DE10120657A1 - Sakkofinisher - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Sakkofinisher, der ein bügelähnliches Oberteil zum Aufhängen eines Sakkos und ein Unterteil mit zwei Seitenschiebern zum Aufspannen des unteren Bereichs des Sakkos aufweist. Zum Klemmen der Seitenschlitze des Sakkos ist vorgesehen, daß zwei Seitenschlitzklemmer vorgesehen sind, die an den seitlich verfahrbaren Seitenschiebern angeordnet sind.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Sakkofinisher, mit einem bügelähnlichen Oberteil zum Aufhängen eines Sakkos, mit einem Unterteil mit zwei Seitenschiebern zum Aufspannen des unteren Bereichs des Sakkos durch seitliches Auseinanderfahren der Seitenschieber, und mit mindestens einem Schlitzklemmer zum Klemmen des Sakkoschlitzes vor dem Auf­ spannen des Sakkos.

Derartige Sakkofinisher sind aus der Praxis bekannt. Es handelt sich zumeist um Formfinis­ her nicht ausschließlich für Sakkos, sondern auch Anzugoberteile und dergleichen. Bei Sak­ kos mit Mittelschlitz wird dieser durch die Brust- bzw. Rückenklemmer gehalten, so daß kein gesonderter Schlitzklemmer notwendig ist. Bei Sakkos mit Seitenschlitzen hingegen ist es bislang notwendig, die Schlitze von Hand zu halten, oder mit gesonderten Klemmen aufein­ anderzudrücken. Diese Handhabung ist relativ umständlich.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Sakkofinisher der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß er auf einfache Weise zum Finishen von Sakkos mit Seitenschlitzen ver­ wendet werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwei Seitenschlitzklemmer zum Klemmen der Seitenschlitze eines Sakkos vorgesehen sind, die an den verfahrbaren Sei­ tenschiebern angeordnet sind. Diese Anordnung der Seitenschlitzklemmer hat den Vorteil, daß die Seitenschlitze im entspannten Zustand des Sakkos geklemmt werden können, wo­ nach dann die Seitenschlitzklemmer mit den Seitenschiebern zum Aufspannen des Sakkos auseinandergefahren werden.

Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn an den verfahrbaren Seitenschiebern gebogene Führungsschienen angebracht sind, auf welchen die Seitenschlitzklemmen verfahrbar gela­ gert sind. Beim Auseinanderfahren der Seitenschieber können sich die Seitenschlitzklem­ mer relativ zu den Seitenschiebern bewegen, so daß sie aufgrund der Stoffspannung des Sakkos in eine Mittellage gebracht werden, in der der Stoff des Sakkos beidseitig des Sei­ tenschlitzklemmers gleichmäßig gespannt ist. Dieses automatische Ausbalancieren der Arbeitslage des Seitenschlitzklemmers ermöglicht es, daß mit dem Seitenschlitzklemmer hohe Klemmkräfte auf den Seitenschlitz aufgebracht werden können.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Führungsschienen viertelkreisbogen­ förmig ausgebildet und schmiegen sich mit einem Ende tangential an die Rückseite des Seitenschiebers an, während sie mit dem anderen Ende parallel zur Verschieberichtung des Seitenschiebers ausgerichtet sind. Diese viertelkreisbogenförmige Ausbildung der Füh­ rungsschienen stellt sicher, daß der Seitenschlüzklemmer stets richtig entlang des Saumes des Sakkos positioniert ist.

Eine besonders gute und sichere Führung der Seitenschlitzklemmer ergibt sich, wenn an jeder Seite des Sakkofinishers zwei Führungsschienen übereinander angeordnet sind.

Günstig ist es ferner, wenn die Seitenschlitzklemmer mittels einer Feder in einer Ausgangs­ lage angrenzend an die Seitenschieber gehalten sind. Die Seitenschlitzklemmer befinden sich somit beim Klemmen der Seitenschlitze des Sakkos stets in einer definierten Aus­ gangslage und zwar so, daß der Rücken des Sakkos bereits relativ glatt gehalten ist. Die den Seitenschlitzklemmer in die Ausgangslage ziehende Feder kann relativ schwach di­ mensioniert werden. Die Feder hat beim Finisherprozeß keine Aufgabe, sie dient lediglich dazu, den Seitenschlitzklemmer nach dem Finishen wieder in die Ausgangslage zurückzu­ ziehen.

Günstigerweise ist der Seitenschlitzklemmer beim Aufspannen des Sakkos ausschließlich aufgrund der Stoffspannung des Sakkos entgegen der Wirkung der Feder entlang der Füh­ rungsschiene in die Arbeitslage verfahrbar. Die gewünschte Mittellage oder Arbeitslage des Seitenschlitzklemmers ergibt sich damit ausschließlich durch den Schnitt des Sakkos selbst. In einer einfachen Ausgestaltung der Erfindung ist der Seitenschlitzklemmer manuell hand­ hab- und zustellbar, vorzugsweise mit Hilfe einer Stellschraube.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 in einer schematischen Gesamtansicht einen Sakkofinisher,

Fig. 2 den Sakkofinisher aus Fig. 1 in einer Schnittdarstellung entlang der Linie II-II,

Fig. 3 die rechte Hälfte des Sakkofinishers aus Fig. 2 in einer vergrößerten Detailansicht mit dem Seitenschlitzklemmer in der Ausgangslage (durchgezogenen Linie) und seiner Arbeitslage (gestrichelter Linie),

Fig. 4 eine Schnittansicht durch den Seitenschlitzklemmer in Fig. 3 entlang der Linie IV-IV, und

Fig. 5 in ähnlicher Ansicht wie Fig. 4 eine Variante eines Seitenschlitzklemmers.

Der Aufbau des im folgenden beschriebenen Sakkofinishers entsprecht der derzeit üblichen am Markt befindlichen Gestaltung Formfinisher.

Im oberen Bereich weist der Sakkofinisher 1 ein kleiderbügelähnliches Oberteil 2 auf, über welches das Sakko auf den Sakkofinisher 1 aufgehängt werden kann. Im unteren Bereich gibt es im Brust- und Rückenbereich Klemmplatten 3 zum Fixieren des Brust- und Rücken­ bereichs des Sakkos. Diese Klemmplatten sind üblicher Gestaltung und nicht Gegenstand dieser Erfindung.

Zum Aufspannen des unteren Bereichs des Sakkos gibt es rechts und links nach außen verfahrbare Seitenschieber 4 und 5, die auf parallel zueinander angeordneten Führungs­ stangen verfahrbar angeordnet sind. Der Antrieb der Seitenschieber 4 und 5 erfolgt in der Regel über hier nicht näher dargestellte Pneumatikzylinder.

An den Seitenschieber 4 und 5, genauer an der Innenseite der Seitenschieber 4 und 5 sind Führungsschienen 7 und 8 befestigt, vorzugsweise durch Anschweißen, die kreisbogenför­ mige Gestalt aufweisen und sich an die Rückseite der Seitenschieber 4 und 5 tangential anschmiegen und mit ihrem anderen Ende aufeinander zuzeigen, mithin parallel zu den Führungsstangen 6 ausgerichtet sind (vgl. Fig. 2).

Auf diesen Führungsschienen 7 und 8 sind jeweils Seitenschlitzklemmer 9 verfahrbar ange­ ordnet. In der linken Hälfte der Fig. 2 ist der Seitenschlitzklemmer 9' in seiner Ausgangsla­ ge, angrenzend an den Seitenschieber 5, dargestellt, während der Seitenschlitzklemmer 9 in der rechten Hälfte der Fig. 2 in seiner Arbeitslage dargestellt ist, von welcher er aus sowohl nach rechts als auch nach links verfahrbar ist. Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, ist der Seiten­ schlitzklemmer 9 mit einer Feder 10 gekoppelt, die ihn in die in Fig. 3 mit durchgezogener Linie gezeigte Ausgangsstellung zurückzieht.

Der eigentliche Aufbau des Seitenschlitzklemmers 9 ist besonders gut aus Fig. 4 ersichtlich. Dort ist erkennbar, daß der Seitenschlitzklemmer einen Schlitten 11 umfaßt, der die beiden Führungsschienen 7 und 8 umgreift und Führungsrollen 12 trägt. An dem Schlitten 11 ist an einem ersten Träger 13 die erste gepolstere Klemmhälfte 14 vorgesehen. Im unteren Be­ reich des Trägers 13 ist ein Scharnier 15 vorgesehen, an dem ein zweiter Träger 16 schwenkbar angelenkt ist. Genaugenommen ermöglicht das Scharnier 15 ein Verschwen­ ken des zweiten Trägers 16 nur dann, wenn der zweite Träger 16 zunächst nach oben ge­ zogen wird, so daß der Scharnierbolzen 17 in dem horizontalen Teil des Führungsschlitzes liegt. Wenn der Scharnierbolzen 17 hingegen in dem vertikalen Teil des Schlitzes liegt, wie in Fig. 4 dargestellt, läßt sich der Träger 16 nicht weiter nach außen schwenken.

An dem Träger 16 ist gegenüber diesem mittels einer Stellschraube 18 bewegbar die zweite Klemmhälfte 19 angebracht. Durch Verdrehen der Stellschraube 18 kann die Klemmhälfte 19 fest gegen die Klemmhälfte 14 geklemmt werden. Die zwischen den beiden Klemmhälf­ ten 14 und 19 liegenden und sich überlappenden Enden des Seitenschlitzes eines Sakkos werden auf diese Weise fest gegeneinander geklemmt.

Eine Variante eines Seitenschlitzklemmers ist in Fig. 5 dargestellt. Der Einfachheit halber werden lediglich die Unterschiede zu dem Seitenschlitzklemmer aus Fig. 4 erläutert. Auch dieser Seitenschlitzklemmer 9' besitzt einen ersten Träger 13' mit der ersten gepolsterten Klemmhälfte 14', die fest an dem Schlitten 11' angeordnet sind. Der erste Träger 13' ist nach unten verlängert und trägt unten ein Scharnier 15', von dem aus sich ein zweiter Trä­ ger 16' nach oben erstreckt. An diesem Träger ist, der ersten Klemmhälfte 14' gegenüber­ liegend, eine zweite Klemmhälfte 19' angeordnet, die gegenüber dem Träger 16' mittels Federn 20 abgestützt ist. Oberhalb dieser Federn ist ein Handgriff 21 an dem Träger 16' ange­ ordnet.

Unterhalb der beiden Klemmhälften 14' und 19' ist ein Verriegelungshebel 22 angeordnet, der an dem ersten Träger 13' um ein Gelenk 23 schwenkbar gelagert ist. An dem anderen Träger 16' ist ein Verriegelungsbolzen 24 vorgesehen, der in einem L-förmigen Schlitz 25 des Verriegelungshebels 22 eingreift. In Fig. 5 ist der Verriegelungshebel 22 in der verrie­ gelten Stellung dargestellt, in der sich der Verriegelungsbolzen 24 im Bereich des sich nach oben erstreckenden kurzen L-Schenkels des Schlitzes 25 befindet. Hebt man den Verrie­ gelungshebel 22 an der mit dem Pfeil gekennzeichneten Stelle nach oben an, so gerät der Verriegelungsbolzen 24 in den horizontal liegenden langen L-Schenkel des Schlitzes 25, so daß der Träger 16' nach unten geschwenkt werden kann. Zum Klemmen eines Sakkosei­ tenschlitzes zwischen den beiden Klemmhälften 14' und 19' muß der Träger 16' lediglich wieder mit Hilfe des Handgriffs 21 nach oben geschwenkt werden, bis der Verriegelungshe­ bel 22 entweder durch die Schwerkraft oder durch Unterstützung mit der anderen Hand in die in Fig. 5 gezeigte Stellung nach unten gedrückt wird. Hierbei kann eine verhältnismäßig hohe Klemmkraft aufgebracht werden, weil die erste Klemmhälfte 14' durch die Führungs­ schienen 7 und 8 gehalten wird.

Im folgenden wird die Wirkungs- und Funktionsweise des erfindungsgemäßen Sakkofinis­ hers näher erläutert.

Zunächst befindet sich der Sakkofinisher 1 in seiner Ausgangslage. In dieser Lage sind die Klemmplatten 3 geöffnet (vgl. Fig. 2). Die Seitenschieber befinden sich in ihrer inneren, ein­ gefahrenen Stellung, während die Seitenschlitzklemmer 9 in ihrer an die Seitenschieber an­ grenzenden Ausgangslage angeordnet sind und durch die Feder 10 in dieser Stellung gehalten sind. Die Seitenschlitzklemmer sind geöffnet; d. h., daß der zweite Träger 16 bzw. 16' in der in Fig. 4 nicht dargestellten aufgeklappten Stellung befindlich ist.

Nun wird das Sakko über das Oberteil auf den Sakkofinisher aufgelegt und ausgerichtet.

Die Bedienperson nimmt die überlappenden Enden der Seitenschlitze und legt diese auf die Klemmhälfte 14 bzw. 14'. Der abgeklappte Träger 16' wird hochgeschwenkt und dann nach unten gedrückt, so daß der Scharnierbolzen 17 in den vertikalen Teil des Schlitzes ragt. Dann wird die Stellschraube 18 zugedreht, bzw. der Verriegelungshebel 22 nach unten ge­ drückt so daß die Klemmhälfte 19, 19' gegen die Klemmhälfte 14, 14' gepreßt wird und die sich überlappenden Enden des Seitenschlitzes fixiert. Nun werden die Klemmplatten 3 ge­ schlossen und die Seitenschieber 4 und 5 auseinandergefahren. Die Seitenschlitzklemmer fahren zunächst mit den Seitenschieber 4 und 5 mit, balancieren dann aber aufgrund der Stoffspannung des Sakkos ihre Lage aus und nehmen eine vom Schnitt des Sakkos abhän­ gige Arbeitslage ein.

Dann erfolgt in gewohnter Weise der Finishprozeß.

Anschließend fahren die Seitenschieber in die Ausgangslage zurück; die Klemmplatten öff­ nen sich. Die Bedienperson öffnet die Seitenschlitzklemmer und klappt die Klemmhälften 19, 19' wieder herunter. Die Seitenschlitzklemmer werden aufgrund der Wirkung der Feder 19 wieder in ihre Ausgangslage zurückgezogen.

Nun kann das Sakko von dem Sakkofinisher heruntergenommen werden. Der Sakkofinisher steht nunmehr für ein neues Sakko bereit.

Claims (10)

1. Sakkofinisher, mit einem bügelähnlichen Oberteil (2) zum Aufhängen eines Sakkos und einem Unterteil mit zwei Seitenschiebern (4, 5) zum Aufspannen des unteren Bereich des Sakkos durch seitliches Auseinanderfahren der Seitenschieber (4, 5) und mit min­ destens einem Schlitzklemmer zum Klemmen des Sakkoschlitzes vor dem Aufspannen des Sakkos, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Seitenschlitzklemmer (9, 9') zum Klemmen der Seitenschlitze eines Sakkos vorgesehen sind, die an den verfahrbaren Seitenschiebern (4, 5) angeordnet sind.

2. Sakkofinisher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den verfahrbaren Seitenschiebern (4, 5) gebogende Führungsschienen (7, 8) angebracht sind, auf wel­ chen die Seitenschlitzklemmer (9, 9') verfahrbar gelagert sind.

3. Sakkofinisher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungs­ schienen (7, 8) viertelkreisbogenförmig ausgebildet sind und sich mit einem Ende an die Rückseite des Seitenschiebers anschmiegen und mit dem anderen Ende parallel zur Verschieberichtung der Seitenschieber (4, 5) ausgerichtet sind.

4. Sakkofinisher nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Seite des Sakkofinishers (2) Führungsschienen (7, 8) übereinander angeordnet sind.

5. Sakkofinisher nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenschlitzklemmer (9, 9') mittels einer Feder (10) in einer Ausgangslage angrenzend an die Seitenschieber (4, 5) gehalten sind.

6. Sakkofinisher nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenschlitzklemmer (9, 9') beim Aufspannen des Sakkos entgegen der Wirkung der Feder (10) und aufgrund der Stoffspannung des Sakkos entlang der Führungsschienen (7, 8) in einer Arbeitslage verfahrbar sind.

7. Sakkofinisher nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenschlitzklemmer zwei Klemmhälften (14, 19) aufweisen, die von Hand mittels einer Stellschraube (18) betätigbar und aufeinander zustellbar sind.

8. Sakkofinisher nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenschlitzklemmer zwei Klemmhälften (14', 19') aufweisen, von denen eine (14') fest mit einem auf den Führungsschienen (7, 8) verfahrbaren Schlitten (11) verbunden ist, während die andere (19') von Hand senkrecht zur Bewegungsrichtung des Schlittens (12) zustell- und festklemmbar ist.

9. Sakkofinisher nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Klemmhälfte (19) federgestützt ist.

10. Sakkofinisher nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Klemmhälften (14', 19') über einen Verriegelungshebel (22) in die Klemmstellung gehalten sind.