DE10111275A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Stichlochstopfen und/oder Stichlochbohren an einem metallurgischen Gefäß, insbesondere an einem Elektroschmelzofen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Stichlochstopfen und/oder Stichlochbohren an einem metallurgischen Gefäß, insbesondere an einem ElektroschmelzofenInfo
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Abstract
Ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Stichlochstopfen und/oder Stichlochbohren an einem metallurgischen Gefäß (1), insbesondere an einem stationären Elektroschmelzofen (1a), bei dem der Flüssigstahl-Strahl durch einen Lochstein (2) des Abstichkanals (3) abgelassen wird, lassen ein Verschließen und ein nachfolgendes Stopfen des Abstichkanals (3) auch bei metallurgischen Gefäßen mit einem erhöhten Flüssigmetalldruck von Flüssigstahl und mit einem gegenüber Hochöfen erheblich vergrößerten Bohrdurchmesser zu, indem der Lochstein (2) des Abstichkanals (3) bei gesenktem Schmelzenspiegel (4) vom Gefäßinneren (1b) her mit einem Schließstopfen (5) verschlossen wird und indem danach Stopfmasse (6) in den Abstichkanal (3) von außen gedrückt und der Abstichkanal (3) wieder verschlossen wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Stichlochstopfen und/oder
Stichlochbohren an einem metallurgischen Gefäß, insbesondere an einem sta
tionären Elektroschmelzofen, bei dem der Flüssigstahl-Strahl durch einen Lochstein
des Abstichkanals abgelassen wird.
Eine Stichloch-Bohrmaschine und eine Stichloch-Stopfmaschine ist als Einheit be
kannt. Eine solche Maschine wird an einem Hochofen eingesetzt, der im 4-Stunden-
Takt abgestochen wird. Die hierbei üblichen Bohrdurchmesser betragen 40 mm bis
60 mm. Die Stopfmasse muss im Stichloch ca. 30 min aushärten. Zum Abstechen
wird die Stichloch-Bohrmaschine vor den Abstichkanal gefahren und bohrt die den
Abstichkanal verschließende Stopfmasse heraus. Dabei wird die erhärtete Stopf
masse am Bohrer zertrümmert bei gleichzeitiger Wasserzu- und Wasserabführung.
Am Ende des Vorgangs schwenkt die Stichloch-Bohrmaschine weg und zwar kurz
bevor die flüssige Schmelze austritt. Das Stoppen des Abstichs erfolgt im Hochofen
nur durch eine reduzierte Roheisenmenge. Der Einsatz der Stichloch-Stopfmaschine
geschieht erst bei reduziertem Flüssigmetalldruck und bei einem relativ kleinen
Strahldurchmesser. Trotzdem muss die Stichloch-Stopfmaschine schnell durch die
sen Roheisenstrahl schwenken und ein Mundstück gegen die äußere Abstichka
nalöffnung bewegen,
wobei kein Problem entsteht. Die Stichlochmasse drückt das Flüssigmetall im Ab
stichkanal zurück und verschließt diesen.
Bei anderen metallurgischen Gefäßen, wie z. B. Elektroschmelzöfen, liegen die Ver
hältnisse jedoch erheblich unterschiedlich. Es ist von Elektroöfen mit und ohne Erker
auszugehen, wobei sich der Abstichkanal im Erker befindet. Es besteht jedoch eine
Tendenz zum zukünftigen Bau von Elektroschmelzöfen mit einem stationären, run
den Gefäß ohne Erker und ohne Kippeinrichtung. Derartige Gefäße weisen einen
verbesserten Wirkungsgrad auf. Große Vorteile bieten stationäre Gefäße (z. B. für die
Edelstahlherstellung) bei sicherer Schlackenzurückhaltung und hohem Flüssigkeits
druck über dem Abstichloch. Die bisherige Abstichtechnik ist jedoch für solche Öfen
nicht mehr brauchbar.
Gegenüber der Hochofen-Abstichtechnik bestehen mehrere Probleme. So betragen
die Abstich-Taktzeiten an einem Elektroschmelzofen nicht 4 Stunden wie beim
Hochofen, sondern ca. 45 Minuten. Die Temperatur des Flüssigstahls beim Abste
chen aus einem Elektroschmelzofen beträgt nicht 1500°C wie beim Hochofen, son
dern ca. 1680°C. Eine kurze Abstichzeit verlangt einen größeren Bohrdurchmesser
und zwar ca. 160 mm bis 200 mm. Dementsprechend ist die Menge an Stopfmasse
größer, die in kurzer Zeit eingebracht werden muss. Das Verschließen des Abstich
kanals muss bei noch gefülltem Gefäß, also bei einem zumindest mittleren Flüssig
metalldruck erfolgen, weil der Restsumpf mit Schlacke in einem Elektroschmelzofen
für den folgenden Einschmelzvorgang verbleiben muss. Außerdem ist ein sehr langer
Strahl aus Flüssigstahl längere Zeit dem Luftsauerstoff ausgesetzt und daher ungün
stig. Ein kurzer Strahl wie bei Senkrecht- oder Schräganordnung des Abstichkanals
ist günstiger. Schließlich beträgt die Kanallänge beim Hochofen ca. 2000 mm bis
2500 mm und beim Elektroschmelzofen beträgt die Dicke der Feuerfest-Schicht im
Boden ca. 700-1200 mm und in der Seitenwand ca. 400 mm.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verschließen und ein nachfolgendes
Stopfen des Abstichkanals auch bei metallurgischen Gefäßen mit einem erhöhten
Flüssigmetalldruck von Flüssigstahl und mit einem gegenüber Hochöfen erheblich
vergrößertem Bohrdurchmesser durchzuführen und die dafür erforderlichen Vorrich
tungen zu gestalten.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Lochstein des
Abstichkanals bei gesenktem Schmelzenspiegel vom Gefäßinneren her mit einem
Schließstopfen verschlossen wird und dass danach Stopfmasse in den Abstichkanal
von außen gedrückt und der Abstichkanal wieder verschlossen wird. Ein solches
Schließ- und Stopfverfahren kann auch für Flüssigstahl mit entsprechend höherer
Abstichtemperatur bei größerem Bohrdurchmesser in metallurgischen Gefäßen, wie
z. B. an Elektroschmelzöfen, angewendet werden. Außerdem wird ein Betrieb mit
kontinuierlichem Aufschmelzen für einen langen Zeitraum möglich.
Zum Schutz des Schließstopfens wird weiter derart vorgegangen, dass der Schließ
stopfen nach einer relativ kurzen Zeit nach dem Eindrücken der Stopfmasse in den
Abstichkanal wieder aus dem Inneren des Gefäßes herausbewegt wird.
Der Verschluss des Abstichkanals kann weiter dadurch gesichert werden, dass die
Stopfmaschine mit einem anliegenden Verschlusselement zumindest 30 min vor dem
verschlossenen Abstichkanal gehalten wird.
Die gestellte Aufgabe wird bei einer Stichloch-Schließ- und/oder Stichloch-Bohr-
und Stopfvorrichtung für ein metallurgisches Gefäß, insbesondere für einen stationä
ren Elektroschmelzofen, bei dem der Flüssigstahl-Strahl durch einen Lochstein und
dessen Abstichkanal ablassbar ist, erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Stop
fen-Manipulator mit einem Schließstopfen durch eine verschließbare Gehäusewand
öffnung hindurch auf eine Schließachse in Schließposition schwenkbar ist, wobei der
Schließstopfen auf der Schließachse an die Öffnung des Lochsteins dichtend an
stellbar ist und dass eine Stichloch-Bohr- und Stichloch-Stopfmaschine von außen an
den Lochstein auf die Lochsteinachse heranbewegbar ist. Dadurch kann erheblich
Zeit für das Verschließen des Abstichkanals innerhalb des Gefäßes gewonnen wer
den, so dass der Schließstopfen so kurz wie möglich im Innern des Gefäßes verblei
ben muss. Sobald der Reststahl aus dem Abstichkanal ausgelaufen ist, kann die
Stopfmaschine nach ca. 10 sec gegen den Abstichkanal gefahren werden. Nach ca.
20 sec kann der Schließstopfen schon wieder vom Lochstein entfernt und in eine
Parkposition gefahren werden. Dabei entstehen keine aus der Wärmebelastung her
rührende Probleme für den Schließstopfen. Die Stopfmaschine verbleibt bis zum
Trocknen der Stopfmasse noch ca. 30 min vor dem Abstichkanal und stützt die
Stopfmasse bis zu deren Erhärtung und bis zum Haften an der Wand des Abstichka
nals. Im Hinblick auf die sehr kurze Einsatzzeit im extremen Wärmebereich besitzt
der Schließstopfen eine hohe Lebensdauer. Ein thermisches Verziehen, wie z. B. ein
Krummwerden des Schließstopfens, kann auch noch durch Einsatz eines Steue
rungsverfahrens vermieden werden, wobei diese Steuerung einen Versatz des
Schließstopfens korrigiert und ein sicheres Dichten gewährleistet.
Nach einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Stopfen-Manipulator in einer Füh
rungsbahn, die außerhalb des Gefäßes angeordnet ist, verfahrbar und mit dem
Schließstopfen gegen die gefäßinnere Lochstein-Öffnung anstellbar ist. Dadurch wird
eine genaue und wiederholbare Bewegung des Schließstopfens gewährleistet.
In diesem Sinn ist weiter vorgesehen, dass die Stichloch-Bohr- und Stichloch-
Stopfmaschine ebenfalls in einer weiteren Führungsbahn außerhalb des Gefäßes
verfahrbar ist. Diese Führungsbahn kann unabhängig von der Führungsbahn für den
Stopfen-Manipulator konstruiert sein und entsprechend den Platz- und Raumverhält
nissen angepasst werden.
Alternativ wird eine vereinfachte Anordnung für die Bewegung des Schließstopfens
vorgeschlagen, indem der Schließstopfen mittels einer Schwenkeinrichtung durch die
Gefäßwandöffnung hindurch von innen gegen die Lochstein-Öffnung dichtend an
stellbar ist.
Die Anordnung und die Betätigung der Stichloch-Bohr- und Stichloch-Stopfmaschine
kann vorteilhaft und platzsparend dahingehend erfolgen, dass die Stichloch-Bohr-
und Stichloch-Stopfmaschine eine mittels eines Hebelwerks am Vorrichtungsrahmen
angelenkte Bohrmaschine trägt.
Weiterhin wird vorgeschlagen, dass zusätzlich zur Stichloch-Bohrmaschine am Vor
richtungsrahmen an einem Hebelwerk die Stichloch-Stopfmaschine angelenkt und
wechselweise mit der Stichloch-Bohrmaschine auf die Stichlochachse einstellbar ist.
Eine Weiterentwicklung sieht vor, dass an den Abstichkanal außen an der Ge
fäßwand ein nach unten gebogen verlaufendes Abstichrohr anschließt, dessen äuße
rer Bogenrücken als Deckel ausgebildet und mittels eines Antriebs auf- und zu
schwenkbar ist. Bei aufgeschwenktem Deckel kann das Bohrwerkzeug oder das
Stopfwerkzeug auf die Abstichachse eingefahren werden. Im übrigen dient der Dec
kel zum Abschirmen des Flüssigstahls gegen Sauerstoff.
Nach weiteren Merkmalen wird vorgeschlagen, dass die Schwenkeinrichtung für den
Schließstopfen aus einem Winkelhebel besteht, der außerhalb des Gefäßes drehge
lagert ist, an dessen einem, dem Gefäß zugewandten Hebelärm über einen Bügel
der Schließstopfen befestigt ist und an dem anderen Hebelarm ein Schwenkantrieb
angeschlossen ist. Dadurch kann der Schließstopfen auch ohne Führungsbahn aus
kommen und die Schwenkeinrichtung kann der jeweiligen Gefäßform angepasst
werden.
Eine Verbesserung ergibt sich noch daraus, dass der Schließstopfen im Bügel etwa
tangential zur Schwenkrichtung federnd gelagert ist. Der Vorteil ist eine Ausgleichs
möglichkeit von Ungenauigkeiten in zwei Achsrichtungen und dadurch eine genaue
Anpassung des Kopfes am Schließstopfen zur Lochsteinöffnung.
Seitliche Abweichungen können noch dadurch aufgefangen werden, dass der
Schließstopfen zwischen zwei Seitenwangen befestigt ist und die Seitenwangen in
dem Bügel geführt und am gegenüberliegenden Ende mittels Federn gegen jeweils
eine mit dem Bügel verbundene Tasche abgestützt ist.
Eine zusätzliche axiale Anpassung des Bügels in der Drehlagerung kann außerdem
dadurch geschaffen werden, indem der Bügel am Schwenklager senkrecht zur
Schwenkebene federnd gelagert ist. Dadurch wird der Vorteil einer nachgiebigen
Einstellung des Bügels auf der Drehlagerung erzielt.
Von Vorteil ist ferner noch, dass der Schließstopfen aus einem Hohlstopfen besteht.
Erforderlichenfalls steht der gebildete Hohlraum als Raum für Messeinrichtungen zur
Verfügung.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, die nachste
hend näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Teilschnitt durch den Abstichbereich eines Elektroschmelzofens
mit einem Stopfen-Manipulator und einer Stichloch-Bohr- und Stichloch-
Stopfmaschine,
Fig. 2 eine alternative Ausführung des Stopfen-Manipulators als Teilschnitt
wie Fig. 1,
Fig. 3 den gleichen Teilschnitt wie die Fig. 1 und 2 mit dem Stopfen-Manipula
tor in Parkstellung und der Stichloch-Stopfmaschine in Arbeitsstellung,
Fig. 4 den genannten Teilschnitt mit der Stichloch-Bohr- und Stichlochstopf
maschine für die Operation "Bohren",
Fig. 5 den Teilschnitt mit der Stichlochstopfmaschine für die Operation "Ver
schließen",
Fig. 6 den Teilschnitt mit einer alternativen Ausführungsform des Abstichka
nals und der Stichloch-Bohrmaschine in Wartestellung,
Fig. 7 den Teilschnitt für eine alternative Ausführungsform einer Schwenkein
richtung für den Stopfen-Manipulator,
Fig. 8 eine Seitenansicht der Schwenkeinrichtung für den Stopfen-Manipulator
und
Fig. 9 die zugehörige Draufsicht zu Fig. 8 in Teilschnitten.
Gemäß Fig. 1 wird ein Verfahren zum Stichlochstopfen und/oder Stichlochbohren
an einem metallurgischen Gefäß 1, insbesondere an einem stationären Elektro
schmelzofen 1a erläutert, bei dem der Flüssigstahl-Strahl durch einen Lochstein 2
des Abstichkanals 3 abgelassen wird. Hierbei wird der Lochstein 2 des Abstichkanals
3 bei gesenktem Schmelzenspiegel 4 vom Gefäßinneren 1b her mit einem Schließ
stopfen 5 verschlossen, wobei nach dem Auslaufen des Reststahls Stopfmasse 6 in
den Abstichkanal 3 von außen gedrückt und der Abstichkanal 3 dadurch wieder ver
schlossen wird. Der Schließstopfen 5 kann nach einer relativ kurzen
Zeit (ca. 10 sec) nach dem Eindrücken der Stopfmasse 6 in den Abstichkanal 3 wie
der aus dem Inneren 1b des Gefäßes 1 herausbewegt werden. Eine Stopfmaschine
7 wird mit einem anliegenden Verschlusselement 7a, das plattenförmig gestattet ist,
zumindest ca. 30 min vor dem verschlossenen Abstichkanal 3 gehalten, bis die
Stopfmasse 6 ausgehärtet ist.
Zur Durchführung dieses Verfahrens dient ein Stichloch-Schließ- und/oder Stich
loch-Bohr- und Stopfvorrichtung, die im Nahbereich des metallurgischen Gefäßes 1,
d. h. eines Elektroschmelzofens 1a, angeordnet ist, bei dem der Flüssigstahl-Strahl
durch den Lochstein 2 und durch dessen Abstichkanal 3 abgelassen wird.
Der Schließvorgang wird mittels eines Stopfen-Manipulators 8 mit dem Schließstop
fen 5 ähnlich einer Stopfenstange durchgeführt, wobei der Schließstopfen 5 durch
eine verschließbare Gefäßwandöffnung 9 (es kann eine Schiebetür 10 vorgesehen
werden) auf eine Schließachse 11 in Schließposition 12 geschwenkt wird und wobei
der Schließstopfen 5 auf der Schließachse 11 an die Öffnung 2a dichtend angestellt
wird. Nach Auslaufen des Reststahls wird sofort die Stichloch-Stopfmaschine 7 von
außen an den Lochstein 2 auf die Lochsteinachse 2b gebracht.
Im Ausführungsbeispiel (Fig. 1) ist der Stopfen-Manipulator 8 in einer Führungsbahn
13, die neben dem Gefäß 1 angeordnet ist, verfahrbar, wobei der Schließstopfen 5 in
eine dichtende Lage mit der gefäßinneren Lochstein-Öffnung 2a gebracht wird.
Die Stichloch-Bohr- und Stichloch-Stopfmaschine 7 ist ebenfalls in einer (weiteren)
Führungsbahn 14 neben dem Gefäß 1 verfahrbar.
In Fig. 2 ist eine alternative Stichloch-Schließmaschine 8 gezeigt, die aus einer
Schwenkeinrichtung 15 besteht. Dabei ist der Schließstopfen 5 mittels der Schwenk
einrichtung 15 durch die Gefäßwandöffnung 9 hindurch von innen gegen die Loch
steinöffnung 2a in die Schließposition 12 anstellbar.
In Fig. 3 befindet sich die Stichloch-Schließmaschine 8 in ihrer Parkstellung 5a. Der
Stopfen-Manipulator 8 kann in den horizontalen Richtungen 16 und den zweckmäßi
gerweise unter 45° verlaufenden Anstellrichtungen 17 bewegt werden.
Wie in den Fig. 1 bis 6 ersichtlich ist, trägt die Stichloch-Bohr- und Stichloch-
Stopfmaschine 7 eine mittels eines Hebelwerkes 18 an einem Vorrichtungsrahmen
19 angelenkte Bohrmaschine 20.
Zusätzlich zur Stichloch-Bohrmaschine 20 ist an dem Vorrichtungsrahmen 19 über
das Hebelwerk 18 die Stichloch-Stopfmaschine 7 angelenkt (Fig. 4). Die Stichloch-
Stopfmaschine 7 kann wechselweise mit der Stichloch-Bohrmaschine 20 über das im
Hebelwerk 18 auf die Lochsteinachse 2b eingestellt werden. Das Hebelwerk 18 kann
z. B. aus einem Parallelogrammlenker-Gestänge (Fig. 6) gebildet sein.
Fig. 5 zeigt die Situation nach dem Wegschwenken des Schließstopfens 5 und nach
dem Ausfüllen des Abstichkanals 3 mit Stopfmasse 6. Ein tellerförmiges Verschlus
selement 7a stützt die Stopfmasse 6, solange diese nicht ausgehärtet ist.
Vor der äußeren Mündung des Lochsteins 2 schließt an den Abstichkanal 3 außen
an der Gefäßwand 1c ein nach unten gebogen verlaufendes Abstichrohr 21 an. Der
äußere Bogenrücken 22 ist als Deckel 23 ausgebildet, der mittels eines Antriebs 24
an einem Gelenk auf- und zugeklappt werden kann. In aufgeklappter Lage kann die
Stichloch-Bohrmaschine 20 auf der Lochsteinachse 2b eingefahren werden.
Gemäß Fig. 7 ist die Schwenkeinrichtung 15 für den Schließstopfen 5 aus einem
Winkelhebel 25 gebildet, der auf dem Vorrichtungsrahmen 19 drehgelagert ist. Der
eine, dem Gefäß 1 zugewandte Hebelarm 25a trägt über einem Bügel 26 den
Schließstopfen 5 und an dem Hebelarmende 25b ist ein Schwenkantrieb 27 ange
schlossen. Der Schließstopfen 5 ist in seinem Bewegungsbogen 28 mit einem Ab
stand zu den Elektroden 29 vorgesehen.
Zur sicheren Abdichtung (Erreichen einer formtreuen Dichtlage) ist der Schließstop
fen 5 (vgl. Fig. 8) über Führungsbuchsen 30 und 31 in den Schieberichtungen 32,
durch Druckfedern 33 begrenzt, federnd gelagert.
In Fig. 9 ist der Schließstopfen 5 zwischen zwei Seitenwangen 34a und 34b über die
Führungsbuchse 30 geführt befestigt und am gegenüberliegenden Ende 35 mittels
Federn 36 gegen jeweils eine mit dem Bügel 26 verbundene Tasche 37 abgestützt.
Der Bügel 26 ist am Schwenklager 15a senkrecht zur Schwenkebene ebenfalls mit
tels Federn 38 abgestützt. Diese Lagerung ergibt einen weiteren Freiheitsgrad in den
Richtungen 39.
Der Schließstopfen 5 besteht vorteilhafterweise aus einem Hohlstopfen 5b, dessen
Hohlraum ggfs. zur Aufnahme von Messeinrichtungen dienen kann.
1
metallurgisches Gefäß
1
a Elektroschmelzofen
1
b Gefäßinneres
1
c Gefäßwand
2
Lochstein
2
a Lochstein-Öffnung
2
b Lochsteinachse
3
Abstichkanal
4
Schmelzenspiegel
5
Schließstopfen
5
a Schließstopfen-Parkstellung
6
Stopfmasse
7
Stichloch-Bohr- und Stichloch-Stopfmaschine
7
a Verschlusselement
8
Stopfen-Manipulator
9
Gefäßwandöffnung
10
Schiebetür
11
Schließachse
12
Schließposition
13
Führungsbahn
14
(weitere) Führungsbahn
15
Schwenkeinrichtung
15
a Schwenklager
16
horizontale Richtungen
17
Anstellrichtungen
18
Hebelwerk
19
Vorrichtungsrahmen
20
Bohrmaschine
21
gebogenes Abstichrohr
22
Bogenrücken
23
Deckel
24
Antrieb
25
Winkelhebel
25
a Hebelarm
25
b Hebelarmende
26
Bügel
27
Schwenkantrieb
28
Bewegungsbogen
29
Elektroden
30
Führungsbuchse
31
Führungsbuchse
32
Schieberichtungen
33
Druckfeder
34
a Seitenwange
34
b Seitenwange
35
Ende
36
Feder
37
Tasche
38
Feder
39
Richtungen
Claims (15)
1. Verfahren zum Stichlochstopfen und/oder Stichlochbohren an einem metall
urgischen Gefäß, insbesondere an einem stationären Elektroschmelzofen, bei
dem der Flüssigstahl-Strahl durch einen Lochstein des Abstichkanals abge
lassen wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lochstein des Abstichkanals bei gesenktem Schmelzenspiegel vom
Gefäßinneren her mit einem Schließstopfen verschlossen wird und dass da
nach Stopfmasse in den Abstichkanal von außen gedrückt und der Abstich
kanal wieder verschlossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schließstopfen nach einer relativ kurzen Zeit nach dem Eindrücken
der Stopfmasse in den Abstichkanal wieder aus dem Inneren des Gefäßes
herausbewegt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stopfmaschine mit einem anliegenden Verschlusselement zumindest
30 min vor dem verschlossenen Abstichkanal gehalten wird.
4. Stichloch-Schließ- und/oder Stichloch-Bohr- und Stopfvorrichtung für ein
metallurgisches Gefäß, insbesondere für einen stationären Elektroschmelz
ofen, bei dem der Flüssigstahl-Strahl durch einen Lochstein und dessen Ab
stichkanal ablassbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Stopfen-Manipulator (8) mit einem Schließstopfen (5) durch eine ver
schließbare Gefäßwandöffnung (9) hindurch auf eine Schließachse (11) in
Schließposition (12) schwenkbar ist, wobei der Schließstopfen (5) auf der
Schließachse (11) an die Öffnung (2a) des Lochsteins (2) dichtend anstellbar
ist und dass eine Stichloch-Bohr- und Stichlochstopfmaschine (7) von außen
an den Lochstein (2) auf die Lochsteinachse (2b) heranbewegbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stopfen-Manipulator (8) in einer Führungsbahn (13), die außerhalb
des Gefäßes (1) angeordnet ist, verfahrbar und mit dem Schließstopfen (5)
gegen die gefäßinnere Lochstein-Öffnung (2a) anstellbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stichloch-Bohr- und Stichloch-Stopfmaschine (7) ebenfalls in einer
weiteren Führungsbahn (14) außerhalb des Gefäßes (1) verfahrbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schließstopfen (5) mittels einer Schwenkeinrichtung (15) durch die
Gefäßwandöffnung (9) hindurch von innen gegen die Lochstein-Öffnung (2a)
dichtend anstellbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stichloch-Bohr- und Stichloch-Stopfmaschine (7) eine mittels eines
Hebelwerks (18) am Vorrichtungsrahmen (19) angelenkte Bohrmaschine (20)
trägt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass zusätzlich zur Stichloch-Bohrmaschine (20) am Vorrichtungsrahmen
(19) an einem Hebelwerk (18) die Stichloch-Stopfmaschine (7) angelenkt und
wechselweise mit der Stichloch-Bohrmaschine (20) auf die Lochsteinachse
(2b) einstellbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass an den Abstichkanal (3) außen an der Gefäßwand (1c) ein nach unten
gebogen verlaufendes Abstichrohr (21) anschließt, dessen äußerer Bogenrüc
ken (22) als Deckel (23) ausgebildet und mittels eines Antriebs (24) auf- und
zuschwenkbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schwenkeinrichtung (15) für den Schließstopfen (5) aus einem Win
kelhebel (25) besteht, der außerhalb des Gefäßes (1) drehgelagert ist, an
dessen einem, dem Gefäß (1) zugewandten Hebelarm (25a) über einen Bügel
(26) der Schließstopfen (5) befestigt und an dem anderen Hebelarm (25b) ein
Schwenkantrieb (27) angeschlossen ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schließstopfen (5) im Bügel (26) etwa tangential zur Schwenkrich
tung federnd gelagert ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schließstopfen (5) zwischen zwei Seitenwangen (34a, 34b) befestigt
ist und die Seitenwangen (34a, 34b) in dem Bügel (26) geführt und am gegen
überliegenden Ende (35) mittels Federn (36) gegen jeweils eine mit dem Bü
gel (26) verbundene Tasche (37) abgestützt ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bügel (26) am Schwenklager (15a) senkrecht zur Schwenkebene fe
dernd gelagert ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schließstopfen (5) aus einem Hohlstopfen (5b) besteht.
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