DE102005020513B3 - Einstückiger Schaftfräser - Google Patents
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Abstract
Der erfindungsgemäße Schaftfräser umfasst einen Schaft (1) und einen Fräskopf (2) mit wenigstens einer Schneide (3, 4), wobei die Schneide am Umfang des Fräskopfes (2) angeordnet und in Längsrichtung des Fräskopfes gekrümmt ist.
Description
- Technisches Gebiet
- Die Erfindung betrifft einen Schaftfräser, welcher insbesondere für die Bearbeitung von Holz und Kunststoff verwendet werden kann.
- Bei der Bearbeitung der Seitenflächen und Kanten von Holz- und Kunststoffplatten, wie beispielsweise Pressspanplatten und mitteldichten Faserplatten (MDF), ist darauf zu achten, dass die Kanten durch die Bearbeitung nicht beschädigt werden. Häufig werden zur Kantenbearbeitung Schaftfräser mit umfangseitig angeordneten Schneiden verwendet. Bei herkömmlichen Fräsern kann jedoch das Problem auftreten, dass die Kanten während der Bearbeitung ausreissen und ein unsauberes Schnittbild entsteht, falls die Schneiden des Fräsers nicht mehr ausreichend scharf sind.
- Stand der Technik
- Aus dem Gebrauchsmuster
DE 86 18 414.8 U1 ist ein Nutfräser bekannt, der einen rotationssymmetrischen Schaft und einen Frästeil aufweist. Der Frästeil hat zwei gekrümmte Schneidkanten, die am Umfang des Frästeils angeordnet sind, sich in Längsrichtung des Frästeils erstrecken und sich radial gegenüberliegen. - Aus der Druckschrift
JP 4141312 A - Darstellung der Erfindung
- Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Schaftfräser anzugeben, mit dem sichergestellt ist, dass beim Bearbeiten einer Seitenfläche einer Platte die Kanten der Seitenfläche nicht ausreissen. Bei der Bearbeitung soll also im Kantenbereich der Werkstoff lediglich geschnitten aber nicht herausgerissen werden.
- Die Aufgabe wird durch einen Schaftfräser mit den Merkmalen gemäss Patentanspruch 1 gelöst.
- Der erfindungsgemässe Schaftfräser umfasst einen Schaft und einen Fräskopf mit wenigstens einer Schneide, wobei die Schneide am Umfang des Fräskopfes angeordnet und gekrümmt ist, wobei die Krümmung der Schneide im mittleren Bereich des Fräskopfes parallel zur Längsachse des Fräskopfes verläuft.
- Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den in den abhängigen Patentansprüchen angegebenen Merkmalen.
- Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemässen Schaftfräsers ist die Schneide so angeordnet, dass der Eintrittswinkel am Anfang der Krümmung und der Austrittswinkel am Ende der Krümmung annähernd gleich gross sind.
- Vorteilhafter Weise betragen bei dem erfindungsgemässen Schaftfräser der Eintrittswinkel und/oder der Austrittswinkel zwischen 10 und 30 Grad. Ein Fräser mit diesen Winkeln lässt sich einfach herstellen und erzeugt zudem saubere Schnittkanten.
- Darüber hinaus kann bei dem erfindungsgemässen Schaftfräser vorgesehen sein, dass sich die Schneide über die Länge des Fräskopfes erstreckt. Dadurch kann die gesamte Länge des Fräskopfes zum Fräsen verwendet werden.
- Zur Lösung der Aufgabe wird ferner vorgeschlagen, dass der Spanwinkel über die Länge der Schneide konstant ist.
- Zudem kann vorgesehen sein, dass der Spanwinkel zwischen 0 und 25 Grad beträgt.
- Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemässen Schaftfräsers ist die Schneide so geformt, dass sie zum Schlichten geeignet ist.
- Alternativ dazu kann bei einer Weiterbildung des erfindungsgemässen Schaftfräsers die Schneide auch so geformt sein, dass sie zum Schruppen geeignet ist.
- Schliesslich kann der erfindungsgemässe Schaftfräser zum Fräsen von Kanten beispielsweise von Holz- oder Kunststoffplatten oder Leisten verwendet werden. Der erfindungsgemässe Schaftfräser kann auch zum Fräsen von Nuten verwendet werden.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Im Folgenden wird die Erfindung anhand von vier Figuren weiter erläutert.
-
1 zeigt den erfindungsgemässen Schaftfräser annähernd in der Draufsicht. -
2 zeigt den erfindungsgemässen Schaftfräser in der Seitenansicht. -
3 zeigt den erfindungsgemässen Schaftfräser in einer dreidimensionalen Darstellung. -
4 zeigt eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemässen Schaftfräsers in einer dreidimensionalen Ansicht. - Wege zur Ausführung der Erfindung
- In
1 ist der erfindungsgemässe Schaftfräser annähernd in der Draufsicht gezeigt. Der Schaftfräser umfasst einen Schaft1 , mit dem er in eine Fräsmaschine einspannbar ist. Des Weiteren umfasst der erfindungsgemässe Schaftfräser einen Fräskopf2 , der bei der in1 dargestellten Ausführungsform eine erste Schneide3 und eine zweite Schneide4 aufweist. Die Schneide3 hat eine Rückenfläche5 und eine Spanfläche6 , wobei über die Spanfläche6 die Späne entfernt werden. Der Spanwinkel γ, welcher durch die Tangente am Ende der Spanfläche6 und die Radiuslinie gebildet wird, liegt vorzugsweise Bereich von 0 bis 25 Grad und ist über die Länge der Schneide3 konstant. Die Schneide4 verläuft punktsymmetrisch zur Schneide3 und weist eine Rückenfläche7 sowie eine Spanfläche8 auf. Für den Spanwinkel der Schneide4 gilt das gleiche wie für den Spanwinkel der Schneide3 . Die Stirnfläche11 des Fräskopfs2 ist abgeschrägt. - In
2 ist der erfindungsgemässe Schaftfräser in der Seitenansicht gezeigt. Die Rotationsrichtung des Fräsers ist durch den Pfeil gekennzeichnet. Der Verlauf der Schneiden3 und4 wird im Folgenden anhand der Schneide3 weiter erläutert. Für die Schneide4 gilt sinngemäss das gleiche. Die Schneide3 beginnt am Übergang zwischen Schaft1 und Fräskopf2 und verläuft über die gesamte Länge des Fräskopfes2 bis zu dessen vorderen Ende. Wie aus2 zu erkennen ist, ist die Schneide3 in Längsrichtung gekrümmt und verläuft lediglich im mittleren Bereich des Fräskopfes2 , also zwischen den Abschnitten10.1 und10.2 , parallel zur Längsachse9 des Schaftfräsers. Am Übergang zwischen Schaft1 und Fräskopf2 schliesst die Schneide3 mit einer parallel zur Längsachse9 verlaufenden Linie einen Winkel α ein, der im Folgenden Eintrittswinkel genannt wird. Am vorderen Ende des Fräskopfes2 schliesst die Schneide3 mit einer parallel zur Längsachse9 verlaufenden Linie einen Winkel β ein, der im Folgenden Austrittswinkel genannt wird. Der Eintrittswinkel α und der Austrittswinkel β können, müssen aber nicht gleich gross sein. - Der Fräser hat im vorderen Bereich
10.1 die Tendenz, das zu bearbeitende Material axial in Richtung des Fräserschafts1 zu ziehen, was sich auch als Korkenziehereffekt bezeichnen liesse. Im hinteren Bereich10.2 hingegen hat der Fräser die Tendenz, das zu bearbeitende Material axial von sich weg zu drücken. - Die Schneide
3 verläuft vorzugsweise in der Mitte des Fräskopfes2 parallel zur Längsachse9 . Dadurch ist es auf einfache Art und Weise möglich, den Fräser gegenüber dem zu bearbeitenden Werkstück20 so einzustellen, dass der Fräser in der Mitte der zu bearbeitenden Fläche keine axialen Kräfte erzeugt. Dadurch lässt sich erreichen, dass der Fräser auf die beiden zu bearbeitenden Kanten20.1 und20.2 des Werkstücks20 gleich grosse axiale Kräfte erzeugt. Die gekrümmte Schneide3 bewirkt, dass die axialen Kräfte, die auf die Kanten20.1 und20.2 des zu bearbeitenden Werkstücks20 einwirken, zur Mitte der Bearbeitungsfläche hin wirken. Auf die Kante20.1 des Werkstücks20 wirkt durch die Schneide3 eine axiale Kraft, die in Richtung Achse12 zeigt. Auf die Kante20.2 wird durch die Schneide3 eine Kraft ausgeübt, die ebenfalls in Richtung der Achse12 zeigt. Dadurch wird sichergestellt, dass die Kanten20.1 und20.2 des Werkstücks20 nicht durch nach aussen, das heisst vom Werkstück weg wirkende Kräfte belastet werden und ausfransen können. Der Schaftfräser gemäss der Erfindung erzeugt ein sauberes Schnittbild, wobei der Werkstoff im Kantenbereich nicht ausgerissen oder nach aussen weggedrückt sondern geschnitten wird. - In
3 ist der erfindungsgemässe Schaftfräser in einer dreidimensionalen Ansicht gezeigt. Die Stirnseite11 des Schaftfräsers kann, wie in den Figuren dargestellt ist, abgeschrägt sein. - Der in
4 gezeigte Schaftfräser unterscheidet sich von dem in3 dargestellten Schaftfräser dadurch, dass der Austrittswinkel β am Ende des Fräskopfs2 annähernd 0 Grad hat. Die Schneide3 verläuft somit am Ende des Fräskopfes2 parallel zur Längsachse9 des Schaftfräsers. - Diese in
4 gezeigte Ausführungsform des Schaftfräsers ist insbesondere zum Herstellen von Nuten geeignet. Sobald der Fräser in das Werkstück eintaucht, drückt er in axialer Richtung die während des Fräsens entstehenden Kanten in Richtung des Werkstücks. Dadurch wird sichergestellt, dass der Werkstoff im Bereich der Kanten nicht herausgerissen oder nach aussen weggedrückt wird, sondern geschnitten wird. Vorteilhafterweise funktioniert dieses Prinzip unabhängig davon wie weit der Fräser in das Werkstück eindringt. - Die Schneiden
3 und4 sind umfangsseitig am Fräskopf2 angeordnet und können so geformt sein, dass sie zum Schruppen geeignet sind. Die Schneiden3 und4 weisen dazu zusätzlich eine leichte wellenförmige Struktur auf, was in den1 bis4 jedoch nicht gezeigt ist. Beim Schruppen kann der Fräser mit einem hohen Vorschub und grosser Zustellung in kurzer Zeit viel Material ausräumen. Eine noch bessere Qualität der Oberfläche lässt sich allerdings durch Schlichten erreichen. Beim erfindungsgemässen Fräser können die Schneiden3 und4 daher auch zum Schlichten ausgebildet sein, wie dies in den Figuren dargestellt ist. In diesem Fall kann der Fräser mit geringem Vorschub und geringer Zustellung die Endkontur mit einer hohen Oberflächenqualität herstellen. Je mehr Schneiden umfangsseitig am Fräskopf2 angeordnet sind desto feiner und glatter wird die Oberfläche des Werkstücks. - Die in den
1 bis4 gezeigten Ausführungsformen des Schaftfräsers wurden aus einem Rohling geschliffen. Die im Wesentlichen parallel zu den Schneiden3 und4 verlaufen Kanten auf den Rückflächen5 und7 sind durch den Schleifvorgang entstanden. - Der erfindungsgemässe Fräser kann aus Hartmetall hergestellt sein und ist insbesondere für Massivholzplatten, Sperrholzplatten, furnierte oder laminierte Platten, Tischlerplatten, Kunststoffplatten, Leisten und Bauteile aus Holz, Kunststoff und Aluminium verwendbar, bei denen es auf eine saubere Schnittfläche und glatte, gratfreie Kanten ankommt.
- Die vorhergehende Beschreibung der Ausführungsbeispiele gemäss der vorliegenden Erfindung dient nur zu illustrativen Zwecken und nicht zum Zwecke der Beschränkung der Erfindung. Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Änderungen und Modifikationen möglich, ohne den Umfang der Erfindung sowie ihre Äquivalente zu verlassen.
Claims (9)
- Einstückiger Schaftfräser, – mit einem Schaft (
1 ) und – mit einem wenigstens eine Schneide (3 ,4 ) aufweisenden Fräskopf (2 ), wobei die Schneide (3 ,4 ) am Umfang des Fräskopfs (2 ) angeordnet und gekrümmt ist, wobei die Krümmung der Schneide (3 ,4 ) im mittleren Bereich des Fräskopfs (2 ) parallel zur Längsachse (9 ) des Fräskopfs (2 ) verläuft. - Schaftfräser nach Patentanspruch 1, bei der die Schneide (
3 ,4 ) so angeordnet ist, dass der Eintrittswinkel (α) am Anfang der Krümmung und der Austrittswinkel (β) am Ende der Krümmung annähernd gleich gross sind. - Schaftfräser nach Patentanspruch 1 oder 2, bei dem der Eintrittswinkel (α) und/oder der Austrittswinkel (β) zwischen 10 und 30 Grad betragen.
- Schaftfräser nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, bei dem sich die Schneide (
3 ,4 ) über die Länge des Fräskopfs (2 ) erstreckt. - Schaftfräser nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, bei dem der Spanwinkel (γ) über die Länge der Schneide (
3 ,4 ) konstant ist. - Schaftfräser nach Patentanspruch 5, bei dem der Spanwinkel (γ) zwischen 0 und 25 Grad beträgt.
- Schaftfräser nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, bei dem die Schneide (
3 ,4 ) so geformt ist, dass sie zum Schlichten geeignet ist. - Schaftfräser nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, bei dem die Schneide (
3 ,4 ) so geformt ist, dass sie zum Schruppen geeignet ist. - Verwendung des Schaftfräsers nach einem der Patentansprüche 1 bis 8, zum Fräsen von Kanten und Nuten.
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