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Rückschlagventil für Gase oder Flüssigkeiten Gegenstand der Erfindung
ist ein Rückschlagventil zum Einbau in Rohrleitungen oder Apparate, die Gase oder
Flüssigkeiten führen und bei denen bei Umkehr der Strömungsrichtung das Zurückfließen
der Flüssigkeit verhindert werden soll. Die Erfindung bezieht sich insbesondere
auf solche Rückschlagventile, bei denen das Strömungsmittel Wasser oder Wasserdampf
ist.
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Die bisherigen Rückschlagventile, deren Ventilkegel aus Metall besteht,
haben den Nachteil, daß der Ventilkegel häufig nachgeschliffen und die Führung des
Kegels in dem Ventilhals von dem, sich in dem Ventil absetzenden Wasserstein gereinigt
werden muß, da der Ventilkegel nach verhältnismäßig kurzer Zeit durch den Wassersteinensatz
in seiner Bewegung behindert wird. Hinzu kommt, daß auch die dichtenden Flächen
des Ventilkegels und des -sitzes infolge von Korrosion und mechanischer Abnutzung
uneben werden und den sicheren Abschluß des Ventils verhindern. Da bei plötzlichen
Stauungen in der strömenden, Flüssigkeitder Ventilkegel mit erheblicher Kraft auf
den Ventilsitz auf-, schlägt, werden die meist aus weichem Metall, wie z. B. Messing
oder Rotguß, bestehenden dichtenden Teile des Ventils allmählich so stark deformiert,
daß die Dichtungsflächen unbrauchbar werden. Aus diesem Grunde und aus Gründen der
Korrosionsfestigkeit wird bei Dampfleitungen der Ventilkegel und der -sitz. häufig
aus geeigneten Nickellegierungen hergestellt.
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Durch die Erfindung wird der Ersatz der wertvollen, für die dichtenden.
Teile bishererfordeflichen Werkstoffe durch einen -billigen, aus heimischen Rohstoffen
hergestellten Werkstoff ermöglicht und gleichzeitig die durch die Wassersteinbildung
und vorzeitigen Verschluß des Ventilkegels verursachte
Störungsanfälligkeit
des Ventils vermieden, so daß das Ventil eine wesentlich geringere Wartung benötigt
als die bisherigen Ventile.
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Erreicht werden diese Vorteile nach der Erfindung dadurch, daß das
Ventil einen Ventilsitz aus Kunstkohle und einen gleichfalls aus Kunstkohle bestehenden
kolbenartigen Ventilkegel besitzt, der bei seiner Bewegung in dem Ventilhals die
Führungswandung mit einem dünnen:, das Ansetzen von Wasserstein verhindernden Kohlefilm
überzieht.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Fig. i zeigt einen Schnitt durch das Ventil Fig. 2 stellt den Grundriß
des Ventilkegels dar. In dem Ventilgehäuse i, das die bei Rückschlagventilen übliche
Form aufweist, befindet sich der Ventilkegel :2 aus Kunstkohle, der in der Ruhelage
des Ventils sich in der gezeichneten Stellung befindet. Der Ventilkegel 2 besteht
aus einem im wesentlichen zylindrischen. Körper, indessen oberem Teil ein hinterdrehtes
zylindrisches Sackloch 3 vorgesehen ist, um den Ausbau des Ventilkegels zu erleichtern,
so daß mittels eines in das Sackloch geführten Werkzeuges der Ventilkegel nach Entfernung
des Blindflansches ¢ aus dem Ventilhals 5 herausgezogen werden kann. Wie Fig. 2
erkennen läßt, weist der Ventilkegel in dem oberen Teil seines Mantels eine oder
mehrere Abflachungen 6 auf, damit bei einem Rückstau der normalerweise in Pfeilrichtung
strömenden Flüssigkeit diese hinter den Ventilkegel treten kann. Die Stirnfläche
des Ventilkegels besitzt eine Hohlkehle 7, durch die die Dichtungsfläche 8 von dem
übrigen Teil der Stirnflache abgegrenzt ist. Mit der Ringfläche 8 liegt der Ventilkegel
auf dem oberen Rand des Ventilsitzes 9 auf, der aus einem in das Ventilgehäuse i
fest eingesetzten Rohr aus Kunstkohle besteht. Die Dichtungsflächen des Ventilsitzes
9 und des um seine Längsachse drehbaren Ventilkegels 2 sind abgeschrägt, um eine
günstige Abdichtung zu erzielen und sich der normalen Strömungsrichtung der Flüssigkeit
anzupassen. Durch den Strömungsdruck der bei E eintretenden und bei A austretenden
Flüssigkeit wird der Ventilkegel 2 entgegen seinem Gewicht angehoben und gegebenenfalls
in seiner Bewegung durch den Blindflansch d. gehemmt, der einen Ansatz io besitzt,
um zwischen Blindflansch .I und dem Ventilkegel noch einen Zwischenraum zu schaffen,
damit die Flüssigkeit hei eintretendem Rückstau hinter den Ventilkegel treten kann
und diesen auf den Ventilsitz preßt. Da der Ventilkegel 2 aus Kunstkohle mit gut
schmierenden Eigenschaften besteht, bildet sich bei der Bewegung des Ventilkegels
in dem Ventilhals ä ein dünner Kohlefilm an der Führungsw andung des Ventilhalses,
der das Ansetzen von Wasserstein verhindert. Da an dem aus Kohlenstoff bestehenden
Ventilkegel und dem Ventilsitz sich gleichfalls kein Wasserstein ansetzt, ist die
Störungsanfälligkeit des Ventils durch. die unerwünschten Ablagerungen des Wassersteins
außerordentlich gering, da das Ansetzen von Wasserstein an den übrigen Teilen des
Ventilgehäuses erst in erheblicher Schichtstärke schädlich wird. Bekanntlich ist
Kunstkohle sehr elastisch, so daß keine nennenswerten Formveränderungen durch mechanische
Beanspruchung an den Dichtungsflächen des Ventilsitzes und des -kegels auftreten.
Die beiden Kohleteile 2; 9 nutzen sich zwar allmählich infolge Abriebes ab, aber
diese Abnutzung erfolgt gleichmäßig, da der Kegel sich auf dem Sitz drehen kann,
so daß die Form der Dichtungsfläche erhalten bleibt und immer ein guter Abschluß
des Ventils gewährleistet ist. Da Kunstkohle sehr dicht hergestellt werden kann.
z. B. indem nach dem Glühprozeß die Kohle in einer Kunstliarzlösung imprägniert
wird, besteht keine Gefahr, däß die Gase oder Dämpfe durch die Poren der Kohle hindurchtreten
können. Es besteht auch die Möglichkeit, die Kunstkohle durch Wahl entsprechender
Ausgangsstoffe so herzustellen, daß sie die erforderliche Dichte auch ohne nachträgliche
Imprägnierung besitzt. Es hat sich gezeigt, daß die in dem Ventil verwendeten Kohlekörper
den mechanischen Beanspruchungen durch Stoß sich durchaus gewachsen zeigen, so daß
nicht damit zu rechnen: ist, daß beim Aufschlagen des Ventilkegels auf den Ventilsitz
Kohleteilchen von dem Kohlekörper abgeschlagen werden.