DE3729437A1 - Vorrichtung zum ein- und/oder ausfuehren von brennerlanzen, probenehmern und dergl. durch die oeffnung eines behaelters - Google Patents
Vorrichtung zum ein- und/oder ausfuehren von brennerlanzen, probenehmern und dergl. durch die oeffnung eines behaeltersInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Ein-
und/oder Ausführen von Brennerlanzen, Probenehmern, Meß-
und Kontrollorganen sowie Reaktionsmedien und dergl.,
durch die Öffnung eines unter Über- oder Unterdruck ste
henden, fest oder beweglich angeordneten Behälters oder
Gasabzugrohres, insbesondere eines pyrometallurgischen
Reaktors.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 28 40 444 ist eine
Reaktionskammer bekannt, bei der für das Einführen einer
Brennerlanze in der Kammerwandung eine Öffnung angeordnet
ist, die mit Hilfe einer außen an der Wandung angeordneten
Verschlußvorrichtung geöffnet und geschlossen wird. Diese
bekannte Verschlußvorrichtung besteht aus einem der Öff
nung in der Wandung der Reaktionskammer entsprechenden
kegelstumpfförmigen Organ, welches am Ende eines in der
Kammerwandung angelenkten, schräg zur Öffnung geneigten
Armes angeordnet ist. Dieses kegelstumpfförmige Organ
steht über einen Nocken mit einer Arretiervorrichtung in
Verbindung, die aus einem Hebelarm besteht, der an einem
Ende mit einer Tragkonstruktion gelenkig verbunden ist.
Mit Hilfe dieser Verschlußvorrichtung soll beim Ein- und/
oder Ausführen der Brennerlanze ein Austreten von heißen
Gasen aus der Reaktionskammer weitgehend vermieden und das
Bedienungspersonal vor Verbrennungen oder sonstigen Ver
letzungen bewahrt werden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung
zu schaffen, die das Ein- und/oder Ausführen von Brenner
lanzen, Probenehmern, Meß- und Kontrollorganen sowie Reak
tionsmedien und dergl. durch die Öffnung in der Wandung
eines Behälters unter gasdichtem Abschluß ermöglicht.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß an die Öffnung in
der Wandung des Behälters oder des Gasabzugrohres ein
Rohrstutzen angeschlossen ist, der im oberen Bereich mit
wenigstens einem Abschlußorgan versehen ist, und der seit
lich mit Zu- und Ableitungen für gasförmige Medien in Ver
bindung steht. Durch diese Maßnahmen können sehr vorteil
haft Brennerlanzen, Probenehmer, Meß- und Kontrollorgane
sowie Reaktionsmedien in den Behälter ein- oder auch aus
geführt werden, ohne daß dabei Abgase oder Reaktionsgase
aus dem Behälter nach außen austreten, oder Luft aus der
Atmosphäre in den Behälter gelangen kann. Die Behandlung
der jeweiligen Medien im Behälter kann daher jederzeit
sehr vorteilhaft unter Überdruck oder Unterdruck vorgenom
men werden, ohne daß dabei der Reaktionsablauf durch das
Ein- und Ausführen von Brennerlanzen, Probenehmern und
dergl. durch die Öffnung in der Wandung des Behälters
nachteilig beeinträchtigt wird. Auch das Bedienungsperso
nal wird auf diese Weise vor aus dem Behälter austretenden
Abgasen oder Reaktionsgasen mit Sicherheit bewahrt.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung besteht das Abschlußorgan aus einem hydraulisch
oder pneumatisch gesteuerten Schieber. Diese Ausgestaltung
des Abschlußorganes ermöglicht eine automatische und für
das Bedienungspersonal völlig gefahrlose Betätigung des
Abschlußorganes.
Um den Rohrstutzen mit dem im oberen Bereich angeordneten
Abschlußorgan vor einer Überhitzung zu schützen, ist in
weiterer Ausgestaltung der Erfindung der Rohrstutzen außen
sehr vorteilhaft mit einem Mantel umgeben, an den Leitun
gen für Kühlmedien angeschlossen sind.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist
das obere Ende des Rohrstutzens mit einer gas- und druck
dichten Schnellschlußkupplung und einem Sicherheitsdeckel
versehen. Diese Schnellschlußkupplung ermöglicht sehr vor
teilhaft ein leichtes Ankoppeln von Hilfseinrichtungen zum
Einführen von Reaktionsmedien und dergl. in den Behälter,
und zwar ebenfalls unter allseitigem Gasabschluß. Der am
oberen Ende des Rohrstutzens angeordnete Sicherheitsdeckel
dient zum Abschließen des Rohrstutzens nach beendigter
Probenahme oder nach beendigten Meß- und Kontrollvor
gängen. Sowohl das Ankoppeln von Hilfseinrichtungen als
auch das Öffnen und Schließen des Sicherheitsdeckels
erfolgt hierbei ebenfalls sehr vorteilhaft automatisch,
und zwar mit Hilfe einer entsprechenden Hydraulikeinrich
tung.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin
dung ist die Schnellschlußkupplung als Bajonettverschluß
ausgebildet, an die ein mit einer Gleitringdichtung im
oberen Bereich und mit Gas-Zu- und Ableitungen ausgestat
tetes Schutzrohr angeschlossen ist. Dies ermöglicht nicht
nur sehr vorteilhaft eine gas- und druckdichte Verbindung
des Schutzrohres mit dem Rohrstutzen, sondern dies ermög
licht auch sehr vorteilhaft neben dem Aufbau einer gas
dichten Absperrung auch ein Spülen und Entspannen der
Innenräume des Rohrstutzens und des Schutzrohres je nach
Bedarf.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Erläuterung von in den
Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispie
len.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung gemäß der Erfindung im
Längsschnitt mit durch die Wandöffnung
eines Reaktors hindurchgeführter
Probennehmerlanze,
Fig. 2 die Anordnung einer Schutzplatte vor
der Wandöffnung des Reaktors gemäß Fig.
1 im vergrößerten Maßstab,
Fig. 3 und 4 eine schwenk- oder drehbewegliche
Anordnung eines Reaktors mit direktem
Verschluß an der Wandung,
Fig. 5 und 6 eine schwenk- oder drehbewegliche
Anordnung eines Reaktors mit am Gas
abzugsrohr befindlichem Abschlußorgan,
Fig. 7 bis 10 ein Abschlußorgan mit unterschiedlich
ausgebildeten, dreh- und/oder schwenk
beweglichen Ankopplungselementen,
Fig. 11 eine Vorrichtung zur Beschickung eines
Reaktors mit Feststoffen aus einem Bun
ker im Längsschnitt.
Wie die Fig. 1 zeigt, ist in der Wandung des Gasabzugroh
res (1) eines pyrometallurgischen Reaktors (2) eine Öff
nung (3) vorgesehen, durch die eine Probennehmerlanze (4)
von oben hindurchgeführt ist. Die Probennehmerlanze (4)
befindet sich in der in der Zeichnung dargestellten Posi
tion im Betriebszustand, wobei der Probennehmer (5) der
Lanze in das Schmelzbad (6) eintaucht. An die Öffnung (3)
in der Wandung des Gasabzugsrohres (1) ist ein Rohrstutzen
(7) angeschlossen, der im oberen Bereich mit einem
Abschlußorgan (8) versehen ist. Dieses Abschlußorgan
besteht aus einem hydraulisch gesteuerten bzw. betätigten
Schieber (9). Der Rohrstutzen (7) ist außen mit einem Man
tel (10) umgeben, an den Leitungen (11, 12) für die Zu-
und Abfuhr von Kühlmedien angeschlossen sind. Im Bereich
der Öffnung (3) ist an den Rohrstutzen eine Leitung (13)
für die Zufuhr von Sperrgas angeschlossen, während der
Rohrstutzen (7) im oberen Bereich mit einer Leitung (14)
für die Zuführung von Spülmedien in Verbindung steht.
Der hydraulisch gesteuerte Schieber (9) ist in einem was
sergekühlten Gehäuse (15) angeordnet und besteht aus einer
wassergekühlten Schieberplatte in gasdichter und druck
fester Ausführung. Die Zu- und Abführung der Kühlmedien
oder Spülmedien erfolgt über die Leitungen (16, 17, 18).
Am Schiebergehäuse (15) ist außen ein Sicherheitsdeckel
(19) mit Inertgasanschluß (20) angeordnet, der mit Hilfe
einer in der Zeichnung nicht näher dargestellten Vorrich
tung automatisch geöffnet und geschlossen werden kann.
Oberhalb des Schiebers (9) ist am Gehäuse (15) eine als
Bajonettverschluß ausgebildete Schnellschlußkupplung (21)
angeordnet, an die ein Schutzrohr (22) angeschlossen ist,
das im oberen Bereich eine Gleitringdichtung (23) mit
Sperrgasleitungsanschluß (24) aufweist. Im übrigen ist das
Schutzrohr (22) mit einer Spülgasleitung (25) und einer
Gasentspannungsleitung (26) ausgestattet. Um das Ankoppeln
des Schutzrohres (22) über die Schnellschlußkupplung (21)
an das Schiebergehäuse (15) zu erleichtern, ist dieses im
mittleren und unteren Bereich faltenbalgartig ausgebildet.
Auch ist die Schnellschlußkupplung (21) mit einem in der
Zeichnung nicht näher dargestellten Dichtungsring verse
hen, der über eine Leitung (27) mit Druckgas beaufschlagt
wird und den Ankoppelungsbereich des Schutzrohres (22) an
das Schiebergehäuse (15) gasdicht abschließt. Im übrigen
ist der untere Wandbereich des Gasabzugsrohres (1), in dem
auch die Öffnung (3) für die Hindurchführung der Proben
nehmerlanze (4) angeordnet ist, mit einem Kühlmantel (28)
umgeben, an den für die Zu- und Abfuhr von Kühlmedien Lei
tungen (29, 30) angeschlossen sind.
Die Probennehmerlanze (4) ist oben mit Anschlüssen (31,
32) für die Zu- und Abfuhr eines Kühlmediums und mit einem
Sperrgasanschluß (33) versehen, durch die die Medien in
der Probennehmerlanze (4) bis zum Probennehmer (5) geführt
werden. Zum Heben und Senken der Probennehmerlanze (4) und
des Schutzrohres (22) sind diese an der Seite mit Halte
rungen (34, 35) verbunden, welche über in der Zeichnung
nicht näher dargestellte Zahnräder in einer Zahnstangen
führungsschiene (36) geführt sind. Die Halterungen (34,
35) sind mit polumschaltbaren Motoren (37, 38) ausgestat
tet, die den Antrieb der in die Zahnstangenführungsschiene
(36) eingreifenden Zahnräder bewerkstelligen. Um das Ein-
und Ausführen der Probennehmerlanze (4) und/oder das Heben
und Senken des Schutzrohres (22) wesentlich zu erleich
tern, sind die Halterungen (34, 35) mit den Enden eines
Seiles (39) verbunden, welches über Rollen geführt und mit
einem entsprechend angeordneten gewichtausgleichenden
Gegengewicht (40) verbunden ist.
Bei der Probenentnahme aus dem Reaktor (2) wird die Pro
bennehmerlanze (4) mit Hilfe der oben erwähnten Vorrich
tung automatisch so weit angehoben, bis daß der Probenneh
mer (5) mit der Probe oberhalb des Schiebers (9) zum Ste
hen kommt. Daraufhin wird der Schieber (9) automatisch
geschlossen und durch die Leitung (25) Spülgas in das
Schutzrohr (22) eingebracht. Gleichzeitig werden die Ven
tile in den Leitungen (26, 18) geöffnet und das Spülgas
zusammen mit den eventuell in das Schutzrohr (22) einge
tretenen Reaktorgasen über die Leitungen (18, 26) abge
führt und das Druckrohr (22) entspannt. Auch kann hierbei
sehr vorteilhaft Spülgas durch die Leitung (14) von unten
in das Gehäuse (8) unter Druck eingeblasen werden, um auch
den unterhalb des Schiebers (9) befindlichen Raum von
Reaktorgasen, Stäuben und dergl. freizuspülen. Die Abfuhr
der Spülgase in die Leitung (18) erfolgt hierbei durch den
Schieber (9) und die daran angeschlossene Schieberstange
(41). Nach Beendigung der Spülung und Entspannung des
Schutzrohres (22) und des Schiebergehäuses (15) wird die
Spülgaszufuhr eingestellt, und es werden die Ventile in
den Leitungen (18, 26) wieder geschlossen. Im Anschluß
daran werden die Zufuhr von Sperrgas über die Sperrgaslei
tung (24) in die Gleitringdichtung (23) und die Druckgas
zufuhr über die Leitung (27) in die Schnellschlußkupplung
(21) aufgehoben, die Schnellschlußkupplung (21) gelöst,
das Schutzrohr (22) zusammen mit der Probennehmerlanze (4)
nach oben angehoben und die Öffnung des Rohrstutzens ober
halb des Schiebers (9) mit Hilfe des schwenkbar angeordne
ten Sicherheitsdeckels (19) automatisch abgeschlossen.
Durch den Sicherheitsdeckel (19) wird dann von oben über
den Inertgasanschluß (20) Inertgas in den Raum zwischen
dem Schieber (9) und dem Deckel (19) eingebracht, um
dadurch das Abschlußorgan (8) mit dem Schieber (9) zusätz
lich gegen Undichtheiten abzusichern. Auch kann es hierbei
zweckmäßig sein, über die Leitung (13) Sperrgas in den
Rohrstutzen (7) unterhalb des Schiebers (9) einzubringen,
um dadurch ein Eindringen von Reaktorgasen in den Rohr
stutzen (7) zu vermeiden.
Nach Entnahme der Probe aus dem Probennehmer (5) kann dann
die Probennehmerlanze (4) mit dem Probennehmer (5) erneut
in den Reaktor (2) eingeführt werden. Hierzu wird die
Sperrgaszufuhr durch den Sicherheitsdeckel (19) aufgeho
ben, das Ventil in der Leitung (18) geöffnet und der Raum
zwischen dem Schieber (9) und dem Sicherheitsdeckel (19)
entspannt. Daraufhin wird der Sicherheitsdeckel (19)
geöffnet und das Schutzrohr (22) mit der Probennehmerlanze
(4) bis zum Gehäuse (15) abgesenkt und mit Hilfe der
Schnellschlußkupplung (21) an dieses angekoppelt. Im
Anschluß daran wird die Schnellschlußkupplung (21) mittels
eines mit Druckgas über die Leitung (27) beaufschlagten
Dichtungsringes fest abgedichtet. Gleichzeitig wird auch
die Gleitringdichtung (23), durch die die Probennehmer
lanze (4) hindurchgeführt ist, zwecks sicherer Abdichtung
mit Sperrgas beaufschlagt. Im Anschluß daran wird der
Schieber (9) geöffnet und die Probennehmerlanze (4) soweit
in den Reaktor (2) eingeführt, bis daß der Probennehmer
(5) in die Schmelze (6) eintaucht. Auch hierbei wird
zweckmäßig der Rohrstutzen (7) über die Leitung (13) mit
Sperrgas beschickt und/oder auch Spülgas über die Leitung
(14) in den Rohrstutzen (7) unterhalb des Absperrorgans
(8) eingebracht, welches im Bedarfsfall über die Leitungen
(18, 26) nach außen abgeführt werden kann.
Die wasser- und/oder auch gasgekühlte Probennehmerlanze
(4) ist hierbei sehr vorteilhaft an ihrer gesamten Ober
fläche auf ein exaktes Maß mechanisch bearbeitet und hart
verchromt, wodurch ein störungsfreies Gleiten und eine
sichere Abdichtung der Probennehmerlanze (4), insbesondere
im Bereich der Gleitringdichtung (23) erreicht wird und
Anbackungen mit Sicherheit vermieden werden. Die Proben
nehmerlanze (4) kann gegebenenfalls auch sehr vorteilhaft
gleichzeitig mit Bad- und Gastemperatur-Meßeinrichtungen
versehen werden, so daß neben jeder Probenahme auch die
Gas- und Schmelzbadtemperaturen im Reaktor festgestellt
werden können.
Anstelle des in der Fig. 1 dargestellten Probennehmers
können mit dieser Vorrichtung gemäß der Erfindung selbst
verständlich auch jederzeit mit ebendenselben Vorteilen
Brennerlanzen, anderweitige Meß- und Kontrollorgane sowie
Reaktionsmedien und dergl. durch die Öffnung der Wandung
des Reaktors ein- und ausgeführt werden. Auch kann die
Öffnung für das Ein- und Ausführen von derartigen Meß- und
Kontrollorganen an einer beliebig anderweitigen Öffnung in
der Wandung des Behälters mit ebendenselben Vorteilen vor
genommen werden. Wesentlich hierbei ist es jedoch, daß das
Ein- und Ausführen derartiger Meß- und/oder Kontrollorgane
in den Reaktor unter gasdichtem Abschluß auch automatisch
erfolgt. Als Sperr- und Spülgase werden gemäß der Erfin
dung zweckmäßigerweise Inertgase benutzt. Ein besonderer
Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht auch
darin, daß sie das Ein- und/oder Ausführen von Lanzen,
Probennehmern, Meß- und Kontrollorganen sowie Reaktionsme
dien und dergl. durch die Öffnung in der Wandung eines
Behälters unter gasdichtem Abschluß auch dann ermöglicht,
wenn sich der Behälter oder Reaktor im Betrieb unter Über
druck oder unter Unterdruck befindet.
Um ein Eindringen von Gas-, Flammen und/oder Staub durch
die Öffnung (3) in den Rohrstutzen (7) zu vermeiden, ist,
wie die Fig. 2 zeigt, gemäß der Erfindung an der Innenwan
dung des Gasabzugrohres (1) eine, die Öffnung (3) über
deckende und automatisch verschiebbare Platte (42) ange
ordnet. Diese in Fig. 2 dargestellte Platte (42) ist zum
Schutze vor starker Hitzeeinwirkung mit einem feuerfesten
Material versehen. Die Platte (42) kann gegebenenfalls
auch zum Schutze vor Flammen- und Hitzeeinwirkung aus
einem wassergekühlten Stahlmantel bestehen. Im übrigen
kann es gegebenenfalls auch zweckmäßig sein, das Gasab
zugsrohr zur Vermeidung von Gas-, Flammen- und Staubein
brüchen in den Spaltraum zwischen dem Abgaskühler und dem
Reaktor mit einem besonderen Schutz zu versehen. Dieser in
der Zeichnung nicht näher dargestellte Schutz kann aus
mehreren, an sich bekannten Führungs-, Gleit- und Teles
kopstücken bestehen, so daß es sich allen Stellungen des
beweglichen Druckmantels gegenüber dem feststehenden
Abgaskühler und dem Reaktor anpassen kann. Auch kann es
hierbei zweckmäßig sein, diesen Staubschutz nach unten hin
offen zu lassen, so daß Staubteile oder auch Ansatzstücke
nach unten fallen und dadurch von selbst in den Reaktor
zurückgeführt werden können.
Wie die Fig. 3 und 4 zeigen, kann das Abschlußorgan (8)
gemäß der Erfindung auch sehr vorteilhaft unmittelbar am
Reaktor (43) angeordnet, und der Reaktor (43) auf Rollen
(44) schwenk- oder drehbeweglich gelagert werden. Das Ein-
und/oder Ausführen von Lanzen, Probennehmern, Reak
tionsmedien und dergl. wird besonders in der in Fig. 4
dargestellten Lage des Reaktors (43) ganz wesentlich
erleichtert.
Auch kann, wie die Fig. 5 und 6 zeigen, der Reaktor (45)
mit dem daran angeschlossenen Gasabzugsrohr (1) mit
Abschlußorgan (8) zwecks Probenentnahme und dergl. sehr
vorteilhaft schwenk- und/oder drehbeweglich angeordnet
werden.
Gegebenenfalls können, wie in den Fig. 7, 8, 9 und 10
dargestellt, an das Abschlußorgan (46) eines Reaktors auch
sehr vorteilhaft unterschiedlich ausgebildete, dreh-
und/oder schwenkbewegliche Ankoppelungselemente (47, 48,
49) angeschlossen werden. Um ein Verschwenken des Ankop
pelungselementes (47) gegenüber der vertikalen Achse (50)
zu ermöglichen, ist, wie Fig. 8 zeigt, dieses rohrförmig
und abgewinkelt ausgebildete Ankopplungselement mit einem
biegeelastischen Zwischenglied (51) versehen. Dieses in
der Fig. 8 dargestellte Ankoppelungselement (47) ist
besonders für die Einbringung von festen und/oder flüs
sigen Stoffen in den Reaktor geeignet.
Zum Ein- und/oder Ausführen von Brennerlanzen, Probenneh
mern und dergl. durch das Abschlußorgan (46) kann sehr
vorteilhaft das in Fig. 9 dargestellte, rohrförmige Ankop
pelungselement (48) benutzt werden, das ebenfalls mit
einem biegeelastischen Zwischenglied (52) versehen ist,
welches ein Verschwenken gegenüber der vertikalen Achse
(53) und somit gegenüber dem festehend angeordneten Reak
tor und dem damit festverbundenen Abschlußorgan (46)
ermöglicht.
Ferner kann es, wie Fig. 10 zeigt, auch zweckmäßig sein,
das Ankoppelungselement (49) mit einer vertikalen Achse
(54) drehbeweglich zu verbinden. Dieses im wesentlichen
glockenförmig ausgebildete Ankoppelungselement (49) ist
besonders geeignet für das Ein- und/oder Ausführen von
optischen Meß- und Kontrollorganen durch das erfindungs
gemäß ausgebildete Abschlußorgan und die Öffnung des Reak
tors. Darüberhinaus kann die Durchführung von Brennerlan
zen, Meß- und Kontrollorganen über das Abschlußorgan in
den Reaktor gemäß der Erfindung auch indirekt durch eine
Gasabzugshaube mit vertikaler oder auch schräger Anordnung
erfolgen.
Um die Zuführung von Feststoffen, insbesondere Zuschlag
stoffen, aus einem Bunker (55) in einen unter Über- oder
Unterdruck stehenden Reaktor (56) in einfacher Weise zu
ermöglichen, mündet, wie Fig. 11 zeigt, gemäß der Erfin
dung in das an die Schnellschlußkupplung (21) angeschlos
sene Schutzrohr (57) seitlich eine Bunkeraustragsleitung
(58). Der mittlere Teil (59) dieser Bunkeraustragsleitung
(58) ist teleskopartig verstellbar ausgebildet, so daß der
Teil (59) zusammen mit dem Schutzrohr (57) in Achsrichtung
nach unten oder nach oben verschoben bzw. verstellt werden
kann. Im Anschlußbereich an das Schutzrohr (57) ist die
Bunkeraustragsleitung (58) auf einer Tragrolle (60) abge
stützt, die beim Verstellen des teleskopartig ausgebilde
ten Rohrteils (59) auf einer parallel zur Bunkeraustrags
leitung (58) verlaufenden, feststehenden Ebene (61)
abrollt. Das Verstellen des Rohrteils (59) mit dem Schutz
rohr (57) erfolgt mit Hilfe eines Motors (62) auf mecha
nischem Wege. Die Verstellung des Rohrteils (59) kann
selbstverständlich auch mit Hilfe an sich bekannter
hydraulischer oder pneumatischer Verstelleinrichtungen
erfolgen. Ferner sind für die Zufuhr von Spül- und Sperr
gasen in den Bunker (55) und in die Bunkeraustragsleitung
(58) Leitungen (63, 64) und für den Abzug dieser Gase aus
dem Bunker (55) und aus der Bunkeraustragsleitung (58)
Abzugsleitungen (65, 66) an den Bunker (55) und an die
Bunkeraustragsleitung (58) angeschlossen. Die übrigen in
dieser Fig. 11 dargestellten Sperr- und Spülgasleitungen
(67, 68 und 69) entsprechen in ihrer Anordnung und Funk
tionsweise den in Fig. 1 dargestellten Leitungen (20, 25
und 24).
Bei diesem in Fig. 11 dargestellten Ausführungsbeispiel
befindet sich die Bunkeraustragsleitung (58) mit dem daran
angeschlossenen Schutzrohr (57) in der Position, bei der
die Feststoffe bzw. Zuschlagstoffe aus dem Bunker (55) in
den Reaktor (56) von oben eingeführt werden. Für den Ein
trag der Zuschlagstoffe in den Reaktor (56) ist hierbei
ein besonderes Rohr (70) vorgesehen, daß zuvor mit Hilfe
einer Hebe- und Senkeinrichtung (71) mit Antriebsmotor
(72) und Führungsstange (73) zentral von oben durch das
Schutzrohr (57) und den Rohrstutzen (74) eingeführt wurde.
Dieses Rohr (70), dessen Mündung bis in die Öffnung des
Reaktors (56) reicht, dient sehr vorteilhaft zum Schutze
des Rohrstutzens (74) und des Verschlußorganes (75) vor
Verschleiß, Anbackungen und dergleichen. Nach Beendigung
der Zuführung von Zuschlagstoffen oder dergleichen aus dem
Bunker (55) in den Reaktor (56) wird das Rohr (70) unter
Zuführung von Sperr- und Spülgasen entsprechend dem Aus
führungsbeispiel gemäß Fig. 1 mit Hilfe der Hebeeinrich
tung (71) nach oben herausgezogen, das Verschlußorgan (75)
geschlossen und das Schutzrohr (57) von der Schnellschluß
kupplung (21) gelöst. Der teleskopartig ausgebildete Rohr
teil (59) der Bunkerabzugsleitung (58) mit dem Schutzrohr
(57) wird dann mit Hilfe des Motors (62) nach oben
verschoben und dabei das Schutzrohr (57) von dem Ver
schlußorgan (75) abgehoben und das Verschlußorgan mit dem
Deckel (76) wiederum nach oben hin verschlossen. Das An-
und Abheben des faltenbalgartig ausgebildeten Unterteils
des Schutzrohres (57) kann hierbei gegebenenfalls sehr vor
teilhaft mit Hilfe eines Motors (77) unterstützt werden.
Im übrigen kann die Bunkerabzugsleitung (58) gegebenen
falls im Anschlußbereich des Bunkers (55) mit einem an
sich bekannten Drehgelenk ausgestattet und dadurch mit dem
Bunkeraustrag drehbeweglich verbunden werden. Dies ermög
licht sehr vorteilhaft die Beschickung mehrerer, um dem
Bunker (55) herum angeordneter, unter Über- oder Unter
druck stehender Behälter bzw. Reaktoren von einem Bunker
aus.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung kann daher mit ganz
besonderem Vorteil bei hochtemperierten und unter Unter
druck oder Überdruck stehenden Behältern, wie Kohleverga
sungsreaktoren, Konvertern, Schmelzöfen usw. eingesetzt
werden, um daraus während des Prozesses unter gasdichtem
Abschluß Proben aus Schmelzen, flüssigen Schlacken, Gasen
usw. zu entnehmen und/oder die Temperaturen, die Füll
stände, den Druck dieser Medien im Behälter zu messen,
oder den Verschleiß und die Ansatzbildungen im Behälter zu
kontrollieren sowie Materialverluste zu decken und
Zuschlagstoffe einzuführen.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Ein- und/oder Ausführen von Brenner
lanzen, Probenehmern, Meß- und Kontrollorganen sowie Reak
tionsmedien und dergl. durch die Öffnung in der Wandung
eines Behälters oder Gasabzugsrohres, insbesondere eines
unter Über- oder Unterdruck stehenden, fest oder beweglich
angeordneten pyrometallurgischen Reaktors, dadurch gekenn
zeichnet, daß an die Öffnung (3) in der Wandung des Behäl
ters (2, 43, 45) oder des Gasabzugrohres (1) ein Rohrstut
zen (7) angeschlossen ist, der im oberen Bereich mit
wenigstens einem Abschlußorgan (8) versehen ist, und der
seitlich mit Zu- und Ableitungen (13, 14, 18, 20) für gas
förmige Medien in Verbindung steht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abschlußorgan (8) aus einem hydraulisch oder
pneumatisch gesteuerten Schieber (9) besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Rohrstutzen (7) außen mit einem Mantel
(10) umgeben ist, an den Leitungen (11, 12) für die Zu-
und Abfuhr von Kühlmedien angeschlossen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das obere Ende des Rohrstutzens (7)
mit einer gas- und druckdichten Schnellschlußkupplung (21)
und einem Sicherheitsdeckel (19) versehen ist.
5. Vorrichtung nach einen der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schnellschlußkupplung (21)
als Bajonettverschluß ausgebildet ist, an die ein mit
einer Gleitringdichtung (23) im oberen Bereich und mit
Gas-Zu- und Ableitungen (24, 25, 26) ausgestattetes
Schutzrohr (22) angeschlossen ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenwandung des Behäl
ters (2) oder Gasabzugrohres (1) eine die Öffnung (3)
überdeckende und automatisch verschiebbare Platte (42)
angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gasabzugrohr (1) mit dem
Behälter (2) schwenkbeweglich verbunden ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das an die Schnellschlußkupp
lung (21) angeschlossene Schutzrohr (22, 47, 48) schwenk
beweglich ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in das an die Schnellschluß
kupplung (21) angeschlossene Schutzrohr (57) seitlich eine
Bunkeraustragsleitung (58) mündet, die teleskopartig ver
stellbar ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Bunker (55) und an die Bunkeraustragsleitung
(58) Zu- und Ableitungen (63, 64, 65, 66) für Sperr- und
Spülgase angeschlossen sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873729437 DE3729437A1 (de) | 1987-05-06 | 1987-09-03 | Vorrichtung zum ein- und/oder ausfuehren von brennerlanzen, probenehmern und dergl. durch die oeffnung eines behaelters |
JP16787788A JPS6468431A (en) | 1987-09-03 | 1988-07-07 | Apparatus for introducing and/or taking out burner lance, sampler and similar thing through opening of container |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3715018 | 1987-05-06 | ||
DE19873729437 DE3729437A1 (de) | 1987-05-06 | 1987-09-03 | Vorrichtung zum ein- und/oder ausfuehren von brennerlanzen, probenehmern und dergl. durch die oeffnung eines behaelters |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3729437A1 true DE3729437A1 (de) | 1988-11-17 |
Family
ID=25855257
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873729437 Withdrawn DE3729437A1 (de) | 1987-05-06 | 1987-09-03 | Vorrichtung zum ein- und/oder ausfuehren von brennerlanzen, probenehmern und dergl. durch die oeffnung eines behaelters |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3729437A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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DE102008013698A1 (de) * | 2008-03-11 | 2009-10-08 | Heraeus Electro-Nite International N.V. | Lanze zur Aufnahme eines Sensors oder Probennehmers für Metallschmelzen |
CN107677520A (zh) * | 2017-11-21 | 2018-02-09 | 中国石油大学(北京) | 一种天然气样品采集装置及采集方法 |
-
1987
- 1987-09-03 DE DE19873729437 patent/DE3729437A1/de not_active Withdrawn
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