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Die Erfindung betrifft einen Druckbehälter zur Speicherung von flüssigen und/oder gasförmigen Medien, mit einem Liner, der zumindest eine Öffnung zur Anordnung einer Befüll- und/oder Entleerungsarmatur für das Medium aufweist, und die Befüll- und/oder Entleerungsarmatur lösbar mit einem Aufnahmeelement für die Armatur verbindbar ist, wobei das Aufnahmeelement mit einem Mantel des Liners verbunden ist.
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Ein Druckbehälter der gattungsgemäßen Art ist beispielsweise aus
DE 10 2007 011 211 B3 bekannt. Dort ist offenbart, dass das Aufnahmeelement für die Befüll- und/oder Entleerungsarmatur von einem in Bezug auf einen Kunststoffkernbehälter außen liegenden Metallkörper gebildet ist, der eine Aufnahmeöffnung zum Einschrauben der Einfüll- und/oder Entleerungsarmatur aufweist. Eine Abdichtung zu einem Innenraum des Kunststoffkernbehälters erfolgt über zwischen der Armatur und einem Kragen des Kunststoffkernbehälters angeordnete Dichtelemente.
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Unter Liner wird typischerweise ein aus einem thermoplastischen Werkstoff bestehender Kunststoffkernbehälter verstanden. Dieser Kunststoffkernbehälter wird zur Aufnahme von Innendrücken aber auch zum Schutz vor äußeren Einwirkungen mit einer Außenbewicklung aus faserverstärktem Kunststoff armiert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Druckbehälter der gattungsgemäßen Art zu schaffen, der eine sichere Abdichtung gewährleistet, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Druckbehälters anzugeben.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch einen Druckbehälter mit den in Anspruch 1 genannten Merkmalen gelöst. Dadurch, dass das Aufnahmeelement für eine Befüll- und/oder Entleerungsarmatur ein innerhalb des Liners angeordnetes erstes Teil und ein außerhalb des Liners angeordnetes zweites Teil umfasst, die beiden Teile miteinander form- und/oder kraftschlüssig verbindbar sind, wobei ein eine Öffnung umgebender Randbereich des Liners zwischen den beiden Teilen angeordnet ist, und ein mit dem Randbereich des Liners in Kontakt kommender Flansch des ersten und/oder zweiten Teiles wenigstens eine die Öffnung umlaufende Nut zur Aufnahme wenigstens eines Dichtelementes aufweist, ist vorteilhaft möglich, eine dichtende Anordnung zwischen dem Aufnahmeteil und dem Liner, unabhängig von einer in dem Aufnahmeteil angeordneten Befüll- und/oder Entleerungsarmatur sicher zu gestalten. Eine Leckage zwischen dem Innenraum des Liners und des Außenbereiches über das Aufnahmeelement wird somit vermieden. Insbesondere bei einem bestimmungsgemäßen Einsatz der Druckbehälter, beispielsweise in Kraftfahrzeugen, ist auch unter wechselnden thermischen und mechanischen Betriebsbeanspruchungen eine Dichtheit zwischen Liner und Aufnahmeelement sichergestellt.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die beiden Teile des Aufnahmeelementes rotationssymmetrisch ausgebildete Metallteile sind. Hierdurch wird in einfacher Weise deren Herstellung möglich und diese können einfach positionsgenau in der Öffnung des Liners fixiert werden. Eine Positionierung der Dichtungselemente ist somit reproduzierbar und mit großer Dichtwirkung möglich.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das zweite Teil das erste Teil oder das erste Teil das zweite Teil umgreift. Hierdurch sind unterschiedliche Ausgestaltungen des Aufnahmeelementes möglich, die sich an gegebene Einbausituationen des Druckbehälters orientieren können. Insbesondere sind hiermit unterschiedliche Bauhöhen der Aufnahmeelemente, mit der diese den Liner überragen, möglich.
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Ferner ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass der Liner einen die Öffnung umgreifenden Kragen aufweist, der zwischen den beiden Teilen angeordnet ist. Hierdurch wird eine sehr exakte Positionierung der beiden Teile möglich, sodass ein Druckbehälter mit einer exakten reproduzierbaren dichten Anordnung des Aufnahmeelementes erzielbar ist.
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Ferner ist in weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das jeweils umgriffene Teil des Aufnahmeelementes, also das innere Teil eine Durchgangsöffnung aufweist, in die ein Anschlussstutzen der Befüll- und/oder Entleerungsarmatur kraftschlüssig und dichtend anbringbar ist. Hierdurch wird neben der dichten Anordnung des Aufnahmeelementes an dem Liner auch ein dichtendes Einbringen der Befüll- und/oder Entleerungsarmatur möglich.
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Die Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zur Herstellung eines Druckbehälters zur Speicherung von flüssigen und/oder festen Medien mit den in Anspruch 7 genannten Merkmalen gelöst. Dadurch, dass ein erstes Teil eines Aufnahmeelementes für eine Befüll- und/oder Entleerungsarmatur bei der Herstellung des Liners an einer späteren Innenseite des Liners im Bereich der Öffnung positioniert wird und das erste Teil anschließend mit einem zweiten Teil des Aufnahmeelementes von der Außenseite des Liners form- und/oder kraftschlüssig verbunden wird, ist vorteilhaft möglich, ein Aufnahmeelement in den Liner zu integrieren, das mehrteilig ausgebildet ist und relativ große Überlappungsbereiche mit dem Liner zur Anordnung wenigstens eines Dichtelementes aufweist. Hierdurch ist in einfacher Weise möglich, Druckbehälter herzustellen, die sich durch eine große Dichtigkeit im Verbindungsbereich des Aufnahmeelementes mit dem Liner auszeichnen.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Liner in einem Blasformverfahren hergestellt wird. Hierdurch lässt sich in einfacher Weise ein einstückig ausgebildeter Liner erzielen, bei dem vorzugsweise schon während des Herstellens das erste Teil in dem Innenraum des Liners positioniert wird. Somit wird eine spätere Komplettierung des ersten Teiles mit dem zweiten Teil zu dem Aufnahmeelement in einfacher Weise möglich. Gleichzeitig ist die definierte dichte Anordnung des Aufnahmeelementes in einer Öffnung des Liners erzielbar.
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Darüber hinaus ist in weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass der Liner zweiteilig in einem Kunststoffspritzgussverfahren hergestellt wird und die beiden Linerhälften nach Einbringen des ersten Teiles in den späteren Innenraum des Liners gefügt werden. Hierdurch lässt sich in einfacher Weise die Montage der beiden Teile des Aufnahmeelementes erreichen.
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Schließlich ist in weiterhin bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das erste Teil während der Herstellung der die Öffnung aufweisenden Linerhälfte mit Kunststoffmaterial umspritzt und somit positioniert wird. Hierdurch wird eine definierte Anordnung des ersten Teiles in Bezug auf die Öffnung des Liners gleich während des Herstellungsprozesses erreicht. Zusätzliche Hilfsmaßnahmen oder Hilfsmittel zum Halten des ersten Teiles während des Verbindens mit dem zweiten Teil sind somit nicht erforderlich. Die dichte Anordnung des Aufnahmeelementes erfolgt dann über ein im zweiten Teil vorgesehenes Dichtungselement.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Schnittdarstellung durch einen Druckbehälter im Anordnungsbereich einer Befüll- und/oder Entleerungsarmatur in einem ersten Ausführungsbeispiel;
- 2 eine Schnittdarstellung eines Druckbehälters im Anordnungsbereich einer Befüll- und/oder Entleerungsarmatur in einem zweiten Ausführungsbeispiel;
- 3 schematisch eine Prinzipskizze zum Herstellen eines Druckbehälters in einem ersten Ausführungsbeispiel;
- 4 eine Detailansicht während der Herstellung eines Druckbehälters;
- 5 eine Prinzipskizze zur Herstellung eines Druckbehälters nach einem zweiten Ausführungsbeispiel;
- 6 eine Ansicht eines hergestellten Druckbehälters und
- 7 schematisch ein mit einer Armierung versehenen Druckbehälter.
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1 zeigt ausschnittweise eine Schnittdarstellung eines insgesamt mit 10 bezeichneten Druckbehälters zur Speicherung von flüssigen und/oder gasförmigen Medien.
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Der Druckbehälter 10 umfasst einen Liner 12, der aus einem thermoplastischen Kunststoff besteht.
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Der Liner 12 bildet eine Öffnung 14 aus, innerhalb der ein Aufnahmeelement 16 angeordnet ist. Das Aufnahmeelement 16 besteht aus einem ersten Teil 18 und einem zweiten Teil 20. Das erste Teil 18 ist im Wesentlichen innerhalb des Liners 12 und das zweite Teil 20 außerhalb des Liners 12 angeordnet. Die Teile 18 und 20 werden von metallischen, rotationssymmetrisch ausgebildeten Metallteilen, sogenannten Bossen gebildet. Das erste Teil 18 ist also ein metallischer Innenboss und das zweite Teil 20 ein metallischer Außenboss.
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Die Öffnung 14 des Liners 12 wird von einem Kragen 22, der nach außerhalb des Liners 12 gerichtet ist, abgeschlossen.
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Das erste Teil 18 besitzt einen Flansch 24, dessen Durchmesser größer ist als ein Durchmesser der Öffnung 14. Hierdurch liegt der Flansch 24 mit einer Anlagefläche 26 an einem Randbereich 28 des Liners 12 an, der die Öffnung 14 umgibt.
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Der Flansch 24 besitzt eine um die Öffnung 14 umlaufende Nut 30, innerhalb der ein Dichtungselement 32, beispielsweise ein O-Ring angeordnet ist.
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Das erste Teil 18 besitzt ferner einen sich vom Flansch 24 durch die Öffnung 14 erstreckenden Stutzen 34, der einen ersten Abschnitt 36 und einen zweiten Abschnitt 38 aufweist. Der erste Abschnitt 36 geht über eine Stufe 40 in den zweiten Abschnitt 38 über. Ein Durchmesser des ersten Abschnitts 36 entspricht dem Innendurchmesser der Öffnung 14 im Bereich des Kragens 22. Der erste Abschnitt 36 liegt somit mit seinem Außenumfang spielfrei an dem Innenumfang des Kragens 22 an.
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Der zweite Abschnitt 38 des Stutzens 34 besitzt ein Außengewinde 42.
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Das zweite Teil 20 bildet einen Flansch 44 aus, der mit einer Anlagefläche 46 an der Außenseite des Randbereiches 28 des Liners 12 anliegt. Der Flansch 44 geht in einen Stutzen 48 über, der einen ersten Abschnitt 50 und einen zweiten Abschnitt 52 aufweist. Die Abschnitte 50 und 52 gehen über eine Stufe 54 ineinander über. Der erste Abschnitt 50 besitzt einen Innendurchmesser der dem Außendurchmesser des Kragens 22 des Liners 12 entspricht. Der zweite Abschnitt 52 besitzt ein Innengewinde 56, das mit dem Außengewinde des Abschnitts 38 des ersten Teiles 18 korrespondiert.
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Im montierten Zustand greift also das erste Teil 18 mit seinem Stutzen 34 durch die Öffnung 14. Das zweite Teil 20 umgreift mit seinem Stutzen 48 den Stutzen 34 des ersten Teiles 18 und wird mit diesen über das Innengewinde 56 beziehungsweise Außengewinde 42 verschraubt. Die Verschraubung erfolgt soweit, bis die Stufe 54 des zweiten Teiles 20 an der Stufe 40 des ersten Teiles 18 anliegt. In diesem Moment ist auch der Liner 12 mit seinen Randbereich 28 zwischen den Flanschen 24 beziehungsweise 44 des ersten Teiles 18 und des zweiten Teiles 20 verspannt. Über das Dichtungselement 32 erfolgt eine dichtende Verbindung zwischen dem Aufnahmeelement 16 und dem Liner 12.
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Das erste Teil 18 besitzt eine Durchgangsöffnung 58 in die eine Befüll- und/oder Entleerungsarmatur 60 mit einem Anschlussstutzen 62 einbringbar ist. Der Anschlussstutzen 62 der Befüll- und/oder Entleerungsarmatur 60 besitzt ein Außengewinde, das mit einem Innengewinde des ersten Teiles 18 des Aufnahmeelementes 16 korrespondiert. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind diese Gewinde nicht dargestellt.
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Eine Stirnseite 64 des ersten Teiles 18 besitzt eine Aufnahmenut 66 für ein Dichtungselement 68. Während des Einbringens der Befüll- und/oder Entleerungsarmatur 60 in das erste Teil 18 des Aufnahmeelementes 16 gelangt ein Gehäuse 70 in Anlagekontakt mit dem Dichtungselement 68, sodass die Durchgangsöffnung 58 nach außerhalb des Liners 12 abgedichtet ist.
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2 zeigt eine Schnittdarstellung durch einen Druckbehälter 10 in einer zweiten Ausführungsvariante. Gleiche Teile wie in 1 sind mit gleichen Bezugszeichen versehen und nicht nochmals erläutert.
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Im Unterschied zu dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel sind hier das erste Teil 18 und das zweite Teil 20 und somit das Aufnahmeelement 16 konstruktiv anders gestaltet.
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Das erste Teil 18 weist an seinem Flansch 24 einen in Richtung des Innenraumes des Liners 12 gerichteten Kragen 80 auf. Das erste Teil 18 besitzt ferner ein Innengewinde 82.
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Das zweite Teil 20 weist ebenfalls an seinem Flansch 44 einen in Richtung des Innenraumes des Liners 12 gerichteten Kragen 84 auf. Der Kragen 84 besitzt ein Außengewinde 86, das mit dem Innengewinde 82 des ersten Teiles 18 korrespondiert.
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Der Flansch 44 des zweiten Teiles 20 besitzt eine um die Öffnung 14 umlaufende Nut 30', innerhalb der ein Dichtungselement 32', beispielsweise ein O-Ring angeordnet ist.
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Im montierten Zustand des Aufnahmeelementes 16 greift hier also das zweite Teil 20 mit seinem Kragen 84 durch die Öffnung 14. Im Innenraum des Liners 12 wird über das Außengewinde 86 beziehungsweise Innengewinde 82 eine Schraubverbindung zwischen dem ersten Teil 18 und dem zweiten Teil 20 hergestellt. Hierbei gelangen die Flansche 24 beziehungsweise 44 in Anlagekontakt mit dem Randbereich 28 des Liners 12 um die Öffnung 14. Über das Dichtungselement 32' erfolgt eine dichtende Verbindung zwischen dem Aufnahmeelement 16 und dem Liner 12.
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Die Befüll- und/oder Entleerungsarmatur 60 ist mit ihrem Anschlussstutzen 62 in einer Durchgangsöffnung 88 des zweiten Teiles 20 angeordnet. Die Abdichtung erfolgt wiederum über das Dichtungselement 68 zwischen dem zweiten Teil 20 und dem Gehäuse 70 der Befüll- und/oder Entleerungsarmatur 60.
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Insgesamt wird anhand der 1 und 2 deutlich, dass es sich bei dem Aufnahmeelement 16 um ein zweiteiliges Element (zweiteiliger Boss handelt), welches konstruktiv so gestaltet ist, dass sich der Liner 12 mit seinem Randbereich 28 zwischen den beiden Teilen 18 und 20 des Aufnahmeelementes 16 befindet. Der Liner dient der Gasdichtigkeit des Druckbehälters 10. Diese Dichtigkeit wird auch im Bereich der Öffnung 14 für die Befüll- und/oder Entleerungsarmatur 60, bei der es sich beispielsweise um ein Ventil handelt, gewährleistet, indem das Dichtungselement 32 zwischen dem Flansch 44 des ersten Teiles 18 und dem Randbereich 28 des Liners 12 vorgesehen ist. Die Abdichtung erfolgt somit in einem planen Bereich des Liners 12. Die Dichtung erfolgt deutlich vor einem Übergang vom Liner 12 zu einer Außenwicklung (1 nicht dargestellt) und sorgt somit dafür, dass es nicht zu einer Undichtigkeit zwischen den beiden Teilen 18 und 20 des Aufnahmeelementes 16 kommen kann.
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Die beiden Teile 18 und 20 sind rotationssymmetrisch aufgebaut und ineinander geschraubt. Durch die Teilung des Aufnahmebereiches 16 wird die Aufnahme des Liners 12 zwischen den beiden Teilen 18 und 20 des Aufnahmeelementes 16 möglich. Der Liner 12 ist dann in der Lage, die Kraft aus einem Gasdruck beziehungsweise bei leeren Tank aus einem Umgebungsdruck in die beiden Teile 18 und 20 des Aufnahmeelementes 16 zu leiten, ohne dass sich der Liner 12 von den Teilen 18 und 20 trennen kann und der Druck zu einer Schädigung des Liners 12 führen kann.
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Der Liner 12 wird noch mit einer in 1 nicht dargestellten Armierung aus einem faserverstärkten Kunststoff umgeben, der auch auf der Außenseite des Flansches 44 des zweiten Teiles 20 aufliegt. Somit ist eine sichere, feste und druckdichte Positionierung des Aufnahmeelementes 16 am Liner 12 und somit am Druckbehälter 10 möglich.
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Anhand der nachfolgenden Figuren wird die Herstellung eines Druckbehälters 10 mit dem in der Öffnung 14 integrierten Aufnahmeelement 16 verdeutlicht.
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Dadurch, dass das erste Teil 18, also das innenliegende Teil, mit seinem Flansch 24 eine größere Abmessung besitzt als die Öffnung 14, besteht also die Aufgabe während der Herstellung des Druckbehälters 10 das erste Teil 18 innerhalb des Liners 12 im Bereich der Öffnung 14 zu platzieren.
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3 zeigt hierzu eine erste Variante.
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Der Liner 12 besteht aus einem thermoplastischen Kunststoff und kann in einem sogenannten „Blasformverfahren“ hergestellt werden. Beim Blasformverfahren wird ein Kunststoffschlauch in ein Werkzeug 90 eingebracht, das eine Kavität 92 besitzt, die der späteren Form des Liners 12 entspricht. Das Werkzeug 90 ist vorzugsweise zweiteilig ausgebildet, sodass nach dem Herstellungsverfahren der Liner 12 entnommen werden kann.
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Über eine Öffnung 94 des Werkzeuges 90 wird ein Rohling 96 des späteren Liners 12 in die Kavität 92 eingebracht. Dies geschieht mittels eines Dornes 98, der einerseits zum Strecken des Rohlings 96 in der Kavität 92 dient und über den andererseits ein Aufblasen eines Innenraumes 100 des späteren Liners 12 erfolgt.
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Vor dem Zusammenfahren der beiden Werkzeughälften des Werkzeuges 90 wird in dem Innenraum 100 des Rohlings 96 das erste Teil 18 platziert. Hierzu wird ein in 3 angedeutetes Halteteil 102 verwendet, das einen hohlzylindrischen Schaft 104 aufweist, durch den der Dorn 98 geführt ist. Ein Außendurchmesser des Schaftes 104 entspricht dem Innendurchmesser des ersten Teiles 18. Das Halteteil 102 besitzt einen Führungsabschnitt 106 für das erste Teil 18.
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Anhand der Prinzipskizzen in 3 wird also deutlich, dass das erste Teil 18 verliersicher mittels des Halteteiles 102 im Innenraum 100 des Rohlings 96 positioniert ist.
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Anschließend wird das Blasformverfahren durchgeführt, indem über den Dorn 98 ein gasförmiges Medium in den Innenraum 100 des Rohlings 96 eingebracht wird. Die Hülle 108 des Rohlings 96 legt sich hierbei an die Wandung der Kavität 92 an. Durch gleichzeitiges Erwärmen des Rohlings 96 nimmt dieser die Form der Kavität 92 an. Nach anschließendem Abkühlen behält der Rohling 96 die Form der Kavität 92 bei und bildet den Liner 12. Das erste Teil 18 ist dann innerhalb des Liners 12 angeordnet und durch das Halteteil 102 gesichert.
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Anschließend, beispielsweise nach Entnahme des Liners 12 aus dem Werkzeug 90, wird das erste Teil 18 mit dem zweiten Teil 20 verschraubt. Hierzu wird das erste Teil 18 mittels des Halteteiles 102 in die Öffnung 14 des Liners 12 überführt, sodass der Stutzen 34 außerhalb des Liners 12 liegt. In dieser Position kann das zweite Teil 20 - wie in 1 gezeigt - mit dem ersten Teil 18 verschraubt werden. Gleichzeitig wird der Liner 12 zwischen den beiden Teilen 18 und 20 eingespannt.
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Das Halteteil 102 kann dann aus dem Liner 12 entfernt werden. Hierzu kann vorgesehen sein, dass der Führungsabschnitt 106 über einen im Detail nicht gezeigten Klappmechanismus mit dem Schaft 104 verbunden ist. Hierdurch kann das Halteteil 102 aus dem dann zusammengeschraubten Aufnahmeelement 16 herausgezogen werden.
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Nach einer weiteren Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass zwischen dem Schaft 104 und dem Führungsabschnitt 106 eine Sollbruchstelle ausgebildet ist. Der Führungsabschnitt 106 würde somit zumindest im Innenraum des Liners 12 verbleiben.
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4 zeigt eine vergrößerte Darstellung eines fertig geformten Liners 12 mit einem innerhalb des Innenraums 100 durch das Halteteil 102 geführten ersten Teil 18.
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Das Halteteil 102 ist so ausgebildet, dass einerseits das erste Teil 18 über den Führungsabschnitt 106 verliersicher gehalten ist. Andererseits verfügt das Halteteil 102 über einen Abschlussabschnitt 108, der außerhalb des Liners 12 angeordnet ist. Der Abschlussabschnitt 108 ist so dimensioniert, dass das Halteelement 102 mit dem ersten Teil 18 nicht durch die Öffnung 14 in den Innenraum 100 des Liners 12 versehentlich hineinfallen kann.
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Anhand der 4 und 5 wird eine zweite Variante zur Herstellung des Druckbehälters 10 erläutert.
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Der Liner 12 besteht zunächst aus zwei Linerhälften 110 und 112. Die Linerhälften 110 und 112 werden separat, beispielsweise als Kunststoffspritzgussteile hergestellt. In der Linerhälfte 110 wird hierbei die Öffnung 14 berücksichtigt, während die Linerhälfte 112 an seiner Stirnseite einen geschlossenen Korpus aufweist.
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Die Linerhälfte 110 wird anschließend mit dem Aufnahmeelement 16 komplettiert. In den 5 und 6 ist hier jeweils nur das zweite Teil 20 des Aufnahmeelementes 16 gezeigt. Der erste Teil 18 wird von der Innenseite der Linerhälfte 110 durch die Öffnung 14 geführt und dort mit dem zweiten Teil 20 verschraubt, wie dies beispielsweise in den 1 und 2 gezeigt ist.
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Die Linerhälfte 110 wird mit dem montierten Aufnahmeelement 16 anschließend mit der Linerhälfte 112 zum Liner 12 gefügt. Hierbei werden die Linerhälften 110 und 112 an ihren einander zugewandten Umfangskanten miteinander verschweißt, verklebt oder auf andere geeignete Weise druckdicht miteinander verbunden.
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In 6 ist dann der komplette Druckbehälter 10 mit den entlang einer Naht 114, beispielsweise einer Schweißnaht, miteinander gefügten Linerhälften 110 und 112 dargestellt.
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Schließlich wird in das Aufnahmeelement 16 noch die Befüll- und Entleerungsarmatur 60 eingesetzt.
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Die Herstellung der Linerhälften 110 und 112 im Spritzgussverfahren bietet den Vorteil, dass der Liner 12 mit einer gleichmäßigen Wandstärke, die beispielsweise zwischen 1 und 3 mm beträgt, hergestellt werden kann. Hierdurch ergeben sich ein reduzierter Materialeinsatz sowie ein reduziertes Gewicht und ein vergrößertes Füllvolumen bei gleichen Außenmaßen, wie beispielsweise im Blasformverfahren hergestellte Liner 12.
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Neben der bereits erläuterten späteren Montage des ersten Teiles 18 und des zweiten Teiles 20 des Aufnahmeelementes 16 bietet das Spritzgussverfahren den Vorteil, dass in die Linerhälfte 110 gleich während des Spritzgussverfahrens das erste Teil 18 in die Öffnung 14 während des Herstellungsprozesses eingebracht werden kann. Der Liner 12 umspritzt somit das erste Teil 18 und hält dieses in Position. Anschließend erfolgt dann die Komplettierung mit dem zweiten Teil 20.
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In 7 wird gezeigt, dass der Liner 12 mit montiertem Aufnahmeelement 16, das aus den Teilen 18 und 20 besteht, anschließend mit einer Armierung 116 versehen wird. Die Armierung 116 besteht aus einer Außenbewicklung aus faserverstärktem Kunststoff. Die Armierung 116 ist hierbei so aufgebracht, dass diese auch den Flansch 44 des zweiten Teiles 20 mit übergreift.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Druckbehälter
- 12
- Liner
- 14
- Öffnung
- 16
- Aufnahmeelement
- 18
- erster Teil
- 20
- zweiter Teil
- 22
- Kragen
- 24
- Flansch
- 26
- Anlagefläche
- 28
- Randbereich
- 30
- Nut
- 30'
- Nut
- 32
- Dichtungselement
- 32'
- Dichtungselement
- 34
- Stutzen
- 36
- erster Abschnitt
- 38
- zweiter Abschnitt
- 40
- Stufe
- 42
- Außengewinde
- 44
- Flansch
- 46
- Anlagefläche
- 48
- Stutzen
- 50
- erster Abschnitt
- 52
- zweiter Abschnitt
- 54
- Stufe
- 56
- Innengewinde
- 58
- Durchgangsöffnung
- 60
- Entleerungsarmatur
- 62
- Anschlussstutzen
- 64
- Stirnseite
- 66
- Aufnahmenut
- 68
- Dichtungselement
- 70
- Gehäuse
- 80
- Kragen
- 82
- Innengewinde
- 84
- Kragen
- 86
- Außengewinde
- 88
- Durchgangsöffnung
- 90
- Werkzeug
- 92
- Kavität
- 94
- Öffnung
- 96
- Rohling
- 98
- Dorn
- 100
- Innenraum
- 102
- Halteteil
- 104
- Schaft
- 106
- Führungsabschnitt
- 108
- Hülle
- 110
- Linerhälfte
- 112
- Linerhälfte
- 114
- Naht
- 116
- Armierung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007011211 B3 [0002]