DE10057795A1 - Verfahren zur Abdunklung von Fahrzeugverglasungen - Google Patents
Verfahren zur Abdunklung von FahrzeugverglasungenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abdunklung von Fahrzeugverglasungen bei Kraftfahrzeugen. Die Abdunklung eines Flächenbereichs einer Scheibenfläche ist lokal veränderbar, es erfolgt eine automatische Veränderung der Abdunklung der Fahrzeugverglasungen entsprechend einer vorgebbaren Abdunklungsstrategie. Die Abdunklung geschieht abhängig von der Richtung, in der sich die störende Lichtquelle befindet. Erfindungsgemäß wird eine Sitzbelegung und die Sitzeinstellungen eines elektrisch verstellbaren Sitzes erfasst. Die Abdunklung der Fahrzeugverglasungen erfolgt abhängig von der Sitzbelegung und den Sitzeinstellungen. Alternativ oder ergänzend wird mittels eines Navigationssystems die Richtung ermittelt aus der die Sonneneinstrahlung erfolgt, und die Abdunklung der Fahrzeugverglasung erfolgt in der Weise, dass die Blendwirkung, welche durch die Sonneneinstrahlung entsteht, für die Fahrzeuginsassen verringert wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abdunklung von
Fahrzeugverglasungen bei Kraftfahrzeugen gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Um die Lichtdurchlässigkeit transparenter Scheiben zu
verringern ist es üblich diese zu tönen. Insbesondere sind
Scheiben bekannt, deren Tönung sich der Umgebungshelligkeit
selbsttätig angepasst. Weiterhin sind technische Verfahren zur
Veränderung der Lichtdurchlässigkeit einer Scheibe oder zur
Veränderung der Lichtdurchlässigkeit eines Teilbereichs einer
Scheibe bekannt, bei denen diese Veränderung elektrisch
gesteuert wird.
In der DE 198 14 094 A1 wird eine Vorrichtung und ein Verfahren
angegeben, welche zur Abdunklung einer transparenten Scheibe,
insbesondere in Verkehrsmitteln, als Schutz gegen störende
Lichtquellen, gegen unerwünschte Durchsicht und gegen Wärme
einstrahlung dienen. Eine beschriebene Scheibe weist matrix
artig angeordnete Abdunklungselemente auf, welche einzeln
selektiv angesteuert werden können, um beispielsweise den
Lichteinfall auf einen Insassen, ausgehend von einer störenden
Lichtquelle, zu verringern, ohne den Sichtbereich für den
Insassen unnötig einzuschränken. Die selektive Abdunklung einer
Scheibe wird derart angesteuert, dass eine Blendwirkung von
äußeren Lichtquellen für die Insassen eines Fahrzeugs
verhindert wird. Um die Klimatisierung des Innenraums zu
untertützen werden die Scheiben entsprechend der Richtung und
der Stärke einer Wärmeeinstrahlung von außen in das Fahrzeug
innere abgedunkelt. Eine störende Lichtquelle wird mittels
einer optischen Aufnahmeeinrichtung in Bezug auf Größe,
Richtung und Intensität erfasst. Eine im Fahrzeug sich
befindende Person oder die Augenposition einer blendgefährdeten
Person werden ebenfalls mittels optischer Sensoren erfasst.
Alternativ zur Erfassung der Augenposition des Fahrers mittels
optischen Sensoren ist angegeben, die Augenposition zu
ermitteln, indem die Signale von Drehwinkelsensoren ausgewertet
werden, welche die Einstellungen der Rückspiegel erfassen.
Mittels einer Recheneinrichtung wird der Bereich der Scheibe
ermittelt, welcher abzudunkeln ist, um die Insassen vor der
unerwünschten Blendwirkung oder der unerwünschten Wärme
einstrahlung zu schützen. Die Scheibe wird in den ermittelten
Bereichen automatisch abgedunkelt, ohne das es einer Handlung
des Insassen bedarf. Die individuell gewünschte Abdunklung kann
vom Insassen vor der Fahrt eingestellt und während der Fahrt
angepasst werden.
Es ist Aufgabe der Erfindung die automatische Abdunklung von
Fahrzeugverglasungen zu verbessern. Diese Aufgabe wird
erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche
gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren erweitert die bekannten
Verfahren zur Abdunklung von Fahrzeugverglasungen bei Kraft
fahrzeugen dadurch, dass eine Sitzbelegungserkennung im Fahr
zeug vorgesehen ist, die Sitzeinstellungen eines elektrisch
verstellbaren Sitzes erfasst werden, und die Abdunklung der
Fahrzeugverglasungen abhängig von der Sitzbelegung und den
Sitzeinstellungen erfolgt. Die Signale der Sitzbelegungs
erkennung und der elektrischen Sitzeinstellung werden einem
Steuergerät bereitgestellt, welches die Abdunklung der Fahr
zeugverglasung steuert. Hierfür können eine Reihe weiterer
Parameter hinzugezogen werden, wie beispielsweise Signale von
Umgebungslicht- und Streulichtsensoren, Signale von Blendlicht
sensoren, Wunscheinstellungen der Insassen oder des Fahrers
bezüglich Licht- und Blendschutz und Einstellungen der Klima
anlage. Durch die Sitzbelegungserkennung und die Sitz
einstellung wird auf die Position der Insassen, insbesondere
auf deren Kopfposition geschlossen, um die Abdunklung der Fahr
zeugverglasung daran anzupassen. Ist im Fahrzeug eine
individuelle Erkennung der Insassen möglich, beispielsweise
durch die vorgenommene Sitzeinstellung oder eine Kombination
der Sitzeinstellung mit weiteren Daten, so kann die Abdunklung
automatisch für jeden Insassen individuell erfolgen. Da in
modernen höherwertigen Fahrzeugen eine Sitzbelegungserkennung
und eine elektrische Sitzverstellung als Ausstattungsmerkmale
verfügbar sind, kann das Verfahren einfach und kostengünstig
durchgeführt werden.
In einer weiteren Lösung der Aufgabenstellung wird mittels
eines Navigationssystems, bestehend aus mindestens einem GPS-
Empfänger und einer digitalen Landkarte, die Richtung
ermittelt, aus der die momentane Sonneneinstrahlung erfolgt.
Hierfür wird die Uhrzeit, das Datum und die geographische Länge
und Breite der aktuellen Position des Fahrzeugs herangezogen.
Aus diesen Informationen wird der Sonnenstand relativ zum
Fahrzeug ermittelt. um die Ausrichtung des Fahrzeugs relativ zu
einer vorgebbaren Himmelsrichtung zu erfassen, kann das GPS-
Signal ausgewertet werden. Alternativ kann zur Erfassung der
Ausrichtung des Fahrzeugs auch das Signal eines Kompaß
hinzugezogen werden oder es wird in einer alternativen
Ausführungsform aus der Historie der Fahrt die Fahrtrichtung
und mittels einer digitalen Landkarte der Straßenverlauf
ermittelt, wobei aus Straßenverlauf, Fahrtrichtung und Position
auf die Ausrichtung des Fahrzeugs geschlossen wird. Vorteilhaft
bei dieser Abwandlung und Ausgestaltung des Verfahrens ist,
dass die Abdunklung der Fahrzeugverglasung zur Verminderung der
Blendung der Fahrzeuginsassen durch Sonneneinstrahlung keine
Vorrichtung zur Erfassung der Richtung einer Lichtquelle
benötigt.
In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens
wird zusätzlich die Neigung des Fahrzeugs gegen das Schwerefeld
der Erde erfasst. Dies geschieht mittels Neigungssensoren,
welche beispielsweise zur Auslösung von Überrollbügeln oder zur
Korrektur einer Messung von Flüssigkeitsständen in Kraftfahr
zeugen verwendet werden. Die erfasste Neigung des Fahrzeugs
wird zur Ermittlung der relativen Richtung der Sonnenein
strahlung hinzugezogen, so dass die Abdunklung der Fahrzeug
verglasung verbessert wird.
Eine Beeinträchtigung der Insassen von Kraftfahrzeugen kann bei
einer automatischen Abdunklung von Fahrzeugverglasungen dadurch
entstehen, dass sich die Lichtverhältnisse schnell ändern. Wird
die Abdunklung in Anhängigkeit des tatsächlichen Lichteinfalls
geregelt, so kann dies zu einer kurzen Blendung des Insassen
führen, wobei eine weniger als eine Sekunde andauernde Blend
wirkung zu einer viele Sekunden andauernden Reduktion der
optischen Wahrnehmungsfähigkeit führen kann. Um dieses Problem
zu lösen, wird in einer vorteilhaften Weiterentwicklung des
Verfahrens aus den ermittelten Daten vorausschauend berechnet,
wie sich der Lichteinfall in den Innenraum des Fahrzeugs
während der Fahrt voraussichtlich verändern wird. Hierzu werden
zu den Daten des Navigationsmoduls zusätzliche Daten, wie
beispielsweise Fahrzeuggeschwindigkeit, Blinkgeber, Lenkwinkel,
Brems- und Gaspedalbetätigung, Bremsdruck und Raddrehzahlen
verwendet. Die Abdunklung von Fahrzeugverglasungen erfolgt in
der Weise, dass die Bereiche der Fahrzeugverglasung, durch die
aufgrund der vorausschauenden Berechnung ein unerwünschter
Lichteinfall erwartet wird, um eine vorgebbare Zeitspanne im
voraus abgedunkelt werden. Die Abdunklung kann hierdurch
langsam vorgenommen werden, was angenehm auf die Insassen
wirkt, und es wird eine Blendung vorbeugend verhindert, so dass
die Beeinträchtigung der Insassen, insbesondere des Fahrers
verringert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere zur Abdunklung
der Fahrzeugverglasung mittels elektrisch abdunkelbarer
Scheiben, beispielsweise elektrochromer Scheiben oder mittels
LCD-Elementen in den Scheiben geeignet, kann aber in ver
mindertem Umfang auch mit elektrisch verstellbaren mechanischen
Beschattungselementen, wie einer elektromotorisch angetriebenen
Sonnenblende durchgeführt werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Abdunklung von Fahrzeugverglasungen bei Kraft
fahrzeugen, wobei
die Abdunklung eines Flächenbereichs einer Scheibenfläche lokal veränderbar ist,
eine automatische Veränderung der Abdunklung von Fahrzeug verglasungen entsprechend einer vorgebbaren Abdunklungs strategie erfolgt,
die Abdunklung abhängig von der Richtung erfolgt, in der sich die Lichtquelle befindet,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Sitzbelegung sensorisch erfasst wird,
die Sitzeinstellungen eines elektrisch verstellbaren Sitzes erfasst werden, und
die Abdunklung der Fahrzeugverglasungen abhängig von der Sitzbelegung und den Sitzeinstellungen erfolgt.
die Abdunklung eines Flächenbereichs einer Scheibenfläche lokal veränderbar ist,
eine automatische Veränderung der Abdunklung von Fahrzeug verglasungen entsprechend einer vorgebbaren Abdunklungs strategie erfolgt,
die Abdunklung abhängig von der Richtung erfolgt, in der sich die Lichtquelle befindet,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Sitzbelegung sensorisch erfasst wird,
die Sitzeinstellungen eines elektrisch verstellbaren Sitzes erfasst werden, und
die Abdunklung der Fahrzeugverglasungen abhängig von der Sitzbelegung und den Sitzeinstellungen erfolgt.
2. Verfahren, insbesondere nach Anspruch 1, zur Abdunklung von
Fahrzeugverglasungen bei Kraftfahrzeugen, wobei
die Abdunklung eines Flächenbereichs einer Scheibenfläche lokal veränderbar ist,
eine automatische Veränderung der Abdunklung von Fahrzeug verglasungen entsprechend einer vorgebbaren Abdunklungs strategie erfolgt,
die Abdunklung in Abhängigkeit der Richtung der Lichtquelle erfolgt,
dadurch gekennzeichnet, dass
mittels eines Navigationssystems die Richtung ermittelt wird aus der die Sonneneinstrahlung erfolgt, und die Abdunklung der Fahrzeugverglasung in der Weise erfolgt, dass die Blend wirkung, welche durch die Sonneneinstrahlung entsteht, für die Fahrzeuginsassen verringert wird.
die Abdunklung eines Flächenbereichs einer Scheibenfläche lokal veränderbar ist,
eine automatische Veränderung der Abdunklung von Fahrzeug verglasungen entsprechend einer vorgebbaren Abdunklungs strategie erfolgt,
die Abdunklung in Abhängigkeit der Richtung der Lichtquelle erfolgt,
dadurch gekennzeichnet, dass
mittels eines Navigationssystems die Richtung ermittelt wird aus der die Sonneneinstrahlung erfolgt, und die Abdunklung der Fahrzeugverglasung in der Weise erfolgt, dass die Blend wirkung, welche durch die Sonneneinstrahlung entsteht, für die Fahrzeuginsassen verringert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
zusätzlich die Neigung des Fahrzeugs gegen das Schwerefeld
erfasst wird und die Neigung des Fahrzeugs zur Ermittlung
der Richtung der Sonneneinstrahlung hinzugezogen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch
gekennzeichnet, dass aus den ermittelten Daten der Licht
einfall in den Fahrzeuginnenraum vorherbestimmt wird und die
Abdunklung von Fahrzeugverglasungen in der Weise erfolgt,
dass die Bereiche der Verglasung durch die ein unerwünschter
Lichteinfall vorherbestimmt wird im voraus abgedunkelt
werden.
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Publications (1)
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