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Die Erfindung betrifft eine am Kopf tragbare Anzeigevorrichtung sowie ein Verfahren zum Betreiben einer am Kopf getragenen Anzeigevorrichtung der in den Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche angegebenen Art.
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Insbesondere beim Autofahren ist es aufgrund sicherheitstechnischer Aspekte wichtig, dass der Fahrer eines Kraftfahrzeugs möglichst wenig geblendet wird, beispielsweise durch die Sonne. Zukünftig wird vermutlich eine steigende Anzahl von Menschen elektronische Datenbrillen, wie beispielsweise Augmented-Reality-Brillen, beim Autofahren tragen. Über derartige elektronische Datenbrillen können unterschiedliche Informationen beispielsweise auf die Netzhaut des Nutzers eingespielt oder projiziert werden.
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Die
DE 10 2013 017 837 A1 beschreibt eine elektronische Datenbrille, mittels welcher verschiedene Daten im Sichtfeld eines Fahrers eines Kraftfahrzeugs angezeigt werden können. Dabei ist es vorgesehen, dass die Datenbrille im Bereich des Sichtfelds des Fahrers abgedunkelt werden kann. Die elektronische Datenbrille umfasst einen Neigungssensor zur Messung der Kopfneigung des Fahrers. Die Lichtdurchlässigkeit der elektronischen Datenbrille kann selektiv in einem Bereich der Brillengläser verändert werden, wobei dies in Abhängigkeit von der vom Neigungssensor gemessenen Kopfneigung geschieht.
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Die
DE 10 2014 208 981 A1 zeigt ein Verfahren zum Tönen einer elektronischen Datenbrille. Es wird ein zukünftiger Zeitpunkt bestimmt, zu dem voraussichtlich eine vordefinierte Helligkeit der Umgebung vorliegen wird, beispielsweise in Abhängigkeit von einer bestimmten Position und Bewegung sowie einer digitalen Landkarte, in der Gebäudestrukturen verzeichnet werden. Die elektronische Datenbrille umfasst eine Verdunklungsschicht, wobei diese mittels einer Steuereinheit derart angesteuert werden kann, dass die Verdunklungsschicht in Abhängigkeit davon verdunkelt wird, wann beispielsweise bestimmte Gebäudestrukturen vorhanden sind oder nicht.
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Die
DE 20 2009 001 776 U1 zeigt eine Blendschutzbrille für einen Fahrer eines Kraftfahrzeugs zum Schutz vor Blendung durch Gegenverkehr.
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In der
US 2015/0092083 A1 wird ein System beschrieben, das mithilfe von Kameras intensive Lichtquellen detektiert und aktiv verfolgt und die entsprechenden Bereiche einer Sichtscheibe oder einer Windschutzscheibe mithilfe elektronisch generierter und lokalisierter Abschirmungen abdunkelt.
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Die
US 7,970,172 B1 beschreibt ebenfalls ein Blendschutzsystem zum Schutz gegen Sonnenlicht oder andere helle Lichtquellen, bei dem mithilfe miniaturisierter Kameras die Bewegung des Auges eines Benutzers sowie die Umgebung vor dem Benutzer beobachtet wird und bei der Detektion einer hellen Lichtquelle ein oder mehrere dunkle Bereiche in einem Medium mit variabler Lichtundurchlässigkeit erzeugt werden, wobei diese dunklen Bereiche als Abschirmung oder Lichtfilter für die Pupille des Auges des Benutzers dienen.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine am Kopf tragbare Anzeigevorrichtung sowie ein Verfahren zum Betreiben einer am Kopf tragbare Anzeigevorrichtung bereitzustellen, mittels welchen zum einen eine Blendung des Trägers der Anzeigevorrichtung durch eine Lichtquelle besonders gut verhindert und zum anderen das Sichtfeld des Trägers der Anzeigeeinrichtung möglichst wenig dadurch beeinträchtigt wird.
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Diese Aufgabe wird durch eine Anzeigevorrichtung sowie durch ein Verfahren zum Betreiben einer derartigen Anzeigevorrichtung mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße am Kopf tragbare Anzeigevorrichtung umfasst zumindest ein teiltransparentes Display, dessen Lichtdurchlässigkeit veränderbar ist, und eine Steuereinrichtung, welche dazu ausgelegt ist, die Lichtdurchlässigkeit des Displays lokal zu reduzieren. Die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Steuereinrichtung dazu ausgelegt ist, basierend auf Sensorsignalen, welche die Anordnung von zumindest einem Auge eines Trägers der Anzeigevorrichtung und die Position von einer Lichtquelle charakterisieren, die Lichtdurchlässigkeit des Displays im Vergleich zu dem restlichen Bereich des Displays gemäß einer Abdunkelungsvorschrift lokal zu reduzieren, sodass eine Blendung des Trägers der Anzeigevorrichtung durch die Lichtquelle verhindert wird.
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Unter der Abdunkelungsvorschrift im Sinne der Erfindung ist eine Vorschrift zur Ansteuerung des Displays zu verstehen, welche wenigstens festlegt, bei welchem Teil des Displays die Lichtdurchlässigkeit reduziert werden soll. Als Eingangsgrößen werden dabei zumindest die Anordnung von einem Auge des Trägers der Anzeigevorrichtung und die Position der Lichtquelle berücksichtigt. Beispielsweise kann die Abdunkelungsvorschrift festlegen, wie stark die Lichtdurchlässigkeit des Displays reduziert werden soll. Dabei können Parameter, wie zum Beispiel die Helligkeit der Lichtquelle und/oder auch die Umgebungshelligkeit berücksichtigt werden. Je heller z.B. die Lichtquelle ist, desto stärker wird die Lichtdurchlässigkeit reduziert. Oder je heller z.B. die Lichtquelle im Vergleich zur Umgebungshelligkeit ist, desto stärker wird die Lichtdurchlässigkeit reduziert. Zudem kann die Abdunkelungsvorschrift auch festlegen, wie groß der flächenmäßige Anteil des Displays gewählt wird, bei welchem die Lichtdurchlässigkeit reduziert wird. Die Abdunkelungsvorschrift ist ganz allgemein so festgelegt, dass diese die Verringerung der Lichtdurchlässigkeit des Displays lokal vorgibt, und zwar so, dass der Träger der Anzeigevorrichtung zumindest im Wesentlichen störungsfrei trotz der Lichteinwirkung der Lichtquelle sehen kann.
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Erfindungsgemäß ist die Steuereinrichtung also dazu ausgelegt, anhand der Sensorsignale zu ermitteln, welcher Teil des vor zumindest einem Auge des Trägers der Anzeigevorrichtung befindlichen Displays abgedunkelt werden muss, um eine Blendung des Trägers durch die Lichtquelle zu verhindern. Bei der Lichtquelle kann es sich dabei sowohl um eine direkte als auch um eine indirekte Lichtquelle handeln. Unter einer direkten Lichtquelle ist dabei zu verstehen, dass die Lichtquelle selbst das Licht erzeugt. Bei einer direkten Lichtquelle handelt es sich also um einen selbstleuchtenden Körper. Es gibt aber auch Lichtquellen, die das Licht einer anderen Lichtquelle nur weitergeben. Diese werden als indirekte Lichtquellen bezeichnet, wobei dies praktisch alle beleuchteten bzw. angeleuchteten Körper sind. Insbesondere kann es sich bei der indirekten Lichtquelle auch um eine verspiegelte Fläche handein, welche beispielsweise Sonnenlicht oder das Licht anderer direkter Lichtquellen reflektiert.
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Erfindungsgemäß erfolgt also keine Abdunkelung des gesamten Displays der Anzeigevorrichtung und damit auch keine Abdunkelung im Bereich des gesamten Sichtfelds des betreffenden Auges des Trägers der Anzeigevorrichtung. Stattdessen ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass eine lokal begrenzte Fläche des Displays verdunkelt oder anderweitig die Lichtdurchlässigkeit so stark reduziert werden kann, dass von der Lichtquelle ausgehende und auf das hinter dem Display angeordnete Auge treffende Strahlen zu keiner Blendung des Trägers der Anzeigevorrichtung mehr führen können.
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Wird die Anzeigevorrichtung beispielsweise von dem Träger während der Fahrt mit einem Fahrzeug getragen, kann die Anzeigevorrichtung dazu beitragen, dass der Träger der Anzeigevorrichtung nicht mehr durch verschiedenste Lichtquellen geblendet wird. Zudem können mittels des zumindest teiltransparenten Displays der Anzeigevorrichtung verschiedenste Inhalte, welche beispielsweise Verkehrsinformationen oder dergleichen betreffen, eingeblendet werden. Da mittels der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung verhindert werden kann, dass der Träger der Anzeigevorrichtung durch verschiedenste Lichtquellen geblendet wird, kann der Träger der Anzeigevorrichtung im übrigen Bereich des Displays, welches nicht lokal abgedimmt worden ist, bzw. bei welchem die Lichtdurchlässigkeit nicht lokal reduziert worden ist, gegebenenfalls mittels des teiltransparenten Displays angezeigte Inhalte noch sehr gut erkennen und insbesondere noch wesentlich besser erkennen, als wenn die lokale Abdunkelung bzw. lokale Reduzierung der Lichtdurchlässigkeit des Displays nicht erfolgen würde. Außerdem kann ganz allgemein verhindert werden, dass der Träger der Anzeigevorrichtung beim Fahren des Fahrzeugs geblendet wird, und zwar ohne die Sicht des Trägers mehr als nötig durch eine zu großflächige Verringerung der Lichtdurchlässigkeit des Displays zu verschlechtern.
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Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass der Grad der lokalen Reduzierung der Lichtdurchlässigkeit in Abhängigkeit von der Größe des Teilbereichs des Displays festgelegt ist, bei welchem die Lichtdurchlässigkeit lokal reduziert wird. Ist der Displaybereich besonders klein, bei welchem die Lichtdurchlässigkeit lokal reduziert wird, so wird das Display in dem Bereich vollkommen lichtundurchlässig geschaltet. Ist hingegen der Bereich des Displays relativ groß, bei welchem die Lichtdurchlässigkeit lokal reduziert wird, so erfolgt eine weniger starke Reduzierung der Lichtundurchlässigkeit. In beiden Fällen kann gleichzeitig eine Blendung des Trägers der Anzeigevorrichtung verhindert und eine nicht zu starke Sichtbeeinträchtigung des Trägers der Anzeigevorrichtung erzielt werden. Darüber hinaus kann beispielsweise bei etwas größer gewählten Bereichen der lokalen Reduzierung der Lichtdurchlässigkeit ein gewisser Verlauf der Lichtdurchlässigkeit eingestellt, der von außen nach innen mit einer immer stärkeren Lichtundurchlässigkeit eingestellt ist.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Anzeigevorrichtung eine Augmented-Reality-Brille oder eine Augmented-Reality-Kontaktlinse ist. In beiden Fällen kann die Anzeigevorrichtung insbesondere Kommunikationseinrichtungen umfassen, mittels welchen eine drahtlose Kommunikation mit verschiedensten Sensoren möglich ist, sodass die Anzeigevorrichtung die basierten Sensorsignale jederzeit problemlos empfangen und auswerten kann.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Steuereinrichtung gemäß der Abdunkelungsvorschrift dazu ausgelegt ist, basierend auf den Sensorsignalen denjenigen Punkt des Displays zu ermitteln, durch welchen eine Verbindungslinie zwischen dem Auge und der Lichtquelle verläuft und bei einem den Punkt umfassenden Teilbereich des Displays die Lichtdurchlässigkeit zu reduzieren. Dadurch kann besonders exakt derjenige Teil des Displays ermittelt werden, welcher auf jeden Fall abgedunkelt werden muss, also bei welchen die Lichtdurchlässigkeit lokal verringert werden muss, um eine Blendung des Trägers der Anzeigevorrichtung zu verhindern.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Anzeigevorrichtung selbst eine Erfassungseinrichtung zur Bereitstellung von zumindest einem Teil der Sensorsignale aufweist. Die Erfassungseinrichtung kann beispielsweise einen oder mehrere Lichtsensoren umfassen, sodass die Position und Anordnung verschiedenster Lichtquellen und die relative Ausrichtung der Lichtquelle zur Anzeigevorrichtung ermittelt werdenkann. Die Erfassungseinrichtung kann auch beispielsweise Lage- und/oder Positionssensoren umfassen, mittels welchen die Ausrichtung und Positionierung der Anzeigevorrichtung und insbesondere auch die Ausrichtung und Positionierung des zumindest einen teiltransparenten Displays ermittelbar ist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Anzeigevorrichtung dazu ausgelegt ist, zumindest einen Teil der Sensorsignale von einer fahrzeugseitigen Erfassungseinrichtung zu erfassen. Beispielsweise kann die Anzeigevorrichtung dazu ausgelegt sein, Sensorsignale von einer Sensorik einer Klimaanlage des Kraftfahrzeugs zu erfassen, welche dazu ausgelegt ist, den Sonnenstand zu ermitteln. Grundsätzlich kann die Anzeigevorrichtung dazu ausgelegt sein, Sensorsignale von verschiedensten fahrzeugseitigen Erfassungseinrichtungen zu erfassen, welche dazu ausgelegt sind, Sensorsignale bereitzustellen, welche die Anordnung des Auges des Trägers der Anzeigevorrichtung und/oder die Position von verschiedenen Lichtquellen charakterisieren. Es ist möglich, dass die gesamte Sensorik zur Bereitstellung der besagten Sensorsignale die Anzeigevorrichtung alleine aufweist, nur fahrzeugseitig oder ganz allgemeine anzeigevorrichtungs-extern oder sowohl teilweise in der Anzeigevorrichtung als auch anzeigevorrichtungs-extern, insbesondere in einem Fahrzeug, realisiert ist. Wenn ein besonders großer Anteil der Sensorik fahrzeugseitig realisiert ist und die Anzeigevorrichtung dazu ausgelegt ist, die Sensorsignale von diesen Sensoren zu empfangen, kann die Anzeigevorrichtung besonders kompakt ausgelegt werden, was beispielsweise besonders vorteilhaft ist, wenn es sich bei der Anzeigevorrichtung um eine Augmented-Reality-Kontaktlinse handelt. Bei einer Augmented-Reality-Brille ist es beispielsweise einfacher möglich, einen Großteil der erforderlichen Sensorik zur Bereitstellung der Sensorsignale auch direkt an der Anzeigevorrichtung als Teil dieser vorzusehen. Der Vorteil dabei liegt darin, dass die Anzeigevorrichtung selbst unabhängig von externen Sensoren ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Steuersignale die Position und Ausrichtung der Pupille des Auges des Trägers und entweder die Position eines Scheinwerfers eines entgegenkommenden Fahrzeugs oder einen Sonnenstand charakterisieren. Die Anzeigevorrichtung kann also sowohl den Träger davor bewahren, durch Sonneneinstrahlung als auch durch Scheinwerfer geblendet zu werden. Grundsätzlich kann die Anzeigevorrichtung dafür sorgen, dass der Träger der Anzeigevorrichtung durch keinerlei direkte oder auch indirekte Lichtquellen geblendet wird, solang er das besagte Display der Anzeigevorrichtung vor einem oder auch vor beiden Augen trägt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass sie Steuereinrichtung dazu ausgelegt ist, zusätzlich die Lichtdurchlässigkeit des restlichen Bereichs des Displays basierend auf den Sensorsignalen weniger stark als bei der lokalen Reduzierung der Lichtdurchlässigkeit des Teilbereichs einzustellen. Mit anderen Worten ist es also möglich, dass das gesamte Display etwas abgedunkelt bzw. lichtundurchlässiger geschaltet wird, wobei vorzugsweise nur ein relativ kleiner Spot bzw. Bereich sehr stark lichtundurchlässig und der restliche Teil, sofern es die Umgebungshelligkeit erfordern sollte, ebenfalls noch leicht abgedimmt wird. Dadurch kann der Träger der Anzeigevorrichtung nach wie vor seine Umgebung relativ beeinträchtigungsfrei und dadurch gut erkennen, da ein Großteil des Displays nur leicht gedimmt ist. Dadurch, dass ein sehr engbegrenzter lokaler Bereich jedoch ganz stark lichtundurchlässig geschaltet wird, wird eine Blendung des Trägers der Anzeigevorrichtung erfolgreich verhindert.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Anzeigevorrichtung selbst mehrere in unterschiedliche Richtungen ausgerichtete Lichtsensoren zur Bereitstellung eines Teils der Sensorsignale umfasst. Dadurch kann besonders gut schon frühzeitig antizipiert werden, in welcher Richtung eine Blendungsgefahr für den Träger der Anzeigevorrichtung besteht, sodass in Abhängigkeit von den jeweiligen Signalen der verschieden ausgerichteten Lichtsensoren schon frühzeitig eine lokale Veränderung der Lichtdurchlässigkeit des Displays vorgenommen werden kann.
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Vorzugsweise ist die Lichtdurchlässigkeit des Displays mittels einer Flüssigkeitskristallanzeige und/oder einer elektrochromatischen reaktiven Beschichtung des Displays veränderbar. Andere Technologien sind bei dem Display aber ebenfalls möglich.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben einer am Kopf getragenen Anzeigevorrichtung wird bei zumindest einem teiltransparenten Display der Anzeigevorrichtung dessen Lichtdurchlässigkeit mittels einer Steuereinrichtung lokal reduziert, wobei sich das erfindungsgemäße Verfahren dadurch auszeichnet, dass die Steuereinrichtung basierend auf Sensorsignalen, welche die Anordnung von zumindest einem Auge eines Trägers der Anzeigevorrichtung und die Position von einer Lichtquelle charakterisieren, die Lichtdurchlässigkeit des Displays im Vergleich zu dem restlichen Bereich des Displays gemäß einer Abdunkelungsvorschrift lokal reduziert, sodass eine Blendung des Trägers der Anzeigevorrichtung durch die Lichtquelle verhindert wird. Über die Abdunkelungsvorschrift wird der Grad der lokalen Reduzierung der Lichtdurchlässigkeit in Abhängigkeit von der Größe des Teilbereichs des Displays festgelegt, bei welchem die Lichtdurchlässigkeit lokal reduziert wird, wobei falls der Teilbereich des Displays besonders klein ist, bei welchem die Lichtundurchlässigkeit lokal reduziert wird, das Display in dem Teilbereich vollkommen lichtundurchlässig geschaltet wird, und, falls der Teilbereich des Displays relativ groß ist, bei welchem die Lichtundurchlässigkeit lokal reduziert wird, eine weniger starke Reduzierung der Lichtundurchlässigkeit erfolgt, so dass gleichzeitig eine Blendung eines Trägers der Anzeigevorrichtung und eine nicht zu starke Sichtbeeinträchtigung des Trägers der Anzeigevorrichtung erzielt wird.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
- 1 eine schematische Darstellung einer Anzeigevorrichtung mit einem Display, dessen Lichtdurchlässigkeit mittels einer Steuereinrichtung lokal veränderbar ist;
- 2 eine schematische Seitenansicht von einem Kraftfahrzeug, in welchem ein Träger der als elektronische Datenbrille ausgebildeten Anzeigevorrichtung dargestellt ist;
- 3 eine schematische Darstellung eines Auges des Trägers der elektronischen Datenbrille, eines Displays der elektronischen Datenbrille sowie einer Verbindungslinie zwischen dem Auge des Trägers der elektronischen Datenbrille und der Sonne; und in
- 4 eine schematische Darstellung des Displays der elektronischen Datenbrille, wobei ein lokaler Bereich der elektronischen Datenbrille gekennzeichnet ist, bei welchem die Lichtdurchlässigkeit verringert wird, um eine Blendung des Trägers der elektronischen Datenbrille zu verhindern.
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In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Eine am Kopf tragbare Anzeigevorrichtung 10 ist in einer schematische Darstellung in 1 gezeigt. Bei der hier gezeigten Anzeigevorrichtung 10 handelt es sich um eine elektronische Datenbrille, beispielsweise in Form einer Augmented-Reality-Brille. Alternativ kann es sich bei der Anzeigevorrichtung 10 aber auch um eine Augmented-Reality-Kontaktlinse handeln.
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Die Anzeigevorrichtung 10 umfasst ein zum Teil transparentes Display 12 und eine Steuereinrichtung 14, welche dazu ausgelegt ist, die Lichtdurchlässigkeit des Displays 12 lokal zu verändern.
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Die Steuereinrichtung 14 ist dazu ausgelegt, basierend auf Sensorsignalen, welche die Position und Ausrichtung von zumindest einem Auge eines Trägers der Anzeigevorrichtung 10 und die Position von einer direkten oder indirekten Lichtquelle charakterisieren, die Lichtdurchlässigkeit des Displays 12 im Vergleich zu einem restlichen Bereich des Displays 12 gemäß einer Abdunkelungsvorschrift lokal zu reduzieren, sodass eine Blendung des Trägers der Anzeigevorrichtung 10 durch die Lichtquelle verhindert wird.
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In 2 ist ein Kraftfahrzeug 16 in einer schematischen Seitenansicht gezeigt, wobei ein Fahrzeuginsasse 18 die als elektronische Datenbrille ausgebildete Anzeigevorrichtung 10 aufgesetzt hat. Bei dem Fahrzeuginsassen handelt es sich also mit anderen Worten um einen Träger 18 der Anzeigevorrichtung 10. Zudem ist schematisch auch die Sonne 20 dargestellt. Beispielsweise hat der Träger 18 die Anzeigevorrichtung 10 dafür aufgesetzt, sich verschiedenste Informationen einblenden zu lassen, welche ihn beim Führen des Kraftfahrzeugs 16 unterstützen. Dabei kann es sich beispielsweise um Navigationshinweise handeln, welche mittels des Displays 12 der Anzeigevorrichtung 10 eingeblendet werden. Im Wesentlichen können beliebige Informationen mittels der Anzeigevorrichtung 10 für den Träger 18 eingeblendet werden.
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Die Anzeigevorrichtung 10 kann selbst eine Erfassungseinrichtung aufweisen, welche beispielsweise eine Vielzahl von Lichtsensoren aufweist, welche in unterschiedliche Richtungen und an unterschiedlichen Positionen der Anzeigevorrichtung 10 angebracht sind. Darüber hinaus kann die Anzeigevorrichtung 10 auch beispielsweise Lage- und Positionssensoren umfassen, mittels welchen die Lage und Position der Anzeigevorrichtung 10 ermittelbar ist. Ferner kann die Anzeigevorrichtung 10 auch einen Eye-Tracker aufweisen, mittels welchem die Ausrichtung und Positionierung der Augen des Trägers 18 erfassbar ist.
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Darüber hinaus ist es auch möglich, dass die Anzeigevorrichtung 10 dazu ausgelegt ist, zumindest einen Teil der Sensorsignale von einer fahrzeugseitigen Erfassungseinrichtung zu erfassen. Beispielsweise kann eine hier nicht näher dargestellte Klimaanlage des Kraftfahrzeugs 16 einen Sensor oder mehrerer Sensoren aufweisen, welche dazu ausgelegt sind, den Sonnenstand der Sonne 20 zu erfassen. Auch können fahrzeugseitig verschiedenste Sensoren vorgesehen sein, welche beispielsweise ein Eye-Tracking ermöglichen, sodass die Positionierung der Augen des Trägers 18 ermittelbar ist.
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Während der Fahrt des Kraftfahrzeugs 16 kann es also je nach Kopfausrichtung des Trägers 18 und je nach Sonnenstand der Sonne 20 dazu kommen, dass der Träger 18 geblendet werden würde. Die besagte Steuereinrichtung 14 ist dazu ausgelegt, basierend auf den Sensorsignalen, welche die Anordnung eines oder beider Augen des Trägers 18 und die Position der Sonne 20 charakterisieren, die Lichtdurchlässigkeit des Displays 12 im Vergleich zum restlichen Bereich des Displays 12 lokal so zu reduzieren, dass der Träger 18 nicht geblendet wird.
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In 3 sind ein Auge 22 des Trägers 18, das Display 12 und die Sonne 20 in einer schematischen Seitenansicht gezeigt, wobei zudem noch eine Verbindungslinie 24 zwischen dem Auge 22 und der Sonne 20 eingezeichnet ist. Die Steuereinrichtung 14 ist gemäß einer Abdunkelungsvorschrift dazu ausgelegt, basierend auf den Sensorsignalen denjenigen Punkt des Displays 12 zu ermitteln, durch welchen die Verbindungslinie 24 zwischen dem Auge 22 und der Sonne 20 verläuft und bei einem den Punkt umfassenden Teilbereich 26 des Displays 12 die Lichtdurchlässigkeit so zu reduzieren, dass der Träger 18 nicht geblendet wird. Die übrigen Bereiche 28 werden entweder gar nicht oder weniger stark abgedunkelt. Die Bereiche 28 erfahren also keine oder nur eine weniger starke Reduzierung der Lichtdurchlässigkeit des Displays 12.
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Insbesondere kann es vorgesehen sein, dass mittels der Sensorsignale eine Position und Ausrichtung einer Pupille 30 des Auges 22 oder beider Augen des Trägers 18 ermittelt wird. In dem Fall kann es auch vorgesehen sein, dass die Verbindungslinie 24 zwischen der Pupille 30 und der Sonne 20 gezogen wird, wobei basierend darauf der Teilbereich 26 entsprechend weniger lichtdurchlässig geschaltet wird.
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In 4 ist das Display 12 in einer schematischen Draufsicht dargestellt, wobei der Teilbereich 26, welcher lokal verdunkelt wird, und der restliche Bereich 28 des Displays 12 schematisch gekennzeichnet sind. Die Größe des Teilbereichs 26, bei welchem die Lichtdurchlässigkeit lokal reduziert wird, kann beispielsweise in Abhängigkeit von der möglichen Geschwindigkeit festgelegt werden, mit welcher die Lichtdurchlässigkeit des Displays 12 an sich reduzierbar ist. Sollte das Display 12· beispielsweise relativ träge reagieren in Bezug auf die Veränderung seiner Lichtdurchlässigkeit, so wird der Teilbereich 26 etwas größer gewählt und umgekehrt. Darüber hinaus kann auch der Grad der Reduzierung der Lichtdurchlässigkeit 26 von der Intensität der Sonneneinstrahlung oder allgemein der Lichtintensität entsprechend höher oder weniger hoch gewählt werden.
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Der Grad der lokalen Reduzierung der Lichtdurchlässigkeit des Displays kann also auch in Abhängigkeit davon erfolgen, wie stark eine bestimmte Lichtquelle ist. Ist die Sonne 20 z.B. von einer Wolke etwas verdeckt, wird das Display im Teilbereich 26 weniger lichtundurchlässig geschaltet als wenn die Sonne 20 z.B. überhaupt nicht verdeckt wird. Gleiches kann für alles Arten von anderen Lichtquellen ebenso gelten.
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Ferner kann es auch noch vorgesehen sein, dass der übrige Bereich 28 des Displays 12 bei Bedarf ebenfalls leicht abgedunkelt wird, sodass die Lichtdurchlässigkeit des übrigen Bereichs 28 im Vergleich zu dem Teilbereich 26 weniger stark reduziert aber dennoch leicht reduziert wird. Dies kann bei hellen Umgebungsbedingungen beispielsweise vorteilhaft sein; wodurch eine Blendung des Trägers 18 ebenfalls verhindert wird. Darüber hinaus kann es auch vorgesehen sein, dass das Display 12 lokal vollständig abgedunkelt werden kann, sodass gar kein Licht mehr lokal durch das Display 12 hindurchdringt. Insbesondere kann das Display 12 in dem Teilbereich 26 vollständig lichtundurchlässig geschaltet bzw. eingestellt werden.
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Für den Fall, dass es sich bei der Anzeigevorrichtung 10 um eine elektronische Datenbrille, beispielsweise in Form einer Augmented-Reality-Brille, handelt, kann die Anzeigevorrichtung 10 auch zwei der Displays 12 aufweisen, jeweils für eines der Augen 22 des Trägers 18. Dabei wird in analoger Weise für jedes der Augen 22 und für jedes der Displays 12 bei Bedarf die lokale Reduzierung der Lichtdurchlässigkeit vorgenommen, um eine Blendung des Trägers 18 zu verhindern. Beispielsweise können die Displays 12 als Flüssigkeitskristallanzeige, also als LCD, aufgebaut sein, sodass die Lichtdurchlässigkeit einfach verändert werden kann. Alternativ oder zusätzlich ist es beispielsweise auch möglich, dass das Display 12 mit einer elektrochromatischen reaktiven Beschichtung versehen ist, sodass die Lichtdurchlässigkeit lokal verändert werden kann.
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Neben der Sonne 20 können im Wesentlichen beliebige andere direkte oder indirekte Lichtquellen erfasst und berücksichtigt werden, um zusätzlich auch unter Berücksichtigung der Anordnung und Positionierung der Augen 22 des Trägers 18 die lokale Veränderung der Lichtdurchlässigkeit am Display 12 vorzunehmen.