DE10104511A1 - Kraftstoffbehälter mit Zuganker - Google Patents
Kraftstoffbehälter mit ZugankerInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Kraftstoffbehälter, insbesondere einen Kunststoff-Kraftstoffbehälter, mit einer Behälterwandung, die mindestens einen durch eine Verschweißungsfläche zwischen zwei Einbuchtungen (12, 12') einander gegenüberliegender und sich tankinnenseitig berührender Wandpartien (10, 10') gebildeten Zuganker aufweist. Um ein definiertes Bruchverhalten durch die Verschweißungsfläche sicherzustellen, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß die Verschweißungsfläche als Ringfläche (14) ausgebildet ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen Kraftstoffbehälter, insbesondere einen Kunststoff-
Kraftstoffbehälter, mit einer Behälterwandung, die mindestens einen durch
eine Verschweißungsfläche zwischen zwei Einbuchtungen einander gegen
überliegender und sich tankinnenseitig berührender Wandpartien gebildeten
Zuganker aufweist.
Kraftstoffbehälter müssen aus Betriebs- und Sicherheitsgründen gewissen
Erfordernissen hinsichtlich ihrer Druckfestigkeit sowohl durch innere als auch
äußere Druckeinwirkung genügen. Eine Erwärmung des Behälters bzw. des
in ihm vorhandenen Kraftstoffs beispielsweise führt zu einer Erhöhung des
Behälterinnendrucks. Dabei soll eine unkontrollierte Ausdehnung des Be
hälters vermieden werden, um einen Kontakt zwischen der Behälterwandung
und der Fahrzeugkarosserie und damit eine unerwünschte Geräuschüber
tragung in den Fahrzeuginnenraum oder sogar eine zu Undichtigkeiten füh
rende Beschädigung des Behälters zu verhindern. Auch durch die Belastung
der Behälterwandung durch das Kraftstoffgewicht kann es zu Formverände
rungen der Behälterkontur kommen. Andererseits soll der Behälter äußeren
Druck- oder Krafteinwirkungen weitgehend widerstehen können. Es werden
daher Maßnahmen getroffen, um den Tank so formstabil wie möglich zu
halten. Eine bekannte Maßnahme besteht darin, daß der Behälter mit außen
anliegenden Spannbändern versehen wird. Dies erhöht jedoch den Monta
geaufwand und bedingt einen zusätzlichen Materialaufwand, wodurch sich
die Herstellungskosten erhöhen. Zudem bietet eine derartige Maßnahme
keinen Schutz gegen äußere Krafteinwirkungen oder Unterdrücken im Be
hälterinneren.
Eine weitere bekannte Maßnahme besteht darin, daß der Behälter mit einem
oder mehreren Zugankern versehen wird, die zwei einander gegenüberlie
gende und mit entsprechenden Einbuchtungen versehene Wandpartien mit
einander verbinden und damit die Formstabilität des Behälters vergrößern.
Eine zusätzliche Forderung ist jedoch, daß die Zuganker Sollbruchstellen
bilden sollen, die beispielsweise bei Überschreiten eines bestimmten Behäl
terinnendrucks oder extremen äußeren Krafteinwirkungen nachgeben, ohne
daß dabei die benachbarte Behälterwandung durchgängig beschädigt wer
den (z. B. aufreißen) darf, um die Dichtheit des Behälters sicherzustellen.
Bisher hat man bei dem Zuganker eine punktuelle bzw. imwesentlichen
kreisförmige Verschweißung gewählt, bei der jedoch eine produktionstech
nisch schwer zu kontrollierende und/oder definierende Verschweißungsflä
che entsteht. Versuche haben gezeigt, daß es sehr schwierig ist, bei dieser
puntkuellen Art der Verschweißung das gewünschte Abreißverhältnis zu er
reichen, da an der Verschweißungsstelle die effektive Wandstärke größer ist
als die der benachbarten Wandpartien. Es kommt immer wieder vor, daß
statt der punktuellen Verschweißung, also der eigentlichen Sollbruchstelle,
die Behälterwand selbst aufreißt und der Behälter undicht wird. Der ge
wünschte Riß durch die Verschweißungsfläche findet nicht statt. Um den
noch zu verhindern, daß Kraftstoff aus dem Behälter austritt, hat man ver
sucht, von der Behälteraußenseite her im Abstand von dem Zuganker Dicht
stopfen einzuschweißen. Diese als Deckel wirkenden Dichtstopfen verhin
dern zwar nicht, daß die Behälterwand selbst aufreißt, sie sind aber so an
geordnet, daß nach außen kein Kraftstoff austreten kann. Dies ist eine un
befriedigende Lösung, da sie nicht das eigentliche Problem der Herstellung
eines definiert nachgebenden Zugankers löst und darüberhinaus durch zu
sätzlichen Material- und Produktionsaufwand die Herstellung des Kraftstoff
behälters verteuert.
Ausgehend hiervon besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin,
einen Kraftstoffbehälter mit einem Zuganker bereitzustellen, bei dem ein de
finiertes Bruchverhalten durch die Verschweißungsfläche sichergestellt ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird die Merkmalskombination des Patentan
spruchs 1 vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterentwick
lungen der Erfindung erleben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß anstelle einer punktförmi
gen Verschweißung eine ringförmige Verschweißung vorgesehen ist. Wichtig
ist eine möglichst gleichmäßig ringförmige Verschweißungsfläche, die ent
lang ihres Verlaufes keine großen Breitenänderungen aufweist. Das Abreiß
verhalten wird hierdurch günstig beeinflußt. Gemäß einer vorteilhaften Wei
terbildung der Erfindung bilden die von der Ringfläche umschlossenen
Wandpartien eine Hohlkugel. Bei einem mittels eines Blasformverfahrens
hergestellten Kunststoff Kraftstoffbehälter wird dies dadurch erreicht, daß die
zur Herstellung des Behälters eingesetzten Werkzeughälften jeweils eine der
Verschweißungsfläche entsprechende Ringfläche und zusätzlich eine Vaku
umeinrichtung zur Ausformung der jeweils halbkugelförmigen, von der Ring
fläche umschlossenen Wandpartien aufweisen. Hierdurch und in Abhängig
keit des Höhen- und Durchmesserverhältnisses der Halbkugelkontur wird
auch erreicht, daß die Wandstärke im gesamten Bereich des Zugankers im
wesentlichen konstant ist.
Die ringförmige Verschweißungsfläche AW ist kleiner als die gesamte Quer
schnittsfläche des Zugankers und muß kleiner sein als die Querschnittsflä
che AS der Behälterwand im zu vermeidenden Bruchfall. Versuche haben
ergeben, daß brauchbare Ergebnisse dann erzielt werden, wenn die Ver
schweißungsfläche AW maximal 75% der Fläche AS beträgt.
Weiterhin ist es sowohl herstellungstechnisch als auch hinsichtlich einer in
neren oder äußeren Krafteinwirkungen von Vorteil, wenn die Verschwei
ßungsfläche nicht durchgehend in sich ringförmig geschlossen ist, sondern
wenn mindestens ein die Ringfläche radial durchbrechender Druckaus
gleichskanal vorgesehen ist. Hierdurch findet zum einen beider Herstellung
des Behälters ein Druckausgleich zwischen dem hohlkugelförmigen Innen
raum des Zugankers uni der äußeren Umgebung statt, wodurch eine gute
Kühlung des Kugelinnenraums und eine gleichmäßige Wandstärke erzielt
wird. Durch die Kühlung wird zusätzlich erreicht, daß die Formstabilität der
Wandpartien auch beim Entformen gewährleistet ist.
Zum anderen läßt sich durch gezielte Ausrichtung des mindestens einen
Druckausgleichskanals in Richtung einer erwarteten äußeren Krafteinwir
kung, wie sie beispielsweise bei einem Auffahrunfall stattfinden kann, oder
einer berechneten oder empirisch ermittelten inneren Druckeinwirkung das
Abreißverhalten des Zugankers weiter verbessern. Das Ziel einer derartigen
Ausrichtung ist es, ein möglichst gleichmäßiges Aufbrechen der Verschwei
ßungsfläche zu erzielen, ohne Materialausbrüche aus den Wandpartien. Ein
Druckausgleichskanal stellt dabei eine gezielte Schwächung der Verschwei
ßungsfläche dar, so daß die zum Abriß des Zugankers erforderliche Kraft in
einer ausgewählten Vorzugsrichtung reduziert werden kann.
Die vorliegende Erfindung ist grundsätzlich für alle Arten von Kraftstoffbe
hältern geeignet, also sowohl für Behälter aus Metall als auch für solche aus
Kunststoff. Bevorzugt ist der Behälter jedoch mittels eines Blasformverfah
rens aus hochdichtem Polyethylen (HDPE) hergestellt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung in schemati
scher Weise dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Querschnittsansicht eines Kraftstoffbehälters im Bereich eines
Zugankers; und
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine eine Hälfte des Zugankers gemäß Fig. 1.
Der in der Zeichnung ausschnittsweise dargestellte Kraftstoffbehälter ist
mittels eines Blasformverfahrens aus hochdichtem Polyethylen (HDPE) oder
einer mehrlagigen Kunststoffstruktur hergestellt und weist einander gegen
überliegende Wandpartien 10, 10' auf, die zur Bildung eines Zugankers mit
topfförmigen Einbuchtungen 12, 12' versehen sind. Die Einbuchtungen 12,
12' liegen mit ihren Böden aneinander an und sind dort entlang einer Ring
fläche 14 miteinander verschweißt. Die bezüglich der Ringfläche 14 radial
innen liegenden Wandpartien 16, 16' sind etwa halbkugelförmig ausgebildet.
Dies wird durch die Verwendung eines Werkzeugs erreicht, das die Wand
partien 16, 16' während des Blasformverfahrens in Richtung der Pfeile 18,
18' mit einem Unterdruck beaufschlagt. Hierdurch kann im Bereich der Ein
buchtungen 12, 12', abhängig von der Dimensionierung des hohlkugelförmi
gen Bereiches im Verhältnis zum Ringflächendurchmesser, eine im wesentli
chen konstante Wandstärke realisiert werden, was für das definiert einstell
bare Abreißverhalten durch die Verschweißungsfläche AW des Zugankers,
anstelle des Aufreißens der benachbarten Behälterwand, bei innerer oder
äußerer Krafteinwirkung von großer Wichtigkeit ist. Die Ausbildung des hohl
kugelförmigen Bereichs 16, 16' wird auch durch einen die Ringfläche 14
durchbrechenden Druckausgleichskanal 20 gefördert.
Bei herkömmlichen Zugankern ist die Verschweißungsfläche nicht ringförmig
sondern etwa kreisförmig ausgebildet. Der hohlkugelförmige Wandbereich
16, 16' ist dort nicht vorhanden. Bei derartigen Zugankern hat man beob
achtet, daß bei einer Krafteinwirkung nicht die Verschweißungsfläche ab
reißt, sondern daß einen Bruch der Behälterwandung im Bereich der Ein
buchtungen 12 oder 12' stattfindet, beispielsweise an den mitttels der Pfeile
22, 22' gekennzeichnet an Stellen. An einer solchen unerwünschten Bruch
stelle kann dann Kraftstoff aus dem Behälterinneren 24 nach außen austre
ten. Hieraus konnte mit der vorliegenden Erfindung ein Kriterium für die Di
mensionierung der Ringfläche 14 abgeleitet werden. Bei einem annähernd
ringförmigen Bruch der Behälterwandung im Bereich der Pfeile 22, 22' ergibt
sich eine Bruchfläche AS, deren Größe aus dem Durchmesser des Bruchs
und der dortigen Wandstärke berechnet werden kann. Zur Berechnung der
kritischen minimalen Bruchfläche AS durch die Behälterwandung ist dabei der
Durchmesser in unmittelbarer Nachbarschaft der Verschweißungsfläche AW
anzusetzen. Vergleichbar kann die Größe der Ringfläche 14 (AW) aus deren
inneren und äußeren Durchmesser bestimmt werden. Versuche haben ge
zeigt, daß ein zuverlässiges Abreißen des Zugankers durch die Ringfläche
14 dann erreicht wird, wenn AW maximal 75% von AS beträgt. Eine weitere
Verkleinerung von AW im Verhältnis zu AS begünstigt ein sicheres Reißen
durch die Ringfläche 14.
Der Druckausgleichskanal 20 erfüllt noch eine weitere Aufgabe. Er stellt eine
gezielte Schwächung der Ringfläche 14 dar und ist so orientiert, daß er in
Richtung einer empirisch ermittelten oder erwarteten inneren oder äußeren
Krafteinwirkung ausgerichtet ist und dabei einen Ausgangspunkt für einen
Berstriß durch die Ringfläche 14 bei Überschreiten einer kritischen Kraft bil
det. Falls erforderlich, kann auch mehr als ein Druckausgleichskanal 20 vor
gesehen werden. Wenn eine für das Abreißen des Zugankers hinreichende
Kraft in Richtung des Druckausgleichskanals 20 wirkt, so ensteht ein gleich
mäßiger Riß durch die Verschweißungsfläche, ohne daß Material aus den
Wandpartien herausbricht, was im ungünstigsten Fall zu einer Undichtigkeit
des Behälters führen könnte.
Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten: Die Erfindung betrifft einen
Kraftstoffbehälter, insbesondere einen Kunststoff-Kraftstoffbehälter, mit einer
Behälterwandung, die mindestens einen durch eine Verschweißungsfläche
zwischen zwei Einbuchtungen 12, 12' einander gegenüberliegender und sich
tankinnenseitig berührender Wandpartien 10, 10' gebildeten Zuganker auf
weist. Um ein definiertes Bruchverhalten durch die Verschweißungsfläche
sicherzustellen wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß die Ver
schweißungsfläche als Ringfläche 14 ausgebildet ist.
Claims (6)
1. Kraftstoffbehälter, insbesondere Kunststoff-Kraftstoffbehälter, mit einer
Behälterwandung, die mindestens einen durch eine Verschweißungs
fläche zwischen zwei Einbuchtungen (12, 12') einander gegenüberlie
gender und sich tankinnenseitig berührender Wandpartien (10, 10') ge
bildeten Zuganker aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ver
schweißungsfläche als Ringfläche (14) ausgebildet ist.
2. Kraftstoffbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
von der Ringfläche (14) umschlossenen Wandpartien (16, 16') eine
Hohlkugel bilden.
3. Kraftstoffbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ringfläche (14) mindestens eine radiale Durchbrechung (20)
aufweist.
4. Kraftstoffbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Wandpartien (10, 10'; 16, 16') im Bereich des
Zugankers eine im wesentlichen konstante Wandstärke aufweisen.
5. Kraftstoffbehälter nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine radiale Durchbrechung (20) einen Ausgangs
punkt für einen Bestriß durch die Ringfläche (14) bei Überschreiten ei
ner vorbestimmten inneren oder äußeren Druckkraft bildet.
6. Kraftstoffbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Behälter mittels eines Blasformverfahrens aus
einem hochdichter Polyethylen (HDPE) oder einer mehrlagigen Kunst
stoffstruktur hergestellt ist.
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Owner name: TI AUTOMOTIVE TECHNOLOGY CENTER GMBH, 76437 RASTAT |
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