DE10052668C1 - Schaufelrad - Google Patents
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Abstract
Ein Schaufelrad für eine Maschine zur Verarbeitung insbesondere von Druckereiprodukten weist eine Bremsvorrichtung zum Abbremsen von in die Schaufeln des Schaufelrads eingeführten Produkten mit wenigstens einer die Schaufeln kreuzend angeordneten Bremszunge auf, die einen zum Einstellen der Neigung der Bremszunge relativ zu den Schaufeln verlagerbaren ersten Aufhängungspunkt und einen zweiten, unabhängig von dem ersten verlagerbaren Aufhängungspunkt aufweist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Schaufelrad entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Schaufelräder dieser Art werden insbesondere bei Druckmaschinen bzw. Falzapparaten
von Druckmaschinen eingesetzt, um fertig gefalzte Produkte oder Signaturen
aufzunehmen und diese gleichmäßig geschuppt auf einer Transportvorrichtung
abzulegen, deren Fördergeschwindigkeit geringer ist als die derjenigen Vorrichtung, von
der das Schaufelrad die Produkte empfängt.
Ein solches Schaufelrad weist eine Mehrzahl von gekrümmten Schaufeln auf, die
zwischen sich jeweils Fächer begrenzen, in die ein Produkt von oben hineinfallen oder in
anderer Weise eingeführt werden kann. Damit das Schaufelrad seine Aufgabe
wahrnehmen kann, muss das von oben hineinfallende oder in andere Weise eingeführte
Produkt zunächst in der Schaufel abgebremst werden und dann unter Umkehr seiner
Bewegungsrichtung auf die Fördereinrichtung ausgelegt werden. Insbesondere bei
modernen, schnellaufenden Druck- und Falzmaschinen ist das Produkt dabei erheblichen
Beschleunigungen ausgesetzt, die dazu führen können, dass das Produkt beschädigt und
unansehnlich wird. Es sind deshalb Bremsvorrichtungen zum schonenden Abbremsen
des Produktes entwickelt worden. Diese Bremsvorrichtungen haben herkömmlicherweise
die Form von ortsfesten Zungen, die in Schlitze der Schaufeln des Schaufelrades
eingreifen und dabei den Verlauf der Schaufeln kreuzen. Die Bremszungen bilden so zu
jedem Zeitpunkt mit einer der Schaufeln einen Spalt, der in Laufrichtung des eingeführten
Produktes bzw. zum Inneren der Schaufel hin spitz zuläuft. Ein in diesen Spalt
eingeführtes Produkt wird abgebremst, sobald es so tief in den Spalt eingedrungen ist,
dass es gleichzeitig an der Schaufel und an den Bremszungen reibt. Dabei setzt bei einer
gegebenen Stellung der Bremszungen die Reibung bei einem dicken Produkt früher und
mit einer anderen Stärke ein als bei einem dünnen, so dass die Gefahr besteht, dass ein
dickes Produkt nicht den Boden des Faches erreicht, während dies für ein dünnes
Produkt möglich ist.
Um diesem Problem zu begegnen, sind Bremsvorrichtungen für Schaufelräder bekannt,
die einen zum Einstellen der Neigung der Bremszunge relativ zu den Schaufeln
verlagerbaren ersten Aufhängungspunkt aufweisen. Dieser erste Aufhängungspunkt
befindet sich am radial inneren Ende der Schaufeln. Durch Verstellen dieses
Aufhängungspunktes in Abhängigkeit von der Dicke des zu verarbeitenden Produktes
kann erreicht werden, dass jedes Produkt etwa gleich tief in die Fächer des Schaufelrades
eindringt. Allerdings setzt die Bremswirkung bei einem dünnen Produkt erst in einer
späteren Phase der Eindringbewegung ein als bei einem dicken. Sein Bremsweg ist daher
relativ kurz, so dass die Abbremsung stark ist und die Gefahr einer Beschädigung
bestehen bleibt.
Die DE 42 42 885 C2 offenbart eine Vorrichtung zum Abbremsen von in Schaufeln eines
Schaufelrades geführten Produkten. Dabei sind Bremszungen mit zwei Aufhängepunkten
angeordnet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schaufelrad mit schonender Abbremsung
zu schaffen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die Verlagerbarkeit von zwei Aufhängungspunkten der Bremszunge ergibt sich die
Möglichkeit, sowohl die Breite des von einer Schaufel und der Bremszunge gebildeten
Spaltes zu dem Zeitpunkt, an dem ein eingeführtes Produkt vollständig abgebremst ist,
als auch den Kreuzungswinkel zwischen Schaufel und Bremszunge einzustellen. Auf
diese Weise kann für jede Dicke des Produktes ein gleicher, langer Bremsweg eingestellt
und damit eine schonende Abbremsung erreicht werden.
Bevorzugtermaßen weist das Schaufelrad wenigstens zwei Bremszungen auf, wobei die
ersten Aufhängungspunkte der Bremszungen voneinander unabhängig und die zweiten
Aufhängungspunkte gekoppelt verlagerbar sind. Dies erlaubt es, zunächst durch
unabhängiges Justieren der ersten Aufhängungspunkte eine für beide Bremszungen
gleiche Bremswirkung zu erzielen und so eine Schrägstellung des Produktes im
Schaufelrad zu vermeiden. Spätere Anpassungen an geänderte Produktdicken können
dann schnell und einfach durch einen einzigen Einstellvorgang an den gekoppelten
zweiten Aufhängungspunkten vorgenommen werden. Ein einfacher Aufbau des
Schaufelrades wird erreicht, wenn die gekoppelt verlagerbaren zweiten
Aufhängungspunkte sich an einem bezogen auf das Schaufelrad radial äußeren Bereich
und die ersten Aufhängungspunkte jeweils an einem radial inneren Bereich der
Bremszungen befinden.
Die Kopplung der zweiten Aufhängungspunkte wird vorzugsweise dadurch erreicht, dass
die zweiten Aufhängungspunkte jeweils an den Armen eines U-förmigen (im Falles eines
Schaufelrades mit zwei Bremszungen) oder kammförmigen Jochs (im Fall von mehr als
zwei Bremszungen) angeordnet sind.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch eine erste Ausgestaltung des
Schaufelrades;
Fig. 2 einen Schnitt analog dem der Fig. 1 durch ein Schaufelrad gemäß einer zweiten
Ausgestaltung der Erfindung;
Fig. 3 eine Draufsicht auf das Schaufelrad aus Fig. 2;
Fig. 4, 5 jeweils einen Schnitt analog dem der Fig. 1 durch ein Schaufelrad gemäß einer
dritten und vierten Ausgestaltung der Erfindung.
Fig. 1 zeigt in einem Querschnitt ein Schaufelrad 1 gemäß einer ersten Ausgestaltung der
Erfindung zusammen mit der zugehörigen Bremseinrichtung.
Das Schaufelrad 01 weist eine Vielzahl von in Umfangsrichtung aufeinanderfolgenden,
konkaven Schaufeln 02 auf, die in nicht dargestellter Weise mit der zentralen Achse 03
oder ggf. mit einem von zwei stirnseitigen Flanschen 04 des Schaufelrades verbunden
sind, von denen im Querschnitt der Fig. 1 nur einer zu sehen ist. Die Schaufeln 02 sind
jeweils senkrecht zur Achse 03, d. h. in der Ebene der Fig. 1, durch Schlitze unterteilt,
wobei der Schnitt der Fig. 1 durch einen dieser Schlitze gelegt ist.
Durch den Schlitz verläuft, die Schaufeln 02 kreuzend, eine Zunge 06, z. B. eine
Bremszunge 06. Die Bremszunge 06 dient dazu, ein von einer Bandfördereinrichtung 07
in das Fach 08 zwischen zwei Schaufeln 02 eingeführtes Produkt 09 durch Einklemmen
abzubremsen, bevor dieses an einem radial inneren Ende 11 des Faches 08 anschlägt.
Da sich im Betrieb des Schaufelrades 01 die Schaufeln 02 im Uhrzeigersinn drehen, die
Bremszunge 06 hingegen stationär ist, wird das führende Ende des Produktes 09 nicht
abrupt gebremst, wenn es zwischen der Bremszunge 06 und der Schaufel 02
einzuklemmen beginnt, sondern es kann mit einer durch die Geschwindigkeit der
Aufweitung des Spaltes zwischen der Schaufel 02 und der Bremszunge 06 festgelegten
Geschwindigkeit weiter in Richtung des inneren Endes 11 vordringen. Die
Geschwindigkeit, mit der sich der Spalt zwischen Schaufel 02 und Bremszunge 06
aufweitet, nimmt infolge der spiralähnlichen Krümmung von Schaufelrad 01 und
Bremszunge 06 allmählich ab, wenn das Produkt 09 im Schaufelrad 01 radial nach innen
vordringt, so dass das Produkt 09 sanft und ohne Schaden zu nehmen im Schaufelrad 01
abgebremst werden kann.
Mit fortschreitender Drehung des Schaufelrades 01 erreicht das Produkt 09 schließlich
eine mit dem radial inneren Ende 12 der Bremszunge 06 verbundene Zunge 13, z. B eine
Ausschieberzunge 13, die das Produkt 09 aus seinem Fach 08 zurück nach außen drängt
und schließlich auf einer horizontalen zweiten Bandfördereinrichtung 14 ablegt. Die
Fördergeschwindigkeit der zweiten Bandfördereinrichtung 14 kann wesentlich geringer
sein als die der ersten Bandfördereinrichtung 07, was dazu führt, dass aus
aufeinanderfolgenden Fächern 08 ausgeschobene Produkte 09 auf der zweiten
Bandfördereinrichtung 14 geschuppt zu liegen kommen.
Ein erster Aufhängungspunkt 15 der Bremszunge 06 ist in der Nähe des radial inneren
Endes 12 durch eine gelenkige Verbindung zu einem längenverstellbaren Arm 18
gebildet.
Ein zweiter Aufhängungspunkt 16 fällt mit dem bezogen auf das Schaufelrad 01 radial
äußeren Ende der Bremszunge 06 zusammen, das mit einem ersten Ende eines Armes
17 gelenkig verbunden ist. Der längenverstellbare Arm 18 ist an dem Arm 17 in der Nähe
von dessen gegenüberliegendem Ende angelenkt. Die Arme 17; 18 und die Bremszunge
06 bilden ein in sich steifes Dreieck, dessen Gestalt durch Variieren der Länge des
längenverstellbaren Armes 18 veränderbar ist.
Ein Querträger 21 erstreckt sich zwischen zwei in der Fig. 1 nicht dargestellten
Seitenplatten eines Schaufelradgestells, an denen auch die Achse 03 des Schaufelrades
01 gelagert ist. An dem Querträger 21 ist ein Stift 22, z. B. eine Stiftschraube 22
verankert, die durch ein Langloch 19 des Armes 17 hindurch- und in einen Gleitstein 26
eingreift. Der Gleitstein 26 ist nur um die Stiftschraube 22 drehbar und im Langloch 19
des Arms 17 längsbeweglich. Auf dem Arm 17 ist ein Gewindeabschnitt 24, in dem eine
Stellschraube 23 sitzt, die an den Gleitstein 26 dann anschlägt, wenn der Mindestspalt
des Faches 08 beim Einfallen der Produkte 09 in das Schaufelrad 01 nach gewährleistet
ist in der Fig. 1 und 4 ist ein Gleitstein 26 eingezeichnet. Dieser hat die gleiche Aufgabe
wie in den anderen Figuren die Stiftschraube 22. Das von den zwei Armen 17; 18 und der
Bremszunge 06 aufgespannte Dreieck ist somit um seinen durch die Stiftschraube 22
gebildeten Angelpunkt verstellbar. Um die Stellung dieses Dreiecks in jeder Drehstellung
und im Langloch 19 des Armes 17 sicher fixieren zu können, ist an dem von der
Bremszunge 06 abgewandten Ende des Armes 17 eine Klemmlasche 27 unter einem in
etwa rechten Winkel zu dem Arm 17 befestigt. Diese Klemmlasche 27 greift in einen Spalt
zwischen zwei Spannklötzen 28 ein, von denen in der Fig. 1 nur der erste sichtbar ist. Der
durch den ersten verdeckte zweite Spannklotz 28 ist starr mit einer der Seitenplatten
verbunden, zwischen denen das Schaufelrad 01 gelagert ist. Mit Hilfe eines Spannhebels
29 können die zwei Spannklötze 28 gegeneinandergedrückt und die Klemmlasche 27
dadurch zwischen ihnen eingespannt werden. Auf diese Weise ist die Stellung der
Bremszunge 06 sicher fixiert.
Durch Justieren der Position des Armes 17 in Richtung des Langloches 19 mit Hilfe einer
manuellen Betätigung an der Querstrebe 47 ist die Breite der Eingangsöffnung jedes
Faches 08 zum Zeitpunkt der Einführung eines Produktes 09 in das Fach 08 weitgehend
frei wählbar. Durch Anpassen der Länge des längenverstellbaren Armes 18 ist ferner der
Winkel, unter dem sich die Bremszunge 06 und die Fächer 08 kreuzen, einstellbar. Wenn
das Schaufelrad 01 eingesetzt wird, um relativ dünne Produkte 09 auf der zweiten
Bandfördereinrichtung 14 geschuppt abzulegen, wird man den Arm 17 aus der in Fig. 1
gezeigten Stellung nach rechts verschieben, um so den Spalt zwischen dem äußeren
Ende der Bremszunge 06 und der zugewandten Schaufel 02 im Moment der Einführung
des Produktes 09 in den Spalt relativ eng wählen, so dass bereits in einem frühen
Stadium des Eindringens des Produktes 09 in den Spalt ein Reibkontakt und damit eine
Abbremsung zustande kommt. Andererseits wird man die Länge des längenverstellbaren
Armes 18 so wählen, dass die Bremszunge 06 die Schaufeln 02 unter einem relativ
kleinen Winkel schneidet, um so einen langen Bremsweg zu erzielen, der die zur
Verfügung stehende Tiefe der Fächer 08 weitestgehend ausnutzt. Zum Auslegen von
dicken Produkten 09 hingegen wird man den Arm 17 in der Figur nach links verlagern, um
eine breite Eintrittsöffnung für die Produkte 09 zu erhalten, gleichzeitig aber den
längenverstellbaren Arm 18 verlängern, um so den Kreuzungswinkel zwischen der
Bremszunge 06 und den Schaufeln 02 zu vergrößern und so zu verhindern, dass das
Produkt 09, ohne hinreichend gebremst zu werden, bis zum inneren Ende 11 eines der
Fächer 08 durchrutscht und dort unsanft aufstößt.
Die manuelle Betätigung an der Querstrebe 47 z. B. durch den Monteur schließt eine
Einzelbewegung durch Schwenken, Verschieben des Jochs in x-y Richtung ein, aber es
können auch alle Bewegungen zusammen ausgeführt werden.
Allerdings nur in den durch Anschläge 05 und der Stellschraube 23 vorgegebenen
Rahmen.
Um zu vermeiden, dass bei einer Drehung oder Verschiebung des von den Armen 17; 18
und der Bremszunge 06 gebildeten Dreiecks die Ausschieberzunge 13 in eine
ungeeignete Stellung gerät, in der sie z. B. auf der Bandfördereinrichtung 14 unter Druck
schleift oder einen übermäßigen Abstand von ihr hat, ist die Verbindung der
Ausschieberzunge 13 zum Ende 12 der Bremszunge 06 gelenkig, und die
Ausschieberzunge 13 ist ferner mit dem Arm 18 über eine Strebe 41 verbunden, die über
einen in Richtung des Arms 18 verstellbaren Reiter 39 an dem Arm 18 angreift.
Parallel zu dem Dreieck aus Armen 17; 18 und Bremszunge 06 greift ein zweites, analog
aufgebautes Dreieck in einen zweiten Schlitz des Schaufelrades 01. Dieses zweite
Dreieck ist, da mit dem ersten kongruent, in der Fig. 1 nicht sichtbar, es ist mit dem
gezeigten durch eine zur Ebene der Figur senkrechte, gestrichelt angedeutete Querstrebe
47 starr verbunden, so dass die zwei Arme ein U-förmiges Joch bilden. Dieses U-förmige
Joch wird über die Klemmlasche 27 mit ausreichender Breite zunächst bei jeder
Verstellung geführt, wenn der Spannhebel 29 entspannt ist und danach wird es mit den
Spannhebel 29 an der Seitenplatte 44 fixiert. Daraus ergibt sich, dass der zweite
Aufhängungspunkt 16 an den beiden Armen 17; 18 immer über das Joch synchronisiert
ist.
Bei dem zweiten Dreieck können beide Arme, 17 und 18, eine feste Länge haben.
Die Justage der Bremszungen 06 erfolgt hier durch Einstellen der Länge des
längenverstellbaren Armes 18 auf einen solchen Wert, dass die in die Fächer 08 des
Schaufelrades 01 eingeworfenen Produkte 09 dort verkippungsfrei abgebremst werden.
Durch die manuelle Betätigung an der Querstrebe 47 des Jochs außerhalb des
Schaufelrades 01 werden beide Arme 17; 18 durch Verschieben und/oder Schwenken um
die durch die Stiftschrauben 22 definierte Achse so bewegt, dass eine Anpassung an die
Dicke des Produktes 09 erreicht wird.
Zwei Anschläge 05 begrenzen die Schwenkbewegung der Arme 17; 18 nach oben und
nach unten. Damit eine willkürliche extreme Steuerbewegung an der Querstrebe 47
keinen Schaden anrichten kann.
Fig. 2 zeigt einen axialen Schnitt durch ein Schaufelrad 01 mit einer Bremsvorrichtung
gemäß einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung. Elemente der Fig. 2, die die gleichen
Bezugszeichen wie Elemente der Fig. 1 tragen, sind, soweit sie nicht erneut beschrieben
werden, mit letzteren identisch. Insbesondere ist der Aufbau des Schaufelrades 01 als
solches sowie der Bandfördereinrichtungen 07; 14 identisch. Die Bremszunge 06 ist in
zwei Abschnitte, einen äußeren Abschnitt 31 und einen inneren Abschnitt 32 unterteilt, die
durch ein Gelenk 33 verbunden sind. Der äußere Abschnitt 31 ist an zwei Stellen gelenkig
gehalten, zum einem von dem Arm 17 und zum anderen von einem zu dem Arm 17
geraden Träger 34, der an einem Ausleger 36 des Armes 17 axial verstellbar und mit Hilfe
gekonterter Muttern arretierbar ist. Beide Stellen können als ein erster Aufhängungspunkt
entsprechend dem Aufhängungspunkt 16 aus Fig. 1 aufgefasst werden. Durch den
verstellbaren Träger 34 ist es möglich, die Neigung des äußeren Abschnittes 31
unabhängig von dem Winkel, unter dem der innere Abschnitt 32 die Schaufeln 02 kreuzt,
zu wählen.
Ein an dem Arm 17 starr befestigter zweiter Ausleger 37 trägt den längenverstellbaren
Arm 18. Die Längeneinstellung des Arms 18 erfolgt durch Drehen einer Rändelmutter 43,
die über den ersten Aufhängungspunkt 15 den inneren Abschnitt 32 der Bremszunge 06
verlagern kann, wobei die Feder 30 und der Stellring 35 für eine spielfreie Verstellung
sorgen. Trotz der Zweiteiligkeit der Bremszunge 06 bildet diese so wie beim
Ausführungsbeispiel der Fig. 1 zusammen mit den Armen 17; 18 eine starre Figur, die um
die Stiftschraube 22 als Ganzes schwenkbar oder mit Hilfe der Querstrebe 47 durch
manuelle Betätigung bei entspannter Klemmlasche 27 verlagerbar ist.
Der zweite Ausleger 37 trägt ferner drehbar aber axial unverschiebbar eine Stellschraube
38, deren Drehung die Position eines auf dem längenverstellbaren Arm 18 axial
verschiebbaren Reiters 39 definiert. An diesen Reiter 39 ist eine Strebe 41 angelenkt,
deren unteres Ende zusammen mit dem unteren Ende des längenverstellbaren Armes 18
einen der zwei Aufhängungspunkte der Ausschieberzunge 13 bildet. Durch Drehen der
Steilschraube 38 ist somit die Neigung der Ausschieberzunge 13 steuerbar.
Fig. 3 zeigt eine schematisierte Draufsicht auf die Vorrichtung aus Fig. 2. Man erkennt
zwischen zwei Seitenplatten 44 eines Schaufelradgestells die Achse 03 und die zwei
stirnseitigen Flansche 04 des Schaufelrades 01 sowie zwischen den zwei Flanschen 04
vier Gruppen von Schaufeln 02, die jeweils durch Spalte 46 beabstandet sind. Über dem
Schaufelrad 01 erstreckt sich der Querträger 21 von einer Seitenplatte 44 zur anderen.
In zweien der Spalte 46 sind jeweils eine Bremszunge 06 und eine Ausschieberzunge 13
mit ihren Trägerkonstruktionen, wie in der Seitenansicht der Fig. 2 dargestellt,
angeordnet. Die Trägerkonstruktionen sind - abgesehen von der nur am linken Arm 17
vorgesehenen Klemmlasche 27 - jeweils spiegelbildlich identisch.
Von der linken Trägerkonstruktion erkennt man den Arm 17, der den äußeren Abschnitt
31 der Bremszunge 06 hält, sowie geringfügig seitlich versetzt darunter den Träger 34
sowie den zweiten Ausleger 37 mit der Rändelmutter 43 und der Stellschraube 38. Die
Stellschraube 23, obwohl vorhanden, ist nicht gezeichnet, um den ersten Ausleger 36
darstellen zu können. Die Anordnung der Stellschraube 23 ist am Beispiel der rechten
Trägerkonstruktion dargestellt. Der Arm 17 ist hier zum Teil im Schnitt gezeichnet, so
dass der - an sich unterhalb des Querträgers 21 gelegene - Stiftschraube 22 in dem
Langloch 19 zu erkennen ist.
An den linken der zwei Arme 17 sind an seinem von der Bremszunge abgewandten Ende
eine Querstrebe 47 angeschweißt. Der rechte Arm 17 trägt an seinem entsprechenden
Ende eine Hülse 48 mit zu der Querstrebe 47 passendem Innendurchmesser, die z. B. mit
Hilfe von Schrauben 49 in einer an den Abstand der Spalte 46 angepassten Position an
der Querstrebe 47 fixiert ist. Von der Querstrebe 47 wird durch manuelle Betätigung des
Bremszungensystems bewegt, und die Bremsebenen quer zur Längsrichtung der Achse
03 können verstellt werden, wenn auch der Halter 10 und die Hülsen 51; 48 gelöst sind.
Die Arme 17 bilden so einen in sich verwindungsfesten U-förmigen Rahmen. Der Rahmen
bewirkt eine strenge Kopplung der Einstell-Drehbewegungen der Arme 17; 18 um die
jeweils durch ihre Stiftschrauben 22 festgelegten Drehachsen.
Um das Schaufelrad 01 an die Abmessungen des zu verarbeitenden Produkts 09
anzupassen, wird z. B. zunächst mit Hilfe der Stellschrauben 23 die Breite des
Durchgangsspalts für das Produkt 09 zwischen dem Ende der ersten
Bandfördereinrichtung 07 und dem äußeren Abschnitt 31 der Bremszunge 06 eingestellt.
Anschließend wird für jede Bremszunge 06 zum einen ihr Kreuzungswinkel zu den
Schaufeln 02 mit Hilfe des Trägers 34 und die parallele Ausrichtung der Zungen 06; 13
zueinander anhand des längenverstellbaren Armes 18 eingestellt. Weitere
Anpassungsvorgänge an geänderte Produktabmessungen können durch Kippen des
gesamten Rahmens und ggf. paralleles Verschieben des Jochs vorgenommen werden,
wobei infolge der starren Kopplung der Zungen 06; 13 durch den Rahmen die einmal
eingestellte Parallelität der Zungen 06; 13 erhalten bleibt.
Die zwei Spannklötze 28, die zum Festklemmen der Klemmlasche 27 des linken Arms 17
dienen, sind in der Figur aus ihrer tatsächlichen Position (in der sie von dem linken Arm
und der Querstrebe 47 weitgehend verdeckt wären,) nach unten versetzt gezeichnet. Sie
werden von einer Querstrebe 52 getragen, die an einer der Seitenwände 44
festgeschraubt ist, und sind mit Hilfe einer Hülse 51 ähnlich der Hülse 48 axial justierbar.
Eine weitere Bremszunge 06 und Ausschieberzunge 13 einschließlich ihrer wie
beschrieben justierbaren Trägerkonstruktion könnte in dem in Fig. 3 leer dargestellten
mittleren Spalt 46 angeordnet sein. Allgemein kann die Zahl der Zahl der Brems- und
Ausschieberzungen 06; 13 so groß gewählt werden, wie dies zweckmäßig erscheint, um
Produkte 09 mit unterschiedlichen Breitenabmessungen sicher und ohne Verkippen
verarbeiten zu können.
Alternativ zu einer eigenen Stellschraube 38 für jede Ausschieberzunge 13 kann auch
eine einzelne Stellschraube 38 vorgesehen sein, die in der in Fig. 2 gezeigten Weise an
einer der Ausschieberzungen 13 angreift, und alle anderen Ausschieberzungen 13 sind
an diese eine sich über eine außerhalb des Radius der Schaufeln 02 erstreckende
Querstrebe starr gekoppelt.
Die in Fig. 4 im Schnitt gezeigte dritte Ausgestaltung entspricht in vielem der
Ausgestaltung der Fig. 1. Im folgenden wird daher im wesentlichen nur auf die
Unterschiede zwischen diesen beiden Ausgestaltungen eingegangen.
Die Bremsvorrichtung der Fig. 4 umfasst wie die aus Fig. 1 eine Bremszunge 06 mit
einem in Bezug auf das Schaufelrad 01 radial inneren ersten Aufhängungspunkt 15 und
einem radial äußeren zweiten Aufhängungspunkt 16. Der zweite Aufhängungspunkt 16 ist
gelenkig mit einem Arm 17 verbunden, der, wie bereits mit Bezug auf Fig. 1 beschrieben,
um einen an einem Querträger 21 ortsfesten Stiftschraube 22 schwenkbar und mit Hilfe
einer manuellen Betätigung relativ zu der Stiftschraube 22 verschiebbar ist und durch
einen Spannmechanismus mit Spannklotz 28 und Spannhebel 29 in einer eingestellten
Stellung festlegbar ist. Am ersten Aufhängungspunkt 15 ist die Bremszunge 06 mit einem
längenverstellbaren Arm 18 verbunden. Im Gegensatz zur Ausgestaltung der Fig. 1 ist
dieser längenverstellbare Arm 18 jedoch nicht mit dem Arm 17 verbunden, sondern sein
von dem ersten Aufhängungspunkt 15 abgewandtes Ende ist in einem Ausleger 37
gehalten, der starr mit dem Querträger 21 verbunden ist. Der längenverstellbare Arm 18
ist in dem Ausleger 37 lediglich in seiner axialen Richtung verschiebbar. Die wirksame
Länge des längenverstellbaren Arms 18 ist durch einen beliebigen geeigneten
Stellmechanismus, z. B. eine mit einem Gewinde des längenverstellbaren Arms 18
kämmende Rändelmutter 57, einstellbar.
Eine zweite, zu der in Fig. 4 gezeigten Anordnung weitgehend analoge Anordnung aus
Armen 17; 18 und einer Bremszunge 06 erstreckt sich in einem zweiten Spalt des
Schaufelrades 01; die zwei Arme 17 der Anordnungen sind wie bei der in Fig. 3 gezeigten
Ausgestaltung durch eine Querstrebe 47 zu einem im wesentlichen u-förmigen Joch
verbunden. Bei der zweiten Anordnung kann auf eine Längenverstellbarkeit des Arms 18
verzichtet sein, so dass dieser völlig starr mit dem entsprechenden Ausleger 37
verbunden ist. Eine Längenjustierung des Arms 18 der in Fig. 4 gezeigten Anordnung ist
ausreichend, um zu gewährleisten, dass die Produkte 09 jeweils verkantungsfrei in den
Fächern 08 abgebremst werden.
Die Bremszunge 06 ist durch ein Gelenk 56 in einen Wirkabschnitt 54, der einen bezogen
auf das Schaufelrad 01 radial äußeren Bereich der Bremszunge 06 bildet, und in einen
Ausgleichsabschnitt 53 unterteilt, der einen radial inneren Bereich bildet. Die Länge des
Ausgleichsabschnitts 53 beträgt etwa die Hälfte der Länge des Wirkabschnitts 54. Um die
Bremsvorrichtung an das Abbremsen von Produkten 09 unterschiedlicher Dicke
anzupassen, genügt es hier, die Arme 17 jeweils um die durch die Stiftschraube 22
festgelegte Drehachse zu schwenken. So bewirkt eine Drehung der Arme 17 im
Uhrzeigersinn aus der in Fig. 4 gezeigten Stellung eine Drehung des Wirkabschnitts 54 im
Gegenuhrzeigersinn in Verbindung mit einer Translation nach unten, sowie eine Drehung
des Ausgleichsabschnitts 53 um den Aufhängungspunkt 15, bei der sich das Gelenk 56
entlang einer in der Figur durch eine Strichpunktlinie angedeuteten Kreisbahn mit den
Radius R verlagert. Eine solche Drehung bewirkt einerseits eine Aufweitung der
Eintrittsöffnung des jeweils von einer Schaufel 02 und der Bremszunge 06 begrenzten
Spaltes sowie eine Vergrößerung des Schnittwinkels zwischen Schaufel 02 und
Bremszunge 06, bzw. genauer gesagt, zwischen der Schaufel 02 und dem Wirkabschnitt
54. Durch eine solche Verstellung wird die Bremsvorrichtung an das Abbremsen dickerer
Produkte 09 angepasst; umgekehrt erlaubt eine Drehbewegung des Arms 17 im
Gegenuhrzeigersinn das Abbremsen dünnerer Produkte.
Die in Fig. 5 im Schnitt gezeigte vierte Ausgestaltung beinhaltet eine Kombination der
Merkmale der zweiten und dritten Ausgestaltung. Die Bremszunge 06 ist hier dreifach
unterteilt, nämlich zum einen in einen inneren Abschnitt 32 und einen äußeren Abschnitt
31, wobei der äußere Abschnitt 31 über einen zusätzlichen Träger 34 an zwei Punkten mit
dem Arm 17 verbunden ist und so einer Drehbewegung des Arms 17 starr folgt. Zum
andern ist der innere Abschnitt 32 wiederum unterteilt in Wirkabschnitt 54 und
Ausgleichsabschnitt 53, und der Ausleger 37, der das vom ersten Aufhängungspunkt 15
abgewandte Ende des längenverstellbaren Arms 18 hält, ist anstatt mit dem Arm 17 mit
dem Querträger 21 starr verbunden. Diese Ausgestaltung vereint in sich die Vorteile der
zweiten und dritten Ausgestaltung.
01
Schaufelrad
02
Schaufel
03
Achse
04
Flansch
05
Anschlag
06
Zunge, Bremszunge
07
Bandfördereinrichtung, erste
08
Fach
09
Produkt
10
Halter
11
Ende, inneres
12
Ende, inneres (
06
)
13
Ausschieberzunge
14
Bandfördereinrichtung, zweite
15
Aufhängungspunkt, erster
16
Aufhängungspunkt, zweiter
17
Arm
18
Arm, längenverstellbarer
19
Langloch
20
-
21
Querträger
22
Stift, Stiftschraube
23
Stellschraube
24
Gewindeabschnitt
25
-
26
Gleitstein
27
Klemmlasche
28
Spannklotz
29
Spannhebel
30
Feder
31
Abschnitt, äußerer
32
Abschnitt, innerer
33
Gelenk
34
Träger
35
Stellring
36
Ausleger, erster
37
Ausleger, zweiter
38
Stellschraube
39
Reiter
40
-
41
Strebe
42
-
43
Rändelmutter
44
Seitenplatte
45
-
46
Spalt
47
Querstrebe
48
Hülse
49
Schraube
50
-
51
Hülse
52
Querstrebe
53
Ausgleichsabschnitt
54
Wirkabschnitt
55
Gelenk
56
Rändelmutter
R Radius
R Radius
Claims (11)
1. Schaufelrad (01) mit einer Bremsvorrichtung zum Abbremsen von in die Schaufeln
(02) des Schaufelrads (01) eingeführten Produkten (09), die wenigstens zwei die
Schaufeln (02) kreuzend angeordneten Bremszungen (06) mit einem zum Einstellen
der Neigung der Bremszungen (06) relativ zu den Schaufeln (02) verlagerbaren
ersten Aufhängungspunkt (15) aufweisen, wobei die Bremszungen (06) einen
zweiten, unabhängig von dem ersten verlagerbaren Aufhängungspunkt (16)
aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Aufhängungspunkte (15) der
Bremszungen (06) jeweils voneinander unabhängig und die zweiten
Aufhängungspunkte (16) miteinander gekoppelt verlagerbar sind.
2. Schaufelrad (01) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite
Aufhängungspunkt (16) sich an einem bezogen auf das Schaufelrad (01) radial
äußeren Bereich und der erste Aufhängungspunkt (15) an einem radial inneren
Bereich der Bremszunge (06) befindet.
3. Schaufelrad (01) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremszunge
(06) im Bereich des ersten Aufhängungspunktes (15) mit einer Ausschieberzunge
(13) zum Ausschieben der Produkte (09) auf eine Bandfördereinrichtung (14)
verbunden ist.
4. Schaufelrad (01) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Ausschieberzunge (13) ferner an einem dritten, unabhängig von dem ersten
verlagerbaren Aufhängungspunkt gehaltert ist.
5. Schaufelrad (01) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die zweiten Aufhängungspunkte (16) jeweils an den Armen (17) eines U- oder
kammförmigen Jochs angeordnet sind.
6. Schaufelrad (01) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Arme (17) an
einem ortsfesten Querträger (21) schwenk- und/oder verschiebbar aufgehängt sind
und dass an einem von den zweiten Aufhängungspunkten (16) abgewandten Ende
der Arme (17) eine Klemmlasche (27) zum Festklemmen des Jochs an einem
Trägergehäuse des Schaufelrads (01) angeordnet ist.
7. Schaufelrad (01) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Bremszunge (06) einen relativ zu dem Arm (17)
feststellbaren äußeren Abschnitt (31) und einen mit dem äußeren Abschnitt (31)
gelenkig verbundenen inneren Abschnitt (32) umfasst.
8. Schaufelrad (01) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der erste Aufhängungspunkt (15) an einem Ende eines
längenverstellbaren Arms (18) angeordnet ist, dessen anderes Ende in Bezug auf ein
Gestell des Schaufelrades (01) ortsfest ist.
9. Schaufelrad (01) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremszunge
(06) einen um den ersten Aufhängungspunkt (15) drehbaren Ausgleichsabschnitt (53)
und einen mit dem Ausgleichsabschnitt (53) durch ein Gelenk (56) verbundenen
Wirkabschnitt (54) umfasst.
10. Schaufelrad (01) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des
Wirkabschnitts (54) in Bewegungsrichtung des Produkts (09) wenigstens das
Zweifache der Entfernung des Gelenks (56) vom ersten Aufhängungspunkt (15)
beträgt.
11. Schaufelrad (01) nach Anspruch 9 oder 10 und Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, dass der Wirkabschnitt (54) und der Ausgleichsabschnitt (53) den
inneren Abschnitt (32) bilden.
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- 2001-09-04 WO PCT/DE2001/003379 patent/WO2002034656A1/de active Application Filing
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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