DE100564C

DE100564C -

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Publication number: DE100564C
Application number: DENDAT100564D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

CAi

PATENTAMT.

KLASSE 13: Dampfkessel.

Bei der Verwendung von Dampfüberhitzern, namentlich für Sterilisir-, Koch- und Trockenzwecke, ist es nicht nothwendig, dafs der Dampf während der ganzen Dauer beispielsweise eines Trockenvorganges dieselbe Temperatur erhält, sondern diese Temperatur mufs je nach dem zu trocknenden Gut geregelt werden. Die Spannung des Dampfes soll sich mit dem Regeln wenigstens nicht wesentlich ändern.

Dieser Zweck wird bei dem neuen Ueberhitzer dadurch erreicht, dafs derselbe an von der Eintrittsstelle des Dampfes verschieden weit liegenden Stellen mit Auslafsventilen versehen ist, die eine Verbindung mit dem Ableitungsrohr des Ueberhitzers herstellen. Es werden somit je nach der Oeffnung des einen oder des anderen Ventils bestimmte Theile des Ueberhitzers ausgeschaltet, so dafs der Dampf einen gröfseren oder geringeren Weg zurückzulegen hat. Ein Ueberhitzer der neuen Art ist auf der Zeichnung dargestellt.

Der Ueberhitzer von beliebiger Gestaltung ist mit mehreren Abzweigungen versehen, welche einzeln durch Ventile geschlossen werden können; diese Abzweigungen liegen an verschiedenen Punkten der Länge des Ueberhitzers, so dafs der Dampf, nachdem er einer gröfseren oder geringeren Dauer der Hitze ausgesetzt worden ist, entnommen werden kann. Man erreicht dies am einfachsten bei einer Schlange, welcher der Dampf durch das Ventil C zugeleitet wird, und welche unter Vermittelung der verschiedenen Ventile C² C³ C⁴ C⁵ mit dem zur Verwendungsstelle führenden Rohr D verbunden ist. Doch kann der Ueberhitzer z. B. auch aus zickzackförmig gebogenen oder parallel verlaufenden Röhren gebildet sein, die durch Rückleitungen mit einander verbunden sind. Die Dampfzuführung kann von einem Erzeuger erfolgen, welcher einen Theil des Apparates bildet; doch kann der Dampf auch von Erzeugern entnommen werden, welche ursprünglich für andere Zwecke bestimmt sind; in einem solchen Falle wird-man ein Reducirventil C⁶ vor dem Ventil C¹ einschalten, so dafs der hochgespannte Dampf vor seinem Eintritt in den Ueberhitzer zu der nothwendigen niedrigen Spannung gebracht werden kann.

Wenn der Dampf dem Ueberhitzer durch das Ventil C¹ zugeleitet wird, so wird eines der Ventile C² . . . C^& geöffnet, und ein ununterbrochener Dampfstrom geht durch das Rohr D. Je nachdem nun die Temperatur des das Rohr D verlassenden Dampfes gröfser oder geringer sein soll, mufs der Dampf eine gröfsere oder weniger grofse Länge des Ueberhitzers durchstreichen. Wird beispielsweise eine Temperatur von nur wenig über ioo° erfordert, so wird das Ventil C² geöffnet, so dafs der Dampf nur durch einen kurzen Theil des Ueberhitzers geht, ehe er durch das Rohr D zu seinem Verwendungsort gelangt.

Will man die Temperatur erhöhen, so öffnet man das Ventil C³ und schliefst das Ventil C² u. s. w.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Dampfüberhitzer, namentlich für Sterilisir-, Koch- und Trockenzwecke, dadurch gekennzeichnet, dafs derselbe an von der Eintrittsstelle des Dampfes verschieden weit entfernt liegenden Stellen mit Auslafsventilen (C² C³ C⁴ C⁵J versehen ist, so dafs je nach der Oeffnung des einen oder des anderen Ventils der Dampf im Ueberhitzer einen gröfseren oder geringeren Weg zurückzulegen hat und somit die Temperatur des Dampfes nach Belieben geregelt werden kann.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.