DE10110798A1 - Baumodul und Baumodulsystem für die Erstellung flächiger Konstruktionen, insbesondere von Wänden - Google Patents
Baumodul und Baumodulsystem für die Erstellung flächiger Konstruktionen, insbesondere von WändenInfo
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Abstract
Es wird ein Baumodul und Baumodulsystem für die Erstellung flächiger Konstruktionen, insbesondere von Wänden, beschrieben, mit zwei parallel beabstandeten, plattenförmigen Wandteilen, mehreren Quer-Zwischenelementen (3) und rundum Nut- und Federelementen (7) in wechselseitiger Anordnung mit den benachbarten Baumodulen, einen Steckverbund bildend. Wesentlich ist, daß mindestens das Innere der beiden Wandteile ein in bekannter Weise hergestelltes Brettstapelelement (2) aus bestehenden Holzbrettstapeln ist, und daß nur zwei quer gerichetete Zwischenelemente vorgesehen sind, jeweils eines nahe der Modul-Schmalseite, die ihrerseits aus mindestens zwei parallelen, vertikal beabstandeten Querstegen (3) bestehen, die mit ihren Enden in den Wandteilen (1, 2) befestigt sind, diese durchsetzend.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Baumodul für die Erstellung flächiger Kon
struktionen insbesondere von Wänden nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
sowie auf ein Baumodulsystem, wie es zur Erstellung insbesondere von soge
nannten Holzklimawänden von Gebäuden Verwendung findet.
Solcherart Holzmodule sind in unterschiedlichsten Bauweisen bereits bekannt.
So ist aus dem DE 2 03 130 U1 eine Holzmassiv-Klimawand bekannt, die im we
sentlichen aus einer aus dicht an dicht aneinander angeordnet miteinander ver
bundenen Holzbohlen oder -brettern zusammengesetzten Bretterstapelwand und
einer Fassadenplatte als äußeren Wandteil besteht, wobei diese beiden Wand
teile mit über plattenförmigen Querrippen auf Abstand gehalten werden und der
Zwischenraum mit Dämmstoff aufgefüllt ist. Die Rippenplatten sind einerseits je
weils zwischen zwei Holzbohlen der inneren Brettstapelwand angeordnet und mit
diesen verbunden, während auf der entgegengesetzten Stirnseite der Rippen
platten die Fassadenplatte befestigt ist. Es handelt sich dabei um große, vorge
fertigte Wandteile mit Breiten bis zu 3,5 m und Längen bis zu 15 m und mehr,
wobei die Rippenplatten eine Dicke von ca. 4 cm aufweisen. Dies sind somit sehr
große Fertigbauteile, die in Selbstbauweise nicht verarbeitet werden können.
Aus der EP 0 744 507 A1 ist ein Baumodul für stirnflächige Konstruktionen insbe
sondere von Wänden bekannt, das aus zwei parallel beabstandeten plattenförmi
gen Wandteilen besteht, zwischen denen ein Kernelement vorgesehen ist, beste
hend aus einer mittigen, zu den beiden Wandteilen parallelen Wand und aus
mehreren in Vertikalrichtung geführten stabförmigen Zwischenelementen, die als
Abstands- und Verbindungselement zu den beiden äußeren Wandteilen dienen.
Der Raum zwischen den beiden Wandteilen ist somit in viele kleine vertikale, mit
einander nicht kommunizierende Schächte aufgeteilt, die dazu bestimmt sind,
Installationsleitungen aufzunehmen. Abgesehen davon, daß durch die vielen
Zwischenelemente auch eine hohe Anzahl von Wärmebrücken vorhanden sind,
kann in die zwischen ihnen verbleibenden Schmalschächte auch nur wenig und
dann auch sehr schwierig zusätzliches Dämmmaterial eingebracht werden, so
daß diese bekannten Baumodule eine Nur-Schalldämmung ermöglichen und
auch in der Herstellung relativ aufwendig sind. Zur Aufnahme von Querschüben
sind in die Stirnseiten der Platten Nuten oder Kämme ein- bzw. herausgearbeitet,
so daß über- bzw. nebeneinander angeordnete Baumodule der so entstehenden
Nut- und Feder-Verbindungselemente zusammensteckbar sind. Zur Aufnahme
von Längsschüben ist die Mittelplatte verzahnt ausgebildet; alles in allem somit
eine recht komplizierte Ausführungsform.
Schließlich ist aus der WO 97/39204 ein Baumodul für die Erstellung flächiger
Konstruktionen bekannt, bei dem der zwischen den beiden Wandteilen angeord
nete Modulkern aus jeweils zwei vertikal beabstandeten Längsleisten besteht,
zwischen denen mehrere vertikal sich erstreckende Zwischenstege befestigt sind.
Hier werden durch die mehreren durchgehenden Zwischenstäbe schmale Verti
kalkanäle gebildet, die sich auf der gesamten Wandhöhe erstrecken, so daß das
gleichmäßige Einbringen von Material schwierig, wenn nicht unmöglich ist. Auch
sind die beiden Wandteile gleich dünn und dürften z. B. für tragende Außenwände
nicht ausreichend stark sein, abgesehen davon, daß ein optimales Raumklima
nicht sichergestellt ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Baumodul sowie ein Baumodulsystem obenge
nannter Gattung anzugeben, wodurch ein preiswertes Holzbauelement bereitge
stellt wird, das leicht zu verarbeiten ist, d. h. eine ökologische Selbstbauweise er
möglicht, optimale Dämmeigenschaften, insbesondere Wärmedämmeigenschaf
ten aufweist und zudem preiswert in der Herstellung ist. Diese Aufgabe wird
durch ein Baumodul mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Baumodulsy
stem mit den Merkmalen des Anspruchs 17 gelöst. Die entsprechend rückbezo
genen Unteransprüchen sind durch jeweils vorteilhafte Ausgestaltungen gekenn
zeichnet. Demgemäß besteht zumindest das Innere der beiden Wandteile des
Baumoduls aus einem Brettstapelelement aus stehenden Holzbrettstapeln, die in
an sich bekannter Weise durch Kleben, Nageln oder Dübeln aneinander gereiht
stehender Holzbohlen/Holzbrettern erstellt sind. Die beiden Wandteile werden
durch nur zwei quer gerichtete Zwischenelemente zusammengehalten, jeweils
eines nahe der Baumodul-Schmalseite. Die Zwischenelemente bestehen ihrer
seits aus mindestens zwei zueinander parallelen, vertikal beabstandeten Quer
stegen, die mit ihren Enden in den Wandteilen befestigt sind, diese durchsetzend.
Es sind somit insgesamt vier relativ schmale Querstege vorhanden, die aus dem
einen Wandteil in das andere hineinführen, die Wandteile entsprechend auf Ab
stand zueinander festhaltend, so daß durch diese "vierarmige" Koppelung der
beiden Wandteile eine maximal durchgängige Öffnung zwischen diesen beiden
Wandstapeln vorhanden ist. Es ist somit eine optimale vertikale und auch hori
zontale Durchgängigkeit vorhanden, so daß in diesen sehr offenen Zwischen
raum, insbesondere bei fertig aufgezogener Wand, sehr gleichmäßig Dämmma
terial, z. B. durch Einschütten oder Einblasen, eingebracht werden kann.
In vorteilhafter Weise können die Querstege schmale Leisten sein, die zwischen
den Brettern der Brettstapel-Wandteile mit befestigt bzw. über deren Enden in
diesen mit integriert sind und vorzugsweise während der Fertigung der Brettsta
pelelemente gleich mit eingebracht, also gleich mit verklebt, geschraubt oder ver
dübelt werden.
Die Querstege können in sehr vorteilhafter Weise auch einfache Hartholz-
Rundstäbe bzw. -dübel sein, die nach Fertigstellung der jeweiligen beiden Wand
teile, nach Einbringung entsprechender Querbohrungen in diese, mit ihren Enden
in an sich bekannter Weise z. B. eingepreßt werden. Es ist zu erkennen, daß ins
besondere durch die Quersteg-Dübel-Abstandhalter eine besonders gute Durch
gängigkeit vorhanden ist, was der Einbringung von Dämmmaterial äußerst för
derlich ist, und auch die Schall- und Wärmeüberbrückung zwischen den beiden
Wandteilen auf ein Minimum reduziert.
Erfindungsgemäß können beide Wandelemente Brettstapelelemente sein. Es
kann jedoch auch das äußere Wandteil anders gestellt sein, z. B. als Massivholz
platte, auf die eine zweite Massivholzplatte oder eine aussteifende Ökoplatte
aufgesetzt ist oder durch eine Platte mit zwei Längsleisten. Immer jedoch ist das
innere, dickere Wandteil ein Brettstapelelement, wie nachfolgend ausführlich dar
gelegt wird.
Von besonderem Vorteil ist, wenn beide Wandteile Brettstapelelemente sind. Da
bei kann das innere, dickere Wandteil 5-15 cm und das äußere Wandteil ledig
lich 1,5-8 cm dick sein. Es befindet sich somit der Großteil der Holzmasse im
mer auf der Innenseite, wodurch sich ein gutes Speichervermögen und ein be
hagliches Raumklima ergibt.
Erfindungsgemäß wird der zumindest dicke Querkräfte aufnehmende Steckver
bund aus Nut- und Federelementen gebildet, die an die aus den Stapelelementen
bestehenden Wandteilen durch direktes Einfräsen von Stufen, in die entspre
chende Stufen neben- und/oder darüber angeordneter weiterer Baumodule ver
zahnend eingreifen. Dabei ist jeweils auf der einen Wandteilseite, z. B. der äuße
ren Wandteilseite, eine Längs- und eine Schmalkante mit einer Stufe versehen,
z. B. die obere Außenkante und die rechte Schmalkante, während die andere
Wandteilseite, also z. B. die Innenseite die beiden anderen Kanten, z. B. die unte
re Längskante und die linke Schmalkante mit einer entsprechenden Stufe verse
hen sind. Diese Stufungen sind an beiden Wandteilen spiegelsymmetrisch einge
bracht, so daß ein optimales Stecksystem vorhanden ist, bei dem jeweils die un
tere Stufung eines Baumoduls die obere Stufung des darunter liegenden Baumo
duls ist, also in Querrichtung umschließt, wodurch eine optimale Querkraftauf
nahme vorhanden ist.
Selbstverständlich können die Stufen in einen Wandteil nicht wechselweise, also
zwei Kanten-Stufen auf einer Wandteilseite und die beiden anderen Kanten-
Stufen auf der anderen Wandteilseite, eingebracht sein, sondern es können auch
die Stufen an allen vier Kanten auf der gleichen Wandteilseite vorgesehen sein;
dies selbstverständlich ebenfalls in spiegelsymmetrischer Anordnung, um ein
Querkräfte aufnehmendes echtes System zu erhalten. So werden Baumodule
bereitgestellt, die jeweils Außennuten aufweisen und andere, die Innennuten
aufweisen, es wird also jeweils ein Positiv-Baumodul und ein Negativ-Baumodul
bereitgestellt. Zwar ist die Einbringung aller Stufen bzw. Falze auf einer Wand
teilseite fertigungsmäßig günstiger, jedoch ist durch die Positiv-Negativ-
Ausführungsformen der Nachteil gegeben, daß auf einen Positivstein immer ein
Negativstein zu folgen hat und zudem, daß die Koppelung zwischen zwei neben
einander angeordneten Steinen durch zusätzliche Koppelungsfeisten vorzuneh
men ist, die ordnungsgemäß auch nur jeweils auf der Positiv-Baumodul-Reihe
von außen aufbringbar sind.
Von Vorteil ist auch, wenn das Stecksystem an den beiden relativ dicken
Brettstapel-Wandteilen nicht durch Einbringung in diese von eingefrästen Stufen
bzw. Falzen vorgenommen wird, sondern der Einsteckverbund dadurch realisiert
werden kann, daß auf die dicken Brettstapelwandteile jeweils außen je eine dün
nere, aussteifende Platte von im wesentlichen gleicher Breite und Länge befestigt
ist, die im Verhältnis zu den Wandteilen jeweils in Horizontal- und in Vertikalrich
tung um die entsprechende Steck- oder Stufenlänge versetzt befestigt sind. Beim
Aufsetzen und Hintereinandersetzen dieser "beplankten" Baumodule umgreifen
jeweils die dünnen, aufgesetzten Platten mit ihrem stehenden Versatzenden die
beiden Wandteile des darunter- bzw. entsprechend daneben gesetzten, in glei
cher Weise beplankten Baumoduls. Dabei sind die aussteifenden Platten/Planken
in an sich bekannter Weise durch Nageln, Schrauben oder Kleben an den
Wandteilen außen befestigt. Sie erlauben aber auch ein Vernageln oder Ver
schrauben jeweils mit dem darunter, darüber oder daneben liegenden Baumodul
an den Überlappungsstellen, also in den Streifenzonen, in denen die Platten das
benachbarte Wandteil übergreifen. So wird gleichzeitig eine zusätzliche Ausstei
fung der gesamten Wand und eine Längskräfte aufnehmende Koppelung der in
eine Wand eingebrachten Baumodule erreicht. Als aussteifende Platten, die eine
Dicke von ca. 1-3 cm aufweisen können, sind biologische oder Ökoplatten ver
wendbar, wie z. B. Heraklit-OSB- oder Naturaplatten oder dazu gleichwertig.
Erfindungsgemäß kann das äußere, dünnere Wandteil aus zwei aufeinander lie
genden Holzplatten bestehen, die zur Bildung von Nut- und Federelementen in
Vertikal- und Horizontalrichtung entsprechend stufig versetzt zueinander befestigt
sind, wobei auch hier die äußere der beiden Platten eine Ökoplatte sein kann. So
kann das äußere Wandteil eine z. B. mindestens 20 mm starke Massivholzplatte
sein, auf der entweder eine zweite Massivholzplatte gleicher Stärke oder eine
aussteifende Ökoplatte so aufgesetzt ist, daß sich das vorhergehend erwähnte
Steckrastersystem ergibt. Das innere Wandteil ist selbstverständlich ein Holzsta
pelelement, das vorzugsweise mindestens 6 cm sein sollte, um optimale Festig
keits- und Dämmergebnisse zu erhalten.
Das äußere Wandteil kann aber in weiterer Ausführung auch aus einer äußeren
Holzplatte und aus zwei inneren, in Vertikalrichtung beabstandet befestigten
Längsleisten bestehen, die jeweils so in Vertikal- und Horizontalrichtung versetzt
zur Außenplatte befestigt sind, daß entsprechende Nut- und Federelemente vor
handen sind. So sind z. B. beide Leisten mit ihren jeweiligen Kanten nicht bündig
mit den Kanten der Außenplatte befestigt, sondern um die gleiche Höhe nach
oben bzw. in Längsrichtung verschoben befestigt, so daß entsprechende Steck
raster-Stufungen erhalten werden. Die Abstands-Querdübel sind dann selbstver
ständlich so in das innere Wandteil eingesetzt, daß sie in Höhe der Längsleisten,
durch diese hindurch in die äußere Platte hineinreichen.
Um auch Längsschübe zusätzlich aufzunehmen, sind unterschiedliche Maßnah
men möglich. So können vorzugsweise an dem breiteren Innenwandteil Dübel-
Steckverbindungen vorgesehen sein, wofür jeweils an der unteren Schmalseite
dieses Wandteils mindestens ein, vorzugsweise zwei Dübel herausragend vorge
sehen sein können, während in entsprechend fluchtender Anordnung an der obe
ren Schmalseite korrespondierende Dübelbohrungen vorzusehen sind.
Es können jedoch auch z. B. an der Oberseite eines Baumoduls dieses über die
ganze Breite überspannende Querleisten so aufgesetzt sein, daß sie mit ihren
Enden in die obere Steckstufe hineinreichen, während an der Baumodulunter
seite korrespondierende Nuten vorgesehen sind. Statt durchgehender Leisten
können aber auch nur entsprechende Querklötze der jeweiligen Wandbreite an
geordnet werden, die den Längsschub aufnehmen.
Es hat sich aus der Praxis heraus erwiesen, daß sich für die Baumodule Abmes
sungen von l = 20-75 cm, b = 10-50 cm, h = 10-100 cm anbieten, wobei vor
zugsweise Abmessungen von 50 × 25 × 32,5 cm zu verwenden sind. Selbstver
ständlich sind, um eine gewünschte Wandöffnungs-Höhe zu erreichen, höhere
und/oder niedrigere Baumodule bereitstellbar. Zudem sind entsprechende Bau
modul-Ausführungen als Eindecker, Abschlußprofile links und rechts, Fenster
bzw. Türstürze usw. in gleicher, korrespondierende Bauweise bereitstellbar.
So können zudem Eckmodule vorgesehen werden, die einen jeweils formschö
nen, glatten Eckabschluß erlauben, also ohne daß eine seitliche Baumodul-
Öffnung am Eck sichtbar bleibt. Hierfür sind erste Eckmodule vorgesehen, die
eine Schmal-Stirnfläche ohne Nut-Feder-Elemente aufweisen, also ungestuft
enden, während zweite Eck-Baumodule vorgesehen sind, die am einen Ende
ebenfalls stumpf enden, bei denen jedoch das Innenwandteil entsprechend der
Breite eines Baumoduls gekürzt ist. So läßt sich das erste Eck-Baumodul in die
so vorgesehene seitliche Öffnung des zweiten Eck-Baumoduls einschieben, wo
durch die beiden Außenwandteile der übers Eck stehenden beiden Baumodule
zu einem geschlossenen Eck aneinander stehen, während auch die Innenwand
teile entsprechend glatt aneinander stehen. Wird dann zusätzlich noch an dem
ersten Eck-Baumodul innenseitig, d. h. auf der nach innen weisenden Seite der
Innenwand, eine längsgerichtete Anschlagsseite so angebracht, daß die Innen
wand des zweiten Eck-Baumoduls beim Ineinanderstecken der beiden Eck-
Baumodule sich an dieser Leiste innenseitig abstützt, dann wird dieser Eckver
bindung auch gleichzeitig ein guter Halt verliehen, der dann noch durch Nageln,
Schrauben oder Dübeln der sich überlappenden Wandteile optimal verstärkbar
ist.
Es werden somit Baumodule und durch diese ein Baumodulsystem bzw. ein
Steckraster-System bereitgestellt, durch das es jedermann nach kurzer, fachli
cher Einweisung möglich ist, ein Holzhaus weitgehend im Selbstbau zu erstellen.
Das Baumodul (Holzstapelstein) ist überwiegend aus preislich günstigem
Schwach-, Rest- und Bruchholz erstellbar. Es wird somit, zumindest für die Aus
führung mit zwei Brettstapelelement-Wandteilen, kein Profilholz verwendet. Es
wird insbesondere den Waldbauern und der gesamten Holzwirtschaft eine Ab
satzmöglichkeit für schlecht verkaufbares einheimisches Nadelholz geboten.
Es handelt sich hier insgesamt um eine ökologisch und wohnklimatisch interes
sante Konstruktion, mit der eine Holzmassivklimawand erstellbar ist, die folgende
Vorteile aufweist:
- - verbessertes Raumklima (Wärmeschutz),
- - geringe Heizkosten,
- - guter Schallschutz,
- - erheblich niedrigere Baukosten,
- - hohes Eigenleistungsangebot,
- - Nutzung regional verfügbarer Nutz- und Abfallholzes,
- - günstige CO2-Bilanz,
- - Passivhaus-Standard jederzeit möglich.
Wie bereits vorerwähnt, befindet sich der Großteil der Holzmasse bei der unter
Verwendung des erfindungsgemäßen Baumodulsystems aufgezogenen Wand
immer an der Innenseite, wodurch sich ein gutes Speichervermögen und ein be
hagliches Raumklima ergibt. Der optimal durchgängige Zwischenraum des Bau
moduls dient insbesondere der Wärmedämmung. Das leicht in diesen Zwischen
raum einzubringende lose Dämmmaterial kann z. B. aus Korkgranulat, Holzspä
nen, Hanfschaben, Zellulose usw. bestehen, das während des Baus eingebracht
werden kann, also jeweils nach Einlegen einer Reihe von Stapelsteinen. Die
Dämmstoffe können jedoch auch nachträglich, d. h. nach Fertigstellung der ge
samten Wand, optimal eingeblasen werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Baumodulsystem kann auf Dampfsperren oder
-bremsen verzichtet werden. Die Luftdichtheit ist bereits durch die Fugenüberlap
pung des Stecksystems zum Großteil realisiert und kann noch verbessert werden
durch eine Beplankung mit OSB- oder Naturaplatten, insbesondere wenn die Fu
gen zusätzlich abgeklebt werden.
Beim Hochziehen einer Wand unter Zuhilfenahme der erfindungsgemäßen Bau
module bzw. des Baumodulsystems wird die erste Reihe von Baumodulen vom
Selbstbauer auf einer bereits erstellten Bodenschwelle angelegt und mechanisch
darauf befestigt. So wird Steinreihe auf Steinreihe aufgebaut und im Rasterbe
reich verschraubt oder genagelt. Die raumhohe Außenmauer kann dann innen
mit einer aussteifenden OSB- oder Naturplatte beplankt werden. Selbstver
ständlich sind auch andere biologische Platten verwendbar. Die weitere Gestal
tung der raumseitigen Außenwand beinhaltet auch die vorgesetzte Installationse
bene mit einer Verkleidung nach Wahl. Die Außenverkleidung kann entweder
eine vorgehängte hinterlüftete Fassade oder auf einem Putzträger sein. In beiden
Fällen wird darunter eine diffusionsoffene Holzweichfaserplatte montiert.
Das erfindungsgemäße Wandelement zeichnet sich, bei hohem Wärmedämm
vermögen, durch eine hohe Atmungsaktivität aus und trägt damit zu einem ange
nehmen Raumklima bei. Im Hinblick auf diese Eigenschaften, insbesondere das
homogene Wärmedämmvermögen erweist sich das erfindungsgemäße Bauele
ment unter baubiologischen Gesichtspunkten als besonders vorteilhaft. Zudem ist
die Herstellung des Baumoduls in Holzhandwerksbetrieben möglich und erfor
dert keine großindustrielle Fertigung mit Spezialmaschinen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von mehreren Ausführungsbeispielen
unter Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Perspektivansicht auf ein Basis-Baumodul;
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Baumodul nach Fig. 1;
Fig. 3 eine Perspektivansicht auf ein Baumodul mit Steckraster-System
aus austeifenden Platten;
Fig. 4 eine Draufsicht auf das Baumodul nach Fig. 3;
Fig. 5 eine Perspektivansicht auf ein Baumodul mit gefräßtem Wechsel
falz-Stecksystem;
Fig. 6 eine Seitenansicht auf das Baumodul nach Fig. 5;
Fig. 7 eine Stirnansicht auf das Baumodul nach Fig. 5;
Fig. 8 eine Draufsicht auf das Baumodul nach Fig. 5;
Fig. 9 eine Perspektivansicht eines Baumoduls mit dem Innenwandteil mit
gefräßtem Falz und äußeren Wandmodul mit zwei versetzten Holz
platten;
Fig. 10 Perspektivansicht ähnlich wie in Fig. 9, mit dem Innenwandteil be
stehend aus einer Platte und zwei an dieser versetzt angeordneten
Längsleisten;
Fig. 11 eine Draufsicht auf zwei Eck-Baumodule in angenähertem Monta
gezustand;
Fig. 12 eine Draufsicht wie in Fig. 11 in fertigmontierten Zustand der Eck
module;
Fig. 13 eine Perspektivansicht auf ein Baumodul wie in Fig. 5, mit Längs-
Schubstabilisator in Form von Querleisten;
Fig. 14 eine Perspektivansicht auf ein Baumodul nach Fig. 10 mit Dübel-
Längs-Schubstabilisator;
Fig. 15 einen schematischen Längsschnitt durch einen Baumodul-System
als Fertigwand;
Fig. 16 ein Teilschnitt durch ein Baumodul-System als Deckenanschluss;
Fig. 17 ein Teilschnitt durch ein Baumodul-System als Dachanschluss; und
Fig. 18 ein Musterwandschema mit Horizontalschubsicherung.
Die Erprobungsphase des Holzstapelsteins brachte neue, für die angestrebte Produktion
wichtige Erkenntnisse.
Der Holzstapelstein A mit den beidseits angebrachten aussteifenden Platten (5) für das
Steckraster-System ist in der Produktion teuer. (Man bedenke nur den Mehrpreis der
aussteifenden Platten.)
Der Holzstapelstein B ist in der Produktion durch sein gefrästes Wechselfalz-Stecksystem
preislich günstiger.
Das vom Holzmassivhaus gewünschte Raumklima ist durch zwei gleichstarke (1 + 2), bzw.
durch einen stärkeren inneren Brettstapel (2) leicht zu erreichen.
Des Holzstapelstein C ist ein Kompromiß der Holzstapelsteine A und B.
Der äußere Brettstapel (1) von A wird durch eine Massivholzplatte (9) ersetzt. Auf die mindestens
20 mm starke Massivholzplatte (9) wird entweder eine 2. Massivholzplatte (9) oder eine
aussteifende Ökoplatte (5) so aufgesetzt, daß sich das Steckrastersystem (4) ergibt.
Der Herstellungspreis des Holzstapelsteins kann durch die Variante C erheblich gedrückt
werden. Es ist jedoch zu berücksichtigen, daß der innere Brettstapel (2) beim Typ C
mindestens 6 cm stark sein muß.
Der Holzstapelstein D ist die preislich günstigste Form.
Der äußere Brettstapel (1) wird durch eine 20 mm starke Massivholzplatte (9) mit 2
austeifenden Querholzern (10) ersetzt. Die Querhölzer (10) sind so angebracht, daß wiederum
das Steckraster-System (4) erreicht wird.
Es bleibt dem Bauherren überlassen, ob er die massive Vollholzbauart z. B. Typ B oder die
preislich und konstruktiv interessantere Variante D wählt.
Mit den Holzstapelsteinen Typ A, B, C oder D wird dem Holzhaus-Interessenten ein
qualitatives, hochwertiges Selbstbau-System geboten. Mit diesem System ist durch
Veränderung der Abstandshalter (3) jederzeit der preislich interessante Passivhaus-Standard
zu verwirklichen.
1
Brettstapel außen
2
Brettstapel innen
3
Abstandshalter
4
Steckraster (Nut und Feder-System)
5
Aussteifende Platten
6
Hohlraum für Schüttisolierung
7
Wechselfalz (Steckraster)
8
Hartholzdübel
9
Schichtholzplatte
10
Querholz
11
Richtschwelle
12
Isolierung
13
Randabschluß
14
Abdeckung
15
Aussteifende Platte
16
Innere Lattung
17
Installationsebene
18
Fermacell- oder Gipskartonplatte
19
Weichfaserplatte
20
Außenverkleidung oder Putz
21
Außenlattung
22
Holzfassade
23
Eindecker mit Führungsnase für Decke
24
Eindecker als Ringanker
25
Brettstapeldecke oder Balkendecke
26
Brettstapeldach
27
Abschlußprofil links
28
Abschlußprofil rechts
29
Bodenplatte (Kellerdecke)
30
Nagelung oder Verschraubung
31
1. Eckmodul (Anschlußmodul)
32
2. Eckmodul
33
Anschlagseite
34
Querleiste
35
Ansatznase
36
Quernut
37
Dübelbohrung
38
Dübel
Claims (18)
1. Baumodul für die Erstellung flächiger Konstruktionen, insbesondere von
Wänden mit
- - zwei parallel beabstandeten plattenförmigen Wandteilen,
- - mehreren, quer zwischen den Wandteilen verlaufenden, diese miteinander verbindenden Zwischenelementen,
- - rundum stirnseitigen Nut- und Federelementen, die in wechselseitiger Anord nung mit dem jeweils benachbarten Baumodul zusammenwirken, einen Quer kräfte aufnehmenden Steckverbund bildend,
- - daß mindestens das Innere der beiden Wandteile ein in bekannter Weise durch Kleben, Nageln oder Dübeln hergestelltes Brettstapelelement aus ste henden Holzbrettstapeln ist,
- - daß nur zwei quer gerichtete Zwischenelemente vorgesehen sind, jeweils ei nes nahe der Modul-Schmalseite, die ihrerseits aus mindestens zwei paralle len, vertikal beabstandeten Querstegen bestehen, die mit ihren Enden in den Wandteilen befestigt sind, diese durchsetzend.
2. Baumodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Querstege Leisten sind, die zwischen den
Brettern der Brettstapel-Wände mitbefestigt sind, vorzugsweise während der Fer
tigung der Brettstapelelemente mit eingebracht sind.
3. Baumodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Querstege Hartholz-Rundstäbe bzw. Dübel
sind.
4. Baumodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß beide Wandelemente Holzstapelelemente sind.
5. Baumodul nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Nut- und Federelemente aus jeweils an Längs-
und Schmalseite der Baustapelelemente direkt eingefrästen Stufen gebildet sind,
wobei vorzugsweise die obere Längsseite und die eine Schmalseite eine äußere
Nut aufweist, während in die untere Längsseite und in die andere Schmalseite
eine innere Nut eingearbeitet ist, einen Wechselfalz bildend.
6. Baumodul nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stufen jeweils so eingearbeitet sind, daß so
wohl in horizontalem als auch in vertikalem Schnitt durch ein Baumodul eine
Spiegelsymmetrie vorhanden ist.
7. Baumodul nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der innere Wandteil mit einer Dicke von ca. 5-15 cm
wesentlich stärker ist als der äußere Wandteil mit einer Dicke von 1,5-8 cm.
8. Baumodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Brettstapelelemente aus stehend aneinander
gesetzten Holzbohlen bzw. -brettern mit einer Stärke von 15-50 mm gefertigt
sind.
9. Baumodul nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß außen an den beiden Wandteilen je eine dünnere,
aussteifende Platte von im wesentlichen gleicher Breite und Länge in Horizontal-
und Vertikalrichtung versetzt so befestigt sind, daß durch den Versatz Nut- und
Federelemente gebildet sind, wobei die aussteifenden Platten in bekannter Weise
durch Nageln, Schrauben oder Kleben an den Wandteilen befestigt sind.
10. Baumodul nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die aussteifenden Platten eine Dicke von ca. 1-3 cm
aufweisen und sogenannte biologische oder Ökoplatten sind, wie z. B. Herklit-
OSB- oder Naturaplatten oder gleichwertige.
11. Baumodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das äußere, dünnere Wandteil aus zwei aufeinan
derliegenden Holzplatten besteht, die zur Bildung von Nut- und Federelementen
in Vertikal- und Horizontalrichtung entsprechend versetzt zueinander befestigt
sind, wobei die äußere dieser beiden Platten eine Ökoplatte sein kann.
12. Baumodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das äußere Wandteil aus einer äußeren Holzplatte
und aus zwei inneren, an dieser befestigten Längsleisten besteht, die so in Verti
kal- und Horizontalrichtung versetzt zur Außenplatte befestigt sind, daß entspre
chende Nut- und Federelemente vorhanden sind, wobei die die Wandelemente
quer verbindenden Hartholzdübel in Höhe der Leisten, diese durchdringend, an
geordnet sind.
13. Baumodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufnahme von Längsschüben an den oberen
und unteren Flächen des inneren, stärkeren Brettstapel-Wandteils zusammenwir
kende Steck- bzw. Formschlußelemente, wie quer weisende Nut- und Federele
mente in Form von Querleisten oder -blöckchen oder vertikal weisende Steckdü
bel mit entsprechenden Bohrungen vorgesehen sind.
14. Baumodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufnahme von Längsschüben die Baumodule
durch Quer-Nageln oder -Verschrauben in Höhe der Nut- und Federelemente
miteinander verbunden sind.
15. Baumodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Baumodule Abmessungen aufweisen
von l = 20-75 cm, b = 10-50 cm, h = 10-175 cm, vorzugsweise von
50 × 25 × 32,5 cm (12,5 cm Raster).
16. Baumodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß erste Eck-Baumodule vorgesehen sind, deren je
weilige Eck-Stirnflächen keine Nut-Feder-Elemente aufweisen und daß zweite
Eck-Baumodule vorgesehen sind, die mit den ersten Eck-Baumodulen jeweils zu
einem Eck zusammensetzbar sind, deren Innenwand an der zur Ecke weisenden
Seite um die Dicke des ersten Baumoduls gekürzt ist, wobei die dieser Seite zu
geöffneten beiden Eckstege nahe des Endes der gekürzten Wand angeordnet
sind und wobei an der Innenwand des ersten Eck-Baumoduls eine Vertikal-
Anschlagleiste befestigt ist, die in montiertem Zustand der beiden Eck-
Baumodule durch die gekürzte Innenwand des zweiten Baumoduls umgriffen
wird.
17. Baumodulsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß jeweils mehrere Baumodule in Hoch- und längs
richtung außen abdeckende, mit den Baumodulen über Schrauben oder Nageln
verbundene Aussteifungsplatten vorgesehen ist, deren Länge vorzugsweise die
gesamte Wandhöhe ausmacht.
18. Baumodulsystem für die Erstellung flächiger Konstruktionen, insbesondere
von Wänden, dadurch gekennzeichnet, daß als Standardbaumodule Baumodule
nach Anspruch 1-15 neben- und übereinander querkraftschlüssig, jeweils einen
Streckverbund bildend, und zur Erstellung von Gebäudeecken Eckmodule nach
Anspruch 16 verwendet werden.
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