DE10103937A1

DE10103937A1 - Wickelspeicher zur Speicherung blattförmiger Gegenstände

Info

Publication number: DE10103937A1
Application number: DE2001103937
Authority: DE
Inventors: Guenter Holland-Letz; Hans-Guenter Vos; Wilfried Schnelle
Original assignee: Wincor Nixdorf GmbH and Co KG
Current assignee: Wincor Nixdorf International GmbH
Priority date: 2001-01-30
Filing date: 2001-01-30
Publication date: 2002-08-22
Anticipated expiration: 2021-01-31
Also published as: DE10103937B4

Abstract

Bei einem Wickelspeicher zur Speicherung blattförmiger Gegenstände, insbesondere Banknoten, mit einem Gehäuse (10) und darin einer Folientrommel (14) zur Aufnahme und Abgabe einer bandförmigen Speicherfolie (20), einer Speichertrommel (18), auf die bzw. von der die Blätter zusammen mit der Speichrfolie (20) auf- bzw. abgewickelt werden, einem Antrieb für die Folientrommel (18) und die Speichertrommel (14) und mit Führungsmitteln zum Führen der Speicherfolie (20) zwischen der Folientrommel (14) und der Speichertrommel (18), ist im Laufweg der Speicherfolie (20) zwischen der Folientrommel (14) und der Speichertrommel (18) eine Folienführung (22, 24) mit mindestens einer in Laufrichtung der Speicherfolie (20) konvex gekrümmten, von der Speicherfolie überspannten Führungsfläche (48) vorgesehen, die von im wesentlichen parallel zu der Laufrichtung A gerichteten Seitenführungen (50) begrenzt ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Wickelspeicher zur Speicherung blattförmiger Gegenstände, insbesondere Banknoten, mit einem Gehäuse und darin einer Folientrommel zur Aufnahme und Abgabe einer bandförmigen Speicherfolie, einer Speichertrommel, auf die bzw. von der die Blätter zusammen mit der Speicherfolie auf- bzw. abgewickelt werden, einem Antrieb für die Folientrommel und die Speichertrommel und mit Führungsmitteln zum Führen der Speicherfolie zwischen der Folientrommel und der Speichertrommel.

Derartige Wickelspeicher werden als Zwischenspeicher und Hauptspeicher für Banknoten eingesetzt. Wickelspeicher können eingezahlte Banknoten sicher aufnehmen und bei Bedarf wieder ausgeben, wobei ein Zwischenspeicher die besondere Funktion hat, daß das eingezahlte Geld nicht mit den Bestand eines Geldautomaten zusammengebracht wird und dadurch ggf. wieder die eingezahlten Banknoten vollständig zurückgegeben werden können.

Auf der Folientrommel sind bis zu 80 m einer dünnen Polyesterfolie aufgewickelt, die beispielsweise 0,07 mm dick und 60 mm breit ist. Ein besonderes Problem besteht darin, die Speicherfolie auf ihrem Laufweg zwischen der Folientrommel und der Speichertrommel seitlich zu führen. Die Folie ist sehr zugfest und fast unelastisch. Damit ist eine mittige Führung über ballige Umlenkrollen nicht möglich. Auch eine Seitenführung an Anlaufschienen (z. B. Bordscheiben an der Folientrommel) ist nicht möglich, da die oberste Wicklung infolge der hohen Zugspannung schon so viel Haftung zur darunter liegenden Wicklung hat, daß sie sich gegenüber der darunter liegenden Wicklung nicht seitlich verschieben läßt und daß ein seitliches Anlaufen des Folienrandes an der Bordscheibe zum Umbördeln des Folienrandes führen würde. Diese würde dadurch rasch zerstört.

Eine servogesteuerte Lagerregelung, die durch Schrägstellen einer Umlenkwalze der Seitendrift entgegenwirkt, wäre für die vorliegende Anwendung zu aufwendig. Die Regelung ist außerdem wegen der Totzeit im System relativ kompliziert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für einen Wickelspeicher der eingangs genannten Art eine Seitenführung für die Speicherfolie anzugeben, mit der sich seitlich Abweichungen der Speicherfolie von ihrer Laufrichtung leicht und zuverlässig korrigieren lassen und die einfach zu realisieren ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Laufweg der Speicherfolie zwischen der Folientrommel und der Speichertrommel eine Folienführung mit mindestens einer in Laufrichtung der Speicherfolie gekrümmten, von der Speicherfolie überspannten Führungsfläche vorgesehen ist, die von im wesentlichen parallel zu der Transportrichtung gerichteten Seitenführungen begrenzt ist.

Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß durch diese rein mechanische Maßnahme eine Seitendrift der Speicherfolie leicht korrigiert werden kann. Die Folie liegt auf der Führungsfläche in Folge der Wölbung derselben mit Vorspannung auf. Dadurch können von den Seitenführungen induzierte Richtkräfte nicht ein Ausbeulen der Folienkanten bewirken, die dabei überdehnt würden.

Vorzugsweise sind die einander zugewandten Innenflächen der Seitenführungen konvex gekrümmt, so daß die Seitenführungen am Beginn und am Ende der Führungsflächen jeweils einen Abstand von den Folienrändern haben.

Vorzugsweise hat die Führungsfläche eine Vielzahl von Durchbrechungen. Sie kann beispielsweise von einem mit einem Lochmuster versehenen Blech gebildet sein. Durch eine solche Ausführung wird die elektrostatische Aufladung der Wickelfolie und das Anhaften der Folie durch die Aufladung reduziert. Die Durchbrechungen in der Führungsfläche führen außerdem den Schmutz ab, der von der Folie und den Banknoten bei längerer Gebrauchsdauer des Wickelspeichers übertragen wird.

Versuche haben auch gezeigt, daß bei der verwendeten breiten Wickelfolie eine genaue Flucht zwischen Folien- und Speichertrommel sowie den dazwischen liegenden Führungen gegeben sein muß. Die gekrümmten Führungsflächen können als passive Führungsmittel nur kleine Richtkräfte aufbringen, die entstehen, wenn die Folie erst wenig von der idealen Laufrichtung abweicht. Als weiteres Stabilisierungselement haben sich daher Umlenkrollen erwiesen, die aus einem weichen Schaumstoff bestehen oder doch wenigstens einen Mantel aus weichem Schaumstoff haben. Derartige Umlenkrollen bauen unterschiedliche Randspannungen an der Folie ab, die bei leichtem Mittenversatz oder unterschiedlichen Materialeigenschaften auftreten und zu einem verstärkten seitlichen Auswandern der Speicherfolie führen könnten.

Das Gehäuse der Speichereinheit hat einen Durchtrittsspalt für die zu speichernden Blätter, der durch eine Blattförderstrecke mit dem Tangentialspalt zwischen der jeweiligen Umfangsfläche der Speichertrommel und dem auf sie auflaufenden Folienabschnitt verbunden ist. Die Blattförderstrecke kann einerseits von einer Auflageplatte und andererseits von einem Endlosriementrieb begrenzt sein, der für den Transport der abzulegenden Blätter zwischen der Speichertrommel und dem Durchtrittsspalt im Gehäuse sorgt. Der Riementrieb kann dabei zwei axial beabstandete Endlosriemen haben, zwischen denen der auf die Speichertrommel auflaufende Folienabschnitt parallel zur Auflageplatte verläuft.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, welche in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Wickelspeichers,

Fig. 2 eine Draufsicht auf ein Folienführungselement und

Fig. 3 eine Seitenansicht des Folienführungselementes.

Der in Fig. 1 dargestellte Wickelspeicher umfaßt einen allgemein mit 10 bezeichnetes Gehäuse, in dem eine um eine Achse 12 drehbare Folientrommel 14 und eine um eine Achse 16 drehbare Speichertrommel 18 drehbar gelagert sind. Die auf der Folientrommel 14 aufgewickelte bandförmige Speicherfolie 20 wird über eine erste Führungseinheit 22, eine zweite Führungseinheit 24 und eine Walze 26 zu der Speichertrommel 18 geführt.

Die Walze 36 gehört zu einem Riementrieb 28, der eine zur Walze 26 parallele weitere Walze 30 und über die Walzen 26, 30 laufende, axial beabstandete Endlosriemen 32 hat, zwischen denen die Speicherfolie 20 verläuft. Der Riementrieb 28 begrenzt zusammen mit einer Auflageplatte 34, durch die mit den Endlosriemen 32 zusammenwirkende Laufrollen 36 greifen, eine Blattförderstrecke, welche einen Durchtrittsspalt 38 in dem Gehäuse 10 mit dem Tangentialspalt 40 zwischen der Umfangsfläche 42 der Speichertrommel und dem auf diese auflaufenden Folienabschnitt verbindet. Die Blattförderstrecke dient zum Transport der Blätter oder Banknoten 44 auf ihren Weg von dem Durchtrittsspalt 38 zur Speichertrommel 18 und umgekehrt. Die Folientrommel 14, die Speichertrommel 18 und der Riementrieb 28 sind motorisch antreibbar. Die Antriebe sind aber hier nicht dargestellt.

Die erste Führungseinheit 22 und die zweite Führungseinheit 24 sind identisch ausgebildet, so daß im folgenden nur eine dieser Einheiten anhand der Fig. 2 und 3 näher erläutert wird.

Die Führungseinheit umfaßt einen Führungsrahmen 46 mit einer rechteckigen Führungsfläche 48, an deren Längsrändern sich Seitenführungswangen 50 erstrecken. Die über die mittlere Führungsfläche 48 hinausragenden Abschnitte 52 der Seitenführungswange haben Lagerbohrungen 54 und bilden paarweise ein Lager für jeweils eine Umlenkwalze 56 (Fig. 1). Wie man in Fig. 1 erkennt, sind dabei die Führungseinheiten 22 und 24 durch eine ihnen gemeinsame Umlenkwalze 56 miteinander verbunden.

Wie man in Fig. 3 erkennt, ist die mittlere Führungsfläche 48 nach oben hin in der durch den Pfeil A angegebenen Laufrichtung der Speicherfolie 20 konvex gewölbt. Der Scheitel der Wölbung liegt in der Längsmitte der Führungsfläche 48. Die Führungsfläche besteht aus einem Blech, das ein Lochmuster mit Löchern 58 hat. Diese Löcher haben einerseits die Aufgabe, eine statische Aufladung der Folie und ein Anhaften der Folie durch die statische Aufladung zu reduzieren sowie den Schmutz abzuführen, der sich bei längerem Gebrauch des Wickelspeichers an der Folie sammelt.

Die einander zugekehrten Innenflächen 60 der Seitenführungswangen 50 sind ebenfalls in Laufrichtung konvex gewölbt oder ballig ausgeführt, wie dies in Fig. 2 zu erkennen ist. Der Scheitel dieser gewölbten Führungsflächen 60 liegt ebenfalls in der Längsmitte der Führungseinheit 22 bzw. 24. Die über die Führungsfläche 48 und zwischen den Seitenführungswangen 50 hindurch laufende Speicherfolie 20 wird mit einem Abstand zur nächsten Umlenkrolle geführt. Der Abstand wirkt sich wie ein Hebelarm aus, so daß die erforderlichen Richtkräfte zur Korrektur einer Seitendrift klein bleiben.

Die Umlenkrollen 56 an den Enden der Führungseinheiten 22 und 24 sowie die Walze 26 des Riementriebes 28 sind mit einem weichen Schaumstoff ummantelt. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß diese Ausführung der Umlenkwalzen eine richtungsstabilisierende Wirkung hat.

Bezugszeichenliste

10

Gehäuse

12

Achse

14

Folientrommel

16

Achse

18

Speichertrommel

20

Speicherfolie

22

erste Führungseinheit

24

zweite Führungseinheit

26

Walze

28

Riementrieb

30

Walze

32

Endlosriemen

34

Auflageplatte

36

Laufrollen

38

Durchtrittsspalt

40

Tangentialspalt

42

Umfangsfläche

44

Banknoten

46

Führungsrahmen

48

Führungsfläche

50

Seitenführungswange

52

Abschnitt

54

Lagerbohrung

56

Umlenkwalze

58

Löcher

60

Innenfläche

Claims

1. Wickelspeicher zur Speicherung blattförmiger Gegenstände, insbesondere Banknoten, mit einem Gehäuse (10) und darin einer Folientrommel (14) zur Aufnahme und Abgabe einer bandförmigen Speicherfolie (20), einer Speichertrommel (18), auf die bzw. von der die Blätter zusammen mit der Speicherfolie (20) auf- bzw. abgewickelt werden, einem Antrieb für die Folientrommel (18) und die Speichertrommel (14) und mit Führungsmitteln zum Führen der Speicherfolie (20) zwischen der Folientrommel (14) und der Speichertrommel (18), dadurch gekennzeichnet, daß im Laufweg der Speicherfolie (20) zwischen der Folientrommel (14) und der Speichertrommel (18) eine Folienführung (22, 24) mit mindestens einer in Laufrichtung der Speicherfolie (20) konvex gekrümmten, von der Speicherfolie überspannten Führungsfläche (48) vorgesehen ist, die von im wesentlichen parallel zu der Laufrichtung A gerichteten Seitenführungen (50) begrenzt ist.

2. Wickelspeicher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einander zugewandten Innenflächen (60) der Seitenführungen (50) konvex gekrümmt sind.

3. Wickelspeicher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsfläche (48) eine Vielzahl von Durchbrechungen (58) hat.

4. Wickelspeicher nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Laufweg der Speicherfolie (20) zwischen Folientrommel (14) und Speichertrommel (18) mindestens eine Umlenkrolle (56) angeordnet ist, die zumindest einen Mantel aus einem weichen Schaumstoff hat.

5. Wickelspeicher nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (10) einen Durchtrittsspalt (38) für die Blätter hat, der durch eine Blattförderstrecke mit den Tangentialspalt (40) zwischen der jeweiligen Umfangsfläche (42) der Speichertrommel (18) und dem auf sie auflaufenden Folienabschnitt verbunden ist.

6. Wickelspeicher nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattförderstrecke einerseits von einer Auflageplatte (34) und andererseits von einem Riementrieb (28) begrenzt ist.