DE10111889A1 - Verfahren zur säurekatalysierten Spaltung von Cumolhydroperoxid - Google Patents
Verfahren zur säurekatalysierten Spaltung von CumolhydroperoxidInfo
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Abstract
Bei der herkömmlichen säurekatalysierten Spaltung von Cumolhydroperoxid bei der kombinierten Phenol-Aceton-Herstellung nach dem Hock-Verfahren führt die Bildung von Kresolen, insbesondere o-Kresol, und anderer unerwünschter Nebenprodukte zur Verminderung der Produktausbeute und zu erhöhtem Aufarbeitungsaufwand. Durch die erfindungsgemäße Erwärmung des sauren Spaltgemisches auf Temperaturen oberhalb von 80 DEG C für vorzugsweise weniger als 1 Minute wird die Bildung von Nebenprodukten, insbesondere Kresolen, zurückgedrängt. DOLLAR A Gewinnung von kresolarmem Phenol und Aceton.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur säurekatalysierten Spaltung von Cumolhydroperoxid
in mehreren Stufen bei der kombinierten Phenol-Aceton-Herstellung nach dem Hock-
Verfahren.
Das erfindungsgemäße Verfahren bezweckt, bei der Spaltung von Cumolhydroperoxid Phenol
und Aceton mit verbesserter Selektivität bzw. Reinheit herzustellen.
Das Prinzip der kombinierten Herstellung von Phenol und Aceton nach dem Hock-Verfahren
beruht auf der Oxidation von Cumol zu Cumolhydroperoxid sowie der anschließenden
säurekatalysierten Spaltung des Cumolhydroperoxids zu Phenol und Aceton. Die Spaltung
kann großtechnisch in homogener Lösung bei z. B. 60°C bis 65°C in Aceton und/oder Phenol
durchgeführt werden, wobei als Katalysator vorzugsweise Schwefelsäure eingesetzt wird. Die
Spaltung kann aber auch heterogen z. B. in Gegenwart von wässriger schwefelsaurer Lösung
vorgenommen werden. Verschiedene z. T. großtechnisch realisierte, in der Regel mehrstufige
kontinuierliche Prozessführungen zur säurekatalysierten Spaltung von Cumolhydroperoxid sind
aus der einschlägigen Fach- und Patentliteratur bekannt, so z. B. aus DE-11 12 527, DE-
32 22 533, US-5 254 751 oder WO 98/27039. Als Reaktoren kommen z. B. gekühlte
Rührkessel, Strömungsrohre oder Rohrbündelwärmeübertrager in Frage.
Besonderes Augenmerk wurde insbesondere in den vorgeschlagenen Verfahren aus den oben
genannten Patentschriften der Bildung von unerwünschten Nebenprodukten geschenkt. Vor
allem in der stark exothermen Spaltreaktion des Cumolhydroperoxids entstehen zahlreiche
Nebenprodukte, die einerseits eine Verminderung der Produktausbeute bewirken und
andererseits die sich anschließende destillative Aufarbeitung des Spaltproduktes zu Phenol und
Aceton erschweren und zu vermehrten Destillationsrückständen führen.
Zur Verbesserung der Phenolausbeute durch verminderte Nebenproduktbildung wurde bereits
in US-2 757 209 vorgeschlagen, den Produktstrom aus der homogenen Cumolhydroperoxid-
Spaltung kurzzeitig in einer zweiten Reaktionsstufe bei erhöhter Temperatur nachzubehandeln.
Durch diese Nachtemperung soll bereits in der Cumoloxidation entstandenes Dimethyl
phenylcarbinol (DMPC) zu α-Methylstyrol dehydratisiert werden, einem brauchbaren Neben
produkt, das entweder wieder zu Cumol hydriert und zurückgeführt oder rein isoliert
verwendet werden kann. Dadurch wird die die Phenolausbeute mindernde Weiterreaktion von
DMPC mit Phenol zu Cumylphenol unterbunden. Die Nachtemperung erfolgt z. B. in einem
Rohrreaktor bei Temperaturen über 100°C, vorzugsweise 110-120°C, und Drücken von bis
zu 2 Atmosphären Überdruck für bis zu 45 Minuten, vorzugsweise 5-15 Minuten.
Auch aus DE-32 22 533 A1 ist bekannt, dass bereits während der Cumoloxidation u. a. kleine
Mengen an Dimethylphenylcarbinol (DMPC) und Acetophenon gebildet werden. Eine typische
Zusammensetzung von technischem Cumolhydroperoxid wird daher zu 83 Gew.-%
Cumolhydroperoxid in Cumol mit einem Gehalt von 3,0 Gew.-% DMPC, 0,4 Gew.-%
Acetophenon und 0,2 Gew.-% Dicumylperoxid angegeben. In Gegenwart von Säure
katalysatoren dehydratisiert DMPC zu α-Methylstyrol. Bei der säurekatalysierten Spaltung von
technischem Cumolhydroperoxid wird das darin enthaltene DMPC nach DE-32 22 533 jedoch
nur zu 50 bis 60 Mol-% in α-Methylstyrol umgesetzt. Die Hauptnebenprodukte bilden Dimere
des α-Methylstyrols und Cumylphenol, die unerwünscht die Phenolausbeute mindern. Ferner
kann bei der säurekatalysierten Spaltung von technischem Cumolhydroperoxid auch
Dicumylperoxid durch Umsetzung von DMPC mit Cumolhydroperoxid entstehen.
Dicumylperoxid kann allerdings bei Wahl geeigneter Bedingungen erneut in Phenol, Aceton
und α-Methylstyrol, also sämtlich brauchbare Produkte, umgesetzt werden. DE-32 22 533
lehrt daher ein mehrstufiges Verfahren zur Herstellung von Phenol, Aceton und α-Methylstyrol
durch homogene Zersetzung eines Cumoloxidationsproduktgemisches, bei dem zur
Verminderung der Nebenproduktbildung DMPC zunächst gezielt zu wenigstens 40% zu
Dicumylperoxid umgesetzt wird und bei dem neben DMPC das Dicumylperoxid in einer
Nachtemperung als letztem Verfahrensschritt unter idealen Strömungsbedingungen bei
Temperaturen zwischen etwa 120°C und 150°C zu wenigstens 90% wieder in α-
Methylstyrol, Phenol und Aceton umgewandelt wird.
US-5 254 751 lehrt hierzu ergänzend das Absenken des Temperaturniveaus bei der Zersetzung
von Dicumylperoxid auf ca. 80°C bis 110°C, wobei die Reaktion über ca. 20 bis 60 Minuten
bei Drücken von ca. 0,3 bis 5 Atmosphären erfolgt. Bevorzugt wird zugleich die Konzentration
des Säurekatalysators im Spaltprodukt - vorzugsweise durch Zugabe eines Amins - verringert,
weil dadurch die Dicumylperoxid-Spaltung vollständiger verläuft. US-5 254 751 lehrt darüber
hinaus ebenfalls eine mehrstufige Prozessführung bei der sauren Cumolhydroperoxid-Spaltung
in homogener Phase sowie die Rückführung eines Teils des Spaltproduktes noch vor der
abschließenden Zersetzung des Dicumylperoxid zurück zum Zulauf der Spaltreaktoren,
wodurch die Produktausbeute verbessert werden soll.
US-5 530 166 stellt eine Weiterentwicklung des Verfahrens nach US-5 254 751 dar. Hier
erfolgt die Nachtemperung des Cumolhydroperoxid-Spaltprodukts in den Beispielen bei 93 bis
99°C und Verweilzeiten zwischen ca. 7 und 15 Minuten.
WO 98/27039 lehrt schließlich bei insgesamt veränderten Konzentrationsverhältnissen (z. B.
höherer Cumolgehalt), dass die Nachtemperung zur Verbesserung der Ausbeute und zur
Verringerung der Nebenproduktbildung bei 150-168°C durchgeführt werden sollte.
DE-11 12 527 lehrt ferner ein Verfahren zur heterogenen säurekatalysierten Spaltung von
Cumolhydroperoxid, bei dem zur Verringerung von Nebenprodukten nach einer in an sich
bekannter Weise durchgeführten Vorspaltung das Spaltprodukt durch eine Kühlvorrichtung
geleitet wird, in der während der gesamten Dauer der Nachspaltung eine gleichmäßige, nicht
mehr als ±5°C, zweckmäßig ±2°C, schwankende Temperatur im Bereich bis maximal 80°C,
bevorzugt 40°C bis 50°C, aufrechterhalten wird.
Zu den unerwünschten Nebenprodukten bei der Phenolherstellung nach dem Hock-Verfahren
zählen auch die in geringem Umfang in bislang ungeklärter Weise gebildeten Kresole, von
denen speziell das o-Kresol das Phenol bei der herkömmlichen destillativen Aufarbeitung des
Cumolhydroperoxid-Spaltproduktes weitestgehend begleitet. Dieser o-Kresolgehalt macht je
nach Reinheitsanforderungen an das zu produzierende Phenol aber eine zusätzliche
kostenaufwendige - z. B. destillative - Nachbehandlung des Phenols erforderlich, ohne dass das
dabei abgetrennte Kresole/Phenol-Gemisch einen nennenswerten Beitrag zur Kostendeckung
liefern kann.
Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein vereinfachtes
Verfahren zur säurekatalysierten Spaltung eines Cumoloxidationsproduktgemisches anzu
geben, das zur Verbesserung der Produktausbeute die Bildung von unerwünschten Neben
produkten und insbesondere von Kresolen verringert und damit die Herstellung von
kresolarmen Phenol hoher Reinheit kostengünstig ermöglicht.
Diese Aufgabe wird gelöst durch das in Patentanspruch 1 angegebene erfindungsgemäße
Verfahren, bei dem das Spaltprodukt aus der säurekatalysierten Spaltung von Cumolhydro
peroxid bei der kombinierten Phenol-Aceton-Herstellung nach dem Hock-Verfahren im
Anschluss an die herkömmliche Spaltung auf Temperaturen oberhalb von 80°C erhitzt wird,
bevorzugt auf Temperaturen zwischen 100 und 130°C. Die Verweilzeit bei der erhöhten
Temperatur beträgt dabei nicht mehr als 15 Minuten, bevorzugt jedoch weniger als 1 Minute.
Die Untergrenze der Verweilzeit wird durch die Reaktionstemperatur, den Säuregehalt und die
Erzielung des erwünschten Effektes bestimmt. Ein erfindungsgemäßer Effekt wird bereits
5 erreicht, wenn der Dicumylperoxidgehalt im Spaltprodukt nach der erfindungsgemäßen
Erwärmung kleiner oder gleich 0,5 Gew.-% beträgt. Vorzugsweise wird auf die Zugabe eines
die Säurekonzentration während der Nachtemperung senkenden basischen Hilfsstoffs wie z. B.
eines Amins verzichtet.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass durch eine an sich bekannte Nachtemperung des
Spaltprodukts eine signifikante Reduzierung des o-Kresolgehalt im gleichen Temperaturbereich
mit Spaltprodukt, das entweder aus homogener oder heterogener Cumolhydroperoxid-
Spaltung stammt, erreicht werden kann, obwohl im homogenen Spaltprodukt in der Regel die
Schwefelsäurekonzentration nur 100 bis 1 500 Gew.-ppm und der Wassergehalt nur kleiner als
1 Gew.-% beträgt, während im heterogenen Spaltprodukt die Säurekonzentration bei ca.
0,4 Gew.-% und der Wassergehalt bei über 2 Gew.-% liegt. Die Verweilzeit ist bei
homogenem oder heterogenem Spaltprodukt grundsätzlich gleich. Als Steuergröße zur
Erzielung minimaler o-Kresolgehalte und guter Selektivität hat sich der Gehalt an
Dicumylperoxid nach der Nachtemperung erwiesen, der erfindungsgemäß kleiner oder gleich
0,5 Gew.-%, vorzugsweise kleiner oder gleich 0,3 Gew.-%, besonders bevorzugt kleiner oder
gleich 0,05 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt kleiner oder gleich 0,03 Gew.-%, beträgt und
u. a. über die Reaktionstemperatur und die Verweilzeit angepasst werden kann. Je niedriger
der Dicumylperoxidgehalt nach der Nachtemperung ist, desto geringer fällt die Bildung von
unerwünschten Kresolen aus. Die zum Erreichen niedrigerer Dicumylperoxidgehalte
erforderlichen Reaktionsbedingungen in der Nachtemperung führen allerdings in der
Nachtemperung zur Bildung anderer störender Nebenprodukte, so dass der anzustrebende
Dicumylperoxidgehalt im angegebenen Rahmen von 0 bis 0,5 Gew.-% letztlich in Abhängigkeit
vom Gesamtprozess und der Zielsetzung (z. B. weitestgehend kresolfreies Phenol) festgelegt
werden muss.
Die analytische Bestimmung des Dicumylperoxidgehaltes erfolgt z. B. durch Gaschromato
graphie, wobei die Probenahme vorzugsweise in regelmäßigen Zeitabständen, z. B. von
wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden oder Tagen, erfolgt. Mit geeigneten Geräten ist
auch eine online-Überwachung möglich.
Die erfindungsgemäße Nachtemperung des Spaltproduktes ist mit allen aus dem Stand der
Technik bekannten Verfahren zur säurekatalysierten Spaltung von Cumoloxidations
produktgemischen im Zuge der kombinierten Phenol-Aceton-Herstellung nach dem Hock-
Verfahren kombinierbar. Das erfindungsgemäß zu behandelnde Spaltgemisch besitzt dann
typischerweise eine Temperatur von ca. 50°C bis 65°C. Bevorzugt wird für die
Nachtemperung ein Reaktor mit Rohrströmungscharakteristik eingesetzt. Die in aller Regel
kontinuierliche Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt vorzugsweise in
einem System von Wärmeaustauschern, Aufheizern und Kühlern, um den Energieeinsatz
möglichst gering zu halten. Dabei gibt bereits nachbehandeltes Produkt vorzugsweise einen
Teil seiner Wärmeenergie an noch zu behandelndes Spaltprodukt ab und wird dann der
herkömmllichen destillativen Aufarbeitung zugeführt.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass durch die erfindungsgemäße Nachtemperung des
sauren Spaltproduktes die Bildung unerwünschter Nebenprodukte einschließlich der Kresole
deutlich zurückgedrängt wird. Als Folge wird gleichzeitig die Produktausbeute merklich
erhöht. Durch Hinzufügen der erfindungsgemäßen Nacherhitzung bei sonst gleicher
Prozessführung wird die Selektivität der Spaltreaktion um ca. 1,5% bezogen auf Phenol
erhöht. Dadurch verringert sich der Rückstandsanteil bei der sich anschließenden üblichen
destillativen Aufarbeitung des Spaltproduktes zu im wesentlichen Phenol und Aceton von z. B.
ca. 4,7% der Phenolmasse auf ca. 3,2%, wobei der Gesamtanfall an Destillationsrückständen
je nach Prozessführung allerdings variieren kann. Neben dem Gewinn durch die höhere
Produktausbeute sinken damit auch die Kosten der destillativen Aufarbeitung der
Destillationsrückstände; eine Kresolabtrennung kann je nach Reinheitsanforderungen an Phenol
ganz entfallen.
Insbesondere wird durch das erfindungsgemäße Verfahren die Bildung von Kresolen
weitestgehend vermieden, was in der destillativen Aufarbeitung des Spaltproduktes zu einer
signifikanten Verbesserung der Phenolqualität führt. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens lässt sich bei sonst unveränderter Prozessführung z. B. der Gehalt an o-Kresol im
Produkt Phenol um mehr als 90% gegenüber einer Fahrweise ohne Nachtemperung
verringern, vorzugsweise auf weniger als 30 Gew.-ppm.
Es wurde nämlich gefunden, dass Kresole durch thermische Zersetzung des als
Zwischenprodukt im herkömmlichen Phenolherstelungsprozess ohne Nachtemperung
gebildeten Dicumylperoxids bei der destillativen Aufarbeitung des neutralisierten
Spaltproduktes entstehen, und zwar handelt es sich dabei im herkömmlichen Prozess um eine
radikalische Reaktion. Üblicherweise sind etwa 1 bis 4 Gew.-% Dicumylperoxid im
Spaltprodukt enthalten. Überraschenderweise wurde weiterhin gefunden, dass die
erfindungsgemäße kurzzeitige Nacherhitzung des noch sauren Spaltproduktes offenbar zu einer
weitgehend ionischen Zersetzung des Dicumylperoxids führt, bei der nur äußerst geringe
Mengen an Kresolen entstehen. Das Spaltgemisch sollte dabei zur Nacherhitzung einen pH-
Wert im wässrigen Auszug von 3,5 oder weniger, bevorzugt 2,5 oder weniger, aufweisen. Zur
Erzielung einer erwünschten Phenolqualität mit möglichst geringem Kresolgehalt wird das
neutralisierte Spaltprodukt nach der Nachtemperung in geeigneter Weise regelmäßig auf den
Dicumylperoxidgehalt untersucht, um den Prozess so zu steuern, dass der Gehalt an
Dicumylperoxid möglichst im Bereich < 0,05 Gew.-%, bevorzugt im Bereich 0,01-0,03 Gew.-%
Dicumylperoxid liegt. Ein Gehalt < 0,01 Gew.-% Dicumylperoxid führt zu
unerwünschten Nebenreaktionen.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet damit die folgenden Vorteile:
- - Die Selektivität des Spaltverfahrens bezogen auf Phenol und die Produktausbeute werden verbessert.
- - Der Anfall von unerwünschten Nebenprodukten wird verringert. Insbesondere die Bildung von Kresolen kann weitestgehend unterdrückt werden.
- - Die geringeren Kresolverunreinigungen führen bei der destillativen Aufarbeitung des Spaltproduktes zu einer signifikanten Verbesserung der Phenolqualität (ohne zusätzliche Aufarbeitung).
- - Phenol hoher Reinheit und mit niedrigem Kresolgehalt ist erfindungsgemäß kostengünstiger herstellbar als durch zusätzliche destillative Nachbehandlung.
- - Die Menge der zu entsorgenden Destillationsrückstände wird verkleinert.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, ohne
hierdurch beschränkt zu sein:
In einer Produktionsanlage zur Herstellung von Aceton und Phenol nach dem Hock-Verfahren
wird eine 65 Gew.-%ige Cumolhydroperoxidlösung in Cumol in Reaktionsmischung,
bestehend aus ca. 42 Gew.-% Phenol, ca. 23 Gew.-% Aceton und ca. 35 Gew.-% Cumol, die
100 bis 1.500 Gew.-ppm Schwefelsäure enthält, bei ca. 60°C gespalten. Das Spaltprodukt
wird mit Phenolatlauge auf pH 5,5 gebracht. Der Dicumylperoxidgehalt beträgt in der
Mischung < 1 Gew.-%. Nach der Abtrennung einer salzhaltigen, wässrigen Phase wird das
verbleibende Spaltprodukt einer destillativen Aufarbeitung zugeführt. Dabei fallen 625 tato
Phenol mit einem o-Kresolgehalt im Reinphenol von 151 Gew.-ppm sowie 52 tato
Destillationsrückstände an.
Ein auf gleiche Weise wie im Vergleichsbeispiel 1 hergestellter Spaltproduktstrom wird nach
Durchgang durch einen Wärmeaustauscher mit Hilfe eines Rohrbündelwärmeübertragers
erfindungsgemäß für ca. 55 Sekunden auf ca. 100°C erwärmt. Danach gibt der Spalt
produktstrom im Wärmeaustauscher den größten Teil der Wärme an das zu erwärmende
Produkt ab, bevor er in einem Durchflusskühler auf etwa 60°C abgekühlt und wie in
Vergleichsbeispiel 1 der weiteren Aufarbeitung zugeführt wird. Der Dicumylperoxidgehalt
beträgt nach der Nachtemperung ca. 0,03 Gew.-%. Bei einer annähernd gleichen
Phenolproduktion von 619 tato beträgt der o-Kresolgehalt im Reinphenol nun nur 15 Gew.-
ppm, und es fallen nur ca. 30 tato Destillationsrückstände an.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von kresolarmem Phenol und Aceton durch säurekatalysierte
Spaltung von Cumolhydroperoxid nach dem Hock-Verfahren durch Erwärmen des sauren
Spaltproduktes auf eine Temperatur von über 80°C oder mehr für bis zu 15 Minuten, so
dass der Dicumylperoxidgehalt im Spaltprodukt nach der Erwärmung kleiner oder gleich
0,5 Gew.-% zur Verbesserung der Phenolqualität und Optimierung der Spaltreaktion
beträgt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
das Erwärmen des sauren Spaltproduktes auf eine Temperatur im Bereich von 100°C
bis 130°C.
3. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Verweilzeit des sauren Spaltproduktes bei der erhöhten Temperatur von maximal
1 Minute.
4. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
gekennzeichnet durch
einen pH-Wert im wässrigen Auszug des sauren Spaltproduktes von 3, 5 oder weniger,
bevorzugt von 2,5 oder weniger.
5. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erwärmte Spaltprodukt in einem Wärmeaustauscher Wärme an noch
erfindungsgemäß zu erwärmendes Spaltprodukt abgibt.
6. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Dicumylproxidgehalt kleiner oder gleich 0,3 Gew.-% beträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Dicumylperoxidgehalt kleiner oder gleich 0,05 Gew.-% beträgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Dicumylperoxidgehalt kleiner oder gleich 0,03 Gew.-% beträgt.
9. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Dicumylperoxidgehalt durch geeignete Verfahren in zeitlich regelmäßigen
Abständen nach der Erwärmung des Spaltprodukts als Steuergröße für die Qualität des
Phenols und zur Vermeidung von Selektivitäsverlusten bestimmt wird.
10. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf die Zugabe eines basischen Hilfsstoffs vor der Erwärmung verzichtet wird.
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