DE10102685A1 - Betätigungsmechanismus mit Kraftsensor für eine Bremse - Google Patents
Betätigungsmechanismus mit Kraftsensor für eine BremseInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Betätigungsmechanismus (1) für mindestens eine Bremse, insbesondere eine Handbremse, aufweisend einen Aktuator (30), der mit mindestens einem Bremszug (60) verbunden ist, und einen Kraftsensor (40) zur Bestimmung der mechanischen Belastung des mindestens einen Bremszuges (60), wobei die mechanische Belastung des mindestens einen Bremszuges (60) über den Aktuator (30) und entkoppelt von dem mindestens einen Bremszug (60) bestimmt wird. Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird eine direkte Verbindung zwischen dem Aktuator (30) und dem Bremszug (60) geschaffen, ohne dass der Kraftsensor (40) als Kraftübertragungs- oder Kopplungsglied fungiert. Diese Anordnung gewährleistet hohe Sicherheitsansprüche gerade im Falle des Versagens des Kraftsensors (40), weil die Funktion des Betätigungsmechanismus (1) dadurch nicht eingeschränkt oder verhindert wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Betätigungsmechanismus mit Kraftsen
sor für eine Bremse, insbesondere zur Verwendung in einem Parkbremssystem
von Kraftfahrzeugen, der über einen Elektromotor betätigt wird, die Bremsen
gleichmäßig ansteuert und mittels eines Kraftsensors überwacht wird.
Kraftfahrzeuge verschiedener Art verfügen meist über zwei verschiedene Brems
systeme. Eines der genannten Bremssystem dient der Verringerung der Ge
schwindigkeit des Fahrzeugs während der Fahrt und wird hydraulisch oder pneu
matisch über beispielsweise ein Pedal betätigt. Das andere Bremssystem wird zur
Sicherung des Fahrzeugs während des Parkens verwendet. In diesem Bremssys
tem werden die Bremsen größtenteils über Bremszüge betätigt, die mittels ver
schiedener Hebelmechanismen im Fahrgastraum unter Zugspannung gesetzt wer
den. Man bezeichnet diese Bremsen auch als Hand- oder Feststellbremsen.
Der Stand der Technik liefert verschiedene Lösungen für Mechanismen zur Betä
tigung von Handbremsen, die entweder mit der Hand oder mit dem Fuß betrieben
werden. Aufgrund des teilweise erheblichen Kraftaufwands zum Betätigen der
Handbremse wird diese einerseits nicht entsprechend angezogen, so dass das
Kraftfahrzeug im geparkten Zustand wegrollen kann. Dadurch entsteht ein hohes
Sicherheitsrisiko im Straßenverkehr. Andererseits ist es für den Fahrer auch unbe
quem, die Handbremse mit großem Kraftaufwand zu bedienen. Aus diesem Grund
wurden Betätigungsmechanismen für Handbremsen entwickelt, die durch einen
Elektromotor betrieben werden.
Obwohl für den Fahrer die Benutzung einer Handbremse mit elektrischem Betäti
gungsmechanismus komfortabel ist, müssen die Konstruktion der Handbremse
und des Betätigungsmechanismus vor eventuellen mechanischen Überlastzustän
den geschützt sein, damit beispielsweise eine Fehlfunktion des Motors nicht zu
einer Beschädigung oder Zerstörung des Systems führt. In diesem Zusammenhang
offenbart die WO 98/56633 einen elektrischen Betätigungsmechanismus mit
Kraftsensor für eine Handbremse. Diese Anordnung besteht aus einem Elektro
motor zum Betrieb einer Stelleinheit, die zum Anziehen oder Lösen eines Brems
zuges einer Bremse verwendet wird. Der Bremszug ist dabei über einen Kraftsen
sor mit der Stelleinheit verbunden, so dass die auf den Bremszug mittels der Stell
einheit ausgeübte Kraft direkt über den Kraftsensor übertragen und unmittelbar
von ihm erfasst wird. Als wesentlicher Nachteil wirkt sich bei dieser Anordnung
aus, dass im Fall des Versagens des Kraftsensors die Kraftübertragung von der
Stelleinheit auf den Bremszug unterbrochen ist. Aus diesem Grund ist ein Betäti
gen der Bremsen nicht mehr möglich und es entsteht ein hohes Gefahrenpotenzial
im Straßenverkehr. Zudem ist durch die komplexe Konstruktion des Betätigungs
mechanismus der vorliegenden Handbremse seine Produktion kostenintensiv.
Es ergibt sich somit die Aufgabe, einen Betätigungsmechanismus für eine Bremse
zu schaffen, dessen Aufbau höheren Sicherheitsanforderungen genügt und trotz
dem eine einfache Konstruktion aufweist. Eine weitere Aufgabe des Betätigungs
mechanismus der Handbremse besteht in der Reduktion des Wartungsaufwands
aufgrund einer kompakten Anordnung der einzelnen Komponenten.
Die vorliegende Erfindung löst die obigen Aufgaben durch einen Betätigungsme
chanismus, insbesondere für eine Handbremse, wie er in Anspruch 1 definiert ist.
Weitere Einzelmerkmale, die einzeln oder in Kombination bevorzugte Ausführungsformen darstellen, sind in den Unteransprüchen enthalten.
Der erfindungsgemäße Betätigungsmechanismus für mindestens eine Bremse,
insbesondere eine Handbremse, weist einen Aktuator, der mit mindestens einem
Bremszug verbunden ist, und einen Kraftsensor zur Bestimmung der mechani
schen Belastung des mindestens einen Bremszuges auf, wobei die mechanische
Belastung des mindestens einen Bremszuges über den Aktuator und entkoppelt
von dem mindestens einen Bremszug bestimmt wird.
Zur Auslenkung mindestens eines Bremszuges können mechanische, hydrauli
sche, pneumatische oder piezoelektrische Aktuatoren oder Kombinationen davon
verwendet werden. Während die Bremszüge meist mit Zugkräften belastet wer
den, ist es notwendig, diese mechanische Belastung mittels eines Kraftsensors zu
kontrollieren, um den Betriebszustand der angesteuerten Bremsen und mögliche
Überlastzustände der Bremszüge und des Betätigungsmechanismus zu erkennen.
Zur Gewährleistung erhöhter Sicherheitsanforderungen wird der Aktuator direkt
mit dem Bremszug verbunden und die mechanische Belastung des Bremszuges
über den Aktuator bestimmt. Dadurch wird die vom Aktuator erzeugte Kraft nicht
über den Kraftsensor auf den Bremszug übertragen. Im Falle des Versagens des
Kraftsensors wird die Ansteuerung der Bremsen durch den Betätigungsmecha
nismus nicht beeinträchtigt und somit die notwendige Sicherheit im Straßenver
kehr gewährleistet.
Der Aktuator des erfindungsgemäßen Betätigungsmechanismus verändert in Ab
hängigkeit von der mechanischen Belastung des mindestens einen Bremszuges
seine Position in Richtung seiner Längsachse.
Der Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass der Aktuator sowohl
ein Drehbewegung wie auch eine lineare Bewegung ausführen kann. Während die
Drehbewegung zur Betätigung des Aktuators genutzt wird, kann die lineare Posi
tionsänderung in Abhängigkeit von der mechanischen Belastung der Bremszüge
zur Bestimmung der Belastung genutzt werden. Zu diesem Zweck wird beispielsweise
ein Wegsignal generiert und dieses auf die mechanische Belastung der
Bremszüge kalibriert.
Der Aktuator des Betätigungsmechanismus wird über ein Getriebe von einem
Elektromotor angetrieben, wobei der Aktuator einen Zahnkranz, eine Spindel und
eine Nuss umfasst.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird bevorzugt ein mechanischer Aktuator
eingesetzt, der über einen Elektromotor angetrieben seine Länge verändert. Da
durch werden der verbundene Bremszug ausgelenkt und die Bremsen betätigt. Die
Längenänderung erfolgt über eine rotierende Spindel, indem die Nuss von der
Spindel oder auf die Spindel geschraubt wird.
Weiterhin ist ein erstes Ende der Spindel komplementär zu einer konzentrischen,
profilierten Öffnung des Zahnkranzes ausgebildet und derart in der konzentri
schen Öffnung des Zahnkranzes geführt, dass die Rotation des Zahnkranzes auf
die Spindel übertragen wird und gleichzeitig eine Verschiebung des ersten Endes
der Spindel in axialer Richtung innerhalb der konzentrischen, profilierten Öffnung
des Zahnkranzes möglich ist.
Gewöhnlich werden die wirkenden mechanischen Belastungen indirekt über eine
Verschiebung bestimmt. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des ersten En
des der Spindel und der Öffnung des Zahnkranzes wird die zur Kraftbestimmung
notwendige Verschiebung durch die Spindel ausgeführt. Dadurch muss der Kraft
sensor nicht mehr direkt in den Kraftübertragungsweg vom Aktuator zur Bremse
integriert werden. Aufgrund dieser Anordnung wird eine erhöhte Sicherheit basie
rend auf einer direkten Kraftübertragung und einer vereinfachten Anordnung rea
lisiert. Trotz der stattfindenden Verschiebung ist die Übertragung der Rotation auf
die Spindel nicht beeinträchtigt, weil das erste Ende der Spindel in einer profi
lierten Öffnung des Zahnkranzes geführt ist. Zusätzlich ist an dem ersten Ende der
Spindel ein Anschlag angeordnet, so dass das erste Ende der Spindel nicht voll
ständig aus dem Zahnkranz entfernt werden kann.
An einem zweiten Ende der Spindel ist ein rotationsentkoppelter Anschlag befes
tigt. Dieser rotationsentkoppelte Anschlag umfasst eine Magnethalterung mit ei
nem Magneten. Gegenüber und beabstandet von dem Magneten ist ein Hall-Chip
in einer Hall-Chip-Halterung angeordnet, wobei sich zwischen Magnethalterung
und Hall-Chip-Halterung eine Feder befindet.
Nahe dem zweiten Ende der Spindel ist der Kraftsensor angeordnet, der sich aus
einem Hall-Chip und einem Magneten zusammensetzt, die jeweils geeignet be
festigt sind. Durch die Verschiebung der Spindel wird der Abstand zwischen
Magnet und Hall-Chip verändert, wodurch im Hall-Chip ein elektrisches Signal
aufgrund eines variierenden Magnetfeldes generiert wird. Die Verschiebung findet
gegen die Kraft einer Feder bekannter Kennwerte statt, die zwischen rotationsent
koppeltem Anschlag und Hall-Chip-Halterung eingespannt ist und Referenzwerte
für die Belastung des mindestens einen Bremszuges liefert.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die
Nuss ein entsprechendes Innengewinde auf, um auf einem Gewinde der Spindel
geführt zu werden. Zudem sind an der Nuss über Anlenkeinrichtungen zwei Bow
denzüge symmetrisch zur Spindel angelenkt, die mit dem mindestens einen
Bremszug verbunden sind.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Nuss wird die Betätigung des ver
bundenen Bremszuges ermöglicht. Weiterhin erfolgt innerhalb des Betätigungs
mechanismus eine symmetrische Lastverteilung auf zwei Bowdenzüge, was eine
erhöhte Betriebssicherheit des Betätigungsmechanismus realisiert.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Nuss
als Kopplungsmechanismus ausgebildet, der eine Nuss mit kreisbogenförmiger
Außenfläche und einen darauf befestigten, beweglichen Hebel aufweist. Der be
wegliche Hebel umfasst weiterhin Anlenkeinrichtungen für mindestens zwei
Bremszüge, so dass mindestens zwei Bremsen direkt über den Aktuator betätigt
werden können.
Der genannte Kopplungsmechanismus bildet einerseits einen notwendigen Be
standteil des Aktuators, weil er in gleicher Weise wie die Nuss auf der Spindel
geführt und seine Position verändert wird. Des weiteren verteilt der Kopplungs
mechanismus über den beweglich verschwenkbaren Hebel die Lasten gleichmäßig
auf mindestens zwei angelenkte Bremszüge. Auf diese Weise werden unter
schiedliche Dehnungen der Bremszüge sowie Toleranzen in der Längeneinstel
lung der Bremszüge durch eine einfache Anordnung ausgeglichen.
Weiterhin weist der Betätigungsmechanismus entlang der Spindel oder parallel
zur Spindel am Gehäuse angeordnete Mikroschalter auf, die durch die Nuss oder
den Kopplungsmechanismus geschaltet werden und dadurch ein Signal erzeugen,
das die Notwendigkeit der Durchführung von Wartungsarbeiten anzeigt.
In Abhängigkeit von der Abnutzung der Bremsen müssen die Bremszüge unter
schiedlich stark ausgelenkt werden, um die gleiche Bremswirkung zu erzeugen.
Dementsprechend wird die Nuss oder der Kopplungsmechanismus unterschiedlich
weit in Richtung des Zahnkranzes auf die Spindel geschraubt. Erreichen die Nuss
oder der Kopplungsmechanismus eine bestimmte Position auf der Spindel, betäti
gen sie einen Mikroschalter. Dadurch wird ein entsprechendes Signal erzeugt,
welches beispielsweise dem Fahrer anzeigt, dass zur Durchführung von War
tungsarbeiten an der Bremse die Werkstatt aufzusuchen ist.
In der folgenden detaillierten Beschreibung werden die derzeit bevorzugten Aus
führungsformen der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung
beschrieben, in der zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Gesamtansicht des erfindungsgemäßen elektrischen
Betätigungsmechanismus gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungs
form;
Fig. 2 ein Schnittbild durch den bevorzugten Aktuator mit Kraftsensor;
Fig. 3 eine Draufsicht auf den erfindungsgemäßen elektrischen Betätigungsme
chanismus gemäß einer ersten Ausführungsform, wobei sich die Bremsen
(nicht gezeigt) im angezogenen Zustand befinden;
Fig. 4 eine Draufsicht auf den erfindungsgemäßen elektrischen Betätigungsme
chanismus gemäß einer ersten Ausführungsform, wobei sich die Bremsen
(nicht gezeigt) im gelösten Zustand befinden;
Fig. 5 eine Draufsicht auf den erfindungsgemäßen elektrischen Betätigungsme
chanismus mit dem bevorzugten Kopplungsmechanismus gemäß einer
weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Eine erste bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt Fig. 1
in einer Gesamtansicht. Der in einem Gehäuse 20 untergebrachte Betätigungs
mechanismus 1 für eine Handbremse umfasst als Hauptkomponenten einen Elekt
romotor 5, ein Getriebe 10, einen Aktuator 30 und einen Kraftsensor 40. Der er
findungsgemäße Betätigungsmechanismus 1 kann auch zur Ansteuerung anderer
Bremssysteme als die Handbremse verwendet werden. Dies setzt voraus, dass die
vom Kraftsensor 40 gelieferten Signale entsprechend schnell ausgewertet werden,
so dass der Betätigungsmechanismus 1 basierend auf der Signalauswertung erneut
angesteuert wird. Das Gehäuse 20 dient der Aufnahme der verschiedenen Kom
ponenten des Betätigungsmechanismus 1, die auf diese Weise vor äußeren Ein
flüssen wie zum Beispiel Feuchtigkeit und mechanische Einwirkung geschützt
werden. Dadurch wird der Wartungsaufwand des Betätigungsmechanismus 1 re
duziert, weil eine Schädigung beispielsweise durch Korrosion minimiert ist.
Der Aktuator 30 dient der Betätigung der Bremszüge, die zu den jeweiligen
Bremsen, zum Beispiel denen der Hinterräder, führen. Gemäß einer ersten bevor
zugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung stellt der Aktuator 30 ein
mechanisches System dar, das im weiteren noch detailliert beschrieben wird. Als
weitere Lösungen des Aktuators 30 sind beispielsweise hydraulische, pneumati
sche und piezoelektrische Systeme oder deren Kombination denkbar, sofern die
ausgeführte Längenänderung zum Betätigen der jeweiligen Bremszüge ausrei
chend ist.
Der in Fig. 1 gezeigte mechanische Aktuator 30 wird über ein Getriebe 10 durch
einen Elektromotor 5 angetrieben. Das Getriebe 10 dient der optimalen Kraft
übertragung vom Elektromotor 5 zum Aktuator 30 und gleichzeitig zum Schutz
des Elektromotors 5 vor mechanischer Überlastung.
Der Kraftsensor 40 dient der Bestimmung der mechanischen Belastung des min
destens einen Bremszuges 60, der über den Aktuator 30 betätigt wird. Dabei er
füllt der Kraftsensor 40 verschiedene Funktionen. Einerseits dient er der ständigen
Kontrolle der mechanischen Belastung der Bremszüge 60, um ein Referenzsignal
für den Zustand der betätigten Bremsen (nicht gezeigt) zu schaffen. Diese Infor
mation ist im speziellen geeignet, wenn der Betätigungsmechanismus 1 auch für
das Bremsen während der Fahrt verwendet wird. In Zusammenarbeit mit anderen
Systemen wird dadurch beispielsweise das Blockieren der Räder bei einer Voll
bremsung verhindert und die optimale Geschwindigkeitsreduktion des Fahrzeugs
ermöglicht. Weiterhin wird durch ein von dem Kraftsensor 40 generiertes Signal
ein mechanischer Überlastzustand des Betätigungsmechanismus 1 und der Brems
züge 60 erkannt, so dass eventuelle Schädigungen oder eine Zerstörung des Sys
tems verhindert werden können. Die Kraftmessung erfolgt mittelbar über die
Kompression einer Feder 45, wie detaillierter unten beschrieben wird. Es sind in
Verbindung mit dem Aktuator 30 aber auch Systeme denkbar, die beispielsweise
auf dem Piezoeffekt basieren oder Widerstands- oder Kapazitätsänderungen bei
Längenvariation ausnutzen.
Zur näheren Erläuterung des Aktuators 30 mit Kraftsensor 40 zeigt Fig. 2 ein
Schnittbild einer ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfin
dung. Der Aktuator 30 ist über einen Zahnkranz 31 mit dem Getriebe 10 verbun
den, so dass auf diese Weise die Rotation des Elektromotors 5 auf den Aktuator
30 übertragen wird. Der Zahnkranz 31 weist eine profilierte, konzentrische Öff
nung 31a zur Aufnahme eines ersten Endes 34a der Spindel 34 auf. Die Öffnung
31a ist bevorzugt komplementär zum ersten Ende 34a der Spindel 34 ausgebildet,
wobei das erste Ende 34a der Spindel 34 derart geformt ist, dass gleichzeitig eine
Übertragung der Rotation des Zahnkranzes 31 auf die Spindel 34 und eine Ver
schiebung der Spindel 34 in axialer Richtung innerhalb der profilierten, konzentri
schen Öffnung 31a des Zahnkranzes 31 ermöglicht wird. Denkbare Profile des
ersten Endes 34a der Spindel 34 sind beispielsweise ein Dreikant- oder ein Vier
kantprofil. Des weiteren weist die Spindel 34 an ihrem äußeren ersten Ende 34a
einen Anschlag 34c auf, der ein Herausziehen der Spindel 34 aus der Öffnung 31a
des Zahnkranzes 31 verhindert. Außerdem umfasst die Spindel 34 in ihrem Mit
telteil ein Gewinde 34G, auf dem eine Nuss 35 mit komplementärem Innengewin
de geführt ist. Am zweiten Ende 34b der Spindel 34 ist ein tellerförmiger An
schlag 34d befestigt. Dieser tellerförmige Anschlag 34d ist aufgrund seiner Lage
rung von der Rotation der Spindel 34 entkoppelt und dient der Abstützung einer
Feder 45 des Kraftsensors 40, gegen deren Kraft der mindestens eine Bremszug
60 belastet wird.
Wie bereits oben erwähnt, wird die Nuss 35 auf der Spindel 34 geführt. Dadurch,
dass die Rotation der Nuss 35 verhindert ist, verändert sich ihre axiale Position
entsprechend der Rotation der Spindel 34. Die Nuss 35 wird demzufolge auf die
Spindel 34 aufgeschraubt oder von der Spindel 34 abgeschraubt. Auf diese Weise
verkürzt oder verlängert sich der Aktuator 30 und der Bremszug 60 sowie die entsprechenden
Bremsen (nicht gezeigt) werden betätigt. Wie in Fig. 1 entsprechend
einer ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gezeigt
ist, wird von der Nuss 35 ausgehend die mechanische Last über zwei Bowdenzüge
70 auf den mindestens einen Bremszug 60 übertragen. Aufgrund dieser erfinderi
schen Anordnung werden die mechanischen Lasten gleichmäßig auf die Nuss 35
verteilt. Zudem gewährleistet diese Anordnung erhöhte Sicherheitsansprüche, da
im Falle des Reißens eines Bowdenzuges 70 der Betätigungsmechanismus 1 seine
Betriebsfähigkeit beibehält. Des weiteren kommt hinzu, dass selbst im Falle des
Versagens des Kraftsensors 40 aufgrund der erfinderischen Anordnung die Brem
sen weiterhin über den Betätigungsmechanismus 1 betätigt werden können. Die
Kraftübertragung erfolgt direkt von der Nuss 35 auf den Bremszug 60, während
der Kraftsensor 40 nicht als Kopplungs- oder Kraftübertragungsglied fungiert.
Zur Betätigung der Bremsen (nicht gezeigt) über den erfindungsgemäßen Betäti
gungsmechanismus 1 wird die Spindel 34 mit Hilfe des Zahnkranzes 31 derart
rotiert, dass die Nuss 35 ihre axiale Position in Richtung des Zahnkranzes verän
dert. Durch diese Positionsänderung wird der mindestens eine Bremszug 60, der
mittelbar oder unmittelbar an der Nuss 35 befestigt ist, angezogen, weil sich der
Aktuator 30 verkürzt. Die mechanische Zugbelastung des mindestens einen
Bremszuges 60 wird gegen die Kraft der Feder 45 des Kraftsensors 40 aufge
bracht, so dass die Feder 45 dementsprechend komprimiert wird. Die mit einer
Längenänderung der Feder 45 verbundene Kompression ist nur möglich, weil sich
die Spindel 34 in axialer Richtung innerhalb der Öffnung 31a des Zahnkranzes 31
verschieben kann. Die maximale axiale Verschiebung der Spindel 34 in Richtung
des Kraftsensors 40 wird durch den Anschlag 34c begrenzt. Durch diesen An
schlag 34c wird sichergestellt, dass im Falle des Versagens des Kraftsensors 40
die Spindel 34 trotzdem in der Öffnung 31a des Zahnkranzes 31 gehalten wird
und dadurch ein Betätigen der Bremsen über den Betätigungsmechanismus 1
möglich ist.
Der Zustand angezogener Bremsen im Betätigungsmechanismus 1 ist in Fig. 3
veranschaulicht, während Fig. 4 den Zustand gelöster Bremsen im Betätigungs
mechanismus 1 darstellt. Im Vergleich zu Fig. 4 ist in Fig. 3 die Nuss 35 axial in
Richtung des Zahnkranzes 31 versetzt, dadurch der Aktuator 30 verkürzt und der
mindestens eine Bremszug 60 angezogen. Basierend auf der mechanischen Zug
belastung des Bremszuges 60, die sich auf die Feder 45 des Kraftsensors 40 als
Druckbelastung auswirkt, wird die Feder 45 komprimiert, weil sich die Spindel 34
in Richtung des Kraftsensors 40 verschieben kann. Aus diesem Grund ist die Fe
der 45 in Fig. 3 kürzer als in Fig. 4. Bei Entlastung des Bremszuges 60 dehnt sich
die Feder 45 aus und die Spindel 34 wird entsprechend in Richtung des Zahnkran
zes 31 verschoben.
Innerhalb des Kraftsensors 40 wird die Längenänderung der Feder 45 aufgrund
der axialen Verschiebung der Spindel 34 ausgenutzt. Der Kraftsensor 40 umfasst
neben der Feder 45 einen Hall-Chip 41 und einen Magneten 43, die gegen die
Belastung der Feder 45 gegeneinander verschoben werden. In Abhängigkeit von
der Abstandsvariation zwischen Hall-Chip 41 und Magnet 43 generiert das sich
ändernde Magnetfeld ein elektrisches Signal im Hall-Chip 41, das auf die Kraft
der komprimierten Feder 45 kalibriert wird, während die Kraft der Feder 45 die
bereits oben erwähnte mechanische Belastung des mindestens einen Bremszuges
60 repräsentiert. Der Hall-Chip 41 wird zu diesem Zweck von einer Halterung 42
aufgenommen, die am Gehäuse 20 des Betätigungsmechanismus 1 befestigt ist.
In der oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfin
dung werden mit Hilfe des Betätigungsmechanismus 1 ein Bremszug 60 und die
jeweilige Bremse betätigt. Fig. 5 zeigt eine weitere bevorzugte Ausführungsform
des Betätigungsmechanismus 1, der zur gleichzeitigen Betätigung von zwei
Bremszügen 60 verwendet wird. Zu diesem Zweck wird ähnlich der Nuss 35 ein
Kopplungsmechanismus 80 auf der Spindel 34 geführt. Der Kopplungs
mechanismus 80 umfasst eine Nuss mit kreisbogenförmiger Außenfläche, auf der
ein beweglich verschwenkbarer Hebel 84 befestigt ist. Die Nuss mit kreisbogenförmiger
Außenfläche weist ein zum Gewinde 34G der Spindel 34 komplementä
res Innengewinde auf. In gleichem Abstand vom Mittelpunkt der Nuss mit kreis
bogenförmiger Außenfläche sind an beiden Enden des Hebels 84 Befestigungs
mechanismen angeordnet, an denen jeweils ein Bremszug 60 befestigt ist. Sollten
die Bremszüge 60 unterschiedlich lang sein oder sich aufgrund von Dehnungsun
terschieden ein Längenunterschied herausgebildet haben, verschwenkt der Hebel
84, so dass trotz der vorhandenen Längenunterschiede der Bremszüge 60 die
durch den Betätigungsmechanismus 1 erzeugten mechanischen Lasten gleichmä
ßig auf die Bremszüge 60 und die jeweiligen Bremsen verteilt werden. Gemäß
einer weiteren Ausführungsform ist es möglich, den Hebel 84 auf eine andere
Weise beweglich an der bereits beschriebenen Nuss 35 zu befestigen, um dadurch
eine vereinfachte Gestaltung der Nuss zu nutzen. Basierend auf dieser erfinderi
schen Anordnung ist es möglich, den Betätigungsmechanismus 1 zur gleichzeiti
gen Betätigung von zwei Bremszügen 60 und den jeweiligen Bremsen zu verwen
den. In diesem Zusammenhang ist es ebenfalls denkbar, den Kopplungsmecha
nismus passend zur Anlenkung von vier Bremszügen auszubilden. Außerdem
wird eine kompakte Anordnung geschaffen, die insgesamt im Gehäuse 20 einge
baut werden kann und daher vor äußeren Einflüssen geschützt ist.
In Abhängigkeit von der Längendehnung der Bremszüge 60, ihrer unterschied
lichen Längeneinstellung und der Abnutzung beispielsweise der Bremsbeläge
wird die Nuss 35 oder der Kopplungsmechanismus 80 bei gleicher erzeugter
Bremskraft unterschiedlich weit in Richtung des Zahnkranzes 31 bewegt. Bei
starker Abnutzung der Bremsbeläge ist der Abstand zum Zahnkranz 31 beispiels
weise am geringsten. Um diesen Abnutzungszustand zu signalisieren, können zum
Beispiel Mikroschalter am der Spindel 34 zugewandten Rand des Zahnkranzes 31
befestigt werden, die im speziellen Fall von der Nuss 35 oder vom Kopplungsme
chanismus 80 betätigt werden. Es ist ebenfalls denkbar, diese Mikroschalter in
geeigneten Abständen am Gehäuse 20 oder an der Spindel 34 zu befestigen, so
dass sie auch dort von der Nuss 35 oder dem Kopplungsmechanismus 80 betätigt
werden.
1
Betätigungsmechanismus
5
Elektromotor
10
Getriebe
20
Gehäuse
30
Aktuator
31
Zahnkranz
31
a konzentrische Öffnung im Zahnkranz
34
Spindel
34
a profiliertes erstes Ende der Spindel
34
b zweites Ende der Spindel
34
c Anschlag
34
d rotationsentkoppelter Anschlag
34
G Gewinde der Spindel
34
35
Nuss
40
Kraftsensor
41
Hall-Chip
42
Hall-Chip-Halterung
43
Magnet
43
a Magnethalterung
45
Feder
70
Bowdenzüge
80
Kopplungsmechanismus
84
beweglicher Hebel
Claims (14)
1. Betätigungsmechanismus (1) für mindestens eine Bremse, insbesondere eine
Handbremse, aufweisend:
- a) einen Aktuator (30), der mit mindestens einem Bremszug (60) verbun den ist, und
- b) einen Kraftsensor (40) zur Bestimmung der mechanischen Belastung des mindestens einen Bremszuges (60), wobei
- c) die mechanische Belastung des mindestens einen Bremszuges (60) über den Aktuator (30) und entkoppelt von dem mindestens einen Bremszug (60) bestimmt wird.
2. Betätigungsmechanismus (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Aktuator (30) über ein Getriebe (10) von einem Elektromotor (5) an
getrieben wird.
3. Betätigungsmechanismus (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Aktuator (30) in Abhängigkeit von der mechanischen Belastung des
mindestens einen Bremszuges (60) seine Position in Richtung seiner Längs
achse verändert.
4. Betätigungsmechanismus (1) gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass der Aktuator (30) einen Zahnkranz (31), eine Spindel (34) und eine Nuss
(35) aufweist.
5. Betätigungsmechanismus (1) gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass ein erstes Ende (34a) der Spindel (34) komplementär zu einer konzentri
schen, profilierten Öffnung (31a) des Zahnkranzes (31) ausgebildet und derart
in der konzentrischen, profilierten Öffnung des Zahnkranzes (31) geführt ist,
dass eine Rotation des Zahnkranzes (31) auf die Spindel (34) übertragen wird
und gleichzeitig eine Verschiebung des ersten Endes (34a) der Spindel (34) in
axialer Richtung innerhalb der konzentrischen, profilierten Öffnung (31a) des
Zahnkranzes (31) möglich ist.
6. Betätigungsmechanismus (1) gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Ende (34a) der Spindel (34) einen Anschlag (34c) aufweist, so
dass die Spindel (34) nicht vollständig aus der konzentrischen, profilierten
Öffnung (31a) des Zahnkranzes (31) entfernt werden kann.
7. Betätigungsmechanismus (1) gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Spindel (34) ein zweites Ende (34b) aufweist, an dem ein rotations
entkoppelter Anschlag (34d) befestigt ist.
8. Betätigungsmechanismus (1) gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass der rotationsentkoppelte Anschlag (34d) eine Magnethalterung (43a) mit
einem Magneten (43) aufweist.
9. Betätigungsmechanismus (1) gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass gegenüber und beabstandet von dem Magneten (43) ein Hall-Chip (41)
in einer Hall-Chip-Halterung (42) angeordnet ist, wobei sich zwischen Mag
nethalterung (43a) und Hall-Chip-Halterung (41a) eine Feder (45) befindet.
10. Betätigungsmechanismus (1) gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Nuss (35) über ein entsprechendes Innengewinde auf einem Gewinde
(34G) der Spindel (34) geführt ist.
11. Betätigungsmechanismus (1) gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
dass an der Nuss (35) über Anlenkeinrichtungen zwei Bowdenzüge (70)
symmetrisch zur Spindel (34) angelenkt sind, die mit dem mindestens einen
Bremszug (60) verbunden sind.
12. Betätigungsmechanismus (1) gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Nuss (35) als Kopplungsmechanismus (80) ausgebildet ist, der eine
Nuss mit kreisbogenförmiger Außenfläche und einen darauf befestigten be
weglichen Hebel (84) aufweist.
13. Betätigungsmechanismus (1) gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
dass der bewegliche Hebel (84) Anlenkeinrichtungen für mindestens zwei
Bremszüge (60) aufweist, so dass mindestens zwei Bremsen direkt über den
Aktuator (30) betätigt werden können.
14. Betätigungsmechanismus (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass entlang der Spindel (34) oder parallel zur Spin
del am Gehäuse (20) Mikroschalter angeordnet sind, die durch die Nuss (35)
oder den Kopplungsmechanismus (80) geschaltet werden und dadurch ein
Signal erzeugen, dass die Notwendigkeit der Durchführung von Wartungsar
beiten anzeigt.
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