DE10103811A1 - Sigma-Delta-Modulator zur Digitalisierung von analogen Hochfrequenzsignalen - Google Patents
Sigma-Delta-Modulator zur Digitalisierung von analogen HochfrequenzsignalenInfo
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Abstract
Es wird ein Sigma-Delta-Modulator zur Digitalisierung eines Hochfrequenz-Eingangssignals mit einem analogen Eingang, einem digitalen Ausgang und einem Rückkoppelzweig zur Unterdrückung von Quantisierungsfehlern beschrieben, welcher dadurch gekennzeichnet ist, daß er Mittel zur Umwandlung des digitalen Ausgangssignals in ein analoges Signal und Mittel zur Subtraktion des umgewandelten Signals von dem analogen Eingangssignal aufweist, wobei das derart erzielte analoge Summensignal an einem analogen Ausgang anliegt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Sigma-Delta-
Modulator nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, sowie
ein System und ein Verfahren zur Digitalisierung von analogen
Hochfrequenzsignalen mit Hilfe von Sigma-Delta-Modulatoren.
Zur Digitalisierung von Hochfrequenzsignalen existieren im
wesentlichen zwei verschiedene Verfahren. Nach dem
sogenannten Heterodyn- oder Superheterodyn-Verfahren wird das
Hochfrequenzsignal über eine oder mehrere Stufen auf eine
tieffrequente Zwischenfrequenz bzw. in das komplexe Basisband
(Direct Conversion) umgesetzt. Das hierbei entstehende Signal
wird anschliessend durch einen oder - im Falle einer
Frequenzumsetzung in das komplexe Basisband - durch zwei
konventionelle Analog-Digitalwandler (A/D-Wandler) sowie
zusätzliche Mischer in den digitalen Bereich überführt.
Jedoch beeinträchtigen die in diesem Verfahren verwendeten
Mischer und Filter durch ihre Nichtlinearitäten die Qualität
des analog-digital gewandelten Signals und stellen zum
anderen einen erheblichen Kostenfaktor dar. Ferner werden im
Fall einer Frequenzumsetzung in das komplexe Basisband
Inphase- und Quadraturkomponente realisierungsbedingt mit
einem unterschiedlichen Skalierungsfaktor versehen (I/Q-
Mismatch), was zu Spiegelfrequenzsignalen im Ausgangsspektrum
des A/D-Wandlers führt.
Alternativ lässt sich das analoge Hochfrequenzsignal direkt
in ein Digitalsignal umwandeln, beispielsweise mit Hilfe
eines Bandpass-Sigma-Delta-A/D-Wandlers. Konzeptionsbedingt
tritt bei diesem Verfahren kein I/Q-Mismatch auf. Aufgrund
der notwendigen hohen Abtastraten bei HF-Signalen verwenden
Bandpass-Sigma-Delta-A/D-Wandler bei ihrem
Schwellwertentscheider (Komparator) jedoch nur wenige
Signalzustände. Um die Leistung des Quantisierungsfehlers in
dem gewünschten Bandpassbereich dennoch gering zu halten,
wird das Quantisierungsfehlersignal über einen Digital-
Analog-Wandler (D/A-Wandler) sowie ein Bandpassfilter rückge
koppelt und dem Komparator wieder zugeführt. Bei Verwendung
von nur zwei Signalzuständen (1 Bit Ausgangssignal) ist
theoretisch die Realisierung von A/D-Wandlern sehr hoher
Linearität möglich. Eine Darstellung bestehender Sigma-Delta-
Modulatoren wird in "Delta-Sigma Data Converters, Theory,
Design and Simulation" von S. R. Norsworthy, R. Schreier und
G. Temes, IEEE Press 1997, ISBN 0-7803-1045-4, gegeben.
Aufgrund der angestrebten Rauschformung des
Quantisierungsfehlers wird bei den Bandpass-Sigma-Delta-
Modulatoren häufig eine Filterstruktur zweiter Ordnung
verwendet, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist.
Filterstrukturen dritter und höherer Ordnung führen
insbesondere wegen der zusätzlich in der Rückkopplungs
schleife auftretenden Verzögerungszeiten aufgrund des
Komparators und des Bandpass-D/A-Wandlers zu
Stabilitätsproblemen des Bandpass-Sigma-Delta-Modulators.
Ferner wird die Stabilität der Bandpass-Sigma-Delta-
Modulatoren durch relativ hohe Laufzeitdifferenzen
beeinträchtigt, welche in den Bandpassfiltern aufgrund der
HF-Signalfrequenzen von mehreren GHz auftreten. Auch lassen
sich wegen der erforderlichen hohen Induktivitäten in einer
hochintegrierten Schaltung keine Bandpass-Filter hoher Güte
realisieren. Die niedrige Güte der Filter führt zu einem
unbefriedigendem Signal-Rauschverhältnis des Bandpass-Sigma-
Delta-Modulators im Nutzsignalbereich.
Aktive Schaltungen, wie sie beispielsweise in "A Linear
Integrated LC-Bandpass Filter with Q-Enhancement", Weinan
Gao, W. Martin Snelgrove, IEEE Transactions on Circuits and
Systems II: Analog and Digital Processing, Vol. 45, No. 5,
May 1998 beschrieben werden, können die Güte des analogen
Filters zwar erhöhen, generieren jedoch zusätzliche
Nichtlinearitäten, welche sich auf das Signal-
Rauschverhältnis des gesamten Bandpass-Sigma-Delta-Modulators
auswirken.
Der Einfluss der Filtergüte auf das Signal-Rauschverhältnis
des Modulators kann teilweise kompensiert werden, indem zwei
oder mehr Bandpass-Sigma-Delta-Modulatoren kaskadiert werden.
Hierbei wird das Fehlersignal am Eingang des Komparators der
ersten Stufe der Kaskade als Eingangssignal für die zweite
Stufe verwendet. Auf diese Weise werden
Quantisierungsfehlersignalanteile innerhalb des Nutzbandes
noch einmal digitalisiert und der digitalen Auswerteeinheit
der zweiten Stufe zugeführt. Jedoch lassen sich derart die
Nichtlinearitäten der Bandpass-Filter nicht verbessern.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen stabilen Sigma-
Delta-Modulator mit einem hohen Signal-Rauschverhältnis zu
schaffen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Sigma-Delta-Modulator
zur Digitalisierung eines Hochfrequenz-Eingangssignals mit
einem analogen Eingang, einem digitalen Ausgang und einem
Rückkoppelzweig zur Unterdrückung von Quantisierungsfehlern,
welcher dadurch gekennzeichnet ist, daß er Mittel zur Umwand
lung des digitalen Ausgangssignals in ein analoges Signal und
Mittel zur Subtraktion des derart umgewandelten Signals von
dem analogen Eingangssignal aufweist, wobei das derart
erzielte Summensignal an einem analogen Ausgang anliegt. Eine
durch die Aufbereitung verursachte zusätzliche Verzögerung
des Signals kann nicht zu Stabilitätsproblemen führen, da die
Aufbereitung nicht im Rückkoppelzweig des Sigma-Delta-
Modulators erfolgt. Da das Signal-Rausch-Verhältnis bei einem
erfindungsgemäßen Sigma-Delta-Modulator allein durch das
Signal-Rausch-Verhältnis des durch die Mittel zur Umwandlung
des digitalen Ausgangssignals in ein analoges Signal, die
Mittel zur Aufbereitung des Signals und die Mittel zur
Subtraktion des derart umgewandelten Signals von dem analogen
Eingangssignals gebildeten direkten Pfades bestimmt wird,
können in dem rückgekoppelten übrigen Teil des Sigma-Delta-
Modulators Nichtlinearitäten sowie Filter geringer Güte
toleriert werden. Insbesondere dieser Teil des Sigma-Delta-
Modulators läßt sich daher vorteilhaft als integrierte
Schaltung realisieren.
Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein System zur
Umwandlung eines analogen Eingangssignals in ein digitales
Ausgangssignal mit n Sigma-Delta-Modulatoren (n = 1, 2, 3,
. . .), welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die Sigma-
Delta-Modulatoren derart kaskadiert sind, daß das jeweilige
analoge Ausgangssignal eines Sigma-Delta-Modulators das
Eingangssignal eines folgenden Sigma-Delta-Modulators bildet.
Desweiteren wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur
Digitalisierung von analogen Hochfrequenzsignalen mit Hilfe
von n Sigma-Delta-Modulatoren, mit folgenden Schritten,
welche n-fach (n = 1, 2, . . .) von a) bis e) wiederholt
werden:
- a) Filterung des analogen Eingangssignals,
- b) Quantisierung des analogen Eingangssignals mit einer Abtastrate fa, zu Zeitpunkten t = m.Ta, wobei m = 0, 1, 2, . . . und Ta die Abtastperiode eines Sigma-Delta- Modulators ist, und Ausgabe des quantisierten Signals,
- c) Umwandlung des quantisierten Signals in ein analoges Signal,
- d) Subtraktion des umgewandelten analogen Signals von dem analogen Eingangssignal des Sigma-Delta-Modulators derselben Verfahrensstufe,
- e) Verwendung des summierten Signals als analoges Eingangssignal des Sigma-Delta-Modulators der folgenden Verfahrensstufe,
und
- - Auswertung der n quantisierten Signale der n Verfahrensstu fen.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Sigma-Delta-
Modulators weist dieser Mittel auf, durch die Amplitude,
Frequenz und/oder Phasenlage des analogen Eingangssignals
veränderbar sind, so daß Anpassungen des analogen
Eingangssignals an das von diesem subtrahierte umgewandelte
analoge Signal möglich sind.
Vorteilhaft weist der Sigma-Delta-Modulator Bandpässe zur
Frequenzumsetzung des Hochfrequenz-Eingangssignals auf.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist der Sigma-Delta-
Modulator Mischer zur Aufspaltung des Eingangssignals in eine
Inphase- und eine Quadraturkomponente sowie Tiefpässe zur Um
setzung der Inphase- und der Quadraturkomponente des Hochfre
quenz-Eingangssignals in niederfrequentere Signale auf.
Bevorzugt weist das System eine Einheit zur Auswertung der n
digitalen Ausgangssignale der n Sigma-Delta-Modulatoren auf.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemässen Sigma-
Delta-Modulators, des Systems mit n Sigma-Delta-Modulatoren
und des Verfahren sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung im
Einzelnen beschrieben. Hierbei zeigen
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Bandpass-Sigma-Delta-
Modulators erster Ordnung gemäß dem Stand der Tech
nik,
Fig. 2 ein Blockschaltbild eines Tiefpass-Sigma-Delta-
Modulators zweiter Ordnung gemäß dem Stand der
Technik,
Fig. 3 ein Blockschaltbild eines zweistufig kaskadierten
Bandpass-Sigma-Delta-Modulators zweiter Ordnung ge
mäß dem Stand der Technik,
Fig. 4 ein Blockschaltbild eines erfindungsgemässen Sigma-
Delta-Modulators,
Fig. 5 ein Blockschaltbild einer weiteren Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sigma-Delta-Modulators, und
Fig. 6 ein Blockschaltbild der Gesamtstruktur eines erfin
dungsgemässen Systems mit drei Sigma-Delta-
Modulatoren.
In Fig. 1 ist die Grundstruktur eines Bandpass-Sigma-Delta-
Modulators erster Ordnung dargestellt. Das analoge
Eingangssignal X wird über ein Bandpass-Filter 1 zu einem
Analog-Digital-Wandler 2 geführt. Das digitale Ausgangssignal
des Analog-Digital-Wandlers 2 wird anschließend über eine
Rückkopplungsschleife, welche einen Bandpass-Digital-Analog-
Wandler 3 aufweist, zum Eingang zurückgeführt und von dem
Eingangssignal X subtrahiert.
Ein Tiefpass-Sigma-Delta-Modulator zweiter Ordnung, wie aus
dem Stand der Technik bekannt, wird in Fig. 2 dargestellt.
Das analoge Eingangssignal X wird in einem Mischer 9 mittels
Multiplikation mit einem cos- bzw. einem sin-Signal in eine
Inphase- und eine Quadratur-Komponente aufgespalten (Direct
Conversion). Jede Komponente wird jeweils über zwei Tiefpässe
4a bzw. 4b und 5a bzw. 5b gefiltert und anschließend in einem
Analog-Digital-Wandler 6a bzw. 6b abgetastet. Das digitale
Ausgangssignal Ya bzw. Yb wird in zwei Rückkopplungsschleifen
über Tiefpass-Digital-Analog-Wandler 7a bzw. 7b und 8a bzw.
8b den Summierern 10a bzw. 10b zugeführt und jeweils von dem
analogen Signal subtrahiert. Die Zusammenführung der beiden
digitalen Ausgangssignale Ya und Yb erfolgt in einer (nicht
dargestellten) Auswerteeinheit.
Fig. 3 zeigt einen Bandpass-Sigma-Delta-Modulator zweiter
Ordnung gemäß dem Stand der Technik, welcher als zweistufige
Kaskade aufgebaut ist. Das Eingangssignal des Analog-Digital-
Wandlers 12 der ersten Stufe der Kaskade bildet hierbei das
Eingangssignal X2 der zweiten Stufe der Kaskade.
In Fig. 4 ist ein erfindungsgemäßer einstufiger Bandpass-
Sigma-Delta-Modulator dargestellt. Das analoge Eingangssignal
X wird über einen Summierer 13 einem ersten Bandpass 14
zugeführt und das gefilterte Signal wird über einen weiteren
Summierer 15 geführt und erneut in einem Bandpass 16
gefiltert. Anschließend wird das analoge Signal in einem
Analog-Digital-Wandler 17 quantisiert. Das derart erzeugte
digitale Signal bildet einerseits das digitale Ausgangssignal
Y des Sigma-Delta-Modulators und wird andererseits über
jeweils einen Bandpass-Digital-Analog-Wandler 18 bzw. 19
analogisiert und mit negativem Vorzeichen den Summierern 13
bzw. 15 zugeführt.
Das digitale Ausgangssignal Y kann über einen sogenannten
"direkten" Pfad einer Signalbearbeitung 20 zugeführt werden.
Anschließend wird das Signal in einem weiteren Bandpass-
Digital-Analog-Wandler 21 umgewandelt und mit negativem
Vorzeichen einem Summierer 22 zugeführt. Als Beispiel für
eine mögliche Signalbearbeitung des Signals kann eine
Abtastratenerhöhung genannt werden, welche dazu führt, dass
der Bandpass-Digital-Analog-Wandler 21 mit einer gegenüber
den Bandpass-Digital-Analog-Wandlern 14 und 16 erhöhten
Taktfrequenz arbeitet. Der Vorteil einer derartigen
Bearbeitung liegt in der Erhöhung der Leistung einer
Oberwelle des Bandpass-Digital-Analog-Wandler 11, welches den
Leistungsverbrauch des Gesamtsystems im Oberwellenbetrieb
reduziert.
Eine weitere Möglichkeit der Signalbearbeitung des digitalen
Ausgangssignals Y im "direkten" Pfad ist der Einsatz einer
digitalen Amplituden- oder Phasenkorrektur. Bei dieser
digitalen Berechnung werden mehrere, gegeneinander
zeitverzögerte Signale gewichtet miteinander addiert.
Hierdurch erhöht sich die Anzahl der Quantisierungsstufen des
digital nachbehandelte Signals gegenüber der Anzahl der
Quantisierungsstufen des Ausgangssignals Y. Mit Hilfe eines
zusätzlichen digital realisierten Sigma-Delta-Modulators kann
dieses mehrstufige Signal wieder in der Stufenanzahl redu
ziert werden.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich, wird das analoge Eingangssignal
X ebenfalls dem Summierer 22 zugeführt. Das resultierende
Signal bildet das analoge Ausgangssignal Yana des Sigma-Delta-
Modulators, welches zusammen mit dem digitalen Ausgangssignal
Y einer (hier nicht dargestellten) Auswerteeinheit zugeführt
wird. Das analoge Signal X wird, bevor es zu dem Summierer 22
gelangt, vorteilhaft über einen Verstärker 23 geführt, der
mit einem Verzögerer kombiniert sein kann. Auf diese Weise
können die Eingangsamplituden und die Phasenlage der zu dem
Summierer 22 geführten Signale angeglichen werden. Am Eingang
des Bandpass-Digital-Analog-Wandlers 21 kann ferner eine
Möglichkeit zur Phasenkorrektur des Signals vorgesehen sein.
Da der Bandpass-Digital-Analog-Wandler 21 sich
erfindungsgemäß nicht im rückgekoppelten Zweig des Sigma-
Delta-Modulators befindet und somit keine Auswirkungen auf
die Stabilität des Regelkreises hat, braucht keine Rücksicht
auf die durch ihn verursachten Verzögerungszeiten genommen zu
werden.
Das Signal-Rauschverhältnis des erfindungsgemäßen Sigma-
Delta-Modulators wird allein durch das Signal-Rausch-
Verhältnis des "direkten" Pfades, bestehend aus
Signalbearbeitung 20 und Bandpass-Digital-Analog-Wandler 21,
bestimmt. Der Grund hierfür ist folgender: Durch
Nichtidealitäten des Analog-Digital-Wandlers 17
hervorgerufene Verzerrungen treten sowohl im "direkten" Pfad
wie auch im digitalen Ausgangssignal Y auf. Das Signal des
direkten Pfades wird durch den Analog-Digital-Wandler des in
der Kaskade nachfolgenden Sigma-Delta-Wandlers gemessen und
einer nachfolgenden digitalen Auswerteeinheit (siehe Fig. 6)
zur Verfügung gestellt. In dieser kann durch einfache
Vorentzerrung und Linearkombination der Signale die
Verzerrung rechnerisch bestimmt und entfernt werden. Daher
können im rückgekoppelten Teil des Sigma-Delta-Modulators in
einem erhöhten Maße Nichtlinearitäten der Bauteile,
insbesondere der Filter, toleriert werden. Im folgenden wird
dieser Sachverhalt näher erläutert:
Es soll ein möglichst exakte Analog/Digital-Wandlung des analogen Signals X vorgenommen werden. Es wird angenommen, dass bei den Mischern bzw. den A/D-Wandlern Störungen auftreten, die sich auf das digitale Ausgangssignal auswirken. Alle einzelnen Störungen seien in einem gemeinsamen Fehlersignal EAD zusammengefaßt, so dass für das digitale Ausgangssignal Y gilt:
Es soll ein möglichst exakte Analog/Digital-Wandlung des analogen Signals X vorgenommen werden. Es wird angenommen, dass bei den Mischern bzw. den A/D-Wandlern Störungen auftreten, die sich auf das digitale Ausgangssignal auswirken. Alle einzelnen Störungen seien in einem gemeinsamen Fehlersignal EAD zusammengefaßt, so dass für das digitale Ausgangssignal Y gilt:
Y = X + EAD
Durch die Bandpaß-D/A-Wandlung im direkten Pfad treten in
erster Näherung nur lineare Verzerrungen des digitalen
Ausgangssignals auf, die in dem betrachteten Band sehr gut
mit einer einfachen Signalskalierung verglichen werden
können. Die verbleibenden nichtlinearen Verzerrungen werden
für diese Betrachtung in dem Fehlersignal EBPAD
zusammengefaßt.
Yana = HBPDA Y + EBPDA
Dieses Signal wird erfindungsgemäß von dem analogen Signal X
subtrahiert und als analoges Kaskadiersignal über ein Filter
(Übertragungsfunktion Hana) sowie einen Verstärker
(Verstärkung V) dem A/D-Wandler der nächsten Kaskade
zugeführt.
X2 = HanaV(X - Yana)
X2 = HanaV(X - Yana)
Auch dieser zweite A/D-Wandler ist nicht optimal:
Y2 = X2 + EAD2
Im einfachsten Fall einer zweistufigen Kaskade liegen also
der digitalen Auswerteeinheit die Signale Y und Y2 vor.
Y2 = HanaV(X - Yana) + EAD2
= HanaV(X - HBPDAY - EBPDA) + EAD2
= HanaV(X - HBPDAY - EBPDA) + EAD2
= HanaV(X - HBPDA(X + EAD) - EBPDA) + EAD2
= HanaV((1 - HBPDA)X + HBPDAEAD - EBPDA) + EAD2
Es wird durch schaltungstechnische Maßnahmen angestrebt, dass
in dem betrachteten Frequenzband
HBPDA ≈ 1
gilt. Damit erhält man
Y2 ≈ HanaV(EAD - EBPDA) + EAD2
Wegen des gleichartigen Aufbaus der kaskadierten A/D-Wandler
ist die Leistung des durch diese Wandler eingebrachten
Fehlers als in der gleichen Größenordnung anzunehmen, während
die Leistung des Fehlersignals der Bandpass-D/A-Wandler sehr
viel geringer ist. Da für den Verstärkungsfaktors HanaV << 1
gilt, vereinfacht sich die Darstellung für Y2 weiter:
Y2 ≈ HanaVEAD
Bis auf einen unbekannten Frequenzgang des analogen Filters -
das nur bei einer geringen Anzahl von Quantisierungsstufen
zwingend notwendig ist - mißt man mit dem Kaskadierausgang
den durch den ersten A/D-Wandler eingebrachten Fehler.
Dieser Idealfall gilt nur dann, wenn der Fehlereinfluß des
direkten Pfades vernachlässigt werden kann. Ist dies nicht
der Fall, so erhält man
Y2 ≈ HanaV(EAD - EBPDA)
Man kann in Y2 nicht zwischen Fehler des A/D-Wandlers und des
Bandpass-D/A-Wandlers unterscheiden und den Fehler in Y
deshalb auch nur mit der Güte des BP-D/A-Wandlers (des
direkten Pfades) realisieren.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können in
dem rückgekoppelten Teil des Sigma-Delta-Modulators anstelle
der Bandpässe Tiefpässe verwendet, werden. Diese
Ausführungsform ist in Fig. 5 dargestellt. Hierzu wird das
analoge Eingangssignal X mit Hilfe eines Mischers 24, in dem
eine Multiplikation des Signals mit jeweils einem cos- und
einem sin-Signal erfolgt, in eine Inphase- und eine
Quadratur-Komponente aufgespalten und in das komplexe
Basisband umgesetzt (Direct Conversion). Beide
Signalkomponenten werden parallel verarbeitet und jeweils
durch Tiefpässe 26a bzw. 26b und 28a bzw. 28b gefiltert und
anschließend in einem Analog-Digital-Wandler 29a bzw. 29b
quantisiert. Auch die Rückführung der digitalen Signale Ya
bzw. Yb erfolgt in zwei parallelen Rückkopplungszweigen mit
Tiefpass-Digital-Analog-Wandlern 30a bzw. 30b und 31a bzw.
31b. Durch die Umsetzung des HF-Eingangssignals X in das
komplexe Basisband können frequenzunabhängige Digital-Analog-
Wandler 30a bzw. 30b und 31a bzw. 31b eingesetzt werden. In
den "direkten" Pfad wird zusätzlich ein digitaler Mischer 32
aufgenommen, welcher neben der Zusammenführung der Inphase-
und der Quadraturkomponente des Signals auch eine weitere
Signalbearbeitung wie bereits unter Fig. 4 beschrieben,
durchführen kann. Anschließend wird das Signal, wie
beschrieben weiterverarbeitet.
Ermöglicht wird die erfindungsgemäße Ausführungsform mit
direkter Umsetzung des Signals in das komplexe Basisband
durch die herabgesetzten Anforderungen an die Linearität der
Bauteile im rückgekoppelten Teil des Sigma-Delta-Modulators.
Fehlersignale, welche durch das Rauschen des Mischers 32, die
durch ihn eingebrachten Nichtlinearitäten sowie einen I/Q-
Mismatch hervorgerufen werden, finden sich sowohl in dem
digitalen als auch in dem analogen Ausgangssignal Y bzw. Yana
wieder, so daß der Fehler durch geeignete Verfahren bestimmt
und behoben werden kann.
Fig. 6 zeigt die Gesamtstruktur eines erfindungsgemäßen
dreistufig kaskadierten Systems von Sigma-Delta-Modulatoren
mit direkter Umsetzung in das komplexe Basisband. Hierzu
werden drei Sigma-Delta-Modulatoren derart kaskadiert, daß
das jeweilige analoge Ausgangssignal Y1ana (Y2ana, Y3ana) einer
Stufe des Sigma-Delta-Modulators das analoge Eingangssignal
X1 (X2, X3) der folgenden Stufe des Sigma-Delta-Modulators
bildet. Von jeder Stufe des Systems werden jeweils die
Inphase- und die Quadraturkomponente als zwei digitale
Ausgangssignale Y1a, Y1b (Y2a, Y2b, Y3a, Y3b) einer digitalen
Auswerteeinheit 36 zugeführt, welche aus der Gesamtheit der
digitalen Eingangssignale (Y1a, Y1b, Y2a, Y2b, Y3a, Y3b) das
digitale Ausgangssignal Yges bestimmt. Die mehrfache
Kaskadierung des Sigma-Delta-Modulators ermöglicht eine
genaue Bestimmung der Ausgangssignale des direkten Pfades
jeder Stufe und somit der Nichtlinearitäten der Analog-
Digital-Wandler aller Stufen der Kaskade mit Ausnahme der
letzten. Da nur an der ersten Stufe das Eingangssignal
gemessen wird, ist der hier auftretende Fehler von besonderer
Bedeutung.
Claims (12)
1. Sigma-Delta-Modulator zur Digitalisierung eines Hochfre
quenz-Eingangssignals mit einem analogen Eingang, einem
digitalen Ausgang und einem Rückkoppelzweig zur Unterdrückung
von Quantisierungsfehlern, dadurch gekennzeichnet, daß er
Mittel zur Umwandlung des digitalen Ausgangssignals in ein
analoges Signal und Mittel zur Subtraktion des umgewandelten
Signals von dem analogen Eingangssignal aufweist, wobei das
derart erzielte analoge Summensignal an einem analogen
Ausgang anliegt.
2. Sigma-Delta-Modulator nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß er Mittel aufweist, durch die Amplitude,
Frequenz und/oder Phasenlage des analogen Eingangssignals
veränderbar sind.
3. Sigma-Delta-Modulator nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er Mittel zur
Signalbearbeitung aufweist.
4. Sigma-Delta-Modulator nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er zur
Frequenzumsetzung des Hochfrequenz-Eingangssignals Bandpässe
aufweist.
5. Sigma-Delta-Modulator nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er zur Umsetzung des
Hochfrequenz-Eingangssignals analoge Mischer aufweist.
6. Sigma-Delta-Modulator nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er analoge Mischer zur
Aufspaltung des Eingangssignals in eine Inphase- und eine
Quadraturkomponente sowie Tiefpässe zur Umsetzung der
Inphase- und der Quadraturkomponente des Hochfrequenz-
Eingangssignals in niederfrequentere Signale aufweist.
7. System zur Umwandlung eines analogen Eingangssignals in
ein digitales Ausgangssignal mit n Sigma-Delta-Modulatoren (n
= 1, 2, 3, . . .) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sigma-Delta-Modulatoren
derart kaskadiert sind, daß das jeweilige analoge
Ausgangssignal eines Sigma-Delta-Modulators das
Eingangssignal eines folgenden Sigma-Delta-Modulators bildet.
8. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
System eine Einheit zur Auswertung der n digitalen
Ausgangssignale der n Sigma-Delta-Modulatoren aufweist.
9. Verfahren zur Digitalisierung von analogen
Hochfrequenzsignalen mit Hilfe von n Sigma-Delta-Modulatoren,
mit folgenden Schritten, welche n-fach (n = 1, 2, . . .) von a)
bis e) wiederholt werden:
- a) Filterung des analogen Eingangssignals,
- b) Quantisierung des analogen Eingangssignals mit einer Abtastrate fa, zu Zeitpunkten t = m.Ta, wobei m = 0, 1, 2, . . . und Ta die Abtastperiode eines Sigma-Delta- Modulators ist, und Ausgabe des quantisierten Signals,
- c) Umwandlung des quantisierten Signals in ein analoges Signal,
- d) Subtraktion des umgewandelten analogen Signals von dem analogen Eingangssignal des Sigma-Delta-Modulators derselben Verfahrensstufe,
- e) Verwendung des summierten Signals als analoges Eingangssignal des Sigma-Delta-Modulators der folgenden Verfahrensstufe,
- - Auswertung der n quantisierten Signale der n Verfahrensstu fen.
10. Verfahren zur Digitalisierung von analogen
Hochfrequenzsignalen nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
dass das quantisierte Signal einer Verfahrensstufe eine
Signalbearbeitung erfährt.
11. Verfahren zur Digitalisierung von analogen
Hochfrequenzsignalen nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, dass das quantisierte Signal mit einer
gegenüber der Abtastrate fa erhöhten Abtastrate ferh
abgetastet wird.
12. Verfahren zur Digitalisierung von analogen
Hochfrequenzsignalen nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, dass das quantisierte Signal eine Amplituden-
und/oder Phasenkorrektur erfährt
Priority Applications (5)
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DE2001103811 Withdrawn DE10103811A1 (de) | 2001-01-29 | 2001-01-29 | Sigma-Delta-Modulator zur Digitalisierung von analogen Hochfrequenzsignalen |
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