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Matratzen
und andere Polster mit einem Kern aus offenzelligem Schaumstoff
sind relativ leicht, einfach zu reinigen und auch einfach zu handhaben.
Sie haben sich darum – zumindest
im Klinikbereich – gegenüber Matratzen
mit vergleichsweise schwereren Kernen aus Latex durchgesetzt.
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In
neuerer Zeit findet man mit wachsender Häufigkeit auch Matratzenkerne,
in deren Oberfläche Nuten
eingearbeitet sind. Solche Kernoberflächen sind dann segmentiert.
Die Segmente sind einzeln und unabhängig von Nachbarsegmenten komprimierbar.
Das führt
dazu, daß sich
die Kernoberfläche den
Konturen des aufliegenden Körpers
genauer anpassen kann und darum auch – verglichen mit dem unsegmentierten
Fall – eine
verbesserte Druckverteilung bewirkt.
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Die
Anwesenheit der Nuten sorgt überdies für eine intensivere
Durchlüftung
der Matratze. Druckverteilung und Entlüftung sind um so ausgeprägter, je
dünner,
je elastischer und – im
Hinblick auf die Durchlüftung – je atmungsaktiver
die Textilien sind, mit denen der Matratzenkern bespannt ist.
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Hieraus
resultiert ein Konflikt: Je dünner
und elastischer ein Matratzenbezug ist, um so schlechter läßt sich
die Gesamtmatratze mechanisch handhaben:
Benutzt man den Bezug
selbst zum Tragen der Matratze, so besteht die Gefahr, daß die Nähte und Reißverschlüsse ausrei ßen; versieht
man den Bezug auf übliche
Weise mit aufgenähten
Griffen o. ä.,
so gestattet das dennoch kein präzises
Hantieren – eben
weil der Bezug elastisch ist.
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DE 1753001 A offenbart
eine Matratze mit Tragegriffen, die seitlich angeordnet sind, wobei
quer durch den Matratzenkern hindurch in Matratzenquerrichtung ein
Loch zur Aufnahme von flexiblen Stäben, Bändern, Rohren oder dergleichen
verläuft,
um an diesen die Tragegriffe matratzenaussenseitig zu befestigen.
Dabei weist das Durchgangsloch in Matratzenquerrichtung keine weiteren
Stabilisierungselemente auf.
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Aus
DE 44 23 875 A1 sind
ebenfalls Matratzen bekannt, die in Matratzenquerrichtung verlaufende
Durchgangslöcher
aufweisen, durch welche so genannte Verlängerungen von Tragegriffen
hindurchlaufen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Polsterelement, insbesondere eine Matratze,
zur Verfügung
zu stellen, das bzw. die mit einem oder mehreren Tragelementen derart
versehen ist, daß es
bzw. sie damit sicher und präzise
handhabbar ist, ohne daß die
Gefahr einer Beschädigung
durch die Handhabungskräfte,
insbesondere eines Reißens
von Nähten
oder eines Ausreißens
von Reißverschlüssen o.
dgl., besteht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Polsterelement, insbesondere Matratze, mit wenigstens einem
Tragstrang, der zu einem Tragring geschlossen ist, welcher das Polsterelement
wenigstens in einem Teil von dessen Querschnitt umschlingt und wenigstens
einen Griff bildet oder mit wenigstens einem Griff versehen ist,
wobei der Tragstrang (5) mit Ausnahme von dessem/dessen Griff(en)
(9) ganz oder teilweise durch eine oder mehrere Nuten (2)
im Polsterelement (1) verläuft. Vorzugsweise ist/sind
der Griff/die Griffe eine Tragschlaufe/Tragschlaufen.
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Bevorzugt
ist das Polsterelement so ausgebildet, daß der wenigstens eine Griff
auf der Seite des Polsterelements vorgesehen ist, wobei die Ausbildung
besonders bevorzugt so ist, daß auf
wenigstens zwei einander gegenüberliegenden
Seiten des Polsterelements wenigstens ein Griff vorgesehen ist.
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Ein
Griff im vorstehenden Sinn kann dauerhaft am Strang befestigt sein,
ohne daß die
Gefahr eines Ab- oder Ausreißens
besteht, beispielsweise durch eine nietartige Verbindung. Der Griff
kann z. B. ein stabiles Bandstück
oder eine stabile Schlaufe sein, beispielsweise aus Gurt- oder Ledermaterial,
ist jedoch in keiner Weise hierauf beschränkt.
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Durch
die Erfindung wird das Polsterelement, insbesondere eine Matratze,
einerseits form- und kraftschlüssig
von dem Tragstrang/den Tragsträngen
als Tragelement/Tragelementen umschlossen, so daß die Handhabungskräfte direkt
auf das Polsterelement, insbesondere die Matratze, übertragen
werden. Andererseits bildet der Griff bzw. bilden die Griffe ein äußerst praktikables
und stabiles Angriffselement für
die Handhabung. Außerdem
ist der Kostenaufwand für
ein solches ”Tragsystem” relativ
gering, und schließlich
kann der Tragstrang so angeordnet und ausgebildet sein, daß die Polsterwirkung
durch das Tragelement/die Tragelemente praktisch nicht beeinträchtigt wird.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Polsterelements
zeichnen sich dadurch aus,
- (a) daß der Tragstrang
unterhalb der Liege- und/oder Sitzfläche des Polsterelements verläuft;
- (b) daß der
Querschnitt der Aussparung(en) dem Querschnitt des Tragstrangs ganz
oder teilweise angepaßt
ist;
- (c) daß der
Tragstrang einerseits unterhalb der Liege- und/oder Sitzfläche und andererseits über die
Unterseite des Polsterelements verläuft;
- (d) daß der
Tragstrang an der Unterseite des Polsterelements befestigt ist;
- (e) daß der
Tragstrang teilweise aus elastischem Material ausgebildet ist, derart,
daß die
Tragschlaufen bei Nichtbenutzung vorzugsweise straff am Polsterelement
oder dessen Bezug anliegen;
- (f) daß der
Tragstrang durch Öffnungen
im Bezug des Polsterelements hindurchgeführt ist;
- (g) daß der
Querschnitt der Öffnungen
dem Querschnitt des Tragstrangs angepaßt ist;
- (h) daß die
Längsenden
des Tragstrangs durch eine unlösbare
oder lösbare
Befestigung zum geschlossenen Tragring verbunden sind;
- (i) daß wenigstens
zwei Tragstränge
vorgesehen sind;
- (j) daß die
wenigstens zwei Tragstränge
parallel verlaufen;
- (k) daß wenigstens
ein Tragstrang längs
einer oder der Haupterstreckungsrichtung (z. B. der Längsrichtung)
und/oder wenigstens ein Tragstrang quer zu einer oder der Haupterstreckungsrichtung
des Polsterelements vorgesehen ist;
- (l) daß bei
einer Matratze als Polsterelement zwei parallele Tragstränge quer,
insbesondere senkrecht, zur Längsrichtung
der Matratze vorgesehen sind;
- (m) daß die
Aussparung(en) eine Nut (Nuten) in einem durch Nutzung segmentierten
Polsterelement-, insbesondere Matratzenkern, ist (sind) und daß die Öffnungen
in einem wenigstens teilweise elastischen Bezug des Polsterelement-,
insbesondere Matratzenkerns, vorgesehen sind;
- (n) daß der
Tragstrang ein Tragband, insbesondere ein Flachband, ist; und
- (o) daß bei
einem genuteten Polsterelement, insbesondere bei einer genuteten
Matratze, der Boden der Nut durch welche das Tragband verläuft, schlitzförmig zur
Aufnahme des Tragbands verlängert
oder verbreitert ist.
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Die
Vorteile und Merkmale der Erfindung seien nachstehend anhand von
besonders bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung näher beschrieben und
erläutert;
es zeigen:
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1 Seitenansichten
einer Ausführungsform
einer Matratze nach der Erfindung, wobei – von oben nach unten – folgendes
gezeigt ist: das Oberteil eines Matratzenbezugs, ein genuteter Matratzenkern,
das Unterteil des Matratzenbezugs, der mit Tragbändern versehene Unterteil des
Matratzenbezugs und die gesamte Matratze mit Bezug und Tragbändern;
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2 eine
Stirnansicht der Ausführungsform der 1 einer
Matratze nach der Erfindung, wobei – von oben nach unten – folgendes
gezeigt ist: das Oberteil eines Matratzenbezugs, ein genuteter Matratzenkern,
das Unterteil des Matratzenbezugs, das mit einem Tragband versehene
Unterteil des Matratzenbezugs und die gesamte Matratze mit Bezug
und Tragband;
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3 eine
Nut in einer Matratze gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung, deren Nutboden mit einem Schlitz zur Aufnahme eines
Tragbands nach den Seiten zu erweitern (d. h. verbreitern) ist; und
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4 Seitenansichten,
teilweise im Längsschnitt,
einer anderen Ausführungsform
einer Matratze nach der Erfindung, wobei – von oben nach unten – folgendes
gezeigt ist: ein genuteter Matratzenkern, bei dem einige Nuten durch
einen Schlitz zur Aufnahme eines Tragbands nach unten zu erweitert
(d. h. verlängert)
sind, das Oberteil eines Matratzenbezugs, das Unterteil des Matratzenbezugs,
das mit Tragbändern
versehene Unterteil des Matratzenbezugs und die gesamte Matratze
mit Bezug und Tragbändern.
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In
den nachstehend erläuterten
Ausführungsformen
ist als Polsterelement eine genutete Matratze und als Tragstrang
jeweils ein Tragband vorgesehen, ohne daß jedoch die Ausführungsformen
hierauf beschränkt
sind.
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Um
den oben dargelegten Nachteil der dünnen und elastischen Matratzenbezüge zu beheben, wurde
durch die Erfindung ein neues Tragsystem entwickelt, das von der
Existenz von Nuten in segmentierten Matratzenkernen 1 Gebrauch
macht: Durch einige Nuten 2 hindurch und unter dem Boden des
Unterteils des vorliegend aus Oberteil 3 und Unterteil 4 bestehenden
Matratzenbezuges 3, 4 entlang werden Tragbänder 5 gelegt
und durch Verbinden ihrer Enden zu geschlossenen Tragringen gestaltet. Diese
Tragbänder 5 können mit
dem Matratzenbezug 3, 4 über Nähte 6, Nieten, Knöpfe, Druckknöpfe oder Klettverschlüsse o. ä. fest verbunden
sein oder auch nicht.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform,
wie sie in 2 gezeigt ist, werden quer über den
Boden des Unterteils 4 des Matratzenbezuges 3, 4 von
unten zwei schmale Tragbänder 5 angenäht – je etwa
z. B. 50 bis 70 cm vom Kopf-/Fußende
entfernt, jedes z. B. ca. 2 bis 3 cm breit und jedes genau unterhalb
ei ner Nut 2. Die Länge
eines jeden Tragbandes 5 ist ungefähr gleich dem Dreifachen der
Matratzenbreite.
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Der
Bezug 3, 4 besitzt an jeder seiner beiden Längsseiten
zwei schmale horizontale Schlitze 7, deren Länge und
Breite ein wenig größer sind
als die Breite und Dicke der Tragbänder 5. Je zwei einander gegenüberliegende
Schlitze 7 sind je einem der Tragbänder 5 zugeordnet.
Die Schlitze 7 befinden sich genau in der Höhe der Sohlen 8 derjenigen
Nuten 2, innerhalb welcher die Tragbänder 5 angebracht
werden. Zweckmäßigerweise
haben die Schlitze 7 einen verstärkten Rand.
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Bei
der Konfektionierung der Matratze werden die Enden der Tragbänder 5 seitlich
von außen durch
die zugeordneten Schlitze 7 des Matratzenbezuges 3, 4,
vorliegend des Unterteils 4, hindurchgeschoben (siehe 2,
unten) und in die zugeordnete Nut 2 eingelegt. Dort lassen
sich die Bandenenden über
Druckknöpfe
oder Klettverschlüsse
oder auf andere Weise miteinander verbinden. Jedes der Tragbänder 5 wird
auf diese Weise zu einem geschlossenen Tragring.
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Die
außerhalb
des Matratzenbezuges 3, 4 befindlichen Teile der
Tragbänder 5 fungieren
als Griffe, indem sie Tragschlaufen 9 bilden (siehe insbesondere 2,
unten). Für
den Fall, daß die
Matratze in einen Bettkasten gelegt werden soll, ist es nützlich,
daß die
Tragschlaufen 9 stramm am Matratzenkörper anliegen. Um dies zu gewährleisten,
sollten die Tragbänder 5 in
den Nuten 2 gut gleiten können und eventuell streckenweise
aus elastischem Material bestehen.
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Die
Tragringbildung, d. h. die Verbindung der Enden der Tragstränge 7,
innerhalb der Nuten 2 setzt natürlich die manuelle Zugänglichkeit
des Nutensystems voraus. Das läßt sich
am einfachsten erreichen, wenn das Oberteil 3 und das Unterteil 4 des
Matratzenbezugs 3, 4 ganz oder teilweise voneinander
ge trennt sind und erst über
eine lösbare
Verbindung 10, wie beispielsweise Knöpfe, einen oder mehrere Reißverschlüsse oder
ein oder mehrere Klettbänder o. ä. miteinander
verbunden werden. Weil in erster Linie die Matratzenoberfläche anschmiegsam
sein muß,
nicht aber der Boden, ist es ratsam, auch nur das Oberteil 3 aus
elastischem und dünnem
Material zu fertigen. Das Unterteil 4 sollte aus unelastischem und
stabilem Material bestehen. Auch sollten die Schlitze 7 zum
Durchführen
der Tragbänder 5 in
die Seiten des Unterteils 4 eingearbeitet sein.
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Es
sind auch, wie die 4 veranschaulicht, Varianten
denkbar, bei denen die Tragbänder 5 nicht zwischen
dem Boden des Bezuges 3, 4 und einer Nut 2 aufgespannt
sind, sondern zwischen je zwei Nuten 2. In diesem Fall
sollten die Schlitze 7 im Matratzenbezug 3, 4 – bei flachen
Tragbändern 5 – nicht
horizontal, sondern, wie 4 zeigt, vertikal verlaufen. Allerdings
ist bei dieser Anordnung die Belastung des Schaumstoffes des Matratzenkerns 1 größer als
bei Aufspannung der Tragbänder 5 zwischen
Matratzenboden und jeweils einer Nut, wie beispielsweise gemäß den 1 und 2.
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Der
Vorteil der erfindungsgemäßen Tragstrang-,
insbesondere Tragband-Konstruktion besteht u. a. darin, daß beim Tragen
oder bei anderweitigem Handhaben eines Polsters, insbesondere einer
Matratze, dünne
und elastische Bezugsstoffe und Reißverschlüsse/Knöpfe an den gefährdeten Stellen
nicht auf Zug beansprucht werden und folglich nicht in den Nähten reißen und/oder
ausgerissen werden können.
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Das
Handtieren mit der Matratze kann noch weitergehend dadurch erleichtert
werden, daß ein drittes
Tragband 5 angebracht ist – diesmal aber parallel zur
Längsrichtung
der Matratze 1. Man erhält auf
diese Weise je einen als Tragschlaufe 9 ausgebildeten Griff
am Kopf- und am Fußende
(nicht dar gestellt, aber im Prinzip so ausgeführt, wie in den 1 und 2 parallel
zur Querrichtung veranschaulicht ist).
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Die 3 und 4 zeigen,
wie der Boden einer Nut 2 zur Aufnahme eines Tragbands 5 schlitzartig
verbreitert (3) oder verlängert (4) sein kann.
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Die
Tragbänder
müssen
auch nicht als flache Bänder
ausgeführt
sein, sondern es können
allgemein Stränge
vorgesehen sein, wie beispielsweise Kabel, Seile o. dgl., deren
Querschnitt also ebensogut rund, quadratisch oder von sonstiger
geeigneter Form sein kann.
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Das
Einlegen der Tragstränge,
wie z. B. der Tragbänder,
kann entweder während
der Konfektionierung des Kernes erfolgen oder aber danach – dann aber
bevorzugt mit Hilfe eines speziellen Werkzeugs. Auch muß das Schließen des
offenen Tragstrangs zum geschlossenen Ring, beispielsweise mittels
Druckknöpfen
etc., nicht im Inneren des Matratzenkörpers – in den Nuten also – erfolgen;
man kann es auch auf die Matratzenunterseite verlegen.
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Wie
beispielsweise die Figuren der Zeichnung zeigen, umschließt der von
dem Tragstrang gebildete Tragring den jeweiligen Längs- oder
Querschnittsbereich des Polsterkerns praktisch vollständig mit
Ausnahme einer Sitz- und/oder Liegeflächenschicht.