte die Plattform 5 für den Slkw 6 befestigt ist, während das zweite Ende mit einem Gegengewicht 7 versehen ist. Das Gegengewicht kann auch innerhalb des Endbereiches B angeordnet sein. Innerhalb des Oberschachtes ist eine Antriebstrommel 8 vorhanden, die zugleich eine Umlenktrommel für den Zuggurt ist.

Fig. 2 zeigt nochmals die Förderanlage 1 mit dem Schacht 9 (Schrägschacht), umfassend einen Oberschacht 10 und Unterschacht 11, wobei zusätzlich Führungsschienen 12 vorhanden sind, die beidseitig zum Zuggurt 2 angeordnet sind.

Im Zuggurt 2 sind Seile, insbesondere Stahl-Seile, eingebettet. Die Seilenden werden in herkömmlicher Weise durch Schlaufen und Seilklemmen befestigt. Die freiliegenden Längen können eingegossen werden, um sie vor korrosiven Einflüssen zu schützen. Zusätzlich kann der gesamte Verbund durch Gurtklemmen gehalten werden.

Ein beispielhafter Zuggurt ist 3200 mm breit, hat 170 Seile mit einem Durchmesser von je 13 mm und eine Gesamtbruchkraft von 24 000 kN. Es wird zumeist ein einziger Zuggurt 2 eingesetzt. Es können aber auch zwei oder mehrere Zuggurte verwendet werden.

Ein vollbeladener Slkw 6 wiegt bis zu 500 t.

Eine Variante des endlichen Zuggurtes 2 gemäß Fig. 1 und 2 ist ein endloser Zuggurt. Bei dieser Ausführung wird die Plattform 5 auf den Zuggurt 2 geklemmt. Der Vorteil ist hier, dass auch die Seilenden in Gummi einvulkanisiert werden und in gleicher Weise geschützt sind, wie der restliche Zuggurt. Hier bedarf es einer zusätzlichen Umlenktrommel im Unterschacht 11 der Förderanlage 1.

Fig. 3 zeigt nun den Aufbau eines Zuggurtes 2, umfassend eine tragseitige Deckplatte 13, an der die Plattform befestigt ist, und eine laufseitige Deckplatte 14 mit direktem Kontakt zur Antriebstrommel bzw. Umlenktrommel.

Innerhalb der tragseitigen Deckplatte 13 sind die Seite 15 in einer Ebene dicht nebeneinander angeordnet. Die laufseitige Deckplatte 14 ist dagegen mit einer Querarmierung 16, insbesondere auf der Basis von Metall oder Kunststoff, versehen. Die Querarmierung dient dabei zur besseren Druckverteilung.

Die Abdeckschicht 17 der tragseitigen Deckplatte 13 weist eine geringere Schichtstärke auf als die Abdeckschicht 18 der laufseitigen Deckplatte 14. Die Abdeckschicht 17 ist dabei nur wenige Millimeter dick, da diese nur dem Schutz der Seile 15 vor atmosphärischen Einflüssen dient. Die Abdeckschicht 18 ist dagegen mehrere Millimeter dick. Ihre Dicke richtet sich dabei nach dem Flächendruck zwischen den Seilen 15 und der Antriebstrommel.

Die Vorteile des neuen Zuggurtes 2 sind:

- bis zu zehnmal längere Lebensdauer;
- kein direkter Verschleiß der Seile, da sie durch Gummi geschützt sind;
- gleichmäßige Kraftverteilung durch gleich große Spannung der Seile während des chemo-mechanischen Verbindens mit dem Gummi während der Vulkanisation;
- Ausgleich von leichten Bruchkraftunterschieden durch Kraftübertragung im Gummi (Scherkräfte);
- höhere Sicherheit, weil die Last auf erheblich mehr Seile verteilt wird;
- geringere Dehnung durch die Gummierung der Seile, womit weniger Schwingungen verbunden sind;
- kein Verschleiß der Antriebstrommel bzw. Umlenktrommel.

Bezugszeichenliste

1

Förderanlage

2

Zuggurt

3

erstes Ende des Zuggurtes mit Endbereich A

4

zweites Ende des Zuggurtes mit Endbereich B

5

Plattform

6

Schwerlastkraftwagen (Slkw)

7

Gegengewicht

8

Antriebstrommel (Umlenktrommel)

9

Schacht

10

Oberschacht

11

Unterschacht

12

Führungsschienen

13

tragseitige Deckplatte

14

laufseitige Deckplatte

15

Seile

16

Querarmierung

17

Abdeckschicht der tragseitigen Deckplatte

18

Abdeckschicht der laufseitigen Deckplatte

Claims

1. Förderanlage (1), insbesondere für den Tagebau, umfassend wenigstens folgende Anlagenteile:

- einen Schacht (9), insbesondere Schrägschacht, mit Oberschacht (10) und Unterschacht (11);
- einen Zuggurt (2) aus elastomerem Werkstoff mit eingebetteten Seilen (15), insbesondere Stahl-Seilen, unter Bildung einer tragseitigen Deckplatte (13) und einer laufseitigen Deckplatte (14);
- eine Antriebstrommel (8) im Oberschacht (10), die zugleich eine Umlenktrommel für den Zuggurt (2) ist; sowie
- eine Plattform (5) zum Transport von Gütern, insbesondere von Schwerlast kraftwagen (6), wobei die Plattform an der tragseitigen Deckplatte (13) des Zuggurtes (2) befestigt ist.

2. Förderanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuggurt (2) ein erstes Ende (3) und ein zweites Ende (4) aufweist, wobei innerhalb des Endbereiches (A) des ersten Endes die Plattform (5) befestigt ist, während das zweite Ende oder dessen Endbereich (B) mit einem Gegengewicht (7) versehen ist.

3. Förderanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuggurt (2) endlos geschlossen ist, wobei im Unterschacht (11) eine zusätzliche Umlenktrommel vorhanden ist.

4. Förderanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Seile (15) in einer Ebene dicht nebeneinander angeordnet sind.

5. Förderanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, insbesondere in Verbindung mit Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Seile (15) innerhalb der tragseitigen Deckplatte (13) befinden.

6. Förderanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, insbesondere in Verbindung mit Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der laufseitigen Deckplatte (14) eine Querarmierung (16) vorhanden ist, insbesondere auf der Basis von Metall oder Kunststoff.

7. Förderanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckschicht (17) der tragseitigen Deckplatte (13) eine geringere Schichtstärke aufweist als die Abdeckschicht (18) der laufseitigen Deckplatte (14).

8. Förderanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich Führungsschienen (12) vorhanden sind, die beidseitig zum Zuggurt (2) angeordnet sind.