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Die Erfindung betrifft eine Selbstladepistole in
Form eines unverriegelten Rückstoßladers
mit einem Pistolengehäuse,
mit einem eine Mündung
und eine Patronenaufnahme aufweisenden Lauf, mit einem axial verfahrbaren
Verschluss und mit einem Federsystem, das der Rückfahrbewegung des Verschlusses
unmittelbar nach dem Schuss entgegenwirkt, wobei die Rückfahrbewegung
des Verschlusses entgegen der Schussrichtung gerichtet ist.
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Aus der WO 96/15416 A1 ist eine Pistole
bekannt geworden, die eine zwischen Rahmen und Schlitten angeordnete
Rückholvorrichtung
umfasst. Die Rückholvorrichtung
weist dabei eine äußere Feder
und eine innere Feder und eine zwischen den Federn angeordnete Verbindungshülse auf.
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Ein gattungsgemäßer unverriegelter Rückstoßlader ist
bspw. in Form der ASTRA 600/43 Kaliber 9 mm Para bekannt. Das Federsystem
dieser Pistole weist eine relativ stark ausgebildete Spiralfeder
auf, die der Rückfahrbewegung
des Verschlusses unmittelbar nach dem Schuss entgegenwirkt. Eine
derartige Feder ist so ausgelegt, dass der Verschluss bzw. der Schlitten
unmittelbar nach dem Schuss derart zurückfährt, dass eine Patrone aus dem
Magazin entnommen werden kann und die Pistole sich nachlädt. Nach
dem Entnehmen der Patrone verfährt
der Verschluss bzw. der Schlitten aufgrund der Federkraft der Spiralfeder
wieder nach vorne und bringt die Pistole in die schussbereite Grundstellung.
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Um einen Handlade- oder auch Handentladevorgang
durchzuführen,
ist es erforderlich, den Verschluss bzw. den Schlitten von Hand
entgegen der Schussrichtung gegen die Federkraft der relativ stark
ausgebildeten Feder nach hinten zu ziehen, so dass eine Patrone
aus dem Magazin entnommen werden kann. Um den Verschluss entgegen
der Federkraft von Hand rückzuführen, ist
eine von der die Pistole bedienenden Person relativ hohe Kraft aufzubringen.
Insbesondere dann, wenn stärkere
oder größere Patronen
Verwendung finden sollen, muss die Feder sehr stark ausgebildet
sein. Der Handlade- und Entladevorgang wird hierdurch zusätzlich erschwert.
Das Handladen und -entladen ist somit sehr mühselig und kann von insbesondere
körperlich schwachen
Personen nur mit sehr viel Anstrengung durchgeführt werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Selbstladepistole in Form eines
unverriegelten Rückstoßladers
vorzuschlagen, bei welchem der Handlade- und Handentladevorgang
mit geringem Kraftaufwand von der die Pistole bedienenden Person
durchgeführt
werden kann.
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Diese Aufgabe wird bei einer Selbstladepistole
der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
das Federsystem eine Erstfeder und eine Zweitfeder aufweist, wobei
beim Handlade- und Handentladevorgang die Zweitfeder aus einer mit
dem Verschluss und/oder der Erstfeder zusammenwirkenden Lage geführt wird.
Vorteilhafterweise wird hierdurch erreicht, dass beim Handlade-
und Handentladevorgang der Verschluss von Hand gegen lediglich den
Widerstand der Erstfeder rückgeführt werden
muss. Bei der Verwendung von etwa zwei gleich starken Federn als
Erst- und Zweitfeder wird die aufzubringende Rückführkraft des Verschlusses im
Vergleich zu dem bekannten Stand der Technik um die Hälfte reduziert.
Dadurch ist ein Bedienen der erfindungsgemäßen Pistole auch für körperlich
schwächer
gebaute Personen ohne Weiteres auf bequeme Art und Weise möglich. Dabei
wirkt in der schussbereiten Grundstellung der Pistole die Erst-
als auch die Zweitfeder der Rückfahrbewegung des
Verschlusses entgegen. Für
den Handlade- und Handentladevorgang
wird die Zweitfeder erfindungsgemäß aus dieser mit dem Verschluss
und/oder der Erstfeder zusammenwirkenden Lage entkoppelt bzw. aus
dieser Lage geführt.
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Vorteilhafterweise ist die Zweitfeder
hierfür schwenkbar
gelagert, wobei durch eine Schwenkbewegung der Zweitfeder während des
Handlade- und Handentladevorgangs die Zweitfeder aus der mit dem
Verschluss und/oder der Erstfeder zusammenwirkenden Lage geführt wird.
Insbesondere bei koaxialer Anordnung der Federn zu dem Lauf kann
aufgrund eines Verschwenkens der Zweitfeder um nur wenige Grad ein
Entkoppeln der Zweitfeder von dem Verschluss bzw. der Erstfeder
erfolgen.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass der Verschluss den Lauf weitgehend
umgibt und dass der Verschluss eine dem Pistoleninneren zugewandte
Abstützfront bildet,
wobei die Abstützfront
in dem der Patronenaufnahme fernen Bereich des Verschlusses angeordnet
ist. Aufgrund einer derartigen Abstützfront werden Maßnahmen
vorgesehen, die ein definiertes und funktionssicheres Abstützen der
Erst- als auch der Zweitfeder ermöglichen.
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Vorteilhafterweise ist erfindungsgemäß ebenfalls
denkbar, dass die Erstfeder vom Lauf geführt wird und sich auf der der
Mündung
abgewandten Seite an dem Pistolengehäuse und auf der der Mündung zugewandten
Seite über
einen Ladeschieber an dem Verschluss und insbesondere an der Abstützfront
des Verschlusses abstützt.
Aufgrund einer derartigen Anordnung kann über die Erstfeder, die als Spiralfeder
ausgebildet ist, die Rückfahrbewegung des
Verschlusses axial gedämpft
werden. Über
den zwischen dem Verschluss und der Erstfeder angeordneten Ladeschieber
wird die von der Erstfeder aufgebrachte Federkraft gleichmäßig und
damit optimal in den Verschluss eingeleitet.
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Vorteilhafterweise ist erfindungsgemäß weiterhin
vorgesehen, dass die Zweitfeder von einer vorzugsweise unterhalb
des Laufes angeordneten Führungsstange
geführt
wird und sich auf der der Mündung
abgewandten Seite an dem Pistolengehäuse und sich auf der der Mündung zugewandten
Seite über
einen Bremsschuh an dem Verschluss abstützt. Auf der Führungsstange,
die in schussbereiter Grundstellung der Pistole vorzugsweise koaxial
zum Lauf verläuft,
kann die Zweitfeder gefangen angeordnet sein. Über den Bremsschuh wird bei
einer Rückfahrbewegung
die als Spiralfeder ausgebildete Zweitfeder zusammengedrückt, wodurch
die Federkraft der Zweitfeder der Rückfahrbewegung des Verschlusses
entgegenwirkt.
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Um die Zweitfeder aus der mit dem
Verschluss und/oder der Erstfeder zusammenwirkenden Lage herauszuführen, kann
insbesondere vorgesehen sein, dass die Führungsstange um eine an der der
Mündung
abgewandten Seite vorhandene Achse schwenkbar gelagert ist.
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Bei einer besonderes vorteilhaften
Ausführungsform
der Erfindung ist weiterhin denkbar, dass der Ladeschieber und der
Bremsschuh miteinander koppel- und entkoppelbar sind. Durch eine
derartige Kopplung des Ladeschiebers mit dem Bremsschuh kann die
Zweitfeder in schussbereiter Grundstellung, d. h. mit der Erstfeder
bzw. mit dem Verschluss zusammenwirkender Lage gehalten werden.
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Um einen Handlade- und entladevorgang
für die
die Pistole bedienende Person auf einfache Art und Weise zu ermöglichen,
kann erfindungsgemäß vorgesehen
sein, dass der Ladeschieber zugängliche
Betätigungsabschnitte
aufweist. Die Betätigungsabschnitte
ragen vorzugsweise rechts und links aus dem den Ladeschieber umgebenden
Abschnitt des Verschlusses und sind für die die Pistole bedienende
Person gut zugänglich.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung kennzeichnet
sich dadurch, dass der Ladeschieber auf der dem Bremsschuh zugewandten
Seite einen Nocken aufweist und der Bremsschuh auf der dem Ladeschieber
zugewandten Seite eine Nockenaufnahme aufweist. Vorteilhafterweise
kann dadurch erreicht werden, dass bei einer Handbetätigung des
Ladeschiebers über
den an dem Ladeschieber vorhandenen Nocken der Bremsschuh aus der
mit dem Ladeschieber zusammenwirkenden Lage, d. h. aus der schussbereiten
Grundstellung herausgeführt
wird. Nach einer derartigen Entkopplung des Bremsschuhs kann der
Verschluss von Hand zurückgefahren
werden, wobei lediglich eine Handkraft aufzubringen ist, die der
Federkraft der Erstfeder entgegenwirkt.
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Um beim Nachvornefahren, also in
Richtung der Schussrichtung, des Verschlusses zu gewährleisten,
dass der Ladeschieber wieder mit dem Bremsschuh in Eingriff kommt,
kann erfindungsgemäß vorgesehen
sein, dass der Ladeschieber auf seiner dem Bremsschuh zugewandten
Seite einen Mitnahmehaken aufweist und der Bremsschuh auf seiner
dem Ladeschieber zugewandten Seite eine mit dem Mitnahmehaken zusammenwirkende
Nase aufweist. Der Mitnahmehaken hält hierbei den Bremsschuh in
der mit dem Verschluss und/oder der Erstfeder zusammenwirkenden,
schussbereiten Lage. Beim Nachvornefahren greift also der Mitnahmehaken
die Nase des Bremsschuhs samt Führungsstange
und Zweitfeder und koppelt dadurch den Bremsschuh mit dem Ladeschieber
und/oder dem Verschluss.
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Weiterhin ist erfindungsgemäß denkbar, dass
der Bremsschuh samt Zweitfeder und Führungsstange von einer Stützfeder,
vorzugsweise einem Federstab, in der mit dem Verschluss und/oder der
Erstfeder zusammenwirkenden Lage gehalten wird. Hierdurch wird gewährleistet,
dass der Bremsschuh in schussbereiter Grundstellung nicht aus der mit
dem Verschluss bzw. der Erstfeder zusammenwirkenden Lage gelangen
kann.
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Um ein Zusammenwirken bzw. Koppeln
des Bremsschuhs mit dem Ladeschieber auf sichere Art und Weise zu
ermöglichen,
ist erfindungsgemäß denkbar,
dass der sich am Verschluss abstützende Bereich
des Bremsschuhs eine Abschrägung
aufweist, wobei der Verschluss bzw. die Abstützfront im Bereich des Bremsschuhs
eine entsprechende Abschrägung
aufweist. Durch eine derartige Maßnahme wird inbesondere beim
Rückschwenken
des Bremsschuhs in die mit dem Verschluss und dem Ladeschieber zusammenwirkende
Lage ein Verkanten und damit Blockieren des Ladeschiebers mit dem
Bremsschuh ausgeschlossen.
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Eine andere Ausführungsform der Erfindung sieht
vor, dass zwischen dem Ladeschieber und dem Bremsschuh ein Federelement,
insbesondere ein gebogener Federdraht oder eine Schraubenfeder vorhanden
ist, das während
des Nachvornefahrens des Verschlusses den Bremsschuh vor dem Ladeschieber
herschiebt. Auch hierdurch wird ein Verklemmen oder Blockieren des
Bremsschuhs mit dem Ladeschieber unterbunden.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung kennzeichnet
sich dadurch, dass während
der Rückfahrbewegung
des Verschlusses nach dem Schuss die Zweitfeder aus der mit dem
Verschluss und/oder der Erstfeder zusammenwirkenden Lage geführt wird.
Hierdurch kann vorgesehen sein, dass die Zweitfeder sehr viel stärker ausgebildet
sein kann. Eine derartige Zweitfeder muss nach wenigen Millimetern
ausgerückt
werden, da sonst der Verschluss nicht bis zur Aufnahme einer neuen
Patrone zurückgeführt wird,
sondern die abgeschossene Patronenhülse wieder ins Patronenlager
schiebt. Vorteilhafterweise kann eine derartige Konstruktion sehr
kompakt und kurz ausgeführt
werden.
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Dabei ist denkbar, dass die Führungsstange ein
Langloch aufweist, in welchem ein sich an dem Pistolengehäuse abstützender
Lagerbolzen angeordnet ist, um den die Führungsstange schwenkbar gelagert
ist. Eine derartige Lagerung ist sehr platzsparend und dennoch funktionssicher
realisierbar.
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Die Führungsstange kann dabei auf
dem der Mündung
abgewandten Seite eine Kulisse aufweisen. An dem Pistolengehäuse bzw.
einer Laufwanne ist ein mit der Kulisse zusammenwirkender Kulissenbolzen
vorhanden, der die Schwenkbewegung der Führungsstange bzw. der Zweitfeder
bewirkt.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung
ist die Führungsstange
in einem Führungsschuh
gelagert, wobei der Führungsschuh
mit einer Feder, vorzugsweise einer Stützfeder, in der mit dem Verschluss und/oder
der Erstfeder zusammenwirkenden Lage gehalten wird. Eine derartige
Stützfeder
gewährleistet
also, dass der Bremsschuh in schussbereiter Grundstellung in der
mit dem Verschluss bzw. der Erstfeder zusammenwirkenden Lage verbleibt.
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Eine Alternative der Erfindung kann
vorsehen, dass der Bremsschuh Auslöseschrägen aufweist, die den Bremsschuh
samt Zweitfeder und Führungsstange
beim Auffahren auf an dem Pistolengehäuse bzw. einer Laufwanne angeordnete
Nocken aus der mit dem Verschluss und/oder der Erstfeder zusammenwirkenden
Lage führen.
Auch bei einer derartigen Ausführungsform
wird kurz nach dem Schuss beim Rückfahren
des Verschlusses die Zweitfeder entkoppelt. Die Zweitfeder kann
hierbei relativ stark ausgebildet sein, wodurch eine kompakte Bauweise
realisiert werden kann. Die Pistole weist hierbei Eigenschaften
auf, die einer verriegelbaren Pistole entsprechen.
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Eine weitere, besonders bevorzugte
Ausführungsform
der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, dass der Lauf mit der Erstfeder
und die Federführungsstange
mit der Zweitfeder in einer sich am Pistolengehäuse abstützenden Laufwanne gelagert sind.
Vorteilhafterweise kann die Laufwanne samt den darin angeordneten
Bauteilen ausgetauscht werden, wodurch mit ein und demselben Pistolengehäuse verschiedene
Munitionen verschossen werden kann. Dabei ist auch denkbar, dass
verschieden lange Läufe
bzw. verschiedene Qualitätsausführungen von
Läufen
Verwendung finden können.
Beim Laufwechsel kann bspw. auch die Erstfeder, die auf den Lauf
geschoben wird, auf einfache Art und Weise ausgetauscht werden.
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Beim Austausch der Laufwanne samt
Lauf können
verschiedene Wechselläufe
Verwendung finden. Die Läufe
können
bspw. eine unterschiedliche Länge
bei gleicher Patrone, abhängig
vom Patronentyp, aufweisen. Weiterhin können auch kleinere Kaliber
verwendet werden, wenn sie den gleichen Patronenboden haben.
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Durch den starren Lauf der Pistole
ist die Pistole bestens zum sportlichen Schießen geeignet. Vorteilhafterweise
wird hier ein langer Lauf verwendet. Andererseits kann die Pistole
auch mit einem kurzen Lauf zum Einsatz kommen, wobei sie dann vorzugsweise
als Gebrauchswaffe Verwendung findet. Eine kurze Patrone ermöglicht mit
der gleichen Waffe billiges Übungsschießen.
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Die Laufwanne ist hierbei an dem
Gehäuse auf
einfache Art und Weise demontierbar gehaltert. Erfindungsgemäß kann dies
dadurch realisiert werden, dass die Laufwanne von der Pistolenvorderseite her
in das Pistolengehäuse
einsetzbar ist und mittels einer Halterungseinrichtung, insbesondere
einer Rohrhalterungswelle, gegen das Pistolengehäuse gehaltert wird, wobei an
der Laufwanne angeordnete Nasen in an dem Pistolengehäuse vorhandene
Aussparungen gelangen. Damit ist die Laufwanne funktionssicher lösbar an
dem Pistolengehäuse
halterbar.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
und Einzelheiten der Erfindung sind der folgenden Beschreibung zu
entnehmen, in der die Erfindung anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele
näher beschrieben
und erläutert
ist.
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Es zeigen:
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1 einen
Längsschnitt
durch eine erfindungsgemäße Pistole,
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2 einen
Querschnitt entlang der Linie II gemäß 1,
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3 einen
Ausschnitt einer Seitenansicht der Pistole gemäß 1,
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4 die
Ansicht gemäß 1 während eines Handladevorgangs,
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5 eine
der 3 entsprechenden
Ansicht während
eines Handladevorganges,
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6 einen
Ausschnitt der Ansicht gemäß 1 kurz nach einem Schuss,
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7, 8 und 9 verschiedene Ansichten einer Laufwanne,
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10 und 11 einen Ausschnitt einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung,
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12 und 13 einen Ausschnitt einer
dritten Ausführungsform
der Erfindung,
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14 und 15 einen Ausschnitt einer
vierten Ausführungsform
der Erfindung,
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16 und 17 einen Ausschnitt einer
fünften Ausführungform
der Erfindung,
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18 einen
Ausschnitt einer sechsten Ausführungsform
der Erfindung und
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19 verschiedene
Ansichten des Bremsschuhs der Ausführungsform gemäß 18.
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1 zeigt
eine Selbstladepistole 1 in Form eines unverriegelten Rückstoßladers
mit einem Pistolengehäuse 3,
welches das Griffstück
der Pistole 1 umfasst. Die Pistole 1 sieht weiterhin
eine Mündung 5 und
eine Patronenaufnahme 7 aufweisenden Lauf 9 vor.
Von der Patronenaufnahme 7 können in einem Magazin 11 auf
bekannte Weise gelagerte Patronen 13 aufgenommen werden.
Da in der Patronenaufnahme 7 keine Patrone 13 vorhanden
ist, zeigt 1 die Pistole 1 in
entladener und damit schussunbereiter Grundstellung.
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Die Pistole 1 weist weiterhin
einen axial verfahrbaren Verschluss 15 auf, der einen den
Lauf 9 umgebenden Abschnitt
17 und einen axial
hinter dem Lauf 9 angeordneten, einen Schlagbolzen 19 aufnehmenden
Abschnitt 21 umfasst. Zwischen dem Abschnitt 17 und
dem Abschnitt 21 des Verschlusses 15 ist an dem
Verschluss 15 ein Auswurffenster 23 vorhanden,
durch welches nach erfolgtem Schuss die Hülse der Patrone 13 ausgeworfen
wird. Der den Lauf 9 umgebende Abschnitt 17 des
Verschlusses 15 weist an seiner vorderen Stirnwandung 25 eine
Aufnahmebohrung 27 auf, durch welche das freie Ende des
Laufes 9 hindurchragt.
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Zur Dämpfung der entgegen der Schussrichtung
gerichteten Rückfahrbewegung
des Verschlusses 15 beim bzw. unmittelbar nach dem Schuss
sieht die Pistole 1 ein Federsystem vor, welches eine Erstfeder 29 sowie
eine Zweitfeder 31 umfasst.
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Wie aus bspw. 1 deutlich hervorgeht, wird die Erstfeder 29 vom
Lauf 9 geführt.
Auf der der Pistolenaufnahme 9 abgewandten Seite der Erstfeder 29 ist
ein Ladeschieber 33 vorhanden, der von der Erstfeder 29 gegen
eine an der Innenseite der Stirnseite 25 des Verschlusses 15 vorhandene
Abstützfront 35 gedrückt wird.
Auf der der Mündung 5 abgewandten
Seite ist der Lauf 9 an einem Laufsockel 37 angeordnet,
der über
eine Laufwanne 39 an dem Pistolengehäuse 3 abgestützt ist.
In dem der Mündung 5 zugewandten
Bereich des Laufsockels 37 ist eine Zylindersenkung 41 vorhanden,
welche das der Mündung 5 abgewandte
Ende der Erstfeder 29 aufnimmt. Die unter Vorspannung montierte,
als Spiralfeder ausgebildete Erstfeder 29, die sich über den
Laufsockel 37 und der Laufwanne 39 an dem Pistolengehäuse 3 abstützt, drückt folglich
den Ladeschieber 33 gegen die Abstützfront 35 des Verschlusses 15.
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Die Zweitfeder 31 wird von
einer unterhalb des Laufes 9 angeordneten Führungsstange 43 geführt. Auf
der Führungsstange 43,
die um einen Achsbolzen 45 bedingt schwenkbar gelagert
ist, ist ein axial verschiebbarer Bremsschuh 47 angeordnet.
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Auf der dem Magazin 11 zugewandten
Seite stützt
sich die Führungsstange 43 über den
Achsbolzen 45 an der Laufwanne 39 bzw. über die
Laufwanne 39 an dem Pistolengehäuse 3 ab. Um einen
definierten Federanschlag der spiralartigen Zweitfeder 31 in
diesem Bereich zu gewährleisten,
ist um das dem Magazin 11 zugewandten freien Ende der Führungsstange 43 ein
flanschartiger Ring 49 ortsfest angeordnet. An dem dem
Magazin 11 abgewandten Ende sieht die Führungsstange 43 einen
Flanschansatz 51 vor, der einen Anschlag für den Bremsschuh 47 bildet.
Aufgrund des Flanschansatzes 51 kann die Zweitfeder 31 bei
einer Pistolendemontage den Bremsschuh 47 nicht aus der
Führungsstange 43 herausdrücken.
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Der Bremsschuh 47 weist
auf seiner dem Flanschansatz 51 zugewandten Stirnseite
einen sich in Richtung Lauf 9 erstreckenden Ansatz 53 auf,
der sich gegen den der Zweitfeder 31 zugewandten Abschnitt
der Abstützfront 35 abstützt. Die ebenfalls
unter Vorspannung montierte Zweitfeder 31 drückt in der
gezeigten Grundstellung den Bremsschuh 47 gegen die Abstützfront 35 des
Verschlusses 15.
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Bei einer derartigen Anordnung wird
die beim bzw. kurz nach dem Schuss erfolgende Rückfahrbewegung des Verschlusses 15 über den
Ladeschieber 33 von der Erstfeder 29 und über den
Bremsschuh 47 von der Zweitfeder 31 gedämpft. Die
der Rückfahrbewegung
entgegenwirkende Gesamtfederkraft setzt sich somit aus der Federkraft
der Erstfeder 29 und der Federkraft der Zweitfeder 31 zusammen.
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Wie aus 1 weiterhin hervorgeht, weist der Ladeschieber 33 an
seiner der Führungsstange 43 zugewandten
Seite einen parallel zum Lauf 9 verlaufenden Nockenabschnitt 55 auf.
An dem Nockenabschnitt 55 ist eine sich in Richtung der
Zweitfeder 31 erstreckende Nocke 57 angeformt.
An dem in Richtung Magazin 11 weisenden freien Ende des
Nockenabschnitts 55 ist ein sich in der dem Lauf 9 abgewandten
Richtung erstreckender Mitnahmehaken 59 vorhanden. Der
Mitnahmehaken 59 umschließt das freie Ende eines Nockenaufnahmeabschnitts 61 des
Bremsschuhs 47. Der Nockenaufnahmeabschnitt ist hierbei
parallel zur Längsachse
des Bremsschuhs 47 angeordnet und weist eine Nockenaufnahme 63 in
Form einer Aussparung auf. In der Nockenaufnahme 63 ist
der Nocken 57 des Ladeschiebers 33 angeordnet.
Der Ladeschieber 33 ist mit dem Bremsschuh 47 über die
Nocke 57 mit der Nockenaufnahme 63 bzw. über den
Mitnahmehaken 59 koppel- als auch entkoppelbar.
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2 zeigt,
dass der Ladeschieber 33 zwei Betätigungsabschnitte 65 aufweist,
die rechts und links neben dem den Lauf 9 aufnehmenden
Abschnitt 17 des Verschlusses 15 liegen. Wie aus 2 außerdem deutlich hervorgeht,
ist der Nocken 57 an dem Ladeschieber 33 mittig
angeordnet. Außerdem
weist der Nocken 57, wie 1 und 4 deutlich zeigt, abgeschrägte Flanken
auf, um ein vorteilhaftes Koppeln und Entkoppeln des Bremsschuhs 47 mit
dem Ladeschieber 33 zu erreichen.
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Der Verschluss 15 bzw. der
den Lauf 9 umgebenden Abschnitt 17 des Verschlusses 15 zeigt
mit seinen beiden Längskanten
seitlich in eine an dem Pistolengehäuse 3 vorhandene Längsnut 69.
Damit wird eine Schlittenführung
gebildet, die ein axiales Rück-
als auch Nachvornefahren des Verschlusses 15 ermöglicht.
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Aus 3,
die die Pistole 1 ausschnittsweise in Seitenansicht zeigt,
wird deutlich, dass der den Lauf 9 umgebende Abschnitt 17 des
Verschlusses 15 rechts und links jeweils eine rechteckige
Längsschlitzung 67 aufweist,
in welchen sich durch den Verschluss 15 erstreckende Abschnitte
des Ladeschiebers 33 hindurchragen. Aufgrund der Längsschlitze 67 kann
der Ladeschieber 33 von der die Pistole 1 betätigenden Person
parallel zur Längsrichtung
des Laufes 9 verschoben werden.
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4 und 5 zeigen die Situation,
wenn der Ladeschieber 33 von der die Pistole 1 betätigenden
Person so weit zurückgezogen
wird, dass der Ladeschieber 33 an der der Mündung 5 abgewandten Seite
der Längsschlitzungen 67 anschlägt. Ein
derartiges Anschlagen ist in 5 deutlich
zu erkennen. 4 zeigt,
dass aufgrund des Zurückschiebens
des Ladeschiebers 33 der Bremsschuh 47 aufgrund
des Nockens 57 aus seiner zum Lauf 9 koaxialen
Lage um den Achsbolzen 45 nach unten geschwenkt wird. Beim
Zurückführen des
Ladeschiebers 33 wird nämlich
zunächst
der Mitnahmehaken 59 außer Eingriff mit dem freien
Ende des Nockenaufnahmeabschnitts 61 des Bremsschuhs 47 gebracht.
Durch weiteres Nachhintenführen
des Ladeschiebers 33 drückt
der Nocken 55 den Bremsschuh 47 nach unten bzw.
in der dem Lauf 9 abgewandten Richtung. Aufgrund eines
derartigen Handlade- und Handentladevorgang wird die Zweitfeder 31 aus
der mit dem Verschluss 15 über die Abstützfront 35 zusammenwirkenden
Lage geführt,
wobei der Bremsschuh 47 von dem Ladeschieber 33 entkoppelt
wird. Dies hat den Vorteil, dass beim Handlade- und Handentladevorgang,
bei dem der Ladeschieber 33 über die Betätigungsabschnitte 65 nach
hinten geführt
wird, eine Handladekraft benötigt
wird, die lediglich die Erstfeder 29 und nicht die Zweitfeder 31 zusammendrücken muss.
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Beim weiteren Nachhintenführen des
Ladeschiebers 33 wird der Verschluss 15 aufgrund
des Anschlagens des Ladeschiebers 33 an den der Mündung 5 abgewandten
Stirnseiten der Längsschnitte 67 mit
rückgeführt. Der
Verschluss 15 kann so weit zurückgeführt werden, bis der Abschnitt 21 des
Verschlusses 15 den Bereich oberhalb des Magazins 11 freigibt,
so dass die Patrone 13 in die Patronenaufnahme 7 gelangen
kann. Vorteilhafterweise muss auch bei diesem weiteren Zurückführen des
Ladeschiebers 33 von Hand lediglich eine Kraft gegen den Widerstand
der Erstfeder 29 aufgebracht werden.
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Trotz einer beim bzw. kurz nach dem
Schuss hohen Federkraft, die sich aus der Federkraft der Erstfedern 29 und
der Zweitfeder 31 zusammensetzt, kann der Handlade- und
Handentladevorgang bequem gegen lediglich des Widerstandes der Erstfeder 29 durchgeführt werden.
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Nachdem die Patrone 13 beim
Handladevorgang in die Patronenaufnahme 7 gelangt ist,
wird der Ladeschieber 33 von der die Pistole 1 bedienenden Person
losgelassen, so dass aufgrund der Federkraft der Erstfeder 29 der
Ladeschieber 33 samt Verschluss 15 nach vorne
schnallt. Bei der Nachvornebewegung des Ladeschiebers 33 nimmt
der Mitnahmehaken 59 den nach unten abgeschwenkten Bremsschuh 47 auf
und führt
ihn in die schussbereite Grundstellung, in der die Zweitfeder 31 über dem Bremsschuh 47 mit
dem Verschluss 15 bzw. dem Ladeschieber 33 zusammenwirkt.
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Wird anstelle des Nachvorneschnallens
des Verschlusses 15 der Ladeschieber 33 von der
die Pistole betätigenden
Person langsam nach vorne geführt,
so kann es bei der Ausführungsform
gemäß 1–6 der
Pistole 1 zu einem Verkanten bzw. Blockieren des Bremsschuhs 47 kommen.
Der Mitnahmehaken 59 hat hierbei das freie Ende des Nockenabschnitts 61 des
Bremsschuhs 47 bereits ergriffen. Die Oberseite des Nockenabschnitts 61 des
Bremsschuhs 47 kann dann mit der freien Unterkante 52 der
Abschnittsfront 35, die in 4 deutlich
zu erkennen ist, verkanten und die vollständige Nachvornefahrbewegung
des Ladeschiebers 33 blockieren. Um einem derartigen Blockieren
entgegenzuwirken, eignen sich insbesondere die in den 10 - 17 gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen
der Erfindung.
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In 6 ist
die Pistole 1 während
der Rückfahrbewegung
des Verschlusses 15 beim bzw. unmittelbar nach dem Schuss
gezeigt. Dabei verändert
der Lauf 9, der an dem Laufsockel 37 angeordnet
ist, seine Lage nicht. Vielmehr fährt der Verschluss 15,
der in den Längsnuten 69,
die in 2 dargestellt
sind, axial gelagert ist, nach hinten bzw. in schussabgewandte Richtung.
Der Rückfahrbewegung
des Verschlusses 17 wirken dabei die Federkräfte der
Erstfeder 29 und der Zweitfeder 31 entgegen. Deutlich
zu erkennen ist, dass die Erstfeder 29 den Ladeschieber 33 und
die Zweitfeder 31 den Bremsschuh 47 gegen die
Abstützfront 35 des
Verschlusses 15 beaufschlagt. Aufgrund der Kopplung des
Ladeschiebers 33 mit dem Bremsschuh 47 über den
Mitnahmehaken 59 wird ein Ausweichen bzw. ein Verschwenken der
Führungsstange 43 samt
Zweitfeder 31 und Bremsschuh 47 in die in 4 dargestellte Lage unterbunden.
Die Federkraft des gesamten Federsystems, bestehend aus der Erstfeder 29 und
der Zweitfeder 31, wird vorteilhafterweise so eingestellt,
dass je nach verwendeter Munition ein Rückfahren des Schlittens 17 derart
erfolgt, dass gewährleistet
wird, dass die Hülse
der abgeschossenen Patrone 13 ausgeworfen und eine neue
Patrone 13 in die Patronenaufnahme 7 gelangt.
Aufgrund der starren Lagerung des Laufes während des Schuss-und Ladevorganges
kann eine hohe Schusspräzision
der Pistole 1 erreicht werden.
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In den 7–9 ist die Laufwanne 39 samt Laufsockel 37 als
Einzelteil dargestellt. Denkbar ist, dass der Laufsockel 37 als
separates Bauteil mit der Laufwanne 39 unlösbar verbunden
ist, bspw. mittels eines Presssitzes an der Laufwanne 39 festgesetzt ist.
Auch ein Verschweißen
oder Vernieten des Laufsockels 37 an der Laufwanne 39 ist
durchaus denkbar. Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann
der Laufsockel 37 mit der Laufwanne 39 auch einstückig ausgebildet
sein. Bei der in den Figuren dargestellten Pistole 1 wird
der Lauf 9 in eine axial verlaufende Durchgangsbohrung 71 am
Laufsockel 37 eingesetzt und mit dem Laufsockel 37 dauerhaft
verbunden. In 7 ist
auch die Zylindersenkung 41 zur Aufnahme des einen Endes
der Erstfeder 29 deutlich zu erkennen. Weiterhin ist auf
der der Mündung 5 abgewandten
Seite des Laufsockels 37 eine sich in Richtung Magazin 11 bzw.
Patrone 13 erstreckende Abschrägung 73 vorhanden, über die
die Patrone 13 in die Patronenaufnahme 7 des Laufes 9 gleiten
kann. Die nach oben offene Laufwanne 39 weist an den Oberkanten
der beiden Seitenwandungen mittig angeordnet je eine Nase 75 auf,
die auch in der Draufsicht auf die Laufwanne gemäß 9 deutlich zu erkennen ist. Die Laufwanne 39 ist
nach hinten offen, so dass Bauraum für die Abzugsmechanik zur Verfügung gestellt
wird.
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In der Wanne 39 wird die
Führungsstange 43 mit
Zweitfeder 31 und Bremsschuh 47 gelagert, wodurch
die Wanne 39, die Führungsstange 43 samt Zweitfeder 31 und
Bremsschuh 47 und ggf. auch Lauf 9 eine eigene
Baugruppe bilden. Je nach gewünschter
Munitionsart kann damit die Zweitfeder 31 samt Wanne 39 ausgetauscht
werden und eine stärkere bzw.
schwächere
Zweitfeder 31 Verwendung finden.
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Zur Montage der Wanne 39 wird
die Wanne 39 von der Pistolenvorderseite her derart in
das Pistolengehäuse 3 eingesetzt,
so dass eine sich an der vorderen Stirnseite nach unten erstreckende
Verlängerung 77 der
Laufwanne 39 an dem Pistolengehäuse 3 zum Anliegen
kommt. In einem nächsten
Montageschritt wird die Laufwanne 39 durch Verdrehen einer
in 4 deutlich zu erkennenden
Rohrhalterungswelle 79 nach oben gegen das Pistolengehäuse 3 gedrückt. Dabei
gelangen die Nasen 75 in für sie am Pistolengehäuse 3 vorgesehene
Nasenaussparungen 81, wodurch die Laufwanne 39 in
dem Pistolengehäuse 3 funktionssicher
fixiert ist. Auf diese Art und Weise lässt sich ein Laufwannenwechsel 39 sehr schnell
und einfach erreichen.
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10 und 11 zeigen eine zweite Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Pistole 1.
In 10 ist dabei der
Verschluss 15 vollständig
vorgefahren, so dass der Mitnahmehaken 59 den Bremsschuh 47 in
gekoppelter Lage hält.
Im Gegensatz zu der Ausführungsform
gemäß den 1–9 weist
der Bremsschuh 47 an seinem sich an der Abstützfront 35 abstützenden
Ansatz 53 eine Abschrägung 82 auf.
Aufgrund einer derartigen Abschrägung 82 wird gewährleistet,
dass beim Handlade- oder Handentladevorgang und insbesondere beim
langsamen Nachvornefahren des Ladeschiebers 33 bzw. des
Verschlusses 15 ein Verklemmen oder Blockieren des Bremsschuhs 47 mit
dem Halteschieber 33 ausgeschlossen wird.
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11 zeigt
die Situation, wenn nach dem Handlade- oder Handentladevorgang der
Verschluss 15 langsam nach vorne in seine Ausgangslage
zurückgeführt wird.
Kurz vor Erreichen der in 10 dargestellten
Lage greift der Mitnahmehaken 59 in das freie Ende des
Nockenaufnahmeabschnitts 61 des Bremsschuhs 47,
so dass dieser nach oben in Richtung Ladeschieber 33 gezogen
wird. In dem Bereich, in dem sich der Bremsschuh 47 an
der Abstützfront 35 abstützt, weist
die Abstützfront 35 eine der Abschrägung 82 des
Bremsschuhs 47 entsprechende Anfasung 83 auf. Über die
Abschrägung 82 des Bremsschuhs 47 und
die Anfasung 83 der Abstützfront 35 kann der
Bremsschuh 47 in die in 10 gezeigte,
mit dem Ladeschieber 33 gekoppelte Lage geführt werden.
Ein Verklemmen des Bremsschuhs 47 mit dem Ladeschieber 33 ist
ausgeschlossen.
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In den 12 und 13, in denen eine dritte Ausführungsform
der Erfindung dargestellt ist, weist der Ladeschieber 33 keinen
Mitnahmehaken 59 auf. Vielmehr ist an dem dem Magazin 11 zugewandten Ende
der Führungsstange 43 bzw.
dem das freie Ende der Führungsstange 43 umgebenden
Ring 49 eine Stützfeder
in Form eines einseitig gehalterten Federstabes 85 angeordnet.
Der Federstab 85 stützt sich
dabei an dem Boden der Laufwanne 39 ab und drückt über die
Federstange 43 den Bremsschuh 47 gegen den Ladeschieber 33. Über den
Federstab 85 wird demnach der Bremsschuh 47 mit
dem Ladeschieber 33 gekoppelt bzw. der Bremsschuh 47 in
seiner sich an der Abstützfront 35 des
Verschlusses 17 abstützenden
Lage gehalten. Hierdurch wird gewährleistet, dass die Rückfahrbewegung
des Verschlusses 15 kurz nach dem Schuss nicht nur von
der Erstfeder 29, sondern auch von der Zweitfeder 31 gedämpft wird.
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In 13 ist
der Handladevorgang der in 12 dargestellten
Ausführungsform
der Erfindung gezeigt. Beim Verschieben des Ladeschiebers 33 in der
der Patronenaufnahme 7 zugewandten Richtung wird über den
Nocken 57 der Bremsschuh um den Achsbolzen 45 nach
unten entgegen der Federkraft des Federstabs 85 gedrückt. Beim
Nachvornefahren des Ladeschiebers 33 wird über den
Nocken 57 zunächst
der Bremsschuh 47 wieder entgegen der Federkraft des Federstabs 85 nach
unten gedrückt,
sobald allerdings der Nocken 57 in die Nockenaufnahme 63 gelangt,
wird der Bremsschuh 47 von dem Federstab 85 gegen
den Ladeschieber 33 gedrückt und gelangt in die in 12 dargestellte schussbereite Grundstellung.
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In den 14 und 15, in denen weitere Ausführungsformen
der Erfindung dargestellt sind, wird über ein Federelement erreicht,
dass beim Vorfahren des Verschlusses 15 bzw. des Ladeschiebers 33 den Verschluss 15 vor
sich herschiebt. Ein derartiges Federelement kann bspw., wie in 14 und 15 dargestellt, ein Federdraht 87 sein. 15 zeigt eine alternative
Ausgestaltung, nämlich
die Verwendung einer schlanken Schraubenfeder 89. In der
in 15 dargestellten
Situation, bei der der Verschluss 15 und der Ladeschieber 33 nach
vorne fahren, ist zwischen der der Abstützfront 35 zugewandten
Seite des Ladeschiebers 33 und der Abstützfront 35 ein Abstand vorhanden.
Dieser Abstand wird durch entweder den Federdraht 87 realsiert,
der eine entsprechende Biegung aufweist, oder durch die in dem Ladeschieber 33 angeordnete
Schraubenfeder 39, deren eines freie Ende gegen die Abschnittsfront 35 drückt. Hierdurch
wird ein Verklemmen des Ladeschiebers 33 mit dem Bremsschuh 47 beim
Hochziehen des Bremsschuhs 47 über den Mitnahmehaken 59 ausgeschlossen.
Der Bremsschuh 47 kann von dem Mitnahmehaken 59 zu
sich herangezogen werden und sich dann an der Abstützfront 35 abstützen. Diese Grundstellung
ist in 14 dargestellt,
wobei 14 lediglich die
Ausführungsform
mit dem Federdraht 87 zeigt. Der Federdraht 87,
der vorzugsweise freischwingend an dem hinteren Ende des Ladeschiebers 33 angeordnet
ist, greift hierbei mit seinem freien Ende in eine Aufnahmebohrung
bzw. einen Aufnahmeschutz 91 an der Abstützfront 35.
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Die Ausführungsform mit dem Federdraht 87 hat
gegenüber
der Ausführungsform
mit der Schraubenfeder 89 den Vorteil, dass in der in 14 gezeigten Lage des Ladeschiebers 33 keine
Axialkräfte
aufgrund des Federdrahts 87 in der der Federkraft der Erstfeder 29 entgegengesetzten
Richtung wirken. Das sich in der Aufnahmebohrung 91 befindende freie
Ende des Federdrahts 87 beaufschlagt den Ladeschieber 33 mit
keinerlei Axialkräfte.
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Das der Abstützfront 35 abgewandte
freie Ende der in 15 dargestellten
Schraubenfeder 89 ragt über
die Stirnseite des Nockenabschnitts 55 hinaus. Vorzugsweise
ist an den beiden freien Enden der Schraubenfeder 89 jeweils
ein Federbolzen 93 vorhanden.
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Nach dem Schuss, wenn der Verschluss 15 samt
Halteschieber 33 zurückfährt, kann
durch Aufschlagen des der Mündung
abgewandten Federbolzens 93 gegen bspw. die Stirnseite
des Laufsockels 37 die Rückfahrbewegung zusätzlich abgedämpft werden.
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Der Federdraht 87 weist
an seinem freien Ende, wie besonders aus 15 hervorgeht, eine schräg nach unten
verlaufende Biegung auf. Diese schräg nach unten verlaufende Biegung
stützt
sich an der Unterkante der Abstützfront 35 ab
und bewirkt die Einhaltung des Abstandes zwischen dem Ladeschieber 33 und
der Abstützfront 35 beim
Nachvornefahren. Nach Erreichen der Grundposition des Verschlusses 15 wird
aufgrund der Federkraft der Erstfeder 29 der Federstab 87 nach
unten in die Aufnahmebohrung 91 gedrückt.
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Die in den 10–15 beschriebenen Ausführungsformen
der Erfindung haben alle gemeinsam, dass ein Verklemmen bzw. Verkeilen
des Ladeschiebers 33 mit dem Bremsschuh 47 beim
Handlade- und/oder Handladevorgang unterbunden wird. Die Zweitfeder 31 wird
in bzw. aus der mit dem Verschluss 15 und mit der Erstfeder 29 zusammenwirkenden
Lage funktionssicher geführt.
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16 und 17 zeigen eine weitere Ausführungsform,
die insbesondere eine Weiterbildung der Ausführungsform gemäß den 12 und 13 darstellt. Bei 16 und 17 weist
die Führungsstange
mittig ein Langloch 95 auf, in welchem der die Führungsstange 43 lagernde
Achsbolzen 45 angeordnet ist. Der Bremsschuh 47 ist
hierbei einstückig mit
der Führungsstange 43 ausgebildet.
Zwischen dem Bremsschuh 47 und einem um die Führungsstange 43 im
Bereich des Achsbolzens 45 vorhandenen Führungsschuh 99 ist
die Zweitfeder 31 angeordnet. Aufgrund des freischwingenden
Federstabs 85 wird über
den Führungsschuh 99 die
Führungsstange 43 samt
Bremsschuh 47 in die mit dem Verschluss 15 bzw.
der Abstützfront 35 zusammenwirkenden Lage
gedrückt.
Diese Lage ist in 16 dargestellt.
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Beim Handlade- bzw. Handentladevorgang wird
der Ladeschieber 33, wie zu 12 und 13 beschrieben, nach hinten
geschoben, wodurch eine Entkopplung des Ladeschiebers 33 mit
dem Bremsschuh 47 erfolgt.
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Beim bzw. kurz nach dem Schuss fährt der Verschluss 15 zurück, wobei
die Rückfahrbewegung von
der Erstfeder 29 und der Zweitfeder 31 gedämpft wird.
Allerdings weist das dem Bremsschuh 47 abgewandte Ende
der Führungsstange 43 eine
Kulisse 96 in Form einer sich schräg nach unten in Richtung Bremsschuh 47 ausgebildeten
Abschrägung
auf. Diese Kulisse 96 läuft
nach Zurücklegen
eines bestimmten Weges gegen einen Kulissenbolzen 97, wodurch
die Führungsstange 43 samt
Bremsschuh 47 entgegen des Uhrzeigersinns nach unten abgeschwenkt
wird. Hierdurch wird der Bremsschuh 47 aus seiner mit dem
Ladeschieber 33 und dem Verschluss 15 zusammenwirkenden
Lage geführt.
Diese Situation ist in 17 dargestellt.
Durch ein derartiges Entkoppeln des Bremsschuhs
47 wird
die weitere Rückfahrbewegung
des Verschlusses 15 lediglich von der Federkraft der Erstfeder
gedämpft.
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Bei der in den 18 und 19 dargestellten Ausführungsform
der Erfindung wird während
der Rückfahrbewegung
des Verschlusses 15 nach dem Schuss die Zweitfeder 31 aus
der mit dem Verschluss 15 bzw. der mit der Erstfeder 29 zusammenwirkenden
Lage geführt.
Hierzu weist der Bremsschuh 47 Auslöseschrägen 101 auf. An dem
Pistolengehäuse 3 bzw.
nach der Ausführungsform
gemäß 18 an der Laufwanne 39 sind
an den Seitenwandungen nach innen gerichtete Nocken 103 angeordnet.
Beim Zurückfahren
des Bremsschuhs 47 wird dieser über die an den Nocken 103 entlangfahrenden
Auslöseschrägen 101 nach
unten geschwenkt, wodurch der Bremsschuh 47 von dem Verschluss 15 bzw.
auch von dem Ladeschieber 33 entkoppelt wird.
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Um den Bremsschuh 47 in
der mit dem Verschluss 15 zusammenwirkenden Lage zu halten, weist
die Ausführungsform
gemäß 18 entsprechend der 12 einen Federstab 85 auf.
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19 zeigt
den Ladeschieber 47 in verschiedenen Ansichten. Deutlich
zu erkennen sind die beiden Auslöseschrägen 101.
Gestrichelt dargestellt sind die Nocken 103, die an der
Innenseite der Seitenwände
der Laufwanne 39 einander zugewandt angeordnet sind. In
der auslösenden
Position liegen die Auslöseschrägen 101 an
den Nocken 103 an. Diese Auslöseposition ist in der mittleren
Darstellung von 19 gestrichelt
dargestellt. Bei weiterem Rückfahren
des Ladeschiebers 47 wird dieser nach unten abgeschwenkt.
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Derartige Ausführungsformen haben den Vorteil,
dass die Zweitfeder 31 als relativ starke Feder ausgebildet
sein kann, die die Rückfahrbewegung des
Verschlusses 15 zunächst
sehr stark dämpft.
Um dann dennoch ein funktionssicheres Auswerten der Patronenhülse und
ein Entnehmen einer weiteren Patrone 13 aus dem Magazin 11 zu
gewährleisten, wird
die starke Zweitfeder 31 während der Rückfahrbewegung des Verschlusses 15 entkoppelt.
Durch Verwendung einer derartigen Ausführungsform mit einer relativ
starken Zweitfeder 31 ist eine sehr kompakte und dennoch
funktionssichere Bauweise möglich.