DE10058356A1 - Brennstofföle mit verbesserter Schmierwirkung, enthaltend Umsetzungsprodukte aus Fettsäuren mit kurzkettigen öllöslichen Aminen - Google Patents
Brennstofföle mit verbesserter Schmierwirkung, enthaltend Umsetzungsprodukte aus Fettsäuren mit kurzkettigen öllöslichen AminenInfo
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Abstract
Gegenstand der Erfindung sind Brennstofföle, enthaltend neben einem Mitteldestillat mit bis zu 0,05 Gew.-% Schwefelgehalt Umsetzungsprodukte aus DOLLAR A A) Mono- oder Dicarbonsäuren mit 6 bis 50 Kohlenstoffatomen, und DOLLAR A B) primären. sekundären oder tertiären Aminen der Formel DOLLAR A NR·1·R·2·R·3· DOLLAR A worin R·1· für einen verzweigten Alkylrest mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen steht und R·2· und R·3· unabhängig voneinander für Wasserstoff, R·1· oder Alkyl mit 1-12 C-Atomen stehen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Umsetzungsprodukte von Fettsäuren mit
kurzkettigen öllöslichen Aminen mit guter Kältestabilität sowie deren Verwendung
zur Verbesserung der Schmierwirkung von Mitteldestillat-Brennstoffölen.
Mineralöle und Mineralöldestillate, die als Brennstofföle verwendet werden,
enthalten im allgemeinen 0,5 Gew.-% und mehr Schwefel, der bei der Verbrennung
die Bildung von Schwefeldioxid verursacht. Um die daraus resultierenden
Umweltbelastungen zu vermindern, wird der Schwefelgehalt von Brennstoffölen
immer weiter abgesenkt. Die Dieseltreibstoffe betreffende Norm EN 590 schreibt in
Deutschland zur Zeit einen maximalen Schwefelgehalt von 350 ppm vor. In
Skandinavien kommen bereits Brennstofföle mit weniger als 50 ppm und in
Ausnahmefällen mit weniger als 10 ppm Schwefel zur Anwendung. Diese
Brennstofföle werden in der Regel dadurch hergestellt, dass man die aus dem Erdöl
durch Destillation erhaltenen Fraktionen hydrierend raffiniert. Bei der
Entschwefelung werden aber auch andere Substanzen entfernt, die den
Brennstoffölen eine natürliche Schmierwirkung verleihen. Zu diesen Substanzen
zählen unter anderem polyaromatische und polare Verbindungen.
Es hat sich nun aber gezeigt, dass die reibungs- und verschleißmindernden
Eigenschaften von Brennstoffölen mit zunehmendem Entschwefelungsgrad
schlechter werden. Oftmals sind diese Eigenschaften so mangelhaft, dass an den
vom Kraftstoff geschmierten Materialien, wie z. B. den Verteiler-Einspritzpumpen von
Dieselmotoren schon nach kurzer Zeit mit Fraßerscheinungen gerechnet werden
muss. Der gemäß EN 590 seit dem Jahr 2000 festgesetzte Maximalwert für den
95%-Destillationspunkt von maximal 360°C und die mittlerweile in Skandinavien
vorgenommene weitere Absenkung des 95%-Destillationspunkts auf unter 350°C
und teilweise unter 330°C verschärft diese Problematik weiter.
Im Stand der Technik sind daher Ansätze beschrieben, die eine Lösung dieses
Problems darstellen sollen (sogenannte Lubricity-Additive).
WO-A-99/36489 offenbart die Verwendung von Mischungen monomerer und
polymerer Fettsäuren zur Verbesserung der Schmierwirkung von schwefelarmen
Mitteldestillaten.
EP-A-0 798 364 offenbart Salze und Amide aus Mono- bis Tetracarbonsäuren mit 2
bis 50 C-Atomen und aliphatischen Mono-/Polyaminen mit 2 bis 50 C-Atomen und 1
bis 10 N-Atomen als Lubricity-Additive für schwefelarmen Dieselkraftstoff.
Bevorzugte Amine haben 8-20 C-Atome, wie z. B. Cocosfettamin, Talgfettamin und
Oleylamin.
WO-A-95/33805 offenbart die Verwendung von Kaltfließverbesserern zur
Verbesserung der Schmierwirkung von schwefelarmen Mitteldestillaten. Als
geeignete Substanzen werden auch polare stickstoffhaltige Verbindungen genannt,
die eine Gruppe NR13 enthalten, wobei R13 einen Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis
40 C-Atomen darstellt, und in Form eines Kations vorliegen kann.
WO-A-96/18706 offenbart in Analogie zu WO-A-95/33805 die Verwendung der dort
genannten stickstoffhaltigen Verbindungen in Kombination mit Lubricity-Additiven.
WO-A-96/23855 offenbart in Analogie zu WO-A-95/33805 die Verwendung der dort
genannten stickstoffhaltigen Verbindungen in Kombination mit Detergent-Additiven.
EP-A-0 926 221 offenbart Salze von C6-C20-Alkylphenolen mit primären bzw.
sekundären aliphatischen C5-C50-Monoaminen zur Verbesserung der
Schmierwirkung von schwefelarmem Dieselkraftstoff.
WO-A-00/15739 offenbart schwefelarmen Dieselkraftstoff mit verbesserter
Schmierwirkung, enthaltend mindestens eine Dicarbonsäure, mindestens ein Amin
mit geradkettigem Kohlenwasserstoffrest, und gegebenenfalls eine
Monocarbonsäure. Dabei kann es sich um physikalische Mischungen wie auch um
Salze, Amide und/oder Imide, handeln. Die additivierten Öle zeigen verbesserte
Schmierfähigkeit, Lagerstabilität und Korrosionsschutz.
Die nach dem Stand der Technik verwendeten Fettsäuren,
Fettsäureammoniumsalze und Fettsäureamide haben den Nachteil, dass sie bei der
Lagerung bei niedrigen Temperaturen, d. h. oftmals bei Raumtemperatur, meistens
bei Temperaturen von 0°C spätestens bei -5°C erstarren, bzw. dass sich kristalline
Anteile abscheiden und Probleme beim Handling bereiten. Dieses Problem ist auch
durch Verdünnen mit organischen Lösemitteln nur teilweise zu lösen, da auch aus
diesen Lösungen Anteile auskristallisieren bzw. die Lösung geliert und erstarrt. Sie
müssen für den Einsatz als Lubricity-Additive also stark verdünnt werden oder in
beheizten Lagerbehältern vorgehalten und über beheizte Leitungen dosiert werden.
Die vorliegender Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bestand darin, Lubricity-
Additive aufzufinden, die die Schmierwirkung von Mitteldestillaten verbessern, aber
selbst in der Kälte homogen, klar und insbesondere fließfähig bleiben, und die
Kaltfließeigenschaften der Mitteldestillate nicht nachteilig beeinflussen.
Es wurde gefunden, dass Umsetzungsprodukte von Fettsäuren mit verzweigten,
kurzkettigen, öllöslichen Aminen auch bei deutlich niedrigeren Temperaturen,
teilweise bis unter -20°C, in besonderen Fällen bis unter -50°C über längere Zeit
fließfähig und klar bleiben und zudem die Schmierwirkung von Mitteldestillaten
effizienter verbessern als reine Fettsäuren des Standes der Technik.
Gegenstand der Erfindung sind somit Brennstofföle, enthaltend neben einem
Mitteldestillat mit bis zu 0,05 Gew.-% Schwefelgehalt Umsetzungsprodukte aus
- A) Mono- oder Dicarbonsäuren mit 6 bis 50 Kohlenstoffatomen, und
- B) primären, sekundären oder tertiären Aminen der Formel
NR1R2R3
worin R1 für einen verzweigten Alkylrest mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen steht und R2 und R3 unabhängig voneinander für Wasserstoff, R1 oder Alkyl mit 1-12 C-Atomen stehen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der genannten
Umsetzungsprodukte zur Verbesserung der Schmiereigenschaften schwefelarmer
Mitteldestillate.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind Additive zur Verbesserung der
Schmierfähigkeit von Mitteldestillaten mit bis zu 0,05 Gew.-% Schwefelgehalt,
enthaltend Umsetzungsprodukte aus
- A) Mono- oder Dicarbonsäuren mit 6 bis 50 Kohlenstoffatomen, und
- B) primären, sekundären oder tertiären Aminen der Formel
NR1R2R3
worin R1 für einen verzweigten Alkylrest mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen steht und R2 und R3 unabhängig voneinander für Wasserstoff, R1 oder Alkyl mit 1 bis 12 C-Atomen stehen.
Bevorzugte Fettsäuren (Bestandteil A) sind solche mit 8 bis 40 C-Atomen,
insbesondere 12 bis 22 C-Atomen. Sie können eine oder mehrere Doppelbindungen
enthalten und natürlicher oder synthetischer Herkunft sein. Bevorzugt umfasst
Bestandteil A Fettsäuren, die mindestens eine Doppelbindung enthalten bzw.
Fettsäuremischungen, in denen mindestens 50 Gew.-%, insbesondere mindestens
75%, speziell mindestens 90% der Bestandteile eine oder mehrere
Doppelbindungen enthalten. Bei mehrfach ungesättigten Carbonsäuren können
deren Doppelbindungen isoliert oder auch konjugiert sein. Der Anteil der gesättigten
Fettsäuren liegt bevorzugt unter 20%, insbesondere unter 10%, speziell unter 5%.
Die Alkylreste der Fettsäuren bestehen im wesentlichen aus Kohlenstoff und
Wasserstoff. Sie können jedoch weitere Substituenten wie z. B. Hydroxy-, Halogen-,
Amino- oder Nitrogruppen tragen, sofern diese den vorwiegenden
Kohlenwasserstoffcharakter nicht beeinträchtigen. Geeignete Fettsäuren sind
beispielsweise Laurin-, Tridecan-, Myristin-, Pentadecan-, Palmitin-, Margarin-,
Stearin-, Isostearin-, Arachin- und Behensäure, Öl- und Erucasäure, Palmitolein-,
Myristolein-, Linolsäure, Linolen-, Elaeosterin- und Arachidonsäure, Ricinolsäure
sowie aus natürlichen Fetten und Ölen gewonnene Fettsäuremischungen, wie z. B.
Cocosöl-, Erdnussöl-, Fisch-, Leinöl-, Palmöl-, Rapsöl-, Ricinen-, Ricinusöl-, Rüböl-,
Sojaöl-, Sonnenblumenöl- und Tallölfettsäure. Bevorzugte Fettsäure(mischungen)
haben Jodzahlen von mindestens 40 gJ/100 g, bevorzugt mindestens 80 gJ/100 g,
insbesondere mindestens 125 gJ/100 g.
Geeignet sind ebenfalls Dicarbonsäuren, wie Dimerfettsäuren und Alkyl- sowie
Alkenylbernsteinsäuren mit C8-C50-Alk(en)ylresten, bevorzugt mit C8-C40-,
insbesondere mit C12-C22-Alkylresten. Die Alkylreste können linear wie auch
verzweigt (oligomerisierte Alkene wie Oligopropylen, Polyisobutylen) sein.
Die Fettsäuren können weiterhin 1-40%, speziell 1-25% Harzsäuren enthalten.
Geeignete Amine (Bestandteil B) sind primäre, sekundäre und tertiäre Amine, die
mindestens einen verzweigten C3-C18-Alkylrest, bevorzugt C4-C12-Alkylrest,
insbesondere C4-C8-Alkylrest tragen. Unter Verzweigung wird hier sowohl eine
C-Kettenverzweigung (z. B. Isoalkylreste und tert.-Alkylreste) als auch die Bindung
der Aminogruppe an ein sekundäres oder tertiäres C-Atom verstanden. In einer
bevorzugten Ausführungsform handelt es sich um sekundäre und tertiäre Amine, die
mindestens zwei verzweigte C3-C16-Alkylreste, bevorzugt C4-C12-Alkylreste,
insbesondere C4-C8-Alkylreste tragen. Vorzugsweise enthalten die Amine
mindestens 4, insbesondere mindestens 8, speziell mindestens 10
Kohlenstoffatome. Die Verzweigung des Alkylrests ist bevorzugt ein tertiäres
C-Atom. Die Verzweigung enthält in einer bevorzugten Ausführungsform die
Bindung zum Stickstoff. Bevorzugte verzweigte Alkylreste sind der Isopropyl-,
iso-Butyl-, tert.-Butyl-, 3-Methyl-butyl-, Amyl-, 2-Ethylhexylrest, sowie die
verschiedenen Isomere des iso-Nonylrests. Gleichfalls geeignet sind nicht
endständig substituierte Alkylreste wie z. B. 2-Aminobutan, 2-Aminopentan,
3-Aminopentan, 2-Aminohexan und 3-Aminohexan.
In einer weiteren Ausführungsform stehen R2 und R3 bevorzugt für Wasserstoff oder
niederes Alkyl mit 14 C-Atomen wie Methyl, Ethyl, Propyl und Butyl.
Geeignete Amine sind z. B. Isopropylamin, Isobutylamin, 2-Aminobutan, 3-Methylbutylamin,
2-Amylamin, 3-Amylamin, tert.-Amylamin, 2-Ethylhexylamin,
Isononylamin, Di-sec.-butylamin, Di-2-Amylamin, Di-3-Amylamin, Di-tert-Amylamin,
Di(2-ethylhexyl)amin, Di-isononylamin sowie Mischungen mehrerer Amine.
Die Umsetzung von Carbonsäure und Amin erfolgt vorzugsweise durch Mischen
beider Komponenten bei niedrigen Temperaturen zum Ammoniumsalz. Durch
Erhitzen können die Umsetzungsprodukte, sofern die eingesetzten Amine höchstens
zwei Alkylreste tragen, unter Abspaltung von Wasser in Amide bzw., sofern die
Amine nur einen Alkylrest tragen, in Imide überführt werden.
Für die Herstellung der erfindungsgemäßen Umsetzungsprodukte werden bevorzugt
zwischen 0,1 und 1,2, bevorzugt zwischen 0,2 und 1,0 Mol, insbesondere zwischen
0,9 und 1,0 mol Amin pro mol Säuregruppe eingesetzt. Besonders bevorzugt sind
die Fettsäuresalze. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform handelt es sich
um teilneutralisierte bzw. teilamidierte Fettsäuren, d. h. Mischungen aus Fettsäuren
und deren Salzen und/oder Amiden. Höhere als equimolare Aminmengen können
eingesetzt werden, bringen aber keine Vorteile.
Die erfindungsgemäßen Umsetzungsprodukte werden Ölen in Mengen von 0,001
bis 0,5 Gew.-%, bevorzugt 0,001 bis 0,1 Gew.-% zugesetzt. Dabei können sie als
solche oder auch gelöst in Lösemitteln, wie z. B. aliphatischen und/oder
aromatischen Kohlenwasserstoffen oder Kohlenwasserstoffgemischen wie z. B.
Toluol, Xylol, Ethylbenzol, Decan, Pentadecan, Benzinfraktionen, Kerosin oder
kommerziellen Lösemittelgemischen wie Solvent Naphtha, ®Shellsol AB, ®Solvesso
150, ®Solvesso 200, ®Exxsol-, ®Isopar- und ®Shellsol D-Typen eingesetzt werden.
Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen Additive 1-80%, speziell 10-70%,
insbesondere 25-60% Lösemittel. Die Additive, die auch bei niedrigen
Temperaturen von beispielsweise -40°C und darunter problemlos eingesetzt
werden können, verbessern die Schmierfähigkeit der additivierten Öle sowie deren
Korrosionsschutzeigenschaften.
Zur Herstellung von Additivpaketen für spezielle Problemlösungen können die
erfindungsgemäßen Umsetzungsprodukte auch zusammen mit einem oder
mehreren öllöslichen Co-Additiven eingesetzt werden, die bereits für sich allein die
Kaltfließeigenschaften und/oder Schmierwirkung von Rohölen, Schmierölen oder
Brennölen verbessern. Beispiele solcher Co-Additive sind Vinylacetat enthaltende
Copolymerisate oder Terpolymerisate des Ethylens, polare Verbindungen, die eine
Paraffindispergierung bewirken (Paraffindispergatoren), Kammpolymere,
Alkylphenol-Aldehydharze sowie öllösliche Amphiphile.
So haben sich Mischungen der erfindungsgemäßen Umsetzungsprodukte mit
Copolymerisaten hervorragend bewährt, die 10 bis 40 Gew.-% Vinylacetat und 60
bis 90 Gew.-% Ethylen enthalten. Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
setzt man die erfindungsgemäßen Umsetzungsprodukte in Mischung mit
Ethylen/Vinylacetat/Neononansäurevinylester-Terpolymerisaten oder Ethylen-
Vinylacetat/Neodecansäurevinylester-Terpolymerisaten zur Verbesserung der
Fließfähigkeit von Mineralölen oder Mineralöldestillaten ein. Die Terpolymerisate der
Neononansäurevinylester bzw. der Neodecansäurevinylester enthalten außer
Ethylen 10 bis 35 Gew.-% Vinylacetat und 1 bis 25 Gew.-% der jeweiligen
Neoverbindung. Weitere bevorzugte Copolymere enthalten neben Ethylen und 10
bis 35 Gew.-% Vinylestern noch 0,5 bis 20 Gew.-% Olefin wie Diisobutylen, 4-
Methylpenten oder Norbornen. Das Mischungsverhältnis der erfindungsgemäßen
Umsetzungsprodukte mit den vorstehend beschriebenen Ethylen/Vinylacetat-
Copolymerisaten bzw. den Terpolymerisaten aus Ethylen, Vinylacetat und den
Vinylestern der Neononan- bzw. der Neodecansäure beträgt (in Gewichtsteilen) 20 : 1
bis 1 : 20, vorzugsweise 10 : 1 bis 1 : 10.
Zur Verwendung als Fließverbesserer und/oder Lubricity-Additiv können die
erfindungsgemäßen Umsetzungsprodukte ferner zusammen mit
Paraffindispergatoren eingesetzt werden. Paraffindispergatoren reduzieren die
Größe der Paraffinkristalle und bewirken, dass die Paraffinpartikel sich nicht
absetzen, sondern kolloidal mit deutlich reduziertem Sedimentationsbestreben,
dispergiert bleiben. Weiterhin verstärken sie die Schmierwirkung der
erfindungsgemäßen Additive. Als Paraffindispergatoren haben sich öllösliche polare
Verbindungen mit ionischen oder polaren Gruppen, z. B. Aminsalze und/oder Amide
bewährt, die durch Reaktion aliphatischer oder aromatischer Amine, vorzugsweise
langkettiger aliphatischer Amine, mit aliphatischen oder aromatischen Mono-, Di-,
Tri- oder Tetracarbonsäuren oder deren Anhydriden erhalten werden (vgl.
US 4 211 534). Andere Paraffindispergatoren sind Copolymere des
Maleinsäureanhydrids und α,β-ungesättigter Verbindungen, die gegebenenfalls mit
primären Monoalkylaminen und/oder aliphatischen Alkoholen umgesetzt werden
können (vgl. EP 0 154 177), die Umsetzungsprodukte von Alkenylspirobislactonen
mit Aminen (vgl. EP 0 413 279 B1) und nach EP 0 606 055 A2 Umsetzungsprodukte
von Terpolymeren auf Basis α,β-ungesättigter Dicarbonsäureanhydride,
α,β-ungesättigter Verbindungen und Polyoxyalkylenether niederer ungesättigter
Alkohole. Auch Alkylphenol-Aldehydharze sind als Paraffindispergatoren geeignet.
So können die erfindungsgemäßen Umsetzungsprodukte zusammen mit
Alkylphenol-Formaldehydharzen eingesetzt werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei diesen Alkylphenol-
Formaldehydharzen um solche der Formel
worin R6 für C4-C50-Alkyl oder -Alkenyl, R7 für Ethoxy- und/oder Propoxy,
n für eine Zahl von 5 bis 100 und p für eine Zahl von 0 bis 50 steht.
Schließlich werden in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung die
erfindungsgemäßen Umsetzungsprodukte zusammen mit Kammpolymeren
verwendet. Hierunter versteht man Polymere, bei denen Kohlenwasserstoffreste mit
mindestens 8, insbesondere mindestens 10 Kohlenstoffatomen an einem
Polymerrückgrat gebunden sind. Vorzugsweise handelt es sich um Homopolymere,
deren Alkylseitenketten mindestens 8 und insbesondere mindestens 10
Kohlenstoffatome enthalten. Bei Copolymeren weisen mindestens 20%, bevorzugt
mindestens 30% der Monomeren Seitenketten auf (vgl. Comb-like Polymers-
Structure and Properties; N. A. Platé and V. P. Shibaev, J. Polym. Sci.
Macromolecular Revs. 1974, 8, 117 ff). Beispiele für geeignete Kammpolymere sind
z. B. Fumarat/Vinylacetat-Copolymere (vgl. EP 0 153 176 A1), Copolymere aus
einem C6-C24-α-Olefin und einem N-C6-C22-Alkylmaleinsäureimid (vgl.
EP 0 320 766), ferner veresterte Olefin/Maleinsäureanhydrid-Copolymere,
Polymere und Copolymere von α-Olefinen und veresterte Copolymere von Styrol
und Maleinsäureanhydrid.
Kammpolymere können beispielsweise durch die Formel
beschrieben werden. Darin bedeuten
A R', COOR', OCOR', R"-COOR' oder OR';
D H, CH3, A oder R;
E H oder A;
G H, R", R"-COOR', einen Arylrest oder einen heterocyclischen Rest;
M H, COOR", OCOR", OR" oder COOH;
N H, R", COOR", OCOR, COOH oder einen Arylrest;
R' eine Kohlenwasserstoffkette mit 8-150 Kohlenstoffatomen;
R" eine Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen;
m eine Zahl zwischen 0,4 und 1,0; und
n eine Zahl zwischen 0 und 0,6.
A R', COOR', OCOR', R"-COOR' oder OR';
D H, CH3, A oder R;
E H oder A;
G H, R", R"-COOR', einen Arylrest oder einen heterocyclischen Rest;
M H, COOR", OCOR", OR" oder COOH;
N H, R", COOR", OCOR, COOH oder einen Arylrest;
R' eine Kohlenwasserstoffkette mit 8-150 Kohlenstoffatomen;
R" eine Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen;
m eine Zahl zwischen 0,4 und 1,0; und
n eine Zahl zwischen 0 und 0,6.
Das Mischungsverhältnis (in Gewichtsteilen) der erfindungsgemäßen
Umsetzungsprodukte mit Paraffindispergatoren, Harzen bzw. Kammpolymeren
beträgt jeweils 1 : 10 bis 20 : 1, vorzugsweise 1 : 1 bis 10 : 1.
Die erfindungsgemäßen Umsetzungsprodukte sind geeignet, die
Schmiereigenschaften von tierischen, pflanzlichen, mineralischen oder
synthetischen Brennstoffölen mit nur geringen Dosierraten zu verbessern. Darüber
hinaus verbessern sie gleichzeitig die Korrosionsschutzeigenschaften der
additivierten Öle. Dabei werden die Emulgiereigenschaften der additivierten Öle
weniger beeinträchtigt als es mit den Schmieradditiven des Standes der Technik der
Fall ist. Die erfindungsgemäßen Umsetzungsprodukte sind für die Verwendung in
Mitteldestillaten besonders gut geeignet. Als Mitteldestillate bezeichnet man
insbesondere solche Mineralöle, die durch Destillation von Rohöl gewonnen werden
und im Bereich von 120 bis 450°C sieden, beispielsweise Kerosin, Jet-Fuel, Diesel
und Heizöl. Die Öle können auch Alkohole wie Methanol und/oder Ethanol enthalten
oder aus diesen bestehen. Vorzugsweise werden die erfindungsgemäßen
Umsetzungsprodukte in solchen Mitteldestillaten verwendet, die 0,05 Gew.-%
Schwefel und weniger, besonders bevorzugt weniger als 350 ppm Schwefel,
insbesondere weniger als 200 ppm Schwefel und in speziellen Fällen weniger als
50 ppm Schwefel enthalten. Es handelt sich dabei im allgemeinen um solche
Mitteldestillate, die einer hydrierenden Raffination unterworfen wurden, und die
daher nur geringe Anteile an polyaromatischen und polaren Verbindungen
enthalten, die ihnen eine natürliche Schmierwirkung verleihen. Die
erfindungsgemäßen Umsetzungsprodukte werden weiterhin vorzugsweise in
solchen Mitteldestillaten verwendet, die 95%-Destillationspunkte unter 370°C,
insbesondere 350°C und in Spezialfällen unter 330°C aufweisen. Sie können auch
als Komponenten in Schmierölen eingesetzt werden.
Die Umsetzungsprodukte können allein oder auch zusammen mit anderen Additiven
verwendet werden, z. B. mit anderen Stockpunkterniedrigern oder
Entwachsungshilfsmitteln, mit Korrosionsinhibitoren, Antioxidantien,
Schlamminhibitoren, Dehazern und Zusätzen zur Erniedrigung des Cloud-Points.
Die verbesserte Kältestabilität und die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen
Umsetzungsprodukte als Lubricity-Additive wird durch die nachfolgenden Beispiele
näher erläutert.
Die Bestimmung des Eigenstockpunkts (Pour Point) erfolgt gemäß ISO 3016
Lagerstabilität der Additive.
Die Additive wurden über drei Tage bei -25°C gelagert und anschließend visuell
beurteilt. Das Ausbleiben von Trübungen und Ausscheidungen zeigt die
verbesserten Kälteeigenschaften der erfindungsgemäßen Additive.
Die Schmierwirkung der Additive wurde mittels eines HFRR-Geräts der Firma PCS
Instruments an additivierten Ölen bei 60°C durchgeführt. Der High Frequency
Reciprocating Rig Test (HFRR) ist beschrieben in D. Wei, H. Spikes, Wear, Vol.
111, No. 2, p. 217, 1986. Die Ergebnisse sind als Reibungskoeffizient und Wear
Scar (WS 1.4) angegeben. Ein niedriger Reibungskoeffizient und ein niedriger Wear
Scar zeigen eine gute Schmierwirkung.
Als Testöl wurde ein skandinavischer Winterdiesel mit folgender Charakteristik
eingesetzt:
Die Bestimmung der Siedekenndaten erfolgt gemäß ASTM D-86 und die
Bestimmung des Cloud Points gemäß ISO 3015.
Claims (11)
1. Brennstofföle, enthaltend neben einem Mitteldestillat mit bis zu 0,05 Gew.-%
Schwefelgehalt Umsetzungsprodukte aus
- A) Mono- oder Dicarbonsäuren mit 6 bis 50 Kohlenstoffatomen, und
- B) primären, sekundären oder tertiären Aminen der Formel
NR1R2R3
worin R1 für einen verzweigten Alkylrest mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen steht und R2 und R3 unabhängig voneinander für Wasserstoff, R1 oder Alkyl mit 1-12 C-Atomen stehen.
2. Brennstofföle nach Anspruch 1, worin Bestandteil A eine Mono- oder
Dicarbonsäure mit 12 bis 22 C-Atomen ist.
3. Brennstofföle nach Anspruch 1 und/oder 2, worin Bestandteil A solche
Carbonsäuren umfasst, die eine oder mehrere Doppelbindungen aufweisen.
4. Brennstofföle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, worin R1 für
einen verzweigten C4-C12-Alkylrest steht.
5. Brennstofföle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, worin R2
und/oder R3 für verzweigte C4-C12-Alkylreste stehen.
6. Brennstofföle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, worin R2
und/oder R3 für Wasserstoff, Methyl, Ethyl, Propyl oder Butyl stehen.
7. Brennstofföle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, worin die
Verzweigung des Alkylrests ein tertiäres C-Atom ist.
8. Brennstofföle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, worin die
Verzweigung des Alkylrests die Bindung zum Stickstoff enthält.
9. Brennstofföle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, worin als
Aminelsopropylamin, Isobutylamin, 2-Aminobutan, 3-Methyl-butylamin, 2-Amylamin,
3-Amylamin, tert.-Amylamin, 2-Ethylhexylamin, Isononylamin, Di-sec.-butylamin,
Di-2-Amylamin, Di-3-Amylamin, Di-tert-Amylamin, Di(2-ethylhexyl)amin,
Di-isononylamin sowie Mischungen daraus verwendet werden.
10. Verwendung eines Umsetzungsprodukts aus
- A) Mono- oder Dicarbonsäuren mit 6 bis 50 Kohlenstoffatomen, und
- B) primären, sekundären oder tertiären Aminen der Formel
NR1R2R3
worin R1 für einen verzweigten Alkylrest mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen steht und R2 und R3 unabhängig voneinander für Wasserstoff, R1 oder Alkyl mit 1-12 C-Atomen stehen zur Verbesserung der Schmierwirkung von Mitteldestillaten mit bis zu 0,05 Gew.-% Schwefelgehalt.
11. Additive zur Verbesserung der Schmierfähigkeit von Mitteldestillaten mit bis
zu 0,05 Gew.-% Schwefelgehalt, enthaltend Umsetzungsprodukte aus
- A) Mono- oder Dicarbonsäuren mit 6 bis 50 Kohlenstoffatomen, und
- B) primären, sekundären oder tertiären Aminen der Formel
NR1R2R3
worin R1 für einen verzweigten Alkylrest mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen steht und R2 und R3 unabhängig voneinander für Wasserstoff, R1 oder Alkyl mit 1-12 C-Atomen stehen.
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