DE10115192B4 - Verfahren zur Herstellung einer elektrisch leitenden Paste - Google Patents

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Abstract

Verfahren zur Herstellung einer Kupfermikrofasern enthaltenden Polymerpaste bei dem
die Kupfermikrofasern durch Reduktion von Kupferchlorid mittels Ruß in einer wasserdampfhaltigen Argongas-Atmosphäre hergestellt werden,
die Kupfermikrofasern derart zerkleinert werden, daß der mittlere Faserdurchmesser 0,1 bis 25 μm und die mittlere Faserlänge 1 bis 1000 μm beträgt, und
diese Mikrofasern in ein thermoplastisches oder härtbares Polymer eingemischt werden.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer elektrisch leitenden Polymerpaste, die Kupfermikrofasern enthält.
  • Die nachveröffentlichte, jedoch eine führere Priorität aufweisende DE 199 61 331 A1 offenbart ein Verfahren zur Herstellung einer elektrisch leitenden Pasten, bei der federartige Kupfermikrofasern in eine Harzzusammensetzung eingebettet werden, wobei Kupfermikrofasern verwendet werden, die durch Reduktion von Kupferchlorid mittels Kohlenstoff in wasserdampfhaltiger Inertgas-Atmosphäre, und zwar in einer Argongas-Atmosphäre, hergestellt sind.
  • In der US 45 82 661 ist eine elektrisch leitende Paste aus thermoplastischem Harz beschrieben, die einen elektrisch leitenden Füller aus Kupfermikrofasern umfaßt.
  • Die DE 35 11 654 A1 betrifft einen Verbundwerkstoff auf der Basis einer Polymermatrix mit einem darin fein verteilten elektrisch leitenden Füllstoff aus Kupferfasern mit einer Länge gleich/kleiner 500 μm.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Verfahren zur Herstellung einer elektrisch leitenden Paste vorzusehen, das Kupfermikrofasern bereitstellt, die einen geringen Füllungsgrad mit solchen Fasern erlaubt und das zu einer Verbesserung der Abschirmeigenschaften gegen elektromagnetische Wellen oder Leitfähigkeit führt.
  • Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Herstellung einer Kupfermikrofasern enthaltenden Polymerpaste bei dem die Kupfermikrofasern durch Reduktion von Kupferchlorid mittels Ruß in einer wasserdampfhaltigen Argongas-Atmosphäre hergestellt werden, die Kupfermikrofasern derart zerkleinert werden, daß der mittlere Faserdurchmesser 0,1 bis 25 μm und die mittlere Faserlänge 1 bis 1000 μm beträgt, und diese Mikrofasern in ein thermoplastisches oder härtbares Polymer eingemischt werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren führt zu einer elektrisch leitenden Paste, die eine höhere elektrische Leitfähigkeit bei einer geringeren Füllung mit elektrisch leitenden Füllern aufweist, und bezüglich Abschirmung gegen elektromagnetische Wellen verbessert ist. Die entsprechend der Erfindung hergestellten Kupfermikrofasern haben eine besonders fein faserige Gestalt, woraus folgt, daß sie in der Polymerpaste so verteilt werden können, daß sie miteinander verhaken, was zu sehr vielen Kontaktpunkten führt.
  • Die nachfolgend näher bezeichneten Darstellungen werden zur näheren Beschreibung der Erfindung genutzt.
  • 1 zeigt ein Diagramm, in welchem die Meßergebnisse bezüglich des elektrischen Widerstandes in Abhängigkeit vom Fülleranteil im Harz für verschiedenartige Füller aufgetragen sind.
  • 2 zeigt ein Diagramm, das die Meßergebnisse bezüglich der Abschirmeigenschaften in einem elektrischen für die Füller von 1 zeigt.
  • 3 zeigt ein Diagramm, das die Meßergebnisse bezüglich der Abschirmeigenschaften in einem magnetischen Feld für die Füller von 1 darstellt.
  • 4 zeigt ein elektronenmikroskopische Gefügeaufnahme der Kupfermikrofasern.
  • 5A und 5B zeigen jeweils eine elektronenmikroskopische Gefügeaufnahme von Kupferpulver bzw. Elektrolytkupferpulver als Vergleichsbeispiele.
  • Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend im Detail beschrieben.
  • Die leitende Paste gemäß der vorliegenden Erfindung ist nicht auf die Verwendung eines spezifischen thermoplastischen Harzes oder in Wärme aushärtenden Harzes begrenzt. Bekannte thermoplastische Harze oder in Wärme aushärtende Harze zur Verwendung bei einer herkömmlichen leitenden Paste können z.B. entsprechend der Anwendung und der gewünschten Eigenschaften im festen Zustand ausgewählt werden. Beispiele für thermoplastisches Harz umfassen Vinylchloridharz, Vinylacetatharz, Polyesterharz, Acrylharz, Polycarbonatharz, Polyamidharz, Polyformaldehydharz, Polystyrenharz, Polyolefinharz, wie zum Beispiel Polyethylenharz, etc.. Andererseits umfassen Beispiele für in Wärme aushärtendes Harz Epoxidharz, Phenolharz, Polyurethanharz, Melaminharz, ungesättigtes Polyesterharz, Silikonharz, Harnstoffharz, etc..
  • Kupfermikrofasern, die als leitende Füller bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden und in dem elektronenmikroskopische Gefügeaufnahmen gemäß 4 gezeigt sind, weisen feinfaserige Körper mit einem mittleren Faserdurchmesser von 0,1 μm bis 25 μm und einer mittleren Faserlänge von nicht mehr als 4 cm auf. Die Kupferfasern weisen im allgemeinen Biegungen, Verengungen, Abzweigungen, etc. auf. Kupferchlorid wird zum Beispiel durch Ruß zusammen mit Wasserdampf reduziert, so daß solche Kupfermikrofasern in hoher Ausbeute erzielt werden können.
  • Bei der vorliegenden Erfindung werden die Kupfermikrofasern für die Verwendung als leitende Füller (nachfolgend "Kupfermikrofaserfüller" genannt) zerkleinert. Hinsichtlich der Gestalt der Kupfermikrofaserfüllern, der Dispersionsfähigkeit in einem Harz oder dergleichen ist es vorteilhaft, wenn der mittlere Faserdurchmesser auf einen Bereich von 0,1 μm bis 25 μm und die mittlere Faserlänge auf einen ungefähren Bereich von 1 μm bis 1000 μm festgelegt wird. Der Anteil der Kupfermikrofaserfüller wird geeignet in Übereinstimmung mit der benötigten elektrischen Leitfähigkeit festgelegt.
  • Die elektrisch leitende Paste kann durch Mischen der Kupfermikrofaserfüller mit dem thermoplastischen Harz oder in dem in Wärme aushärtenden Harz durch bekannte Mischer einfach erzielt werden. Die erzielte elektrisch leitende Paste kann für Anwendungen in verschiedenen Gebieten als Abschirmwerkstoff, bezüglich elektromagnetischer Wellen, als elektrisch leitende Paste oder dergleichen in der gleichen Weise wie eine herkömmliche elektrisch leitende Paste geeignet verwendet werden.
  • Beispiel
  • Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend insbesondere auf der Basis von Beispiel 1 und der Vergleichsbeispiele 1 und 2 erläutert. Die vorliegende Erfindung ist aber nicht auf das nachfolgende Beispiel begrenzt.
  • Bereitung der Kupfermikrofasern
  • 99g Kupferchlorid (CuCl, mit einer Reinheit von 99,9%, hergestellt von WAKO PURE CHEMICAL INDUSTRIES, Ltd.) und 12g Ruß (Ketjenblack EC, hergestellt von LION CORP.) wurden homogen in einem Achatmörser gemischt. Die Mischung wurde in einen Aluminiumoxidnapf (300 mm lang) gegeben und der Aluminiumoxidnapf wurde in einen Tränkabschnitt eines Reaktionsrohres (innerer Durchmesser von 70 mm) eines rohrförmigen elektrischen Ofens gegeben. Sobald die Temperatur des Tränkabschnitts 80°C erreichte, wurde Argongas, das einem Hindurchblasen durch destilliertes Wasser bei 80°C unterzogen wurde, mit einer Rate von 200 cm3/min derart zirkuliert, daß Wasserdampf dem Reaktionssystem zugeführt wurde. Die Temperatur des Tränkabschnitts wurde nun mit einer Temperaturanstiegsrate von 5°C/min auf 630°C erhöht und eine Reaktion wurde in dem Tränkabschnitt für 20 Stunden erzeugt. Eine Reaktionsmischung, die derart erzielt wurde, wurde in einen Becher gegeben, der 1000 cm3 an destilliertem Wasser enthielt. Durch die Verwendung eines Homogenisators wurden Kupfermikrofasern hergestellt. Nachdem die Kupfermikrofasern entwirrt wurden, konnten sie leicht von dem Ruß getrennt werden. 400 cm3 Benzol wurde dann hinzugeben und ferner erfolgte ein Ultraschallrühren. Die Kupfer fasern und das unreagierte CuCl wurden daher im wesentlichen vollständig von dem Ruß getrennt, so daß die Kupfermikrofasern und das unreagierte CuCl im destillierten Wasser verblieb, während das Ruß im Benzol verblieb. Die Kupfermikrofasern in dem destillierten Wasser wurden dann durch Filtern unter reduziertem Druck getrennt. Die separierten Kupfermikrofasern wurden in einer druckentspannten Stickstoff-Gasatmosphäre getrocknet. Die getrockneten Kupfermikrofasern wurden ferner einer Wasserstoffreduzierungsbehandlung bei 400°C für eine 1 Stunde unterzogen. Durch die Reduzierungsbehandlung wurde eine Spur von CuCl, die an den Fasern klebte, zu Cu reduziert.
  • Beispiel 1 und Vergleichsbeispiele 1 und 2
  • Zubereitung der elektrisch leitenden Paste
  • Die Kupfermikrofasern, die derart erzielt wurden, wurden für 5 Sekunden mittels eines Mischers mit zwei Schneiden zerkleinert und durch ein Gitter mit einer Öffnungsgröße von 63μm eines Ultraschallsiebs gegeben und gesammelt. Die Kupfermikrofaserfüller wurden derart erzeugt. Die Kupfermikrofaserfüller wiesen einen Faserdurchmesser von 10 μm bis 20 μm und eine mittlere Faserlänge von 28,32 μm auf.
  • Die Kupfermikrofaserfüller wurden einem verflüssigten Resolphenolharz (PL-4348, hergestellt von GUNEI CHEMICAL INDUSTRY CO., Ltd.) zugefügt, wobei der Füllungsgrad mit Kupfermikrofaserfüllern geändert wurde. Das Harz und die Kupfermikrofaserfüller wurden fünfmal durch eine Mühle mit drei Trommeln gegeben, so daß sie gemischt wurden. Die elektrisch leitende Paste wurde derart hergestellt (Beispiel 1). Zum Vergleich wurde kommerziell verfügbares Kupferpulver (Cu-AT-350, hergestellt von FUKUDA METAL FOIL & POWDER CO., LTD, das eine durchschnittliche Partikelgröße von 17, 64 μm aufweist Vergleichsbeispiel 1-) und kommerziell erhältliches Elektrolytkupferpulver (FCC-SP-99, hergestellt von FUKUDA METAL FOIL &POWDER CO., LTD, mit einer durchschnittlichen Partikelgröße von 11,69 μm – Vergleichsbeispiel 2-) benutzt, um in der gleichen Art, wie vorbeschrieben, herzustellen. Dabei wurden Kupferpulver und Elektrolytkupferpulver einer Wasserreduktionsbehandlung und einer Zerkleinerung/Klassifizierung unterzogen, um Bedingungen zu erzielen, die denen bezüglich des Kupfermikrofaserfüllers identisch sind. 5A zeigt ein Elektronenmikroskopbild des Kupferpulvers und 5B ein solches des Elektrolytkupferpulvers. Für diese so erhaltenen ausgehärteten Beschichtungen wurden die Eigenschaften bezüglich elektrischer Widerstand und Abschirmung gegen elektromagnetische Wellen gemessen.
  • Messung des elektrischen Widerstands
  • Nachdem Glassubstrate jeweils mit einer solchen elektrisch leitenden Paste beschichtet wurden, wurden diese Pasten erwärmt und bei einer Temperatur von 150°C 1 Stunde lang ausgehärtet. Auf diese Weise wurden viele elektrisch leitende Beschichtungen vorbereitet. Mittels der DC Vierpolschaltungsverfahren wurde für jede der elektrisch leitenden Beschichtungen der elektrische Widerstand gemessen. Die Ergebnisse sind in dem Diagramm gemäß 1 wiedergegeben. Die elektrisch leitende Beschichtung mit Kupfermikrofaserfüllern weist einen geringeren elektrischen Widerstand auf als jeglich andere elektrisch leitende Beschichtung. Zum Beispiel macht die Füllung der Kupfermikrofaserfüller in der elektrisch leitenden Beschichtung ungefähr 400 Teile auf 100 Teile von Harz aus, um einen elektrischen Widerstand von 10–4Ωcm zu erhalten, während bei Verwendung von Elektrolytkupferpulver 600 Teile auf 100 Teile von Harz gewählt werden müssen. Hieraus ergibt sich, daß die gewünschte elektrische Leitfähigkeit mit einem geringeren Füllungsgrad erreicht werden kann, wenn Kupfermikrofaserfüller verwendet werden.
  • Messung der Abschirmeigenschaften gegen elektromagnetische Wellen
  • Für jede der oben genannten elektrisch leitenden Pasten wurden die Abschirmeigenschaften bezüglich elektromagnetischer Wellen mittels KEC-Methode (Kansai Electronic Industry Development Center) gemessen, indem der Füllungsgrad genutzt wurde, der den niedrigsten elektrischen Widerstandswert bei der oben genannten Messung des elektrischen Widerstands aufwies. So wurde ein 75μm dicker PET-Film mit einem 0,08 m dicken Teflonband so abgeklebt, daß ein Eckbereich von 100mm × 120 mm frei blieb. Dieser Bereich wurde dann jeweils mit einer der oben genannten elektrisch leitenden Pasten beschichtet. Jede elektrisch leitende Paste wurde bei 150°C für 1 Stunde ausgehärtet. So wurde eine Vielzahl von elektrisch leitenden Beschichtungen vorbereitet und die Abschirmeigenschaften bezüglich elektromagneti scher Wellen dieser elektrisch leitenden Beschichtungen wurden bei Nahfeldübertragung im elektrischen Feld bzw. magnetischen Feld gemessen. 2 zeigt die Meßergebnisse bei Nahfeldübertragung im elektrischen Feld und 3 die Meßergebnisse bei Nahfeldübertragung im magnetischen Feld.
  • Wie sich aus 2 ergibt, zeigten die elektrisch leitenden Beschichtungen unter Nutzung von Kupfermikrofaserfüllern und von Elektrolytkupferpulver im elektrischen Feld im wesentlichen gleich hohe Abschirmeigenschaften gegen elektromagnetische Wellen über einen großen Frequenzbereich. Der Wert des Abschirmeffektes gegen elektromagnetische Wellen betrug 80 bis 90 dB bei 500 MHz als Mittelwert des Messbereiches. Andererseits zeigte die elektrisch leitende Beschichtung unter Verwendung von Kupferpulver mit einer niedrigen Leitfähigkeit einen geringeren Abschirmeffekt. Bezüglich des Abschirmeffektes in einem Magnetfeld verhielt sich, wie aus 3 ersichtlich, die elektrisch leitende Beschichtung, bei der Kupfermikrofaserfüller verwendet wurden, den höchsten (55dB bei 500 MHz) und die elektrisch leitende Beschichtung, bei der Elektrolytkupferpulver verwendet wurde, die zweit höchste (50dB bei 500 MHz) und die elektrisch leitende Beschichtung, bei der Kupferpulver verwendet wurde, den schlechtesten (35dB bei 500 MHz) Abschirmeffekt.
  • Auch aus den Meßergebnissen bezüglich der Abschirmeigenschaften gegen elektromagnetische Wellen kann man entnehmen, daß ein exzellenter Abschirmeffekt mit einem geringeren Füllungsgrad erzielbar ist, wenn Kupfermikrofaserfüller verwendet werden.
  • Wie oben beschrieben wurde, kann entsprechend dem Verfahren nach der Erfindung eine elektrisch leitenden Paste erzielt werden, die eine exzellente Leitfähigkeit und ausgezeichnete Abschirmeigenschaften gegen elektromagnetische Wellen trotz geringer Füllung mit einem elektrisch leitenden Füller im Verhältnis zu einer konventionellen elektrisch leitenden Paste erzielt werden.

Claims (1)

  1. Verfahren zur Herstellung einer Kupfermikrofasern enthaltenden Polymerpaste bei dem die Kupfermikrofasern durch Reduktion von Kupferchlorid mittels Ruß in einer wasserdampfhaltigen Argongas-Atmosphäre hergestellt werden, die Kupfermikrofasern derart zerkleinert werden, daß der mittlere Faserdurchmesser 0,1 bis 25 μm und die mittlere Faserlänge 1 bis 1000 μm beträgt, und diese Mikrofasern in ein thermoplastisches oder härtbares Polymer eingemischt werden.
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