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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine chirurgische Vorrichtung für die Behandlung
der Belastungsharninkontinenz bei einer Frau.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Band, das für die Implantierung
im Körper
der Frau bestimmt ist, so daß es
eine Stütze
für die
Harnröhre für eben diese
Behandlung der Inkontinenz darstellt.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Behandlungsverfahren
zur Korrektur und/oder Milderung der Belastungsharninkontinenz bei
einer Frau.
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Die
Probleme der Harninkontinenz werden gegenwärtig im Verlauf eines chirurgischen
Eingriffs mittels der Implantierung eines Bandes behandelt, das
eine Stütze
für die
Harnröhre
darstellt. Das Band wird an jedem seiner Enden an zwei perforierenden Nadeln
eingehängt,
welche den Durchtritt durch Gewebe ermöglichen.
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Der
am häufigsten
verwendete Implantierungsweg ist der vaginale Weg, der auch als
der "untere" Weg bezeichnet wird.
Die zwei Nadeln treten durch einen vaginalen Einschnitt unter der
Harnröhre,
steigen beidseits von der Harnröhre
und der Harnblase auf, durchqueren daraufhin das Abdomen hinter
der Schambeinfuge (Symphysis pubica), und treten auf der Höhe des Abdomens
subpubisch wieder aus. Das Band folgt dem gleichen Verlauf und verankert
sich unter Spannung in der Abdominalwand.
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Zahlreiche
Chirurgen interessieren sich nun für neue Wege. Zunächst einmal
gibt es hier den abdominalen Weg, der auch als der "obere" Weg bezeichnet wird,
d.h. mit einer Durchführung über den gleichen
Verlauf wie bei dem vaginalen Weg, aber in umgekehrter Richtung
von oben nach unten. Dieser "obere" Weg wird beispielsweise
in der WO-A-01/52750 beschrieben, die zu diesem Zweck eine Vorrichtung
mit Nadel und Band gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 vorschlägt.
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Es
gibt ferner den sogenannten "seitlichen" Weg, d.h. mit einer
Durchführung
durch das rechte und das linke Hüftbeinloch
(Foramen obturatum). Die Vorteile dieser neuen Wege sind zahlreich.
Die Durchführung
ist einfacher und sicherer. So gibt es eine sehr starke Einschränkung der
in der wissenschaftlichen Literatur beschriebenen Todesfälle.
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Die
WO 00/74594 beschreibt eine chirurgische Vorrichtung für die Behandlung
der Belastungsharninkontinenz bei einer Frau, die für den "unteren" Weg verwendbar ist
und ein Band aufweist, das für die
Implantierung im Körper
der Patientin bestimmt ist. Dieses Band ist an jedem seiner Enden
mit einer Einrichtung zur Anbringung an einer Nadel der Vorrichtung
versehen. Genauer gesagt, diese Schrift erwägt die Verwendung entweder
eines ersten Bandtyps, bei dem jedes Ende dauerhaft mittels Klebstoff oder
mittels einer wärmeschrumpfbaren
Hülle auf
der Höhe
einer Griffzone der Nadel fest angebracht ist, oder eines zweiten
Bandtyps, der am spitzen Ende der Nadel gegebenenfalls abnehmbar
durch das Zusammenwirken von Zungen angeschlossen ist, die fest
mit dem Band verbunden und in entsprechenden Öffnungen der Nadel eingerastet
sind.
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Ein
Chirurg, der die Vorrichtung gemäß der Druckschrift
WO-00/74594 verwendet, muß daher vor
dem chirurgischen Eingriff den angemessenen Bandtyp wählen, gemäß dem er
einen Eingriff auf dem unteren, dem oberen oder dem seitlichen Weg gemäß der eingangs
gegebenen Erläuterung
vornehmen möchte.
Dies setzt daher voraus, daß die
klinische Einrichtung, in der der Eingriff stattfindet, die verschiedenen
möglichen
Bandtypen in ausreichenden Mengen auf Lager hält und sicherstellt, daß für jeden
Bandtyp entsprechende Nadeln verfügbar sind. Die Verwendung und
die Lagerverwaltung dieser Vorrichtung sind daher aufwendig und
komplex, erzeugen höhere
Kosten, und komplizieren die Arbeit des Chirurgen.
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Es
ist das Ziel der Erfindung, ein einfach zu verwendendes chirurgisches
Instrument zu entwickeln, das sehr einfach für den gewählten "unteren", "oberen" oder "seitlichen" Weg angepaßt werden kann
und dabei weder die Arbeit des Chirurgen kompliziert noch umfangreiche
Materialvorräte
erfordert.
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Zu
diesem Zweck hat die Erfindung eine chirurgische Vorrichtung gemäß der Definition
in Anspruch 1 zum Gegenstand.
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Das
Einhängen
des Bandes findet einfach und dauerhaft statt. Die Nadel(n) sind
unabhängig von
der Zugrichtung des Bandes im Inneren des Abdomens der Patientin
speziell für
eine sehr einfache Durchführung
und ein sicheres Einhängen
an dem suburethralen Band entworfen. Die chirurgische Vorrichtung
ermöglicht
es, die drei verfügbaren
Wege beliebig und jeweils mit der gleichen Leichtigkeit bzw. Einfachheit
anzuwenden.
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Der
Chirurg kann das Verfahren wählen,
das am geeignetsten und sichersten ist und das am besten an den
klinischen Befund der Patientin angepaßt ist. Mit dieser besonders
flexiblen Anbringungseinrichtung kann sich der Chirurg im letzten
Moment für die
Vorgehensweise entscheiden, die er auf dem "unteren", "oberen" oder "seitlichen" Wege anwenden möchte. Er
kann daher das Band sehr einfach für den "unteren" Weg zum Griffteil hin befestigen. Er
kann das Band ebenso einfach für
den "oberen" oder "seitlichen" Weg zur Spitze hin
befestigen.
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Der
Chirurg begrenzt die Anzahl von Handgriffen während des chirurgischen Eingriffs.
Die sehr einfache Anwendung der chirurgischen Vorrichtung trägt somit
zu einer Verringerungen der Risiken während des Eingriffs bei. Darüber hinaus
ist die verwendete Anbringungseinrichtung wenig kostenintensiv.
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Weitere
vorteilhafte Merkmale und Eigenschaften der Vorrichtung sind in
den Unteransprüchen
2 bis 12 definiert. Insbesondere weist die chirurgische Vorrichtung
für eine
beliebige Durchführung der
drei Operationstypen auf dem "unteren", "oberen" und "seitlichen" Wege oder für die Anpassung
an jegliche Morphologien der Patientinnen die Merkmale der Ansprüche 3 und/oder
4 auf. Um diese Handgriffe und Führungen
noch weiter zu erleichtern, ist ein Griff gemäß den Ansprüchen 5 und/oder 6 vorgesehen. Ein
Band für
die praktische Anwendung ist in Anspruch 9 definiert. Vorteilhafte
Merkmale dieses Bandes sind in den Ansprüchen 10 bis 12 definiert.
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Ein
besseres Verständnis
der Erfindung und ihrer verschiedenen Vorteile und Merkmale ergibt sich
aus der nachfolgenden Beschreibung der nicht-einschränkenden
Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die beigefügten
schematischen Zeichnungen. Diese zeigen in:
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1 eine
perspektivische Ansicht der chirurgischen Vorrichtung mit zwei Nadeln
und einem für einen
Eingriff auf dem "unteren" Weg montierten Band;
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2 eine
teilweise Draufsicht auf die chirurgische Vorrichtung mit einer
Nadel und einem für
einen Eingriff auf dem "unteren" Weg montierten Band;
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3 eine
teilweise Draufsicht auf die Spitze der Nadel;
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4 eine
teilweise Draufsicht des Griffteils der Nadel;
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5 eine
teilweise Längsschnittansicht
eines Teiles der Nadel, der Hülse
bei einer ersten Ausführungsform
sowie des Bandes;
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6 eine
Draufsicht auf eine Ausführungsvariante
der Nadel;
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7 eine
perspektivische Ansicht der Hülse
bei einer zweiten Ausführungsform;
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8 eine
Längsschnittansicht
der Hülse gemäß 7;
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9 eine
teilweise perspektivische Ansicht des abdominalen Bereichs einer
Patientin, welche den Verlauf des auf dem "unteren" Weg implantierten Bandes zeigt;
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10 eine
teilweise perspektivische Ansicht des abdominalen Bereichs einer
Patientin, welche den Verlauf des auf dem "oberen" Weg implantierten Bandes zeigt;
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11 eine
teilweise perspektivische Ansicht des abdominalen Bereichs einer
Patientin, welche den Verlauf des auf dem "seitlichen" Weg implantierten Bandes zeigt;
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12 und 13 Ansichten
analog zu den 7 und 8 sowie
eine dritte Ausführungsform der
Hülse;
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14 eine
Ansicht analog zu 6 einer anderen Variante der
Nadel;
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15 eine
perspektivische Ansicht eines Griffes zur Handhabung der Vorrichtung,
der für
die Nadel gemäß 14 angepaßt ist;
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16 eine
perspektivische Ansicht der Vorrichtung mit der Nadel gemäß 14,
der Hülse
gemäß 12 und 13 und
dem Griff gemäß 15;
und
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17 eine
perspektivische Draufsicht im vergrößerten Maßstab auf die Struktur des
Gewebes, welches das Band der Vorrichtung darstellt.
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In
den 1 bis 8 und 12 bis 15 ist
eine chirurgische Vorrichtung 1 dargestellt, die für die Behandlung
der Belastungsharninkontinenz bei einer Patientin bestimmt ist.
Die Vorrichtung 1 weist zwei Nadeln 2, 3 auf,
die durch ein Band 4 miteinander verbunden sind. Durch
seine spezifische Implantierung im Abdomen der zu behandelnden Patientin
ermöglicht
das Band 4 eine Stützung
der Harnröhre.
Das Band 4 ist aus einem Gewebe auf der Basis von Polypropylen-Monofilament
gefertigt.
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Die
Nadeln 2, 3 bestehen aus chirurgischem Stahl und
haben einen im wesentlichen konstanten Durchmesser. Die Nadeln 2, 3 weisen
jeweils ein spitzes Ende 6 und einen insbesondere für ihr Ergreifen ausgelegten
Basisteil 7 auf. Ein abnehmbarer und fakultativer Haltegriff 8,
beispielsweise mit einer Kardioidform, wird mittels Keilverbindung
(oder auch durch Verschrauben oder Einrasten) an der Basis der Nadel 2 zum
Basisteil 7 hin befestigt.
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Ein
erstes Ende 9 des Bandes 4 ist fest mit der ersten
Nadel 2 verbunden, und ein zweites Ende 11 des
Bandes 4 ist fest mit der zweiten Nadel 3 verbunden.
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Zu
diesem Zweck weist das Band 4 an seinem ersten Ende 9 eine
Anbringungseinrichtung 12 auf, welche seine Befestigung
an der ersten Nadel 2 gewährleistet. Das Band 4 weist
ferner an seinem zweiten Ende 11 eine Anbringungseinrichtung
auf, welche seine Befestigung an der zweiten Nadel 3 gewährleistet.
Die Anbringungseinrichtung des zweiten Endes 11 des Bandes 4 ist
nicht dargestellt, da sie streng analog zu der Anbringungseinrichtung
des ersten Endes 9 ist.
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Um
den jeweiligen Eingriffsverlauf auf dem "unteren" Weg herzustellen, weist die Nadel 2 eine erste
Anbringungseinrichtung 13 auf, die zu der Anbringungseinrichtung 12 des
Bandes 4 komplementär
ist und auf der Höhe
des Griffteils 7 angeordnet ist. Um den jeweiligen Eingriffsverlauf
auf dem "oberen" und "seitlichen" Weg herzustellen,
weist die Nadel 2 eine zweite Anbringungseinrichtung 14 auf,
die zu der Anbringungseinrichtung 12 des Bandes 4 komplementär ist und
auf der Höhe
des spitzen Endes 6 angeordnet ist. Damit das gleiche Band 4 verwendet
werden kann, sind die erste Anbringungseinrichtung 13 und
die zweite Anbringungseinrichtung 14 der Nadel 2 streng
analog zueinander.
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Bei
der dargestellten Vorrichtung besitzt die Einrichtung 12 zum
Anbringen des Bandes 4 die Form einer hohlen Hülse, in 5 mit 16A bezeichnet,
die einer ersten Ausführungsform
entspricht, 16B in den 7 und 8,
die einer zweiten Ausführungsform
entspricht, und 16C in den 12 und 13,
die einer dritten Ausführungsform
entspricht. Diese Hülse 16A, 16B oder 16C besteht
aus einem starren Polymermaterial und ist um die Nadel 2 aufgeschoben.
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Aus
diesem Grund ist der Innendurchmesser D des Hauptteils der Hülse 16 mit
dem Durchmesser der Nadel 2 im wesentlichen identisch bzw.
kaum größer als
dieser. Die Hülse 16A, 16B oder 16C weist an
einem ihrer Enden einen Bereich auf, der eine Verengung oder eine
umlaufende innere Rippe 17A, 17B, 17C bildet,
deren Innendurchmesser somit geringer als der Innendurchmesser der übrigen Hülse ist.
An dem Ende mit dem eine Verengung 17A, 17B, 17C bildenden
Bereich läuft
die Hülse
kegelstumpfförmig
aus. Dies wird genutzt, um die fortschreitende Bewegung der Nadel 2 mit
ihrem Band 4 in den Geweben des Abdomens zu erleichtern.
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Der
eine Verengung 17A, 17B, 17C bildende Bereich
wirkt hierbei mit der ersten Anbringungseinrichtung 13 oder
der zweiten Anbringungseinrichtung 14 der Nadel 2 zusammen.
Zu diesem Zweck hat die erste Anbringungseinrichtung 13 oder
die zweite Anbringungseinrichtung 14 der Nadel 2 die
Form einer im Körper
der Nadel 2 ausgebildeten Umfangsnut 18. Somit
kann die umlaufende innere Rippe 17A, 17B bzw. 17C der
Hülse 16 sehr
einfach in der kreisförmigen
Nut 18 des spitzen Endes 6 oder des Basisteils 7 einrasten.
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Bei
der ersten Ausführungsform
(vgl. 5) weist die Hülse 16A eine
umfangsmäßige äußere Anbringungszone 19 auf,
um die das Ende 9 des Bandes 4 befestigt werden
kann. Dieses Ende 9 kann auf einen Sektor der Anbringungszone 19 aufgeklebt werden.
Eine nachgiebige wärmeschrumpfbare
Hülle 21 deckt
das Ende 9 des Bandes 4 ab und legt es fest.
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Bei
der zweiten Ausführungsform
(vgl. 7 und 8) ist eine Öffnung bzw. ein Fenster 22 durch
die Wand der hohlen Hülse 16B ausgebildet. Die
Hülse 16B weist
auch eine umfangsmäßige innere
Anbringungszone 23 auf, die zwischen der umlaufenden inneren
Rippe 17B und dem Fenster 22 vorgesehen ist. Diese
umfangsmäßige innere
Anbringungszone 23 besitzt einen Innendurchmesser, der größer als
der Außendurchmesser
der Nadel 2 ist. Aus diesem Grund läßt sich das Ende 9 des
Bandes 4 zwischen der umfangsmäßigen inneren Anbringungszone 23 der
Hülse 16B und
dem Körper
der Nadel 2 einfügen
und kann dort mechanisch eingespannt werden. Der Rest des Bandes 4 tritt
durch das Fenster 22 aus.
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Bei
der dritten Ausführungsform
(vgl. 12 und 13) bildet
die Wandung der hohlen Hülse 16C in
ihrem Endteil, welcher dem eine Verengung 17C bildenden
Bereich gegenüberliegt,
eine Halbröhre 36 mit
einem halbkreisförmigen
Querschnitt. Dieser Halbröhrenteil 36 wird
beispielsweise ausgehend von der Hülse 16B der 7 und 8 erhalten,
bei der die Öffnung 22 bis
zum Ende der Hülse
verlängert ist.
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Das
Halbröhrenteil 36 besitzt
einen Innendurchmesser, der größer als
der Außendurchmesser der
Nadel 2 ist, und weist eine umfangsmäßige innere Anbringungszone 37 auf,
in der das Ende 9 oder 11 des Bandes 4 so
angeheftet werden kann, daß die Hülse fest
mit dem Band verbunden ist, wie es in 13 dargestellt
ist.
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Die
Hülse 16C der 12 und 13 unterscheidet
sich auch von den Hülsen 16A und 16B durch
das Wandteil 38, das in der Verlängerung der von dem Halbröhrenteil 36 gebildeten
seitlichen Öffnung
liegt. Dieses Wandteil 38 weist eine im wesentlichen kegelstumpfförmige, zu
dem Ende 17C hin konvergierende Außenfläche auf, um die fortschreitende
Bewegung der mit dem Band versehenen Nadel 2 in den abdominalen
Geweben zu erleichtern.
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Bei
einer ersten Ausführungsvariante
der in 6 dargestellten Nadel ist die mit 2' bezeichnete Nadel
mit einer anderen Formgebung versehen. Die Nadel 2' weist einen
ersten Bereich 24 auf, der praktisch in einem Halbkreis
gekrümmt
ist. Die Nadel 2 weist sodann einen zweiten, vollständig geradlinigen Bereich 26 in
der Weiterführung
des ersten Bereichs 24 auf, mit dem er einstückig und
mit einem gleichen Durchmesser ausgebildet ist.
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Dieser
zweite, vollständig
geradlinige Bereich 26 bildet das Griffteil 7.
Aus diesem Grund ist das Vorhandensein des Griffes 8 nicht
mehr unbedingt erforderlich. Bei dieser Ausführungsvariante ist die kreisförmige Nut 18 der
ersten Anbringungseinrichtung 13 der Nadel 2 im
wesentlichen in der Mitte des geraden Bereichs 26 ausgebildet.
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Bei
einer zweiten Variante der Nadel, die mit 2'' bezeichnet
und in 14 dargestellt ist, weist die Nadel 2'' einen gekrümmten Bereich 40 und
einen vollständig
geradlinigen Bereich 41 auf, die zu den Bereichen 24 bzw. 26 der
Nadel 2' analog
sind. Das spitze Ende 6 der Nadel 2'' unterscheidet
sich von den spitzen Enden der Nadeln 2 und 2' durch seine abgeschrägte Form,
wobei eine Schrägfläche 42 auf der
Rückseite
des gekrümmten
Bereichs 40 gebildet ist. Die Durchdringung und Führung des
Endes 6 in menschlichen Geweben wird dadurch erleichtert.
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Der
gerade Bereich 41, der das Griffteil 7 bildet,
trägt die
kreisförmige
Nut 18 und weist in seinem freien Endbereich eine seitliche
Abflachung 43 auf.
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In 15 ist
eine mit 8'' bezeichnete
Variante des Griff 8 dargestellt, die dazu ausgelegt ist,
an der Nadel 2'' montiert und
fest angebracht zu werden. Genauer gesagt, es weist dieser Griff 8'' einen starren ebenen Körper 44,
z.B. aus geformtem Kunststoff, mit einer ovalen seitlichen Kontur
auf, der an einem seiner Enden mit einer Öffnung 45 zum Aufnehmen
des Griffteils 7 der Nadel 2 versehen ist. Diese Öffnung besitzt
im Querschnitt ein Profil, das zu dem freien Ende des geraden Bereichs 41 komplementär ist. Das
Zusammenwirken der Abflachung 43 und dieser Öffnung erzwingt
eine Ausrichtung und eine relative Winkelfestlegung zwischen dem
Griff und der Nadel derart, daß eine
der zwei ebenen Seiten des Körpers 44 in
die Richtung gerichtet ist, in die der gekrümmte Bereich 40 der
Nadel zielt.
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Um
einen translatorischen Halt des abnehmbaren Haltegriffes 8'' an der Nadel 2'' zu gewährleisten, ist ein in die Öffnung 45 mündendes
Loch 46 in einer quer zu dieser Öffnung verlaufenden Richtung in
dem Körper 44 ausgebildet.
Das Loch 46 weist ein Innengewinde 47 auf, das
dazu ausgelegt ist, eine Schraube 48 zum Festlegen der
Nadel aufzunehmen. Nach beendetem Einschrauben wirkt das spitze Ende
der Schraube beispielsweise mit einer in die Abflachung 43 eingearbeiteten
Vertiefung zusammen.
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Die
verschiedenen, obenstehend beschriebenen Varianten der Nadel, der
Hülse und
des Griffes der chirurgischen Vorrichtung 1 können selbstverständlich miteinander
kombiniert werden. Als Beispiel ist in 16 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
dargestellt, welche die Nadel 2'',
die Hülse 16C und
den Griff 8'' aufweist.
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In 17 ist
der Körper
des Bandes 4 dargestellt. Wie oben bereits erwähnt, ist
das Gewebe, aus dem das Band besteht, auf der Basis von Propylen-Monofilamenten,
die so gewirkt sind, daß sie
ein Gebilde 50 darstellen, welches im wesentlichen folgendes
aufweist:
- – vier
zueinander parallele, in Längsrichtung
verlaufende, gewirkte Kettfäden 51,
welche die Verstärkung
des Gebildes darstellen;
- – dazwischenliegende
Gitternetze 52, welche die Kettfäden 50 paarweise verbinden,
und
- – zwei
aus Filamenten bestehende seitliche Fransen 53, die sich
in Querrichtung zum Rest des Bandes erstrecken und dazu bestimmt
sind, das Einwachsen in Geweben zu erleichtern, wenn das Band im
menschlichen Körper
implantiert ist.
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Dieses
Gebilde 50 besitzt den Vorteil, daß es eine gute Zugfestigkeit
und eine sehr geringe Gefahr der Auflösung seiner Maschen aufweist.
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Drei
Verwendungen der obenstehend beschriebenen erfindungsgemäßen chirurgischen
Vorrichtung werden nachfolgend beschrieben.
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Das
erste Behandlungsverfahren zum Korrigieren und/oder Mildern der
Belastungsharninkontinenz bei einer Frau auf dem sogenannten "unteren" Weg (vgl. 9)
umfaßt
die folgenden Schritte:
- (a) Wählen eines
Bandes 4, das dazu bestimmt ist, im Abdomen einer Frau
derart implantiert zu werden, daß es eine Stütze für die Harnröhre 27 darstellt,
wobei an zwei Nadeln 2, 3 jeweils ein erstes Ende 9 und
ein zweites Ende 11 des Bandes 4 fest angebracht
werden können,
und das Band 4 an seinem ersten Ende 9 und an
seinem zweiten Ende 11 analoge Anbringungseinrichtungen 12 aufweist,
die für
seine Befestigung an den beiden Nadeln 2, 3 bestimmt
sind;
- (b) Wählen
der zwei Nadeln 2, 3, die jeweils ein spitzes
Ende 6 und ein Griffteil 7 aufweisen, wobei die
zwei Nadeln 2, 3 so dimensioniert sind, daß sie sich
von der Innenfläche
der Vaginalwand 28 bis zur Außenseite der Abdominalwand 29 erstrecken,
und die zwei Nadeln 2, 3 jeweils analoge Anbringungseinrichtungen 13, 14 aufweisen,
die zu den analogen Anbringungseinrichtungen 12 des Bandes 4 komplementär sind und
zugleich auf der Höhe
ihres Griffteils 7 und zu ihrem spitzen Ende 6 hin
angeordnet sind;
- (c) Verbinden der Anbringungseinrichtung 12 des ersten
Endes 9 des Bandes 4 mit der komplementären Anbringungseinrichtung 13 der
ersten Nadel 2, die auf der Höhe von deren Griffteil 7 angeordnet
ist;
- (d) Verbinden der Anbringungseinrichtung 12 des zweiten
Endes 11 des Bandes 4 mit der komplementären Anbringungseinrichtung 13 der
zweiten Nadel 3, die auf der Höhe von deren Griffteil 7 angeordnet
ist;
- (e) Durchführen
der ersten Nadel 2 und des ersten Endes 9 des
Bandes 4 auf einer Seite der Harnröhre 27 von einem Einschnitt
in der Vaginalwand 28 im Inneren des Abdomens und hinter
der Schambeinfuge 31, so daß die erste Nadel 2 und das
erste Ende 9 des Bandes 4 auf der Höhe eines
ersten Einschnitts in der Abdominalwand 29 wieder austreten
(vgl. Pfeil A in 9);
- (f) Abnehmen der Anbringungseinrichtung 12 des ersten
Endes 9 des Bandes 4 von der komplementären Anbringungseinrichtung 13 der
ersten Nadel 2 oder aber Abschneiden des Bandes 4 dicht
an seiner Anbringungseinrichtung 12;
- (g) Durchführen
der zweiten Nadel 3 und des zweiten Endes 11 des
Bandes 4 auf der anderen Seite der Harnröhre 27 von
dem Einschnitt in der Vaginalwand 28 im Inneren des Abdomens
und hinter der Schambeinfuge 31, so daß die zweite Nadel 3 und
das zweite Ende 11 des Bandes 4 auf der Höhe eines
zweiten Einschnitts in der Abdominalwand 29 wieder austreten
(vgl. Pfeil B in 9);
- (h) Abnehmen der Anbringungseinrichtung 12 des zweiten
Endes 11 des Bandes 4 von der komplementären Anbringungseinrichtung 13 der
zweiten Nadel 3 oder aber Abschneiden des Bandes 4 dicht
an seiner Anbringungseinrichtung 12;
- (i) Ziehen an dem ersten Ende 9 und an dem zweiten
Ende 11 des Bandes 4 und Einstellen der Spannung,
um so eine Stütze
für die
Harnröhre 27 herzustellen,
woraufhin das Band 4 im Abdomen belassen wird.
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Es
ist anzumerken, daß die
Reihenfolge der Schritte (c) (d) (e) (f) und (g) auch umgekehrt
sein kann. Der Chirurg kann entweder das Band 4 mit der Nadel 2, 3 verbinden
und seine Nadel 2, 3 durchführen, oder aber die Nadel 2, 3 über den
gesamten Verlauf durchführen
und das Band 4 erst verbinden, wenn der Verlauf zufriedenstellend
ist. Es muß jedoch
genügend
Freiraum verfügbar
sein, um die Verbindung durchführen
zu können.
Falls die Nadel 2, 3 zu tief durch das Abdomen
eingeführt
ist, so ist dies nicht mehr möglich.
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Das
zweite Behandlungsverfahren zum Korrigieren und/oder Mildern der
Belastungsharninkontinenz bei einer Frau auf dem sogenannten "oberen" Weg (vgl. 10)
umfaßt
die folgenden Schritte:
- (a) Wählen eines
Bandes 4, das dazu bestimmt ist, im Abdomen der Frau derart
implantiert zu werden, daß es
eine Stütze
für die
Harnröhre 27 darstellt,
wobei an zwei Nadeln 2, 3 jeweils ein erstes Ende 9 und
ein zweites Ende 11 des Bandes 4 fest angebracht
werden können,
und das Band 4 an seinem ersten Ende 9 und an
seinem zweiten Ende 11 analoge Anbringungseinrichtungen 12 aufweist,
die für
seine Befestigung an den beiden Nadeln 2, 3 bestimmt
sind;
- (b) Wählen
von zwei Nadeln 2, 3, die jeweils ein spitzes
Ende 6 und ein Griffteil 7 aufweisen, wobei die
zwei Nadeln 2, 3 so dimensioniert sind, daß sie sich
von der Innenfläche
der Vaginalwand 28 bis zur Außenseite der Abdominalwand 29 erstrecken,
und die zwei Nadeln 2, 3 jeweils analoge Anbringungseinrichtungen 13, 14 aufweisen,
die zu den analogen Anbringungseinrichtungen 12 des Bandes 4 komplementär sind und
zugleich auf der Höhe
ihres Griffteils 7 und zu ihrem spitzen Ende 6 hin
angeordnet sind;
- (c) Durchführen
der ersten Nadel 2 von einem ersten Einschnitt in der Abdominalwand 29 im
Inneren des Abdomens hinter der Schambeinfuge 31 auf einer
Seite der Harnröhre 27 bis
zu einem Einschnitt in der Vaginalwand 28 (vgl. Pfeil C
in 10);
- (d) Verbinden der Anbringungseinrichtung 12 des ersten
Endes 9 des Bandes 4 mit der komplementären Anbringungseinrichtung 14 der
ersten Nadel 2, die auf der Höhe von deren spitzen Ende 6 angeordnet
ist;
- (e) Durchziehen des ersten Endes 9 des Bandes 4 mit
der ersten Nadel 2, um den umgekehrten Verlauf von Schritt
(c) herzustellen;
- (f) Abnehmen der Anbringungseinrichtung 12 des ersten
Endes 9 des Bandes 4 von der komplementären Anbringungseinrichtung 14 der
ersten Nadel 2 oder aber Abschneiden des Bandes 4 dicht
an seiner Anbringungseinrichtung 12;
- (g) Durchführen
der zweiten Nadel 3 von einem zweiten Einschnitt in der
Abdominalwand 29 im Inneren des Abdomens hinter der Schambeinfuge 31 auf
der anderen Seite der Harnröhre 27 bis
zu dem Einschnitt in der Vaginalwand 28 (vgl. Pfeil D in 10);
- (h) Verbinden der Anbringungseinrichtung 12 des zweiten
Endes 11 des Bandes 4 mit der komplementären Anbringungseinrichtung 14 der
zweiten Nadel 3, die auf der Höhe von deren spitzen Ende 6 angeordnet
ist;
- (i) Durchziehen des zweiten Endes 11 des Bandes 4 mit
der zweiten Nadel 3, um den umgekehrten Verlauf von Schritt
(g) herzustellen;
- (j) Abnehmen der Anbringungseinrichtung 12 des zweiten
Endes 11 des Bandes 4 von der komplementären Anbringungseinrichtung 14 der
zweiten Nadel 3 oder aber Abschneiden des Bandes 4 dicht
an seiner Anbringungseinrichtung 12;
- (k) Ziehen an dem ersten Ende 9 und an dem zweiten
Ende 11 des Bandes 4 und Einstellen der Spannung,
um so eine Stütze
für die
Harnröhre 27 herzustellen,
woraufhin das Band 4 im Abdomen belassen wird.
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Das
dritte Behandlungsverfahren zum Korrigieren und/oder Mildern der
Belastungsharninkontinenz bei einer Frau auf dem sogenannten "seitlichen" Weg (vgl. 11)
umfaßt
die folgenden Schritte:
- (a) Wählen eines
Bandes 4, das dazu bestimmt ist, im Abdomen der Frau derart
implantiert zu werden, daß es
eine Stütze
für die
Harnröhre 27 darstellt,
wobei an zwei Nadeln 2, 3 jeweils ein erstes Ende 9 und
ein zweites Ende 11 des Bandes 4 fest angebracht
werden können,
und das Band 4 an seinem ersten Ende 9 und an
seinem zweiten Ende 11 analoge Anbringungseinrichtungen 12 aufweist,
die für
seine Befestigung an den beiden Nadeln 2, 3 bestimmt
sind;
- (b) Wählen
von zwei Nadeln 2, 3, die jeweils ein spitzes
Ende 6 und ein Griffteil 7 aufweisen, wobei die
zwei Nadeln 2, 3 so dimensioniert sind, daß sie sich
von der Innenfläche
der Vaginalwand 28 bis zur Außenseite der Abdominalwand 29 erstrecken,
und die zwei Nadeln 2, 3 jeweils analoge Anbringungseinrichtungen 14 aufweisen,
die zu den analogen Anbringungseinrichtungen 12 des Bandes 4 komplementär sind und
zugleich auf der Höhe
ihres Griffteils 7 und zu ihrem spitzen Ende hin 6 angeordnet
sind;
- (c) Durchführen
der ersten Nadel 2 von einem ersten Einschnitt in der Leistenwand
im Inneren des Abdomens durch eines der Hüftbeinlöcher 32 des Hüftknochens 33 auf
einer Seite der Harnröhre 27 bis
zu einem Einschnitt in der Vaginalwand 28 (vgl. Pfeil E
in 11);
- (d) Verbinden der Anbringungseinrichtung 12 des ersten
Endes 9 des Bandes 4 mit der komplementären Anbringungseinrichtung 14 der
ersten Nadel 2, die auf der Höhe von deren spitzen Ende 6 angeordnet
ist;
- (e) Durchziehen des ersten Endes 9 des Bandes 4 mit
der ersten Nadel 2, um den umgekehrten Verlauf von Schritt
(c) herzustellen;
- (f) Abnehmen der Anbringungseinrichtung 12 des ersten
Endes 9 des Bandes 4 von der komplementären Anbringungseinrichtung 14 der
ersten Nadel 2 oder aber Abschneiden des Bandes 4 dicht
an seiner Anbringungseinrichtung 12;
- (g) Durchführen
der zweiten Nadel 3 von einem zweiten Einschnitt der Leistenwand
im Inneren des Abdomens durch das andere der Hüftbeinlöcher 32 des Hüftknochens 33 auf
der anderen Seite der Harnröhre 27 bis
zu dem Einschnitt in der Vaginalwand 28 (vgl. Pfeil F in 11);
- (h) Verbinden der Anbringungseinrichtung 12 des zweiten
Endes 11 des Bandes 4 mit der komplementären Anbringungseinrichtung 14 der
zweiten Nadel 3, die auf der Höhe von deren spitzen Ende 6 angeordnet
ist;
- (i) Durchziehen des zweiten Endes 11 des Bandes 4 mit
der zweiten Nadel 3, um den umgekehrten Verlauf von Schritt
(g) herzustellen;
- (j) Abnehmen der Anbringungseinrichtung 12 des zweiten
Endes 11 des Bandes 4 von der komplementären Anbringungseinrichtung 14 der
zweiten Nadel (3) oder aber Abschneiden des Bandes 4 dicht
an seiner Anbringungseinrichtung 12;
- (k) Ziehen an dem ersten Ende 9 und an dem zweiten
Ende 11 des Bandes 4 und Einstellen der Spannung,
um so eine Stütze
für die
Harnröhre 27 herzustellen,
woraufhin das Band 4 im Abdomen belassen wird.
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Als
Variante dieses Verfahrens auf dem "seitlichen" Weg kann die Verschiebungsrichtung
der Nadeln 2 und 3 auch umgekehrt sein, d.h. jede
Nadel wird von einem Einschnitt in der Vaginalwand durch eines der
Hüftbeinlöcher zu
einem Einschnitt in der Leistenwand durchgeführt. Anders ausgedrückt, die Richtungen
der Pfeile E und F von 11 sind dann umgekehrt.
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Obgleich
die verschiedenen obenstehenden Behandlungsverfahren unter Bezugnahme
auf die in den 1 bis 5 dargestellte
erste Ausführungsform
der Vorrichtung beschrieben sind, ist hierbei anzumerken, daß die Verwendung
der Vorrichtung gemäß den unter
Bezugnahme auf die 6 bis 8 und 12 bis 15 beschriebenen
Varianten im wesentlichen dazu analog ist.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die beschriebenen und veranschaulichten
Ausführungsweisen
beschränkt.
Zahlreiche Modifikationen können
vorgenommen werden, ohne dabei den durch den Schutzbereich des Anspruchssatzes
definierten Rahmen zu verlassen.