DE4339666C1 - Strahlenablenkungssystem - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Strahlablenkungssystem für die
emittierte Strahlung einer Röntgenstrahlungsquelle, das auf
der Basis der Totalreflektion beruht.
Die von einer Röntgenstrahlungsquelle emittierte Strahlung
wird hierzu über einen gewissen Raumwinkel hinweg von dem ko
nischen Bereich des Systems eingefangen und seinem Strahlab
lenkungsbereich zugeführt, um dann schließlich in den Strahl
führungsbereich weitergeleitet zu werden. Die Kapillaren des
Strahlablenkungssystems sind symmetrisch und gegenseitig nicht
verschränkt, also gekämmt, zur Systemachse angebracht. Dabei
sind die Übergänge vom Strahleinfangsbereich zum Strahlablen
kungsbereich und vom Strahlablenkungsbereich zum Strahl
führungsbereich glatt. D.h. die Kapillaren zur Lenkung der
Röntgenstrahlen verlaufen vom Strahleintritt bis zum Strahl
austritt ohne Knick.
In "Sov. Phys. Usp.", 32(3), March 1989, S, 271-276, wird von V.A. Arkakad′ev
et al. unter dem Titel "Wide-band x-ray optics with a large
angular aperture" ein solches System zur Ablenkung von Rönt
genstrahlung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
beschrieben. Hauptgegenstand sind ein fokus
sierendes System und ein System zur Erzeugung eines quasi
parallelen Röntgenstrahls. Eine Mindestforderung zur Weiter
leitung von Röntgenstrahlung wird angegeben.
In "NATURE", Vol 357, 4 June 1992, S. 391-393, beschreiben Chen et al. ein
Verfahren, Röntgenstrahlen durch interne Reflexion in Glaska
pillaren zu fokussieren. Die Eigenschaften von multikapillaren
Fiberglasbündeln werden hinsichtlich der Transmissionseffi
zienz als einer Funktion des Krümmungsradius untersucht.
Eine systematische Untersuchung zur Strahlqualität erfolgte
bisher noch nicht. Bei den bisher bestehenden wenigen Linsen
tritt die unbefriedigende Divergenz der Strahlung und die Un
regelmäßigkeit in der Intensitätsverteilung nach wie vor für
die technische Anwendung störend zutage. Das liegt daran, daß
solche Kapillarlinsen bis jetzt nur nach weniger strengen Kri
terien geplant und unter nicht allzu hohen Quali
tätsforderungen gebaut wurden, so daß ein Einsatz für tech
nische Zwecke wie z. B. Röntgenlithographie noch nicht in Be
tracht kommt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Strahlab
lenkungssystem für Röntgenstrahlung eines vorgegebenen Ener
gieintervalls aus dem Spektrum von 100 eV-100 keV bereitzu
stellen. Das System soll strahlformend wirken und geometrisch
so klein als möglich gehalten werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Kennzeichen des An
spruchs 1 gelöst.
Wesentlich für die Herstellung eines solchen Strahlablenkung
systems, auch Kapillarlinse genannt, ist, daß der Krümmungs
radius der Kapillaren und der Durchmesser der lichten Weite
der Kapillaren sowie der kritische, energieabhängige Winkel
der Totalreflektion Rc an der Kapillarinnenwand die Minimal
forderung des kennzeichnenden Merkmals von
erfüllt, um die Divergenz am Strahlaustritt jeder Kapillaren
in vorgegebenen Grenzen zu halten.
Die Unteransprüche 2 und 3 kennzeichnen eine Kapillarlinse mit
der ein quasiparalleler Röntgenstrahl erzeugt werden kann. Da
bei findet gemäß dem Unteranspruch 2 eine Strahlaufweitung
statt und gemäß dem Kennzeichen des Unteranspruchs 3 eine
Strahlquerschnittsreduzierung durch den Vorzeichenwechsel der
Krümmung der Kapillaren.
Der Unteranspruch 4 kennzeichnet eine fokussierende Kapillar
linse, wobei der Fokusort nach der Strahlaustrittsfläche vom
Verlauf der Krümmung der Kapillaren nach dem größten Durchmes
ser des Strahlablenkungsbereichs festgelegt wird.
Die Unteransprüche 5 und 6 kennzeichnen, daß bei allen Strahl
ablenksystemen der Aufbau aus gleichartig geformten Kapillaren
besteht, seien sie kreisrund oder regelmäßig vieleckig. Hier
bei ist kreisrund bzw. die Regelmäßigkeit wesentlich, da dabei
die Reflektionsverhältnisse an den Kapillarinnenwänden am ein
fachsten bleiben.
Ein solchermaßen hergestelltes Strahlablenksystem weist durch
weg eine gekämmt gebündelte Kapillaranordnung auf, wie das
gleichartig und auch notwendig bei Bildleitsystemen, die aus
Lichtleitfasern aufgebaut sind, der Fall ist. Hierbei muß ge
mäß Anspruch 7 die Kapillarinnenwand hochglatt (mit einer Rau
higkeit der Oberfläche von etwa 15 Angström) sein und das Ma
terial der Kapillaren sollte keine oder darf allenfalls nur
wenige Absorptionskanten für das zu führende Licht aufweisen.
Mit der Kapillarlinse, in der die Geometrie und der wellen
längenabhängige Winkel der Totalreflektion solchermaßen be
achtet ist, läßt sich ein Strahlablenksystem erzeugen, das für
röntgenlithographische Zwecke nur noch eine restliche Strahl
divergenz übrig läßt, die den mit der Kapillarlinse durch
zuführenden technischen Prozeß nicht mehr nachteilig beein
trächtigt.
An Ausführungsbeispielen von Kapillarlinsen zur Fokussierung
oder Parallelisierung von Röntgenstrahlen soll die Erfindung
unter vorhergehender näherer Beschreibung der vielparametrigen
Einflüsse auf den von der Quelle austretenden, zu formenden
Röntgenstrahl erläutert werden.
Es zeigt:
Fig. 1 die Divergenz und ungleichmäßige Strahlaufteilung
nach dem Strahlaustritt aus einer Kapillaren durch
unreflektierten Strahlanteil und mehrfachreflektierte
Strahlanteile;
Fig. 2 die Divergenz und ungleichmäßige Strahlverteilung an
bezüglich der Systemachse radial unterschiedlich
positionierten Kapillaren;
Fig. 3 die Divergenz und die Transmission des an der
Strahlaustrittsseite des Systems austretenden
Röntgenstrahls über einen Durchmesser hinweg;
Fig. 4 die Divergenzkarte für verschiedene Verhältnisse
(Gamma-Werte) von Krümmungsradius zu lichtem
Kapillarenradius;
Fig. 5 den Verlauf des kritischen Winkels der Total
reflektion für verschiedene Strahlungsenergien;
Fig. 6 den Einfluß der Größe der Strahlungsquelle und der
Einstrahlungsrichtung für die Strahltransmission
durch die Kapillare;
Fig. 7 den Divergenzwinkel der an einer Kapillaren
austretenden Röntgenstrahlung über dem Verhältnis von
Krümmungsradius der Kapillaren zu Radius der lichten
Weite der Kapillaren;
Fig. 8 die Struktur des Strahlablenksystems zur Erzeugung
eines aufgeweiteten parallen Röntgenstrahls;
Fig. 9 die Struktur des Strahlablenksystems zur Erzeugung
eines parallelen Röntgenstrahls;
Fig. 10 die Struktur des Strahlablenksystems zur Erzeugung
eines fokussierten Röntgenstrahls;
Fig. 11 den glatten Übergang von Bereichen unterschiedlichen
Krümmungsradius an der Kapillarinnenwand.
Das Strahlablenkungssystem basiert grundsätzlich auf der To
talreflektion. Mit ihm wird von einer Röntgenstrahlungsquelle
divergent emittiertes Röntgenlicht über einen bestimmten Raum
winkel vom konischen Strahleinfang des Systems aufgenommen.
Für den Wellenlängenbereich oder äquivalent den Energiebereich
von Röntgenstrahlung gilt, daß der Brechungsindex für Fest
körper geringfügig kleiner ist als für Vakuum. Hierdurch wird
diese bei streifendem Einfall reflektiert. Dieser Effekt wird
auf mannigfaltige Weise in der Röntgenoptik genutzt. Es gibt
heute plane und gekrümmte Spiegelsysteme, die diesen Effekt
ausnutzen. Auch Röntgenteleskope basieren auf diesem Effekt.
Der maximale Winkel, in Fachkreisen als Winkel Rc bezeichnet,
unter dem einfallende Strahlung noch reflektiert wird, ist ei
nerseits stark von der Wellenlänge und damit von der Energie
der Strahlung und andererseits von dem Material der Reflek
tionsflächen abhängig.
Fällt Röntgenstrahlung vorgegebener Energie in eine dünne Ka
pillare geeigneten Materials mit hochglatter Innenwand ein,
dann wird sie im weiteren Verlauf an der Kapillarinnenwand
durch Totalreflektion verlustarm weitergeführt. So gelangt man
von einem geeignet geformten Bündel gleichartiger Kapillaren
zu einem einer optischen Linse entsprechenden Strahlablenkungssystem,
der Kapillarlinse für Röntgenstrahlung (siehe
Fig. 6).
Die geometrische Mindestforderung für einen Strahltransport in
gekrümmten Kapillaren mit kreisförmiger lichter Weite ist bei
bekannter Wellenlänge und bekanntem Material der Kapillaren
wand folgende: das Verhältnis aus Krümmungsradius R zu lichtem
halben Kapillardurchmesser r, dem lichten Kapillarradius r,
muß mindestens der Bedingung
genügen. Die Einhaltung diesem Bedingung gewährleistet einen
Strahltransport in der Kapillaren, bedingt aber noch nicht
eine akzeptable Divergenz des aus der Kapillaren austretenden
Strahls.
Fig. 7 zeigt die hyperbolische Abhängigkeit der Größe des am
Ausgang einer Kapillaren auftretenden Divergenzwinkels von
Verhältnis des Krümmungsradius R zum Radius r der lichten
Weite der Kapillaren. Diese Abhängigkeit wurde in dem in Frage
kommenden Röntgenstrahlungsspektrum von der Energie als nahezu
unabhängig beobachtet. Für die technische Realisierung der
Kapillarlinse zeigt sich, daß Gamma-Werte über 20 zu große
Austrittsdivergenz an den Kapillaren bewirken und Gamma-Werte
zwischen etwa 20 und etwa 70 vernachlässigbare Divergenz mit
sich bringen und vom technischen und wirtschaftlichen Aufwand
her die Herstellung im Rahmen bleibt. Darüber hinaus sind zwar
die erreichten Divergenzen ausgezeichnet, jedoch ist die Her
stellung von ihrem technischen und wirtschaftlichen Aufwand
her nicht mehr vertretbar.
Um Strahlungsablenksysteme für Röntgenstrahlung, häufig auch
Röntgenlinsen genannt, mit hoher Strahlqualität zu erhalten,
muß sichergestellt sein, daß die Strahlung durch Viel
fachreflektion weitergeführt wird. Systeme, die die Strahlung
nur mit wenigen Reflektionen weiterleiten, stellen sehr hohe
Anforderungen an die Kapillaren und an deren geometrische An
ordnung. Zudem wirkt sich bei einer optimalen Linse für wenig
Reflektionen an der Kapillarinnenwand folgender Effekt stark
aus, daß nämlich ein Teil der Strahlung häufiger reflektiert
wird als der Rest der Strahlung in dieser Kapillare.
Je enger die Kapillare und je länger die Linse wird, um so
kleiner wird dieser Effekt. Ein Extremfall im ungewollten
Sinne ist, daß das Verhältnis R/r so beschaffen ist, daß ein
Teil der Strahlung ohne Reflektion durch die Linse tritt und
der Rest der Strahlung einmal oder gar zweimal reflektiert wird
(siehe Fig. 1 und 2). Dieser Effekt ist vor allem im
niederenergetischen Röntgenbereich (<10 keV) wichtig, weil da
der kritische Winkel Rc groß ist.
Fig. 1 stellt in der o.e. Rechnersimulation diese Problematik
dar, in der ein Teil des Strahles unreflektiert durch die Ka
pillare geht und der übrige Teil wenigstens einmal an der In
nenwand der Kapillare reflektiert wird. Fig. 2 zeigt zu
sammenfassend die Aufteilung der Strahlen beim Verlassen der
Kapillaren für den gewollten parallen Strahl einmal in Ab
hängigkeit des Radius R des Strahlablenkungssystems und zum
andern in Abhängigkeit von der Entfernung von der Strahlaus
trittsfläche. Ergänzend zeigt Fig. 3 die Abhängigkeit des Di
vergenzwinkels und der Transmission vom Radius R an der
Strahlaustrittsfläche über eine Durchmesserlinie hinweg. Der
leichte symmetrische Anstieg des Divergenzwinkels zum Rand hin
rührt von dem nach außen hin häufigeren Berühren der Strahlen
an der Kapillareninnenwand her, das einhergeht mit der symme
trischen Transmission, die aufgrund des weniger häufigen Be
rührens des Strahls an den Kapillaren im Innern des ge
streckten Bündels höher ist.
Der minimale Durchmesser der Kapillaren ist nicht nur durch
die Herstellungsmöglichkeiten sondern auch von der verwendeten
Röntgenstrahlungsquelle begrenzt. Je kleiner der Kapillar
durchmesser, desto geringer ist der Querschnitt des Bereichs
einer ausgedehnten Quelle, aus dem die Strahlung durch die
Linse hindurch gelangt, was in Fig. 6 verdeutlicht wird.
Um eine gute Ausbeute der Quellintensität zu erhalten, muß der
Kapillardurchmesser entsprechend angepaßt sein. Fig. 4 zeigt
diese Abhängigkeit der Kapillarenkrümmung in Abhängigkeit des
Kapillardurchmessers für verschiedene Gamma-Werte. Aufgrund
der geringen Rechnerstützpunkte wurde zusätzlich zu jedem Gam
mawert die ausgleichende Gerade eingezeichnet.
Weiterhin ist die Quellgröße und die Divergenz am Strahlaus
tritt energieabhängig, wie es insbesondere der kritische Win
kel Rc ist. Bei niederenergetischer Strahlung, also großer
kritischer Winkel Rc, werden auch Strahlen, die unter großem
Winkel in die Kapillarlinse einfallen, verlustarm weiter
geleitet. Verstärkt wird der Effekt durch die Tatsache, daß
der kritische Winkel Rc im niederenergetischen Bereich keine
scharfe Grenze bildet, sondern daß die Reflektionsverluste im
Bereich des kritischen Winkels Rc anwachsen. Dieser Zusammen
hang wird in Fig. 5 zusammengefaßt, die die normierte Trans
mission in Abhängigkeit des Einfallswinkels für verschiedene
Strahlenergien zeigt.
Im folgenden soll das Strahlablenkungssystem von seinem Aufbau
her näher beschrieben werden. Es besteht aus einem Bündel un
verschränkter, dünner Kapillaren aus geeigneten Glassorten
oder andersartigem, geeignetem Material. Die Kapillaren im
Durchführungsbeispiel haben zumindest einen kreisrunden, lich
ten Querschnitt und sind nirgendwo miteinander verflochten,
liegen also gekämmt zueinander.
Dieses Bündel wird nun in einem sorgfältigen Wärmebehandlungs
prozeß (Ziehen) und in einer anschließenden mechanischen Bear
beitungsprozeß der Strahleintritts- und Strahlaustrittsseite
(Schneiden und Sägen auf Maß) auf die Form nach den Fig. 8,
9 oder 10 gebracht.
In dem Strahlablenkungssystem, dem Bereich, wo die eigentliche
Strahlformung stattfindet, wird die über den Strahleinfang
eingefangene Röntgenstrahlung im Strahlablenkungsbereich mono
ton aufgeweitet. Deshalb behält dort die Krümmung ihr Vorzei
chen bei (siehe in Fig. 11).
Hingegen wird der eingefangene Röntgenstrahl in dem System
nach Fig. 9 zunächst aufgeweitet bis zum größten Durchmesser
des Kapillarbündels im Strahlablenkungsbereich und wird an
schließend auf den vorgegebenen Strahldurchmesser verjüngt.
Dabei ändert die Krümmung einer jeden Kapillaren, außer der
auf der Achse liegenden, die ungekrümmt bleibt, zweimal ihr
Vorzeichen in diesem Strahlablenkungsbereich. Danach bleibt
der Krümmungsradius aller Kapillaren unendlich, d. h. die Ka
pillaren liegen jetzt alle auf eine vorgegebene Länge parallel
zueinander und dienen lediglich noch der Leitung des geformten
Strahls bis zum Austritt. Abhängig von der geometrisch und
energetisch bedingten Austrittsdivergenz überlappen sich die
Strahlbündel der einzelnen Kapillaren erst nach einiger Ent
fernung von der Strahlaustrittsfläche.
Der Strahlführungsbereich muß nicht notwendigerweise gerad
linig sein. Er könnte unter Beibehaltung des Bündeldurch
messers auch gekrümmt sein. Das allerdings wäre ein baulicher
Aufwand, der nicht wünschenswert sein kann, da eine Strahlab
lenkung auf diese Art mit anderen Mitteln wirtschaftlicher zu
erreichen ist. Von konstruktiver Wichtigkeit ist einfach, daß
sich Bereiche mit unterschiedlichem Vorzeichen in der Krümmung
(siehe Fig. 11) glatt, im mathematischen Sinne differen
zierbar, aneinander anschließen, was aufgrund des bisher Er
wähnten zwingend ist.
Fig. 10 zeigt schließlich noch die Struktur des Strahlablen
kungssystems zur Erzeugung eines Röntgenstrahls mit einem de
finierten Fokusbereich im vorgesehenen Abstand von der Strahl
austrittsfläche. Die Strahlführung verläuft dort zwangsläufig
entgegengesetzt konisch wie beim Strahleinfang, und hat, ab
hängig von seiner axialen Länge, Einfluß auf die Schärfe und
Begrenztheit des Fokusgebietes eben aufgrund der Austritts
divergenz.
Neben der konstruktiven Parameter wie Krümmungsradius R und
lichter Kapillarenradius r, dem Matrialparameter und damit dem
kritischen Winkel Rc, ist für eine ausreichende Strahlquali
tät, d. h. geringe Strahldivergenz und weitestgehend gleiche
Intensitätsverteilung über den Kapillarquerschnitt hinweg, ab
dem Strahlaustritt an dem Strahlführungssystem die Einhaltung
der Minimalforderung bezüglich des Verhältnisses von Krüm
mungsradius zu lichtem Kapillardurchmesser
von entscheidender Bedeutung, die mit der Mindestforderung des
Gamma-Wertes (größer/gleich 1) alleine nicht erreichbar ist.
Strahlführungssysteme oder auch Kapillarlinsen, die diese
Parameterschranken berücksichtigen, erzeugen mit einem Mi
nimalaufwand einen aus dem System austretenden Röntgenstrahl
mit vernachlässigbarer Divergenz. Der Anwendungsfall und der
technische sowie vertretbare wirtschaftliche Aufwand legen
letztlich die Bauparameter der Kapillarlinse fest.
Claims (8)
1. Strahlungsablenkungssystem auf der Basis der Totalre
flektion für die emittierte Strahlung einer Röntgen
strahlungsquelle, das die eingefangene Strahlung derartig
umlenkt, daß sie unter gewünschtem Winkel zur Systemachse
austritt, bestehend aus:
einem festen Bündel gegenseitig nicht verschränkter dünner Kapillaren, wobei das Bündel bezüglich seiner Achse unter teilt ist in den
einem festen Bündel gegenseitig nicht verschränkter dünner Kapillaren, wobei das Bündel bezüglich seiner Achse unter teilt ist in den
- - konischen Bereich des Strahleinfangs, in dem die Kapil laren ohne Krümmung jedoch divergent angeordnet sind,
- - Bereich der Strahlablenkung, in dem die Kapillaren symme trisch zur Systemachse gekrümmt zueinander liegen,
- - Bereich der Strahlführung, in dem die Kapillaren ohne Krümmung einheitlich divergent oder parallel oder konvergent angeordnet sind, und die Übergänge der Kapillaren zwischen den Bereichen glatt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis von Krümmungsradius R der Kapillaren und
lichtem Kapillardurchmesser d am Strahleintritt in den
Strahlablenkbereich hinein für jede Kapillare des Bündels
die Bedingung
erfüllt, wobei Rc von der Wellenlänge bzw. von der Energie abhängige, kritische Winkel der Totalreflektion an
der Kapillareninnenwand und r der halbe lichte Kapillar
durchmesser d ist.
2. Strahlenablenksystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Krümmung der Kapillaren im Strahlablenksystem ihr Vor
zeichen nicht ändert und die Kapillaren im Strahl
führungsbereich parallel liegen.
3. Strahlenablenksystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Krümmung der Kapillaren im Strahlablenksystem ihr Vor
zeichen ändert und die Kapillaren im Strahlführungsbereich
parallel liegen.
4. Strahlenablenksystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Krümmung der Kapillaren im Strahlablenksystem ihr Vor
zeichen nicht ändert und die Kapillaren im Strahl
führungsbereich konvergent zur Strahlaustrittsfläche hin
und symmetrisch zur Achse verlaufen.
5. Strahlenablenksystem nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die lichten Querschnittsflächen der Kapillaren einheitlich
sind.
6. Strahlenablenksystem nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die lichte Querschnittsfläche der Kapillaren kreisförmig
oder regelmäßig mindestens viereckig ist.
7. Strahlenablenksystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kapillarinnenwand hochglatt ist und das Kapillar
material keine oder allenfalls wenige Absorptionskanten im
Energiespektrum des Röntgenstrahls aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934339666 DE4339666C1 (de) | 1993-11-22 | 1993-11-22 | Strahlenablenkungssystem |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934339666 DE4339666C1 (de) | 1993-11-22 | 1993-11-22 | Strahlenablenkungssystem |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4339666C1 true DE4339666C1 (de) | 1995-05-11 |
Family
ID=6503079
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934339666 Expired - Fee Related DE4339666C1 (de) | 1993-11-22 | 1993-11-22 | Strahlenablenkungssystem |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4339666C1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19527794A1 (de) * | 1995-07-19 | 1997-01-23 | Ifg Inst Fuer Geraetebau Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung optischer Elemente für die Kapillaroptik |
WO1997006534A1 (en) * | 1995-08-04 | 1997-02-20 | X-Ray Optical Systems, Inc. | Multiple channel optic |
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-
1993
- 1993-11-22 DE DE19934339666 patent/DE4339666C1/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (2)
Title |
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US-Z.: "Sov.Phys.Usp.", 32, 3, March 1989, S. 271-276 * |
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DE10056508A1 (de) * | 2000-09-14 | 2002-04-04 | Schneider Elektrotechnik Gmbh | Vorrichtung zur Erzeugung eines gerichteten Röntgenlichtstrahlenbündels mit hoher Intensität |
DE10056508C2 (de) * | 2000-09-14 | 2003-02-27 | Schneider Elektrotechnik Gmbh | Vorrichtung zur Erzeugung eines gerichteten Röntgenlichtstrahlenbündels mit hoher Intensität |
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