DE10062125A1 - Kraftfahrzeugsitz mit Befestigungselementen - Google Patents

Abstract

Bei einem Kraftfahrzeugsitz mit Sitzpolster und Sitzstruktur weisen die zum Fixieren in Gebrauchsstellung ausgebildeten Befestigungselemente miteinander zusammenwirkende karosseriefeste oder längsverstellschienenfeste Bereiche einerseits und sitzfeste Bereiche andererseits auf. Der Kraftfahrzeugsitz ist um eine exzentrische, vertikale Achse verschwenkbar gelagert und aus der Karosserie entnehmbar. Es ist ein die vertikale Achse bildendes Lagerelement vorgesehen, das zwischen einem sitzfesten und einem karosseriefesten bzw. längsverstellschienenfesten Lagerbereich trennbar ist. Das Lagerelement verbindet die Sitzstruktur mit der Karosserie oder einer karosseriefesten Längsverstellschiene.

Description

Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Ein Kraftfahrzeugsitz der als bekannt vorausgesetzten Art (DE 41 11 634 C2) weist eine mit einem Sitzpolster versehe­ ne Sitzschale auf, die um eine vertikale Achse drehbar an einer Sitzstruktur gelagert und über die Sitzstruktur zu­ sätzlich um eine zweite, exzentrische Achse verschwenkbar ist. Die Sitzschale ist der Fahrzeugkarosserie entnehmbar, um sie für einen Kinderwagen oder Rollstuhl verwenden zu können. Die Sitzstruktur verbleibt in der Karosserie.

Um den kompletten Fahrzeugsitz aus dem Fahrzeug zu entfer­ nen, beispielsweise zur Vergrößerung des Laderaums, sind üblicherweise mehrere Befestigungselemente einzeln zu lösen und der Sitz muß dann durch die Türöffnung entnommen wer­ den.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Kraftfahrzeugsitz der als bekannt vorausgesetzten Art so auszubilden, daß der komplette Sitz auf einfache Weise von der Karosserie gelöst und aus ihr entnehmbar ist.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Pa­ tentanspruchs 1.

Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform werden durch Schwen­ ken des Sitzes sämtliche sitzfesten Bereiche der Befesti­ gungselemente von den karosseriefesten Bereichen getrennt. Der Kraftfahrzeugsitz ist dann ohne weitere Manipulationen an den Befestigungselementen dem Fahrzeug zu entnehmen.

In einer weiteren Ausführungsform kann die vertikale Achse so angeordnet sein, daß die Schwenkbewegung den Sitz in die Türöffnung verlagert. Die Befestigungselemente können ver­ gleichsweise einfach und preiswert ausgebildet sein. Die Blockierung der Schwenkbewegung des Kraftfahrzeugsitzes kann in Verbindung mit einem einzigen der Befestigungsele­ mente vorgenommen werden.

Nachstehend werden drei bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1a eine schematische Draufsicht auf einen Fahr­ gastraumbereich eines Kraftfahrzeugs mit darin in Gebrauchsstellung angeordneten Kraft­ fahrzeugsitzen einer ersten Ausführungsform;

Fig. 1b eine Draufsicht gemäß Fig. 1a bei entferntem Fondsitz;

Fig. 2a eine der Fig. 1 entsprechende Draufsicht mit in Gebrauchsstellung angeordneten Kraftfahr­ zeugsitzen in einer zweiten Ausführungsform;

Fig. 2b eine Draufsicht gemäß Fig. 2a mit zur Entnah­ me verschwenktem Fondsitz;

Fig. 2c eine Draufsicht gemäß Fig. 2a mit entferntem Fondsitz;

Fig. 3a eine Draufsicht gemäß Fig. 1a in einer drit­ ten Ausführungsform mit einem Fondsitz mit geklappter Rückenlehne und vorgeklapptem Sitzteil;

Fig. 3b eine Draufsicht gemäß Fig. 3a mit zur Entnah­ me verschwenktem Fondsitz;

Fig. 4a einen vergrößerten Ausschnitt eines Lagerele­ ments des Fondsitzes in Seitenansicht;

Fig. 4b einen Schnitt entlang der Schnittebene IVb- IVb in Fig. 4a;

Fig. 5a einen Ausschnitt einer geschlossenen Ver­ riegelungsvorrichtung für den Fondsitz in ge­ schnittener Draufsicht;

Fig. 5b die Draufsicht nach Fig. 5a bei geöffneter Verriegelungsvorrichtung;

Fig. 6 einen Ausschnitt eines Fondsitzes mit einem Befestigungselement in teilweise geschnitte­ ner Seitenansicht.

In den Zeichnungen sind gleiche Teile mit den gleichen Be­ zugszeichen versehen, die sich im Bedarfsfall durch Hoch­ striche voneinander unterscheiden.

Von einem Kraftfahrzeug ist in Fig. 1a die linke Hälfte ei­ ner Karosserie 1 im Bereich des Fahrgastraums angedeutet, in dem hintereinander ein Frontsitz 3 und ein Fondsitz 2 angeordnet sind. Der Zugang zum Fondsitz 2 ist durch eine Türöffnung 1b möglich, die von einer schematisch darge­ stellten Tür 1a freigegeben wird. In einer in Fig. 1a und 1b dargestellten ersten Ausführungsform ist der Fondsitz 2 auf karosseriefesten Längsverstellschienen 1c und 1d ge­ führt. Der Fondsitz 2 weist eine Rückenlehne 2a und ein Sitzteil 2b auf. In der stark schematisierten Darstellung soll der Fondsitz 2 sowohl ein Polster, als auch eine Tragstruktur und eine Stützstruktur umfassen.

An der zur Karosserieaußenseite benachbarten Längsverstell­ schiene 1c ist der Fondsitz 2 mit einem Lagerelement 4 und einem verriegelbaren Befestigungselement 5 befestigt. Auf der rechten Längsverstellschiene 1d ist der Fondsitz 2 mit einem vorderen Befestigungselement 6 und einem rückwärtigen Befestigungselement 7 angebracht, die in Fig. 6 im einzel­ nen dargestellt sind. Die Befestigungselemente 6 und 7 wei­ sen jeweils einen als Bügel ausgebildeten, längsverstell­ schienenfesten Bereich 6a und 7a und einen als Haken ausge­ bildeten, den Bügel übergreifenden sitzfesten Bereich 6b und 7b auf.

Das Befestigungselement 5 ist verriegelbar, wie insbesonde­ re aus Fig. 5a und 5b entnommen werden kann. An dem Sitzteil 2b ist ein Schwert 5a angebracht, das eine Ausnehmung 5b trägt. Das Schwert 5a taucht in ein Gehäuse 5d ein, in dem ein Riegel 5c quer zur Bewegungsrichtung des Schwertes 5a verschiebbar ist. Im verriegelten Zustand wird der Rie­ gel von einer Feder 5f in Eingriff mit der Ausnehmung 5b gehalten. Der Riegel 5c kann mittels eines Griffs 5e aus der Ausnehmung 5b herausgezogen werden. Auf den einander zugewandten Seiten sind sowohl das Schwert 5a als auch der Riegel 5c mit Schrägen versehen, die ein selbsttätiges Ein­ rasten des Riegels 5c in die Ausnehmung 5b beim Einführen des Schwerts 5a in das Gehäuse 5d bewirken.

Der Fondsitz 2 ist um eine vertikale, am hinteren Ende der Längsverstellschiene 1c angeordnete Achse verschwenkbar. Wie aus Fig. 4a und 4b ersichtlich ist die Stützstruktur des Fondsitzes 2 an ihrer Unterseite mit einem sitzfesten, zap­ fenförmigen Lagerbereich 4b verbunden, der in einem Lager­ bereich 4a in der Längsverstellschiene 1c drehbar gelagert ist. Der längsverstellschienenfeste Lagerbereich 4a weist eine Ausnehmung 4d auf, die von einem radial vom Lagerbe­ reich 4b vorstehenden Fortsatz 4c durchsetzt wird. In der Gebrauchsstellung sind die beiden Lagerbereiche 4a und 4b untrennbar miteinander verbunden. Beim Verschwenken des Fondsitzes 2 aus der Gebrauchsstellung um etwa 90 Grad kann der sitzfeste Lagerbereich 4b jedoch aus dem karosseriefe­ sten Lagerbereich 4a ausgehoben werden.

In Fig. 1b ist die Karosserie ohne den Fondsitz darge­ stellt. Die Bügel der Befestigungselemente 6 und 7 verblei­ ben an der Längsverstellschiene 1d. Die linke Längsver­ stellschiene 1c weist den Lagerbereich 4a mit den in Schienenlängsrichtung sich erstreckenden Ausnehmungen 4d auf. Von dem vorderen, linken Befestigungselement 5 ist das Ge­ häuse 5d mit dem Riegel 5c mit der Längsverstellschiene 1c verbunden, während das Schwert 5a gemeinsam mit dem Kraft­ fahrzeugsitz aus dem Fahrzeug entfernt wird.

Bei allen Ausführungsformen sind die Befestigungselemente 6 und 7 so angeordnet und ausgebildet, daß die sitzfesten Be­ reiche 6b und 7b durch ihre Verlagerung auf Schwenkkreisen 6c und 7c um die vertikale Achse sich von ihren karosserie­ festen oder längsverstellschienenfesten Bereichen 6a und 7a lösen, wenn der Fondsitz 2 verschwenkt wird. Auf die noch­ malige Beschreibung der beispielhaften Befestigungselemente 5, 6 und 7 und des Lagerelements 4 wird bei den folgenden Ausführungsformen deshalb verzichtet.

Die in den Fig. 2a, 2b und 2c dargestellte zweite Ausfüh­ rungsform unterscheidet sich von der vorstehend beschriebe­ nen nur dadurch, daß der Fondsitz 2' unmittelbar an der Ka­ rosserie 1' befestigt ist, wie dies z. B. bei Vans üblich ist. Das Lagerelement 4 und die Befestigungselemente 5, 6 und 7 sind in ihrer Ausführung unverändert. Zur Entnahme des Fondsitzes 2' wird der Riegel 5c gegen die Fahrtrich­ tung verschoben. Der Fondsitz 2' kann nun, wie in Fig. 2b dargestellt, entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt werden. Das Schwert 5a und die sitzfesten Bereiche 6b und 7b werden dabei aus ihren Aufnahmen hetausgeschwenkt. In der Quer­ stellung des Fondsitzes 2' überdecken sich die Konturen des Fortsatzes 4c mit denen der Ausnehmungen 4d. Der sitzfeste Lagerbereich 4b kann daher von dem karosseriefesten Lager­ bereich 4a getrennt werden.

Die Entnahme des Fondsitzes 2' ist bei dieser Anordnung des Lagerelements 4 auch dadurch erleichtert, daß der Fondsitz 2' durch die Schwenkbewegung bereits zum Teil aus der Tür­ öffnung 1b herausragt. Die Lager- und Befestigungsbereiche können in ihrer Ausführung auch vertauscht sein. Die karos­ seriefesten Bereiche können beispielsweise als Haken, Schwert oder Fortsatz ausgebildet sein, während die damit korrespondierenden Bereiche sitzfest sind.

Wegen der Größe der Türöffnung 1b wird es in vielen Fällen vorteilhaft sein, der Karosserie 1" den Fondsitz 2" in ge­ faltetem Zustand zu entnehmen, wie dies für ein drittes Ausführungsbeispiel in den Fig. 3a und 3b schematisch dar­ gestellt ist. Die Rückenlehne 2a' des Fondsitzes 2" ist um eine erste horizontale Achse auf das Sitzteil 2b' vorklapp­ bar. Das Sitzteil 2b' ist zusammen mit der Rückenlehne 2a' um eine zur ersten Achse parallele zweite horizontale Achse in eine vertikale Position vorschwenkbar. Zur Befestigung im vorderen außenseitlichen Befestigungspunkt wird ein La­ gerelement 4 verwendet. Das vordere rechte Befestigungsele­ ment 6 weist wieder einen durch die Schwenkbewegung um die durch das Lagerelement 4 gebildete vertikale Achse von dem karosseriefesten Bereich 6a lösbaren sitzfesten Bereich 6b auf. Zum Lösen des Befestigungselements 6 wird der Fondsitz 2" im Uhrzeigersinn verschwenkt.

Der sitzfeste Bereich 6b und der sitzfeste Lagerbereich 4b sind über ein in den Zeichnungen nicht dargestelltes, die zweite horizontale Achse bildendes Scharnier mit dem Sitz­ teil 2b' verbunden. Zur Sicherung des Fondsitzes 2" in der Gebrauchsstellung müssen die hinteren Befestigungselemente mit der Karosserie fest verbindbar sein. Diese Befesti­ gungspunkte sind ebenfalls nicht dargestellt.

Die zum Fixieren des Kraftfahrzeugsitzes vorgeschlagenen Elemente können natürlich auch in Verbindung mit einer ei­ nen Drehteller aufweisenden Sitzstruktur verwendet werden, mit dem der Sitz während seines Gebrauchs um eine zentrale Achse verschwenkbar ist. Die Lager- und Befestigungselemen­ te werden in diesem Fall zwischen Karosserie und Träger­ platte des Drehtellers angeordnet.

Claims (10)

1. Kraftfahrzeugsitz mit Sitzpolster und Sitzstruktur, mit zum Fixieren in Gebrauchsstellung ausgebildeten Befesti­ gungselementen (6; 7), die miteinander zusammenwirkende karosseriefeste oder längsverstellschienenfeste Bereiche (6a; 7a) einerseits und sitzfeste Bereiche (6b; 7b) an­ dererseits aufweisen, der um eine exzentrische, vertika­ le Achse verschwenkbar gelagert und dessen Sitzpolster aus der Karosserie (1; 1'; 1") entnehmbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein die vertikale Achse bildendes Lagerelement (4) vorgesehen ist, das zwischen einem sitzfesten (4b) und einem karosseriefesten bzw. längsverstellschienenfesten Lagerbereich (4a) trennbar ist und das die Sitzstruktur mit der Karosserie (1; 1'; 1") oder einer karosseriefe­ sten Längsverstellschiene (1c) verbindet.

2. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagerelement (4) als Befestigungselement ausge­ bildet ist.

3. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Lagerbereich (4b) einen unrunden Fortsatz (4c) aufweist und der andere Lagerbereich (4a) eine komple­ mentär unrunde Ausnehmung (4d), wobei die Ausnehmung (4d) und der Fortsatz (4c) das Lagerelement (4) in vor­ gebenen Schwenklagen gegen ein Trennen sichern und in mindestens einer Schwenkstellung das Trennen zulassen.

4. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftfahrzeugsitz über das Lagerelement (4) und drei weitere Befestigungselemente (5; 6; 7) an der Ka­ rosserie (1; 1') oder Längsverstellschienen (1c; 1d) be­ festigt ist.

5. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sein Sitzteil (2b') und seine Rückenlehne (2a') je­ weils um eine horizontale Achse derart klappbar sind, daß im geklappten Zustand das Sitzteil (2b') und die Rückenlehne (2a') zumindest annähernd senkrecht angeord­ net sind und das Sitzteil (2b') im geklappten Zustand mittels des Lagerelements (4) um die vertikale Achse schwenkbar ist.

6. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkbeweglichkeit des Kraftfahrzeugsitzes in seiner Gebrauchsstellung aufhebbar ist.

7. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Befestigungselement (5) zur Aufhebung der Schwenkbeweglichkeit in der Gebrauchslage ausgebildet ist.

8. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Riegel (5c) am Sitzteil (2b) oder an der Karos­ serie (1; 1') vorgesehen ist, der zum Eingreifen in ei­ ne Ausnehmung (5b) im jeweils anderen Teil ausgebildet ist.

9. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprü­ che 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Befestigungselement (6; 7) als tan­ gential zum Schwenkkreis (6c; 7c) durch das Befesti­ gungselement (6; 7) verlaufender Haken ausgebildet ist, der zum Eingreifen in einen Bügel ausgebildet ist.

10. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprü­ che 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die vertikale Achse benachbart zu einer den Zugang zum Kraftfahrzeugsitz ermöglichenden Türöffnung (1b) am Sitzteil (2b; 2b') angeordnet ist.