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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugassistenzsystem zur Unterstützung von blendfreien Fahrerblicken sowie ein Fahrzeug umfassend solch ein Fahrzeugassistenzsystem.
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Die Scheinwerfer- und Leuchtmitteltechnologie hat sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt und bietet eine stetig verbesserte Ausleuchtung der Fahrbahn für die Autofahrer. Das erhöht die Sicherheit bei Fahrten bei Dunkelheit beziehungsweise in der Nacht. Im Gegenzug ist es aber so, dass sich die Fahrer des Gegenverkehrs, denen diese intensiven, meist punktförmigen Lichtquellen entgegenkommen, geblendet fühlen, wobei dieser Zustand sich auch bei normalem Abblendlicht einstellt. Zumindest aus der eigenen Empfindung einer entsprechenden Nachtfahrt auf einer Bundesstraße ist es für das Auge sehr anstrengend, eine vorausliegende Fahrbahn und die Umgebung im Dunkeln wahrzunehmen, wenn gleichzeitig intensive, grelle Lichtpunkte im Blickfeld sind. Erste Lösungsansätze sind bereits bekannt, um diesen Problemen zu begegnen. Folgend werden einige Beispiele aus dem Stand der Technik aufgeführt.
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So ist aus der Druckschrift
DE 10 2011 084 730 A1 eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Reduzierung der Blendwirkung als bekannt zu entnehmen. Insbesondere betrifft die vorgestellte Lösung eine Vorrichtung und das Verfahren zur Vermeidung beziehungsweise Reduzierung der Blendwirkung durch äußere Lichtquellen beim Steuern eines Verkehrsmittels. Es wird eine Vorrichtung zur Reduzierung der Blendwirkung einer Lichtquelle auf den Augen eines Führers eines Fahrzeugs beschrieben. Die Vorrichtung umfasst ein abdunkelbares Panel, welches eine Vielzahl von einzeln abdunkelbaren Zellen umfasst und welches zwischen einer Position für den Fahrzeugführer und der Lichtquelle angeordnet ist, einen optischen Sensor, der eingerichtet ist, ein Bild der Augen des Fahrzeugführers zu erfassen und eine Berechnungseinheit, welche ausgebildet ist, auf Basis des vom optischen Sensor erfassten Bildes die Vielzahl der Zellen des abdunkelbaren Panels derart zu steuern, dass ein Schatten auf die Augen des Fahrzeugführers geworfen wird.
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Aus der Druckschrift
DE 10 2014 206 202 A1 ist eine Sonnenblende mit einer elektronischen Bildanzeigevorrichtung sowie ein Verfahren zu deren Betrieb als bekannt zu entnehmen. Es wird eine Sonnenblende in einem Fahrzeug mit einer elektronischen Bildanzeigevorrichtung vorgestellt. Zudem wird ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Sonnenblende vorgestellt. Nachdem eine Sonnenblende im heruntergeklappten Zustand die Sicht eines Fahrers behindert, wird auf einer Art Monitor, welcher auf der Sonnenblende fest installiert ist, ein Bild von dem verdeckten Ausschnitt der Umgebung angezeigt.
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Aus der Druckschrift KR 2019 00 64 223 (A) ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Vermeidung von Blendungen beim Fahren als bekannt zu entnehmen. Die Vorrichtung zum Verhindern von Blendungen beim Fahren umfasst dabei: eine Aufnahmeeinheit, die einen vorderen Bereich eines Fahrzeugs aufnimmt, eine hochpräzise Karteneinheit, in der eine hochpräzise Karte mit Straßenstrukturen und Fahrspurinformationen gespeichert ist, eine Filtereinheit, bei der ein vorbestimmter Bereich der gesamten Windschutzscheibe eines Fahrzeugs so geändert werden kann, dass er dunkel ist und eine Steuereinheit, die eine zentrale Leitplanke basierend auf einem Bild eines vorausfahrenden Fahrzeugs und der hochpräzisen Karte der hochpräzisen Karteneinheit bestimmt, wenn das Bild eines vorausfahrenden Fahrzeugs von der Fotografiereinheit empfangen wird, und einen eingestellten Lichtversatzbereich ändert, sodass die Filtereinheit dunkel wird, indem ein bestimmter Bereich der bestimmten zentralen Leitplanke der gesamten Windschutzscheibe des Fahrzeugs als Lichtversatzbereich eingestellt wird.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein alternatives Fahrzeugassistenzsystem zur Unterstützung von blendfreien Fahrerblicken bereitzustellen, welches eine schnelle und zuverlässige Betriebsweise bei gleichzeitig hohem Komfort für den Fahrer ermöglicht.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Fahrzeugassistenzsystem zur Unterstützung von blendfreien Fahrerblicken bereitgestellt wird. Solch ein System umfasst dabei zumindest eine Kameravorrichtung, welche ausgelegt ist, zumindest einen vorderen Umgebungsbereich des Fahrzeugs zu erfassen und als Bilddaten bereitzustellen, eine mit der Kameravorrichtung gekoppelte Steuer- und Recheneinheit mit Bearbeitungsprogramm, welche ausgelegt ist, die Bilddaten nachzubearbeiten, sodass zumindest eine Bildinformation der Bilddaten filterbar ist, zumindest eine mit der Steuer- und Recheneinheit gekoppelte Fahrzeugscheibe mit Mitteln zum selektiven Verdunkeln eines Sichtbereiches der Fahrzeugscheibe in Abhängigkeit eines Lichteinfalls auf den Sichtbereich und/oder einer detektierten Lichtintensität in dem Sichtbereich. Das Fahrzeugassistenzsystem umfasst zudem eine mit der Steuer- und Recheneinheit gekoppelte Projektionsvorrichtung, welche ausgelegt ist, die nachbearbeiteten Bilddaten auf selektiv verdunkelte Sichtbereiche der Fahrzeugscheibe zu projizieren, sodass die verdunkelten Sichtbereiche sinngemäß mit nachbearbeiteten Bilddaten aufgefüllt werden und somit dem Fahrer ein lückenloser und blendfreier Fahrerblick auf diesen Umgebungsbereich bereitstellbar ist. Auf diese Weise ist es möglich, ein Fahrerassistenzsystem bereitzustellen, welches eine schnelle und zuverlässige Betriebsweise bei gleichzeitig hohem Komfort für den Fahrer ermöglicht. Als störend bewertete Lichteinfälle und Lichtintensitäten im Sichtbereich der Fahrzeugscheibe werden zunächst mit den dafür vorgesehenen Mitteln verdunkelt. Als Folge sieht ein Fahrer in diesem Bereich nicht, was in einem dahinterliegenden Bereich innerhalb seiner Umgebung geschieht. Auch kann solch eine selektive Verdunklung als belastend und ermüdend für die Augen des Fahrers angesehen werden, beziehungsweise so empfunden werden. So ein Informationsverlust durch Ausblendung von Sichtfeldbereichen, insbesondere wenn es sich nicht nur um kleine punkförmige Quellen handelt (sondern beispielsweise um die untergehende Sonne), kann somit als nachteilig empfunden werden. Nicht nur das diese als eine größere Anstrengung für die Augen empfunden werden können, sondern sie können auch zu einer schnelleren Ermüdung des Fahrers führen, da die abgedunkelten Punkte und Flächen, die aufgrund der Fortbewegung gegebenenfalls dynamisch durch das Blickfeld wandern, nicht dem natürlichen Blickfeld entsprechen. Mittels der Projektionen von zuvor ermittelten Bilddaten aus diesem Bereich kann somit ein lückenloser und blendfreier Fahrerblick auf diesen Umgebungsbereich bereitgestellt werden, sodass die zuvor genannten Nachteile nicht auftreten.
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Neben diesen Vorteilen ist das vorgestellte System zudem schnell in der Umsetzung und somit der Betriebsweise, sodass zusätzlich ein hoher Komfort für den Nutzer ermöglicht wird. Insofern werden die starken Lichtintensitätsunterschiede, wie sie etwa bei einer Fahrt im Dunkeln mit Gegenverkehr oder bei tief stehender Sonne auftreten, minimiert, indem zunächst die intensiven Lichtquellen in dem Blickfeld des Fahrers ausgeblendet oder zumindest abgedunkelt werden. Anschließend können diese abgedunkelten Bereiche mithilfe der Projektion mit zuvor aufgenommenen Bilddaten über diesen Sichtbereich aufgefüllt werden. Allerdings sind die Bilddaten derart nachbearbeitet und gefiltert, sodass störende Helligkeitswerte zumindest minimiert wenn nicht gänzlich eliminiert sind. Somit ist es möglich, dem Fahrer eine Optimierung der abgedunkelten Bereiche bereitzustellen. Die ausgeblendeten Bereiche durch Projektion dessen, was zu sehen wäre, wenn keine Blendung existieren würde, kann somit als Auffüllung verstanden werden. Mit anderen Worten werden störende Blendungen zunächst abgedunkelt, was zu einem partiellen Verlust der Sicht des Fahrers in diesem Sichtbereich führt.
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Anschließend kann in diesem Bereich eine Projektion von Bilddaten vorgenommen werden, welche das zeigen, was der Fahrer ansonsten in diesem Bereich direkt hinter der Fahrzeugscheibe gesehen hätte. Dafür können eine oder mehrere Kameravorrichtungen, je nach Größe des Fahrzeugs, in welchem solch ein System einzubauen beziehungsweise zu integrieren ist, verwendet werden, um die Umgebung möglichst detailliert zu filmen, um somit ausreichend Bilddaten für den Nachbearbeitungsprozess zu erhalten. Eine Filterung kann in diesem Sinne sowohl schlicht eine Verminderung von einzelnen Helligkeitspunkten bedeuten. Es kann aber auch damit ein zuvor festgelegtes Verfahren von mehreren Nachbearbeitungsschritten der Bilddaten gemeint sein. Als Resultat sollte jedes Mal ein Bild über die Umgebung resultieren, welches keine als störend empfundene Blendung umfasst. Mit anderen Worten wird ein Bild der Umgebung bereitgestellt, welches keine Lichtstörungen mehr aufweist. Damit ergibt sich für den Fahrer ein natürliches Sichtfeld, das weniger Anstrengung/ Ermüdung für den Fahrer bedeutet. Außerdem ist die Notwendigkeit, den ausgeblendeten Bereich möglichst minimal zu halten, um den optischen Informationsverlust so gering wie möglich zu halten, nicht mehr gegeben.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Fahrzeug mit einem Fahrzeugassistenzsystem gemäß den Ansprüchen 1 bis 9 bereitgestellt wird. Die zuvor genannten Vorteile gelten soweit übertragbar auch für das vorgestellte Fahrzeug.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
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So ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Projektionsvorrichtung zumindest eine Head-Up-Display-Vorrichtung umfasst. Mit anderen Worten kann eine zusätzliche Hardware vorgesehen sein, mit welcher die Möglichkeit der Projektion vorgesehen ist. So eine Head-Up-Display-Vorrichtung kann dabei jegliche Technikkomponenten umfassen, welche bei einfachen Head-Up-Displays, wie handelsüblich als bekannt anzusehen, vorgesehen sind. Somit kann eine zuverlässige und schnelle Projektion erreicht und bereitgestellt werden, sodass ein besonders hoher Komfort erreicht werden kann. Die Koppelung der einzelnen Bestandteile des Systems ermöglicht, dass exakt der Bildausschnitt berechnet werden kann, der auf den ausgeblendeten Sichtbereich derart projiziert wird, sodass sich dieser nahtlos in das von dem Fahrer wahrgenommene Gesamtbild einfügt.
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Auch ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das Fahrzeugassistenzsystem zudem eine mit der Steuer- und Recheneinheit gekoppelte Fahrerblickerfassungsvorrichtung umfasst, welche ausgelegt ist, die Richtung und Dauer der Fahrerblicke sowie einen zu diesem Fahrerblick zugehörigen Helligkeitswert eines Augenbereichs des Fahrers, welcher sich aufgrund zumindest einer externen Lichtquelle einstellt, zu erfassen, sodass in Abhängigkeit einer Auswertung des Fahrerblicks mittels eines auf der Steuer- und Recheneinheit hinterlegten Auswerteprogramms und in Abhängigkeit des zugehörigen Helligkeitswertes gezielt Sichtbereiche der Fahrzeugscheibe selektiv verdunkelbar sind. Somit kann sowohl die Umgebung optisch als auch die Position der Augen des Fahrers erfasst werden. Hieraus lassen sich noch besser die Bildausschnitte berechnen, die auf den ausgeblendeten Sichtbereich derart projiziert werden, dass sich diese nahtlos in das vom Fahrer wahrgenommene Gesamtbild einfügen. Zudem kann das System somit feststellen, inwiefern der Fahrer durch die externe Lichtquelle geblendet wird und wie stark dieser Effekt ist. Somit kann nicht nur die Fahrzeugscheibe mit den dafür vorgesehenen Mitteln zum selektiven Verdunkeln eines Sichtbereiches für eine Abdunkelung sorgen, sondern es können zusätzlich die erhobenen Daten von der Fahrerblickerfassungsvorrichtung eingesetzt werden, um entsprechend den Fahrer bei einer blendungsfreien Fahrt zu unterstützen.
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Ferner ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die zumindest eine externe Lichtquelle eine Lichtquelle von einem entgegenkommenden Fahrzeug ist und/oder mehrere Lichtquellen von dem entgegenkommenden Verkehr sind. Insbesondere bei Nachtfahrten, etwa auf der Autobahn, können die Lichter von den entgegenkommenden Fahrzeugen als störend empfunden werden. Somit können diese Lichter gezielt mittels des vorgestellten Systems derart aus einem Sichtbereich verschwinden, wobei dennoch ein nahezu vollständiges Bild der Umgebung im Sichtfeld des Fahrers bereitgestellt wird. Nahezu deshalb, da ja die störende Lichtintensität oder sogar etwa die gesamten Lichter des Gegenverkehrs weggefiltert werden.
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Zudem ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die zumindest eine externe Lichtquelle eine Lichtquelle von einem entgegenkommenden oder stehenden Fahrzeug ist und/oder mehrere Lichtquellen von dem entgegenkommenden oder ruhenden Verkehr sind und/oder wobei die zumindest eine externe Lichtquelle eine feste oder bewegliche Lichtquelle von einem statischen Objekt, insbesondere einem Verkehrszeichen oder einem Infrastrukturhinweisschild ist. Die zuvor genannten Vorteile gelten somit auch in diesen speziellen Fällen.
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Auch ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die zumindest eine externe Lichtquelle eine Lichtquelle von einem entgegenkommenden oder stehenden Fahrzeug ist und/oder mehrere Lichtquellen von dem entgegenkommenden oder ruhenden Verkehr sind und/oder wobei die zumindest eine externe Lichtquelle eine feste oder bewegliche Lichtquelle von einem statischen Objekt, insbesondere einem Verkehrszeichen oder einem Infrastrukturhinweisschild ist, oder wobei die externe Lichtquelle zumindest teilweise eine Reflexion des Lichtes von zumindest einer der zuvor genannten Lichtquellen ist und/oder wobei die externe Lichtquelle eine jegliche Kombination von Licht aus den zuvor genannten Lichtquellen ist. Die zuvor genannten Vorteile gelten somit auch in diesen speziellen Fällen.
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Ferner ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Kameravorrichtung zumindest eine Kamera und zumindest ein Sensorelement, insbesondere ein Lichtsensorelement umfasst. Auf diese Weise können noch mehr Daten erfasst und entsprechend nachbearbeitet werden. Insbesondere die Kombination aus Bilderdaten und Lichtsensordaten kann dabei für noch bessere Resultate sorgen. Je nach Fahrzeuggröße kann die Anzahl der Kameras und Sensorelemente angepasst werden. Das Sensorelement kann zudem noch weitere Sensoreinheiten umfassen, welche bei der Umsetzung der Projektion als sinnvoll erachtet werden.
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Ferner ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Projektionsvorrichtung je vorgesehener Fahrzeugscheibe mit Mitteln zum selektiven Verdunkeln des Sichtbereiches eine Head-Up-Display-Vorrichtung umfasst. So kann beispielsweise auch in einer Heckscheibe das vorgestellte System eingesetzt werden. Ein blendfreier Blick in den Rückspiegel und somit nach hinten aus der Heckscheibe ist somit komfortabel möglich, sodass die zuvor genannten Vorteile auch hier umgesetzt werden können.
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Schlussendlich ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Steuer- und Recheneinheit mit Bearbeitungsprogramm zusätzlich ausgelegt ist, benutzerdefiniert die zumindest eine Bildinformation der Bilddaten zu filtern, sodass je nach Voreinstellung des Benutzers ein jeweiliger maximaler Helligkeitsgrad der zumindest einen Bildinformation einstellbar ist. Je nachdem wie empfindlich der Anwender (beziehungsweise der Fahrer) des Systems ist, kann somit eine individuelle Anpassung vorgenommen werden, sodass das vorgestellte System als besonders komfortabel aufgefasst werden kann.
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Das vorgestellte System und seine jeweiligen Ausführungsformen sind beispielsweise in jeglichen Fahrzeugen integrierbar und kombinierbar, welche nicht autonom fahren.
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Insbesondere kann es sich dabei um Kraftfahrzeuge handeln. Aber auch Verkehrsmittel aller Art, die von Fahrzeugführern geführt werden, können mit dem vorgestellten System ausgestattet werden. Das Anwendungsspektrum erstreckt sich demnach von Lokomotiven über Boote und Schiffe bis hin zu Flugzeugen. Bei einer extremen Miniaturisierung wäre sogar ein Einsatz beziehungsweise eine Integration in einen Motoradhelm oder sogar in eine Brille vorstellbar.
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Die verschiedenen in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung sind, sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, mit Vorteil miteinander kombinierbar.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- 1 ein Fahrzeugassistenzsystem zur Unterstützung von blendfreien Fahrerblicken; und
- 2 ein Fahrzeug mit einem Fahrzeugassistenzsystem gemäß den Ansprüchen 1 bis 9.
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1 zeigt ein Fahrzeugassistenzsystem 10 zur Unterstützung von blendfreien Fahrerblicken. Dabei ist das Fahrzeugassistenzsystem 10 mit einer Kameravorrichtung 12 mit einer Kamera 14 dargestellt. Die Kamera 14 ist dabei oberhalb einer Fahrzeugscheibe 16 in Form einer Fronscheibe von einem Fahrzeug 18 dargestellt, wobei das Fahrzeug 18 nur stark vereinfacht und nur ausschnittsweise dargestellt ist. Die Fahrzeugscheibe 16 umfasst zudem nicht näher dargestellte Mittel zum selektiven Verdunkeln eines Sichtbereiches 20 der Fahrzeugscheibe 16.
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Bezogen auf die Bildebene ist in der oberen linken Ecke des Sichtbereichs 20 der Fahrzeugscheibe 16 ein verdunkelter Bereich 21 schematisch dargestellt. Die Mittel zum selektiven Verdunkeln eines Sichtbereiches 20 der Fahrzeugscheibe 16 können zum Beispiel nicht näher dargestellte elektronische Komponenten umfassen, sodass beispielsweise ebenfalls mittels der Steuer- und Recheneinheit 22 gezielt eine Steuerung automatisch vollzogen werden kann. Auch können diese Mittel zudem jegliche Sensoreinheiten verteilt über die Fahrzeugscheibe 16 umfassen, sodass in Abhängigkeit eines Lichteinfalls auf den Sichtbereich 20 und/oder einer detektierten Lichtintensität in dem Sichtbereich 20 die Verdunklung bereichsweise vollzogen werden kann. Die Frontscheibe 16 ist demnach mit diesem Sichtbereich 20 dargestellt, durch welche ein nicht näher dargestellter Fahrer, welcher in dem Fahrzeug 18 beispielsweise auf einem ebenfalls nicht näher dargestellten Fahrersitz sitzt, seine Umgebung wahrnimmt. Bezogen auf die Bildebene ist ein Teil des Fahrzeugassistenzsystems 10 unterhalb der Frontscheibe 16 schematisch dargestellt. Ebenfalls schematisch ist dabei eine zu dem Fahrzeugassistenzsystem 10 zugehörige Steuer- und Recheneinheit 22 mit einem Bearbeitungsprogramm 24 dargestellt. Diese Steuer- und Recheneinheit 22 mit einem Bearbeitungsprogramm 24 ist dabei ausgelegt, Bilddaten, welche mittels der Kameravorrichtung 12 mit der Kamera 14 erfasst werden, nachzubearbeiten, sodass zumindest eine Bildinformation der Bilddaten filterbar ist. Hierzu ist eine erste Verbindungsleitung 26 dargestellt, über welche die Steuer- und Recheneinheit 22 mit der Kameravorrichtung 12 gekoppelt ist. Mittels einer zweiten Verbindungsleitung 28 ist die Steuer- und Recheneinheit 22 mit der Fahrzeugscheibe 16 gekoppelt. Mittels einer dritten Verbindungsleitung 30 ist die Steuer- und Recheneinheit 22 mit einer Projektionsvorrichtung 32 gekoppelt. Diese Projektionsvorrichtung 32 ist dabei oberhalb eines Armaturenbretts 34 des Fahrzeugs 18 dargestellt. Dabei ist die Projektionsvorrichtung 32 ausgelegt die nachbearbeiteten Bilddaten auf selektiv verdunkelte Sichtbereiche beziehungsweise den beispielhaft dargestellten verdunkelten Bereich 21 der Fahrzeugscheibe 16 zu projizieren, sodass die verdunkelten Sichtbereiche sinngemäß mit nachbearbeiteten Bilddaten aufgefüllt werden und somit dem Fahrer ein lückenloser und blendfreier Fahrerblick auf diesen Umgebungsbereich bereitstellbar ist. Die Projektionsvorrichtung 32 kann beispielsweise zumindest eine nicht näher dargestellte Head-Up-Display-Vorrichtung umfassen. Die Anzahl der Head-Up-Display-Vorrichtungen kann dabei je nach Größe des Fahrzeugs, in welchem das Fahrzeugassistenzsystem 10 integriert ist, variieren. Auch kann die Anzahl abhängig von einer Anzahl der vorhandenen Fahrzeugscheiben 16 im Fahrzeug 18 gewählt sein. In der 1 ist bezogen auf die Bildebene links von dem Sichtbereich 20 und außerhalb des Fahrzeugs 18 ein Teilausschnitt der Gegenfahrbahn 33 dargestellt. Der entgegenkommende Verkehr 35, hier bestehend aus zwei Personenkraftfahrzeugen, blendet den Fahrer, sodass, wie bereits erläutert, der linke obere Bereich des Sichtbereichs 20 der Fahrzeugscheibe 16 verdunkelt ist. Die Kameravorrichtung 12 mit der Kamera 14 hat diesen Abschnitt der Gegenfahrbahn beziehungsweise das Gesamtbild aufgenommen, sodass nachbearbeitete Bilddaten davon mittels der Projektionsvorrichtung 32 auf den verdunkelten Bereich 21 der Fahrzeugscheibe 16 projiziert werden kann. Das System 10 kann in nicht näher dargestellter Weise zudem eine Fahrerblickerfassungsvorrichtung umfassen, welche ebenfalls mit der Steuer- und Recheneinheit 22 koppelbar ist. Solch eine Fahrerblickerfassungsvorrichtung ist dabei ausgelegt, die Richtung und Dauer der Fahrerblicke sowie einen zu diesem Fahrerblick zugehörigen Helligkeitswert eines Augenbereichs des Fahrers, welcher sich aufgrund zumindest einer externen Lichtquelle einstellt, zu erfassen, sodass in Abhängigkeit einer Auswertung des Fahrerblicks mittels eines auf der Steuer- und Recheneinheit 22 hinterlegten Auswerteprogramms 36 und in Abhängigkeit des zugehörigen Helligkeitswertes gezielt Sichtbereiche 20 der Fahrzeugscheibe 16 selektiv verdunkelbar sind.
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2 zeigt ein Fahrzeug mit einem Fahrzeugassistenzsystem gemäß den Ansprüchen 1 bis 9.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeugassistenzsystem
- 12
- Kameravorrichtung
- 14
- Kamera
- 16
- Fahrzeugscheibe
- 18
- Fahrzeug
- 20
- Sichtbereich
- 21
- verdunkelter Bereich
- 22
- Steuer- und Recheneinheit
- 24
- Bearbeitungsprogramm
- 26
- erste Verbindungsleitung
- 28
- zweite Verbindungsleitung
- 30
- dritte Verbindungsleitung
- 32
- Projektionsvorrichtung
- 33
- Gegenfahrbahn
- 34
- Armaturenbrett
- 35
- Verkehr
- 36
- Auswerteprogramm
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011084730 A1 [0003]
- DE 102014206202 A1 [0004]