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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entriegelung und Verriegelung
mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Merkmalen.
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Es
ist bekannt, die Rückenlehne
eines Fahrzeugsitzes, insbesondere die Rückenlehne des Rücksitzes
eines Kraftfahrzeuges, in Richtung Sitzfläche klappbar beziehungsweise
schwenkbar auszuführen
und in ihrer aufrechten Normalstellung zu verriegeln. Eine sichere
Verriegelung der Rückenlehne
ist notwendig, um bei eventuellen Unfällen eine Verletzungsgefahr
der Fahrzeuginsassen durch eine nicht richtig verriegelte Rückenlehne
zu vermeiden. Um eine Schwenkung der Rückenlehne in Richtung Sitzfläche, beispielsweise
zur Erweiterung des Ladevolumens des Kofferraumes, durchführen zu
können, ist
es erforderlich, die Rückenlehne
vorher zu entriegeln.
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Aus
der
DE 195 22 721
A1 ist eine derartige Entriegelungs- und Verriegelungseinrichtung
für eine Rückenlehne
des Rücksitzes
eines Kraftfahrzeuges bekannt. Die Verriegelung der Rückenlehne
erfolgt dabei über
ein an sich bekanntes Drehfallenschloss. Das Drehfallenschloss ist
an der Rückenlehne
befestigt und umgreift im Verriegelungsfall einen an der Karosseriewand
des Fahrzeuges angeordneten Schließbolzen. Durch Betätigung eines
einstückig
mit einer Sperrklinke ausgebildeten Hebels kann die Verbindung aufgehoben
werden, dabei schwenkt die Drehfalle aus ihrer Verriegelungsstellung
unter gleichzeitiger Spannung einer Schraubenfeder in die Entriegelungsstellung.
Die Rückenlehne
kann somit in Richtung Sitzfläche
geklappt werden. Beim Zurückklappen
der Rückenlehne
wird das durch die Feder vorgespannte Drehfallenschloss zurückgeschwenkt,
wobei die formschlüssige
Verbindung zwischen Drehfallenschloss und Schließbolzen wieder hergestellt
wird. Gleichzeitig schwenkt der Betätigungshebel zur Entriegelung
der Rückenlehne
in seine ursprüngliche
Verriegelungsstellung zurück.
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Der
Nachteil dieser Entriegelungs- und Verriegelungseinrichtung besteht
darin, dass der Betätigungshebel
zur Entriegelung der Rückenlehne
nur in eine Richtung verschwenkt werden kann. Die Schwenkbewegung
des Betätigungshebels
zur Entriegelung der Rückenlehne
erfolgt dabei in den meisten Fällen
in Richtung Sitzfläche.
Dieses erweist sich aber besonders dann als nachteilig, wenn die
Entriegelung der Rückenlehne
beispielsweise bei abgenommener Kofferraumabdeckung vom Kofferraum aus
erfolgen soll. Dabei muss der Betätigungshebel aus einer verhältnismäßig großen Entfernung
infolge der Größe des Kofferraumes
nach vorn geschwenkt werden. Die Bedienung kann dabei unter Umständen Schwierigkeiten
bereiten.
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DE 39 11 135 A1 zeigt
einen Drehfallenbeschlag zur Festlegung von Rückenlehnen in Kraftfahrzeugen
in verschiedenen Aufrechtstellungen, mit einem das ortsfeste Gegenschließteil einfangenden Gabelmaul
und mehreren radial vorstehenden Haltefingern, die in einer auslösbaren Sperrklinke
zugeordnet ist.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur
Entriegelung und Verriegelung vorzugsweise einer schwenkbar an einem Fahrzeugsitz
angeordneten Rückenlehne
zu schaffen, mit der eine Entriegelung der Rückenlehne durch Schwenken eines
Betätigungshebels
in wahlweise zwei unterschiedliche Betätigungsrichtungen erfolgen
kann.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Entriegelung und Verriegelung
mit den in dem Patentanspruch 1 genannten Merkmalen gelöst. Dadurch,
dass der um einen Lagerzapfen schwenkbar angeordnete Betätigungshebel über einen
Lagerbolzen mit einer um einen Lagerzapfen schwenkbaren Wippe verbunden
ist, an deren äußeren Enden
jeweils ein Bolzen angeordnet ist, wobei die Bolzen in Verriegelungsstellung
jeweils mit einer von zwei Aufnahmen eines Querträgers eines
T-förmig
ausgebildeten Schlosshebels in Eingriff stehen, dass der Betätigungshebel
aus einer mittleren Position, der Verriegelungsstellung, durch Schwenken
in zwei verschiedene Richtungen in eine Entriegelungsstellung überführbar ist
und dass beim Schwenken des Betätigungshebels
in eine Entriegelungsstellung der Schlosshebel in Längsrichtung
durch den Bolzen der um den Lagerzapfen schwenkenden Wippe verschoben
wird und dabei einen Drehfallenhebel eines Drehfallenschlosses zur
Entriegelung des Drehfallenschlosses verstellt, wird erreicht, dass
zur Entriegelung der Rückenlehne
der Betätigungshebel
aus der Verriegelungsstellung sowohl nach rechts als auch nach links
in eine Entriegelungsstellung geschwenkt werden kann. Der Bediener
der Entriegelungseinrichtung kann jederzeit die für ihn günstigere Entriegelungsrichtung
frei wählen.
Bei einer entsprechenden Verstellung des Betätigungshebels zur Entriegelung
der Rückenlehne
wird durch die umschwenkende Wippe der Schlosshebel in axialer Richtung
verschoben, wobei die Entriegelung durch das Drehfallenschloss erfolgt.
Durch die freie Verstellmöglichkeit
des Betätigungshebels
zur Entriegelung der Rückenlehne
von Kraftfahrzeugsitzen wird die Ergonomie zur Betätigung der
Ent- und Verriegelungseinrichtung insgesamt verbessert.
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Weitere
bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen,
in den Unteransprüchen
genannten Merkmalen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand der zugehörigen Zeichnungen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einer Schnittdarstellung in Verriegelungsstellung;
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2 eine
Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einer anderen Schnittdarstellung ebenfalls in Verriegelungsstellung;
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3 eine
Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in Schnittdarstellung, bei der sich der Betätigungshebel in einer ersten
Entriegelungsstellung befindet;
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4 eine
Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in Schnittdarstellung, bei der sich der Betätigungshebel in einer zweiten
Entriegelungsstellung befindet;
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5 eine
perspektivische Teilansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Schnittdarstellung,
bei der sich der Betätigungshebel
in einer Verriegelungsstellung befindet und
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6 eine
perspektivische Teilansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Schnittdarstellung,
bei der sich der Betätigungshebel
in einer Entriegelungsstellung befindet.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
wird erläutert
am Beispiel einer Ent- und Verriegelungseinrichtung zur Entriegelung
einer schwenkbar an einem Fahrzeugrücksitz angeordneten Rückenlehne.
Der Einsatz der erfindungsgemäßen Lösung ist
aber für alle ähnlich gelagerten
Fälle zur
Entriegelung und Verriegelung denkbar und auch möglich.
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In
der 1 ist die erfindungsgemäße Betätigungseinrichtung zum Entriegeln
einer am Fahrzeugrücksitz
angeordneten Rückenlehne
in Verbindung mit einem an sich bekannten Drehfallenschloss 16 zur
Entriegelung der Rückenlehne
dargestellt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
ist an beiden Seiten der Rückenlehne
und in deren oberen Bereich angeordnet. Sie besteht aus einem um
einen Lagerzapfen 30 schwenkbar angeordneten Betätigungshebel 10, dessen
oberes Ende zur Verstellung in einer Griffmulde 34 gelagert
ist.
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Der
Betätigungshebel 10 ist über einen
Lagerbolzen 26 mit einer um einen Lagerzapfen 22 schwenkbaren
Wippe 14 verbunden. An den äußeren Enden der Wippe 14 befindet
sich jeweils ein Bolzen 28 und 28', die zur Aufnahme eines T-förmig ausgebildeten
Schlosshebels 12 dienen. In der Verriegelungsstellung liegen
die beiden Aufnahmen 44 des Querträgers des T-förmig ausgebildeten
Schlosshebels 12 jeweils auf den Bolzen 28 und 28' auf.
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Die
Wippe 14 besteht aus zwei Seitenteilen, die durch die Bolzen 28 und 28' sowie durch
den Lagerbolzen 26 verbunden werden. Um eine entsprechende
Führung
des Schlosshebels 12 in der Betätigungseinrichtung zu gewährleisten,
ist der Schlosshebel 12 zwischen den Seitenteilen der Wippe 14 so angeordnet,
dass der Schlosshebel 12 in der Wippe 14 axial
verschoben werden kann. Der Lagerbolzen 26 zur Verbindung
der Wippe 14 mit dem Betätigungshebel 10 ist
in einem Langloch 24 gelagert. Dabei kann entweder der
Lagerbolzen 26 an der Wippe 14 und das Langloch 24 in
dem Betätigungshebel 10 oder
der Lagerbolzen 26 an dem Betätigungshebel 10 und
das Langloch an der Wippe 14 angeordnet sein.
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Im
unteren Bereich des Längsträgers des T-förmig ausgebildeten
Schlosshebels 12 ist ein Bolzen 32 angeordnet,
der mit einem schwenkbar angeordneten Drehfallenhebel 36 eines
an sich bekannten Drehfallenschlosses 16 verbunden ist.
Das Drehfallenschloss 16 besteht weiterhin aus einem weiteren
Drehfallenhebel 38 und einem dritten Drehfallenhebel 40,
der mit einer Gabelung 46 versehen ist. Der schwenkbare
Drehfallenhebel 36 ist mit dem, als Klinke ausgebildeten,
um einen Bolzen 42 schwenkbaren Drehfallenhebel 38 verbunden,
dessen Klinkenteil, wie in 1 dargestellt,
im Verriegelungsfall mit dem vorderen Teil des schwenkbar gelagerten Drehfallenhebels 40 in
Wirkverbindung steht.
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Die
Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Entriegelung und zur Verriegelung einer am Fahrzeugrücksitz angeordneten
Rückenlehne
ist folgende:
In ihrer aufrechten Normalstellung ist die schwenkbar am
Fahrzeugrücksitz
angeordnete Rückenlehne
verriegelt, so dass ein unbeabsichtigtes Schwenken der Rückenlehne
vermieden wird. In 2 ist der obere Teil einer Rückenlehne
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in Verriegelungsstellung dargestellt. Dabei ist das Schaumteil 20 und
die Rückwand 18 der Rückenlehne
andeutungsweise dargestellt. Im Verriegelungsfall befindet sich
der Betätigungshebel 10 in
der Griffmulde 34 in einer Mittelstellung. Die Wippe 14 nimmt
dabei eine solche Lage ein, dass die beiden Bolzen 28 und 28' sich in einer
nahezu waagerechten Position befinden. Die beiden Aufnahmen 44 des T-förmig ausgebildeten
Schlosshebels 12 liegen auf den jeweiligen Bolzen 28 und 28' der Wippe 14 auf. Der
Schlosshebel 12 nimmt dabei eine solche Lage ein, dass
der als Klinke ausgebildete Drehfallenhebel 38, so wie
in 1 dargestellt, mit dem vorderen Teil des schwenkbar
gelagerten Drehfallenhebels 40 in Wirkverbindung steht.
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Zur
Entriegelung der Rückenlehne
wird der Betätigungshebel 10 aus
seiner mittleren Position durch Schwenken nach rechts oder links
in eine Entriegelungsstellung überführt. In 3 ist
eine erste Entriegelungsstellung durch Schwenken des Betätigungshebels
nach rechts skizziert. In der 3 ist gestrichelt
die Lage des Betätigungshebels 10,
der Wippe 14 und des Schlosshebels 12 in der Verriegelungsstellung
dargestellt.
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Durch
das Überführen des
Betätigungshebels 10 in
die in 3 dargestellte rechte Position erfolgt mit der
Schwenkung des Betätigungshebels 10 um
den Lagerzapfen 30 gleichzeitig eine Schwenkung des Lagerbolzens 26 um
die Schwenkachse des Lagerzapfens 30. Durch die Verbindung
des Betätigungshebels 10 mit
der Wippe 14 über
den Lagerbolzen 26 erfolgt durch die Schwenkbewegung des Lagerbolzens 26 eine
Mitnahme der Wippe 14, die dabei um den Lagerzapfen 22 schwenkt.
Durch die Schwenkbewegung der Wippe 14 um den Lagerzapfen 22 schwenkt
der linke Bolzen 28' der
Wippe 14 nach oben, während
der Bolzen 28 nach unten geschwenkt wird. Durch die Schwenkbewegung
des Bolzens 28' wird
der Schlosshebel 12 und damit der am Schlosshebel 12 angeordnete
Bolzen 32 in seiner Längsrichtung
ebenfalls nach oben verschoben. Das hat zur Folge, dass der in 1 dargestellte
Drehfallenhebel 36 den Drehfallenhebel 38 um den
Bolzen 42 verschwenkt. Der als Klinke ausgebildete Drehfallenhebel 38 gibt
den Drehfallenhebel 40 frei, der nach vorn schwenkt und
dabei über
nicht weiter dargestellte Übertragungselemente
die Entriegelung der Rückenlehne
bewirkt. Die Rückenlehne
kann danach in Richtung Sitzfläche
umgeklappt werden.
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Beim
Zurückklappen
der Rückenlehne
wird der Drehfallenhebel 40 zurückgeschwenkt, wobei über eine
Anlaufschräge
in der Gabelung 46 des Drehfallenhebels 40 die
Klinke des Drehfallenhebels 38 angehoben wird. Der Drehfallenhebel 40 schwenkt
in seine Ausgangsstellung zurück,
so dass die Klinke des Drehfallenhebels 38 wieder in den
vorderen Bereich des Drehfallenhebels 40 einschnappt. Durch
das Rückschwenken
des Drehfallenhebels 40 erfolgt zwangsweise auch ein Zurückschwenken
des Drehfallenhebels 38 und 36, wodurch der Schlosshebel 12 durch
den Drehfallenhebel 36 in Verbindung mit den Bolzen 32 nach
unten gezogen wird. Gleichzeitig drückt dabei die Aufnahme 44 den
Bolzen 28' nach
unten und die Wippe 14 schwenkt in ihre Ausgangslage unter
Mitnahme des Betätigungshebels 10 zurück. Der
Betätigungshebel 10 befindet
sich wieder in seiner Mittelstellung in der Griffmulde 34,
so dass insgesamt die in 1 dargestellte Verriegelungsstellung
wieder hergestellt ist.
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In 4 ist
die Entriegelung der Rückenlehne
durch Schwenkung des Betätigungshebels 10 in die
linke Position dargestellt. Durch die Schwenkbewegung des Lagerbolzens 26 erfolgt
ebenfalls wie oben beschrieben – eine
Schwenkung der Wippe 12 um den Lagerzapfen 22,
nur dass hierbei der rechte Bolzen 28 der Wippe 14 nach
oben schwenkt, während
der Bolzen 28' nach
unten geschwenkt wird. Durch die Schwenkbewegung des Bolzens 28 wird der
Schlosshebel 12 und damit der am Schlosshebel 12 angeordnete
Bolzen 32 in seiner Längsrichtung ebenfalls
nach oben verschoben. Die Entriegelung und eine anschließende Wiederverriegelung
der Rückenlehne
erfolgt analog der oben beschriebenen Schwenkung des Betätigungshebels 10 nach
rechts.
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In
den 5 und 6 ist eine perspektivische Ansicht
der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung
ohne das eigentlich bekannte Drehfallenschloss dargestellt. 5 zeigt
die Verriegelungsstellung, während
in 6 eine Entriegelungsstellung dargestellt ist.
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Der
Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
besteht darin, dass zur Entriegelung der schwenkbar an einem Fahrzeugrücksitz angeordneten
Rückenlehne
der Betätigungshebel 10 in
zwei verschiedene Richtungen verstellt werden kann. Der Betreiber
kann die für
ihn günstigere
Entriegelungsrichtung frei wählen.
Die Ergonomie zur Betätigung der
Ent- und Verriegelungseinrichtung wird damit verbessert.
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- 10
- Betätigungshebel
- 12
- Schlosshebel
- 14
- Wippe
- 16
- Drehfallenschloss
- 18
- Rückwand
- 20
- Schaumteil
der Rückenlehne
- 22
- Lagerzapfen
- 24
- Langloch
- 26
- Lagerbolzen
- 28
- Bolzen
- 28'
- Bolzen
- 30
- Lagerzapfen
- 32
- Bolzen
- 34
- Griffmulde
- 36
- Drehfallenhebel
- 38
- Drehfallenhebel
- 40
- Drehfallenhebel
- 42
- Bolzen
- 44
- Aufnahme