DE10105451A1 - Vorrichtung zur Herstellung einer Seitenfaltung - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung einer SeitenfaltungInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung (10) zur Herstellung von Seitenfaltungen an Bonbons (1) weist ein Einwickelrad (11) auf. Beidseitig und koaxial zum kontinuierlich angetriebenen Einwickelrad (11) sind Falträder (17, 18) angeordnet, an denen sich schwenkbare Falthebel (22) befinden. Durch die Art der Anordnung der Falthebel (22), bei der sich deren Drehachsen (24) senkrecht zur Drehachse (15) des Einwickelrades (11) und der Falträder (17, 18) befinden, läßt sich ein verhältnismäßig einfacher Aufbau der Vorrichtung (10) verwirklichen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung
einer Seitenfaltung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
wie sie aus der DD 294 849 A5 bekannt ist. Bei der bekannten
Vorrichtung erfolgt das Bilden der Seitenfaltungen an den
Bonbons durch jeweils ein Faltelement, das über ein
Gelenkviereck mit einer Antriebswelle gekoppelt ist. Die
Antriebswelle ist wiederum über eine Kurvensteuerung
angetrieben. Der Mechanismus sorgt dafür, daß das
Faltelement eine lineare, radial von innen nach außen
gerichtete Faltbewegung ausführt, wobei die Seitenfaltungen
gebildet werden. Diese Bewegung ist in Bezug auf die
Seitenfaltungen erforderlich, da die Bonbons von den
Klemmflächen der Klemmhebelpaare nicht an ihren größten
Seitenflächen gehalten sind. Die bekannte Vorrichtung baut
durch das Gelenkviereck relativ aufwendig. Ferner ist bei
gerade hergestellten und noch nicht erkalteten Bonbons die
Verformungsgefahr durch das Halten nicht an den größten
Seitenflächen der Bonbons relativ hoch.
Ferner ist es aus der DD 275 221 A1 an sich bekannt,
Faltorgane zu schwenken, wobei deren Schwenkachse senkrecht
zur Drehachse des Einwickelrades angeordnet ist. Dieser
Schwenkbewegung muß jedoch eine parallel zur Drehachse des
Einwickelrades verlaufende Axialbewegung überlagert werden,
um die erwünschte Bewegung der Faltorgane zu erzeugen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung einer
Seitenfaltung mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß sie mechanisch
relativ einfach aufgebaut und wenig störanfällig ist.
Gleichzeitig wird in vorteilhafter Weise die
Verformungsgefahr der Bonbons verringert. Dies wird in
erfindungsgemäßer Weise dadurch erreicht, daß die Faltorgane
lediglich eine Schwenkbewegung ausführen müssen und daß die
Bonbons an ihren größten Seitenflächen gehalten werden.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Herstellung einer Seitenfaltung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 und 2 ein Bonbon samt Einwickelhülle jeweils in
einer perspektivischen Ansicht,
Fig. 3 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in teilweise aufgeschnittener und vereinfachter Darstellung
und
Fig. 4 einen teilweise aufgeschnittenen Faltkopf in
Vorderansicht.
In den Fig. 1 und 2 ist jeweils ein aus Weich- oder
Hartzucker bestehendes Bonbon 1 dargestellt. Das im
wesentlichen quaderförmige Bonbon 1 weist eine Länge L, eine
Breite B und eine Höhe H auf, wobei L < B < H gilt. Weiterhin
ist jeweils eine aus einem rechteckigen Zuschnitt bestehende
Einwickelhülle 2 dargestellt. Diese Einwickelhülle 2 ist in
der Fig. 1 im wesentlichen U-förmig um das Bonbon 1
gefaltet, wobei ein erster Abschnitt 3 über das Bonbon 1
hinausragt, während der gegenüberliegende Abschnitt 4 gegen
die größte Seitenfläche 5 des Bonbons 1 angelegt ist. Die
Länge 1 des Zuschnitts der Einwickelhülle 2 ist größer als
die Länge L des Bonbons 1, so daß sich beiderseits des
Bonbons 1 Überstände 6 ergeben. In der Fig. 2 sind die mit
7 bezeichneten Überstandsabschnitte, die parallel zum
Abschnitt 4 angeordnet sind, beidseitig unter Bildung von V-
förmigen Lappen 8 gegen die jeweils kleinste Seitenfläche 9
des Bonbons 1 gefaltet. Das Umlegen der Überstandsabschnitte
7 gegen die Seitenflächen 9 des Bonbons 1 wird im Folgenden
als Bilden von Seitenfaltungen bezeichnet.
Zum Bilden der Seitenfaltungen am Bonbon 1 dient die in den
Fig. 3 und 4 dargestellte Vorrichtung 10. Diese
Vorrichtung 10 umfaßt ein nur angedeutet dargestelltes
Einwickelrad 11. Das nicht erfindungswesentliche
Einwickelrad 11, dessen grundsätzlicher Aufbau
beispielsweise in der DE 38 03 423 A1 offenbart ist, weist
an seinem Umfang in gleichmäßigen Winkelabständen zum
Beispiel acht radial abstehende Klemmhebelpaare mit
Klemmhebeln 13, 14 auf. Zwischen jeweils zwei Klemmhebeln
13, 14 ist dabei ein Bonbon 1 eingeklemmt. Wie in der Fig.
3 dargestellt ist, fassen die Klemmhebel 13, 14 das Bonbon 1
an den einander gegenüberliegenden, senkrecht zur
Zeichenebene angeordneten größten Seitenflächen 5 des
Bonbons 1.
Das kontinuierlich um eine Drehachse 15 umlaufende
Einwickelrad 11 dient u. a. dazu, die Faltungen an der
Einwickelhülle 2 vorzunehmen. Diese Faltungen umfassen neben
den angesprochenen Seitenfaltungen auch andere Faltungen.
Dazu dienen mehrere bewegliche oder ortsfeste Faltorgane,
die insofern sie nicht die Seitenfaltungen betreffen, nicht
dargestellt sind, da sie nicht Bestandteil der Erfindung
sein sollen.
Koaxial und beidseitig zum Einwickelrad 11 ist jeweils ein
Faltrad 17, 18 spiegelbildlich zum Einwickelrad 11
angeordnet. Die Falträder 17, 18 laufen mit derselben
Geschwindigkeit und synchron mit dem Einwickelrad 11 um die
Drehachse 15 um. Jedes Faltrad 17, 18 hat ein Gehäuse 19, an
dessen dem Einwickelrad 11 zugewandter Seite eine der Anzahl
der Klemmhebelpaare entsprechende Zahl an
Faltelementgehäusen 21 angeflanscht ist. Aus jedem
Faltelementgehäuse 21 ragt ein L-förmiger Falthebel 22
heraus, der an seinem Ende einen klotzförmigen Falter 23
trägt. Somit sind jedem Bonbon 1 beziehungsweise jedem
Klemmhebelpaar zwei Falter 23 auf einander
gegenüberliegenden Seiten des Bonbons 1 zugeordnet, um die
angesprochenen Seitenfaltungen durchzuführen.
Der Falthebel 22 ist in einer Achse 24 schwenkbar gelagert.
Wie aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich ist, verlaufen die
Achsen 24 der Falthebel 22 senkrecht zur Drehachse 15 der
Falträder 17, 18, wobei sich die Achsen 24 und die Drehachse
15 nicht schneiden. Vielmehr ist zwischen jeder Achse 24 und
einer durch die Drehachse 15 gedachten, und zur Achse 24
parallelen Schnittebene 26 ein Versatz V vorhanden (Fig.
4).
Im Inneren des Faltelementgehäuses 21 ist der Falthebel 22 .
auf einer Hebelwelle 27 drehfest befestigt. Die Hebelwelle
27 ist mit einer Zugstange 28 gekoppelt. Im Bereich des
Gehäuses 19 ist die Zugstange 28 von einer Druckfeder 29
umfaßt, die sich gegen eine Stufe 31 des Gehäuses 19
abstützt, und die Zugstange 28 in Richtung des
Gehäuseinneren zieht. Die Zugstange 28 wird von einer
feststehenden Topfkurve 32 mittels eines am Gehäuse 19
gelagerten Doppelhebels 33 angetrieben, der eine Kurvenrolle
34 aufweist, die sich auf der Topfkurve 32 abwälzt.
In der Fig. 3 ist der Falter 23 in seinen beiden Endlagen
eingezeichnet. In der einen Endlage (durchgezogene Linie)
ist er vom Bonbon 1 zurückgeschwenkt, so daß er in etwa mit
der dem Bonbon 1 zugewandten Stirnfläche 35 des
Faltelementgehäuses 21 abschließt. In der anderen Endlage
des Falters 23 (gestrichelte Linie), in der die
Seitenfaltung abgeschlossen ist, ragt er unmittelbar an das
Bonbon 1 im Bereich der kleinsten Seitenfläche 9 heran,
wobei er jedoch nicht über die Seitenfläche 9 hinaus in
Richtung des Abschnitts 4 der Einwickelhülle 2 ragt.
Die Vorrichtung 10 arbeitet wie folgt: Vom Einwickelrad 11
wird zwischen einem Klemmhebelpaar jeweils ein Bonbon 1 samt
Einwickelhülle 2 an einer nicht dargestellten
Übergabestation übernommen. Dabei wird die Einwickelhülle 2
U-förmig gefaltet (Drehwinkel des Einwickelrades 11 etwa 85°
bis 95°). Während des Umlaufes des Einwickelrades 11 wird
die Einwickelhülle 2 in den in der Fig. 1 dargestellten
Zustand gefaltet. Dies erfolgt mittels eines ortsfest
angeordneten, nicht dargestellten Faltbogens. Daran
anschließend, in einem Drehwinkelbereich des Einwickelrades
11 von ca. 180° bis 270°, werden mittels der Falter 23 die
Seitenfaltungen am Bonbon 1 ausgebildet, so daß sich der in
der Fig. 2 dargestellte Zustand einstellt. In dem
angesprochenen Drehwinkelbereich von 180° bis 270° schwenken
die Falter 23 zunächst aus der zurückgeschwenkten Endlage in
die gestrichelt dargestellte Faltstellung und anschließend
wieder zurück. Der Antriebsmechanismus der Falter 23 ist
dabei so ausgelegt, daß das Schwenken in die Faltstellung
kraftschlüssig durch die Federkraft der Druckfeder 29
erfolgt, während das Zurückschwenken formschlüssig durch das
Abrollen der Kurvenrolle 34 auf der Topfkurve 32 erfolgt.
Beim Weiterdrehen des Einwickelrades 11 und der Falträder
17, 18 werden anschließend am Bonbon 1 weitere Faltungen
durchgeführt, bevor das Bonbon 1 an eine nicht dargestellte
Station, beispielsweise eine Siegelstation, weitergegeben
wird.
Claims (3)
1. Vorrichtung (10) zur Herstellung einer Seitenfaltung, mit
einem um eine Drehachse (15) sich kontinuierlich drehenden
Einwickelrad (11), an dessen Umfang in gleichmäßigen
Winkelabständen Klemmhebelpaare angeordnet sind, zwischen
deren Klemmflächen (13, 14) jeweils ein im wesentlichen
quaderförmiges Bonbon (1) samt Einwickelhülle (2) gehalten
ist, und mit beidseitig koaxial zum Einwickelrad (11)
angeordneten Falträdern (17), die sich mit derselben
Umfangsgeschwindigkeit wie das Einwickelrad (11) drehen,
wobei die Falträder (17, 18) Falthebel (22) zum Bilden der
Seitenfaltungen aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die
Klemmflächen (13, 14) das Bonbon (1) an seinen größten
Seitenflächen (5) halten und daß die Falthebel (22) in
jeweils einer Achse (24) schwenkbar gelagert sind, die
rechtwinklig zur Drehachse (15) des Einwickelrades (11)
angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Achsen (24) der Falthebel (22) zur Drehachse (15) des
Einwickelrades (11) mit einem Versatz (V) angeordnet sind,
das heißt, daß sich die Achsen (24) und die Drehachse (15)
im Raum nicht schneiden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schwenkbewegung der Falthebel (22)
mittels einer parallel zur Drehachse (15) des Einwickelrades
(11) angeordneten Zugstange (28) erzeugt wird, die über eine
Druckfeder (29) und einen Hebel (33) mit einer Topfkurve
(32) zusammenwirkt.
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