DE10056508C2 - Vorrichtung zur Erzeugung eines gerichteten Röntgenlichtstrahlenbündels mit hoher Intensität - Google Patents
Vorrichtung zur Erzeugung eines gerichteten Röntgenlichtstrahlenbündels mit hoher IntensitätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung eines gerichteten monochro
matischen Röntgenlichststrahlenbündels hoher Intensität nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1, mit einem Konzentrator, mittels welchem Röntgenlicht, welches von
einer Quelle ausgeht, eingefangen und zu einem konvergierenden Strahlenbündel
gebündelt wird.
Eine derartige Vorrichtung wird beispielsweise zur Bestrahlung von Proben zur Er
fassung von Röntgenbeugungsdiagrammen verwendet. Hierbei ist es erwünscht, daß
der Röntgenstrahl, mit dem die Probe bestrahlt wird, eine möglichst hohe Intensität
hat.
Zur Erhöhung der Röntgenintensität bei Röntgenbeugungsaufnahmen, sowohl im
Weitwinkel- als auch im Kleinwinkelgebiet, werden seit Jahrzehnten Anstrengungen
unternommen, die auf eine Leistungssteigerung der Röntgengeneratoren beruhen.
Eine etwa zehnfache Intensitätssteigerung konnte dadurch erzielt werden, daß an
stelle von feststehenden wassergekühlten Anorden sogenannte Drehanoden eingesetzt
wurden, wodurch sich die erhöhte Belastbarkeit des Anodenmaterials ergab.
Eine weitere Steigerung der Intensitätsleistung, wie sie bei heutigen Drehanodensy
stemen üblich ist, scheint wegen physikalischer Grenzwerte nicht möglich.
Bei bekannten Kollimator- und Monochromatorsystemen, welche bei Röntgenbeu
gungsuntersuchungen eingesetzt werden, wird nur ein geringer Anteil der in einer
Halbkugel-Verteilung von der Anode abgestrahlten Röntgenstrahlung ausgenutzt.
Der ausgenutzte Teil der Röntgenstrahlung bildet etwa ein Fenster von 0,01 rad × 0,1 rad.
Der Rest der Energie bleibt ungenutzt.
Die Firma ifg, D-12489 Berlin, vertreibt einen sogenannten Konzentrator-
Monochromator (Monochromatizing X-ray Concentrator), welcher monochromatische
Röntgenstrahlen liefert, und mittels welchem es möglich ist, eine etwa hundertfache
Flux-Fläche gegenüber bisherigen Systemen zu erfassen und entsprechende Rönt
genquanten-Fluxe zu erreichen. Ein Nachteil dieses Systems ist jedoch, daß es für
Röntgenbeugungsuntersuchungen nicht eingesetzt werden kann, da der Austritts
strahl nach dem Fokus eine Divergenz von etwa zwölf Grad bei Mo-Strahlung und
etwa sechsundzwanzig Grad bei Cu-Strahlung aufweist. Dies bedeutet beispielswei
se nach fünfundzwanzig Zentimeter Fokusabstand einen Kreisflächendurchmesser
des Fluxes von fünf Zentimeter.
Des weiteren wird von der Firma Reflex, Associated Company of Beta Scientific In
struments Ltd., CZ 14200 Prag 4, ein sogenannter Röntgenspiegel (Elliptical Mirror),
mittels welchem Röntgenlicht mit einem bestimmten Divergenz-Kegel von wenigen
Graden eingefangen und gebündelt werden kann. Der Röntgenspiegel, welcher auch
als Ellipsoid-Spiegel bezeichnet wird, liefert nicht ein streng paralleles Strahlenbün
del, sondern ein leicht konvergierendes Strahlenbündel von etwa eins bis zwei mrad.
Dieser Spiegel hat jedoch den Nachteil, daß er kein monochromatisches Röntgen
licht liefert. Zur Verwendung bei Röntgenstrukturanalysen muß daher eine Mono
chromatisierung erfolgen, die dann den Vorteil des Intensitätsgewinns durch Bünde
lung wieder aufhebt.
Darüber hinaus sind Multi-Kapillar-Anordnungen bekannt, bei denen Mikrokapillare
von fünf bis fünfzig Mikrometer Durchmesser zu Fasern von dreihundert bis sechshundert
Mikrometern gebündelt sind. Die Kapillar-Anordnungen können an verschie
dene Röntgendivergenzquellen angepaßt werden und liefern dann einen Röntgen
strahl mit einem vorbestimmten Konvergenzwinkel. Diese Polykapillar-Anordnungen,
welche auch Röntgenlichtleiter genannt werden, haben ebenfalls den Nachteil, daß
keine Monochromatisierung des Röntgenlichts erzielt werden kann.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine eingangs genannte Vorrichtung derart auszubil
den, daß sie ein gerichtetes Röntgenlichtstrahlenbündel hoher Intensität abgibt.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des kennzeichnenden
Teils des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Gemäß der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Erzeugung eines gerichteten Röntgen
lichtstrahlenbündels hoher Intensität, mit einem Konzentrator, mittels welchem Rönt
genlicht, welches von einer Quelle ausgeht, eingefangen und zu einem konvergie
renden Strahlenbündel gebündelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Lichtleite
lement vorhanden ist, welches derart in dem Strahlenbündel angeordnet ist, daß das
Strahlenbündel vollständig in seine Lichteintrittsöffnung eintritt, und in welchem die
Lichtstrahlen des Strahlenbündels umgelenkt werden.
Dadurch, daß ein Lichtleitelement vorhanden ist, welches derart in dem Strahlen
bündel angeordnet ist, daß das Strahlenbündel vollständig in seine Lichteintrittsöff
nung eintritt, wird die Strahlung, die von der Röntgenlichtquelle in den Konzentrator
gelangt, vollständig für das zu erzeugende Röntgenlichtstrahlenbündel genutzt.
Durch die Umlenkung der Lichtstrahlen des Strahlenbündels kann die in das Licht
leitelement eintretende Strahlung so gerichtet werden, daß sie parallel ist oder zu
mindest einen solchen Konvergenzwinkel aufweist, daß sie den Anforderungen zur
Bestrahlung einer Probe zur Aufnahme eines Röntgenbeugungsdiagramms genügt.
Durch die Verwendung des gesamten vom Konzentrator abgegebenen Strahlenbün
dels zur Umlenkung zu einem gerichteten Strahlenbündel wird ein Lichtstrahl sehr
hoher Intensität erreicht.
Aus der DE 197 05 732 A1 ist eine monolithische kapillare Rötgenstrahl-Linse be
kannt, welche eine Mehrzahl von Röntgenstrahl-Kanälen umfaßt, die von einem En
de zum anderen Ende verlaufen. Die Linse weist die Form eines einzigen Glas-
Festkörpers auf, der durch Verschmelzen der Wände der Röntgenstrahlkanäle mit
sich selbst gebildet wird.
Die Erzeugende des Längsprofils der Linse und die Profilerzeugenden der Röntgen
strahl-Führungskanäle und die Achsen der Röntgenstrahl-Führungskanäle sind an
nähernd Segmente von räumlichen Kegelschnitten oder Kombinationen von Seg
menten von Kegelschnitten oder Kombinationen von Segmenten von Kegelschnitten
und geraden Linien. Die radialen Änderungen der Profilerzeugenden der Linsen und
der Profilerzeugenden der Röntgenstrahl-Führungskanäle sind im Bezug auf die
imaginäre Achse des Röntgenstrahles symmetrisch.
Durch die durch die Umlenkung des Röntgenstrahles in den Kapillaren bedingte
Mehrfachreflexion ergeben sich relativ hohe Reflexionsverluste. Des weiteren gibt die
Röntgenstrahllinse kein monochromatisches sondern polychromatisches Licht ab.
Des weiteren ist aus der EP 0 555 376 B1 eine Vorrichtung zur Steuerung von
Strahlung bekannt, welche eine Vielzahl von Kanälen mit Eingangsenden, die die
Strahlung einfangen, Innenflächen, die mehrfache totale Oberflächenreflexion zeigen
und Ausgangsenden, die die Strahlung imitieren, aufweist. Die Kanäle bildende Ele
mente sind entlang erzeugender imaginärer Flächen angeordnet und weisen ein
Bündel von Kapillaren auf. Auch hier treten wegen der Umlenkung des Lichts in den
Kapillaren große Reflexionsverluste auf. Des weiteren ist das abgegebene Licht
ebenfalls nicht monochromatisch sondern polychromatisch.
Weiterhin ist aus der WO 00/05727 eine Vorrichtung zur Fokussierung von Röntgen
strahlen bekannt, welche einen Wellenleiter aufweist, welcher mit einem Spiegel ge
koppelt ist. Der Spiegel hat eine reflektierende Oberfläche, welche eine Rotationsachse
hat. Der Wellenleiter kann aus sich verjüngenden polykapillaren Linsen beste
hen.
Darüber hinaus ist aus der DE 44 11 330 A1 eine Vorrichtung zur gezielten Ablen
kung von Strahlung bekannt, welche eine Strahlungsquelle und ein optisches System
enthält. Das optische System enthält eine Vielzahl von Schichten in der Form von
ähnlichen oder adäquaten Flächen zweiter Ordnung wie beispielsweise kegelförmi
ge, faßförmige oder kugelförmige Flächen. Die Flächen sind in jeder Schicht der Ka
näle für den Strahlungstransport angeordnet, wobei sich die Durchmesser der Ka
näle entlang ihrer Achse ändern. Des weiteren ändert sich auch entsprechend der
Krümmungsradius der Kanäle in Bezug auf die Symmetrieachse in Längsrichtung
der Vorrichtung über den Querschnitt der Vorrichtung. Die Strahlungsquelle befindet
sich außerhalb oder innerhalb des optischen Systems.
Des weiteren ist aus der DE 43 39 666 C1 ein Strahlenablenkungssystem bekannt,
welches eine Kapillarlinse enthält. Die Kapillarlinse besteht aus einem Bündel sym
metrisch angeordneter Kapillaren, die wie in einem Bildleitersystem aneinander lie
gen. Neben dem Winkel der Totalreflexion, der wellenlängen- beziehungsweise
energieabhängig ist, ist das Verhältnis von Krümmungsradius und Radius der lichten
Weite einer betrachteten Kapillaren maßgeblich für die Transmission des Röntgen
strahls.
Allen bekannten Vorrichtungen gemeinsam ist es, daß sie einerseits hohe Refle
xionsverluste haben und andererseits kein monochromatisches sondern polychro
matisches Licht abgeben.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine eingangs genannte Vorrichtung derart auszubil
den, daß sie ein gerichtetes monochromatisches Röntgenlichtstrahlenbündel hoher
Intensität abgibt.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des kennzeichnenden
Teils des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Gemäß der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Erzeugung eines gerichteten Röntgen
lichtstrahlenbündels hoher Intensität, mit einem Konzentrator, mittels welchem Rönt
genlicht, welches von einer Quelle ausgeht, eingefangen und zu einem konvergie
renden Strahlenbündel gebündelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Konzen
trator divergent auf einem Kegelmantel angeordnete Kapillaren aufweist, an deren
Ausgängen auf einem Ring angeordnete Mikro-Monochromatoren angeordnet sind,
wodurch ein Monochromator-Konzentrator gebildet ist, und ein Lichtleitelement vor
handen ist, welches derart in dem vom Konzentrator abgegebenen Strahlenbündel
angeordnet ist, daß das Strahlenbündel vollständig in seine Lichteintrittsöffnung ein
tritt, und in welchem die Lichtstrahlen des Strahlenbündels umgelenkt werden.
Dadurch, daß ein Lichtleitelement vorhanden ist, welches derart in dem Strahlen
bündel angeordnet ist, daß das Strahlenbündel vollständig in seine Lichteintrittsöff
nung eintritt, wird die Strahlung, die von der Röntgenlichtquelle in den Konzentrator
gelangt, vollständig für das zu erzeugende Röntgenlichtstrahlenbündel genutzt.
Durch die Umlenkung der Lichtstrahlen des Strahlenbündels kann die in das Licht
leitelement eintretende Strahlung so gerichtet werden, daß sie parallel ist oder zu
mindest einen solchen Konvergenzwinkel aufweist, daß sie den Anforderungen zur
Bestrahlung einer Probe zur Aufnahme eines Röntgenbeugungsdiagramms genügt.
Durch die Verwendung des gesamten vom Konzentrator abgegebenen Strahlenbün
dels zur Umlenkung zu einem gerichteten Strahlenbündel wird ein Lichtstrahl sehr
hoher Intensität erreicht.
Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, daß der Konzentrator als Mono
chromator-Konzentrator ausgebildet ist. Eine derartige Anordnung hat den großen
Vorteil, daß kein separater Monochromator verwendet werden muß.
Besonders vorteilhaft ist auch eine Ausführungsform der Erfindung, bei der das
Lichtleitelement als Multi-Kapillar-Anordnung ausgebildet ist. Die Multi-Kapillar-
Anordnung hat den großen Vorteil, daß sich hierdurch nahezu ein beliebiger Rönt
genstrahl erzeugen läßt. So lassen sich die Kapillaren so anordnen, daß aus der An
ordnung ein paralleler Lichtstrahl austritt. Die Kapillaren können aber auch so ange
ordnet sein, daß der austretende Lichtstrahl konvergiert oder divergiert. Darüber hin
aus lassen sich die Eintrittsöffnungen der Kapillare auf relativ einfache Weise so an
ordnen, daß die gesamte vom Konzentrator abgegebene Strahlung in die Kapillaren
gelangt, wobei die Streustrahlung außer Acht bleibt.
Die Kapillaren können beispielsweise so anordnet sein, daß ihre Eintrittsöffnungen
hinter dem Fokus im divergierenden Bereich des Strahlenbündels angeordnet sind,
wie dies bei einer besonderen Ausführungsform der Erfindung vorgesehen ist. Die
ses divergente monochromatische Strahlenbündel kann durch die Kapillare paralleli
siert oder leicht konvergent gestaltet werden, wenn nach dem Fokus der Strahlenke
gel durch ein divergent angeordnetes Polikapillarsystem eingefangen und umgelenkt
wird, so daß es einen leicht konvergenten Strahlenverlauf annimmt.
Sehr vorteilhaft ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die Eintrittsöffnung
des Lichtelements vor dem Fokus am Lichtausgang des Monochromator-
Konzentrators angeordnet ist. Hierbei müssen die Polykapillarfasern trichterförmig
auf einem Kegelmantel angeordnet werden, um die Röntgenstrahlen aus den kon
vergenten Glaskapillaren des Konzentrators zu übernehmen, und um sie leicht kon
vergent auslaufen zu lassen. Als sehr günstig hat sich ein Konvergenzwinkel von
eins bis zwei mrad sowie ein Strahlenquerschnitt von 0,3 bis 0,5 Millimeter heraus
gestellt.
Besonders vorteilhaft ist jedoch eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die
Eintrittsöffnung des Lichtleitelements vor dem Fokus am Lichtausgang des Mono
chromators des Monochromator-Konzentrators angeordnet ist. Hierbei werden die
konvergenten Glaskapillaren des Konzentrators bereits durch Polykapillarfasern er
setzt, so daß die Strahlenführung ohne ein zweites Kapillarsystem direkt parallel oder
leicht konvergent als Trichterführung erfolgen kann. Eine derartige Ausführungsform
läßt sich auf besonders einfache Weise herstellen. Des weiteren ist sie besonders
störungsunanfällig, wodurch eine hohe Zuverlässigkeit erreicht wird.
Als sehr vorteilhaft hat sich auch eine Ausführungsform der Erfindung herausgestellt,
bei der am Ausgang des Lichtleitelements weitere Kapillaren angeordnet sind. Hier
durch läßt sich eine weitere Bündelung des Röntgenstrahls erreichen. Der aus dem
Lichtleitelement austretende Röntgenstrahl muß so gerichtet sein, daß er vollständig
in die weiteren Kapillaren eintritt. Mittels der weiteren Kapillaren läßt sich der Rönt
genstrahl auch sehr gut parallelisieren und auch sehr gut auf eine zu bestrahlende
Probe richten.
Bei einer weiteren besonderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß
das Lichtleitelement als Reflektor ausgebildet ist, der divergierendes Licht bündelt
und als konvergierendes Bündel abgibt. Hierdurch kann auf die Verwendung einer
Multi-Kapillar-Anordnung verzichtet werden, sofern dies vorteilhaft sein sollte.
Sehr vorteilhaft ist es, wenn sowohl der Konzentrator-Monochromator als auch das
Lichtleitsystem, das heißt die Multi-Kapillar-Anordnung beziehungsweise der Rönt
genspiegel in einem separaten Rohr zentral symmetrisch montiert sind, wobei die
beiden Rohre gegeneinander verschiebbar ausgebildet sind. Auf diese Weise ist ei
ne einfache Justierung der beiden Systeme möglich.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung läßt sich auch ein seit fünf Jahrzehnten un
gelöstes Problem lösen, nämlich einen überstreuungsfreien, im Querschnitt punkt
förmigen Röntgenstrahl zu produzieren, mit dem Röntgenwinkelaufnahmen mit 360 Grad
in der Fläche möglich werden. An jedem Kollimator-System entsteht das Pro
blem der sogenannten Blendenstreuung am Kollimator-Ausgang, sozusagen an der
letzten Kante. Diese Blendenstreuung überlagert jede Röntgenbeugung in Primär
strahlnähe und ist nicht eliminierbar. Mit einem sogenannten Kratky-Blendensystem
kann in einer Richtung, jedoch nicht in der Fläche, die Überstreuung bis auf etwa den
Durchmesser des Primärstrahls eingegrenzt werden, so daß wenigstens in eine Win
kelrichtung Messungen möglich sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt es erstmals, einen völlig überstreuungs
freien Röntgenstrahl zu produzieren. Dadurch, daß der Röntgenhauptstrahl konver
giert, die Streuung divergiert, können die beiden Strahlenkomponenten getrennt
werden, wenn man entsprechende Distanzen wählt, die bei konvergierendem Rönt
genstrahl keine große Rolle spielen.
Der Effekt kann noch verbessert werden, indem man nach dem Multi-Kapillar-
System beziehungsweise Spiegel-System ein Be-Fenster in den Strahlengang ein
bringt, das die Streuung erheblich reduziert, den Hauptstrahl jedoch nur wenig be
einflußt.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines besonderen Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform einer er
findungsgemäßen Anordnung,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Anordnung,
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform einer er
findungsgemäßen Anordnung, und
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer vierten Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Anordnung.
Wie Fig. 1 entnommen werden kann, wird eine Probe 10 mit einem gerichteten
Röntgenlichtstrahlenbündel 1 bestrahlt. Das Röntgenlicht geht von einer Quelle 3
aus und wird einem handelsüblichen Konzentrator-Monochromator 2, 7 zugeführt.
Hierbei wird das Röntgenlicht über divergent angeordnete Glaskapillaren, die auf
einem Kegelmantel angeordnet sind, eingefangen und auf einen Ring von Mikro-
Monochromatoren geleitet. Dort wird es abgebeugt und über ein konvergent ange
ordnetes Kapillarbündel 4, welches ebenfalls auf einem Kegelmantel liegt, wieder
fokussiert. An diesem Fokus 8 bereitet sich das Strahlenbündel wieder divergent auf
einem Kegelmantel aus.
Hinter dem Fokus 8 ist ein als Multi-Kapillar-Anordnung 5 ausgebildetes Lichtleitele
ment 5 angeordnet. Die Multi-Kapillar-Anordnung 5 ist derart angeordnet, daß die
Strahlen des Strahlenbündels in die Lichteintrittsöffnungen 6 der Multi-Kapillar-
Anordnung 5 gelangen. Die Achsen der Kapillaren haben somit an ihrer Eintrittsöff
nung 6 dieselbe Richtung wie die Strahlen des Strahlenbündels. Die Kapillaren der
Multi-Kapillar-Anordnung 5 sind leicht gebogen, so daß das auf der Multi-Kapillar-
Anordnung 5 austretende Strahlenbündel 1 einen leicht konvergenten Strahlenver
lauf hat.
Der in Fig. 2 dargestellte Aufbau einer weiteren Ausführungsform der erfindungs
gemäßen Vorrichtung entspricht im wesentlichen dem in Fig. 1 dargestellten Auf
bau. Gleiche Bauelemente sind daher mit gleichen Bezugszeichen versehen. Zur
Unterscheidung weisen die Bezugszeichen jedoch einen Strich auf.
Im Unterschied zu der in Fig. 1 dargestellten Anordnung sind bei der in Fig. 2 dar
gestellten Anordnung die Lichteintrittsöffnungen 6' der Multi-Kapillar-Anordnung 5'
vor dem Fokus 8' des Strahlenbündels, nämlich direkt am Ausgang des Konzentra
tor-Monochromators 2', 7' angeordnet. Dies ermöglicht eine sehr gute Einkopplung
des vom Monochromator-Konzentrator 2', 7' abgegebenen Lichtes.
Darüber hinaus ist hinter der Multi-Kapillar-Anordnung 5' eine weitere Kapillaranord
nung 9' angeordnet. Die Kapillaren der Multi-Kapillar-Anordnung 5' sind so angeord
net, daß das von ihr abgegebene Strahlenbündel 11' vollständig in die weiteren Kapillaren
9' gelangt. Das heißt, das von der Kapillaranordnung 5' abgegebene Strah
lenbündel hat einen konvergenten Verlauf, wobei im Fokus des Strahlenbündels die
Eintrittsöffnung der zweiten Kapillaranordnung 9' angeordnet ist. Das aus der weite
ren Kapillaranordnung 9' austretende Strahlenbündel 1' weist eine sehr hohe Inten
sität auf. Durch die weiteren Kapillaren 9' erreichen die Röntgenlichtstrahlen des
Strahlenbündels 1 des weiteren eine sehr hohe Parallelität.
Der in Fig. 3 dargestellte Aufbau einer weiteren Ausführungsform der erfindungs
gemäßen Vorrichtung entspricht im wesentlichen dem in Fig. 2 dargestellten Auf
bau. Gleiche Bauelemente sind daher mit gleichen Bezugszeichen versehen. Zur
Unterscheidung weisen die Bezugszeichen jedoch zwei Striche auf.
Im Unterschied zu der in Fig. 2 dargestellten Anordnung sind bei der in Fig. 3 dar
gestellten Anordnung die Eintrittsöffnungen 6" direkt hinter dem Ring von Mikro-
Monochromatoren des Monochromator-Konzentrators 2", 7" angeordnet, wodurch
die konvergenten Glaskapillaren des Konzentrators bereits durch Multi-Kapillar-
Fasern ersetzt werden, so daß die Strahlenführung ohne ein zweites Kapillarsystem
direkt parallel beziehungsweise leicht konvergent als Trichterführung erfolgen kann.
Eine derartige Anordnung ist besonders einfach und robust aufzubauen.
Der in Fig. 4 dargestellte Aufbau einer weiteren Ausführungsform der erfindungs
gemäßen Vorrichtung entspricht im wesentlichen dem in Fig. 1 dargestellten Auf
bau. Gleiche Bauelemente sind daher mit gleichen Bezugszeichen versehen. Zur
Unterscheidung sind die Bezugszeichen mit einem a versehen.
Im Unterschied zu der in Fig. 1 dargestellten Anordnung ist das Lichtleitelement 5a
nicht als Multi-Kapillar Anordnung ausgebildet, sondern als elliptischer Röntgenspie
gel 5a. Der Röntgenspiegel 5a ist so in dem vom Monochromator-Konzentrator 2a,
7a abgegebenen Strahlenbündel 4a angeordnet, daß seine divergent ausgebildete
Eintrittsöffnung 6a dem divergenten Verlauf des Strahlenbündels 4a hinter seinem
Fokus 8a entspricht. Hierdurch wird die gesamte Strahlung vom Röntgenspiegel 5a
eingefangen. Das vom Röntgenspiegel 5a abgegebene Strahlenbündel 1a hat einen
leichten konvergierenden Verlauf von etwa ein bis zwei mrad.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Erzeugung eines gerichteten monochromatischen Röntgenlicht
strahlenbündels (1; 1'; 1"; 1a) hoher Intensität, mit einem Konzentrator (2; 2'; 2"; 2a),
mittels welchem Röntgenlicht, welches von einer Quelle (3; 3'; 3"; 3a) ausgeht, ein
gefangen und zu einem konvergierenden Strahlenbündel (4; 4'; 4"; 4a) gebündelt
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Konzentrator (2; 2'; 2"; 2a) divergent auf einem Kegelmantel angeordnete
Kapillaren aufweist, an deren Ausgängen auf einem Ring angeordnete Mikro-
Monochromatoren angeordnet sind, wodurch ein Monochromator-Konzentrator ge
bildet ist, und ein Lichtleitelement (5; 5'; 5"; 5a) vorhanden ist, welches derart in dem
vom Konzentrator (2; 2'; 2"; 2a) abgegebenen Strahlenbündel (4; 4'; 4"; 4a) angeord
net ist, daß das Strahlenbündel (4; 4'; 4"; 4a) vollständig in seine Lichteintrittsöffnung
(6; 6'; 6"; 6a) eintritt, und in welchem die Lichtstrahlen des Strahlenbündels (4; 4'; 4";
4a) umgelenkt werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lichtleitelement (5; 5'; 5") als Multi-Kapillar-Anordnung (5; 5'; 5") ausgebildet
ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Eintrittsöffnung (6; 6a) des Lichtleitelements (5; 5a) hinter dem Fokus (8; 8a)
im divergierenden Bereich des Strahlenbündels (4; 4a) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Eintrittsöffnung (6') des Lichtleitelements (5') vor dem Fokus (8') am Licht
ausgang des Monochromator-Konzentrators (2', 7') angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Eintrittsöffnung (6") des Lichtleitelements (5") vor dem Fokus direkt hinter
dem Ring von Mikro-Monochromatoren des Monochromator-Konzentrators (2", 7")
am Lichtausgang des Monochromators (7") des Monochromator-Konzentrators (2",
7") angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Ausgang des Lichtleitelements (5'; 5") weitere Kapillaren (9'; 9") angeordnet
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lichtleitelement (5a) als Reflektor (5a) ausgebildet ist, der divergierendes
Licht bündelt und als konvergierendes Bündel abgibt.
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