DE10103179A1 - Perkutane Vorrichtung zum Behandeln von Harnstreßinkontinenz bei Frauen - Google Patents
Perkutane Vorrichtung zum Behandeln von Harnstreßinkontinenz bei FrauenInfo
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung zum Behandeln von Harnstreßinkontinenz bei Frauen beschrieben, mit: DOLLAR A - flexiblen länglichen Mitteln (1), die einen Streifen (6) zum Unterstützen der Harnröhre und eine den Streifen (6) flach umhüllende Schutzhülle (5) aufweisen; DOLLAR A - einer Punktionsnadel (3) mit einem wirkenden distalen Ende (3a) und einem proximalen Ende (3b), das mit einem ersten Ende (1a) der flexiblen Mittel (1) verbunden ist. DOLLAR A Das proximale Ende (3b) der Punktionsnadel (3) ist mit dem ersten Ende (1a) der flexiblen Mittel (1) mittels eines Zug vermittelnden Elements (2, 20) verbunden, wobei das zweite Ende (1b) der flexiblen Mittel (1) frei ist oder durch ein zusätzliches Zug vermittelndes Element verlängert ist (Fig. 7).
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Behan
deln von Harnstreßinkontinenz bei Frauen, mit flexiblen längli
chen Mitteln, die einen Streifen zum Unterstützen der Harnröhre
und eine den Streifen flach umhüllende Schutzhülle aufweisen,
und mit einer Punktionsnadel mit einem wirkenden distalen Ende
und einem proximalen Ende, das mit einem ersten Ende der flexi
blen Mittel verbunden ist.
Die Erfindung bezieht sich auf Probleme der Harninkontinenz bei
Frauen, speziell auf Probleme der Harnstreßinkontinenz. Die Er
findung betrifft insbesondere eine durch die Haut hindurch wir
kende Vorrichtung zum Behandeln von Harnstreßinkontinenz bei
Frauen unter Verwendung eines suburethralen Streifens.
Eine derartige Vorrichtung und ein entsprechendes Verfahren zur
Behandlung von Inkontinenz sind aus der US-A-5 899 909 bekannt.
Solche Probleme werden derzeit in chirurgischen Eingriffen un
ter Lokal-, Regional- oder Vollnarkose behandelt und bestehen
in der Implantation eines Streifens in einer solchen Weise, daß
die Harnröhre spannungsfrei gestützt wird.
Dank der Regional- bzw. Lokalanästhesie kann der Chirurg sofort
durch Mitwirkung der Patientin prüfen, ob die Kontinenz wieder
hergestellt worden ist.
Ein derartiger Eingriff wird unter Verwendung einer geeigneten
Vorrichtung einschließlich Spezialinstrumenten durchgeführt.
Insbesondere ist es bei der Behandlung von Harninkontinenz be
kannt, einen Streifen, der unter dem Harnröhrenkanal implan
tiert werden kann, und eine den Streifen umgebende Schutzhülle
zu verwenden, wobei die Schutzhülle von dem Streifen abgezogen
wird, nachdem dieser implantiert worden ist.
Die in dem Dokument US-A-5 899 909 beschriebene Vorrichtung,
die es ermöglicht, einen Streifen unter der Harnröhre zu pla
zieren, weist zwei spezielle Nadeln auf. Diese sind nacheinan
der durch Schraubbefestigung auf einem wiederverwendbaren Ein
satzwerkzeug aus Stahl montiert, das aus einem Handgriff und
einem mit einem Gewinde versehenen Manipulatorstab besteht, der
die Manipulation beider Nadeln nacheinander ermöglicht. Jede
der Nadeln ist an einem der Enden der Anordnung aus Streifen
und Schutzhülle befestigt.
Jedes Ende der Anordnung aus Streifen und Schutzhülle ist an
einem kegelstumpfförmigen Teil eines Endes der entsprechenden
Nadel unter Verwendung eines geschrumpften oder geklebten Poly
merrings befestigt.
Der Streifen wird demzufolge durch Einführen der beiden Nadeln
durch eine kurze Inzision in der Vorderwand der Vagina implan
tiert, wobei diese Inzisionen beidseits der Mittellage der
Harnröhre eingebracht werden.
Die unter Verwendung des Manipulatorstabes nacheinander einge
setzten Nadeln laufen dann um die Blase und das Schambein herum
und treten durch in der Bauchwand im Bereich oberhalb des
Schambeins eingebrachte Inzisionen wieder aus dem Körper her
aus.
Die beiden Hälften der Hülle, die sich in der Mitte des Strei
fens überlappen, werden durch Ziehen an den aus den Inzisionen
oberhalb des Schambeins heraustretenden Enden abgezogen.
Eine solche Vorrichtung erfordert die Verwendung von Hilfsin
strumenten von der Art eines Einführhandgriffes und einer star
ren Harnblasenkatheterführung, die speziell für diese Art eines
chirurgischen Eingriffes konstruiert ist.
Der bekannte chirurgische Eingriff hat des weiteren einen Nach
teil insoweit, als die Nadeln in die Vorderwand der Vagina ein
geführt werden, um im Bereich oberhalb des Schambeins auszutre
ten. Dieser von unten nach oben verlaufende Pfad kann nicht
präzise dahingehend kontrolliert werden, daß er um die Basis
der Blase herumführt. Blasenperforationen sind nicht selten.
Sie müssen peroperativ durch zwei Blasenspiegelungen erkundet
werden und haben die Wiederholung der Prozeduren unter schwie
rigeren Bedingungen zur Folge.
Die beiden Zubehörteile (Manipulatorhandgriff und starre Son
denführung) müssen daher für das chirurgische Team während je
des Eingriffes zur Verfügung stehen, nachdem diese vor jeder
Verwendung gewaschen, verpackt und sterilisiert worden sind.
Hinzu kommt, daß dieser bezüglich der Blase seitliche Durchgang
mit einer vaginalen Eintrittsstelle das Risiko in sich birgt,
daß die Spitze der Nadel die Darmbeingefäße im retrokruralen
Bereich verletzt. Diese Gefäßläsionen sind bereits beobachtet
worden und haben zu Todesfällen geführt.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtung liegt in der
Schwierigkeit der Wiederholung des Eingriffes unter Verwendung
derselben Vorrichtung, wenn eine Blasenspiegelung ergibt, daß
die Anordnung aus Hülle und Streifen den falschen Pfad genommen
hat. Ein Zurückziehen kann sich als schwierig und knifflig für
die Hülle und vor allem für die bulkigen Nadeln erweisen.
Die Anordnung aus Hülle und Streifen muß daher zertrennt wer
den, und die Vorrichtung kann nicht mehr für einen anderen Pfad
verwendet werden, und es besteht außerdem die Gefahr, daß sie
nicht mehr steril ist, da sie während dieser zusätzlichen Pro
zeduren kontaminiert worden sein kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen,
bei der die Nachteile des Standes der Technik vermieden werden.
Mit der Vorrichtung soll ein von dem bekannten Verfahren unter
schiedliches operatives Verfahren durchführbar sein, das leich
ter, schneller und sicherer (soweit die Blase und Gefäße be
troffen sind) ist. Die Vorrichtung soll leicht wiederverwendbar
sein, wenn sie zuvor entlang eines nicht optimalen Pfades in
den Körper eingeführt wurde, wobei diese Möglichkeit gemäß der
vorliegenden Erfindung jedoch nur unter Ausnahmeumständen auf
treten kann, nämlich wenn eine sehr starke Adhärenz zwischen
der Blase und dem Schambein infolge früherer Eingriffe vor
liegt.
Erfindungsgemäß wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufga
be dadurch gelöst, daß das proximale Ende der Punktionsnadel
mit dem ersten Ende der flexiblen Mittel mittels eines Zug ver
mittelnden Elements verbunden ist, wobei das zweite Ende der
flexiblen Mittel frei ist oder durch ein zusätzliches Zug ver
mittelndes Element verlängert ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung hüllt die Schutzhülle den Streifen einschließlich
seines ersten und zweiten Endes vollständig ein.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
ist die Hülle in zwei Teile teilbar, die durch Verschieben der
selben in zwei entgegengesetzte Richtungen relativ zu dem
Streifen getrennt werden können, wobei die Vorrichtung teilbare
Mittel zwischen den beiden mittleren benachbarten Enden der
Schutzhülle aufweist.
Gemäß einer alternativen bevorzugten Ausgestaltung der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung weist diese einen etwa rechtwinklig
zur Längsachse der Hülle angeordneten Faden auf, derart, daß
die Schutzhülle zertrennt wird, wenn auf den Faden ein Zug aus
geübt wird.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungs
gemäßen Vorrichtung ist die Hülle aus einem Fluorpolymer
basierten wärmeschrumpfbaren Material gefertigt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungs
gemäßen Vorrichtung ist der Streifen aus einem makroporösen ge
wirkten Material gebildet.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
weist der Streifen in seinem mittleren Bereich einen resorbier
baren hydrophilen Film auf, der die Gefahr einer Adhäsion an
oder die Gefahr einer Erosion der Harnröhre vermindert.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungs
gemäßen Vorrichtung weist die Punktionsnadel einen kontinuier
lich gekrümmten Bereich auf, der einem in ihr proximales Ende
endenden in etwa geraden Bereich benachbart ist.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
ist das Zug vermittelnde Element eine Zugschnur.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die erfin
dungsgemäße Vorrichtung ein Endstück auf, auf das die Schutz
hülle wärmegeschrumpft ist und an dem die Zugschnur befestigt
ist.
Gemäß einer weiteren bevorzugten erfindungsgemäßen Ausgestal
tung weist die Zugschnur eine Länge auf, die etwa gleich der
Länge der flexiblen Mittel ist.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungs
gemäßen Vorrichtung ist das Zug vermittelnde Element rohrför
mig.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungs
gemäßen Vorrichtung sind das Zug vermittelnde Element und die
Punktionsnadel durch Verschraubung zusammengefügt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungs
gemäßen Vorrichtung ist das Zugelement aus zwei Teilen von etwa
gleicher Länge gebildet, die Ende an Ende angeordnet und mit
einander lösbar verbunden sind, beispielsweise durch Verschrau
bung unter Verwendung eines Verbindungsstückes.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungs
gemäßen Vorrichtung ist die Punktionsnadel die einzige Punkti
onsnadel.
Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgen
den Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach
stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch die flexiblen Mittel der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2 eine Draufsicht mit teilweisen Aufbrechungen auf
die in Fig. 1 dargestellten flexiblen Mittel;
Fig. 3 teilweise ein weiteres Ausführungsbeispiel der fle
xiblen Mittel in Fig. 2;
Fig. 4 eine Teilansicht einer erfindungsgemäßen Vorrich
tung;
Fig. 5 und 6 Details von Fig. 4;
Fig. 7 und 8 ein weiteres Ausführungsbeispiel der flexi
blen Mittel der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 9 eine Teilansicht eines weiteren Ausführungsbei
spiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 10, 11a, 11b und 11c Details der in Fig. 9 darge
stellten Vorrichtung;
Fig. 12 bis 19 schematisch das chirurgische Verfahren, bei
dem die erfindungsgemäße Vorrichtung verwendet wird; und
Fig. 20 und 21 schematisch die Lage der erfindungsgemäßen
Vorrichtung im Körper eines Patienten.
Die teilweise in Fig. 1, 2, 3 und 4 dargestellte Vorrichtung
weist längliche flexible Mittel 1 auf, die allgemein aus einem
zusammengesetzten Band bestehen.
Die flexiblen Mittel 1 sind nur teilweise und nicht in ihrer
gesamten Länge dargestellt. Sie haben allgemein eine abgeflach
te längliche Form.
Das erste Ende 1a der flexiblen Mittel 1 kann mit einem Zug
vermittelnden Element 2 (vgl. Fig. 4) verbunden sein, und das
zweite Ende 1b ist frei oder durch ein zusätzliches Zug vermit
telndes Element (nicht dargestellt) verlängert.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist außerdem eine Punktions
nadel 3 auf, beispielsweise aus rostfreiem Stahl, die mit dem
Zug vermittelnden Element 2 verbunden ist.
Die flexiblen Mittel 1 weisen eine Schutzhülle 5 auf, die flach
ist und einen Streifen 6 umhüllt.
Die einzige Punktionsnadel 3 weist ein wirkendes distales Ende
3a und ein proximales Ende 3b auf, das mit dem ersten Ende 1a
der flexiblen Mittel 1 verbunden ist.
Das proximale Ende 3b der Punktionsnadel 3 ist mit dem ersten
Ende 1a der flexiblen Mittel 1 über das Zug vermittelnde Ele
ment 2 verbunden. Das proximale Ende 3b ist somit ein nicht
punktierendes Ende.
Das distale Ende 3a befindet sich am Ende eines kontinuierlich
gekrümmten Bereichs, das einem etwa geraden Teil, das in das
proximale Ende 3b endet, benachbart ist.
Die Punktionsnadel weist beispielsweise einen Durchmesser von
3,5 mm in ihrem gekrümmten Bereich auf.
Das proximale Ende 3b ist des weiteren mit Befestigungsmitteln
versehen, die eine Verbindung mit dem Zug vermittelnden Element
ermöglichen.
Die Schutzhülle 5 hüllt den Streifen 6 einschließlich seines
ersten Endes 6a und seines zweiten Endes 6b vollständig ein.
Die Schutzhülle 5 ist beispielsweise aus einem Fluorpolymer
basierten wärmeschrumpfbaren Material gefertigt. Das Material,
aus dem die Schutzhülle 5 gefertigt ist, ist so gewählt, daß
sie völlig undurchlässig ist, um den in dem Körper des Patien
ten zu implantierenden Streifen 6 vollständig von einem Kontakt
mit der Haut und der Schleimhaut zu isolieren, wenn er den Im
plantationspfaden durch den Körper folgt.
Die Schutzhülle 5 kann auch einen geringen Reibungskoeffizien
ten besitzen. Diese Eigenschaft ist dann sowohl auf der Innen
seite als auch auf der Außenseite der Schutzhülle 5 vorzufin
den, um so einerseits eine gute Trennung von dem Streifen 6 zu
gewährleisten und andererseits die Reibung im Inneren des Kör
pers der Patientin zu vermindern, wenn die flexiblen Mittel 1
gezogen werden.
Der Streifen 6 weist vorteilhafterweise eine Breite zwischen
6 und 14 mm, vorzugsweise zwischen 10 und 12 mm, und eine Länge
zwischen 30 und 50 cm, vorzugsweise etwa 40 cm, auf.
Der Streifen 6 ist vorzugsweise aus einem makroporösen gewirk
ten Material gebildet.
Das letztere besteht beispielsweise aus durchbrochenem Gewirk,
das aus Polypropylän-Einzelfäden mit einer Dicke zwischen 0,12
und 0,16 mm gefertigt ist, und das aus zwei Lagen aufgebaut
ist, die durch zwei Fadenführschienen - einen vollen Führer und
einen leeren Führer - gebildet sind, wobei diese beiden Schie
nen gemäß der folgenden Tabelle symmetrisch zu offenen Maschen
bewegt werden:
- - Schiene I: 01-12-32
- - Schiene II: 32-21-01.
Der Streifen 6 ist in der Kettrichtung des Gewirks abgelängt.
Der Streifen 6, der beispielsweise 12 mm breit ist, hat daher
die folgenden Eigenschaften:
- - eine Bruchfestigkeit in Kettrichtung von 105 N ± 20
- - eine Längung in Kettrichtung beim Bruch von 92% ± 20%,
- - eine Längung von 36% bei einer Kraft von 20 N,
- - ein Einsetzen einer Rinnenbildung bei einer Kraft von 6 N und einer Längung von 15%.
Unter "Rinnenbildung" wird die Eigenschaft verstanden, nach der
sich der Streifen 6 unter einer Zugspannung selbständig spontan
um seine Längsachse in Längsrichtung aufrollt.
Der Streifen 6 weist interessante Vorteile auf, insbesondere
eine geringe Emission von Partikeln, wenn er gedehnt wird, und
die Rinnenbildung tritt nur unter hoher Spannung (6 N) auf.
Keine der zuvor genannten Eigenschaften schmälert in irgendei
ner Weise die Porosität des Streifens 6.
Die Schutzhülle 5 kann vorzugsweise in zwei Teile 51, 52 ge
teilt werden, die getrennt werden können, indem sie in zwei
entgegengesetzte Richtungen relativ zu dem Streifen 6 verscho
ben werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist zu diesem Zweck teilbare
Mittel 15 auf, die etwa an der Mitte der Schutzhülle 5 angeord
net sind, und deren beiden Enden an den entsprechenden benach
barten mittleren Enden 5c, 5d der Schutzhülle 5 fixiert sind.
Das Material der teilbaren Mittel 15 ist aus Materialien
thermoplastischer Art ausgewählt, die für chirurgische Anwen
dungen bewährt sind.
Die Verbindung zwischen den mittleren Enden 5c, 5d der beiden
Teile 51 und 52 einerseits und dem teilbaren Kern 15 anderer
seits wird durch beliebige Mittel erzielt, die in der Lage
sind, die Schutzhülle 5 undurchlässig zu lassen. Dasselbe gilt
für das freie Ende 5b der Hülle 5, das ganz einfach verschlos
sen oder versiegelt ist.
Die teilbaren Mittel 15 weisen einen flachen Schlitz 15a auf,
der durch die teilbaren Mittel 15 von einem Längsende zum ande
ren für den freien Durchgang des Streifens 6 durchgeht.
Die teilbaren Mittel 15 können in einem in Fig. 7 und 8 darge
stellten Ausführungsbeispiel durch eine klebende Manschette 16a
ersetzt sein, die die Enden der beiden teilbaren Teile 51 und
52 der Schutzhülle 5 verbinden. Die Manschette ist beispiels
weise durch einen teilweise unterbrochenen Schnitt oder eine
Schwächungslinie in der Schutzhülle 5 geschwächt. Die klebende
Manschette 16a, die aus einem flexiblen Material gefertigt ist,
das innig an den mittleren Enden 5c, 5d anhaftet, weist eben
falls eine voreingeschnittene Lasche 16b auf, damit die Man
schette 16a leichter zerreißen kann und daher die Schutzhülle 5
leichter in die beiden Teile 51 und 52 geteilt werden kann.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung umfaßt die einstückige Schutzhülle 5 einen Faden
16c, der etwa rechtwinklig zur Längsachse der Schutzhülle 5
verlaufend angeordnet ist, um die Schutzhülle 5 zu zertrennen,
wenn ein Zug auf den Faden 16c ausgeübt wird. Ein derartiges
Ausführungsbeispiel ist beispielsweise in Fig. 3 dargestellt.
Der Faden 16c ist vorteilhafterweise farbig, so daß er leicht
identifiziert werden kann.
Die Schutzhülle 5 kann somit in der mittleren Zone 1c der
flexiblen Mittel 1 geteilt werden, um so den Streifen 6 im In
nern des Körpers der Patientin freizusetzen.
Das Zug vermittelnde Element ist gemäß einem Ausführungsbei
spiel der Erfindung beispielsweise als eine in Fig. 4 darge
stellte Zugschnur 2 ausgebildet.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist des weiteren ein End
stück 4 auf, an dem die Schutzhülle 5 durch Wärmeschrumpfung
befestigt ist. Die Schutzhülle 5, insbesondere ihr erstes Ende
5a, ist demzufolge dicht auf das Endstück 4 wärmegeschrumpft.
Wie in Fig. 2 dargestellt ist, weist das Endstück 4 Veranke
rungskerben 4a auf, in die das die Schutzhülle 5 bildende wär
megeschrumpfte Material eingreift. Das Endstück 4 ist bei
spielsweise aus einem Stück rostfreiem Stahl oder einem belie
bigen anderen starren Material gefertigt, das für einen Kontakt
mit intrakorporalem Gewebe geeignet ist.
Vorteilhafterweise weisen die flexiblen Mittel 1 ein Anknot
auge 4b (vgl. Fig. 4) auf, das außerhalb der Schutzhülle 5 an
geordnet ist. Dieses Auge 4b besteht beispielsweise aus einer
geschlossenen Lasche und kann im Bedarfsfall eine Spitze 4c
aufweisen, die dazu vorgesehen ist, durch ein Ende der Zug
schnur 2 oder jedes beliebigen anderen Zug vermittelnden Ele
mentes hindurchzugehen und dieses anzukoppeln.
Das Anknotauge 4b ist beispielsweise einstückig an dem End
stück 4 ausgebildet. Das letztere kann auch eine etwa abge
flachte und teilweise kegelstumpfförmige Form aufweisen, um so
einen kontinuierlichen Übergang zwischen den unterschiedlichen
Dicken der Zugschnur 2 und den flexiblen Mitteln 1 zu errei
chen. Die letzteren weisen eine größere Breite auf als die Zug
schnur 2. Somit wird ein gewisser kontinuierlicher Übergang
zwischen den Abmessungen der Zugschnur 2 und der flexiblen Mit
tel 1 erzielt. Die Zugschnur kann beispielsweise aus einem
Teflon-beschichteten Material gefertigt sein.
Fig. 4 stellt schematisch ein Ausführungsbeispiel der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung dar.
Die Punktionsnadel 3 weist das proximale Ende 3b auf, an dem
das erste Ende 2a der Zugschnur 2 befestigt ist. Letztere weist
beispielsweise an jedem ihrer Enden 2a und 2b eine Schleife 2c
auf (vgl. Fig. 5 und 6), die durch Ultraschallschweißen, eine
Naht oder beliebige andere Mittel erhalten wird.
Eine dieser Schleifen, und zwar 2c, ist an dem proximalen En
de 3b der Punktionsnadel 3 angebracht, während die andere an
dem Auge 4b angebracht ist.
Während des Operationsverfahrens ist es somit möglich, das eine
Ende 2a der Zugschnur 2 an dem Auge 4b entweder unter Verwen
dung der mit dem Auge 4b fest verbundenen Spitze 4c oder ganz
einfach durch Durchführen durch die das Auge 4b bildende ge
schlossene Lasche und Anbringen von ein paar Nadelstichen zu
befestigen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist beispielsweise eine Zug
schnur 2 auf, deren Länge beispielsweise etwa gleich der Länge
der flexiblen Mittel 1 ist, d. h. die eine Länge von 30 bis
60 cm aufweist. Solche Abmessungen bzw. Längen der Zugschnur 2
ermöglichen es, bezogen auf das Operationsverfahren, das Ein
treten der flexiblen Mittel in den Körper zu vermeiden, bevor
sichergestellt ist, daß der von der Punktionsnadel 3 und der
Zugschnur 2 geschaffene Pfad optimal ist. Die große verfügbare
Länge der Zugschnur 2 zur Durchführung der beschriebenen Opera
tionshandlungen ermöglicht es somit, im Bedarfsfall einen ande
ren Pfad durch den Körper einzuschlagen, ohne daß die flexiblen
Mittel I manipuliert werden müssen.
In einer Abwandlung ist es möglich, das zweite Ende 1b der
flexiblen Mittel 1 mit einem zusätzlichen Zug vermittelnden
Element zu versehen, wie beispielsweise mit einer zusätzlichen
Schnur wie der zuvor unter dem Bezugszeichen 2 beschriebenen.
Eine zusätzliche Zugschnur 2, die mit dem freien Ende 1b fest
verbunden ist, das ebenso ein Endstück 4 für diese Zwecke auf
weisen kann, ermöglicht eine Zugausübung auf die flexiblen Mit
tel in zu ihrer Einführrichtung entgegengesetzter Richtung, so
daß die flexiblen Mittel 1 im Falle eines fehlerhaften Eindrin
gens entlang desselben Wegs zurückbewegt werden können.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, das beispielsweise in Fig. 9 dargestellt ist, ist
das Zug vermittelnde Element ein rohrförmiges Element 20. Das
Material, aus dem das letztere gefertigt ist, ist beispielswei
se PVC.
Das rohrförmige Element 20 ist vorzugsweise halbstarr, so daß
es auf ein mit einem Gewinde versehenes Ende 3c aufgeschraubt
werden kann, das mit dem proximalen Ende 3b der Punktionsna
del 3 fest verbunden ist. Das andere Ende des rohrförmigen Ele
ments 20 ist beispielsweise durch Verschraubung mit den flexi
blen Mitteln 1 verbunden, die ein mit der Schutzhülle 5 bei
spielsweise durch Wärmeschrumpfung fest verbundenes Endstück 30
aufweisen. Das Endstück 30 weist zu diesem Zweck ein komplemen
täres, mit einem Gewinde versehenes Teil 30a (s. Fig. 7 und 8)
auf.
Die flexiblen Mittel 1, das rohrförmige Element 20 und die bei
den Teile 3a, 3b der Punktionsnadel 3 können somit lösbar durch
eine Schraubbefestigung zusammengefügt werden.
Andere bekannte lösbare Verbindungs- oder Befestigungsmittel
können ebenso im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
geeignet sein.
Das rohrförmige Element 20 ist beispielsweise aus einer Anzahl
von Teilen von etwa gleicher Länge, beispielsweise Bezugszei
chen 20 und 41, gebildet, die Ende an Ende angeordnet und lös
bar durch eine Schraubbefestigung miteinander verbunden sind.
Diese End-an-End-Verbindung wird unter Verwendung eines Verbin
dungsstücks 40 erreicht, das in Fig. 10, 11a, 11b und 11c dar
gestellt ist.
Das Verbindungsstück 40 ist aus zwei Elementen zusammengesetzt,
nämlich einem inneren Verbindungsdorn 42 und einer äußeren
Klemmtülle 43.
An einem Ende weist der Verbindungsdorn 42 einen mit einem Ge
winde versehenen Nippel 42b auf, der in das rohrförmige Elemen
tenteil 41 eingreift und am anderen Ende einen Bolzen 42a mit
Zähnen 42c aufweist, der dazu vorgesehen ist, in das rohrförmi
ge Elemententeil 20 einzugreifen, wie in Fig. 11b und 11c dar
gestellt ist. Die Form und Abmessungen der Zähne 42c sollen der
Trennung des rohrförmigen Elemententeils 20 von dem Verbin
dungsdorn 42 entgegenwirken.
Jeder Verbindungsdorn 42 ist einer Klemmtülle 43 zugeordnet,
die mit dem rohrförmigen Elemententeil 41 in Eingriff steht, um
einen Teil des Elemententeils 41 zwischen dem mit einem Gewinde
versehenen Nippels 42b und der Klemmtülle 43 einzuklemmen.
Letztere ist des weiteren auf dem vorderen Ende mit einem Ge
windeschneider 43a versehen, der durch Schrauben in das Materi
al. aus dem das angrenzende Ende des Teils 20d' gefertigt ist,
einschneidet.
Zunächst wird ein Ende des Elemententeils 41 des rohrförmigen
Elements auf den Nippel 42b geschraubt. Die Klemmtülle 43 wird
dann an diesem Ende des Elemententeils 41 befestigt, wobei das
dieses bildende Material zwischen dem Schraubengewinde des Nip
pels 42b und der Klemmtülle 43 gefangen ist, wobei die letztere
auch den verbleibenden Teil des Verbindungsdorns 42 mit Ausnah
me des vorstehenden Bolzens 42a einklemmt.
Die beiden rohrförmigen Elemententeile 20 und 41 werden durch
Eingreifen des Bolzens 42a in ein Ende des Elemententeils 20
(Fig. 11b) und dann durch Aufschrauben des Endes der Klemm
tülle 43 auf den äußeren Umfang des Elemententeils 20
(Fig. 11c) zusammengefügt. Das Drehen der Klemmtülle 43 ist in
Fig. 11c schematisch durch den Pfeil R dargestellt. Die mecha
nische Verbindung zwischen dem rohrförmigen Elemententeil 20
und dem Verbindungsstück 40 ist somit verbessert.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht es, ein Verfahren
zum Behandeln von Frauen zu implementieren, die an Harnstreßin
kontinenz leiden. Dieses Verfahren wird hiernach näher be
schrieben und ermöglicht es, den Streifen 6 in Patientenkörper
an Ort und Stelle zu bringen.
Das Behandlungsverfahren weist die folgenden Schritte auf:
- a) Bilden einer Öffnung 103a in der Vorderwand 103 der Vagi na,
- b) Einbringen von zwei kleinen Inzisionen 106, 107 oberhalb des Schambeins,
- c) Verwenden der Punktionsnadel 3, die mit Zugmitteln 2 oder 20 verbunden ist, um einen ersten Pfad zu erzeugen, der um das Schambein 105 herum verläuft und in der in der Vorder wand 103 der Vagina gebildeten Öffnung 103a mündet,
- d) Verwenden der Punktionsnadel 3, die mit Zugmitteln verbun den ist, um einen zweiten Pfad um das Schambein 105 herum zu schaffen, der in der in der Vorderwand 103 der Vagina gebildeten Öffnung 103a austritt,
- e) Verifizieren durch Blasenspiegelung, daß das Schaffen der Pfade die Blase 101 oder die Harnröhre 100 nicht perfo riert hat,
- f) Verbinden der Teile der Vorrichtung, die aus der in der Vorderwand 103 der Vagina gebildeten Öffnung 103a heraus treten,
- g) Ziehen an dem Zug vermittelnden Element 2 oder 20, um die durch die flexiblen Mittel 1 unter der Unterseite der Harnröhre 100 gebildete Schleife zu justieren,
- h) Trennen und Abziehen der beiden Hälften der Schutzhülle 5,
- i) und Zurücklassen des Streifens 6 zwischen der ersten Inzi sion 106 oberhalb des Schambeins und der zweiten Inzi sion 107 oberhalb des Schambeins, indem er unter der Un terseite der Harnröhre 100 hindurch verläuft.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden bei
dem Verfahren die Pfade der Punktionsnadel 3 entlang der hinte
ren Oberfläche 105a des Schambeins durch Kontakt mit dem durch
die in der Vorderwand 103 der Vagina gebildeten Öffnung 103a
bis zur Unterkante 105b derselben Seite des Schambeins 105 ein
geführten Finger 50 des Chirurgen geführt.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden die flexiblen Mittel 1 an dem Zugelement 2
oder 20 befestigt, nachdem die in Schritt (e) vorgesehene Prü
fung durchgeführt worden ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist die in der Vorderwand 103 der Vagina eingebrach
te Öffnung 103a vertikal.
Gemäß dem Verfahren wird zuvor bevorzugt eine Harnröhren
sonde 60 des Foley-Ballon-Typs in den Patienten eingesetzt.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Be
handlungsverfahrens werden zwei Ende an Ende miteinander ver
bundene Zug vermittelnde Elemente 2 oder 20 während des
Schritts (f) eingesetzt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungs
gemäßen Behandlungsverfahrens werden die Punktionsnadel 3 und
das Zug vermittelnde Element 2 oder 20 voneinander getrennt,
sobald die Prüfung gemäß Schritt (e) durchgeführt worden ist,
und sobald die flexiblen Mittel 1 entlang dem ersten Pfad ein
geführt worden sind. Diese Trennung ermöglicht es dann, den
zweiten Pfad unter Verwendung der mit dem Zug vermittelnden
Element 2 oder 20 verbundenen Punktionsnadel 3 zu schaffen.
Alle zuvor definierten Schritte werden nun mit einer Vorrich
tung gemäß Fig. 7 bis 11 und der sich darauf beziehenden Be
schreibung beschrieben.
Der erste Schritt (a) ist in Fig. 12 veranschaulicht. Die Pati
entin wird in eine gynäkologische Lage gebracht, und es wird
eine sterile Operationszone gebildet. Eine Harnröhrenballon
sonde 60 wird in der Blase 101 positioniert und mit einem ste
rilen Sammelbeutel verbunden, um die Blase 101 zu leeren und
abzuflachen. Eine kurze vertikale Inzision 103a, maximal 30 mm
lang, wird in die Mitte der Vaginawand 103 im mittleren Drittel
des Harnröhrenkanals 100, der in der Harnöffnung 100a mündet,
mittig eingebracht. Beide Lippen 103b der vaginalen Inzi
sion 103a werden von darunter liegendem Gewebe unter Verwendung
einer Schere 71 und geeigneter Instrumente 70, wie in Fig. 13
veranschaulicht, gelöst.
Die Ablösung wird so lange durchgeführt, bis der Zeigefinger 50
des Chirurgen, der durch der resultierende Öffnung 103a einge
führt wird, die untere Kante 105b des Schambeins 105 abseits
von der Harnröhre 100 und von um die Harnröhre herum liegendes
Gewebe erreichen kann (Fig. 14).
Als nächstes werden sehr kleine Hautinzisionen 106, 107 von we
niger als 10 mm Länge in die Bauchwandhaut unmittelbar oberhalb
des Schambeins 105 beidseitig der Medianlinie und etwa 20 mm
abseits von der letzteren eingebracht, um den perkutanen Durch
gang der Punktionsnadel 3 ganz nah an der hinteren Seite 105a
des Schambeins 30 in Richtung der Vagina 104 zu ermöglichen.
Der Zeigefinger 50 des Chirurgen wird in den so durch Ablösung
präparierten vaginalen Durchgang eingeführt, und das wirkende
distale Ende 3a der Punktionsnadel 3 folgt einem Pfad, auf dem
sie in direkten Kontakt mit dem Zeigefinger 50 kommt. Der Pfad
der Punktionsnadel 3 wird daher perfekt kontrolliert. Die Punk
tionsnadel 3 kann dann durch die vaginale Öffnung 103a austre
ten, und die Blase 101 ist dabei vor jeglicher Verletzung durch
die Punktionsnadel vollkommen sicher geblieben.
Allgemein wird der rechte perkutane Pfad zuerst geschaffen. Das
Ende des Zug vermittelnde Element, beispielsweise das rohrför
mige Element 20, tritt hinter der Punktionsnadel 3 durch die
vaginale Öffnung 103a aus. Dieses Ende des Zugelements 20 wird
beispielsweise von dem proximalen Ende 3b der Punktionsnadel 3
abgeschraubt und von der letzteren in Richtung des Pfeiles S in
Fig. 15 abgenommen.
Die Punktionsnadel 3 wird dann entlang dem zweiten Pfad (auf
der linken Seite in Fig. 16) in der gleichen Weise wie auf der
ersten (rechten) Seite vorgeschoben. Sobald der distale Teil 3a
der Punktionsnadel von der vaginalen Öffnung 103a wohl beab
standet ist, kann sie durch Abschrauben ihres proximalen Ab
schnitts 3b abgenommen werden. Diese Trennung ist schematisch
durch den Pfeil T in Fig. 16 dargestellt.
Der sog. proximale Abschnitt 3b ist lang genug, um aus der per
kutanen Inzision 107 hervorzuragen. In einer alternativen er
findungsgemäßen Ausgestaltung kann der proximale Abschnitt 3b
durch ein zusätzliches rohrförmiges Element 20 verlängert sein,
der aus der Inzision 107 in der Bauchwand hervorragt.
Der nächste Schritt umfaßt die Verbindung des Endes des rohr
förmigen Zugelements 20, das dem ersten Pfad folgt, mit dem
proximalen Abschnitt 3b oder dem zusätzlichen rohrförmigen Ele
ment 20, das dem zweiten Pfad folgt.
Die Verbindung wird unter Verwendung des in Fig. 17 dargestell
ten Verbindungsstücks 40 hergestellt.
Der proximale Abschnitt 3b wird dann durch den Bauch zurück
herausgeführt, indem in der Richtung des Pfeiles V gezogen
wird, wie in Fig. 18 dargestellt ist.
Bevor die flexiblen Mittel 1 in den Körper der Patientin ein
dringen, bildet das rohrförmige Element 20 somit eine Schleife
um die Harnröhre, und seine beiden Enden treten jeweils durch
die beiden Hautinzisionen 106 und 107 aus der Bauchwand hervor
(Fig. 18).
Die Harnröhrensonde 16 wird dann entfernt und eine Blasenspie
gelung wird dazu verwendet, um die Abwesenheit von Blasenperfo
rationen zu prüfen.
Sobald die Prüfung durchgeführt worden ist, wird das Ende des
rohrförmigen Elements 20, das aus der Inzision 106 in der
Bauchwand austritt, durch Schraubbefestigung auf dem mit einem
Gewinde versehenen Ende 30a der flexiblen Mittel 1 (Hülle 5
plus Streifen 6) angefügt und die Anordnung wird durch den
rechten und linken Pfad (Pfeil V in Fig. 18) gezogen, um die
flexiblen Mittel 1 unter der Harnröhre 100 zu positionieren.
Wenn diese Positionierung, die Schritt (g) entspricht, abge
schlossen ist, ragen die Enden 1a, 1b der flexiblen Mittel 1
aus den Inzisionen 106, 107 in der Bauchwand vor, wie in
Fig. 21 dargestellt ist.
Die Schutzhülle 5 wird dann von dem Streifen 6 getrennt, indem
die Schutzhülle 5 in ihrer mittleren Zone 1c zertrennt und
beide so erhaltenen Hälften 51 und 52 durch die entsprechende
Inzision 106, 107 durch die Bauchwand gemäß Schritt (h)
(Pfeile W in Fig. 19) abgezogen werden.
Der Streifen 6 ist somit unter der Unterseite der Harnröhre 100
üblicherweise in einer mittigen Lage ohne Spannung und ohne
Quetschung freigesetzt, positioniert und justiert, wie in
Fig. 20 dargestellt ist.
Sobald die Schutzhülle 5 durch beide Inzisionen 106 und 107 in
der Bauchwand abgezogen worden ist, werden die Teile des Strei
fens 6, die aus den Inzisionen 106 und 107 hervorragen, bündig
mit der Bauchwand abgetrennt, wobei diese Teile an subkutaner
Stelle verbleiben.
Die Hautinzisionen werden unter Verwendung herkömmlicher Ver
fahren geschlossen.
Der Streifen 6 verläuft vorteilhafterweise um das Schambein 105
über dessen Becken- oder tiefe Seite herum, um auf die auf der
gegenüberliegenden Seite liegende Bauchwand zuzulaufen.
Die in der Vaginawand 103 eingebrachte resultierende vaginale
Inzision 103a wird dann geschlossen, sobald die endgültige Lage
des Streifens 6 unter der Harnröhre 100 geprüft worden ist.
In einer Abwandlung kann die Zugschnur 2 ebenso zur Implemen
tierung des Verfahrens verwendet werden.
Bei dem so eingesetzten Operationsverfahren ist bemerkenswert,
daß es eine perkutane Operationstechnik ist, weil die Abmessung
der Hautinzisionen in der Bauchwand minimal ist, gerade so, um
den Punktionsnadeln den Durchgang hindurch zu ermöglichen, und
weil die von der Punktionsnadel 3 genommenen Pfade abwärts ge
richtet sind, d. h. daß sie durch die Inzisionen 106 und 107 in
der Bauchwand eintreten, um durch die entsprechende vorbestimm
te und präparierte Vaginalöffnung 103a auszutreten.
Dies stellt bezüglich der Gefahren einer Perforation der Bla
se 101 einerseits und der Darmbeingefäße andererseits einen
enormen Vorteil vom Standpunkt der Sicherheit dar.
Dies ist ein beträchtlicher Vorteil gegenüber der bekannten
Operationstechnik. Der Pfad kann durch Blasenspiegelung geprüft
werden.
Wenn sich herausstellt, daß der Pfad nicht geeignet ist, kann
das Zug vermittelnde Element 2 oder 20 zurückgezogen werden, um
einen zweiten Pfad durch die Hautinzision 106 in der Bauchwand
zu schaffen, ohne daß dabei die flexiblen Mittel 1 in den Kör
per bereits eingeführt wurden.
Alle Elemente der erfindungsgemäßen Vorrichtung können somit
wiederverwendet werden, wenn die Handhabung fehlerhaft war,
oder wenn der Pfad innerhalb des Körpers der Patientin verbes
sert bzw. optimiert werden muß. Dies stellt einen beträchtli
chen Vorteil gegenüber dem Stand der Technik dar.
Außerdem erfordert die beschriebene chirurgische Technik weder
die Verwendung eines Einsetzwerkzeuges für die Nadel noch die
Verwendung eines endovisikalen Stabes, um die Blase 101 und die
Harnröhre 100 jedesmal beiseite zu bewegen, wenn sich die Punk
tionsnadel 3 auf dem abwärts gerichteten Pfad bewegt. Dies
stellt eine vorteilhafte Vereinfachung insoweit dar, als die
chirurgische Technik gemäß dem Stand der Technik zweimal die
Verwendung eines endovisikalen Stabs erfordert, nämlich nach
jedem Durchgang der beiden Nadeln, die einen aufwärts gerichte
ten Pfad durchlaufen.
Es ist anzumerken, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung eine
perkutane Vorrichtung ist, die im Vergleich zu der bekannten
Vorrichtung, die über die vaginale Schleimhaut eintritt und
durch die Haut im Bereich oberhalb des Schambeins in der
Bauchwand austritt, vorteilhaft ist.
Es ist beachtenswert, daß die äußerste Einfachheit der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung nicht nur zur Reduzierung ihrer Kosten
und der Anzahl ihrer sie bildenden Teile beiträgt, sondern
gleichermaßen zu einer Zunahme an Sicherheit für die Patientin
und der Qualität des Ergebnisses, wenn die in der vorliegenden
Erfindung beschriebene Operationstechnik implementiert wird.
Die Prüfung der erzielten Wirkung auf Kontinenz und die Ein
stellung der Spannung des Streifens 6 sind aus zwei Gründen
nicht angesprochen worden. Tatsächlich ist Kontinenz in einer
liegenden Position nicht vergleichbar mit einer aufrechten Po
sition, und die Wirksamkeit des Streifens erklärt sich nicht
durch eine Klemmwirkung (die die Gefahr in sich birgt, zu Ste
nose zu führen), sondern durch die Wirkung einer anhebenden Un
terstützung.
Darüber hinaus wählt der Arzt die Position des Streifens 6 re
lativ zu der Harnröhre 100 entsprechend dem jeweiligen klini
schen Befund.
Im Stand der Technik kann diese Wahl nicht getroffen werden,
vielmehr werden Kontinenztests durchgeführt, nachdem die Blase
gefüllt wurde und eine Belastung durch Husten herbeigeführt
wurde, um die Spannung in dem Streifen einzustellen, obwohl
diese Technik als "spannungsfrei" bezeichnet wird.
Claims (16)
1. Vorrichtung zum Behandeln von Harnstreßinkontinenz bei
Frauen, mit:
- - flexiblen länglichen Mitteln (1), die einen Strei fen (6) zum Unterstützen der Harnröhre (100) und ei ne den Streifen (6) flach umhüllende Schutzhülle (5) aufweisen;
- - einer Punktionsnadel (3) mit einem wirkenden dista len Ende (3a) und einem proximalen Ende (3b), das mit einem ersten Ende (1a) der flexiblen Mittel (1) verbunden ist,
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schutzhülle (5) den Streifen (6) einschließlich seines
ersten und zweiten Endes (2a, 2b) vollständig einhüllt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Schutz
hülle (5) in zwei Teile teilbar ist, die durch Verschieben
derselben in zwei entgegengesetzte Richtungen relativ zu
dem Streifen (6) getrennt werden können, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorrichtung teilbare Mittel (15) zwi
schen den beiden mittleren benachbarten Enden (5c, 5d) der
Schutzhülle (5) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Schutz
hülle (5) in zwei Teile geteilt werden kann, die durch
Verschieben derselben in zwei entgegengesetzte Richtungen
relativ zu dem Streifen (6) getrennt werden können, da
durch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung einen Faden
(16c) aufweist, der etwa rechtwinklig zur Längsachse der
Hülle angeordnet ist, derart, daß die Hülle zertrennt
wird, wenn auf den Faden (16c) ein Zug ausgeübt wird.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schutzhülle (5) aus einem Fluorpoly
mer-basierten wärmeschrumpfbaren Material gefertigt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Streifen (6) aus einem makroporösen
gewirkten Material gebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Streifen (6) in seinem mittleren Be
reich einen resorbierbaren hydrophilen Film aufweist, der
die Gefahr einer Adhäsion an oder die Gefahr einer Erosion
der Harnröhre (100) vermindert.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Punktionsnadel (3) einen kontinuier
lich gekrümmten Bereich aufweist, der einem in ihr proxi
males Ende endenden etwa geraden Bereich benachbart ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Zug vermittelnde Element eine Zug
schnur (2) ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
sie ein Endstück (4) aufweist, auf das die Schutzhülle (5)
wärmegeschrumpft ist und an dem die Zugschnur (2) befe
stigt ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich
net, daß die Zugschnur (2) eine Länge aufweist, die etwa
gleich der Länge der flexiblen Mittel (1) ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das
Zug vermittelnde Element ein rohrförmiges Element (20)
ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
das rohrförmige Zug vermittelnde Element (20), und die
Punktionsnadel (3) durch Verschraubung zusammengefügt
sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeich
net, daß das rohrförmige Zug vermittelnde Element (20) aus
zwei Teilen im wesentlichen gleicher Länge gebildet ist,
die Ende an Ende angeordnet und beispielsweise durch Ver
schraubung unter Verwendung eines Verbindungsstückes (40),
lösbar miteinander verbunden sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Punktionsnadel (3) die einzige Punk
tionsnadel ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Streifen (6) von einem durchbroche
nen Gewirk zugeschnitten ist, das aus zwei Lagen aufgebaut
ist, die durch zwei Fadenführschienen - einen vollen Füh
rer und einen leeren Führer - gebildet sind, wobei die
beiden Schienen symmetrisch zu offenen Maschen bewegt wer
den.
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