DE1006481B - Aus ein- oder mehrschichtigem dielektrischem Stoff bestehende Wellenfuehrung - Google Patents
Aus ein- oder mehrschichtigem dielektrischem Stoff bestehende WellenfuehrungInfo
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- DE1006481B DE1006481B DES28122A DES0028122A DE1006481B DE 1006481 B DE1006481 B DE 1006481B DE S28122 A DES28122 A DE S28122A DE S0028122 A DES0028122 A DE S0028122A DE 1006481 B DE1006481 B DE 1006481B
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Description
Die Erfindung betrifft eine aus ein- oder mehrschichtigem dielektrischem Stoff bestehende Wellenführung
zur leitungsgebundenen Fortführung elektromagnetischer Wellen. Unter einer Wellenführung
wird für die Zwecke der nachstehenden Beschreibung der Erfindung ein Wellenleiter verstanden, der
leitender Materialien entbehrt bzw. bei dem derartige Materialien an der Führung der elektromagnetischen
Wellen unbeteiligt sind.
Bekannte Wellenführungen sind die sogenannten dielektrischen Antennen, das sind Stäbe aus dielektrischem
Material, deren Durchmesser in Abhängigkeit von der Dielektrizitätskonstante des verwendeten
Materials so gewählt ist, daß eine Abstrahlung längs der Staboberfläche erfolgt. Bei hinreichend großem
Durchmesser des Stabes läßt sich bekanntlich die Abstrahlung beseitigen und der Stab zur leitungsgebundenen
Fortführung von Wellen verwenden. Es zeigt sich jedoch, daß in diesem Fall eine relativ
große Dämpfung der zu übertragenden elektromagnetischen Wellen auftritt.
Der Erfindung liegt als Aufgabe die Lösung dieses Problems zugrunde.
Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, eine Wellenführung der einleitend bezeichneten Art in der
Weise auszubilden, daß der zur Fortführung der Wellen benutzte Stoff von rohrförmiger Gestalt ist,
so daß ein großer Teil elektromagnetischer Energie außerhalb des dielektrischen Materials geführt wird.
Der Durchschnitt des dielektrischen Stoffes wird zweckmäßig im Zusammenhang mit der oder den Dielektrizitätskonstanten
so gewählt, daß die bei der Fortführung sich ausdrückende Welle zumindest auf einem Teil der Übertragungsstrecke angenähert oder
wenig kleiner ist als die Wellenlänge im Vakuum. In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß
innerhalb des von der Wellenführung beanspruchten Querschnittes zwei oder mehr voneinander wesentlich
verschiedene Dielektrizitätskonstante aufweisende Stoffe angeordnet sind, wobei der Querschnitt der dielektrischen
Stoffe, von denen einer gasförmig oder flüssig sein kann, wenigstens auf einem Teil der
Leitungslänge so gewählt ist, daß ein wesentlicher Teil der transportierten elektromagnetischen Energie
außerhalb des Wellenleiters geführt wird.
Vorteilhafte Querschnittsformen für die Wellenführungsanordnung gemäß der Erfindung sind beispielsweise
der rohrförmige, insbesondere kreisringförmige Querschnitt und der Querschnitt, der sich bei
zwei parallel verlaufenden Bändern ergibt. Die Abmessungen der Querschnittsformen sollen in Weiterbildung
der Erfindung insbesondere so gewählt werden, daß die größte Ausdehnung der Weflenführungsanordnung,
beispielsweise bei runden Wellen-Aus ein- oder mehrschichtigem
dielektrischem Stoff bestehende
Wellenführung
Anmelder:
Siemens & Halske Aktiengesellschaft,
Berlin und München,
München 2, Wittelsbacherplatz 4
München 2, Wittelsbacherplatz 4
Dr.-Irag. habil. Otto Zinke, München,
und Dr. phil. Heinrich Kaden, München-Solln,
sind als Erfinder genannt worden
leiteranordnungen der äußere Durchmesser, in der Größenordnung einer Betriebswellenlänge liegt.
Die Wellenführungsanordnung gemäß der Erfindung ist abhängig von ihren Abmessungen und den
Eigenschaften des verwendeten dielektrischen Materials für bestimmte Wellenbereiche, insbesondere
für mm-, cm- und dm-Wellen, sehr gut geeignet und zeichnet sich durch eine im Vergleich mit anderen bekannten
Wellenleitern niedrige Dämpfung aus. Die Wellenführungsanordnung gemäß der Erfindung ist
somit allen anderen bekannten Wellenleitern, z. B. koaxialen Leitungen, Hohlleitungen und Drahtwellenleitern,
in dem für sie günstigen Wellenbereich überlegen. Dies liegt insbesondere daran, daß bei der Anordnung
gemäß der Erfindung die Verluste in der Metalloberfläche wegfallen, die bei den bekannten
Wellenleitern den überwiegenden Teil ausmachen. Die Wellenführungsanordnung nach der Erfindung ermöglicht
es somit, sehr kurze elektromagnetische Wellen nun auch über größere Entfernungen zu übertragen.
Es läßt sich mathematisch und experimentell nachweisen, daß die längs der Wellenführungsanordnung
gemäß der Erfindung sich ausbreitende elektromagnetische Welle um diese herum je nach ihrer Ausbildung
sich mehr oder weniger konzentriert. Das elektromagnetische Feld pflanzt sich somit im wesentlichen
innerhalb eines gedachten, um die Wellenführungsanordnung gelegten, einen größeren Durchmesser
als diese aufweisenden Zylinders fort. Der Radius dieses Zylinders ist somit ein Maß für die
Ausdehnung des elektromagnetischen Feldes um die Wellenführungsanordnung. Da voraussetzungsgemäß
kein an der Fortleitung der Wellen beteiligter metallischer Leiter vorhanden ist, wird die Dämpfung bei
609 869/298
einer solchen Wellenführungsanordnung nur mehr von der Menge und von den Eigenschaften des dielektrischen
Materials sowie durch die Ausdehnung des elektromagnetischen Feldes um die Wellenführungsanordnung
bestimmt. Ihre Dämpfung kann daher in bestimmten Wellenbereichen sehr gering sein, so daß
nunmehr eine Wellenführungseinrichtung für einen Wellenbereich zur Verfügung steht, für den es bisher
noch keinen Wellenleiter mit günstigen Übertragungseigenschaften gab.
Die Wellenführungsanordnung nach der Erfindung ist ein aus dielektrischem Material bestehendes Rohr,
längs dem sich die elektromagnetische Welle je nach der Anregungsart in zum Wellenleiter axialsymmetri-Eine
andere Möglichkeit zur Vergrößerung der Zug- und Formfestigkeit besteht darin, daß man im
dielektrischen Material der Wellenführungsanordnung eingebettete oder auf dessen Oberfläche schraubenlinienförmig
verlaufende, band- oder fadenförmige mechanisch steife Stoffe aus dielektrischem Material
anordnet.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform ist zur mechanischen Verfestigung des Querschnitts ein
.o aus dielektrischem Material bestehender Stützkern 6
vorgesehen. Dieser Stützkern kann einerseits zur Zugentlastung der Wellenführungsanordnung beitragen,
andererseits aber auch die Deformation der kreisringförmigen Querschnittsform vermindern. Der Stütz-
schen bzw. unsymmetrischen Wellentypen ausbreitet. 15 kern kann praktisch jede vorteilhafte Form besitzen,
Die einfachsten Wellentypen sind insbesondere der z. B. auch die Form eines diagonal verlaufenden
transversalmagnetische (Ε-Typ) und der transversalelektrische Wellentyp (Η-Typ) als axialsymmetrische
Wellentypen und der HE-Typ als unsymmetrischer Wellentyp.
Da die im vorstehenden angeführten Wellentypen in ihrem Feldaufbau grundsätzlich voneinander verschieden
sind, können sie für den Aufbau und für die Form von Wellenführungsanordnungen nach der Er-Stützstreifens,
der in die Hohlrohrform gerade verlaufend oder auf seiner Länge verwunden eingearbeitet
ist.
20 Zur Fortleitung elektromagnetischer Energie längs der Wellenführungsanordnung gemäß der Erfindung
eignet sich auch der transversalelektrische Wellentyp (H01-WeIIe), bei dem sich das elektromagnetische
Feld axialsymmetrisch um die Anordnung ausbildet, findung bestimmend sein. Im folgenden werden daher 25 Fig. 4 zeigt eine im Längsschnitt dargestellte, aus didie
wichtigsten Wellentypen an Leiteranordnungen elektrischem Material bestehende rohrförmige Wellenführungsanordnung
1, auf der eine transversalelektrische Hauptwelle angeregt ist. Das entstehende elektromagnetische
Feld weist die Feldkomponente Hz, Hr
30 und Εφ auf, deren räumlicher Verlauf in der Fig. 4 angegeben ist. Der hier enstehende Wellentyp kann
z. B. durch einen vom gleichgerichteten Strom durchflossenen metallischen Ring 7 erzeugt werden, der von
einer nicht näher angegebenen Speiseleitung gespeist 35
nach der Erfindung behandelt und hieraus Schlüsse gezogen, die für den Verwendungszweck, den Aufbau
und die mechanischen Befestigungsmöglichkeiten von Bedeutung sind.
Fig. 1 zeigt eine im Längsschnitt dargestellte, aus dielektrischem Material bestehende rohrförmige
Wellenführungsanordnung 1 mit dem Außendurchmesser d„ und dem lichten Innendurchmesser d,·. Es
ist der Fall angenommen, daß auf dieser beispielsweise durch den Erreger 2 eine transversalmagnetische
Hauptwelle, eine sogenannte E01-WeIIe angeregt
ist, deren Feldkomponenten En Ez, Ηφ in dem
Koordinatensystem angegeben sind. Der momentane Zustand des rotationssymmetrischen elektromagnet!-
sehen Feldes ist über eine Wellenlänge 2 hinweg durch die E- und H-Feld-Linien angedeutet; außerdem ist
noch der Verlauf der elektromagnetischen Feldstärke Ηφ in einem besonderen Diagramm in Abhängigkeit
vom Abstand r von der Mittelachse der Wellenführungsanordnung angegeben.
Eine wichtige Rolle bei Wellenführungsanordnungen spielen außer den erforderlichen günstigen
Übertragungseigenschaften im allgemeinen auch deren mechanische Festigkeit, z. B. deren Zugfestigkeit, und,
bei für die Übertragung axialsymmetrischer Wellen bestimmten Wellenführungsanordnungen, die erwünschte
Steifigkeit des Querschnitts. Zur Erhöhung der mechanischen Festigkeit eignen sich bei Anordwird.
Ein auf dem Umfang des Ringes verlaufender Strom mit gleichem Umlaufsinn kann beispielsweise
durch eine Unterteilung des Ringes und durch Speisung der so entstehenden Ringabschnitte von einem
zentralen Punkt aus erfolgen.
Eine nähere Untersuchung des Feldstärkeverlaufs bei einer Η-Welle ergibt, daß in der Leitungsachse
die elektrische Feldstärke Εφ zu Null wird. Diese Tatsache ermöglicht es, in die WeIlenfuhrungsanordnung
gemäß der Erfindung eine Metallseele, z. B. einen Stahldraht, einzuziehen, ohne daß dadurch das Feldbild
der elektromagnetischen Welle merklich gestört wird. Dieser Stahldraht ist somit an der Fortführung
der elektromagnetischen Welle nicht beteiligt und ruft daher keine merklichen zusätzlichen Verluste
hervor. Zum Unterschied gegenüber anderen bekannten Leiteranordnungen braucht hier die dielektrische
Schicht nicht direkt auf der Metallseele aufzuliegen. Durch das Einziehen einer Metallseele kann
eine sehr zugfeste Anordnung gemäß der Erfindung
nungen, an denen sich eine E01-WeIIe ausbilden soll, 55 geschaffen werden, so daß eine solche Anordnung insim
allgemeinen nur zugfeste, nichtleitende Fäden oder besondere als Freileitung z. B. an einem bereits beBänder,
falls die durch die verwendeten dielektrischen stehenden Telegraphengestänge oder an Hochspan-Stoffe
gegebene Festigkeit der Wellenführungsanord- nungsmasten verlegt werden kann,
nung nicht ausreichen sollte. Alle bereits für die Übertragung mittels des E01-Eine mechanisch stabile, für die Übertragung 60 Wellen-Typs angeführten Wellenführungsanordnungen mittels des E01-Wellen-Typs geeignete Wellenführungs- sind grundsätzlich auch für die Führung elektromaanordnung kann beispielsweise dadurch erhalten gnetischer Wellen vom H01-Typ anwendbar. Statt der werden, daß man nach Fig. 2 in das dielektrische aus dielektrischem Material bestehenden Drähte oder Material 3, in Leitungsrichtung verlaufende zugfeste Bänder können hier auch geeignet angebrachte Bänder 4a bzw. 4& oder Fäden 5 aus nichtleitenden 65 metallische Drähte oder Bänder zur Erhöhung der Stoffen einbettet, die bei geringen dielektrischen Ver- Zugfestigkeit verwendet werden. In Fig. 5 ist eine
nung nicht ausreichen sollte. Alle bereits für die Übertragung mittels des E01-Eine mechanisch stabile, für die Übertragung 60 Wellen-Typs angeführten Wellenführungsanordnungen mittels des E01-Wellen-Typs geeignete Wellenführungs- sind grundsätzlich auch für die Führung elektromaanordnung kann beispielsweise dadurch erhalten gnetischer Wellen vom H01-Typ anwendbar. Statt der werden, daß man nach Fig. 2 in das dielektrische aus dielektrischem Material bestehenden Drähte oder Material 3, in Leitungsrichtung verlaufende zugfeste Bänder können hier auch geeignet angebrachte Bänder 4a bzw. 4& oder Fäden 5 aus nichtleitenden 65 metallische Drähte oder Bänder zur Erhöhung der Stoffen einbettet, die bei geringen dielektrischen Ver- Zugfestigkeit verwendet werden. In Fig. 5 ist eine
lusten eine große mechanische Festigkeit aufweisen. Solche Stoffe stehen beispielsweise in Kunststoffbändern
oder Fädern, besonders vorbehandelten Hanfseilen oder Perlonschnüren zur Verfügung.
Anordnung mit kreisringförmigem Querschnitt dargestellt, die im Mittelpunkt des Querschnitts eine
Metallseele, z. B. ein Stahlseil 8, enthält. Diese Metallseele wird durch den aus dielektrischem Material be-
5 6
stehenden Stützkern 9 axial in der Anordnung ge- ein metallisches Band 13 angeordnet enthält. Bei der
halten. Ausführungsform nach Fig. 8 sind zwei den kreisring-
Es sind bereits sogenannte Drahtwellenleiter be- förmigen Querschnitt trennende metallische Bänder
kanntgeworden, die aus einem mit einer dielektrischen 14 eingelegt.
Schicht umgebenen Metalldraht bestehen. Physika- 5 Es kann auch zweckmäßig sein, die metallischen
lische und mathematische Berichte über solche Draht- Bänder auf ihrer ganzen Länge oder wenigstens
wellenleiter zeigen aber, daß bei diesen Leitungen die stellenweise, insbesondere an Aufhängepunkten der
elektromagnetische Welle durch den metallischen Wellenführungsanordnung, über die Oberflächen-Leiter
selbst geführt wird; dies geht daraus hervor, begrenzung hinausragen zu lassen. Die Wellenfühdaß
auf der Oberfläche des Metalldrahtes Leitungs- io rungsanordnung kann also auf einfache Weise an dem
ströme in Axialrichtung fließen, die sich, durch aus ihr wenigstens stellenweise herausragenden
dielektrische Verschiebungsströme fortgesetzt, in metallischen Band beispielsweise durch einen
Kreisen schließen. Das dielektrische Material soll also metallischen Draht an Leitungsmasten frei schwebend
bewirken, daß das sich bei einem blanken Leiter bis aufgehängt werden. Ein solcher, senkrecht zu der
ins Unendliche erstreckende elektromagnetische Feld 15 Wellenführungsanordnung verlaufender Draht stört
sich beim Drahtwellenleiter auf die nähere Umgebung das elektromagnetische Feld ebensowenig wie das vom
des metallischen Leiters konzentriert. Bei der Anord- dielektrischen Material umgebene metallische Band
nung gemäß der Erfindung dagegen ist der metallische selbst.
Draht an der Fortleitung der elektromagnetischen Es ist unter Umständen aber auch zweckmäßig,
Welle nicht beteiligt, weil der Strom hier in Umfangs- 20 der Wellenführungsanordnung gemäß der Erfindung
richtung fließt. Damit fallen aber auch die starken eine von der rotationssymmetrischen Form abVerluste,
die ein metallischer Leiter bei der E-Welle weichende Form zu geben. Von besonderer Bedeutung
mit sich bringt, bei der Anordnung gemäß der Erfrn- kann dabei eine Wellenführungsanordnung sein, die
dung fort. aus mindestens zwei dielektrischen Schichten besteht, Eine weitere Möglichkeit, die Zugfestigkeit der An- 25 von denen die eine die Hinleitung, die andere die
Ordnung mit vollem Querschnitt zu erhöhen, besteht Rückleitung des dielektrischen Verschiebestromes
darin, mehrere in Leitungsrichtung verlaufende, übernimmt; die für den Energietransport wesentliche,
metallische Seile vorzusehen. Ihr Durchmesser sollte zur Fortpflanzungsrichtung senkrechte Komponente
allerdings gegenüber dem Durchmesser der Wellen- verläuft hingegen im Zwischenraum zwischen den
führungsanordnung gering sein. 30 Schichten aus dielektrischem Material. Es wird so er-Für
die Übertragung elektromagnetischer Wellen reicht, daß das Volumen des zur Führung der elekist
insbesondere auch der HE-Wellen-Typ geeignet. tromagnetischen Wellen notwendigen Materials
Er kann, wie in Fig. 6 beispielsweise dargestellt, gegenüber der Wellenführungsanordnung mit hohlem
durch einen zur Leitungsachse senkrecht stehenden Querschnitt noch herabgesetzt werden kann. Demzu-Stab
12 oder durch einen Hohlleiter mit Η-Wellen an- 35 folge können solche Anordnungen eine sehr geringe
geregt werden. Der Feldlinienverlauf für diesen Dämpfung aufweisen.
Wellentyp ist im Längs- und Querschnitt angegeben. Besonders vorteilhaft ist es, aus dielektrischen
Aus dem Feldlinienbild ist erkennbar, daß die elek- Schichten bestehende Wellenführungsanordnungen so
irischen Feldlinien auf einer Längsschnittebene der aufzubauen, daß der Abstand von zwei Schichten, von
Wellenführungsanordnung senkrecht stehen. 40 denen jede auch aus mehreren, z. B. zusammen-In
Weiterbildung der Erfindung werden daher geklebten Schichten bestehen kann, in der Größenordweiterhin
Wellenführungsanordnungen vorgeschlagen, nung einer Viertelwellenlänge liegt. Um bei derdie
im dielektrischen Material geeignet angebrachte artigen Anordnungen den Einfluß der dielektrischen
metallische Bänder aufweisen, die zwar eine be- Eigenschaften des Materials zu berücksichtigen, soll
stimmte Polarisationsrichtung der elektrischen Welle 45 die Stärke der dielektrischen Schichten um so dünner
erzwingen, aber selbst nicht an der Fortführung der gewählt werden, je höher ihre Dielektrizitätskonelektromagnetischen
Welle beteiligt sind. Solche stante und je kleiner die Wellenlänge ist. Die Quermetallische
Bänder können jedoch bei frei tragend Schnittsabmessungen der Schichten können sich außerverlegten
Wellenführungsanordnungen mit Vorteil als dem längs der Leitung stetig ändern, falls beispielseine
die Wellenführungsanordnung tragende Vor- 50 weise im Leitungszuge an manchen Orten verschiedene
richtung verwendet werden. Bei einer solchen Aus- Ubertragungseigenschaften, beispielsweise ein beführungsform
wird somit die mechanische Belastung stimmter Wellenwiderstand beim Übergang zu einem
beispielsweise durch ein oder mehrere, vorteilhafter- Wellenanregungssystem erwünscht sind. Der prinweise
auf ihrer Oberfläche versilberte oder verkupferte zipielle Aufbau solcher Wellenführungsanordnung ist
Stahlbänder übernommen, während an der Fortleitung 55 beispielsweise in den Fig. 9 bis 11 dargestellt,
und Wellenführung nur das diese Bänder umgebende Fig. 9 zeigt in Querschnittsdarstellung zwei pardielektrische
Material beteiligt ist. Durch das Vor- allel verlaufende Platten aus dielektrischem Material,
handensein solcher Bänder wird die elektroma- längs denen sich die elektromagnetische Welle fortgnetische
Welle nur unwesentlich beeinflußt. pflanzt. In Fig. 10 und 11 sind aus dielektrischem
Als Wellenführungsanordnung gemäß der Erfin- 60 Material aufgebaute Wellenführungsanordnungen dardung
sind für den HE-Wellen-Typ sämtliche im vor- gestellt, bei denen die Schichten aus dielektrischem
stehenden angeführten Ausführungsformen verwend- Material kreis-, rechteck- und U-förmigen Querschnitt
bar. Darüber hinaus aber sind bei Verwendung von aufweisen.
an der Fortleitung der Wellen nicht beteiligten Im folgenden soll an Hand von Ausführungsmetallischen
Bändern noch andere, sehr vorteilhafte 65 beispielen gezeigt werden, wie der gegenseitige Ab-Ausführungsformen
von Wellenführungsanordnungen stand der dielektrischen Schichten festgelegt werden
möglich. Ausführungsbeispiele werden in den Fig. 7 kann. Fig. 12 zeigt eine Wellenführungsanordnung,
und 8 angegeben. bei der zur Festlegung des Abstandes der beiden Die Fig. 7 zeigt eine Wellenführungsanordnung mit dielektrischen Platten 15 Abstandsstege 16 vorgesehen
kreisringförmigem Querschnitt, die in ihrem Innern 70 sind. Diese Stege können auch in Form geeignet
dimensionierter Klötze längs der Wellenführungsanordnung verteilt angeordnet werden. Fig. 13 stellt
einen in einem Arbeitsgang, z. B. in einer Strangpresse, hergestellten Hohlleiter mit rechteckförmigem
Querschnitt aus dielektrischem Material dar. Um bei 5
dieser Anordnung dielektrisches Material sparen zu können, sind die seitlichen Begrenzungswände schwächer
ausgebildet als die übrigen beiden Wände, da sie im wesentlichen nur die Aufgabe haben, den Abstand
der Wände 17 konstant zu halten und die Anordnung vor Witterungseinrlüssen zu schützen. In Fig. 14 ist
eine aus zwei parallel verlaufenden Platten 15 bestehende Anordnung dargestellt, bei welcher der
Abstand der Platten durch ein ebenfalls aus dielektrischem Material bestehendes Abstandshaltestück 18
sichergestellt wird. Eine ähnliche Ausführungsform ist aus Fig. 15 ersichtlich; jedoch ist bei dieser die
ganze Anordnung mit einer wasserdichten Schutzhülle 19 umgeben. Außerdem wurde zur Erhöhung der
Zugfestigkeit ein durch die Abstandsstücke 20 verlaufendes metallisches Seil 21 vorgesehen. Zweckmäßigerweise
wählt man für diese Schutzhülle einen Isolierstoff mit möglichst kleiner relativer Dielektrizitätskonstante.
Günstige Übertragungseigenschaften werden auch bei Anordnungen mit ellipsen- und polygonförmigem
Hohlquerschnitt erzielt. Fig. 16 gibt hierzu ein Ausführungsbeispiel. Solche Querschnittsformen können
besondere Bedeutung erlangen, wenn beispielsweise auf geringen Luftwiderstand Wert gelegt wird.
Auch bei diesen, insbesondere zur Übertragung elektromagnetischer Wellen mittels des HE-Wellen-Typs
geeigneten Wellenführungsanordnungen können zusätzliche zugfeste Bänder oder Seile aus Metall oder
dielektrischem Stoff verwendet werden. Beispielsweise könnten metallische Bänder oder Drähte in das
dielektrische Material an geeigneten Stellen eingebettet werden.
Wie aus vorstehendem hervorgeht, kann die elektromagnetische Energie sehr kurzer Wellen längs aus
dielektrischem Stoff bestehenden, einen kreisringförmigen Querschnitt aufweisenden Wellenführungsanordnungen
in allen Wellentypen, z. B. E01-, H01-
und H01E-Wellen-Typ, fortgeleitet werden. Da es bei
den axialsymmetrischen Wellentypen erwünscht ist, daß die Querschnittsform eine axialsymmetrische
Form hat, wird vorgeschlagen, solche Wellenführungsanordnungen mit Stoffen sehr geringen Gewichts und
möglichst kleiner Dielektrizitätskonstante auszufüllen. Als besonders vorteilhaft erweist es sich,- derartige
Wellenführungsanordnungen mit komprimierten Gasen, z. B. Luft, zu füllen. Es ist beispielsweise möglich,
solche Leitungen auch zur Gasversorgung zu verwenden.
Es kann vorteilhaft sein, Leitungen zu besitzen, die eine gute Durchbiegungsfestigkeit aufweisen. Es
werden daher mehrschichtige Wellenführungsanordnungen vorgeschlagen, bei denen wenigstens eine
Schicht aus gerecktem Material besteht. Es kann so in dem den Wellenleiter bildenden Material eine
mechanische Vorspannung dadurch erzwungen werden, daß man auf das gereckte Material eine Schicht nichtgereckten
Materials aufträgt und durch nachträgliche Entreckung eine innere mechanische Vorspannung in
dem dielektrischen Material erzeugt. 6g
Claims (24)
1. Aus ein- oder mehrschichtigem dielektrischem Stoff bestehende Wellenführungsanordnung zur
leitungsgebundenen Fortführung elektromagnetischer Wellen, dadurch gekennzeichnet, daß der
zur Fortführung der Wellen benutzte dielektrische Stoff von rohrförmiger Gestalt ist, so daß ein
großer Teil elektromagnetischer Energie außerhalb des dielektrischen Materials geführt wird.
2. Wellenführungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des
dielektrischen Stoffes im Zusammenhang mit der oder den Dielektrizitätskonstanten so gewählt ist,
daß die bei der Fortführung sich ausbildende Welle zumindest auf einem Teil der Übertragungsstrecke angenähert gleich oder wenig kleiner ist als
die Wellenlänge im Vakuum.
3. Wellenführungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des von der
Wellenführungsanordnung beanspruchten Querschnittes zwei oder mehr voneinander wesentlich
verschiedene Dielektrizitätskonstanten aufweisende Stoffe angebracht sind, wobei der Querschnitt der
dielektrischen Stoffe, von denen einer gasförmig oder flüssig sein kann, wenigstens auf einem Teil
der Leitungslänge so gewählt ist, daß ein wesentlicher Teil der transportierten elektromagnetischen
Energie außerhalb der Wellenführungsanordnung entlang geführt wird.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ihre größte Abmessung,
z. B. bei runden Wellenführungsanordnungen der äußere Durchmesser, in der Größenordnung
einer Betriebswellenlänge liegt.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in ihr komprimierte
Gase enthalten sind.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in das dielektrische
Material in Leitungsrichtung verlaufende zugfeste Bänder oder Fäden aus nichtleitendem Stoff eingebettet
sind.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der rohrförmigen
Wellenführungsanordnung ein den Hohlraumquerschnitt teilweise, vorzugsweise nur zu einem
sehr geringen Teil ausfüllender, beispielsweise kreuzförmiger Stützkern aus dielektrischem Material
angeordnet ist.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im bzw. auf dem
dielektrischen Material schraubenlinienförmig verlaufende mechanisch feste band- oder fadenförmige
Stoffe aus dielektrischem Material angeordnet sind.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zur Übertragung elektromagnetischer Wellen
mittels einer transversalelektrischen Welle, dadurch gekennzeichnet, daß in der Leiteranordnung
wenigstens ein axial verlaufender metallischer Draht angeordnet ist.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Übertragung elektromagnetischer Wellen
vom transversalelektrischen Typ, dadurch gekennzeichnet, daß in dem von der Wellenführungsanordnung
eingenommenen Raum schraubenlinienförmig verlaufende metallische Drähte angeordnet
sind.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Übertragung elektromagnetischer Wellen
mittels einer gemischten, z. B. HE-Welle, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens teilweise in das
dielektrische Material eingebettete metallische Bänder vorgesehen sind.
12. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß in der Wellenführungsanordnung
ein metallisches, insbesondere durch deren gesamten Querschnitt sich erstreckendes Band
angeordnet ist.
13. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das metallische Band auf seiner
Länge verwunden ist.
14. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wellenführungsanordnung eine von der rotationssymmetrischen Form abweichende Form aufweist.
15. Anordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen polygonförmigen Hohlquerschnitt
aufweist.
16. Anordnung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen rechteckförmigen
Hohlquerschnitt aufweist.
17. Anordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen ellipsenförmigen Hohlquerschnitt
aufweist.
18. Anordnung zur leitungsgebundenen Fortführung elektromagnetischer Wellen, dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus zwei parallel verlaufenden Platten bzw. Bändern aus dielektrischem Material
besteht.
19. Anordnung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Bänder aus mehreren
Schichten dielektrischen Materials bestehen.
20. Anordnung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der
Schichten in der Größenordnung einer Viertelwellenlänge liegt.
21. Anordnung nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den
Schichten Abstandsstücke, z. B. Stege oder Streben, aus dielektrischem Material angeordnet sind.
22. Anordnung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Abstandsstück wenigstens
ein metallischer Draht angeordnet ist.
23. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wellenführungsanordnung mit einer wasserdichten oder wasserabweisenden Hülle aus nichtleitendem
Material umgeben ist.
24. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche bei Verwendung von mehrschichtigem
Material, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Schicht im gereckten Zustand mit der anderen
verbunden und daß nach erfolgter Verbindung die Entreckung dieser gereckten Schicht vorgenommen
ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Journal of Applied Physics, Bd. 20 (1949), Heft 12, S. 1188 bis 1192;
Journal of Applied Physics, Bd. 20 (1949), Heft 12, S. 1188 bis 1192;
britische Patentschrift Nr. 420 447.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Priority Applications (7)
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DE1006481B true DE1006481B (de) | 1957-04-18 |
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