DE10051999A1 - Verfahren zum Wechseln einer Schaberklinge und Schaberklingenanordnung - Google Patents
Verfahren zum Wechseln einer Schaberklinge und SchaberklingenanordnungInfo
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Abstract
Es wird eine Schaberklingenanordnung und ein Verfahren zum Wechseln einer Schaberklinge 7 in einem Kalander angegeben, wobei die Schaberklinge 7 an einem Balken 10 befestigt ist, der in einem Ständer 4 gelagert ist und die Schaberklinge ausgebaut und eine andere Schaberklinge eingebaut wird. DOLLAR A Hierbei möchte man den Klingenwechsel vereinfachen können. DOLLAR A Dazu ist zwischen der Schaberklinge 7 und dem Balken 10 eine linear gegenüber dem Balken 10 verschiebbare Führungseinrichtung (15) angeordnet, mit der die Schaberklinge (7) um eine vorbestimmte Wegstrecke seitlich aus dem Kalander herausgefahren werden kann. Dort kann man die Schaberklingen (7) seitlich neben dem Kalander austauschen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wechseln einer
Schaberklinge an einem Kalander, bei dem die Schaber
klinge ausgebaut und eine andere Schaberklinge einge
baut wird. Ferner betrifft die Erfindung eine Schaber
klingenanordnung in einem Kalander mit einer Schaber
klinge, die an einem Balken befestigt ist, der in einem
Ständer gelagert ist.
Bei der Satinage von Papierbahnen oder vergleichbaren
Bahnen in einem Kalander wird die Papierbahn in Nips,
die zwischen Walzen gebildet sind, mit erhöhtem Druck
und gegebenenfalls auch mit einer erhöhten Temperatur
beaufschlagt. Es ist hierbei in der Regel nicht zu ver
meiden, daß kleine Verunreinigungen von der Papierbahn
auf die Kalanderwalzen übertragen werden. Aus diesem
Grunde liegt in der Regel an einer oder an mehreren Ka
landerwalzen im Betrieb einer Schaberklinge unter einem
vorbestimmten Druck an, die die auf die Walze aufgetra
gene Verunreinigungen wieder abhebt. Die Schaberklinge
hat dementsprechend eine Länge, die etwa der Länge der
zugehörigen Kalanderwalze entspricht. Dabei werden
durchaus Längen im Bereich von 5 bis 10 m erreicht.
Im Betrieb nutzt sich die Schaberklinge ab. Sie muß da
her von Zeit zu Zeit gegen eine neue oder überarbeitete
Schaberklinge ausgetauscht werden. Die Schaberklinge
ist hierbei in der Regel an einem Balken in dem Ständer
oder der Stuhlung des Kalanders befestigt. Der Balken
ist drehbar gelagert, so daß die Schaberklinge durch
Drehen des Balkens von der Walze abgehoben werden kann.
Die Schaberklinge wird also in eine Ausbauposition ge
schwenkt und entriegelt. Alsdann wird sie mit Hilfe ei
nes langen Werkzeugs, das von der Außenseite bis in den
Kalander hineinreicht, seitlich aus dem Kalander her
ausgezogen, auf eine Vorrichtung aufgewickelt und ab
transportiert. Die folgende Bestückung des Balkens mit
einer neuen Klinge erfolgt im Prinzip in umgekehrter
Reihenfolge, ist aber tatsächlich relativ schwierig.
Die dünne, flexible Klinge muß in die Klingenaufnahme
des Balkens "eingefädelt" werden und das unter ungün
stigen räumlichen Umständen. Die Schaberklinge muß näm
lich zunächst durch den Ständer des Kalanders hindurch
geführt werden. Die Klingenaufnahme liegt in der Regel
relativ weit von der Innenkante des Kalanderständers
entfernt. Aus diesem Grunde erfordert der Wechsel der
Schaberklinge in vielen Fällen ein Eingreifen des Per
sonals im Innenbereich der Maschine. Dies ist aber bei
laufendem Kalander nicht zulässig, weil es zu gefähr
lich ist. Die Maschine muß für den Wechsel der Schaber
klinge also unter Umständen vorübergehend still gesetzt
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Klingen
wechsel zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs ge
nannten Art dadurch gelöst, daß man die Schaberklinge
auf eine Führungseinrichtung montiert, die um eine vor
bestimmte Wegstrecke seitlich aus dem Kalander heraus
gefahren wird, und man die Schaberklinge seitlich neben
dem Kalander aus der Führungseinrichtung herausnimmt
und in die Führungseinrichtung einbaut.
Man verwendet also zwischen dem Balken und der Schaber
klinge ein zusätzliches Element, nämlich die Führungs
einrichtung, die in der Lage ist, die Schaberklinge
seitlich aus dem Kalander herauszufahren. Hierbei ist
es ausreichend, wenn die Schaberklinge seitlich neben
dem Ständer des Kalanders zugänglich ist. Man kann dann
die Klinge gegebenenfalls entriegeln und aus der Füh
rungseinrichtung herausziehen. Da der entsprechende
Monteur ungehindert mit beiden Händen Zugriff auf die
Schaberklinge hat, ist dies problemlos möglich. Das
Aufwickeln und Abtransportieren der Schaberklinge kann
erfolgen, wie bisher auch. Auch bei Einbau der Schaber
klinge ergeben sich weitaus weniger Probleme. Der Mon
teur kann die Schaberklinge, deren Montageort vollstän
dig in seinem Blickfeld liegt, mit beiden Händen hand
haben und in die Führungseinrichtung einsetzen. Das
nachfolgende Einschieben der Schaberklinge in die Füh
rungseinrichtung ist mit weitaus geringerem Aufwand und
mit weniger Problemen möglich, weil die Schaberklinge
über den gesamten Handhabungsbereich frei zugänglich
ist und der Monteur bei der Vorschubbewegung gegebenen
falls korrigierend eingreifen kann. Wenn die Schaber
klinge dann vollständig in die Führungseinrichtung ein
gefädelt worden ist, kann sie dort verriegelt werden.
Alsdann wird die gesamte Führungseinrichtung in den Ka
lander zurückgeschoben, d. h. wieder in die ursprüngli
che Arbeitsposition auf dem Balken gebracht. Da der
Monteur beim Klingenwechsel seitlich neben dem Kalander
verbleiben kann, besteht keine Gefahr durch laufende
Walzen. Der Schaberklingenwechsel kann daher auch wäh
rend des Betriebes stattfinden. Da aufgrund der besse
ren Zugänglichkeit in der Regel schneller gearbeitet
werden kann, benötigt man für den Wechsel der Schaber
klinge weniger Zeit, so daß die Verfügbarkeit des Ka
landers weiter vergrößert wird.
Bevorzugterweise fährt man die Führungseinrichtung um
eine Wegstrecke aus dem Kalander heraus, die im Bereich
von 0,4 m bis 1,2 m liegt. Es ist also nicht erforder
lich, die Schaberklinge um ihre gesamte Länge aus dem
Kalander herauszufahren. Hierzu steht in der Regel
seitlich neben dem Kalander auch nicht der erforderli
che Platz zur Verfügung. Es ist allerdings erforder
lich, die Schaberklinge mit ihrer Führungseinrichtung
so weit aus dem Kalanderständer herauszufahren, daß ein
Monteur mit möglichst beiden Händen auf sie zugreifen
und sie handhaben kann.
Vorzugsweise verwendet man zum Herausfahren der Füh
rungseinrichtung eine Hilfskraft. Dies hat mehrere Vor
teile. Zum einen ist auch zum Herausfahren der Füh
rungseinrichtung aus dem Kalander kein Eingriff eines
Monteurs in den Kalander erforderlich, so daß auch beim
Herausfahren keine gefährlichen Situationen entstehen.
Zum anderen erleichtert die Hilfskraft natürlich die
Handhabung, was vor allem zu Beginn der Bewegung von
Vorteil ist. Man kann nicht ausschließen, daß sich die
Führungseinrichtung im Balken im Betrieb so festsetzt,
daß eine gewisse Losbrechkraft erforderlich ist, die
von einem Monteur in ungünstiger Arbeitshaltung nur mit
gewissen Problemen aufgebracht werden kann. Eine Hilfs
kraft, die vorzugsweise vom Innern des Kalanders aus
wirkt, kann hingegen so dimensioniert werden, daß die
Losbrechkraft aufgebracht und die Führungseinrichtung
aus dem Kalander herausgeschoben werden kann.
Bevorzugterweise schwenkt man die Schaberklinge vor dem
Verschieben der Führungseinrichtung von einer Walze
weg. Damit wird nicht nur eine negative Beeinflussung
der Walze vermieden, beispielsweise eine Beschädigung,
sondern es wird auch die Reibung herabgesetzt, weil es
nur noch eine Reibung zwischen der Führungseinrichtung
und dem Balken gibt und die Reibung zwischen der
Schaberklinge und der Walze entfällt.
Die Aufgabe wird bei einer Schaberklingenanordnung der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß zwischen der
Schaberklinge und dem Balken eine linear gegenüber dem
Balken verschiebbare Führungseinrichtung angeordnet
ist.
Wie oben im Zusammenhang mit dem Verfahren ausgeführt,
kann man mit Hilfe der Führungseinrichtung die Schaber
klinge soweit aus dem Kalander bzw. dessen Ständer her
ausführen, daß die Schaberklinge in der Führungsein
richtung außerhalb des Kalanders zugänglich ist. Wenn
die Schaberklinge seitlich aus dem Kalander herausge
schoben worden ist, dann hat ein Monteur zumindest so
weit einen freien Zugriff auf sie, daß er sie ohne grö
ßere Umstände handhaben kann. Insbesondere kann er sie
aus der Führungseinrichtung herausziehen und in die
Führungseinrichtung wieder einfädeln, ohne daß es nötig
ist, daß er in den Kalander selbst eingreift.
Vorzugsweise weist die Führungseinrichtung einen An
trieb auf. Mit Hilfe des Antriebs, der eine Hilfskraft
zur Verfügung stellt, kann die Führungseinrichtung aus
dem Kalander seitlich herausgeschoben werden, ohne daß
es hierfür eines Eingriffs eines Monteurs bedarf. Dies
hält die Unfallgefahr auch beim Herausfahren der Füh
rungseinrichtung aus dem Kalander klein.
Vorzugsweise ist der Antrieb zweiseitig wirkend ausge
bildet. Mit Hilfe des Antriebs kann die Führungsein
richtung also nicht nur aus dem Kalander herausgefahren
werden, um eine Schaberklinge auszutauschen. Sie kann
auch wieder in den Kalander hineingefahren werden, so
daß auch beim Einbau keine gefährlichen Situationen
entstehen.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß der Antrieb auf
eine erste Hublänge für eine kontinuierliche Bewegung
und eine zweite Hublänge für eine Einzelbewegung ein
stellbar ist. Als zusätzlichen Effekt kann man den An
trieb zum Changieren der Schaberklinge wenden, d. h. man
vermeidet, daß die Schaberklinge immer an der gleichen
axialen Position an der Walze angreift. Dies hält die
Gefahr von Beschädigungen klein. Für das Changieren der
Schaberklinge war es bisher erforderlich, den gesamten
Balken zu bewegen. Da der Balken eine weitaus größere
Masse aufweist, mußte der Antrieb entsprechend groß di
mensioniert werden. Wenn der Antrieb hingegen nur die
Schaberklinge und die Führungseinrichtung bewegen muß,
dann sind geringere Kräfte erforderlich, so daß der An
trieb klein gehalten werden kann. Darüber hinaus hat
diese Ausbildung den Vorteil, daß sich der Anlagewinkel
der Schaberklinge an der Walze nicht ändert, was bei
herkömmlichen Changier-Antrieben in der Regel der Fall
war. Der Hub, der zum Changieren der Schaberklinge er
forderlich ist, ist relativ klein. Er ist auf jeden
Fall wesentlich geringer als der Hub, den man zum seit
lichen Herausschieben der Führungseinrichtung der
Schaberklinge aus dem Kalander benötigt. Da der größere
Hub aber wesentlich seltener benötigt wird, als der
kleinere Hub beim Changieren, macht dies für die Aus
legung des Antriebs keine größeren Schwierigkeiten. Da
die Führungseinrichtung im Betrieb laufend hin- und
herbewegt werden kann, um die Schaberklinge changieren
zu lassen, besteht keine Gefahr, daß sich die Führungs
einrichtung im Balken festsetzt. Der Antrieb benötigt
daher in der Regel auch weniger Kraft, um die Schaber
klinge seitlich aus dem Kalander herauszuschieben.
Vorzugsweise ist der Antrieb als Kolben-Zylinder-
Anordnung ausgebildet. Eine derartige Anordnung kann
hydraulisch oder pneumatisch bewegt werden. Sie ist so
wohl in der Lage, die zum Changieren der Schaberklinge
benötigte Bewegung zu erzeugen, als auch den Hub zu er
zeugen, der zum Herausfahren der Führungseinrichtung
mit der Schaberklinge aus dem Kalander erforderlich
ist.
Vorzugsweise weist die Führungseinrichtung ein Nutpro
fil am Balken auf, in das ein Schiebestück eingreift.
Ein Nutprofil am Balken läßt sich in der Regel leicht
erzeugen. Das Schiebestück kann beispielsweise T-förmig
ausgebildet sein und mit dem Querbalken in das Nutpro
fil eingreifen. Damit steht eine Befestigung zur Verfü
gung, die zwar eine Verschiebung parallel zur Längser
streckung des Balkens ermöglicht, ein Kippen gegenüber
dem Balken jedoch ausschließt.
Vorzugsweise ist ein Klingenträger am Schiebestück be
festigt. Man kann das Schiebestück daher auf eine ge
wisse mechanische Stabilität im Hinblick auf die Befe
stigung am Balken ausbilden, während der Klingenträger
auf andere Größen hin optimiert werden kann, beispielsauf
andere Größen hin optimiert werden kann, beispiels
weise das Aufbringen der notwendigen Anlagekraft mit
Rückfederungsmöglichkeit an der Walze.
Vorzugsweise weist der Klingenträger einen Klingenhal
ter auf, der um eine Achse parallel zu seiner Längser
streckung verschwenkbar ist, wobei eine Dämpfungsein
richtung auf die Klingenhalterung wirkt. Die Schaber
klinge bekommt damit auch bei festgelegtem Balken eine
gewisse Beweglichkeit, so daß sie auch bei Schwingungen
bis zu einer gewissen Größe in Anlage an der Kalander
walze gehalten werden kann. Die Dämpfungseinrichtung
verhindert dabei, daß sich die Schaberklinge entspre
chend aufschaukelt.
Hierbei ist bevorzugt, daß die Dämpfungseinrichtung
durch mindestens zwei unter Druck setzbare Schläuche
gebildet ist, die auf beiden Seiten der Achse angeord
net sind. Durch die Wahl des Drucks lassen sich die
Dämpfungseigenschaften in gewissen Grenzen beeinflus
sen. Auch läßt sich durch die Wahl eines höheren Drucks
in einem Schlauch der Anlagewinkel der Schaberklinge an
der Walze in gewissen Grenzen beeinflussen. Schließlich
läßt sich durch die Schläuche die Schaberklinge mit ei
nem vorbestimmten Druck an die Walze anpressen.
Vorzugsweise ist am Klingenhalter eine lösbare Spannen
einrichtung zur Befestigung der Schaberklinge angeord
net. Damit läßt sich die Schaberklinge am Klingenhalter
verriegeln und auch wieder entriegeln.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzug
ten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeich
nung näher beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt aus einem Kalander mit einer
Schaberklinge an dessen unterster Walze in
Arbeitsposition,
Fig. 2 den Kalander mit der Schaberklinge in Ausbau
position,
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung der Schaberklin
ge in Ausbauposition,
Fig. 4 eine schematische Vorderansicht auf die
Schaberklingenanordnung,
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht der Schaberklin
genanordnung vor dem Auswechseln und
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht der Schaberklin
genanordnung in Auswechselposition.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Ausschnitt aus einem Ka
lander 1, aus dem eine Unterwalze 2 und eine darüber
befindliche Zwischenwalze 3 ersichtlich ist, die in
herkömmlicher Weise in einem Ständer 4 des Kalanders
gelagert sind. Die Unterwalze 2 ist hierbei über einen
Zylinder 5 abgestützt, während die Zwischenwalze 3 an
einem Hebel gelagert ist.
An der Unterwalze 2 liegt eine Schaberklinge 7 an, die
im Betrieb die Unterwalze 2, die sich in Richtung eines
Pfeiles 8 dreht, reinigt, d. h. von Ablagerungen be
freit, die möglicherweise von einer durch einen Nip 9
zwischen den beiden Walzen 2, 3 laufenden Papier- oder
anderer Materialbahnen auf die Unterwalze 2 übertragen
worden sind.
Die Schaberklinge 7 ist, wie weiter unten noch erläu
tert werden wird, an einem Balken 10 angeordnet, der um
eine Achse 11 drehbar im Ständer 4 gelagert ist. Dem
entsprechend kann die Schaberklinge 7 aus der in Fig. 1
dargestellten Arbeitsposition in eine in Fig. 2 darge
stellte Austauschposition verschwenkt werden, in der
sie von der Walze 2 abgehoben ist und sich vor einem
Fenster 12 im Ständer 4 befindet. In dieser Position
kann die Schaberklinge 7 ausgewechselt werden, wie dies
im folgenden anhand der Fig. 3 bis 6 erläutert werden
soll.
Die Fig. 3 und 4 zeigen hierbei eine Auswechselposition
der Schaberklinge, bei der die Schaberklinge 7 prak
tisch senkrecht nach unten hängt. Dies ist aber nicht
zwangsläufig erforderlich. Die Fig. 5 und 6 zeigen ent
sprechende Auswechselpositionen, bei denen die Schaber
klinge 7 zum Auswechseln etwa horizontal gehalten wird.
Fig. 3 zeigt die Schaberklingenanordnung in vergrößer
ter Darstellung. Daraus ist erkennbar, daß der Balken
10 ein Nutprofil 13 aufweist, das sich über seine ge
samte axiale Länge erstreckt, also parallel zur Achse
11 und damit auch parallel zu der Walze 2. Dieses Nut
profil kann, wie dargestellt, an einem Vorsprung 14 des
Balkens 10 angeordnet sein. Es kann jedoch auch unmit
telbar in die Oberfläche des Balkens 10 eingebracht
worden sein. Bei dem Vorsprung 14 kann es sich um ein
Ansatzteil handeln, das beispielsweise angeschraubt
worden ist. Es ist aber auch möglich, den Vorsprung 14
einstückig mit dem Balken 10 auszuführen.
In das Nutprofil 13 ist eine Führungseinrichtung 15
eingesetzt, genauer gesagt ein Schiebestück 16 dieser
Führungseinrichtung 15. Das Schiebestück 16 hat einen
im wesentlichen T-förmigen Querschnitt, wobei die bei
den Arme des T in das Nutprofil 13 eingeführt worden
sind. Am Schiebestück 16 ist ein Klingenträger 17 befe
stigt, an dem wiederum ein Klingenhalter 18 über eine
Achse 19 gelenkig aufgehängt ist. Der Klingenhalter 18
weist eine lösbare Spanneinrichtung 20 auf, die die
Schaberklinge 7 am Klingenhalter 18 hält.
Zwischen dem Klingenhalter 18 und dem Klingenträger 17
sind zwei Schläuche 21, 22 angeordnet, die unter Druck
gesetzt werden können und somit eine gedämpfte Beweg
lichkeit des Klingenhalters 18 gegenüber dem Klingen
träger 15 zulassen. Gleichzeitig üben die beiden druck
gefüllten Schläuche 21, 22 eine gewisse Spannkraft auf
den Klingenhalter 18 aus, so daß die Schaberklinge 7 in
der in Fig. 1 dargestellten Position immer mit einem
gewissen Druck an der Walze 2 in Anlage gehalten werden
kann, auch wenn es hier zu Vibrationen kommt.
Die Führungseinrichtung 15 mit der daran befestigten
Schaberklinge 7 kann nun axial gegenüber dem Balken
verschoben werden, wie dies schematisch in Fig. 4 dar
gestellt ist. In Fig. 4 sind die vertikalen Abmessungen
übertrieben groß im Vergleich zu den horizontalen Ab
messungen dargestellt, um die Übersicht zu erleichtern.
Im Balken 10 ist ein Antrieb 23 in Form eines hydrauli
schen Zylinders 23 angeordnet, dessen Kolbenstange 24
über einen Stößel 25 am Schiebestück 16 angreift. An
stelle des hydraulischen Zylinders läßt sich auch ein
anderer Antrieb, etwa ein elektromotorischer Antrieb,
verwenden. In der ausgefahrenen Position der Kolben
stange 24 ist das Schiebestück 16 und damit auch die
Führungseinrichtung 15 mit der daran befestigten
Schaberklinge 7 vollständig "eingefahren", d. h. die
Schaberklinge 7 befindet sich praktisch in Übereinstim
mung mit der axialen Position der Walze 2. Wenn hinge
gen die Kolbenstange 24 eingefahren ist, dann ist die
Führungseinrichtung 15 nach links verschoben, so daß
die Schaberklinge 7 durch den Ständer 4 hindurch ge
schoben worden ist und dann um eine Strecke s aus dem
Ständer 4 seitlich herausragt (gestrichelt gezeichnet).
In dieser Position kann der Monteur die Spanneinrich
tung 20 lösen, die Schaberklinge 7 erfassen und weiter
aus der Führungseinrichtung 15 herausziehen. Hierbei
spielt es keine Rolle, daß er nach wie vor nicht auf
die Schaberklinge im Innern des Kalanders zugreifen
kann. Dies ist nicht erforderlich, solange er genügend
Handhabungsspielraum seitlich neben dem Kalander hat.
Wenn der Monteur die Schaberklinge 7 herauszieht, kann
er sie aufwickeln und abtransportieren. Der Einbau er
folgt in umgekehrter Reihenfolge, d. h. die Schaberklin
ge wird in die Spanneinrichtung 20 der Führungseinrich
tung 15 hineingeschoben. Auch dies ist möglich, weil
der Monteur die Schaberklinge 7 über die Strecke s
handhaben kann. Diese Strecke reicht aus, um genügend
Handhabungsspielraum für den Monteur zu schaffen. Wenn
der Monteur die Schaberklinge 7 über die Strecke s in
die Führungseinrichtung 15 eingefädelt hat, dann kann
er sie im folgenden weiter axial in die Führungsein
richtung 15 hineinschieben, ohne daß es dort zu Proble
men kommt, weil er beim Hineinschieben die Schaberklin
ge 7 immer noch über die Strecke s unterstützen kann.
Wenn die Schaberklinge 7 vollständig in die Führungs
einrichtung 15 eingeführt worden ist, dann wird der An
trieb 23, 24 wieder in Aktion gesetzt, um die gesamte
Führungseinrichtung 15 wieder in die in Fig. 4 darge
stellte Position zu verschieben. Die Strecke s kann ei
ne Länge im Bereich von 0,4 bis 1,2 m aufweisen.
Die Fig. 5 und 6 zeigen den Vorgang noch einmal in per
spektivischer Darstellung, wobei die Schaberklinge 7
hier zum Austausch horizontal gehalten wird. Der Balken
10 ist hier aus Gründen der Übersicht etwas vom Ständer
4 entfernt dargestellt.
Man kann den Antrieb 23, 24 nun zu einem weiteren Zweck
nutzen. Wenn man den Hub des Zylinders 23 in einem vor
bestimmten Betriebszustand beschränkt, ist es möglich,
mit Hilfe des Antriebs 23, 24 die Schaberklinge 7 ge
genüber der Walze 2 changieren zu lassen, d. h. die
Schaberklinge 7 wird um einige Zentimeter parallel zur
Achse der Walze 2 bewegt und zwar fortlaufend hin und
her. Hierbei bleibt die Ausrichtung der Schaberklinge 7
zur Walze 2 erhalten. Nur zum Zwecke des Ausbaus ist
der in den Fig. 4 und 6 dargestellte große Hub erfor
derlich.
Claims (14)
1. Verfahren zum Wechseln einer Schaberklinge an einem
Kalander, bei dem die Schaberklinge ausgebaut und
eine andere Schaberklinge eingebaut wird, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Schaberklinge auf einer
Führungseinrichtung montiert, die um eine vorbe
stimmte Wegstrecke seitlich aus dem Kalander her
ausgefahren wird, und man die Schaberklinge seit
lich neben dem Kalander aus der Führungseinrichtung
herausnimmt und in die Führungseinrichtung einbaut.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Führungseinrichtung um eine Wegstrecke
aus dem Kalander herausführt, die im Bereich von
0,4 bis 1,2 m liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß man zum Herausfahren der Führungsein
richtung eine Hilfskraft verwendet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Schaberklinge vor dem
Verschieben der Führungseinrichtung von einer Walze
wegschwenkt.
5. Schaberklingenanordnung in einem Kalander mit einer
Schaberklinge, die an einem Balken befestigt ist,
der in einem Ständer gelagert ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen der Schaberklinge (7) und
dem Balken (10) eine linear gegenüber dem Balken
(10) verschiebbare Führungseinrichtung (15) ange
ordnet ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungseinrichtung (15) einen Antrieb (23,
24) aufweist.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb (23, 24) zweiseitig wirkend ausge
bildet ist.
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb (23, 24) auf eine erste Hublänge
für eine kontinuierliche Bewegung und eine zweite
Hublänge für eine Einzelbewegung einstellbar ist.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Antrieb (23, 24) als Kol
ben-Zylinder-Anordnung ausgebildet ist.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung ein
Nutprofil (13) am Balken (10) aufweist, in das ein
Schiebestück (16) eingreift.
11. Anordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Klingenträger (17) am Schiebestück befe
stigt ist.
12. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Klingenträger (17) einen Klingenhalter (18)
aufweist, der um eine Achse (19) parallel zu seiner
Längserstreckung verschwenkbar ist, wobei eine
Dämpfungseinrichtung (21, 22) auf den Klingenhalter
18 wirkt.
13. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämpfungseinrichtung (21, 22) durch minde
stens zwei unter Druck setzbare Schläuche gebildet
ist, die auf beiden Seiten der Achse (19) angeord
net sind.
14. Anordnung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß am Klingenhalter (18) eine lösbare
Spanneinrichtung (20) zur Befestigung der Schaber
klinge angeordnet ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE2000151999 DE10051999B4 (de) | 2000-10-20 | 2000-10-20 | Verfahren zum Wechseln einer Schaberklinge und Schaberklingenanordnung |
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---|---|---|---|
DE2000151999 DE10051999B4 (de) | 2000-10-20 | 2000-10-20 | Verfahren zum Wechseln einer Schaberklinge und Schaberklingenanordnung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE10051999A1 true DE10051999A1 (de) | 2002-05-02 |
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ID=7660426
Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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