DE10110631A1 - Kippzapfenaufnahme für Kippschließvorrichtung - Google Patents
Kippzapfenaufnahme für KippschließvorrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Beschlagsystem für Dreh/Kippflügel von Fenstern oder Türen, welches in der unteren Ecke gegenüber der vertikalen Drehachse des Flügels ein am Rahmen befestigtes Kippzapfenlager zur Aufnahme eines an der entsprechenden, freien Ecke des Flügels befestigten Kippzapfens aufweist. DOLLAR A Aufgrund der Bewegung der freien unteren Flügelecke beim Öffnen ist der Kippzapfen üblicherweise mit großem Spiel im Kippzapfenlager aufgenommen. Ziel der Erfindung ist ein Beschlagsystem, welches bei voller Funktionsfähigkeit eine definierte Führung des Kippzapfens ermöglicht. DOLLAR A Diese Ziel wird dadurch erreicht, daß das Kippzapfenlager den Kippzapfen rechtwinklig zur Rahmenebene mit geringem Spiel umfaßt und daß Kippzapfenlager und Kippzapfen derart zusammenwirken, daß beim Verstellen des Flügelbeschlags von der Dreh- in die Kippstellung die Flügelecke mit dem Kippzapfen in Öffnungsrichtung bezüglich des Rahmens verschoben wird. Hierzu wird z. B. das Kippzapfenlager 17 durch eine oben offene Führungsnut gebildet, welche einen oberen, schräg zur Rahmenebene verlaufenden Abschnitt 28 sowie einen parallel zur Rahmenebene verlaufenden Abschnitt 29 umfaßt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Beschlagsystem für Dreh/Kippflügel von Fenstern
oder Türen, welche sowohl um eine auf einer Seite verlaufende vertikale
Achse drehbar als auch um eine im unteren Bereich des Flügels verlaufende
horizontale Achse kippbar an einem festen Rahmen befestigt sind, wobei das
Beschlagsystem in der unteren Ecke der der Drehachse gegenüberliegenden
Seite ein am Rahmen befestigtes Kippzapfenlager zur Aufnahme eines an der
entsprechenden Ecke des Flügels befestigten Kippzapfens aufweist.
Derartige Beschlagsysteme werden üblicherweise durch einen Griff betätigt,
der um eine senkrecht zur Flügelebene verlaufende Achse um etwa 180°
verschwenkbar ist. Der Griff ist auf der aufschwenkbaren Seite des Flügels
angeordnet und kann zum Öffnen und Schließen des Flügels ergriffen
werden. Die Treibstange treibt Riegelvorrichtungen, welche in der Falz
zwischen Flügel und Rahmen angeordnet sind. Über Eckumlenker wird die
Bewegung der Treibstange auf eine Treibstange in der oberen Flügelfalz
übertragen, welche die Verriegelung und Entriegelung eines in der oberen
Flügelfalz angeordneten Scherenbeschlages bewirkt. Der Scherenbeschlag ist
im Bereich der Schwenkachse des Flügels mit dem Festrahmen verbunden
und in der Schwenkstellung des Flügels in der oberen Flügelfalz arretiert.
Bei geschlossenem Flügel kann durch weiteres Verdrehen des Griffes das
Beschlagsystem von der Schwenkstellung in die Kippstellung verstellt
werden, wobei der Kippzapfen in das Kippzapfenlager hinein bewegt wird
und der Scherenbeschlag in der oberen Flügelfalz entriegelt wird, so daß er
ein Aufschwenken des oberen Flügelrandes gegenüber dem Festrahmen um
eine gewisse Strecke zuläßt, wobei die Schwenkachse des Flügels im
wesentlichen horizontal und parallel zum unteren Flügelrand verläuft.
Der durch die Treibstange betätigbare Kippzapfen liegt in der Flügelfalz und
greift in ein Schließteil ein, welches in der Rahmenfalz angeordnet ist und
das Kippzapfenlager umfaßt. Dagegen liegt der Kippunkt an der zweiten
unteren Ecke, welche dem Kippzapfen und Kippzapfenlager gegenüberliegt,
meist außerhalb und vor der Flügelebene. Dieser zweite Kippunkt wird
durch ein auf den Flügel und auf den Rahmen aufgeschraubtes Gelenkband
gebildet, welches eine Drehbewegung und eine Kippbewegung zuläßt. Da
der erste Kippunkt in Öffnungsrichtung vor der Flügelebene liegt und der
zweite Kippunkt im wesentlichen in der Flügelebene, genauer gesagt, in der
Flügelfalz angeordnet ist, ergibt sich zwangsläufig eine Schrägstellung der
Kippachse des Flügels. Ferner ist zu beachten, daß der Flügel auf seiner
Öffnungsseite, in der Regel der Innenseite des durch den Flügel begrenzten
Raumes, einen sogenannten Aufdeck aufweist. Der Aufdeck ist ein an der
Rauminnenseite des Flügels vorgesehener Bund, der die Rauminnenseite des
Festrahmens in dem an die Rahmenfalz angrenzenden Bereich über mehrere
Millimeter verdeckt. Bei geschlossenem Flügel existiert nur ein geringer
Abstand zwischen Aufdeck und Festrahmen. Damit beim Aufkippen des
Flügels der Aufdeck nicht gegen den Festrahmen geschwenkt wird und sich
in dessen Oberfläche eindrückt, umfaßt das Kippzapfenlager den Kippzapfen
in der Regel mit großem Spiel. Dieses große Spiel hat zur Folge, daß der
Rahmen beim Aufkippen nur locker im Kippzapfenlager gehalten ist.
Manuelle Krafteinleitung in den Rahmen führt zu Bewegungen des Kippzap
fens in der Kippzapfenaufnahme innerhalb des vorgesehenen Spiels. Auch an
dem Flügel angreifende Windlasten verursachen eine Bewegung des Kipp
zapfens innerhalb der Kippzapfenaufnahme im Rahmen des mehrere Milli
meter betragenden Spiels. Diese Bewegung führt bei gekipptem Flügel zu
unangenehmen Klapper-Geräuschen und kann eine Beschädigung der sich
relativ zueinander bewegenden Teile zur Folge haben.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Beschlagsystem zu schaffen, welches bei
voller Funktionsfähigkeit eine definierte Führung des Kippzapfens ermög
licht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Kippzapfenla
ger den Kippzapfen in der rechtwinklig zur Rahmenebene verlaufenden
Richtung mit geringem Spiel umfaßt und daß das Kippzapfenlager und der
Kippzapfen derart zusammenwirken, daß beim Verstellen des Flügelbe
schlags von der Dreh- in die Kippstellung die den Kippzapfen aufweisende
Ecke des Flügels in Öffnungsrichtung in bezug auf den Rahmen verschoben
wird.
Mit anderen Worten wird beim Verschieben des Kippzapfens in das Kippzap
fenlager hinein die untere Flügelecke um ein gewisses Maß aus der unteren
Rahmenecke herausbewegt. Durch das Herausbewegen der den Kippzapfen
tragenden Ecke wird auch der Aufdeck des Flügels in Öffnungsrichtung (in
der Regel zur Innenseite des Raumes) von dem Rahmen wegbewegt, und der
Spalt zwischen dem Aufdeck des Flügels und dem Festrahmen vergrößert
sich. Diese Spaltvergrößerung kann genau so weit erfolgen, daß bei maximal
aufgekipptem Flügel noch ein geringer Abstand von möglichst weniger als
1 mm zwischen der unteren Kante des Aufdecks des Flügels und der dem
Rauminneren zugewandten Oberfläche des Rahmens verbleibt. Hierdurch ist
es möglich, den Kippzapfen nahezu spielfrei in dem Kippzapfenlager zu
führen. Bei einem Spiel von beispielsweise 0,2 mm werden Bewegungen des
Kippzapfens in seinem Lager und daraus resultierende Klappergeräusche
zuverlässig vermieden.
Die einfachste Möglichkeit zur Bewirkung des Aufschwenkens der den
Kippzapfen tragenden unteren Flügelecke besteht darin, als Kippzapfenlager
eine oben offene Führungsnut einzusetzen, welche mindestens über einen
Teil ihrer Länge schräg zur Rahmenebene verläuft. Durch vertikales Ver
schieben einer Treibstange, die den Kippzapfen trägt, welcher mit geringem
Spiel in dieser Führungsnut gehalten ist, folgt der Kippzapfen und damit der
mit dem Kippzapfen verbundene Flügel im Bereich seiner unteren Ecke dem
Verlauf der Führungsnut und bewegt sich in Öffnungsrichtung aus der
Rahmenebene heraus. Es sind aber weitere Möglichkeiten der Zwangssteue
rung der unteren Flügelecke durch eine Kombination aus Kippzapfenlager
und entsprechend ausgebildetem Kippzapfen denkbar. So kann beispielsweise
der Kippzapfen beim Verschieben der Treibstange in die Kippstellung durch
eine Zwangssteuerung in der Flügelfalz in einer Richtung senkrecht zur
Flügelebene bewegt werden. Die in Anspruch 2 und in der Zeichnungsbe
schreibung beschriebene Lösung der Führung eines in der Flügelfalz
ausschließlich vertikal verschiebbaren Kippzapfens in einer schrägen
Führungsnut ist aber aufgrund der geringen Kosten und einfachen Konstruk
tion die bevorzugte Ausführungsform.
Das Verschieben des Kippzapfens aus der Mitte der Flügelebene heraus hat
den weiteren Vorteil, daß die Schrägstellung der Kippachse reduziert wird.
An dem Gelenkband, d. h. auf der Seite, an der Flügel und Rahmen mit
einem aufgeschraubten Dreh/Kippband miteinander verbunden sind, liegt der
Kippunkt vor der Oberfläche des Rahmens. Der Kippunkt durch das Kipp
zapfenlager liegt innerhalb der Rahmenfläche, wird aber der Vorderseite des
Rahmens durch das Herausbewegen des Kippzapfens bei dem Verstellen des
Beschlags in die Kippstellung angenähert. Durch diese reduzierte Schräg
stellung wird ein windschiefes Verschwenken des Flügels beim Aufkippen
weitgehend vermieden.
Eine zweite Schrägstellung der horizontalen Kippachse des Flügels kann
dadurch entstehen, daß der Kippunkt des Dreh/Kippbandes unterhalb der
unteren Flügelfalz liegt. Um diese Schrägstellung zu reduzieren, wird der
Kippzapfen vorteilhafterweise durch die Treibstange axial bis in einen
Bereich unterhalb der unteren Flügelfalzfläche verschoben. Hierzu ist der
Kippzapfen an einer Tragplatte befestigt, welche beim Verschieben der
Treibstange in ihre untere Endstellung die untere Falzfläche des Flügels
nach unten überragt.
Die Tragplatte trägt vorzugsweise gleichzeitig einen Riegelzapfen zum
Verriegeln des Flügels in der unteren Ecke. Vorzugsweise ist - wie aus dem
Stand der Technik bekannt - das Kippzapfenlager an einem Schließteil
angeordnet, welches gleichzeitig eine Aufnahme für den Schließzapfen
umfaßt. Zudem kann das Schließteil eine Stützfläche umfassen, auf der bei
geschlossenem Flügel ein an den Flügel angeformter Stützkörper aufliegt.
Die Stützfläche sollte zumindest im vorderen Bereich leicht zur horizontalen
Ebene geneigt sein, so daß der Stützkörper beim Auflaufen auf die Stützflä
che nach oben gedrückt wird und den aufschwenkbaren und aufkippbaren
Rand des Flügels anhebt.
Oberhalb der Stützfläche ist vorzugsweise eine Haltefläche vorgesehen,
gegen die der Stützkörper beim Anheben des geschlossenen Flügels durch
Aufbringen einer äußeren Kraft anschlägt. Die Haltefläche dient als Ein
bruchssicherung. Wenn versucht wird, über eine Brechstange den im
Rahmen geschlossenen Flügel nach oben zu heben, verhindert der gegen die
Haltefläche anschlagende Stützkörper diese Bewegung.
In der Regel weisen Dreh/Kippflügel ein festliegendes Maß des Spaltes auf,
der bei vollständig aufgekipptem Flügel zwischen der oberen Flügelkante
und der Rahmenebene entsteht. Dieses Maß wird durch den Scherenbeschlag
in der oberen Flügelfalz vorgegeben. Unabhängig von der Länge des Flügels
beträgt dieses Spaltmaß bei gängigen Beschlagssystemen beispielsweise
120 mm. Der Neigungswinkel des Flügels zur Rahmenebene ist bei vorgege
benem Spaltmaß abhängig von der vertikalen Erstreckung, d. h. der Höhe des
Flügels. Ein niedriger Flügel muß stärker geneigt werden als ein Flügel mit
großer Höhe, damit seine Oberkante einen Abstand von 120 mm zur Rah
menebene aufweist. Folglich ist die Relativbewegung des Aufdecks eines
niedrigen Flügels auf den Rahmen zu auch größer als bei einem hohen
Flügel. Bei einem Beschlagsystem für ein Fenster- oder Türensystem,
welches aus Profilrahmen hergestellte Flügel unterschiedlicher Höhe
aufweist, ist daher die Verschiebung des Kippzapfens in Öffnungsrichtung
mindestens so groß zu wählen, daß die größte Relativbewegung des Auf
decks, die bei der kleinsten Flügelhöhe erfolgt, zuverlässig kompensiert ist.
Mit anderen Worten ist der Betrag der Verschiebung des Kippzapfens derart
zu bemessen, daß bei dem Flügel mit der geringsten Höhe in vollständig
geöffneter Kippstellung ein Spalt zwischen dem Aufdeck und der gegen
überliegenden vorderen Wandung des Rahmens verbleibt.
Nachfolgend werden Beschlagsysteme gemäß dem Stand der Technik sowie
eine erfindungsgemäße Ausführungsform eines Beschlagsystems unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Die Zeichnungen
zeigen in:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Fenster mit Dreh/Kippflügel;
Fig. 2 die verschiedenen Teile eines Dreh/Kippbeschlages gemäß dem
Stand der Technik für das Fenster aus Fig. 1;
Fig. 3 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Schließteil mit
Kippzapfenlager;
Fig. 4 eine Vorderansicht des unteren Abschnittes des Treibstangen
getriebes mit Kippzapfen und Riegelzapfen in der Schließstel
lung;
Fig. 5 eine geschnittene Seitenansicht des Abschnittes des Treibstan
gengetriebes aus Fig. 4,
Fig. 6 eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung mit in die Kippstel
lung verschobenem Kippzapfen;
Fig. 7 eine geschnittene Seitendarstellung der Darstellung aus Fig. 6;
Fig. 8-13 jeweils eine Draufsicht auf das Schließteil aus Fig. 3 mit
gestrichelt eingezeichneter Tragplatte des Kippzapfens in ver
schiedenen Schließ- und Kippstellungen sowie erforderlichen
falls mit einer Darstellung des dem Kippzapfen gegenüberlie
genden Ecklagers.
Der in Fig. 1 dargestellte Fensterflügel 1 ist in einem Fensterrahmen 2
aufgenommen und weist am rechten Flügelprofil 3 einen Fenstergriff 4 auf.
Das linke Flügelprofil 5 ist über ein oberes Drehgelenk 6 und ein unteres
Ecklager 7 an dem linken Rahmenprofil 8 befestigt. Wenn der Fenstergriff 4
um 90° nach links in die waagerechte Lage geschwenkt wird, ist der
Fensterflügel 1 um die vertikale Drehachse 9, welche durch das obere
Drehgelenk 6 und das untere Ecklager 7 hindurch verläuft, drehbar.
Wird der Fenstergriff 4 bei geschlossenem Fensterflügel 1 weiter nach oben
in die vertikale Lage gedreht, verriegelt eine Kipplagerung in der unteren
rechten Ecke des Flügels 1, so daß der Flügel 1 um die horizontale Kippach
se 10 aufgekippt werden kann, die entlang des unteren Flügelrandes ver
läuft.
Die Fig. 2 zeigt ein herkömmliches Treibstangen-Beschlagsystem, welches
eine derartige Dreh/Kippbewegung ermöglicht. Es besteht aus den an dem
Rahmen 2 zu befestigenden Gelenkbändern, nämlich dem oberen Drehge
lenk 6 und dem unteren Ecklager 7, welches eine Dreh/Kippbewegung
ermöglicht. Ferner umfaßt das Beschlagsystem einen Treibstangenbeschlag,
der an allen vier Flügelprofilen in die Falzflächen eingefügt ist. Der
Treibstangenbeschlag besteht im wesentlichen aus einem Kantengetriebe 11,
in welches ein Vierkantdorn des Fenstergriffs 4 eingreift und welches eine
Treibstange antreibt, die hinter einer Deckschiene 12 in einer Falznut des
rechten Flügelprofils 3 eingefügt wird. Die Deckschiene 12 und die dahinter
liegende Treibstange können für verschiedene Flügelhöhen unterschiedliche
Längen aufweisen. Im Endbereich der aufschwenkbaren Flügelfalz ist die
Treibstange mit Treibstangenabschnitten verbunden, welche Schließzapfen
13 am oberen und unteren Ende der aufschwenkbaren Flügelfalz in Längs
richtung der Flügelfalz verschieben. Ein weiterer Schließzapfen 13 ist im
mittleren Bereich der Flügelfalz nahe dem Kantengetriebe 11 angeordnet.
Für den oberen Schließzapfen 13 und den mittleren Schließzapfen 13 sind
Schließzapfenaufnahmen 14 vorgesehen, die in der gegenüberliegenden
Falzfläche des Festrahmens befestigt werden. Im unteren Abschnitt der
Rahmenfalz ist ein Schließteil 15' zu erkennen, welches gemäß dem Stand
der Technik eine obere Schließzapfenaufnahme 16' und ein unteres Lager
17' für einen Kippzapfen 18 aufweist. Es ist zu erkennen, daß der Kippzap
fen 18 mit einem relativ großen Spiel in dem Kippzapfenlager 17' gehalten
ist, so daß er sich beim Aufkippen des Flügels 1 darin um einige Millimeter
in der Richtung senkrecht zur Rahmenebene bewegen kann.
Im Bereich der unteren Ecke ist eine Eckumlenkung 19 vorgesehen, welche
die vertikale Bewegung der durch das Kantengetriebe 11 angetriebenen
Treibstange in eine horizontale Bewegung einer Treibstange 20 umlenkt, die
in der unteren Flügelfalz angeordnet ist. An der Treibstange 20 ist ein
weiterer Schließzapfen 13 angeordnet, der mit einer Schließzapfenaufnah
me 14 zusammenwirkt, die in der unteren Rahmenfalz zu befestigen ist. Eine
weitere Eckumlenkung 21 koppelt die in der aufschwenkbaren vertikalen
Flügelfalz angeordnete Treibstange mit einem Scherenbeschlag 22, der in
der oberen Flügelfalz befestigt wird und einen Ausstellarm 23 umfaßt,
dessen Ende mittels des oberen Drehgelenks 6 drehbar am Rahmen befestigt
ist. Ein Zusatzarm 24 ist drehbar im mittleren Bereich des Ausstellarms 23
angelenkt und verschiebbar in der Deckschiene 25 des Scherenbeschlags 22
gehalten. In der Drehstellung des Flügels wird der Ausstellarm 23 mit der
Deckschiene 25 über mittels des Treibstangenantriebs betätigte Verriege
lungszapfen verriegelt, so daß der obere Rand des Fensterflügels 1 um das
Drehlager 6 drehbar gehalten ist. In der Kippstellung des Beschlages kann
der Ausstellarm 23 in bezug auf die Deckschiene 25 verschwenkt werden
und ermöglicht ein Aufkippen des oberen Randes des Fensterrahmens 1 in
bezug auf den Rahmen 2. In Fig. 2 ist die Kippstellung dargestellt. Eine
weitere Eckumlenkung 26 lenkt die Bewegung des Kantengetriebes 11 auf
eine zweite vertikale Treibstange 27 um, welche in der Schließstellung des
Fensters ein Verriegeln weiterer Schließzapfen 13 mit Schließzapfenaufnah
men 14 bewirkt.
Die Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Schließteil 15,
welches das in Fig. 2 dargestellte Schließteil 15' ersetzt. Das in Fig. 3
erkennbare erfindungsgemäße Schließteil 15 umfaßt eine Schließzapfenauf
nahme 16, welche im vorliegenden Fall einseitig ausgebildet ist. Anders als
bei dem Schließteil 15' gemäß dem Stand der Technik kann aufgrund der
speziellen Ausbildung des Kippzapfenlagers 17 des erfindungsgemäßen
Schließteils 15 das Schließteil nur noch einseitig verwendet werden, d. h. bei
der vorliegenden Darstellung, wenn die Drehachse auf der linken Flügelseite
verläuft und das Schließteil in der rechten unteren Flügelecke angeordnet ist.
Das Kippzapfenlager 17 nimmt den in den Fig. 4 bis 7 erkennbaren Kippzapfen
18 mit geringem Spiel in horizontaler Richtung auf. Das Kippzapfenla
ger 17 besteht aus einer oben offenen Führungsnut, welche einen oberen,
schräg zur Rahmenebene verlaufenden Abschnitt 28 sowie einen parallel zur
Rahmenebene verlaufenden Abschnitt 29 umfaßt.
Die Funktion des erfindungsgemäßen Kippzapfenlagers 17 ist insbesondere
in den Fig. 8 bis 13 zu erkennen. Hier ist eine Draufsicht auf das in der
Rahmenfalz befindliche Schließteil 15 dargestellt, wobei die vor der Be
trachtungsebene liegenden Teile, insbesondere eine Tragplatte 30, welche
den Kippzapfen 18 und den Riegelzapfen 13 trägt, mit gestrichelten Linien
dargestellt sind. Wie in den Fig. 4 bis 7 zu erkennen, ist die Tragplatte 30
an der Treibstange 41 befestigt, welche durch den Kantenantrieb 11 betätigt
wird.
In der in Fig. 8 dargestellten Schließposition des Flügels ist die Schubstange
in ihrer obersten Position. Die Tragplatte 30 ist somit ebenfalls in der
obersten Position, wobei der Riegelzapfen 13 in der Schließzapfenaufnah
me 16 gehalten ist. Beim Verschwenken des Fenstergriffes 4 (Fig. 1) um
90° wird die Treibstange 41 (Fig. 5 und 7) nach unten bewegt, wobei der
Riegelzapfen 13 von der Schließzapfenaufnahme 16 freigegeben wird und die
in Fig. 9 dargestellte Position erreicht. Der Flügel kann in dieser Position
aus der Rahmenebene um seine vertikale Drehachse 9 (Fig. 1) herausgedreht
werden.
Bei einem weiteren Verschwenken des Fenstergriffes 4 (Fig. 1) wird der
Kippzapfen 18 in die in Fig. 10 erkennbare Position verschoben. Dabei
durchläuft er den oberen schrägen Abschnitt 28 des Kippzapfenlagers 17 und
wird dabei in Öffnungsrichtung aus dem Rahmen herausgeführt.
In den Fig. 8 bis 13 sind ebenfalls das Festrahmen-Profil 31 und das die
Fensterscheibe tragende Flügelrahmen-Profil 32 zu erkennen. In den Fig. 8,
10 und 13 ist die Spaltgröße s zwischen dem Aufdeck 33, d. h. dem Steg des
Flügelrahmen-Profils 32, der die vorderen Wandung des Festrahmen-
Profils 31 tberdeckt, sowie der genannten vorderen Wandung 34 des
Festrahmen-Profils 31 dargestellt. Es ist zu erkennen, daß die Breite des
Spaltes s durch die Öffnungsbewegung, welche durch das Verschieben des
Kippzapfens 18 in dem Kippzapfenlager 17 verursacht wird, in Fig. 10
gegenüber der Schließstellung des Fensters (Fig. 8) mehr als verdoppelt
wird.
In den Fig. 11 bis 13 wird nun die Kippbewegung des Flügels bis zu der
durch den Scherenbeschlag 22 begrenzten maximalen Kippstellung (Fig. 13)
dargestellt. Es ist zu erkennen, daß in der maximalen Kippstellung in Fig.
13 nur noch ein geringer Spalt zwischen dem Aufdeck 33 des Flügelrahmen-
Profils 32 und der Vorderwandung 34 des Festrahmen-Profils 31 verbleibt.
Trotz einer festen Aufnahme des Kippzapfens 18 in dem Kippzapfenlager 17
wird jedoch durch den in der maximalen Öffnungsstellung verbleibenden
Spalt s gewährleistet, daß die untere Kante des Aufdecks 33 nicht die
vordere Wandung 34 des Festrahmen-Profils 31 berührt und somit keine
Beschädigungen entstehen können.
Oberhalb der Fig. 8, 11, 12 und 13 ist jeweils die korrespondierende
Position des Festrahmen-Profils 31 und des Flügelrahmen-Profils 32 in der
linken unteren Ecke nahe des Ecklagers 7 (siehe Fig. 1 und 2) dargestellt. In
allen Figuren ist der Drehpunkt 35 des Ecklagers 7 eingezeichnet. Da der
Drehpunkt 35 des Ecklagers 7 vor der Rahmenebene und etwa in der Mitte
des unteren Randes des Aufdecks 33 liegt, wird der Aufdeck 33 beim
Aufkippen nicht zur vorderen Wandung 34 des Festrahmen-Profils 31 hin
bewegt. Somit besteht nahe des Ecklagers 7 nicht die Gefahr, daß der
Aufdeck 33 die vordere Wandung 34 des Festrahmen-Profils 31 beschädigt.
Durch die erfindungsgemäße Weiterbildung des Kippzapfenlagers wird
erreicht, daß die Kippachse 10 (Fig. 1) eine geringere Schrägstellung zur
Rahmenebene hat als bei dem Kippzapfenlager 17' gemäß dem Stand der
Technik, indem das erfindungsgemäße Kippzapfenlager 17 durch seinen
schrägen Abschnitt 28 den Kippzapfen 18 in Öffnungsrichtung des Flügels
aus der Rahmenebene herausbewegt. Dadurch wird die Position des Kipp
zapfens 18 in horizontaler Richtung der Position des Drehpunkts 35 des
Ecklagers angenähert.
Eine weitere Maßnahme sorgt dafür, daß eine Schrägstellung der Kippach
se 10 (Fig. 1) zur horizontalen Richtung reduziert wird, indem die Position
des Kippzapfens 18 in vertikaler Richtung der Position des Drehpunkts 35
des Ecklagers angenähert wird.
Wie in Fig. 7 erkennbar, ragt die Tragplatte 30, an deren unterem Ende der
Kippzapfen 18 angeformt ist, in der Kippstellung über die Eckumlenkung
nach unten hervor. Der durch den Kippzapfen 18 definierte Drehpunkt liegt
somit unterhalb der unteren Flügelfalz etwa auf mittlerer Höhe des Auf
decks 33. Im Vergleich mit der Zapfenaufnahme 17' gemäß dem Stand der
Technik (Fig. 2), bei der der Kippzapfen 18 oberhalb der unteren Flügelfalz
und damit oberhalb des Drehpunkts 35 des Ecklagers 7 gehalten ist, wird
hier der Verlauf der Kippachse an die horizontale Richtung angenähert.
Eine weitere vorteilhafte Ausbildung des erfindungsgemäßen Schließteils 15
besteht darin, daß die obere Wandung der Schließzapfenaufnahme 16 als
Stützfläche 36 beim Schließen des Fensters dient. Wie insbesondere in den
Fig. 4-7 zu erkennen, ist an die Deckschiene 38 des Treibstangen-
Beschlages im Bereich der den Kippzapfen 18 aufweisenden unteren Ecke
ein Stützkörper 37 angeformt, welcher sich beim Verkippen des Fensterrah
mens aus der geöffneten Stellung (Fig. 13) in die geschlossene Stellung (Fig.
10) auf der genannten Stützfläche 36 abstützt. Um während der Schließbe
wegung (Fig. 12 und 11) eine optimale Führung des Stützkörpers 37 auf der
Stützfläche 36 zu erreichen und dabei erforderlichenfalls den Flügel etwas
anzuheben, ist der vordere Bereich 39 der Stützfläche zur horizontalen
Richtung nach unten geneigt.
Oberhalb der Stützfläche 36 befindet sich eine Haltefläche 40, welche einen
Anschlag für die obere Fläche des Stützkörpers 37 bildet. Das Schließteil 15
bildet somit eine im wesentlichen waagerechte Nut, welche den Stützkörper
37 aufnimmt. Wie insbesondere in Fig. 8 zu erkennen, verhindert diese
obere Haltefläche 40 ein gewaltsames Aufhebeln des Fensterflügels bei
einem Einbruchsversuch.
1
Fensterflügel
2
Fensterrahmen
3
rechtes Flügelprofil
4
Fenstergriff
5
linkes Flügelprofil
6
oberes Drehgelenk
7
unteres Ecklager (Dreh/Kipplager)
8
linkes Rahmenprofil
9
vertikale Drehachse
10
horizontale Kippachse
11
Kantengetriebe
12
Deckschiene
13
Schließzapfen
14
Schließzapfenaufnahme
15
,
15
' Schließteil
16
,
16
' Schließzapfenaufnahme
17
,
17
' Kippzapfenlager
18
Kippzapfen
19
Eckurnlenkung
20
Treibstange
21
Eckumlenkung
22
Scherenbeschlag
23
Ausstellarm
24
Zusatzarm
25
Deckschiene
26
Eckumlenkung
27
Treibstange
28
schräger Abschnitt
29
parallel zur Rahmenebene verlaufender Abschnitt
30
Tragplatte
31
Festrahmen-Profil
32
Flügelrahmen-Profil
33
Aufdeck
34
vordere Wandung
35
Drehpunkt des Ecklagers
36
Stützfläche
37
Stützkörper
38
Deckschiene
39
vorderer Bereich der Stützfläche
40
Haltefläche
41
Treibstange
s Spaltgröße
s Spaltgröße
Claims (8)
1. Beschlagsystem für Dreh/Kippflügel (1) von Fenstern oder Türen, welche
sowohl um eine auf einer Seite verlaufende vertikale Achse (9) drehbar
als auch um eine im unteren Bereich des Flügels (1) verlaufende horizon
tale Achse (10) kippbar an einem festen Rahmen (2) befestigt sind, wobei
das Beschlagsystem in der unteren Ecke der der Drehachse (9) gegen
überliegenden Seite ein am Rahmen (2) befestigtes Kippzapfenlager (17)
zur Aufnahme eines an der entsprechenden Ecke des Flügels (1) befestig
ten Kippzapfens (18) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Kipp
zapfenlager (17) den Kippzapfen (18) in der rechtwinklig zur Rahmen
ebene verlaufenden Richtung mit geringem Spiel umfaßt und daß das
Kippzapfenlager (17) und der Kippzapfen (18) derart zusammenwirken,
daß beim Verstellen des Flügelbeschlags von der Dreh- in die Kippstel
lung die den Kippzapfen (18) aufweisende Ecke des Flügels (1) in Öff
nungsrichtung in bezug auf den Rahmen (2) verschoben wird.
2. Beschlagsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kippzapfenlager (17) eine oben offene Führungsnut aufweist, in der der
Kippzapfen (18) in mit geringem Spiel vertikal verschiebbar geführt ist
und welche einen schräg zur Rahmenebene verlaufenden Abschnitt (28)
aufweist, in dem der Kippzapfen (18) beim vertikalen Verschieben nach
unten aus der Rahmenebene in Öffnungsrichtung des Flügels (1) herausge
führt wird.
3. Beschlagsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kippzapfen (18) über eine Treibstange (41) axial verschiebbar an dem
Flügel (1) gehalten ist und in der Kippstellung unterhalb der unteren
Flügelfalzfläche des Flügels (1) liegt.
4. Beschlagsystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kippzapfen (18) synchron mit einem Schließzapfen (13) zum Verrie
geln der aufschwenkbaren unteren Ecke des Flügels (1) verschiebbar an
dem Flügel (1) gehalten ist.
5. Beschlagsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kippzapfenlager (17) an einem Schließteil (15)
angeordnet ist, welches eine Aufnahme (16) für den Schließzapfen (13)
bei verschlossenem Flügel (1) umfaßt.
6. Beschlagsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schließteil (15) eine Stützfläche (39) umfaßt und
daß an dem Flügel (1) ein Stützkörper (37) angeformt ist, der beim
Schließen des Flügels (1) auf der Stützfläche (39) geführt ist.
7. Beschlagsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß oberhalb der Stützfläche (36) eine Haltefläche (40)
vorgesehen ist, gegen die der Stützkörper (37) beim Anheben des ge
schlossenen Flügels (1) innerhalb des Rahmens (2) anschlägt.
8. Beschlagsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche für verschiede
ne Flügel (1) unterschiedlicher Höhe, dadurch gekennzeichnet, daß der
Betrag der Verschiebung der den Kippzapfen (18) aufweisenden Ecke des
Flügels (1) in Öffnungsrichtung derart bemessen ist, daß bei dem Flügel
(1) mit der geringsten Höhe in vollständig geöffneter Kippstellung ein
Spalt zwischen dem Aufdeck (33) und der gegenüberliegenden vorderen
Wandung (34) des Rahmens verbleibt.
Priority Applications (1)
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DE10110631A DE10110631A1 (de) | 2000-03-17 | 2001-03-06 | Kippzapfenaufnahme für Kippschließvorrichtung |
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Family Applications Before (1)
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DE20004941U Expired - Lifetime DE20004941U1 (de) | 2000-03-17 | 2000-03-17 | Kippzapfenaufnahme für Kippschließvorrichtung |
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PL (1) | PL346487A1 (de) |
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AT326519B (de) * | 1972-05-19 | 1975-12-10 | Frank Gmbh Wilh | Verschlussvorrichtung für einen dreh-kippflügel eines fensters, einer tür od.dgl. |
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2001
- 2001-03-06 DE DE10110631A patent/DE10110631A1/de not_active Withdrawn
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