DE10055261A1 - Hydrostatische Axialkolbenmaschine in Schrägscheibenbauweise - Google Patents
Hydrostatische Axialkolbenmaschine in SchrägscheibenbauweiseInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine hydrostatische Axialkolbenmaschine in Schrägscheibenbauweise mit einem Zylinderblock (4), einer Zylinderblocklagerung, einer Bremse (9) zur Arretierung des Zylinderblocks (4) und einer Kompensationseinrichtung zur zumindest teilweisen Entlastung der Zylinderblocklagerung von axialen Triebwerkskräften. Zur Erzielung kompakter Abmessungen und eines geringen Bauaufwands ist erfindungsgemäß die Kompensationseinrichtung in die Bremse (9) integriert. Hierbei ist die Bremse (9) mit einem Bremskolben (11) versehen, der in Schließrichtung der Bremse (9) durch eine Feder (10) belastet ist und eine in Öffnungsrichtung wirksame, durch hydraulischen Druck beaufschlagbare Entlastungsfläche (11a) aufweist, die den axialen Triebwerkskräften entgegengerichtet wirksam ist. Die Zylinderblocklagerung weist zwei Schrägwälzlager (3a, 3b) in O-Anordnung auf, die in einem den Zylinderblock (4) umgebenden Gehäuse (1) befestigt sind. Der Bremskolben (11) ist als axial zwischen den Schrägwälzlagern (3a, 3b) angeordneter Ringkolben ausgebildet. Ein Haltering (H) der Feder (10) ist gegen den Innenring eines zur Aufnahme von axialen Triebwerkskräften vorgesehenen Schrägwälzlagers (3b) abgestützt.
Description
Die Erfindung betrifft eine hydrostatische Axialkolbenmaschine in Schrägscheiben
bauweise mit einem Zylinderblock, einer Zylinderblocklagerung, einer Bremse zur
Arretierung des Zylinderblocks und einer Kompensationseinrichtung zur zumindest
teilweisen Entlastung der Zylinderblocklagerung von axialen Triebwerkskräften.
Eine gattungsgemäße Axialkolbenmaschine ist aus der DE 198 54 415 A1 bekannt.
Dort ist der Zylinderblock außengelagert, um kompakte Abmessungen zu erzielen.
Gemäß einer ersten Ausführungsvariante ist die Zylinderblocklagerung so groß
dimensioniert, dass auch die axialen Triebwerkskrafte von der Zylinderblocklagerunng
vollständig aufgenommen werden können. Gemäß einer zweiten Ausführungsvariante
kann in dem durch die Außenlagerung des Zylinderblocks zur Verfügung stehenden
Raum, der von den Zylinderbohrungen radial nach außen begrenzt, eine Vorrichtung
zur Axialkraftkompensation untergebracht werden. Die Zylinderblocklagerung kann
daher kleiner dimensioniert werden, denn es sind lediglich die radialen Triebwerks
kräfte und die Triebwerksmomente (sowie die im Ausführungsbeispiel auftretenden
äußeren Radkräfte und -momente) aufzunehmen.
Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, eine Axial
kolbenmaschine der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, die einen
verringerten Bauwand und kompakte Abmessungen aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Kompensationseinrich
tung in die Bremse integriert ist. Das Vorhandensein einer Kompensationseinrichtung
ermöglicht es, die Zylinderblocklagerung kleiner zu dimensionieren als bei Axialkolbenmaschinen
mit klassischer Außen- oder Innenlagerung des Zylinderblocks, bei der
sämtliche Triebwerkskräfte und -momente von der Zylinderblocklagerung aufgenom
men werden müssen. Durch die Integration der Kompensationseinrichtung in die
Bremse wird kein zusätzlicher Bauraum benötigt.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Bremse mit einem
Bremskolben versehen, der in Schließrichtung der Bremse durch eine Feder belastet
ist und eine in Öffnungsrichtung wirksame, durch hydraulischen Druck beaufschlagbare
Entlastungsfläche aufweist, die den axialen Triebwerkskräften entgegengerichtet
wirksam ist. Der Bremskolben wird also - neben seiner Kernfunktion, d. h. dem Lösen
eines Federspeichers zwecks Freigabe der Bremse - zur Axialkraftkompensation
benutzt.
Die erfindungsgemäße Axialkolbenmaschine kann prinzipiell mit Innenlagerung oder
mit Außenlagerung des Zylinderblocks ausgeführt sein. Im erstgenannten Fall ist die
Zylinderblocklagerung radial zwischen dem Zylinderblock und einem umgebenden
Gehäuse angeordnet. Im zweiten Fall befindet sich die Zylinderblocklagerung radial
zwischen einem zentrischen Achszapfen und dem Zylinderblock.
Im Hinblick auf kompakte Abmessungen ist es jedoch besonders günstig, wenn die
Zylinderblocklagerung zwei Schrägwälzlager in O-Anordnung aufweist, die in einem
den Zylinderblock umgebenden Gehäuse befestigt sind, und der Bremskolben als axial
zwischen den Schrägwälzlagern angeordneter Ringkolben ausgebildet ist, wobei ein
Haltering der Feder am Innenring eines zur Aufnahme von axialen Triebwerkskräften
vorgesehenen Schrägwälzlagers abgestützt ist und der Bremskolben bei maximaler
Auslenkung gegen den Haltering anliegt. Dabei erfolgt eine zentrische Entlastung der
Zylinderblocklagerung mit Hilfe des Bremslüftdruckes. Es muss lediglich das Moment,
das durch die Exzentrizität der resultierenden - jedoch durch die Kompensations
einrichtung ausgeglichenen - axialen Triebwerkskraft bedingt ist, von der Zylinder
blocklagerung aufgenommen werden.
Zweckmäßigerweise ist die Bremse als nasslaufende Lamellenbremse ausgebildet. Die
in der Bremse erzeugte Wärme kann dabei leicht abgeführt werden, wodurch die
Bremse hohe Bremsenergien aufzunehmen vermag. Diese Bauart ist daher besonders
platzsparend.
Sofern die Axialkolbenmaschine in einem Nabenantrieb, insbesondere einem Rad
nabenantrieb angeordnet ist, wobei das Gehäuse einen feststehenden Nabenträger,
der Zylinderblock eine rotierende Nabe und die Zylinderblocklagerung eine Naben
lagerung bildet, ergeben sich weitere Vorteile im Hinblick auf einen geringen Bau
aufwand und kompakte Abmessungen.
Hierbei ist es günstig, wenn der Zylinderblock mit einem Radbefestigungsflansch und
einer Felgenzentrierung versehen ist.
Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung sieht im Rahmen der Ausbildung der
Axialkolbenmaschine als Radantrieb vor, dass die Schrägscheibe derart angeordnet
ist, dass die radialen Triebwerkskräfte im Betriebszustand den von außen auf die Zylin
derblocklagerung einwirkenden Kräften entgegengerichtet wirksam sind. Die Zylinder
blocklagerung wird daher zusätzlich entlastet, wodurch die Lebensdauer erhöht und/
oder die Lagerabmessungen reduziert werden können.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in der schema
tischen Figur dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Die Figur zeigt einen Schnitt durch eine als Radantrieb ausgebildete hydrostatische
Axialkolbenmaschine in Schrägscheibenbauweise mit konstantem Schluckvolumen.
Die Axialkolbenmaschine weist ein Gehäuse 1 und eine damit verbundene Schräg
scheibe 2 auf. Das Gehäuse 1 bildet einen feststehenden Nabenträger, der zur
Befestigung an einem fahrzeugfesten Bauteil (Rahmen, Achse etc.) vorgesehen ist.
Radial innerhalb des Gehäuses 1 ist mittels einer Zylinderblocklagerung, die aus zwei
Schrägwälzlagern 3a und 3b in O-Anordnung (bevorzugt Kegelrollenlager) besteht, ein
Zylinderblock 4 gelagert, der die rotierende Nabe des Radantriebs bildet. An dem.
Zylinderblock 4 sind ein Radbefestigungsflansch 4a und eine Felgenzentrierung 4b
angeformt.
Die Zylinderblock 4 weist konzentrische Zylinderbohrungen 5 auf, in denen jeweils ein
Hubkolben 6 längsbeweglich ist, der über einen Gleitschuh 7 und eine Steuerscheibe S
auf einer Lauffläche 8 der Schrägscheibe 2 abgestützt ist. Damit die Zylinderbohrungen
5 mit Drucköl versorgt werden können, sind in der Schrägscheibe 1 und den
Gleitschuhen 7 sowie den Hubkolben 6 Druckmittelkanäle vorgesehen, die an
Versorgungskanäle in der Schrägscheibe 1 angeschlossen sind.
Radial zwischen dem Zylinderblock 4 und dem Gehäuse 1 ist eine als Federspeicher
bremse ausgebildete Bremse 9 angeordnet. Diese ist durch die Kraft einer Tellerfeder
10 in Richtung zur Schließstellung belastet und kann durch einen ringförmigen Brems
kolben 11 hydraulisch gelöst werden. Die Federspeicherbremse 9 weist ein Lamellen
paket 12 auf, dessen einzelne Lamellen wechselweise mit dem Gehäuse 1 bzw. mit
dem Zylinderblock 4 gekoppelt sind.
Erfindungsgemäß ist eine Kompensationseinrichtung zur mindestens teilweisen Kom
pensation von axialen Triebwerkskräften der Axialkolbenmaschine in die Bremse 9
integriert. Zu diesem Zweck ist die Bremse 9 samt Tellerfeder 10 und Bremskolben 11
axial zwischen den beiden Schrägwälzlagern 3a und 3b angeordnet und weist der
Bremskolben 11 eine hydraulisch beaufschlagbare Entlastungsfläche 11a auf, die der
Wirkrichtung der Tellerfeder 10 entgegengerichtet wirksam ist. Hierbei ist die Teller
feder 10 über einen Haltering H am Innenring des in der Figur rechten Schrägwälz
lagers 3b abgestützt, das an sich zur Aufnahme von axialen Triebwerkskräften vor
gesehen ist. Sobald der Raum, in dem das Lamellenpaket 12 angeordnet ist, mit
ausreichend Bremslüftdruck beaufschlagt wird, der an der Entlastungsfläche 11a des
Bremskolbens 11 ansteht, wird die Bremse 9 gelöst. Die dabei auf den Bremskolben
11 einwirkende Axialkraft ist den axialen Triebwerkskräften entgegengerichtet, da der
Bremskolben 11 zunächst gegen die Tellerfeder 10 und darin - bei weiterer Bewegung
nach in der Figur rechts und maximaler Auslenkung - gegen den Haltering H drückt,
der am Innenring des Schrägwälzlagers 3b abgestützt ist.
Die Kompensationseinrichtung ermöglicht eine zentrische Entlastung der Zylinder
blocklagerung. Da die resultierende axiale Triebwerkskraft exzentrisch angreift, ver
bleibt ein auf den Zylinderblock 4 einwirkendes Kippmoment, das von der Zylinder
blocklagerung aufgenommen wird.
Der zum Lösen der Bremse 9 an der Entlastungsfläche 11a des Bremskolbens 11 an
greifende hydraulische Druck kann konstant oder vom Hochdruck abhängig sein, der in
der Axialkolbenmaschine ansteht. Im letztgenannten Fall ergibt sich eine Proportionalität
zwischen dem Hochdruck und dem Druck, der an der Entlastungsfläche 11a wirkt.
Dadurch können die axialen Triebwerkskräfte - abgesehen von einem durch die bereits
erwähnte Exzentrizität erzeugten Moment - vollkommen ausgeglichen werden können.
Da die erfindungsgemäße hydrostatische Axialkolbenmaschine im vorliegenden Aus
führungsbeispiel in einem Radantrieb zum Einsatz kommt, dient die Zylinderblock
lagerung auch als Radlagerung. Die Schrägwälzlager 3a und 3b haben neben der
Summe der Triebwerksmomente (verursacht durch radiale Tribewerkskräfte und die
Exzentrizzität der resultierenden axialen Triebwerkskraft) und den verbleibenden
radialen Triebwerkskräften daher auch die von der Radlast erzeugten äußeren Kräfte
aufzunehmen.
Hierbei ist es günstig, wenn die Schrägscheibe 2 - wie in der Figur dargestellt - so
angeordnet ist, dass die radialen Triebwerkskräfte (Kraftzerlegung auf der Lauffläche 8
der Schrägscheibe 2) den von außen auf die Zylinderblocklagerung einwirkenden
Radkräften entgegenwirken und somit die Zylinderblocklagerung entlasten.
Claims (7)
1. Hydrostatische Axialkolbenmaschine in Schrägscheibenbauweise mit einem
Zylinderblock, einer Zylinderblocklagerung, einer Bremse zur Arretierung des
Zylinderblocks und einer Kompensationseinrichtung zur zumindest teilweisen
Entlastung der Zylinderblocklagerung von axialen Triebwerkskräften, dadurch
gekennzeichnet, dass die Kompensationseinrichtung in die Bremse (9) integriert
ist.
2. Hydrostatische Axialkolbenmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bremse (9) mit einem Bremskolben (11) versehen ist, der in Schließ
richtung der Bremse (9) durch eine Feder (10) belastet ist und eine in Öffnungs
richtung wirksame, durch hydraulischen Druck beaufschlagbare Entlastungsfläche
(11a) aufweist, die den axialen Triebwerkskräften entgegengerichtet wirksam ist.
3. Hydrostatische Axialkolbenmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Zylinderblocklagerung zwei Schrägwälzlager (3a, 3b) in O-
Anordnung aufweist, die in einem den Zylinderblock (4) umgebenden Gehäuse (1)
befestigt sind, und der Bremskolben (11) als axial zwischen den Schrägwälzlagern
(3a, 3b) angeordneter Ringkolben ausgebildet ist, wobei ein Haltering (H) der
Feder (10) am Innenring eines zur Aufnahme von axialen Triebwerkskräften vor
gesehenen Schrägwälzlagers (3b) abgestützt ist und der Bremskolben (11) bei
maximaler Auslenkung gegen den Haltering (H) anliegt.
4. Hydrostatische Axialkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Bremse (9) als nasslaufende Lamellenbremse ausge
bildet ist.
5. Hydrostatische Axialkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die Axialkolbenmaschine in einem Nabenantrieb, insbe
sondere einem Radnabenantrieb angeordnet ist, wobei das Gehäuse (1) einen
feststehenden Nabenträger, der Zylinderblock (4) eine rotierende Nabe und die
Zylinderblocklagerung eine Nabenlagerung bildet.
6. Hydrostatische Axialkolbenmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass der Zylinderblock (4) mit einem Radbefestigungsflansch (4a) und einer
Felgenzentrierung (4b) versehen ist.
7. Hydrostatische Axialkolbenmaschine nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Schrägscheibe (2) derart angeordnet ist, dass die radialen
Triebwerkskräfte im Betriebszustand den von außen auf die Zylinderblocklagerung
einwirkenden Kräften entgegengerichtet wirksam sind.
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