DE1010344B

DE1010344B - Auswechselbarer Gehaeuse-Dichtring in Absperrschiebern

Info

Publication number: DE1010344B
Application number: DEST6443A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Michael Knoerlein
Original assignee: L&C Steinmueller GmbH
Current assignee: Hitachi Zosen Inova Steinmueller GmbH
Priority date: 1953-05-21
Filing date: 1953-05-21
Publication date: 1957-06-13

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft einen leicht auswechselbaren Gehäuse-Dichtring in Absperrorganen, insbesondere in Absperrschiebern für Hochdruck-Heißdampf, die in die Rohrleitungen eingeschweißt sind.

Bei Absperrschiebern, insbesondere bei solchen für Hochdruck-Heißdampf, die in die Rohrleitung eingeschweißt sind, ist es nötig, die Gehäuse^Dichtflächen entweder durch besondere Nachschleifvorrichtungen nachzuschleifen und zu läppen oder die Gehäuse-Dichtringe bequem entfernen zu können, um die nötigen Nacharbeiten an den herausgenommenen Gehäuse-Dichtringen in der Werkstatt vorzunehmen. Das Absperrorgan darf zu solchen Nacharbeiten nicht aus der Rohrleitung ausgeschweißt werden, weil das Aus- und Einschweißen viel Zeit und Mühe erfordert. Außerdem sind zahlreiche Schweißraupen nebeneinander in der Rohrleitung nicht erwünscht.

Das Nachschleifen der Gehäuse-Dichtringe im Gehäuse erfordert eine als Support aufzusetzende Schleifvorrichtung relativ komplizierter Bauart, denn es muß geschliffen und geläppt werden können. Eine solche Vorrichtung läßt sich meist nur gemeinsam für zwei verschiedene Nennweiten auslegen, ist teuer ·— meist kostet sie etwa halb so viel wie ein Schieber — und oft, wenn sie plötzlich benötigt wird, ist sie nicht zur Hand.

Leicht auswechselbare Dichtringe im Gehäuse sind daher vorzuziehen. Das Problem, sie so einzubauen, daß sie im Betrieb auch bei Drücken von 150 atü und 600° Dampf und ähnlich dicht sind und bleiben und außer Betrieb leicht ausgewechselt werden können, ist schwer zu bewältigen.

Sitzringe auswechselbar zu befestigen, ist grundsätzlich nicht mehr neu. So hat man z. B. von außen durch das Gehäuse geführte Anpreßschrauben zum Halten und leichten Lösen der Sitzringe benutzt. Bei hohen Drücken sind solche Lösungen aber wegen der Leckgefahr abzulehnen, abgesehen davon, daß sich die durch das Gehäuse geführten Schrauben schwer lösen lassen. Befestigungen, die mit nur zwei, höchstens drei Angriffspunkten arbeiten, leiden darunter, daß das Verziehen der Sitzringe nicht verhindert werden kann. Die Abdichtung ist dann aber nicht einwandfrei. Eine bei Ventilen bekannte Lösung zum Fest-

Auswechselbarer Gehäuse-Dichtring
in Absperrschiebern

Anmelder:

L. & C. Steinmüller G. m. b. H.,
Gunimersbach

Dipl.-Ing. Michael Knörlein, Gummersbach,
ist als Erfinder genannt worden

Segmenten ausgerüstet, die mit Vorsprüngen des Gegenringes als Bajonettverschluß zusammenwirken, und in dem Gegenring sind Anpreßschrauben eingesetzt, mit denen nach dem Betätigen des Bajonettverschlusses der lose Sitzring auf seinen Sitz gepreßt werden kann.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

Nach Abb. 1 und 2 sind lose Dichtringe 1 verwendet, die durch Anpreßschrauben 2 unter Zwischenlage einer Dichtung 3 auf ihren Sitz gepreßt werden. Die Dichtung 3 kann bei Dampftemperaturen bis 480° aus einem Asbestring, einer sogenannten It-Platte, bestehen. Bei Temperaturen über 480° wird zweckmäßig ein »gespurter« Ring aus hartem, nichtrostendem Werkstoff gewählt, dessen scharfkantige Kämme, die auf genaues Maß gefertigt sind, durch den hohen Anpreß druck der Anpreß schrauben 2 in den verhältnismäßig weichen Werkstoff des Gehäuses und des Dichtringes 1 gepreßt werden, so daß eine einwandfreie Dichtung entsteht. Die¹ Dichtringe 1 sind auf der hinteren Fläche 9 weicher als die Dichtung 3, die vordere Dichtfläche 10 ist mit einem gegen Reibverschleiß widerstandsfähigen Sonderwerkstoff gepanzert oder nitriert.

Der Gegenring 4, in dem die Anpreßschrauben sitzen, wie aus Abb. 2 hervorgeht, und die Anpreßschrauben 2 sind aus gehärtetem, nichtrostendem

halten des Sitzringes, bei der der Ring Nasen hat mit 45 Werkstoff oder aus Nitrierstahl gefertigt, damit sie

Stiftschrauben darin, die sich an Gehäusevorsprüngen abstützen, ist nicht auf Schieber übertragbar. Die Befestigung würde die Betätigung des Schiebers hindern, es sei denn, daß man sich mit einer Zweipunktbefestigung zufriedengäbe.

Die vorliegende Erfindung verwendet einen Gegenring, der zwischen dem Sitzring und dem Gehäuse eingeschaltet ist. Das Gehäuse ist erfindungsgemäß um die Durchflußöffnung herum mit vorspringenden auch nach längerer Betriebsdauer ohne zu fressen entfernt werden können. Die vorspringenden Segmente 5 im Gehäuse bilden nach Einbringen des Gegenringes 4 mit entsprechenden Vorsprüngen 6 einen Bajonett-So Verschluß, wobei nach Drehung des Gegenringes 4 um 45° die Vorsprünge 6 hinter die vorstehenden Segmente 5 fassen. Durch kräftiges Anziehen der Schrauben 2 mittels eines Steckschlüssels können die Dichtringe 1 auf ihrer Unterlage gepreßt werden.

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Die Anpreßschrauben weisen selbsthemmendes Gewinde auf, so- daß ein selbsttätiges Lösen nicht zu befürchten ist. Der Sicherheit halber kann noch durch Bohrungen im Kopf der Schrauben ein Sicherungsdraht aus hitzebeständigem, nichtrostendem Stahl V2A od. ä. gezogen werden, so daß allen Anforderungen der Sicherheit Genüge getan wird.

Die Vorsprünge 8 an den losen Dichtringen 1 sind so kräftig gehalten, daß eine Formveränderung durch übermäßiges Anziehen der Anpreßschrauben 2 nicht zu befürchten ist. Die losen Dichtringe 1 selbst sind besonders hoch und kräftig gehalten, so- daß sich etwaige Kräfte, die von Wärmedehnungen und Formänderungsarbeiten des Gehäuses herrühren, nicht ohne weiteres schädlich auf die Dichtflächen auswirken können; auch sind die Dichtringe 1 so steif, daß sie in sich tragen und sich nach ihren' eigenen Gesetzen — soweit es die Dichtfläche zum Abschluß des Schiebers betrifft — ausdehnen. Radial werden die Dichtringe 1 nur im Grunde, d. h. an der Dichtung 3, zentriert. In der Höhe haben die Dichtringe 1 Spiel gegenüber dem Gehäuse und dem Gegenring 4.

Die Erfindung ermöglicht ein schnelles und bequemes Auswechseln der Gehäuse-Dichtringe. Es ist dazu nur ein Steckschlüssel normaler Bauart notwendig. Nach Entfernen etwa beschädigter Gehäuse-Dichtringe können neue Dichtringe ohne Schwierigkeit eingesetzt und gedichtet werden.

gekennzeichnet, daß das Gehäuse um die Durchflußöffnungen herum mit vorspringenden Segmenten (5) ausgerüstet ist, die mit Vorsprüngen (6) eines Gegenringes (4) als Bajonettverschluß zusammenwirken, und der Gegenring (4) mit Anpreßschraubem (2) ausgerüstet ist, die einen durch den Gegenring (4) hindurchragenden losen Sitzring (1) auf den Sitz am Gehäuse pressen, wobei die Schlüsselflächen der Anpreß schrauben (2) die vordere Dichtfläche (10) des Sitzringes (1) nicht überragen.

2. Sitzring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vier Anpreßschrauben (2) jeweils unter 45° zur Spindelachse angeordnet sind und bei abgenommenem Gehäusedeckel mit einem normalen Steckschlüssel leicht angezogen bzw. gelöst werden.

3. Sitzring nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Fressen der Anpreßschrauben (2) in dem Gegenring (4) durch Herstellen dieser Teile aus gehärtetem, hitzebeständigem, nichtrostendem Werkstoff oder aus Nitrierstahl vermieden ist.

4. Sitzring nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein durch die Köpfe der Anpreßschrauben (2) hindurchgezogener nichtrostender und hitzebeständiger Draht (7) die Anpreßschrauben gegen selbsttätiges Lösen sichert.

Claims

Patentansprüche

1. Auswechselbarer S itzring für Absperrschieber, insbesondere für Hochdruck-Heiß dampf, dadurch In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 77 943, 83 178,
398;
britische Patentschrift Nr. 586 885.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen