DE10064182A1 - Kran oder Bagger zum Umschlagen von einer an einem Lastseil hängenden Last mit Lastpendelungsdämpfung - Google Patents
Kran oder Bagger zum Umschlagen von einer an einem Lastseil hängenden Last mit LastpendelungsdämpfungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Kran oder Bagger zum Umschlagen von einer an einem Lastseil hängenden Last, die in drei Raumrichtungen bewegbar ist. Der Kran oder Bagger weist eine computergesteuerte Regelung zur Dämpfung der Lastpendelung auf, die ein Bahnplanungsmodul, eine Zetripetalkraftkompensationseinrichtung und zumindest einen Achsregler für das Drehwerk, einen Achsregler für das Wippwerk und einen Achsregler für das Hubwerk aufweist.
Description
Die Erfindung betrifft einen Kran oder Bagger zum Umschlagen von einer an einem
Lastseil hängenden Last, der eine computergesteuerte Regelung zur Dämpfung der
Lastpendelung aufweist.
Im einzelnen befasst sich die Erfindung mit der Lastpendeldämpfung bei Kranen
oder Baggern, die eine Bewegung der an einem Seil aufgehängten Last in minde
stens drei Freiheitsgraden zulässt. Derartige Krane oder Bagger weisen ein Dreh
werk, das auf einem Fahrwerk aufgebracht sein kann, auf, welches zum Drehen
des Kranes oder Baggers dient. Weiterhin ist ein Wippwerk zum Aufrichten bzw.
Neigen eines Auslegers vorhanden. Schließlich umfasst der Kran oder Bagger ein
Hubwerk zum Heben bzw. Senken der an dem Seil aufgehängten Last. Derartige
Kräne oder Bagger finden in verschiedenster Ausführung Verwendung. Beispielhaft
sind hier Hafenmobilkräne, Schiffskräne, Offshore-Kräne, Raupenkräne bzw. Seil
bagger zu nennen.
Beim Umschlagen einer an einem Seil hängenden Last mittels eines derartigen
Kranes oder Baggers entstehen Schwingungen, die einerseits auf die Bewegung
des Kranes oder Baggers selbst oder aber auch auf äußere Störeinflüsse, wie bei
spielsweise Wind zurückzuführen sind. Es wurden nun bereits in der Vergangenheit
Anstrengungen unternommen, um Pendelschwingungen bei Lastkranen zu unter
drücken.
So beschreibt die DE 12 78 079 eine Anordnung zur selbsttätigen Unterdrückung
von Pendelungen einer mittels eines Seiles an einem in waagerechter Ebene be
wegbaren Seilaufhängepunkt hängenden Last bei Bewegung des Seilaufhänge
punktes in mindestens einer waagerechten Koordinate, bei der die Geschwindigkeit
des Seilaufhängepunktes in der waagerechten Ebene durch einen Regelkreis in
Abhängigkeit von einer von dem Auslenkwinkel des Lastseiles gegen das Endlot
abgeleiteten Größe beeinflusst wird.
Die DE 20 22 745 zeigt eine Anordnung zur Unterdrückung von Pendelschwingun
gen einer Last, die mittels eines Seiles an der Katze eines Kranes aufgehängt ist,
deren Antrieb mit einer Drehzahleinrichtung und einer Wegregeleinrichtung ausge
stattet ist, mit einer Regelanordnung, die die Katze unter Berücksichtigung der
Schwingungsperiode während eines ersten Teils des von der Katze zurückgelegten
Weges derart beschleunigt und während eines letzten Teils dieses Weges derart
verzögert, daß die Bewegung der Katze und die Schwingung der Last am Zielort
gleich zu Null werden.
Aus der DE 32 10 450 ist eine Einrichtung an Hebezeugen für die selbsttätige
Steuerung der Bewegung des Lastträgers mit Beruhigung des beim Beschleunigen
oder Abbremsen der an ihm hängenden Last auftretenden Pendels der Last wäh
rend eines Beschleunigungs- bzw. Abbremszeitintervalles bekannt geworden. Die
Grundidee beruht auf dem einfachen mathematischen Pendel. Die Katz- und
Lastmasse wird für die Berechnung der Bewegung nicht miteinbezogen. Cou
lombsche und geschwindigkeitsproportionale Reibung der Katz- oder Brückenan
triebe werden nicht berücksichtigt.
Um einen Lastkörper schnellstmöglich vom Standort zum Zielort transportieren zu
können, schlägt die DE 32 28 302 vor, die Drehzahl des Antriebsmotors der Lauf
katze mittels eines Rechners so zu steuern, daß die Laufkatze und der Lastträger
während der Beharrungsfahrt mit gleicher Geschwindigkeit bewegt werden und die
Pendeldämpfung in kürzester Zeit erreicht wird. Der aus der DE 32 28 302 be
kannte Rechner arbeitet nach einem Rechenprogramm zur Lösung der für das aus
Laufkatze und Lastkörper gebildeten ungedämpften Zwei-Massen-
Schwingungssystems geltenden Differentialgleichungen, wobei die Coulombsche
und geschwindigkeitsproportionale Reibung der Katz- oder Brückenantriebe nicht
berücksichtigt werden.
Bei dem aus der DE 37 10 492 bekannt gewordenen Verfahren werden die Ge
schwindigkeit zwischen den Zielorten auf dem Weg derart gewählt, daß nach Zu
rücklegen der Hälfte des Gesamtweges zwischen Ausgangsort und Zielort der
Pendelausschlag stets gleich Null ist.
Das aus der DE 39 33 527 bekannt gewordene Verfahren zur Dämpfung von
Lastpendelschwingungen umfaßt eine normale Geschwindigkeits-
Positionsregelung.
Die DE 691 19 913 behandelt ein Verfahren zum Steuern der Verstellung einer
pendelnden Last, bei der in einem ersten Regelkreis die Abweichung zwischen der
theoretischen und der wirklichen Position der Last gebildet wird. Diese wird abge
leitet, mit einem Korrekturfaktor multipliziert und auf die theoretische Position des
beweglichen Trägers addiert. In einem zweiten Regelkreis wird die theoretische
Position des beweglichen Trägers mit der wirklichen Position verglichen, mit einer
Konstanten multipliziert und auf die theoretische Geschwindigkeit des beweglichen
Trägers aufaddiert.
Die DE 44 02 563 behandelt ein Verfahren für die Regelung von elektrischen
Fahrantrieben von Hebezeugen mit einer an einem Seil hängenden Last, die auf
grund der Dynamik beschreibenden Gleichungen den Soll-Verlauf der Geschwin
digkeit der Krankatze generiert und auf einen Geschwindigkeits- und Stromregler
gibt. Des weiteren kann die Recheneinrichtung um einen Positionsregler für die
Last erweitert werden.
Die aus der DE 12 78 079, DE 39 33 527 und DE 691 19 913 bekannt gewordenen
Regelverfahren benötigen zur Lastpendeldämpfung einen Seilwinkelsensor. In der
erweiterten Ausführung gemäß der DE 44 02 563 ist dieser Sensor ebenfalls erfor
derlich. Da dieser Seilwinkelsensor erhebliche Kosten verursacht, ist es von Vorteil,
wenn die Lastpendelung auch ohne diesen Sensor kompensiert werden kann.
Das Verfahren der DE 44 02 563 in der Grundversion erfordert ebenso mindestens
die Krankatzengeschwindigkeit. Auch bei der DE 20 22 745 sind für die Lastpen
deldämpfung mehrere Sensoren erforderlich. So muß bei der DE 20 22 745 zumin
dest eine Drehzahl und Positionsmessung der Krankatze vorgenommen werden.
Auch die DE 37 10 492 benötigt als zusätzlichen Sensor zumindest die Katz- bzw.
Brückenposition.
Alternativ zu diesem Verfahren schlägt ein anderer Ansatz, der beispielsweise aus
der DE 32 10 450 und der DE 32 28 302 bekannt geworden ist, vor, die dem Sy
stem zugrundeliegenden Differentialgleichungen zu lösen und basierend hierauf
eine Steuerstrategie für das System zu ermitteln, um eine Lastpendelung zu unter
drücken, wobei im Falle der DE 32 10 450 die Seillänge und im Falle der DE 32 28 302
die Seillänge und Lastmasse gemessen wird. Bei diesen Systemen wird jedoch
die im Kransystem nicht zu vernachlässigenden Reibungseffekte der Haftreibung
und geschwindigkeitsproportionalen Reibung nicht berücksichtigt. Auch die
DE 44 02 563 berücksichtigt keine Reibungs- und Dämpfungsterme.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Kran oder Bagger zum Umschla
gen von einer an einem Lastseil hängenden Last, der die Last zumindest über drei
Bewegungsfreiheitsgrade bewegen kann, derart weiterzubilden, daß die während
der Bewegung aktiv auftretende Pendelbewegung der Last gedämpft werden kann
und die Last so exakt auf einer vorgegebenen Bahn geführt werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Kran oder Bagger mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Demnach weist der Kran oder Bagger
eine computergesteuerte Regelung zur Dämpfung der Lastpendelung auf, die ein
Bahnplanungsmodul, eine Zentripetalkraftkompensationseinrichtung und zumindest
einen Achsregler für das Drehwerk, einen Achsregler für das Wippwerk und einen
Achsregler für das Hubwerk aufweist.
Die Bahnsteuerung mit aktiver Dämpfung der Pendelbewegung basiert auf der
Grundidee, das dynamische Verhalten des mechanischen und hydraulischen Sy
stems des Krans oder Baggers zunächst in einem dynamischen Modell basierend
auf Differentialgleichung abzubilden. Basierend auf diesem dynamischen Modell
kann eine Vorsteuerung entworfen werden, die unter diesen idealisierten Vorstel
lungen des dynamischen Modells beim Bewegen der Last durch Drehwerk, Wipp
werk und Hubwerk Pendelbewegungen unterdrückt und die Last exakt in der vor
gegebenen Bahn führt.
Voraussetzung für die Vorsteuerung ist zunächst die Erzeugung der Bahn im Ar
beitsraum, die vom Bahnplanungsmodul vorgenommen wird. Das Bahnplanungs
modul generiert die Bahn, die in Form der Zeitfunktionen für die Lastposition,
-geschwindigkeit, -beschleunigung, des Ruckes und gegebenenfalls der Ableitung
des Ruckes an die Vorsteuerung gegeben wird, aus der Vorgabe der Sollge
schwindigkeit proportional zur Auslenkung der Handhebel im Falle eines halbauto
matischen Betriebs oder von Sollpunkten im Falle eines vollautomatischen Be
triebs.
Das besondere Problem bei einem Kran oder Bagger der eingangs genannten
Bauart liegt in der Koppelung zwischen der Dreh- und Wippbewegung, die sich ins
besondere bei der Ausbildung des Zentripetaleffektes bei der Drehbewegung er
gibt. Hierbei entstehen Schwingungen der Last, die nach der Drehung nicht mehr
kompensiert werden können. Gemäß der vorliegenden Erfindung werden diese Ef
fekte in einer in der Regelung vorgesehenen Zentripetalkraftkompensationsein
richtung berücksichtigt.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der sich an den
Hauptanspruch anschließenden Unteransprüchen.
Sollten beispielsweise Schwingungen oder Abweichungen von der Sollbahn trotz
der vorhandenen Regelung auftreten, kann das System aus Vorsteuerung und
Bahnplanungsmodul bei starken Abweichungen vom idealisierten dynamischen
Modell (z. B. durch Störungen wie Windeinflüsse etc.) durch einen Zustandsregler
unterstützt werden. Dieser führt dann mindestens eine der Meßgrößen: Pendelwin
kel in radialer und tangentialer Richtung, Aufrichtwinkel, Drehwinkel, Auslegerbie
gung in horizontaler und vertikaler Richtung sowie deren Ableitung und die Lastma
sse zurück.
Vorteilhaft kann es sein, wenn ein dezentrales Steuerungskonzept mit einem räum
lich entkoppelten dynamischen Modell zugrundegelegt wird, bei dem jeder einzel
nen Bewegungsrichtung ein unabhängiger Steueralgorithmus zugeordnet wird.
Durch die vorliegende Erfindung wird eine besonders effiziente und wartungs
freundliche Steuerung für einen Kran oder Bagger der eingangs genannten Art ge
schaffen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Als typischer Vertreter für einen
Kran oder Bagger der eingangs genannten Gattung wird die Erfindung hier anhand
eines Hafenmobilkranes beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 Prinzipielle mechanische Struktur eines Hafenmobilkranes,
Fig. 2 Zusammenwirken von hydraulischer Steuerung und Bahnsteuerung,
Fig. 3 Gesamtstruktur der Bahnsteuerung,
Fig. 4 Struktur des Bahnplanungsmoduls,
Fig. 5 Beispielhafte Bahngenerierung mit dem vollautomatischen Bahnplanungs
modul,
Fig. 6 Struktur des halbautomatischen Bahnplanungsmoduls,
Fig. 7 Struktur des Achsreglers im Falle des Drehwerks,
Fig. 8 Mechanischer Aufbau des Drehwerks und Definition von Modellvariablen,
Fig. 9 Struktur des Achsreglers im Falle des Wippwerks,
Fig. 10 Mechanischer Aufbau des Wippwerks und Definition von Modellvariablen,
Fig. 11 Aufrichtkinematik des Wippwerks,
Fig. 12 Struktur des Achsreglers im Falle des Hubwerks,
Fig. 13 Struktur des Achsreglers im Falle des Lastschwenkwerks.
In Fig. 1 ist die prinzipielle mechanische Struktur eines Hafenmobilkrans darge
stellt. Der Hafenmobilkran ist zumeist auf einem Fahrgestell 1 montiert. Zur Positio
nierung der Last 3 im Arbeitsraum kann der Ausleger 5 mit dem Hydraulikzylinder
des Wippwerks 7 um den Winkel ϕA gekippt werden. Mit dem Hubwerk kann die
Seillänge lS variiert werden. Der Turm 11 ermöglicht die Drehung des Auslegers um
den Winkel ϕD um die Hochachse. Mit dem Lastschwenkwerk 9 kann die Last an
den Zielpunkt gedreht werden.
Fig. 2 zeigt das Zusammenwirken von hydraulischer Steuerung und Bahnsteuerung
31. In der Regel besitzt der Hafenmobilkran ein hydraulisches Antriebssystem 21.
Ein Verbrennungsmotor 23 speist über ein Verteilergetriebe die hydraulischen
Steuerkreise. Die hydraulischen Steuerkreise bestehen jeweils aus einer Verstell
pumpe 25, die über ein Proportionalventil im Vorsteuerkreis angesteuert wird, und
einem Motor 27 oder Zylinder 29 als Arbeitsmaschine. Über das Proportionalventil
wird damit lastdruckunabhängig ein Förderstrom QFD, QFA, QFL, QFR eingestellt. Die
Poportionalventile werden über die Signale uStD, uStA, uStL, uStR angesteuert. Die
hydraulische Steuerung ist meist mit einer unterlagerten Förderstromregelung aus
gestattet. Wesentlich ist dabei, daß die Steuerspannungen uStD, uStA, uStL, uStR an
den Proportionalventilen durch die unterlagerte Förderstromregelung in hierzu pro
portionale Förderströme QFD, QFA, QFL, QFR im entsprechenden Hydraulikkreislauf
umgesetzt werden.
Wesentlich ist nun, daß die Zeitfunktionen für die Steuerspannungen der Proportio
nalventile nicht mehr direkt aus den Handhebeln beispielsweise über Rampenfunk
tionen abgeleitet werden, sondern derart in der Bahnsteuerung 31 berechnet wer
den, daß beim Bewegen des Krans keine Pendelbewegungen der Last auftreten
und die Last der gewünschten Bahn im Arbeitsraum folgt.
Im vollautomatischen Betrieb des Hafenmobilkrans ergibt sich ebenfalls pendelfrei
er Betrieb.
Grundlage hierfür ist ein dynamisches Modell des Krans mit Hilfe dessen basierend
auf den Sensordaten mindestens einer der Größen wv, wh, lS, ϕA, ϕD, rot, Stm, Srm,
und den Führungsvorgaben oder q Ziel diese Aufgabe gelöst wird.
Anhand Fig. 3 wird die Gesamtstruktur der Bahnsteuerung 31 erläutert. Der Bedie
ner gibt entweder über die Handhebel 35 an den Bedienständen oder über eine
Sollpunktmatrix 37, die in einer vorherigen Fahrt des Krans im Rechner abgespei
chert wurde, die Zielgeschwindigkeiten oder die Zielpunkte vor. Das vollautomati
sche oder halbautomatische Bahnplanungsmodul 39 oder 41 berechnet unter Be
rücksichtigung der kinematischen Beschränkungen (max. Geschwindigkeit, Be
schleunigung und Ruck) des Krans daraus die Zeitfunktionen der Soll-Lastposition
bezüglich des Dreh-, Wipp-, Hub- und Lastschwenkwerks sowie deren Ableitungen,
die in den Vektoren ϕ Dref, ϕ Aref, l ref, ϕ ref zusammengefaßt sind. Die Sollpositions
vektoren werden an die Achsregler 43, 45, 47 und 49 gegeben, die daraus unter
Auswertung mindestens einer der Sensorwerte ϕA, ϕD, wv, wh, ls, rot, Stm, Srm, (sie
he Fig. 2) die Ansteuerfunktionen uStD, uStA, uStL, uStR für die Proportionalventile 25
des hydraulischen Antriebssystems 21 berechnen. Im Falle der Drehbewegung wird
aus der Führungsvorgabe für das Drehwerk im Modul zur Zentripetalkraftkompen
sation eine Ausgleichstrajektorie für das Wippwerk generiert, so daß das durch die
Zentripetalbeschleungiung verursachte Herauswandern der Last ausgeglichen wird.
Um in diesem Fall eine konstante Hubhöhe zu gewährleisten, muß die Ausgleichs
bewegung des Wippwerks mit der Hubwerksbewegung synchronisiert werden. Zu
gleich muß für den Wippwerkregler eine zulässige Seilauslenkung ϕSrZul aufgrund
der Drehbewegung berechnet und dort berücksichtigt werden.
Im weiteren werden nun die einzelnen Komponenten der Bahnsteuerung detailliert
beschrieben.
Fig. 4 zeigt die Schnittstellen des Bahnplanungsmoduls 39 oder 41. Im Falle des
vollautomatischen Bahnplanungsmoduls 39 wird der Zielpositionsvektor für den
Lastmittelpunkt in Form der Koordinaten q Ziel = [ϕDZiel, rLAZiel, lZiel, ϕRZiel]T vorgegeben.
ϕDZiel ist der Solldrehwinkel, rLAZiel ist die radiale Zielposition für die Last und lZiel ist
die Zielposition für das Hubwerk. ϕRZiel ist der Lastschwenkwerkwinkel. Im Falle des
halbautomatischen Bahnplanungsmoduls 41 ist Eingangsgröße der Zielgeschwin
digkeitsvektor = [DZiel, LAZiel, Ziel, RZiel]T. Die Komponenten des Zielgeschwin
digkeitsvektors sind analog zum Zielpositionsvektor die Zielgeschwindigkeit in
Richtung des Drehwerks DZiel, folgend von der Zielgeschwindigkeit der Last in
radialer Richtung LAZiel die Zielgeschwindigkeit für das Hubwerk Ziel, und die
Zielgeschwindigkeit in Richtung des Lastschwenkwerks RZiel. Im Bahnplanungs
modul 39 oder 41 werden aus diesen vorgegebenen Größen die Zeitfunktionsvekto
ren für die Lastposition bezüglich der Drehwinkelkoordinate und deren Ableitungen
ϕ Dref, für die Lastposition in radialer Richtung und deren Ableitungen r LAref und für
die Hubhöhe der Last und deren Ableitungen l ref berechnet. Jeder Vektor umfaßt
maximal 5 Komponenten bis zur 4. Ableitung. Im Falle des Drehwerks sind die ein
zelnen Komponenten:
ϕDref: Soll-Winkelposition Lastmittelpunkt in Drehrichtung
Dref: Soll-Winkelgeschwindigkeit Lastmittelpunkt in Drehrichtung
Dref: Soll-Winkelbeschleunigung Lastmittelpunkt in Drehrichtung
: Soll-Ruck Lastmittelpunkt in Drehrichtung
ϕ (IV)|Dref: Ableitung Soll-Ruck Lastmittelpunkt in Drehrichtung
ϕDref: Soll-Winkelposition Lastmittelpunkt in Drehrichtung
Dref: Soll-Winkelgeschwindigkeit Lastmittelpunkt in Drehrichtung
Dref: Soll-Winkelbeschleunigung Lastmittelpunkt in Drehrichtung
: Soll-Ruck Lastmittelpunkt in Drehrichtung
ϕ (IV)|Dref: Ableitung Soll-Ruck Lastmittelpunkt in Drehrichtung
Die Vektoren für die anderen Bewegungsrichtungen sind analog aufgebaut.
Fig. 5 zeigt beispielhaft die generierten Zeitfunktionen für die Soll-Winkelposition
ϕDref die radiale Sollposition rLAref, Soll-Geschwindigkeiten Dref, LAref, Soll-
Beschleunigungen Dref, LAref und Soll-Ruck , aus dem vollautomatischen
Bahnplanungsmodul für eine Bewegung mit dem Dreh- und Wippwerk vom Start
punkt ϕDstart = 00, rLAstart = 10 m zum Zielpunkt ϕDZiel = 900, rLAZiel = 20 m. Die Zeitfunktio
nen werden dabei so berechnet, daß keine der vorgegebenen kinematischen Be
schränkungen, wie die maximalen Geschwindigkeiten Dmax,LAmax, die maximalen
Beschleunigungen Dmax, LAmax oder der maximale Ruck , überschritten
wird. Hierzu wird die Bewegung in drei Phasen eingeteilt. Eine Beschleunigung
phase I, eine Phase konstanter Geschwindigkeit II, die auch entfallen kann, und
eine Abbremsphase III. Für die Phasen I und III wird als Zeitfunktion für den Ruck
ein Polynom 3. Ordnung angenommen. Als Zeitfunktion für die Phase II wird eine
konstante Geschwindigkeit angenommen. Durch Integration der Ruckfunktion wer
den die fehlenden Zeitfunktionen für die Beschleunigung, Geschwindigkeit und Po
sition errechnet. Die noch freien Koeffizienten in den Zeitfunktionen werden durch
die Randbedingungen beim Start der Bewegung, an den Übergangsstellen zur
nächsten bzw. vorangegangenen Bewegungsphase bzw. am Zielpunkt sowie die
kinematischen Beschränkungen festgelegt, wobei bezüglich jeder Achse alle kine
matischen Bedingungen überprüft werden müssen. Im Falle des Beispieles aus Fig.
5 ist in der Phase I und III die kinematische Beschränkung der maximalen Be
schleunigung Dmax und der Ruck für die Drehachse limitierend wirksam, in
Phase II die maximale Geschwindigkeit des Wippwerks Drehachse LAmax. Die an
deren Achsen werden zu der die Bewegung hinsichtlich der Fahrzeit begrenzenden
Achse dazu synchronisiert. Die Zeitoptimierung der Bewegung wird dadurch er
reicht, daß in einem Optimierungslauf die minimale Gesamtfahrzeit über die Variie
rung des Anteils der Beschleunigungs- und Abbremsphase an der Gesamtbewe
gung bestimmt wird.
Der halbautomatische Bahnplaner besteht aus Steilheitsbegrenzern, die den ein
zelnen Bewegungsrichtungen zugeordnet sind.
Fig. 6 zeigt den Steilheitsbegrenzer 60 für die Drehbewegung. Die Zielgeschwin
digkeit der Last 3 vom Handhebel des Bedienstandes DZiel ist das Eingangs
signal. Dies ist zunächst auf den Wertebereich der maximal erreichbaren Ge
schwindigkeit Dmax normiert. Der Steilheitsbegrenzer selbst besteht aus zwei
Steilheitsbegrenzerblöcken mit unterschiedlicher Parametrisierung, einem für den
Normalbetrieb 61 und einen für den Schnellstop 63, zwischen denen über die Um
schaltlogik 67 hin- und hergeschaltet werden kann. Die Zeitfunktionen am Ausgang
werden durch Integration 65 gebildet. Der Signalfluß im Steilheitbegrenzer soll nun
anhand Fig. 6 erläutert werden.
Im Steilheitsbegrenzerblock für den Normalbetrieb 61 wird zunächst eine Soll-
Istwert-Differenz zwischen der Zielgeschwindigkeit DZiel und der gegenwärtigen
Sollgeschwindigkeit Dref gebildet. Die Differenz wird mit der Konstanten Ks1
(Block 613) verstärkt und ergibt die Zielbeschleunigung DZiel. Ein nachgeschal
tetes Begrenzungsglied 69 begrenzt den Wert auf die maximale Beschleunigung
± Dmax. Um das dynamische Verhalten zu verbessern, wird bei Bildung der Soll-
Ist-Wert-Differenz zwischen Zielgeschwindigkeit und derzeitiger Soll-
Geschwindigkeit berücksichtigt, daß durch die Ruckbegrenzung ± bei der
derzeitigen Soll-Beschleunigung Dref nur die maximale Geschwindigkeitsände
rung
erreichbar ist, die im Block 611 berechnet wird. Deshalb wird dieser Wert auf die
aktuelle Soll-Geschwindigkeit Dref addiert, wodurch die Dynamik des Gesamtsy
stems verbessert wird. Hinter dem Begrenzungsglied 69 liegt dann die Zielbe
schleunigung DZiel vor. Mit der gegenwärtigen Sollbeschleunigung Dref wird
wiederum eine Soll-Ist-Wert-Differenz gebildet. Im Kennlinienblock 615 wird daraus
der Soll-Ruck gemäß
gebildet. Durch Filterung wird der blockförmige Verlauf dieser Funktion abge
schwächt. Aus der nun berechneten Sollruckfunktion werden durch Integrati
on im Block 65 die Soll-Beschleunigung Dref, die Soll-Geschwindigkeit Dref und
die Soll-Position ϕDref bestimmt. Die Ableitung des Soll-Ruckes wird durch Differen
tiation im Block 65 und gleichzeitige Filterung aus dem Soll-Ruck bestimmt.
Im Normalbetrieb werden die kinematischen Beschränkungen Dmax und
sowie die Proportionalverstärkung KS1 so vorgegeben, daß für Kranfahrer
sich ein subjektiv angenehmes und sanftes dynamisches Verhalten ergibt. Dies
bedeutet, daß maximaler Ruck und Beschleunigung etwas niedriger angesetzt wer
den, als es das mechanische System erlauben würde. Jedoch ist insbesondere bei
hohen Verfahrgeschwindigkeiten der Nachlauf des Systems hoch. D. h. gibt der Be
diener aus voller Geschwindigkeit die Zielgeschwindigkeit 0 vor, so benötigt die
Last einige Sekunden bis sie zum Stillstand kommt. Da derartige Vorgaben insbe
sondere in Notsituation mit drohender Kollision gemacht werden, wird deshalb ein
zweiter Betriebsmodus eingeführt, der einen Schnellstop des Krans vorsieht. Hierzu
wird dem Steilheitsbegrenzerblock für den Normalbetrieb 61 ein zweiter Steilheits
begrenzerblock 63 parallelgeschaltet, der strukturell einen identischen Aufbau hat.
Jedoch werden die Parameter, die den Nachlauf bestimmen, bis zur mechanischen
Belastbarkeitsgrenze des Krans erhöht. Deshalb ist dieser Block mit der maximalen
Schnellstopbeschleunigung Dmax2 und dem maximalen Schnellstopruck
sowie die Schnellstop-Proportionalverstärkung KS2 parametrisiert. Zwischen
den beiden Steilheitsbegrenzern wird über eine Umschaltlogik 67 hin- und herge
schaltet, die aus dem Handhebelsignal, den Notstop identifiziert. Ausgang des
Schnellstop-Steilheitsbegrenzer 63 ist wie beim Steilheitsbegrenzer für den Nor
malbetrieb der Soll-Ruck . Die Berechnung der anderen Zeitfunktionen erfolgt
auf gleiche Art und Weise wie beim Normalbetrieb im Block 65.
Damit stehen am Ausgang des halbautomatischen Bahnplaners ebenso wie beim
vollautomatischen Bahnplaner die Zeitfunktionen für die Sollposition der Last in
Drehrichtung und deren Ableitung unter Berücksichtigung der kinematischen Be
schränkungen zur Verfügung.
Der Steilheitsbegrenzer aus dem halbautomatischen Bahnplaner kann auch für den
vollautomatischen Bahnplaner verwendet werden (Fig. 6a). Dies ist deshalb von
Vorteil, da insbesondere bei der Bewegung in radialer Richtung die kinematischen
Begrenzungen vom Aufrichtwinkel abhängig sind. Deshalb werden in einem Block
positionsabhängig von der Auslegerposition über die Kinematik des Wippwerks
(siehe auch Fig. 11) die kinematischen Beschränkungen LAmax, und LAmax berech
net und die Begrenzungen nachgeführt (Block 617). Dadurch wird die Fahrzeit ver
kürzt. Zudem kann für den vollautomatischen Betrieb eine Erweiterung eingeführt
werden (Block 621). Neue Eingangsgröße ist anstatt der Zielgeschwindigkeit die
Zielposition. Da die Bewegungen zwischen den einzelnen Bewegungsrichtungen
jedoch nicht mehr synchronisiert werden, wird ein Synchronisationsmodul (621)
eingeführt (Fig. 6b), das über Proportionalitätsfaktoren PD, Pr, PL die maximalen
Geschwindigkeiten so anpaßt, daß sich eine synchrone lineare Bewegung ergibt.
Die Zeitfunktionen werden auf die Achsregler gegeben. Zunächst soll die Struktur
des Achsreglers für das Drehwerk anhand Fig. 7 erläutert werden.
Die Ausgangsfunktionen des Bahnplanungsmoduls in Form der Sollposition der
Last in Drehrichtung sowie deren Ableitungen (Geschwindigkeit, Beschleunigung,
Ruck, und Ableitung des Ruckes) werden auf den Vorsteuerungsblock 71 gegeben.
Im Vorsteuerungsblock werden diese Funktionen so verstärkt, daß sich resultierend
ein bahngenaues Fahren der Last hinsichtlich des Drehwinkels ohne Schwingun
gen unter den idealisierten Voraussetzungen des dynamischen Modells ergibt.
Grundlage für die Bestimmung der Vorsteuerungsverstärkungen ist das dynami
sche Modell, das in den folgenden Abschnitten für die Drehbewegung hergeleitet
wird. Damit ist unter diesen idealisierten Voraussetzungen das Pendeln der Last
unterdrückt und die Last folgt der generierten Bahn.
Da jedoch Störungen wie Windeinflüsse an der Kranlast angreifen können und das
idealisierte Modell die real vorhandenen dynamischen Verhältnisse nur in Tei
laspekten wiedergeben kann, kann optional die Vorsteuerung um einen Zustands
reglerblock 73 ergänzt werden. In diesem Block wird mindestens eine der Meßgrö
ßen Drehwinkel ϕD, Drehwinkelgeschwindigkeit D, Biegung des Auslegers in hori
zontaler Richtung (Drehrichtung) wh, Ableitung der Biegung h, Seilwinkel ϕSt oder
die Seilwinkelgeschwindigkeit St verstärkt und wieder auf den Stelleingang zu
rückgeführt. Die Ableitungen der Meßgrößen ϕD und wh wird numerisch in der Mi
kroprozessorsteuerung gebildet. Der Seilwinkel kann beispielsweise über ein Gyro
skopsensor, einen Beschleunigungssensor am Lasthaken, über einen Hallmeß
rahmen, ein Bildverarbeitungssystem oder die Dehnmeßstreifen am Ausleger erfaßt
werden. Da jeder dieser Meßmethoden den Seilwinkel nicht direkt ermittelt, wird in
einem Störbeobachtermodul (Block 77) das Meßsignal aufbereitet. Am Beispiel der
Meßsignalaufbereitung für das Meßsignal eines Gyroskopes am Lasthaken wird
dies beispielhaft erläutert. Im Störbeobachter wird hierzu der relevante Teil des dy
namischen Modells abgelegt und durch Vergleich der gemessenen Größen mit dem
errechneten Wert aus dem idealisierten Modell Schätzgrößen für die Meßgröße und
deren Störanteile gebildet, so daß danach eine störungskompensierte Meßgröße
rekonstruiert werden kann.
Da die hydraulischen Antriebsaggregate durch nichtlineare dynamische Eigen
schaften (Hysterese, Totgang) gekennzeichnet sind, wird der nun aus Vorsteuerung
und optional Zustandsreglerausgang gebildete Wert für den Stelleingang uDref im
Block Hydraulikkompensation 75 so verändert, daß sich resultierend lineares Ver
halten des Gesamtsystems annehmen läßt. Ausgang des Blocks 75 (Hydraulik
kompensation) ist die korrigierte Stellgröße uStD. Dieser Wert wird dann auf das
Proportionalventil des Hydraulikkreislaufes für das Drehwerk gegeben.
Zur detaillierten Erläuterung der Vorgehensweise soll nun die Herleitung des dyna
mischen Modells für die Drehachse dienen, die Grundlage für die Berechnung der
Vorsteuerungsverstärkungen des Zustandsreglers und des Störbeobachters ist.
Hierzu gibt Fig. 8 Erläuterungen zur Definition der Modellvariablen. Wesentlich ist
dabei der dort gezeigte Zusammenhang zwischen der Drehposition ϕD des Kran
turmes und der Lastposition ϕLD in Drehrichtung. Im weiteren wird der Ausleger als
starr angenommen und damit die Biegung wh des Auslegers vernachlässigt. Es
stellt jedoch keine großen Anforderungen dar, diese in den Modellansatz zu inte
grieren. Dadurch erhöht sich jedoch die Systemordnung und die Herleitung wird
komplexer. Die um den Pendelwinkel korrigierte Lastdrehwinkelposition berechnet
sich dann zu
lS ist dabei die resultierende Seillänge vom Auslegerkopf bis zum Lastmittelpunkt.
ϕA ist der aktuelle Aufrichtwinkel des Wippwerks, lA ist die Länge des Auslegers, ϕSt
ist der aktuelle Seilwinkel in tangentialer Richtung.
Das dynamische System für die Bewegung der Last in Drehrichtung kann durch die
folgenden Differentialgleichungen beschrieben werden.
mL
Lastmasse
ls
ls
Seillänge
mA
mA
Masse des Auslegers
JAZ
JAZ
Massenträgheitsmoment des Auslegers bezüglich Schwerpunkt bei
Drehung um Hochachse
lA
lA
Länge des Auslegers
sA
sA
Schwerpunktsabstand des Auslegers
JT
JT
Massenträgheitsmoment des Turmes
bD
bD
viskose Dämpfung im Antrieb
MMD
MMD
Antriebsmoment
MRD
MRD
Reibmoment
Die erste Gleichung von (4) beschreibt im wesentlichen die Bewegungsgleichung
für den Kranturm mit Ausleger, wobei die Rückwirkung durch die Lastpendelung
berücksichtigt wird. Die zweite Gleichung von (4) ist die Bewegungsgleichung, wel
che die Lastpendelung um den Winkel ϕSt beschreibt, wobei die Anregung der
Lastpendelung durch die Drehung des Turmes über die Winkelbeschleunigung des
Turmes oder eine äußere Störung, ausgedrückt durch Anfangsbedingungen für
diese Differentialgleichungen, verursacht wird. Zudem muß die Zentripetalbe
schleunigung auf die Last, die quadratisch von der Geschwindigkeit abhängt be
rücksichtigt werden.
Der hydraulische Antrieb wird durch die folgenden Gleichungen beschrieben.
iD ist das Übersetzungsverhältnis zwischen Motordrehzahl und Drehgeschwindig
keit des Turms, V ist das Schluckvolumen der Hydraulikmotoren, ΔpD ist der Druck
abfall über dem hydraulischen Antriebsmotor, β ist die Ölkompressibilität, QFD ist
der Förderstrom im Hydraulikkreis für das Drehen und KPD ist die Proportionalitäts
konstante, die den Zusammenhang zwischen Förderstrom und Ansteuerspannung
des Proportionalventils angibt. Dynamische Effekte der unterlagerten Förderstrom
regelung werden vernachlässigt.
Die Gleichungen können nun in Zustandsraumdarstellung (siehe auch O. Föllinger:
Regelungstechnik, 7. Aufl., Hüthig-Verlag, Heidelberg, 1992) transformiert werden.
Es ergibt sich die folgende Zustandsraumdarstellung des Systems. Dabei wird der
nichtlineare Term mL l 2|s 2|D ϕst in der zweiten Gleichung von (4) vernachlässigt.
Zustandsraumdarstellung:
mit:
Zustandsvektor:
Steuergröße:
uD = uStD (8)
Ausgangsgröße:
yD = ϕLD (9)
Systemmatrix:
Steuervektor:
Ausgangsvektor:
Das dynamische Modell des Drehwerks wird als parameterveränderliches System
bezüglich der Seillänge lS, des Aufrichtwinkels ϕA, der Lastmasse mL aufgefaßt.
Die Gleichungen (6) bis (12) sind Grundlage für den nun beschriebenen Entwurf
der Vorsteuerung 71, des Zustandsreglers 73 und des Störbeobachters 77.
Eingangsgrößen des Vorsteuerungsblocks 71 sind die Soll-Winkelposition ϕDref, die
Soll-Winkelgeschwindigkeit Dref, die Soll-Winkelbeschleunigung Dref, der Soll-
Ruck und ggf. die Ableitung des Soll-Rucks ϕ(4) Dref. Der Führungsgrößen
vektor w D ist damit
Im Vorsteuerungsblock 71 werden die Komponenten von w D mit den Vorsteue
rungsverstärkungen KVD0 bis KVD4 gewichtet und deren Summe auf den Steilein
gang gegeben. Im Falle, daß der Achsregler für die Drehachse keinen Zustands
reglerblock 73 umfaßt, ist dann die Größe uDvorst aus dem Vorsteuerungsblock
gleich der Referenzansteuerspannung uDref, die nach Kompensation der Hydraulik-
Nichtlinearität als Ansteuerspannung uStD auf das Proportionalventil gegeben wird.
Die Zustandsraumdarstellung (6) erweitert sich dadurch zu
mit der Vorsteuerungsmatrix
S D = [KVD0 KVD1 KVD2 KVD3 KVD4] (15).
Wird die Matrizengleichung (14) ausgewertet, so kann sie als algebraische Glei
chung für den Vorsteuerungsblock geschrieben werden, wobei uDvorst die unkorri
gierte Sollansteuerspannung für das Proportionalventil basierend auf dem ideali
sierten Modell ist.
Die KVD0 bis KVD4 sind die Vorsteuerungsverstärkungen die in Abhängigkeit des
aktuellen Aufrichtwinkels ϕA, der Seillänge lS und der Lastmasse mL berechnet
werden, so daß die Last ohne Schwingungen bahngenau der Solltrajektorie folgt.
Die Vorsteuerungsverstärkungen KVD0 bis KVD4 werden wie folgt berechnet. Bezüg
lich der Regelgröße Winkelposition der Last ϕLD läßt sich die Übertragungsfunktion
ohne Vorsteuerungsblock wie folgt aus den Zustandsgleichungen (6) bis (12) ge
mäß dem Zusammenhang
angeben. Nun muß der Vorsteuerungsblock bei der Übertragungsfunktion berück
sichtigt werden. Dadurch wird aus (17):
Dieser Ausdruck hat nach Ausmultiplizieren die folgende Struktur:
Zur Berechnung der Verstärkungen KVDi (KVD0 bis KVD4) sind lediglich die Koeffizi
enten b4 bis b0 und a4 bis a0 von Interesse. Ideales Systemverhalten bezüglich Po
sition, der Geschwindigkeit, der Beschleunigung, des Ruckes und ggf. der Ablei
tung des Ruckes ergibt sich genau dann, wenn die Übertragungsfunktion des Ge
samtsystems aus Vorsteuerung und Übertragungsfunktion des Drehwerks nach Gl.
19 bzw. 20 in ihren Koeffizienten bi und ai den folgenden Bedingungen genügt:
Dieses lineare Gleichungssystem kann in analytischer Form nach den gesuchten
Vorsteuerungsverstärkungen KVD0 bis KVD4 aufgelöst werden.
Beispielhaft sei dies für den Fall des Modells nach Gl. 6 bis 12 gezeigt. Die Aus
wertung von Gl. 20 nach den Bedingungen von Gl. 21 ergibt für die Vorsteuerungs
verstärkungen KVD0 bis KVD4:
Dies hat zum Vorteil, daß diese Vorsteuerungsverstärkungen nunmehr in Abhän
gigkeit von den Modellparametern vorliegen. Im Falle von Modell nach Gl. (6) bis
(12) sind die Modellparameter KPD, iD, V, ϕA, β, JT, JAZ, mA, sA, mL, lA, lS, bD.
Die Veränderung von Modellparametern wie des Aufrichtwinkels ϕA, der Lastma
sse mL und der Seillänge lS kann sofort in der Veränderung der Vorsteuerungsver
stärkungen berücksichtigt werden. So können diese in Abhängigkeit der Meßwerte
von ϕA, mL und lS stets nachgeführt werden. Das heißt, wird mit dem Hubwerk die
Seillänge verändert, so verändern sich dadurch automatisch die Vorsteuerungsver
stärkungen des Drehwerks, so daß resultierend stets das pendeldämpfende Ver
halten der Vorsteuerung beim Verfahren der Last erhalten bleibt.
Desweiteren können bei Übertragung auf einen anderen Krantyp mit anderen tech
nischen Daten die Vorsteuerungsverstärkungen sehr schnell angepaßt werden.
Die Parameter KPD, iD, V, β, JT, JAZ, mA, sA und lA stehen aus dem Datenblatt der
technischen Daten zur Verfügung. Grundsätzlich als veränderliche Systempara
meter werden die Parameter lS, ϕA und mL aus Sensordaten ermittelt. Die Parame
ter JT, JAZ sind aus FEM-Untersuchungen bekannt. Der Dämpfungsparameter bD
wird aus Frequenzgangmessungen bestimmt.
Mit dem Vorsteuerungsblock ist es nun möglich, die Drehachse des Kranes so an
zusteuern, daß unter den idealisierten Bedingungen des dynamischen Modells
nach Gl. (6) bis (12) keine Pendelbewegungen der Last beim Verfahren des Dreh
werks auftreten und die Last der vom Bahnplanungsmodul generierten Bahn bahn
genau folgt. Das dynamische Modell ist jedoch nur eine abstrahierte Wiedergabe
der realen dynamischen Verhältnisse. Zudem können von außen Störungen (wie
starker Windangriff o. ä.) wirken.
Deshalb wird der Vorsteuerungsblock 71 von einem Zustandsregler 73 unterstützt.
Im Zustandsregler wird mindestens eine der Meßgrößen ϕSt,St, ϕD, D mit einer
Reglerverstärkung gewichtet und auf den Stelleingang zurückgeführt. (Im Falle der
Modellierung der Auslegerbiegung könnte auch eine der Meßgrößen wh oder h
zurückgeführt werden, um die Auslegerschwingung zu kompensieren). Dort wird die
Differenz zwischen dem Ausgangswert des Vorsteuerungsblocks 71 und dem Aus
gangswert des Zustandsreglerblocks 73 gebildet. Ist der Zustandsreglerblock vor
handen, muß dieser bei der Berechnung der Vorsteuerungsverstärkungen berück
sichtigt werden.
Durch die Rückführung verändert sich Gl. (14) zu
K D ist die Matrix der Reglerverstärkungen des Zustandsreglers mit den Einträgen
k1D, k2D, k3D, k4D. Dementsprechend verändert sich auch die beschreibende Über
tragungsfunktion, die Grundlage für die Berechnung der Vorsteuerungsverstärkun
gen ist, nach (17) zu
Zur Berechnung der Vorsteuerungsverstärkungen KVDi (KVD0 bis KVD4) wird wieder
um zunächst (25) analog zu (18) um die Aufschaltung der Führungsgrößen erwei
tert.
Im Falle der Rückführung ist aber die Übertragungsfunktion auch von den Regel
verstärkungen k1D, k2D, k3D, k4D abhängig. Damit ergibt sich die Struktur
Dieser Ausdruck hat die gleiche Struktur bzgl. KVDi (KVD0 bis KVD4) wie Gl. (20).
Ideales Systemverhalten bezüglich Position, der Geschwindigkeit, der Beschleuni
gung, des Ruckes und ggf. der Ableitung des Ruckes ergibt sich genau dann, wenn
die Übertragungsfunktion des Gesamtsystems aus Vorsteuerung und Übertra
gungsfunktion der Drehachse des Kranes nach Gl. 26 in ihren Koeffizienten bi und
ai der Bedingung (21) genügt.
Dies führt wieder auf ein lineares Gleichungssystem, welches in analytischer Form
nach den gesuchten Vorsteuerungsverstärkungen KVD0 bis KVD4 aufgelöst werden
kann. Jedoch sind die Koeffizienten bi und ai neben den gesuchten Vorsteuerungs
verstärkungen KVD0 bis KVD4 nun auch von den bekannten Reglerverstärkungen k1D,
k2D, k3D, k4D des Zustandsreglers abhängig, deren Herleitung im folgenden Teil der
Erfindungsbeschreibung erläutert wird.
Für die Vorsteuerungsverstärkungen KVD0 bis KVD4 des Vorsteuerungsblocks 71
erhält man unter Berücksichtigung des Zustandsreglerblocks 73:
Damit sind mit Gl. (28) analog zu Gl. (23) die Vorsteuerungsverstärkungen bekannt,
die ein schwingungsfreies und bahngenaues Verfahren der Last in Drehrichtung
basierend auf dem idealisierten Modell garantieren. Dabei ist jedoch noch nicht der
Zentripetalkrafteffekt durch die nichtlinearen Terme in der Differentialgleichung be
rücksichtigt. Nun sind die Zustandsreglerverstärkungen k1D, k2D, k3D, k4D zu bestim
men. Dies soll im weiteren erläutert werden.
Die Reglerrückführung 73 ist als vollständiger Zustandsregler ausgeführt. Ein voll
ständiger Zustandsregler ist dadurch gekennzeichnet, daß jede Zustandsgröße,
das heißt, jede Komponente des Zustandsvektors x D mit einer Regelverstärkung
kiD gewichtet wird und auf den Stelleingang der Strecke zurückgeführt wird. Die Re
gelverstärkungen kiD werden zum Regelvektor K D zusammengefaßt.
Gemäß "Unbehauen, Regelungstechnik 2, a. a. O.", wird das dynamische Verhalten
des Systems durch die Lage der Eigenwerte der Systemmatrix A D, die zugleich
Pole der Übertragungsfunktion im Frequenzbereich sind, bestimmt. Die Eigenwerte
der Matrix können durch Berechnung der Nullstellen bzgl. der Variablen s des cha
rakteristischen Polynoms p(s) aus der Determinate wie folgt bestimmt werden.
det(sI - A D) ∼ 0
wobei p(s) = det(sI - A D) (29).
I ist die Einheitsmatrix. Die Auswertung von (29) führt im Falle des gewählten Zu
standsraummodells nach Gl. 6-12 auf ein Polynom 4-ter Ordnung der Form:
Durch Rückführung der Zustandsgrößen über die Reglermatrix K D auf den Steuer
eingang können diese Eigenwerte gezielt verschoben werden, da die Lage der Ei
genwerte nun durch die Auswertung der folgenden Determinante bestimmt ist:
p(s) = det(sI - A D + B D . K D) (31).
Die Auswertung von (31) führt wieder auf ein Polynom 4-ter Ordnung, welches jetzt
jedoch von den Reglerverstärkungen kiD (i = 1. .4) abhängt. Im Falle des Modells
nach Gl. 6-12 wird (30) zu
Man fordert nun, daß durch die Reglerverstärkungen kiD die Gl. 31 bzw. 32 be
stimmte Nullstellen einnimmt, um dadurch gezielt die Dynamik des Systems zu be
einflussen, die sich in den Nullstellen dieses Polynoms widerspiegelt. Dadurch er
gibt sich eine Vorgabe für dieses Polynom gemäß:
wobei n die Systemordnung ist, die mit der Dimension des Zustandsvektors gleich
zusetzen ist. Im Falle des Modells nach Gl. 6-12 ist n = 4 und damit p(s):
Die ri sind so zu wählen, daß das System stabil ist, die Regelung hinreichend
schnell bei guter Dämpfung arbeitet und die Stellgrößenbeschränkung bei typi
schen auftretenden Regelabweichungen nicht erreicht wird. Die ri können vor Inbe
triebnahme in Simulationen nach diesen Kriterien bestimmt werden.
Die Regelverstärkungen können nun durch Koeffizientenvergleich der Polynome Gl.
31 und 33 bestimmt werden.
Im Falle des Modells nach Gl. 6-12 ergibt sich ein lineares Gleichungssystem in
Abhängigkeit von den Regelverstärkungen kiD. Die Auswertung des Gleichungssy
stems führt auf analytische mathematische Ausdrücke für die Reglerverstärkungen
in Abhängigkeit von den gewünschten Polen ri und den Systemparametern.
Im Falle von Modell nach Gl. 6-12 sind die Modellparameter KPD, iD, V, ϕA, β, JT,
JAZ, mA, sA, mL, lA, lS, bD. Vorteilhaft bei diesem Reglerentwurf ist, daß jetzt Para
meterveränderungen des Systems, wie der Seillänge lS oder des Aufrichtwinkels ϕA
sofort in veränderten Reglerverstärkungen berücksichtigt werden können. Dies ist
für ein optimiertes Regelverhalten von entscheidender Bedeutung.
Alternativ hierzu kann ein numerischer Entwurf nach dem Entwurfsverfahren von
Riccati (siehe auch O. Föllinger: Regelungstechnik, 7. Aufl., Hüthig Verlag, Heidel
berg, 1992) durchgeführt werden und die Reglerverstärkungen in Look-Up-Tables
in Abhängigkeit von Lastmasse, Aufrichtwinkel und Seillänge abgespeichert wer
den.
Da ein vollständiger Zustandsregler die Kenntnis aller Zustandsgrößen verlangt, ist
es vorteilhaft, anstatt eines Zustandsbeobachters die Regelung als Ausgangsrück
führung auszuführen. Dies bedeutet, daß nicht alle Zustandsgrößen über den Reg
ler zurückgeführt werden, sondern nur die, die durch Messungen erfaßt werden. Es
werden also einzelne kiD zu Null. Im Falle des Modells nach Gl. 6 bis 12 könnte bei
spielsweise die Messung des Seilwinkels entfallen. Damit wird k3D = 0. Die Berech
nung der k1D, k2D und k4D kann trotzdem analog zu Gl. (36) erfolgen. Zudem kann
es sinnvoll sein, aufgrund des nicht unerheblichen Rechenaufwandes für einen ein
zelnen Arbeitspunkt die Reglerparameter zu berechnen. Es muß jedoch anschlie
ßend die tatsächliche Eigenwertlage des Systems mit der Reglermatrix
K D = [k1D k2D 0 k4D] (37)
über die Berechnung nach Gl. 31 numerisch überprüft werden. Da dies nur nume
risch erfolgen kann, muß der gesamte durch die veränderlichen Systemparameter
aufgespannte Raum erfaßt werden. In diesem Falle wären dies die veränderlichen
Systemparameter mL, lS und ϕA. Diese Parameter schwanken im Intervall [mLmin,
mLmax],[lSmin, lSmax] bzw. [ϕAmin, ϕAmax]. D. h. in diesen Intervallen müssen mehrere
Stützstellen mLk, li bzw. ϕAj gewählt werden und für alle möglichen Kombinationen
dieser veränderlichen Systemparameter die Systemmatrix A ijk(mLk, li, ϕAj) berechnet
und in Gl. 31 eingesetzt und mit K D aus Gl. 37 ausgewertet werden:
det(sI - A ijk + B.K D) ∼ 0 für alle i, j, k (38).
Bleiben stets alle Nullstellen von (38) kleiner Null, so ist die Stabilität des Systems
gewahrt und die ursprünglich gewählten Pole ri können beibehalten werden. Ist dies
nicht der Fall, so kann eine Korrektur der Pole ri nach Gl. (33) erforderlich werden.
Falls eine Zustandsgröße nicht meßbar ist, kann diese aus anderen Meßgrößen in
einem Beobachter rekonstruiert werden. Dabei können durch das Meßprinzip be
dingte Störgrößen eliminiert werden. In Fig. 7 wird dieses Modul als Störbeobachter
77 bezeichnet. Je nach dem welches Sensorsystem für die Seilwinkelmessung ein
gesetzt wird, ist der Störbeobachter geeignet zu konfigurieren. Wird beispielsweise
ein Beschleunigungssensor verwendet, so muß der Störbeobachter aus der Pen
deldynamik und dem Beschleunigungssignal der Last den Pendelwinkel schätzen.
Bei einem Bildverarbeitungssystem ist es erforderlich, daß die Schwingungen des
Auslegers durch den Beobachter kompensiert werden, damit ein verwertbares Si
gnal ermittelt werden kann. Bei der Messung der Biegung des Auslegers mit
Dehnmeßstreifen ist aus der rückwirkenden Biegung des Auslegers das Signal
durch den Beobachter zu extrahieren. Im folgenden soll anhand der Messung mit
eine Gyroskopsensor am Lasthaken die Rekonstruktion des Seilwinkels und der
Seilwinkelgeschwindigkeit gezeigt werden.
Der Gyroskopsensor mißt die Winkelgeschwindigkeit in der entsprechenden Sensi
tivitätsrichtung. Durch geeignete Wahl des Einbauortes am Lasthaken entspricht
die Sensitivitätsrichtung der Richtung des tangentialen Winkels ϕSt. Der Störbeob
achter hat nun die folgenden Aufgaben:
- 1. Korrektur des meßprinzipbedingten Offsets auf dem Meßsignal
- 2. offsetkompensierte Integration des gemessenen Winkelgeschwindigkeitssignals zum Winkelsignal
- 3. Eliminierung der Oberschwingungen auf dem Meßsignal, die durch Ober schwingungen des Seiles verursacht werden.
Die Störungen sind zunächst als Differentialgleichungen zu modellieren. Zunächst
wird als Störgröße der Offsetfehler Offset,D eingeführt. Die Störung wird als ab
schnittsweise konstant angenommen. Das Störmodell ist demnach
Offset,D = 0 (39).
Weiterhin ist das Meßsignal der Winkelgeschwindigkeit der einfachen Pendelbewe
gung von Oberschwingungen des Seiles überlagert. Die Resonanzfrequenz bezüg
lich der Oberschwingungen straffgespannter Seile (siehe auch Beitz W., Küttner K.-
H.: Dubbel Taschenbuch für den Maschinenbau, 17. Aufl., Springer Verlag, Heidel
berg, 1990) läßt sich bei der 2-Seilaufhängung über den Zusammenhang
bestimmen, wobei µSeil die Masse des Seiles bezogen auf die Längeneinheit ist. Die
korrespondierende linearisierte Schwingungsdifferentialgleichung für die Ober
schwingung ist
Die Zustandsraumdarstellung des Teilmodells für das Drehwerk nach Gl. 6-12 wird
um das Störmodell erweitert. Im vorliegenden Fall wird ein vollständiger Beobachter
hergeleitet. Die Beobachtergleichung für das modifizierte Zustandsraummodell
lautet demnach:
wobei in Ergänzung zu Gl. 6-12 die folgenden Matrizen und Vektoren eingeführt
werden.
Zustandsvektor:
Eingangsmatrix:
Systemmatrix:
Störbeobachtermatrix:
Beobachterausgangsmatrix:
Ausgangsvektor der Meßgrößen:
Die Bestimmung der Beobachterverstärkungen hijD wird entweder durch Transfor
mation in Beobachtungsnormalform oder über das Entwurfsverfahren nach Riccati
durchgeführt. Wesentlich ist dabei, daß im Beobachter ebenfalls veränderliche
Seillänge, Aufrichtwinkel und Lastmasse durch Adaption der Beobachterdifferenti
algleichung und der Beobachterverstärkungen berücksichtigt werden. Die Schät
zung kann vorteilhafterweise auch basierend auf einem reduzierten Modell erfol
gen. Hierzu wird nur die zweite Gleichung vom Modellansatz nach Gleichung 4, die
die Seilschwingung beschreibt, betrachtet. Als Eingang des Störbeobachters wird
D definiert, das entweder aus der Meßgröße oder uDref (siehe Gl. 40) berechnet
werden kann. Das reduzierte Beobachterzustandsraummodell unter Berücksichti
gung der Störgrößen ist dann:
Vorteilhaft ist dabei, daß der nichtlineare Anteil mLl 2|s 2|DϕSt einfach als additiver
Term der Zeile der Beobachter D6L berücksichtigt werden kann, da alle Größen als
Meßgrößen oder geschätzte Größen vorliegen.
Aus dem geschätzten Zustandsvektor werden die geschätzten Werte St,
auf den Zustandregler zurückgeführt. Damit erhält man am Ausgang des Zustands
reglerblocks 73 bei Rückführung von ϕD, D, St, dann
Die Sollansteuerspannung des Proportionalventils für das Drehwerk ist unter Be
rücksichtigung der Vorsteuerung 71 dann
uDref = uDvorst - uDrück (40).
Da im Zustandsraummodell nach Gl. 6-12 nur lineare Systemanteile berücksichtigt
werden können, können optional statische Nichtlinearitäten der Hydraulik im Block
75 der Hydraulikkompensation so berücksichtigt werden, daß sich resultierend ein
lineares Systemverhalten bezüglich des Systemeingangs ergibt. Die wesentlichsten
nichtlinearen Effekte der Hydraulik sind der Totgang des Proportionalventils um den
Nullpunkt und Hystereseeffekte der unterlagerten Förderstromregelung. Hierzu wird
experimentell die statische Kennlinie zwischen Ansteuerspannung uStD des Propor
tionalventils und dem resultierenden Förderstrom QFD aufgenommen. Die Kennlinie
kann durch eine mathematische Funktion beschrieben werden.
QFD = f(uStD) (41).
Bezüglich des Systemeingangs wird nun Linearität gefordert. D. h. das Proportional
ventil und der Block der Hydraulikkompensation sollen gemäß Gl. (5) zusammen
gefaßt folgendes Übertragungsverhalten haben.
QFD = KPDuStD (42).
Hat der Kompensationsblock 75 die statische Kennlinie
uStD = h(uDref) (43),
so ist Bedingung (42) genau dann erfüllt, wenn als statische Kompensationskenn
linie
h(uDref) = f-1(KPDuDref) (44)
gewählt wird.
Damit sind die einzelnen Komponenten des Achsreglers für das Drehwerk erläutert.
Resultierend erfüllt die Kombination aus Bahnplanungsmodul und Achsregler
Drehwerk die Anforderung einer schwingungsfreien und bahngenauen Bewegung
der Last.
Aufbauend auf diesen Ergebnissen soll nun der Achsregler für das Wippwerk 7 er
läutert werden. Fig. 9 zeigt die grundsätzliche Struktur des Achsreglers für das
Wippwerk.
Die Ausgangsfunktionen des Bahnplanungsmoduls in Form der Sollastposition, in
radialer Richtung ausgedrückt, sowie deren Ableitungen (Geschwindigkeit, Be
schleunigung, Ruck, und Ableitung des Ruckes) werden auf den Vorsteuerungs
block 91 (Block 71 beim Drehwerk) gegeben. Im Vorsteuerungsblock werden diese
Funktionen so verstärkt, daß sich resultierend ein bahngenaues Fahren der Last
ohne Schwingungen unter den idealisierten Voraussetzungen des dynamischen
Modells ergibt. Grundlage für die Bestimmung der Vorsteuerungsverstärkungen ist
das dynamische Modell, das in den folgenden Abschnitten für das Wippwerk her
geleitet wird. Damit ist unter diesen idealisierten Voraussetzungen das Schwingen
der Last unterdrückt und die Last folgt der generierten Bahn.
Wie beim Drehwerk kann zum Ausregeln von Störungen (z. B. Windeinflüsse) und
Kompensieren von Modellfehlern optional die Vorsteuerung um einen Zustands
reglerblock 93 (vgl. Drehwerk 73) ergänzt werden. In diesem Block wird mindestens
eine der Meßgrößen Aufrichtwinkel ϕA, Aufrichtwinkelgeschwindigkeit A, Biegung
des Auslegers in vertikaler Richtung wv, die Ableitung der vertikalen Biegung v,
der radiale Seilwinkel ϕSr oder die radiale Seilwinkelgeschwindigkeit Sr verstärkt
und wieder auf den Stelleingang rückgeführt. Die Ableitung der Meßgrößen ϕA, ϕSr
und wv wird numerisch in der Mikroprozessorsteuerung gebildet.
Aufgrund der dominanten statischen Nichtlinearität der hydraulischen Antriebsag
gregate (Hysterese, Totgang) wird der nun aus Vorsteuerung uAvorst und optional
Zustandsreglerausgang uArück gebildete Wert für den Stelleingang uAref im Block
Hydraulikkompensation 95 (analog zu Block 75) so verändert, daß sich resultierend
lineares Verhalten des Gesamtsystems annehmen läßt. Ausgang des Blocks 95
(Hydraulikkompensation) ist die korrigierte Stellgröße uStA. Dieser Wert wird dann
auf das Proportionalventil des Hydraulikkreislaufes für den Zylinder des Wippwerks
gegeben.
Zur detaillierten Erläuterung der Vorgehensweise soll nun die Herleitung des dyna
mischen Modells für das Wippwerk dienen, das die Grundlage für die Berechnung
der Vorsteuerungsverstärkungen, des Zustandsreglers und des Störbeobachters
ist.
Hierzu gibt Fig. 10 Erläuterungen zur Definition der Modellvariablen. Wesentlich ist
dabei der dort gezeigte Zusammenhang zwischen der Aufrichtwinkelposition ϕA des
Auslegers und der Lastposition in radialer Richtung rLA
rLA = lAcosϕA + lSsinϕSr (45).
Für das Regelverhalten ist jedoch das Kleinsignalverhalten entscheidend. Daher
wird Gl. (45) linearisiert und ein Arbeitspunkt ϕA0 gewählt. Die radiale Abweichung
wird dann als Regelgröße definiert.
ΔrLA = -lAϕAsinϕA0 + lSsinϕSr (45a).
Das dynamische System kann durch die folgenden Differentialgleichungen be
schrieben werden.
mL
Lastmasse
lS
lS
Seillänge
mA
mA
Masse des Auslegers
JAY
JAY
Massenträgheitsmoment bezüglich Schwerpunkt bei Drehung um
horizontale Achse inkl. Antriebsstrang
lA
lA
Länge des Auslegers
sA
sA
Schwerpunktsabstand des Auslegers
bA
bA
viskose Dämpfung
MMA
MMA
Antriebsmoment
MRA
MRA
Reibmoment
Die erste Gleichung von (4) beschreibt im wesentlichen die Bewegungsgleichung
des Auslegers mit dem antreibenden Hydraulikzylinder, wobei die Rückwirkung
durch die Pendelung der Last berücksichtigt wird. Dabei ist auch der durch die
Schwerkraft des Auslegers einwirkende Anteil und die viskose Reibung im Antrieb
berücksichtigt. Die zweite Gleichung von (4) ist die Bewegungsgleichung, welche
die Lastpendelung ϕSr beschreibt, wobei die Anregung der Schwingung durch das
Aufrichten bzw. Neigen des Auslegers über die Winkelbeschleunigung des Ausle
gers oder eine äußere Störung, ausgedrückt durch Anfangsbedingungen für diese
Differentialgleichungen, verursacht wird. Über den Term auf der rechten Seite der
Differentialgleichung wird der Einfluß der Zentripetalkraft auf die Last bei Drehung
der Last mit dem Drehwerk beschrieben. Dadurch wird ein für einen Drehkran typi
sches Problem beschrieben, da damit eine Kopplung zwischen Drehwerk und
Wippwerk besteht. Anschaulich kann man dieses Problem dadurch beschreiben,
daß eine Drehwerksbewegung mit quadratischer Drehgeschwindigkeitsabhängig
keit auch einen Winkelausschlag in radialer Richtung hervorruft. Wenn bahngenau
es Fahren der Last erreicht werden soll, muß diesem Problem Rechnung getragen
werden. Zunächst wird dieser Effekt zu 0 gesetzt. Nachdem die Komponenten des
Achsreglers erläutert wurden, wird der Punkt der Kopplung zwischen Dreh- und
Wippwerk nochmals aufgegriffen und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Der hydraulische Antrieb wird durch die folgenden Gleichungen beschrieben.
FZyl ist die Kraft des Hydraulikzylinders auf die Kolbenstange, pZyl ist der Druck im
Zylinder (je nach Bewegungsrichtung kolben- oder ringseitig), AZyl ist die Quer
schnittsfläche des Zylinders (je nach Bewegungsrichtung kolben- oder ringseitig), β
ist die Ölkompressibilität, VZyl ist das Zylindervolumen, QFA ist der Förderstrom im
Hydraulikkreis für das Wippwerk und KPA ist die Proportionalitätskonstante, die den
Zusammenhang zwischen Förderstrom und Ansteuerspannung des Proportional
ventils angibt. Dynamische Effekte der unterlagerten Förderstromregelung werden
vernachlässigt. Bei der Ölkompression im Zylinder wird als relevantes Zylindervo
lumen die Hälfte des Gesamtvolumens des Hydraulikzylinders angenommen.
zZyl, zyl sind die Position bzw. die Geschwindigkeit der Zylinderstange. Diese sind
ebenso wie die geometrischen Parameter db und ϕp von der Aufrichtkinematik ab
hängig.
In Fig. 11 ist die Aufrichtkinematik des Wippwerks dargestellt. Der Hydraulikzylinder
ist am unteren Ende am Kranturm verankert. Aus Konstruktionsdaten kann der Ab
stand da zwischen diesem Punkt und dem Drehpunkt des Auslegers entnommen
werden. Die Kolbenstange des Hydraulikzylinders ist am Ausleger im Abstand db
befestigt. ϕ0 ist ebenfalls aus Konstruktionsdaten bekannt. Daraus läßt sich der fol
gende Zusammenhang zwischen Aufrichtwinkel ϕA und Hydraulikzylinderposition
zZyl herleiten.
Da nur der Aufrichtwinkel ϕA Meßgröße ist, ist die umgekehrte Relation von (48)
sowie die Abhängigkeit zwischen Kolbenstangengeschwindigkeit Zyl und Aufricht
geschwindigkeit A ebenfalls von Interesse.
Für die Berechnung des wirksamen Momentes auf den Ausleger ist außerdem die
Berechnung des Projektionswinkels ϕp erforderlich.
Damit kann das in den Gl. 46-51 beschriebene dynamische Modell des Wippwerks
nun in die Zustandsraumdarstellung (siehe auch O. Föllinger: Regelungstechnik, 7.
Aufl., Hüthig Verlag, Heidelberg, 1992) transformiert werden. Da Linearität voraus
gesetzt wird, wird zunächst der Zentripetalkraftkopplungsterm mit dem Drehwerk
aufgrund der Drehgeschwindigkeit D vernachlässigt. Außerdem werden die An
teile aus Gleichung 46, die durch die Gravitation begründet sind, null gesetzt. Es
ergibt sich die folgende Zustandsraumdarstellung des Systems.
Zustandsraumdarstellung:
mit:
Zustandsvektor:
Steuergröße:
uA = uStA (54)
Ausgangsgröße:
yA = rLA (55)
Systemmatrix:
wobei:
Steuervektor:
Ausgangsvektor:
C A = [-lAsin(ϕA0) 0 lS 0] (58).
Das dynamische Modell des Wippwerks wird als parameterveränderliches System
bezüglich der Seillänge lS und der trigonometrischen Funktionsanteile des Ausle
gerwinkels ϕA sowie der Lastmasse mL aufgefaßt. Die Gleichungen (52) bis (58)
sind Grundlage für den nun beschriebenen Entwurf der Vorsteuerung 91, des Zu
standsreglers 93 und des Störbeobachters 97.
Eingangsgrößen des Vorsteuerungsblocks 91 sind die Soll-Position rLA, die Soll-
Geschwindigkeit LA, die Sollbeschleunigung LA, der Soll-Ruck und die Ab
leitung des Soll-Rucks r (IV)|LA. Der Führungsgrößenvektor w A ist damit analog zu
(13)
Im Vorsteuerungsblock 91 werden die Komponenten von w A mit den Vorsteue
rungsverstärkungen KVA0 bis KVA4 gewichtet und deren Summe auf den Steilein
gang gegeben. Im Falle, daß der Achsregler für die Aufrichtachse keinen Zustands
reglerblock 93 umfaßt, ist dann die Größe uAvorst aus dem Vorsteuerungsblock
gleich der Referenzansteuerspannung uAref, die nach Kompensation der Hydraulik-
Nichtlinearität als Ansteuerspannung uStA auf das Proportionalventil gegeben wird.
Die Zustandsraumdarstellung (52) erweitert sich dadurch analog zu (14) zu
mit der Vorsteuerungsmatrix
S A = [KVA0 KVA1 KVA2 KVA3 KVA4] (61).
Wird die Matrizengleichung (60) ausgewertet, so kann sie als algebraische Glei
chung für den Vorsteuerungsblock geschrieben werden, wobei uAvorst die unkorri
gierte Sollansteuerspannung für das Proportionalventil basierend auf dem ideali
sierten Modell ist.
Die KVA0 bis KVA4 sind die Vorsteuerungsverstärkungen, die in Abhängigkeit des
aktuellen Aufrichtwinkels ϕA, der Lastmasse mL und der Seillänge lS berechnet
werden, so daß die Last ohne Schwingungen bahngenau der Solltrajektorie folgt.
Die Vorsteuerungsverstärkungen KVA0 bis KVA4 werden wie folgt berechnet. Bezüg
lich der Regelgröße der radialen Lastposition rLA läßt sich die Übertragungsfunktion
ohne Vorsteuerungsblock wie folgt aus den Zustandsgleichungen (52) bis (58) ge
mäß dem Zusammenhang
angeben. Damit kann mit Gl. (63) die Übertragungsfunktion zwischen Ausgang
Vorsteuerungsblock und Lastposition berechnet werden. Unter Berücksichtigung
des Vorsteuerungsblocks 91 in Gl. (63) erhält man eine Beziehung, die nach Aus
multiplizieren die Form
hat. Zur Berechnung der Verstärkungen KVAi (KVA0 bis KVA4) sind lediglich die
Koeffizienten b4 bis b0 und a4 bis a0 von Interesse. Ideales Systemverhalten bezüg
lich Position, der Geschwindigkeit, der Beschleunigung, des Ruckes und der Ablei
tung des Ruckes ergibt sich genau dann, wenn die Übertragungsfunktion des Ge
samtsystems aus Vorsteuerung und Übertragungsfunktion des Wippwerks den Be
dingungen nach Gl. (21) für die Koeffizienten bi und ai genügt.
Daraus ergibt sich wiederum ein lineares Gleichungssystem, das in analytischer
Form nach den gesuchten Vorsteuerungsverstärkungen KVA0 bis KVA4 aufgelöst
werden kann.
Für den Fall des Modells nach Gl. 52 bis 58 ergibt sich analog zum Rechenweg
beim Drehwerk (Gl. 18-23) dann für die Vorsteuerungsverstärkungen
Wie schon beim Drehwerk gezeigt, hat dies zum Vorteil, daß die Vorsteuerungsver
stärkungen in Abhängigkeit von den Modellparametern vorliegen. Im Falle von Mo
dell nach Gl. 52 bis 58 sind die Systemparameter JAY, mA, sA, lA, mL, trigonometri
sche Terme von ϕA, ls, bA, KPA, AZyl, VZyl, β, db, da.
Damit kann die Veränderung von Modellparametern wie des Aufrichtwinkels ϕA,
der Lastmasse mL und der Seillänge lS sofort in der Veränderung der Vorsteue
rungsverstärkungen berücksichtigt werden. So können diese in Abhängigkeit von
den Meßwerten stets nachgeführt werden. Das heißt, wird mit dem Hubwerk eine
andere Seillänge lS angefahren, so verändern sich dadurch automatisch die Vor
steuerungsverstärkungen, so daß resultierend stets das pendeldämpfende Verhal
ten der Vorsteuerung beim Verfahren der Last erhalten bleibt.
Die Parameter JAY, mA, sA, lA, KPA, AZyl, VZyl, β, db und da stehen aus dem Datenblatt
der technischen Daten zur Verfügung. Grundsätzlich als veränderliche Systempa
rameter werden die Parameter lS, mL und ϕA aus Sensordaten ermittelt. Der
Dämpfungsparameter bA wird aus Frequenzgangmessungen bestimmt.
Mit dem Vorsteuerungsblock ist es nun möglich das Wippwerk des Krans so anzu
steuern, daß unter den idealisierten Bedingungen des dynamischen Modells nach
Gl. 52 bis 58 keine Schwingungen der Last beim Verfahren des Wippwerks auftre
ten und die Last der vom Bahnplanungsmodul generierten Bahn bahngenau folgt.
Das dynamische Modell ist jedoch nur eine abstrahierte Wiedergabe der realen dy
namischen Verhältnisse. Zudem können auf den Kran von außen Störungen (z. B.
starker Windangriff o. ä.) wirken.
Deshalb wird der Vorsteuerungsblock 91 von einem Zustandsregler 93 unterstützt.
Im Zustandsregler wird mindestens eine der Meßgrößen ϕA, A, ϕSr, Sr mit einer
Reglerverstärkung gewichtet und auf den Stelleingang zurückgeführt. Dort wird die
Differenz zwischen dem Ausgangswert des Vorsteuerungsblocks 91 und dem Aus
gangswert des Zustandsreglerblocks 93 gebildet. Ist der Zustandsreglerblock vor
handen, muß dieser bei der Berechnung der Vorsteuerungsverstärkungen berück
sichtigt werden.
Durch die Rückführung verändert sich Gl. (60) zu
K A ist die Matrix der Reglerverstärkungen des Zustandsreglers des Wippwerks
analog zur Reglermatrix K D beim Drehwerk. Analog zum Rechenweg beim Dreh
werk von Gl. 25 bis 28 verändert sich die beschreibende Übertragungsfunktion
Im Falle der Aufrichtachse können beispielweise die Größen
ϕA, A, ϕSr, Sr zurückgeführt werden. Die korrespondierenden Reglerverstärkungen
von K A sind hierzu k1A, k2A, k3A, k4A. Nach Berücksichtigung der Vorsteuerung 91 in
Gl. 68 können die Vorsteuerungsverstärkungen KVAi (KVA0 bis KVA4) nach der Be
dingung von Gl. 21 berechnet werden.
Dies führt wieder auf ein lineares Gleichungssystem analog zu Gl. 22, welches in
analytischer Form nach den gesuchten Vorsteuerungsverstärkungen KVA0 bis KVA4
aufgelöst werden kann. Es sei jedoch angemerkt, daß die Koeffizienten bi und ai
neben den gesuchten Vorsteuerungsverstärkungen KVA0 bis KVA4 nun auch von den
bekannten Reglerverstärkungen k1A, k2A, k3A, k4A des Zustandsreglers abhängig
sind.
Für die Vorsteuerungsverstärkungen KVA0 bis KVA4 des Vorsteuerungsblocks 91
erhält man unter Berücksichtigung des Zustandsreglerblocks 93 analog zu Gl. 28
bei der Drehachse:
Mit Gl. 69 sind nun auch die Vorsteuerungsverstärkungen bekannt, die ein schwin
gungsfreies und bahngenaues Verfahren der Last in Drehrichtung basierend auf
dem idealisierten Modell unter Berücksichtigung des Zustandsreglerblocks 93 ga
rantieren. Anzumerken ist, daß der Zentripetalkraftterm im Modellansatz für die Gl.
68 vernachlässigt wurde und damit auch in der Vorsteuerung nicht berücksichtigt
wird. Nun sind die Zustandsreglerverstärkungen k1A, k2A, k3A, k4A zu bestimmen.
Dies soll im weiteren erläutert werden.
Die Reglerrückführung 93 ist als Zustandsregler ausgeführt. Die Reglerverstär
kungen berechnen sich analog zum Rechenweg von Gl. 29 bis 39 beim Drehwerk.
Die Komponenten des Zustandsvektors x A werden mit den Regelverstärkungen kiA
der Reglermatrix K A gewichtet und auf den Stelleingang der Strecke zurückgeführt.
Wie beim Drehwerk werden die Reglerverstärkungen über Koeffizientenvergleich
der Polynome analog zu Gl. 35
bestimmt. Da das Modell des Wippwerks wie das der Drehachse die Ordnung n = 4
hat, ergibt sich für das charakteristische Polynom p(s) des Wippwerks analog zu Gl.
30, 31, 32 beim Drehwerk
Der Koeffizientenvergleich mit dem Polvorgabepolynom nach Gl. 35 führt wieder
auf ein lineares Gleichungssystem für die Regelverstärkungen kiA.
Die ri des Polvorgabepolynoms werden dabei so gewählt, daß das System stabil ist,
die Regelung hinreichend schnell bei guter Dämpfung arbeitet und die Stellgrößen
beschränkung bei typischen auftretenden Regelabweichungen nicht erreicht wird.
Die ri können vor Inbetriebnahme in Simulationen nach diesen Kriterien bestimmt
werden.
Die Bestimmung der Reglerverstärkungen führt wieder analog zu Gl. 36 auf analyti
sche mathematische Ausdrücke für die Reglerverstärkungen in Abhängigkeit von
den gewünschten Polen ri und den Systemparametern. Im Falle von Modell nach
Gl. 52 bis 58 sind die Systemparameter JAY mA, sA, lA, mL, ls, bA, KPA, AZyl, VZyl,
β, db, da. Wie beim Drehwerk können jetzt Parameterveränderungen des Systems,
wie der Seillänge lS, der Lastmasse mL oder des Aufrichtwinkels ϕA sofort in verän
derten Reglerverstärkungen berücksichtigt werden. Dies ist für ein optimiertes Re
gelverhalten von entscheidender Bedeutung.
Alternativ hierzu kann ein numerischer Entwurf nach dem Entwurfsverfahren von
Riccati (siehe auch O. Föllinger: Regelungstechnik, 7. Aufl., Hüthig Verlag, Heidel
berg, 1992) durchgeführt werden und die Reglerverstärkungen in Look-Up-Tables
in Abhängigkeit von Lastmasse, Aufrichtwinkel und Seillänge abgespeichert wer
den.
Wie beim Drehwerk kann die Regelung auch als Ausgangsrückführung ausgeführt
werden. Dabei werden einzelne kiA zu Null. Die Berechnung erfolgt dann analog zu
den Gl. 37 bis 38 beim Drehwerk.
Falls eine Zustandsgröße nicht meßbar ist, kann diese aus anderen Meßgrößen in
einem Beobachter rekonstruiert werden. Dabei können durch das Meßprinzip be
dingte Störgrößen eliminiert werden. In Fig. 9 wird dieses Modul als Störbeobachter
97 bezeichnet. Je nach dem welches Sensorsystem für die Seilwinkelmessung ein
gesetzt wird, ist der Störbeobachter geeignet zu konfigurieren. Im folgenden wird
wiederum die Messung mit einem Gyroskopsensor am Lasthaken durchgeführt und
die Rekonstruktion des Seilwinkels und der Seilwinkelgeschwindigkeit gezeigt. Da
bei tritt als zusätzliches Problem die Anregung von Nickschwingungen des Lastha
kens auf, die ebenfalls durch den Beobachter oder geeignete Filtertechniken elimi
niert werden müssen.
Der Gyroskopsensor mißt die Winkelgeschwindigkeit in der entsprechenden Sensi
tivitätsrichtung. Durch geeignete Wahl des Einbauortes am Lasthaken entspricht
die Sensitivitätsrichtung der Richtung des radialen Winkels ϕSr. Der Störbeobach
ter hat wieder die folgenden Aufgaben:
- 1. Korrektur des meßprinzipbedingten Offsets auf dem Meßsignal
- 2. Offsetkompensierte Integration des gemessenen Winkelgeschwindigkeitssignals zum Winkelsignal
- 3. Eliminierung der Oberschwingungen auf dem Meßsignal, die durch Ober schwingungen des Seiles verursacht werden.
- 4. Eliminierung der Nickschwingungen durch Wahl der Beobachterverstärkungen
Der Offsetfehler Offset wird wieder als abschnittsweise konstant angenommen.
Offset,w = 0 (70).
Zur Eliminierung der Nickschwingung des Hakens wird die Resonanzfrequenz
wNick, w experimentell bestimmt. Die korrespondierende Schwingungsdifferential
gleichung entspricht Gl. 39b
Nick,w = -w2 Nick,wϕNick,W (71).
Die Zustandsraumdarstellung des Teilmodells für das Wippwerk nach Gl. 52-58
wird um das Störmodell erweitert. Im vorliegenden Fall wird ein vollständiger Beob
achter hergeleitet. Die Beobachtergleichung für das modifizierte Zustandsraummo
dell lautet demnach:
wobei in Ergänzung zu Gl. 52-58 die folgenden Matrizen und Vektoren eingeführt
werden.
Zustandsvektor:
Eingangsmatrix:
Systemmatrix:
Störbeobachtermatrix:
Beobachterausgangsmatrix:
Ausgangsvektor der Meßgrößen:
Alternativ hierzu ist wiederum ein reduzierter Modellansatz wie beim Drehwerk
möglich.
Die Bestimmung der Beobachterverstärkungen hijD wird entweder durch Transfor
mation in Beobachtungsnormalform oder über das Entwurfsverfahren nach Riccati
oder Polvorgabe durchgeführt. Wesentlich ist dabei, daß im Beobachter ebenfalls
veränderliche Seillänge, Aufrichtwinkel und Lastmasse durch Adaption der Beob
achterdifferentialgleichung und der Beobachterverstärkungen berücksichtigt wer
den. Aus dem geschätzten Zustandsvektor werden die geschätzten Werte
Sr, auf den Zustandsregler zurückgeführt. Damit erhält man am Ausgang des
Zustandsreglerblocks 93 bei Rückführung von ϕA, A Sr, dann
Die Sollansteuerspannung des Proportionalventils für die Drehachse ist unter Be
rücksichtigung der Vorsteuerung 91 analog zu Gl. 40 dann
uAref = uAvorst - uArück (74).
Wie beim Drehwerk können optional Nichtlinearitäten der Hydraulik im Block 95 der
Hydraulikkompensation kompensiert werden, so daß sich resultierend ein lineares
Systemverhalten bezüglich des Systemeingangs ergibt. Beim Wippwerk können
neben dem Ventiltotgang und der Hysterese Korrekturfaktoren für die Ansteuer
spannung des Aufrichtwinkels ϕA sowie für den Verstärkungsfaktor KPA und den
relevanten Zylinderdurchmesser AZyl vorgesehen werden. Damit kann eine rich
tungsabhängige Strukturumschaltung des Achsreglers vermieden werden.
Zur Berechnung der notwendigen Kompensationsfunktion wird experimentell die
statische Kennlinie zwischen Ansteuerspannung uStD des Proportionalventils und
dem resultierenden Förderstrom QFD aufgenommen. Die Kennlinie kann durch eine
mathematische Funktion beschrieben werden.
QFA = f(uStA) (75)
Bezüglich des Systemeingangs wird nun Linearität gefordert. D. h. das Proportional
ventil und der Block der Hydraulikkompensation sollen gemäß Gl. 47 zusammen
gefaßt folgendes Übertragungsverhalten haben.
QFA = KPAuStA (76).
Hat der Kompensationsblock 95 die statische Kennlinie
uStA = h(uAref) (77)
so ist Bedingung (76) genau dann erfüllt, wenn als statische Kompensationskennli
nie
h(uAref) = f-1(KPAuAref) (78)
gewählt wird.
Damit sind die einzelnen Komponenten des Achsreglers für das Wippwerk erläutert.
Resultierend erfüllt die Kombination aus Bahnplanungsmodul und Achsregler
Wippwerk die Anforderung einer schwingungsfreien und bahngenauen Bewegung
der Last beim Aufrichten und Neigen des Auslegers.
Unberücksichtigt blieb bisher, daß bei Betätigung des Drehwerks durch die Zentri
petalkräfte die Last (wie bei einem Kettenkarussell) ausgelenkt wird. Bei schnellem
Abbremsen und Beschleunigen ruft dieser Effekt sphärische Pendelbewegungen
der Last hervor. In den Differentialgleichungen Gl. 4 und 46 wird dies durch die
Terme in Abhängigkeit von 2|D ausgedrückt. Die entstehenden Pendelbewegungen
werden durch die Zustandsregler von Drehwerk und Wippwerk gedämpft. Eine Ver
besserung der Bahngenauigkeit und Kompensation der Schwingungsneigung be
züglich der radialen Schwingungen beim Drehen kann durch eine geeignete Vor
steuerung in einem Block zur Kompensation der Zentripetalkräfte erreicht werden.
Hierzu wird bei einer Drehbewegung das Wippwerk mit einer Ausgleichsbewegung
beaufschlagt, die den Zentripetaleffekt kompensiert.
In Fig. 12 ist dieser Effekt dargestellt. Bei alleiniger Drehung der Last verursacht die
Zentripetalkraft
eine Auslenkung des Pendels um den Winkel ϕSr. Die Gleichgewichtsbedingung für
das Kräftegleichgewicht in diesem Fall lautet:
Die daraus resultierende Bahnabweichung in radialer Richtung ΔrLA und in Rich
tung der Hubwerksbewegung Δz läßt sich dann in Abhängigkeit vom radialen Seil
winkel ϕSr beschreiben durch
ΔrLA = ls.sinϕsr (78c),
Δz = ls.(1 - cosϕsr) (78d).
Das Modul 150 zur Kompensation der Zentripetalkraft (Fig. 3) hat nun die Aufgabe,
durch eine gleichzeitige Ausgleichsbewegung von Wippwerk und Hubwerk diese
Abweichung in Abhängigkeit der Drehbewegung auszugleichen. Anstatt der tat
sächlichen Drehgeschwindigkeit des Turmes D wird dabei die im Bahnplanungs
modul generierte Solldrehgeschwindigkeit der Last Dref verwendet. Je nach Ein
gang für die Führungsgröße wird nun die einzustellende Sollposition in radialer
Richtung oder die anzufahrende Winkelposition des Auslegers aus den Gleichun
gen (78a-c) berechnet, so daß der ursprüngliche Radius von der Lastposition ab
gefahren wird. Über den Wippwinkel ϕA1 wird der resultierende Drehradius der Last
von
R1 = cosϕA1.lA (78e)
eingestellt. Obige Gleichungen werden um ϕSr = 0 linearisiert. Damit wird tan ϕSr ≈
sin ϕSr ≈ ϕSr. Die sich dann ergebende radiale Abweichung ist
Der von der Last eingehaltene Drehradius ist dann:
Jetzt wird die Forderung gestellt, es soll ein Radius rLAkomp vorgegeben werden, so
daß unter Berücksichtigung der Zentripetalabweichung rLA eingehalten wird.
Wird als Führungsgrößeneingang für das Wippwerk die Winkelposition verwendet,
so ist wegen Gl. 78e
Um die Hubhöhe der Last konstant zu halten, kann optional die Anhebung der Last
durch den Zentripetalkrafteffekt durch synchrone Ansteuerung des Hubwerks aus
geglichen werden. Mit Gl. (78d) erhält man hierzu aus der Gleichgewichtsbedin
gung
Die aus der Berechnung von (78i) und (78j) folgenden Werte zur Kompensation der
Zentripetalkraft werden zusätzlich auf die Führungsgrößeneingänge der Achsregler
geschaltet.
Zusätzlich muß eine dann zulässige Seilauslenkung für ϕSr eingeführt werden.
Durch das Hochziehen des Auslegers überstreicht die Last genau dann den Sollra
dius rLAref, wenn der Ausleger auf einen Sollradius von rLArefkomp eingestellt wird und
gleichzeitig eine Seilanlenkung von
zugelassen wird. Damit die beabsichtigte Seilauslenkung von der unterlagerten Re
gelung nicht ausgeglichen wird, wird diese mit k3A gewichtet mit auf den Stellein
gang gegeben.
Um das Problem insbesondere der Kopplung der Differentialgleichungen 4 und 46
zu behandeln, ist desweiteren das Verfahren der flachheitsbasierten Steuerung und
Regelung in Modifikation auf Basis der nichtlinearen Systemgleichungen anwend
bar. Die Struktur von Gl. 4 und 46 kann geschrieben werden als
Nun kann Gl. 78k bzw. 78m nach St bzw. Sr aufgelöst werden. Damit erhält man
In Gl. 78l bzw. 78n wird Gl. 78o bzw. 78p eingesetzt. Dann können diese Gleichun
gen nach dem aufzubringenden Moment umgeformt werden.
Mit Gl. 78q und 78r sind nun Zusammenhänge für die Sollmomente in Abhängigkeit
zu den Zustandsgrößen gegeben. Wird nun anstatt des Drehwinkels bzw. Aufricht
winkels der Solldrehwinkel bzw. Sollaufrichtwinkel in Gl. 78q und 78r und der ge
messene aktuelle Seilwinkel ϕSt und ϕSr eingesetzt so kann ein linearer Folgeregler
definiert werden (siehe auch A. Isidori: Nonlinear Control Systems 2. Edition, Sprin
ger Verlag Berlin; Rothfuß R. et.al.: Flachheit: Ein neuer Zugang zur Steuerung und
Regelung, Automatisierungstechnik 11/97 S. 517-525). Die Darstellung ergibt sich
zu
Die P10, P11, P20, P21 sind so zu wählen, daß die Regelung mit hoher Dynamik bei
ausreichender Dämpfung arbeitet.
Eine weitere Möglichkeit zur Behandlung der Nichtlinearität neben den beiden auf
gezeigten Verfahren besteht in der Methode der exakten Linearisierung sowie Ent
kopplung des Systems. Im vorliegenden Fall gelingt dies jedoch nur unvollständig,
da das System nicht die volle Differenzordnung besitzt. Dennoch kann ein Regler
basierend auf diesem Verfahren angewendet werden.
Zuletzt soll nun die Struktur des Achsreglers für das Hubwerk erläutert werden. Die
Struktur des Achsreglers ist in Fig. 13 dargestellt. Im Gegensatz zu den Achsreg
lern Drehwerk 43 und Wippwerk 45 ist der Achsregler für das Hubwerk 47, da diese
Achse nur geringe Schwingungsneigung zeigt, mit einer herkömmlichen Kaskaden
regelung mit einer äußeren Regelschleife für die Position und einer inneren für die
Geschwindigkeit ausgestattet.
Vom Bahnplanungsmodul 39 bzw. 41 werden zur Ansteuerung des Achsreglers nur
die Zeitfunktionen Sollposition des Hubwerks lref und die Sollgeschwindigkeit
ref benötigt. Diese werden in einem Vorsteuerungsblock 121 derart gewichtet, daß
sich ein schnell ansprechendes und hinsichtlich der Position stationär genaues Sy
stemverhalten ergibt. Da hinter dem Vorsteuerungsblock unmittelbar der Soll-
Istvergleich zwischen Führungsgröße lref und Meßgröße lS erfolgt, ist Stationärität
bezüglich der Position dann erfüllt, wenn die Vorsteuerungsverstärkung für die Po
sition 1 ist. Die Vorsteuerungsverstärkung für die Sollgeschwindigkeit ref ist so zu
bestimmen, daß sich subjektiv ein schnelles aber gut gedämpftes Ansprechverhal
ten bei der Handhebelbedienung ergibt. Der Regler 123 für die Positionsregel
schleife kann als Proportionalregler (P-Regler) ausgeführt werden. Die Regelver
stärkung ist nach den Kriterien Stabilität und hinreichende Dämpfung des geschlos
senen Regelkreises zu bestimmen. Ausgangsgröße des Reglers 123 ist die ideale
Ansteuerspannung des Proportionalventils. Wie bei den Achsregler Drehwerk 43
und Wippwerk 45 werden in einem Kompensationsblock 125 die Nichtlinearitäten
der Hydraulik ausgeglichen. Die Berechnung erfolgt wie beim Drehen (Gl. 42-44).
Ausgangsgröße ist die korrigierte Ansteuerspannung des Proportionalventils uStL.
Innere Regelschleife für die Geschwindigkeit ist die unterlagerte Förderstromrege
lung des Hydraulikkreislaufes.
Letzte Bewegungsrichtung ist das Drehen der Last am Lasthaken selbst durch das
Lastschwenkwerk. Eine entsprechende Beschreibung dieser Regelung ergibt sich
aus der deutschen Patentanmeldung DE 100 29 579 vom 15.06.2000, auf deren
Inhalt hier ausdrücklich verwiesen wird. Die Rotation der Last wird über das zwi
schen einer am Seil hängenden Unterflasche und einer Lastaufnahmevorrichtung
angeordnete Lastschwenkwerk vorgenommen. Dabei werden auftretende Tor
sionsschwingungen unterdrückt. Damit kann die in den meisten Fällen ja eben nicht
rotationssymmetrische Last lagegenau aufgenommen, durch einen entsprechenden
Engpass bewegt und abgesetzt werden. Selbstverständlich wird auch diese Bewe
gungsrichtung im Bahnplanungsmodul integriert, wie dies beispielsweise anhand
der Übersicht in Fig. 3 dargestellt ist. In besonders vorteilhafter Weise kann hier die
Last schon nach dem Aufnehmen während des Transportes durch die Luft in die
entsprechend gewünschte Schwenkposition mittels des Lastschwenkwerkes ver
fahren werden, wobei hier die einzelnen Pumpen und Motoren synchron angesteu
ert werden. Wahlweise kann auch ein Modus für eine drehwinkelunabhängige Ori
entierung gewählt werden.
Zusammenfassend ergibt sich im hier dargestellten Ausführungs 00815 00070 552 001000280000000200012000285910070400040 0002010064182 00004 00696beispiel ein Ha
fenmobilkran, dessen Bahnsteuerung ein bahngenaues Verfahren der Last mit allen
Achsen erlaubt und dabei aktiv Schwingungen und Pendelbewegungen unter
drückt.
Insbesondere für den halbautomatischen Betrieb eines Kranes oder Baggers kann
es im Rahmen der vorliegenden Erfindung ausreichen, wenn man nur die Positions-
und Geschwindigkeitsfunktion in der Vorsteuerung aufschaltet. Dies führt zu einem
subjektiv ruhigeren Verhalten. Es ist also nicht notwendig, sämtliche Werte des dy
namischen Modells bis hin zur Ableitung des Ruckes abzubilden und aus diesen
Steuergrößen zu erzeugen, die zur aktiven Dämpfung der Lastpendelbewegung
aufzuschalten sind.
Claims (11)
1. Kran oder Bagger zum Umschlagen von einer an einem Lastseil hängenden
Last mit einem Drehwerk zum Drehen des Kranes oder Baggers, einem
Wippwerk zum Aufrichten bzw. Neigen eines Auslegers und einem Hubwerk
zum Heben bzw. Senken der an dem Seil aufgehängten Last, mit einer com
putergesteuerten Regelung zur Dämpfung der Lastpendelung, die ein Bahn
planungsmodul, eine Zentripetalkraftkompensationseinrichtung und zumindest
einen Achsregler für das Drehwerk, einen Achsregler für das Wippwerk und
einen Achsregler für das Hubwerk aufweist.
2. Kran oder Bagger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich
zwischen einer Unterflasche des Lastseiles und einem Lastaufnahmemittel ein
Lastschwenkwerk angeordnet ist und daß die Regelung zur Dämpfung der
Lastpendelung zusätzlich einen Achsregler aufweist, der mit dem Bahnpla
nungsmodul in Verbindung steht.
3. Kran oder Bagger nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß im Bahnplanungsmodul zunächst die Bahn der Last im Arbeitsraum
erzeugbar ist und in Form der Zeitfunktion für die Lastposition,
-geschwindigkeit, -beschleunigung des Ruckes und gegebenenfalls der Ablei
tung des Ruckes an die jeweiligen Achsregler weiterleitbar ist.
4. Kran oder Bagger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Achsregler eine Vorsteuerungseinheit aufweist, in der basierend auf einem
dynamischen Modell auf der Grundlage von Differentialgleichungen das dy
namische Verhalten des mechanischen und hydraulischen Systems des Kra
nes oder Baggers abbildbar ist, so daß Steuergrößen erzeugbar sind, die zur
aktiven Dämpfung der Lastpendelbewegung aufschaltbar sind.
5. Kran oder Bagger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rege
lung zusätzlich eine Zustandsreglereinheit aufweist, in der reale Abweichun
gen von dem idealisierten dynamischen Modell der Vorsteuerung erfassbar
sind.
6. Kran oder Bagger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zu
standsregeleinheit mindestens eine der Meßgrößen Pendelwinkel in radialer
oder tangentialer Richtung (ϕSr, bzw. ϕSt), Aufrichtwinkel (ϕA), Drehwinkel (ϕD),
Seillänge (lS), Auslegerbiegung in horizontaler und vertikaler Richtung
sowie deren Ableitungen und die Lastmasse zurückführbar ist.
7. Kran oder Bagger nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Achsregler für das Hubwerk eine Kaskadenregelung
mit einer äußeren Regelschleife für die Position und eine innere Regel
schleife für die Geschwindigkeit aufweist.
8. Kran oder Bagger nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Bahnplanungsmodul die Bahn der Last für einen halb
automatischen Betrieb proportional zur Auslenkung eines Handhebels
und im vollautomatischen Betrieb entsprechende Zielkoordinate er
zeugbar ist.
9. Kran oder Bagger nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Bahnplanungsmodul den halbautomatischen Betrieb im wesentlichen
aus einem Steilheitsbegrenzer zweiter Ordnung für den Normalbetrieb
und aus einem Steilheitbegrenzer zweiter Ordnung für den Schnellstop
besteht.
10. Kran oder Bagger nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Steuergrößen zur aktiven Dämpfung der Lastpendel
bewegung nur die Positions- und Geschwindigkeitsfunktion aufschaltbar
ist.
11. Kran oder Bagger nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zu
sätzlich noch die Beschleunigungsfunktion und die Ruckfunktion jeweils
in der Vorsteuerung aufschaltbar sind.
Priority Applications (11)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10064182A DE10064182A1 (de) | 2000-10-19 | 2000-12-22 | Kran oder Bagger zum Umschlagen von einer an einem Lastseil hängenden Last mit Lastpendelungsdämpfung |
AT01987730T ATE322454T1 (de) | 2000-10-19 | 2001-10-18 | Kran oder bagger zum umschlagen von einer an einem lastseil hängenden last mit lastpendelungsdämpfung |
DE50109454T DE50109454D1 (de) | 2000-10-19 | 2001-10-18 | Kran oder bagger zum umschlagen von einer an einem lastseil hängenden last mit lastpendelungsdämpfung |
PT01987730T PT1326798E (pt) | 2000-10-19 | 2001-10-18 | Guindaste ou escavadora para movimentacao de uma carga suspensa num cabo portador, com amortecimento pendular da carga. |
EP01987730A EP1326798B1 (de) | 2000-10-19 | 2001-10-18 | Kran oder bagger zum umschlagen von einer an einem lastseil hängenden last mit lastpendelungsdämpfung |
DK01987730T DK1326798T3 (da) | 2000-10-19 | 2001-10-18 | Kran eller gravemaskine til omladning af en i et lasttov hængende last med lastpenduldæmpning |
PCT/EP2001/012080 WO2002032805A1 (de) | 2000-10-19 | 2001-10-18 | Kran oder bagger zum umschlagen von einer an einem lastseil hängenden last mit lastpendelungsdämpfung |
ES01987730T ES2260313T3 (es) | 2000-10-19 | 2001-10-18 | Grua o excavadora para el volteado de una carga suspendida de un cable portacarga con amortiguacion de la oscilacion de la carga. |
US10/399,745 US7627393B2 (en) | 2000-10-19 | 2001-10-18 | Crane or digger for swinging a load hanging on a support cable with damping of load oscillations |
CY20061100865T CY1105058T1 (el) | 2000-10-19 | 2006-06-26 | Γερανος ή εκσκαφεας για τη μετακινηση φορτιου αναρτημενου σε ενα σκοινι με αποσβεση της αιωρησεως του |
US12/456,753 US20100012611A1 (en) | 2000-10-19 | 2009-06-22 | Crane or digger for swinging a load hanging on a support cable with damping of load oscillationsöö |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DE10064182A DE10064182A1 (de) | 2000-10-19 | 2000-12-22 | Kran oder Bagger zum Umschlagen von einer an einem Lastseil hängenden Last mit Lastpendelungsdämpfung |
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