DE10116691A1 - Vorrichtung zum Zerkleinern von faserigem Aufgabegut, insbesondere Stammholz - Google Patents
Vorrichtung zum Zerkleinern von faserigem Aufgabegut, insbesondere StammholzInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zerkleinern von faserigem Aufgabegut (21) mit faserparalleler Längsausdehnung, insbesondere Stammholz. Dabei umfasst die Vorrichtung ein um eine Achse (10) rotierendes Zerkleinerungssystem beispielsweise in Form eines Messerrings (11), einer Messerwelle oder einer Messerscheibe, das Zerkleinerungswerkzeuge aufweist, die jeweils einen Messerträger (13) und eine Messereinheit (25) umfassen, wobei die Schneiden (30) der Messereinheiten (25) einen gemeinsamen Schneidenflugkreis (45) oder eine gemeinsame Schneidenebene bilden. Das Aufgabegut (21) wird in Richtung seiner Längsachse taktweise den Messereinheiten (25) zugeführt und durch Erzeugen einer Relativbewegung quer zur Faserrichtung zwischen Aufgabegut (21) und Messereinheiten (25) in Eingriff mit den Zerkleinerungswerkzeugen gebracht. Ein jeweils an einer Stirnseite (40) der Zerkleinerungswerkzeuge angeordnetes Schneidelement (39) erzeugt dabei in der Trennebene zwischen zwei Zerkleinerungstakten einen quer zur Faserrichtung wirkenden Trennschnitt. Die Befestigung des Schneidelements (39) erfolgt dabei erfindungsgemäß in einer räumlichen Aufnahme (41), die jeweils in der Stirnseite (40) der Zerkleinerungswerkzeuge und parallel zur Ebene der Stirnseite (40) angeordnet ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zerkleinern von faserigem Aufgabegut,
insbesondere Stammholz gemäß dem Oberbegriff der unabhängigen
Patentansprüche 1, 14 und 16.
Bei der Verwendung von Holz als Baugrundstoff gewinnen aufgrund ihrer höheren
und über die Bauteillänge konstanteren Festigkeit sowie deren Formbeständigkeit
immer mehr Bauteile an Bedeutung, die sich aus verleimten Spänen
zusammensetzen. Zu diesen Bauteilen gehören beispielsweise auch OSB-
Produkte. Diese Bauteile bieten darüber hinaus den Vorteil, dass aus Altholz oder
Stammholz minderer Güte qualitativ hochwertige Produkte hergestellt werden
können, wobei eine beinahe vollständige Verwertung des Ausgangsguts möglich
ist.
Für die Herstellung von Spänen als Ausgangsstoff für solche Bauteile sind im
wesentlichen Messerring-, Messerwellen- und Scheibenzerspaner bekannt.
Diesen ist gemeinsam, dass sie als Zerkleinerungswerkzeuge Messer aufweisen,
deren Schneiden auf einem gemeinsamen Schneidenflugkreis beziehungsweise in
einer Schneidenebene liegen und die durch Ausführen einer Relativbewegung
zwischen Aufgabegut und Zerkleinerungsvorrichtung in faserparallelen Eingriff mit
dem Aufgabegut gebracht werden.
In Verbindung mit Aufgabegut mit im wesentlichen nur einer
Längserstreckungsrichtung, wie zum Beispiel Stammholz, ist eine taktweise
Zerspanung üblich. Dabei werden die zu einem faserparallelen Bündel
zusammengefassten Stämme mit ihrem der Zerkleinerungsmaschine
zugewandten Ende in axialer Richtung dem Zerkleinerungsraum zugeführt und am
gegenüberliegenden, außerhalb des Zerkleinerungsraums liegenden Ende
gehalten. Durch Erzeugen einer Relativbewegung zwischen Stammholz und
Zerkleinerungswerkzeugen erfolgt die Zerspanung, wobei das Stammholz in
seiner Länge jeweils um die Tiefe des Zerspanungsraumes gekürzt wird. Nach
erneutem Vorschieben des Stammholzpaketes in den Zerkleinerungsraum beginnt
ein neuer Arbeitszyklus.
Wesentlichen Einfluss auf die Qualität und die Eigenschaften des Endproduktes
hat die Geometrie des ihm zugrundeliegenden Spanes. Um hier konstante
Materialeigenschaften zu gewährleisten, ist es notwendig, Späne gleichbleibender
Dimensionen und möglichst glatter Begrenzungsflächen zu verwenden. Die
Spangeometrie wird dabei durch den radialen Schneidenüberstand in den
Zerspanungsraum hinein festgelegt, der die Spandicke bestimmt, sowie den
Abstand der Schneiden zu einer gegenüber der Schneide zurückversetzten
Spanbrecherleiste, woraus sich die Spanbreite ergibt.
Die Festlegung der Spanlänge erfolgt durch den Einbau sogenannter Ritzer, die
mit ihren radial wirkenden Schneiden einen vorauseilenden Schnitt quer zur Faser
anbringen, bevor der Span durch das nachfolgende Zerspanmesser abgehoben
wird. Die Ritzer sind unmittelbar im Bereich der Messerträger und der
Zerspanmesser angeordnet und liegen umfangsseitig in Radialebenen, die in der
Tiefe des Zerkleinerungsraumes gestaffelt sind, wobei der axiale Abstand zweier
Radialebenen die Spanlänge ergibt.
Probleme bei der Verwendung von Ritzern ergeben sich aus deren
überdurchschnittlich starken Beanspruchung beim Betrieb einer
Zerkleinerungsmaschine in Verbindung mit der Forderung, die Ritzer möglichst
schlank auszubilden, um den Flankendruck im Bereich der Ritzerschneide
möglichst gering zu halten. Um hier eine zufriedenstellende Lösung zu erzielen, ist
es bekannt die Ritzer möglichst dünn und in passgenauen Schlitzen im
Messerträger anzuordnen, wobei nur die Schneiden über den Schlitz hinausragen.
Die beidseits formschlüssige Halterung bewirkt eine starre Einspannung des
Ritzers, die den Ritzer vor einer Überbeanspruchung quer zu seiner Ebene
schützt. Diese Anordnung der Ritzer ist jedoch nur über die Länge des
Zerspanmessers bzw. des Messerträgers möglich, nicht jedoch am stirnseitigen
Ende eines Zerspanmessers, da dort die beidseitige Stützung des Ritzers
konstruktionsbedingt fehlt.
Versuche haben gezeigt, dass bei einer Anordnung der bekannten Ritzer an der
Stirnseite eines Zerspanmessers diese der dortigen Beanspruchung nicht
standhalten, sondern verbogen werden oder abbrechen. Die abgebrochenen
Ritzerteile, die unter Umständen in den Zerspanungsraum gelangen, bergen dabei
die nicht unerhebliche Gefahr der Beschädigung der Zerkleinerungsvorrichtung.
Aus diesem Grund weisen bekannte Zerkleinerungsvorrichtungen in aller Regel
am stirnseitigen Ende der Zerspanmesser keine Ritzer auf. Vielmehr wird darauf
vertraut, dass beim Spanabheben die Fasern in der Trennebene zwischen zwei
Arbeitstakten an den Stirnflächen der Späne abgerissen werden. Das führt
allerdings zu einer ausgefransten Stirnseite und unterschiedlichen Länge der
davon betroffenen Späne mit nachteiligen Auswirkungen auf die Einhaltung einer
vorgegebenen Spangeometrie und damit der Spanqualität. Weitere nachteilige
Folgeerscheinungen sind ein unruhiger Maschinenlauf und erhöhter
Energieverbrauch.
Zur Behebung dieser Nachteile wurden bereits Zerspanmesser verwendet, deren
stirnseitiges Ende eine Nebenklinge aufweist. Sinn und Zweck der Nebenklinge es
ist, den Endspan eines Zerkleinerungstaktes abzuschneiden. Zwar konnten mit
dieser Maßnahme die zuvor beschriebenen Probleme verringert, nicht aber gelöst
werden.
Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, auch in der
Trennebene zwischen zwei Arbeitstakten einen sauberen Trennschnitt zu
erzeugen.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den
Merkmalen der Patentansprüche 1, 14 oder 16 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Mit einem erfindungsgemäßen Schneidelement an der Stirnseite der
Zerspanmesser löst sich die Erfindung von der gegenwärtigen Vorstellung, dass
Ritzer zwar über die Länge der Zerspanmesser, nicht aber dauerhaft an deren
Enden angeordnet sein können. Durch die erfindungsgemäße Befestigung der
Ritzer ergibt sich daher der Vorteil, dass die herzustellenden Späne auch in der
Trennebene zwischen zwei Arbeitstakten geschnitten werden. Das führt zu einer
Verbesserung der Spanqualität, da alle Begrenzungsflächen eine glatte
Oberfläche aufweisen, so dass Späne mit einer einheitlichen Geometrie
entstehen.
Eine Zerkleinerung, die vollständig im Wege des Schneidens erfolgt, gewährleistet
darüber hinaus einen ruhigeren Maschinenlauf bei geringerem Verschleiß der
Zerkleinerungswerkzeuge. Da die Zerkleinerungsarbeit beim Schneiden der
Späne nicht so groß ist wie beim Reißen, besteht ein weiterer Vorteil darin, dass
erfindungsgemäße Zerkleinerungsvorrichtungen einen geringeren
Energieverbrauch aufweisen.
Gemäß der Erfindung weisen die Zerkleinerungswerkzeuge an ihren Stirnseiten
jeweils eine Aufnahme auf, in denen die Schneidelemente angeordnet sind. Die
Aufnahme wird dabei von zumindest zwei Flächen gebildet, die der äußeren Form
des Schneidelements nachempfunden sind. Dadurch werden mindestens zwei
Widerlagerflächen für das Schneidelement bereitgestellt, die in der Lage sind, die
hohen Kräfte, wie sei beim Betrieb einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
auftreten, aufzunehmen. Das trägt zu einer erheblichen Verbesserung der
Befestigung der Schneidelemente an den Zerkleinerungswerkzeugen bei.
Anstelle einer Aufnahme in Form eines zurückspringenden Versatzes kann eine
an der Stirnseite des Messerelements oder Messerträgers angeformte, aus der
Stirnseite herausragende Schulter ebenso zur Bildung einer Aufnahme dienen,
wie eine Kombination eines Versatzes mit einer solchen Schulter. Die angeformte
Schulter, die sich gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform bis zur
Außenseite des Schneidelementes erstrecken kann, bildet eine zusätzliche
Widerlagerfläche und ferner einen zusätzlichen Schutz vor mechanischer
Beanspruchung des Schneidelementes sowie einer Verschmutzung im Bereich
des Schneidelementes.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umschließt die
Aufnahme die obere, die untere, die hintere und eine seitliche Seite des
Schneidelements. Daraus ergibt sich eine beinahe allseitige Einfassung des
Schneidelements, die eine besonders gute Befestigung des Schneidelements an
den Zerkleinerungswerkzeugen und gleichzeitig einen optimalen Schutz vor
eindringendem Schmutz gewährleistet.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, die Aufnahme
in ihrer Tiefe geringer auszubilden als es der Dicke des Schneidelements
entsprechen würde. Das hat zur Folge, dass das Schneidelement mit seiner
äußeren seitlichen Seite über die Stirnfläche der Zerkleinerungswerkzeuge hinaus
steht. Auf diese Weise wird die Reibungsfläche der rotierenden
Zerkleinerungswerkzeuge gegenüber dem Aufgabegut in der Ebene des
Trennschnittes auf ein Minimum reduziert.
Je nach Aufbau der Messereinheiten kann die Aufnahme teilweise oder auch ganz
von der Messereinheit gebildet werden. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform wird die Aufnahme von der Messereinheit und dem
Messerträger gebildet. Dabei wird das Schneidelement an seiner Ober- und
Unterseite zwischen dem Zerspanmessers und dem Verschleißschutz des
Messerträgers angeordnet, wobei die mit dem Zerspanmesser fest verbundene
Messerhalteplatte den der Höhe des Schneidelements entsprechenden Abstand
zwischen Zerspanmesser und Messerträger herstellt.
In diesem Zusammenhang erweist es sich als besonders vorteilhaft, wenn die
Dicke der Messerhalteplatte geringfügig dünner ist, als die Höhe des
Schneidelements. Daraus ergibt sich beim Einbau des Schneidelements eine
Klemmwirkung, die für einen besonders festen und sicheren Halt des
Schneidelements an den Zerkleinerungswerkzeugen sorgt.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform weist das erfindungsgemäße
Schneidelement gegenüber den übrigen Ritzern einen geringeren
Schneidenüberstand auf. Durch diese Maßnahme werden die von Haus aus
hohen Belastungen des Schneidelementes wenigstens zum Teil ausgeglichen.
Ein bevorzugtes erfindungsgemäßes Schneidelement weist eine Mindestdicke von
4 mm auf bei einer maximalen Flankenneigung von 30°. Diese Geometrie
gewährleistet eine ausreichende Eigenstabilität bei einem noch tolerierbaren
Flankendruck.
Einer derartigen Geometrie des Schneidelements kommt in Verbindung mit einem
geringeren Schneidenüberstand eine besondere Bedeutung zu, da durch die
Kombination dieser beiden Maßnahmen einem mit zunehmender Dicke des
Schneidelementes anwachsenden Flankendruck entgegengewirkt wird.
In weiterer Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Schneidelements ist dessen
Schneide außermittig angeordnet, wobei die Flankenneigung zu beiden Seiten der
Schneide den gleichen Betrag aufweist. Auf diese Weise gelingt es die Reibung
zwischen den rotierenden Zerkleinerungswerkzeugen und dem feststehenden
Aufgabegut weiter zu senken, indem die Trennebene zwischen zwei
Zerkleinerungstakten noch weiter in den äußeren Bereich der
Zerkleinerungswerkzeuge verlagert wird.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels in Form eines Messerringzerspaners erläutert. Sinngemäß
gelten diese Ausführungen auch zum Beispiel für Messerwellenzerspaner oder
Scheibenzerspaner. Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Messerringzerspaner,
Fig. 2 einen Teilschnitt durch den in Fig. 1 dargestellten Messerringzerspaner im
Bereich des Messerrings mit angrenzendem Zerkleinerungsraum,
Fig. 3 eine Detailansicht der in Fig. 2 dargestellten Messerträger,
Fig. 4 eine Teilansicht des in Fig. 3 dargestellten Messerträgers entlang der
dortigen Linie IV-IV,
Fig. 5 eine Schrägansicht einer erfindungsgemäßen Messereinheit und die
Fig. 6a und b eine Seitenansicht und eine Untersicht eines erfindungsgemäßen
Schneidelements.
In Fig. 1 sieht man in vereinfachter Darstellung die wichtigsten Elemente eines
Messerringzerspaners. Der Messerringzerspaner weist einen fest mit dem
Untergrund verbundenen Unterbau 1 auf. An der Oberseite des Unterbaus 1 sind
in der Darstellungsebene horizontal verlaufende Laufschienen 2 angeordnet, die
einem darüber befindlichen Schlitten 3 als Bahn für eine Seitwärtsbewegung 4
dienen. Zu diesem Zweck weist der Schlitten 3 an seiner Unterseite Räder 5, 6
auf, die auf den Laufschienen 2 abrollen, sowie eine Zylinder-Kolben-Einheit 7, die
starr am Unterbau 1 angeordnet ist und mit ihrem beweglichen Teil 8 die
Seitwärtsbewegung 4 des Schlittens 3 veranlasst.
Auf dem Schlitten 3 ist innerhalb eines Gehäuses 9 ein Messerring 11 angeordnet,
der um eine horizontale und quer zu den Laufschienen 2 ausgerichtete Drehachse
10 frei drehbar gelagert ist. Der Messerring 11 besteht aus zwei koaxial und im
Abstand zueinander angeordneten Trägerringen, von denen lediglich der hintere
Trägerring 12 sichtbar ist. Die beiden Trägerringe sind über eine Vielzahl
gleichmäßig über den Umfang verteilter achsparalleler Messerträger 13
verbunden, die einen ringscheibenförmigen Raum einschließen. Der
ringscheibenförmige Raum weist im oberen Bereich ein Scheitelsegment 14 und
im unteren Bereich ein Bodenelement 15 auf, die mit ihren zur Achse 10
weisenden Flächen den Zerkleinerungsraum 16 begrenzen, in dem die eigentliche
Zerkleinerungsarbeit stattfindet.
In den stirnseitig offenen Zerkleinerungsraum 16 ragt eine im Querschnitt konvex
ausgebildete Gegenlage 17, die bezüglich des Unterbaus 1 bzw. dem Untergrund
ortsfest angeordnet ist und somit nicht der Seitwärtsbewegung 4 des Schlittens 3
folgt.
Der Schlitten 3 weist seitlich des Messerrings 11 eine Plattform 18 auf, auf der
eine die Rotation des Messerrings 11 bewirkende Antriebseinheit 19 angeordnet
ist. Über einen Riemen 20 ist die Antriebseinheit 19 mit der am rückwärtigen Ende
der Achse 10 angeordneten und über eine Welle starr mit dem Messerring 11
verbundenen, nicht dargestellten, Mehrrillenscheibe verbunden.
In Fig. 2 ist ein Ausschnitt des Messerringzerspaners im Bereich des Messerrings
11 und des Zerkleinerungsraumes 16 dargestellt. Der Zerkleinerungsraum 16 ist
mit parallel zur Achse 10 ausgerichteten und zu einem Bündel faserparallel
zusammengeschnürten Holzelementen 21 aufgefüllt, die außerhalb des
Messerringzerspaners in einer eigenen Vorrichtung in dieser Lage fixiert sind und
mit ihrem freien Ende in den Zerkleinerungsraum 16 hinein ragen. Vom
Messerring 11 sieht man den Trägerring 12, von dessen Seitenfläche die
kranzförmig um die Achse 10 angeordneten Messerträger 13 lotrecht abstehen.
Jeder Messerträger 13 besteht aus einem Grundträger 22, der an seiner dem
Zerkleinerungsbereich 16 zugewandten Basis mit einem Verschleißschutz 23
versehen ist. An seiner in Rotationsrichtung 24 vorderen Kante weist der
Messerträger 13 eine schlitzförmige Ausnehmung zur Aufnahme einer
erfindungsgemäßen Messereinheit 25 auf.
Der genauere Aufbau einer Messereinheit 25 ist aus Fig. 5 näher ersichtlich. Die
Messereinheit 25 umfasst eine Messerhalteplatte 26, die mit Hilfe von in
Langlöchern 27 angeordneten Schrauben 28 fest mit dem Zerspanmesser 29
verbunden ist. Die Langlöcher 27 erlauben dabei ein verschleißbedingtes
Nachstellen der Zerspanmesser 29 außerhalb des Messerträgers 13, so dass die
Schneiden 30 der Zerspanmesser 29 stets auf den erforderlichen
Schneidenüberstand einstellbar sind. Dadurch ergibt sich ein gemeinsamer
Flugkreis der Schneiden 30, der in Fig. 3 mit 45 bezeichnet ist. Eine derart
aufgebaute Messereinheit 25 wird beim Messerwechsel auf schnelle und einfache
Weise von der Stirnseite in axialer Richtung in die Ausnehmung am Messerträger
13 eingeschoben, wobei sich durch definierte Auflage- und Anschlagflächen in der
schlitzförmigen Ausnehmung der richtige Zerspanungswinkel und
Schneidenüberstand ergibt.
Die Fixierung einer Messereinheit 25 in dieser Lage erfolgt unter Ausnutzung der
beim Zerspanen entstehenden Fliehkräfte. Durch die bei der Rotation des
Messerrings 11 entstehenden Fliehkräfte wandert ein im Messerträger 13
verschieblich gelagerter Fliehkeil 31 radial nach außen und drückt dabei auf den
einen Arm eines zweiarmigen Kipphebels 32, wodurch der andere Arm des
Kipphebels 32 unter Zwischenschaltung einer Klemmleiste 33 und einer
Spanbrecherleiste 34 auf die Messereinheit 25 drückt.
Da die beschriebene Vorrichtung ohne weitere Einbauten Späne mit der der Tiefe
des Zerkleinerungsraums entsprechenden Länge produzieren würde, sind über
die Länge der Messereinheiten 25 in axialem Abstand radial wirkende Ritzer 35
angeordnet. Zu diesem Zweck weist die Messerhalteplatte 26 an ihrem in
Rotationsrichtung 24 vorderen Längsrand Schlitze 36 auf, in denen die Ritzer 35
bis auf ihre Schneide 37 auswechselbar eingelassen sind. Der axiale Abstand
zwischen den Ritzern 35 definiert dabei die Länge des herzustellenden Spanes. In
Rotationsrichtung liegen alle Ritzer 35 der Messerträger 25 auf jeweils einem
gemeinsamen Schneidenflugkreis. Die Ritzer 35 weisen einen ausreichend
großen Überstand in den Zerkleinerungsraum 14 auf und gewährleisten damit
einen vorauseilenden Schnitt quer zur Faser des Aufgabeguts 21, bevor die
Zerspanmesser 29 einen Span abheben.
Um auch die an die Trennfläche zwischen zwei Arbeitstakten angrenzenden
Späne in vorbestimmter Länge abschneiden zu können, besitzt eine
erfindungsgemäße Zerspanervorrichtung auch an der Stirnseite 40 der
Messereinheiten 25 jeweils ein Schneidelement 39, wie es aus den Fig. 3, 4 und 5
näher ersichtlich ist. Zu diesem Zweck weist die Messerhalteplatte 26 in ihrem in
Rotationsrichtung 24 vorderen Teil der Stirnseite 40 einen nach innen springenden
Versatz 41 auf, der eine Aufnahme für das Schneidelement 39 bildet und an den
nach außen eine bündig abschließende Schulter 42 (Fig. 5) angeformt ist. Der
Versatz 41 und die Schulter 42 bilden so eine gemeinsame Auflagerfläche für das
Schneidelement 39 und zusammen mit der Messerhalteplatte 26 eine geschützte
Aufnahme für dieses.
Das Schneidelement 39 ist über eine versenkbare Schraube 44 in der oben
beschriebenen Aufnahme fixiert. Die Schraube 44 dient dabei lediglich zur
Lagesicherung des Schneidelements 39 in der Aufnahme. Da das Schneidelement
39 sich über die gesamte Höhe der Messerhalteplatte 26 erstreckt, erfolgt die
Kraftableitung hauptsächlich über die Messerträger 13 bzw. dessen
Verschleißschutz 23 und das Zerspanmesser 29, zwischen denen das
Schneidelement 39 in betriebsbereitem Zustand eingeklemmt ist (Fig. 3 und 4).
Die besondere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schneidelementes 39 geht
im einzelnen aus den Fig. 6a und b hervor. Das Schneidelement 39 besitzt eine
Dicke von 5 mm. Der Flankenneigungswinkel α gegenüber der Längsachse des
Schneidelements 39 beträgt im vorliegenden Beispiels 25°. Auf diese Weise
besitzt das Schneidelement 39 eine ausreichende Stabilität um der mechanischen
Beanspruchung während des Zerkleinerungsbetriebes standzuhalten. Um den
Flankendruck möglichst gering zu halten, können die Schneidelemente 39
gegenüber den Ritzern 35 einen geringeren Schneidenüberstand, beispielweise
2,5 mm, aufweisen. In Fig. 3 ist der Schneidenflugkreis der Schneidelemente 39
mit 43 bezeichnet.
Claims (16)
1. Vorrichtung zum Zerkleinern von faserigem Aufgabegut (21) mit
faserparalleler Längsausdehnung, insbesondere Stammholz, mit einem um
eine Achse (10) rotierenden Zerkleinerungssystem, beispielsweise in Form
eines Messerrings (11), einer Messerwelle oder einer Messerscheibe, wobei
das Zerkleinerungssystem Zerkleinerungswerkzeuge aufweist, die jeweils
einen Messerträger (13) und eine Messereinheit (25) umfassen, wobei die
Schneiden (30) der Messereinheiten (25) einen gemeinsamen
Schneidenflugkreis (45) oder eine gemeinsame Schneidenebene bilden und
wobei das Aufgabegut (21) taktweise in Richtung seiner Längsachse den
Messereinheiten (25) zugeführt wird und durch Erzeugen einer
Relativbewegung quer zur Faserrichtung zwischen Aufgabegut (21) und
Messereinheiten (25) eine faserparallele Zerspanung erfolgt, und wobei
jeweils an einer Stirnseite (40) der Zerkleinerungswerkzeuge ein quer zur
Faserrichtung wirkendes Schneidelement (39) zur Erzeugung eines
Trennschnittes in der Trennebene zwischen zwei Zerkleinerungstakten
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Zerkleinerungswerkzeuge
jeweils eine parallel zur Ebene der Stirnseite (40) der
Zerkleinerungswerkzeuge angeordnete räumliche Aufnahme (41) für das
Schneidelement (39) aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme
(41) von mindestens zwei im Winkel zueinander angeordneten Flächen
gebildet wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Aufnahme (41) wenigstens teilweise jeweils die obere Seite, die untere Seite,
die der Schneide (38) des Schneidelements (39) gegenüberliegende hintere
Seite und eine seitliche Seite des Schneidelements (39) bedeckt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Tiefe der Aufnahme (41) geringer ist als die Dicke des
Schneidelements (39).
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass zur Bildung der Aufnahme (41) im Bereich der hinteren Seite des
Schneidelements (39) an der Stirnseite (40) der Zerkleinerungswerkzeuge
jeweils eine Schulter (42) angeformt ist, die vorzugsweise bündig mit der
Außenseite des Schneidelements (39) abschließt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahme (41) wenigstens teilweise von den Elementen (26, 29)
der Messereinheit (25) gebildet wird.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahme (41) teilweise von den Elementen (26, 29) der
Messereinheit (25) und teilweise von dem Messerträger (13) gebildet wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme
(41) vom Zerspanmesser (29), der Messerhalteplatte (26) und dem
Messerträger (13) gebildet wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
Höhe der Aufnahme (41) geringfügig kleiner ist als die Höhe des
Schneidelements (39).
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass das Schneidelement (39) durch ein Befestigungsmittel (44) in seiner
Lage in der Aufnahme (41) gesichert ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass das Schneidelement (39) einen Schneidenüberstand von 2 bis 4 mm,
vorzugsweise 2,5 mm bis 3 mm, aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
dass das Schneidelement (39) eine Dicke von mindestens 4 mm,
vorzugsweise 5 mm bei einer Flankenneigung (α) zur Längsachse von 20
bis 30° aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
dass das Schneidelement (39) asymmetrisch ausgebildet ist, wobei die
Schneide (38) des Schneidelements (39) aus der Mitte in Richtung der freien
seitlichen Seite des Schneidelements (39) versetzt ist.
14. Schneidelement zur Verwendung in einer Vorrichtung gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidelement
(39) eine Dicke von mindestens 4 mm, vorzugsweise 5 mm aufweist bei einer
Flankenneigung (α) zur Längsachse von 20 bis 30°.
15. Schneidelement nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schneide (38) des Schneidelements (39) asymmetrisch ausgebildet ist,
indem die Schneide (38) aus der Mitte des Schneidelements (39) heraus
versetzt ist.
16. Messereinheit zur Verwendung in einer Vorrichtung gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass an der Stirnseite (40) der
Messereinheit (25) eine Aufnahme (41) für ein senkrecht zur Schneide (30)
der Messereinheit (25) wirkendes Schneidelement (39) angeordnet ist.
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