DE10051551A1 - Verfahren, Computerprogramm sowie Steuer- und/oder Regeleinrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren, Computerprogramm sowie Steuer- und/oder Regeleinrichtung zum Betreiben einer BrennkraftmaschineInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine (10) wird der Kraftstoff über mindestens ein Einspritzventil (32) zugeführt. Die eingespritzte Kraftstoffmenge wird durch die Einspritzdauer (ti) beeinflusst. Um die Kosten für Auslegung und Beschaffung des Einspritzventils (32) zu reduzieren, wird vorgeschlagen, dass erfasst wird, wenn eine geforderte Einspritzdauer (ti) des Einspritzventils (32) größer als eine maximal mögliche Einspritzdauer (timxth) ist. In diesem Fall erfolgt ein Eingriff (64), durch den eine Soll-Gemischzusammensetzung (rlmaxti) hergestellt wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Betreiben einer Brennkraftmaschine, bei dem der Kraftstoff
über mindestens ein Einspritzventil zugeführt und die
eingespritzte Kraftstoffmenge durch die Einspritzdauer
beeinflusst wird.
Ein solches Verfahren ist vom Markt her bekannt. Bei ihm
wird Kraftstoff über ein Einspritzventil in ein Ansaugrohr
eingespritzt (bei anderen bekannten Verfahren wird der
Kraftstoff direkt in den Brennraum eingespritzt; das
bekannte Verfahren ist auf Benzin und auch auf Diesel
anwendbar). Im Ansaugrohr vernebelt der eingespritzte
Kraftstoff und wird in einen Brennraum der
Brennkraftmaschine transportiert. Der Kraftstoff wird dem
Einspritzventil von einer Kraftstoffzuleitung zugeführt,
die unter einem im Wesentlichen konstanten Druck steht.
Wird z. B. vom Fahrer eine hohe Last angefordert, wird das
Einspritzventil so angesteuert, dass es relativ lange
geöffnet bleibt. Auf diese Weise gelangt eine größere
Kraftstoffmenge in das Ansaugrohr.
Die maximal mögliche Einspritzdauer des Einspritzventils
ist jedoch begrenzt. Ist z. B. bei Benzin-Direkteinspritzung
ein diskreter Öffnungsvorgang des Einspritzventils
gewünscht, beträgt die maximal mögliche Einspritzdauer
gleich der Dauer des Ansaug- zuzüglich gegebenenfalls des
Kompressionstaktes. Bei Saugrohreinspritzung kann das
Einspritzventil im Extremfall auch einfach dauernd
geöffnet sein. Günstiger ist aber auch hier ein diskreter
Öffnungsvorgang, da möglichst nicht ins offene
Einlassventil eingespritzt werden soll; bei offenem
Einlassventil sollte das Einspritzventil also möglichst
geschlossen sein. Der Zustand eines dauernd geöffneten
Einspritzventils wird auch als "Dauerstrich" bezeichnet.
Wird vom Benutzer der Brennkraftmaschine eine hohe Last
gefordert, also z. B. ein hohes Drehmoment bei ggf. hoher
Drehzahl, kann es vorkommen, dass die geforderte
Einspritzdauer des Einspritzventils größer ist als die
maximal mögliche Einspritzdauer. Da die maximal mögliche
Einspritzdauer jedoch motorbedingt begrenzt ist, wird trotz
dieser höheren geforderten Einspritzdauer nur eine der
maximal möglichen Einspritzdauer entsprechende
Kraftstoffmenge eingespritzt. Gleichzeitig wird jedoch eine
dem geforderten hohen Drehmoment entsprechende große
Luftfüllung dem Brennraum zugeführt, so dass das in den
Brennraum gelangende Gemisch insgesamt zu mager ist. Dies
führt einerseits zu einem schlechten Emissionsverhalten und
andererseits zu einer erhöhten Temperatur der
Brennkraftmaschine und des Abgases.
Hohe Abgastemperaturen wiederum sind für die Abgasanlage
schädlich. Ferner sind zu hohe Abgastemperaturen dann
besonders unerwünscht, wenn die Brennkraftmaschine einen
Verdichter, beispielsweise einen Turbolader, aufweist, der
die Ansaugluft in bestimmten Betriebszuständen
vorverdichtet. Die im Abgasstrom gelegene Turbine des
Turboladers ist äußerst temperaturempfindlich und kann
durch eine derart erhöhte Abgastemperatur beschädigt
werden. Insbesondere im Vollastbereich findet daher
üblicherweise eine Anfettung des Gemisches statt, um die
Abgastemperatur zu senken. Dies ist dann, wenn die
Brennkraftmaschine bereits in einem Zustand betrieben wird,
in dem die Einspritzdauer nicht mehr verlängert werden
kann, nicht möglich.
Auch wird die Benutzung eines Kraftstoffes mit niedrigerer
Oktanzahl erschwert, da in diesem Fall, um Klopfen zu
vermeiden, die Brennkraftmaschine mit einem späteren
Zündwinkel betrieben werden sollte, der aber wiederum eine
erhöhte Abgastemperatur zur Folge hat. Dieser müsste durch
ein Anfetten des Gemisches begegnet werden, was dann, wenn
das Einspritzventil bereits mit der maximal möglichen
Einspritzdauer arbeitet, nicht möglich ist.
Um die oben genannten Probleme zu vermeiden, ist eine
äußerst exakte Auslegung des Einspritzventils erforderlich.
Diese muss so erfolgen, dass in jedem Betriebszustand
gewährleistet ist, dass eine ausreichende Kraftstoffmenge
eingespritzt werden kann. Dies führt im Allgemeinen zu der
Forderung nach einem Einspritzventil, welches eine relativ
große Kraftstoffmenge einspritzen kann. Im Leerlauf der
Brennkraftmaschine ist es dagegen erforderlich, dass die
Einspritzdauer des Einspritzventils nur sehr kurz ist.
Insbesondere bei einer aktiven Tankentlüftung, bei der
Kraftstoffdampf direkt vom Tank in das Ansaugrohr geleitet
wird, muss das Einspritzventil im Leerlauf nur noch eine
sehr geringe Kraftstoffmenge dem Brennraum der
Brennkraftmaschine zuführen. Um all diesen Anforderungen
gerecht zu werden, muss das entsprechende Einspritzventil
also einen sehr großen Variationsbereich aufweisen, also
kleinste, aber auch große Kraftstoffmengen einspritzen
können. Derartige Einspritzventile sind jedoch sehr teuer.
Die vorliegende Erfindung hat daher die Aufgabe, ein
Verfahren der eingangs genannten Art so weiterzubilden,
dass die Brennkraftmaschine mit einem relativ preiswerten
Einspritzventil, welches einfach auszulegen ist, sicher
betrieben werden kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass bei dem eingangs
genannten Verfahren erfasst wird, wenn eine geforderte
Einspritzdauer des Einspritzventils größer als eine maximal
mögliche Einspritzdauer ist und in diesem Fall ein Eingriff
erfolgt, durch den eine Soll-Gemischzusammensetzung
hergestellt wird.
Das vorgeschlagene Verfahren ist ebenso einfach wie
wirkungsvoll: Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass fast alle
Probleme, die dann entstehen, wenn das Einspritzventil der
Brennkraftmaschine mit der maximal möglichen Einspritzdauer
betrieben wird, damit zusammenhängen, dass in diesem Fall
die Gefahr besteht, dass das Abgas zu heiß wird. Dies
wiederum ist darauf zurückzuführen, dass gegebenenfalls zu
wenig Kraftstoff in den Brennraum gelangt, das Luft-
Kraftstoffgemisch also zu mager ist. Erfindungsgemäß wird
nun vorgeschlagen, dass, sobald erfasst wird, dass die
maximal mögliche Einspritzdauer des Einspritzventils
überschritten wird, die Regelung des Luft-
Kraftstoffgemisches nicht mehr leistungsorientiert, sondern
gemischorientiert erfolgt.
Auf diese Weise wird in allen Betriebssituationen der
Brennkraftmaschine sichergestellt, also auch dann, wenn das
Einspritzventil mit der maximal möglichen Einspritzdauer
betrieben wird, dass das Gemisch nicht zu mager ist und der
gewünschten Gemischzusammensetzung entspricht. Dies wird im
Normalfall ein im Wesentlichen stöchiometrisches Gemisch
sein, kann jedoch, z. B. zum Schutz einer in der
Abgasleitung angeordneten Turbine, auch ein angefettetes
Gemisch sein.
Die Verwendung von Einspritzventilen, welche auch relativ
große Kraftstoffmengen einspritzen können, ist somit nicht
mehr im bisherigen Umfang erforderlich. In der Praxis
dürften Ventile ausreichen, welche ungefähr 10% bis 20%
kleiner sind als bisher verwendete Ventile. Überhaupt
werden an die Auslegung des Einspritzventils geringere
Anforderungen gestellt, da die unterschiedlichen
Grenzfälle, von denen einige eingangs beispielhaft
aufgeführt worden sind, im Grunde nicht mehr berücksichtigt
werden müssen. Auf diese Weise werden bereits bei der
Auslegung der Brennkraftmachine Kosten gespart. Dies
insbesondere auch deshalb, da günstigerweise, wegen der
gewünschten Verwendung von Gleichteilen, verschieden große
Brennkraftmaschinen mit den gleichen Einspritzventilen
ausgerüstet werden können. Die entsprechenden
Einspritzventile sind darüber hinaus preiswerter, so dass
auch hier Kosten gespart werden. Darüber hinaus werden
Motorschäden oder Schäden an sonstigen Komponenten der
Brennkraftmaschine vermieden, die dann auftreten könnten,
wenn eine Grenzsituation beim Auslegen des Einspritzventils
übersehen worden ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
Unteransprüchen angegeben.
In einer ersten Weiterbildung ist angegeben, dass der
Eingriff die Begrenzung einer Luftfüllung eines Brennraums
umfasst. Auf diese Weise wird der Luftanteil des
Kraftstoff-Luftgemisches an die maximal mögliche
Einspritzmenge an Kraftstoff angepasst.
Besonders einfach kann die Luftfüllung dadurch reduziert
werden, dass der Winkel einer Drosselklappe verstellt wird.
Hierdurch wird der Durchlass-Querschnitt des Ansaugrohrs
reduziert, so dass weniger Luft durch das Ansaugrohr in den
Brennraum strömen kann.
Bei Brennkraftmaschinen mit Vorverdichtung, welche also im
Ansaugrohr einen Verdichter aufweisen, kann die Luftfüllung
auch dadurch reduziert werden, dass der Ladedruck im
Ansaugrohr abgesenkt wird. Dies ist z. B. über ein waste
gate besonders einfach zu realisieren.
Um einen genauen Eingriff zu ermöglichen, ist es günstig,
wenn der Umfang des Eingriffs der Abweichung zwischen
geforderter und maximal möglicher Einspritzdauer angepasst
werden kann. In Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird daher vorgeschlagen, dass der Eingriff
mittels einer Kennlinie erfolgt, deren Eingangsgröße die
Differenz zwischen geforderter und maximal möglicher
Einspritzdauer ist.
Anstatt direkt die Luftfüllung des Brennraums zu
beeinflussen, kann der Eingriff auch eine Reduzierung eines
Soll-Drehmoments umfassen. In diesem Fall wird also nicht
punktuell eine Komponente des Kraftstoff-Luftgemisches
verändert, sondern deutlich früher in der Regelstrecke
eingegriffen. Dies hat den Vorteil, dass die
Gemischregelung selbst unberührt bleibt.
Wenn das Soll-Drehmoment (welches im allgemeinen zu der
Luftfüllung proportional ist) reduziert wird, kann dies
besonders genau dann geschehen, wenn der Eingriff mittels
eines Reglers, insbesondere eines PI-Reglers, erfolgt,
dessen Stellgröße die Differenz zwischen geforderter und
maximal möglicher Einspritzdauer ist.
Alle oben beschriebenen Weiterbildungen zielen letztendlich
auf eine Leistungsreduzierung ab, welche dann erfolgt, wenn
eine längere als die maximal mögliche Einspritzdauer des
Einspritzventils gefordert wird. Alternativ oder zusätzlich
kann der Eingriff auch eine Erhöhung des Kraftstoffdrucks
umfassen. In diesem Fall steht die geforderte Leistung
weiterhin zur Verfügung bzw. der Leistungsabfall fällt
geringer aus.
Die Erfindung betrifft auch ein Computerprogramm, welches
zur Durchführung des obigen Verfahrens geeignet ist, wenn
es auf einem Computer ausgeführt wird. Besonders bevorzugt
ist dabei, wenn das Computerprogramm auf einem Speicher,
insbesondere auf einem Flasch-Memory, abgespeichert ist.
Die Erfindung betrifft schließlich noch eine Steuer-
und/oder Regeleinrichtung zum Betreiben einer
Brennkraftmaschine mit mindestens einem Einspritzventil zur
Zufuhr von Kraftstoff, welche einen Soll-Wert für die
Einspritzdauer des Einspritzventils abgibt. Um die bereits
oben im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
aufgeführten Vorteile realisieren zu können, wird
vorgeschlagen, dass eine solche Steuer- und/oder
Regeleinrichtung Mittel umfasst, mit denen erfasst wird,
wenn die Soll-Einspritzdauer größer als eine maximal
mögliche Einspritzdauer ist, und dass sie Mittel umfasst,
welche in diesem Fall so eingreifen, dass eine Soll-
Gemischzusammensetzung hergestellt wird.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter
Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung im Detail
erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Brennkraftmaschine;
Fig. 2 ein Flussdiagramm eines ersten
Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum
Betreiben der Brennkraftmaschine von Fig. 1; und
Fig. 3 ein Flussdiagramm eines zweiten
Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum
Betreiben der Brennkraftmaschine von Fig. 1.
In Fig. 1 trägt eine Brennkraftmaschine insgesamt das
Bezugszeichen 10. Sie umfasst einen Brennraum 12, der über
ein nicht dargestelltes Einlassventil mit einem Ansaugrohr
14 verbunden ist. Über ein ebenfalls nicht dargestelltes
Auslassventil ist der Brennraum 12 ferner mit einem
Abgasrohr 16 verbunden.
Im Abgasrohr 16 sitzt eine Turbine 18, die über eine Welle
20 einen Verdichter 22 antreibt. An der Turbine 18 führt
eine waste-gate-Leitung 23 vorbei, in der ein waste-gate 25
sitzt. Dieses wird über den im Ansaugrohr herrschenden
Druck auf hier nicht näher interessierende Art und Weise
angesteuert, was durch die Leitung 27 angedeutet ist. Der
Verdichter 22 sitzt wiederum im Ansaugrohr 14.
Stromaufwärts vom Verdichter 22 zweigt eine Umluftleitung
24 vom Ansaugrohr 14 ab, die stromabwärts vom Verdichter 22
wieder in das Ansaugrohr 14 mündet. In der Umluftleitung 24
ist ein Umluftventil 26 angeordnet.
Im Ansaugrohr 14 ist ferner eine Drosselklappe 28
vorhanden, deren Winkelstellung von einem Stellmotor 30
eingestellt wird (die Drosselklappe 28 kann alternativ
natürlich auch direkt über einen Gaszug angesteuert
werden). Stromaufwärts von der Drosselklappe 28 ist ein
Heißfilm-Luftmassenmesser (HFM-Sensor) 31 vorgesehen, der
die durch das Ansaugrohr 14 strömende Luftmasse misst.
Zwischen Drosselklappe 28 und Brennraum 12 ist ferner ein
Einspritzventil 32 angeordnet, mit dem Kraftstoff in das
Ansaugrohr 14 eingespritzt werden kann. Das Einspritzventil
32 wird über eine Kraftstoffleitung 34 und eine
Kraftstoffpump- und Druckregeleinheit 36 aus einem Tank 38
gespeist.
Ein Steuer- und Regelgerät 40 ist eingangsseitig mit dem
HFM-Sensor 31 und einem Stellungsgeber 42 eines Gaspedals
44 verbunden. Ferner erhält das Steuer- und Regelgerät 40
Signale von einem Drehzahlsensor 46, der die Drehzahl einer
Kurbelwelle 48 abgreift. Ausgangsseitig ist das Steuer- und
Regelgerät 40 mit dem waste-gate 25 in der waste-gate-
Leitung 23, dem Stellmotor 30 der Drosselklappe 28, dem
Einspritzventil 32 und der Kraftstoffpump- und
Druckregeleinheit 36 verbunden.
Im Normalfall wird die Brennkraftmaschine 10 folgendermaßen
betrieben:
Während eines Ansaugtaktes wird Luft über das Ansaugrohr 14 angesaugt. Vom Steuer- und Regelgerät wird abhängig von der vom Stellungsgeber 42 festgestellten Stellung des Gaspedals 44 eine vom Benutzer geforderte Last definiert und bei einem luftgeführten System der Stellmotor 30 der Drosselklappe 28 entsprechend angesteuert. Gegebenenfalls kann auch in die Ansteuerung des waste-gates 25 eingegriffen und hierdurch der Ladedruck eingestellt werden. Das Einspritzventil 32 wird, abhängig von der vom HFM-Sensor 31 festgestellten Luftmasse, vom Steuer- und Regelgerät 40 so angesteuert, dass eine gewünschte Gemischzusammensetzung erreicht wird. Es wird also eine bestimmte Menge Kraftstoff in das Ansaugrohr 14 eingespritzt. Die Kraftstoffmenge wird dabei durch die Öffnungsdauer des Einspritzventils 32 festgelegt. Das aus dem Brennraum 12 austretende Abgas treibt die Turbine 18 an, welche wiederum, in bestimmten Betriebszuständen der Brennkraftmaschine 10, über die Welle 20 den Verdichter 22 antreibt, der die Luft im Abgasrohr 16 vorverdichtet.
Während eines Ansaugtaktes wird Luft über das Ansaugrohr 14 angesaugt. Vom Steuer- und Regelgerät wird abhängig von der vom Stellungsgeber 42 festgestellten Stellung des Gaspedals 44 eine vom Benutzer geforderte Last definiert und bei einem luftgeführten System der Stellmotor 30 der Drosselklappe 28 entsprechend angesteuert. Gegebenenfalls kann auch in die Ansteuerung des waste-gates 25 eingegriffen und hierdurch der Ladedruck eingestellt werden. Das Einspritzventil 32 wird, abhängig von der vom HFM-Sensor 31 festgestellten Luftmasse, vom Steuer- und Regelgerät 40 so angesteuert, dass eine gewünschte Gemischzusammensetzung erreicht wird. Es wird also eine bestimmte Menge Kraftstoff in das Ansaugrohr 14 eingespritzt. Die Kraftstoffmenge wird dabei durch die Öffnungsdauer des Einspritzventils 32 festgelegt. Das aus dem Brennraum 12 austretende Abgas treibt die Turbine 18 an, welche wiederum, in bestimmten Betriebszuständen der Brennkraftmaschine 10, über die Welle 20 den Verdichter 22 antreibt, der die Luft im Abgasrohr 16 vorverdichtet.
Unter bestimmten Umständen kann es notwendig sein, den
Druck im Ansaugrohr 14 abzusenken. Dies wird dadurch
herbeigeführt, dass das waste-gate 25 so angesteuert wird,
dass es öffnet. In diesem Fall kann Abgas an der Turbine 18
vorbei strömen, so dass die Turbine 18 und in der Folge auch
der Verdichter 22 weniger stark angetrieben werden.
Wie bereits oben ausgeführt worden ist, wird die
eingespritzte Kraftstoffmenge durch die Dauer der
Einspritzung durch das Einspritzventil 32 bestimmt. Je
höher die Drehzahl der Brennkraftmaschine 10 ist, desto
kürzer ist die Zeit» die für die Einspritzung des
Kraftstoffes zur Verfügung steht. Wird nun bei einer hohen
Drehzahl eine große Leistung von der Brennkraftmaschine 10
gefordert, indem, bei hoher Drehzahl, der Benutzer das
Gaspedal 44 noch weiter durchtritt, kann es vorkommen, dass
die zur Erzielung dieser Leistung erforderliche
Kraftstoffmenge nicht eingespritzt werden kann, da zu wenig
Zeit zum Einspritzen des Kraftstoffes zur Verfügung steht.
In diesem Fall ist also die geforderte Einspritzdauer des
Einspritzventils 32 größer als eine maximal mögliche
Einspritzdauer. Eine andere derartige Situation kann z. B.
dann eintreten, wenn die Brennkraftmaschine 10 bereits mit
dauernd geöffnetem Einspritzventil 32 betrieben wird, aber
zum Schutz der Turbine 18 vor Überhitzung eine Anfettung
des Gemisches erfolgen soll. Dann kann z. B. nach dem in
Fig. 2 dargestellten Verfahren vorgegangen werden:
In diesem wird nach einem Startblock 50 zunächst in einem Block 52 festgestellt, wie lang die Einspritzdauer ti sein muss, wenn die Leistung erzielt werden soll, die der vorn Stellungsgeber 42 ermittelten Stellung des Gaspedals 44 entspricht. Parallel dazu wird in einem Block 54 der Quotient timxth aus einem Faktor F (Block 56) und der vom Drehzahlsensor 46 ermittelten Drehzahl nmot (Block 58) der Kurbelwelle 48 gebildet. Beim Faktor F handelt es sich um eine maschinenspezifische Größe, die sich aus der bei maximaler Drehzahl maximal möglichen Einspritzdauer ergibt. Der Quotient timxth entspricht der bei der festgestellten Drehzahl nmot maximal möglichen Einspritzdauer des Einspritzventils 32. Im Block 60 wird nun die Differenz zwischen der geforderten Einspritzdauer ti und der maximal möglichen Einspritzdauer timxth gebildet.
In diesem wird nach einem Startblock 50 zunächst in einem Block 52 festgestellt, wie lang die Einspritzdauer ti sein muss, wenn die Leistung erzielt werden soll, die der vorn Stellungsgeber 42 ermittelten Stellung des Gaspedals 44 entspricht. Parallel dazu wird in einem Block 54 der Quotient timxth aus einem Faktor F (Block 56) und der vom Drehzahlsensor 46 ermittelten Drehzahl nmot (Block 58) der Kurbelwelle 48 gebildet. Beim Faktor F handelt es sich um eine maschinenspezifische Größe, die sich aus der bei maximaler Drehzahl maximal möglichen Einspritzdauer ergibt. Der Quotient timxth entspricht der bei der festgestellten Drehzahl nmot maximal möglichen Einspritzdauer des Einspritzventils 32. Im Block 60 wird nun die Differenz zwischen der geforderten Einspritzdauer ti und der maximal möglichen Einspritzdauer timxth gebildet.
Der hieraus gebildete Wert dtimx wird im Block 62 darauf
abgeprüft, ob er positiv ist. Ist dies der Fall, ist also
die geforderte Einspritzdauer ti größer als die maximal
mögliche Einspritzdauer timxth, wird in einem Block 64 die
Soll-Luftfüllung rlsol gleich einer Soll-Luftfüllung
rlmaxti gesetzt. Bei der Luftfüllung rlmaxti handelt es
sich um eine solche Luftfüllung, welche bei der maximal
möglichen Einspritzdauer des Einspritzventils 32 ein Soll-
Gemisch im Brennraum 12 ergibt (bei einer gewünschten
Anfettung aus den besagten thermischen Gründen also
beispielsweise ein fettes Gemisch). Der entsprechende Wert
wird im Block 65 bestimmt. Ausgehend von dem Sollwert rlsol
für die Luftfüllung wird im Block 66 eine Winkelstellung
wdk der Drosselklappe 28 festgelegt (oder alternativ oder
zusätzlich über das waste-gate 25 ein entsprechender
Ladedruck eingestellt). Ein entsprechendes Signal wird an
den Stellmotor 30 abgegeben. Das Verfahren endet in einem
Endblock 68.
Wird im Block 62 festgestellt, dass die Differenz dtimx
gleich oder kleiner Null ist, wird in einem Block 70 die
Luftfüllung in üblicher Weise abhängig von den Parametern
x, y festgelegt. Bei den Parametern x, y kann es sich z. B.
um das geforderte Drehmoment, einen Umgebungsdruck usw.
handeln.
Mit dem in Fig. 2 dargestellten Verfahren wird also in dem
Fall, dass die geforderte Einspritzdauer ti die maximal
mögliche Einspritzdauer timxth übersteigt, die Luftfüllung
und somit die Leistung der Brennkraftmaschine 10 so
begrenzt, dass in jedem Fall ein stöchiometrisches Gemisch
im Brennraum 12 vorliegt. Die Begrenzung der Luftfüllung rl
kann auch dadurch erfolgen, dass das waste-gate 25 geöffnet
und hierdurch die waste-gate-Leitung 23 freigegeben wird.
Hierdurch wird der Ladedruck im Ansaugrohr 14 reduziert,
was ebenfalls eine verringerte Luftfüllung im Brennraum 12
zur Folge hat. Ferner kann anstelle eines Vergleichs im
Block 62 die Differenz zwischen geforderter Einspritzdauer
ti und maximal möglicher Einspritzdauer timxth auch in eine
Kennlinie eingespeist werden, welche einen entsprechenden
Luftfüllungswert ausgibt.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel wurde
die Luftfüllung rl begrenzt. In Fig. 3 ist ein
Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem das Soll-Drehmoment
mitibgr der Brennkraftmaschine 10 reduziert wird. Dies
geschieht folgendermaßen (Blöcke und Elemente, welche
äquivalente Funktionen zu entsprechenden Blöcken des
vorhergehenden Ausführungsbeispiels aufweisen, tragen die
gleichen Bezugszeichen):
Die hier betrachtete Brennkraftmaschine 10 weist zwei Bänke mit Einspritzventilen auf. Die entsprechenden Soll- Einspritzdauern heißen insoweit ti_b1 und ti_b2 (Blöcke 52a und 52b). Im Block 72 wird der Maximalwert aus den beiden Soll-Einspritzdauern ti_b1 und ti_b2 gebildet. Gleichzeitig wird aus einem Faktor F, der vorliegend den Wert 120 000 hat (Block 56), durch eine Division mit der Motordrehzahl nmot im Block 54 die maximal mögliche Einspritzdauer timxth bestimmt. Im Block 60 erfolgt eine Differenzbildung aus den Werten timx und timxth. Dieser Teil des Verfahrens ist noch im Wesentlichen identisch zu dem in Fig. 2 dargestellten Verfahren.
Die hier betrachtete Brennkraftmaschine 10 weist zwei Bänke mit Einspritzventilen auf. Die entsprechenden Soll- Einspritzdauern heißen insoweit ti_b1 und ti_b2 (Blöcke 52a und 52b). Im Block 72 wird der Maximalwert aus den beiden Soll-Einspritzdauern ti_b1 und ti_b2 gebildet. Gleichzeitig wird aus einem Faktor F, der vorliegend den Wert 120 000 hat (Block 56), durch eine Division mit der Motordrehzahl nmot im Block 54 die maximal mögliche Einspritzdauer timxth bestimmt. Im Block 60 erfolgt eine Differenzbildung aus den Werten timx und timxth. Dieser Teil des Verfahrens ist noch im Wesentlichen identisch zu dem in Fig. 2 dargestellten Verfahren.
Diese Differenz wird im Block 74 mit einem
Proportionalitätsfaktor PVMITIBGR multipliziert. Das
Ergebnis ist ein Proportionalitätsanteil mitibgrp eines
P-Reglers. Im Block 76 wird die Differenz dtimx auch in einen
Integrator eingespeist, der einen integral wirkenden Anteil
mitibgri eines I-Reglers ausgibt. Der Integrator im Block
76 wird durch ein Fahrer-Wunschmoment mifab (Block 78)
initialisiert. Die Blöcke 76 und 74 bilden insgesamt einen
PI-Regler, der einen Proportionalanteil mitibgrp und einen
integralen Anteil mitibgri eines Soll-Drehmoments mitibgr
aufweist.
Der Regler wird allerdings nur aktiviert, wenn die
geforderte Einspritzdauer timx die drehzahlabhängige
maximal mögliche Einspritzdauer timxth überschreitet (ggf.
kann die Aktivierung auch schon früher erfolgen, um einen
Sicherheitsabstand zur maximal möglichen Einspritzdauer
einzuhalten). Dies wird durch den Vergleichsblock 80
festgestellt, durch den im Block 82 ein Bit B_enimiti
gesetzt wird. Die entsprechende ansteigende Signalflanke
wird dabei im Block 84 erkannt. Das Bit B_enimiti wirkt
auch auf einen Schalter 86, der entweder die im Block 88
gebildete Summe aus dem Proportionalanteil mitibgrp und dem
Integralanteil mitibgri des PI-Reglers oder einen Festwert
von 100% (Block 90) als Soll-Drehmoment mitibgr im Block
92 ausgibt. Die Deaktivierung des PI-Reglers erfolgt dann,
wenn die geforderte Einspritzdauer timx wieder kleiner als
die theoretisch mögliche Einspritzdauer timxth wird und
wenn das Soll-Drehmoment mitibgr größer als das
Fahrerwunsch-Drehmoment mifab ist (Block 94).
Bei dem in Fig. 3 angegebenen Verfahren wird also ein
PI-Regler aktiviert, sobald eine längere Einspritzdauer als
möglich angefordert wird. Der PI-Regler gibt in diesem
Falle ein reduziertes Soll-Drehmoment mitibgr auf, welches
bei feststehendem Zündwinkel eine geringere Luftfüllung zur
Folge hat, wobei aufgrund der Charakteristiken des
Pi-Reglers die Reduzierung relativ sanft erfolgt. Das
reduzierte Soll-Drehmoment mitibgr hat dabei in jedem Falle
einen Wert, der bei der maximal möglichen Einspritzdauer
des Einspritzventils 32 ein gewünschtes Luft-
Kraftstoffgemisch im Brennraum 12 garantiert. Dieses kann,
stöchiometrisch oder, falls erforderlich, auch
beispielsweise angefettet sein.
Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass anstelle
eines reduzierten Soll-Drehmoments mitibgr von dem PI-
Regler auch ein erhöhter Soll-Kraftstoffdruck ausgegeben
werden kann. Von dem Steuer- und Regelgerät 40 in Fig. 1
würden dann entsprechende Signale an die Kraftstoffpump-
und Druckregeleinheit 36 ausgegeben werden. In diesem Falle
stünde die maximale Motorleistung zur Verfügung. Allerdings
müssen in diesem Falle das Kraftstoffsystem und das
Einspritzventil auf entsprechend hohe Drücke ausgelegt
werden, auch wenn diese nur kurzzeitig auftreten.
Bei einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel wird das
oben beschrieben Verfahren bei einer Brennkraftmaschine mit
Benzin-Direkteinspritzung eingesetzt. Dort entspricht die
maximal mögliche Einspritzdauer allerdings nicht dem
"Dauerstrich", bei dem das Einspritzventil ständig geöffnet
ist, sondern einem durch den Motortakt vorgegebenen
Einspritzfenster. Ferner kann das Verfahren gleichermaßen
bei Benzin- und Diesel-Brennkraftmschinen eingesetzt
werden.
Claims (11)
1. Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine (10),
bei dem der Kraftstoff über mindestens ein Einspritzventil
(32) zugeführt und die eingespritzte Kraftstoffmenge durch
die Einspritzdauer beeinflusst wird, dadurch
gekennzeichnet, dass erfasst wird, wenn eine geforderte
Einspritzdauer (ti) des Einspritzventils (32) größer als
eine maximal mögliche Einspritzdauer (timxth) ist, und in
diesem Fall ein Eingriff (64; 74, 76) erfolgt, durch den
eine Soll-Gemischzusammensetzung hergestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Eingriff (64) die Begrenzung einer Luftfüllung
(rl) eines Brennraums (12) umfasst.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Eingriff (64) die Verstellung des Winkels (wdk)
einer Drosselklappe (28) umfasst.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, dass der Eingriff die Absenkung eines
Ladedrucks und/oder Saugrohrdrucks umfasst.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Eingriff mittels einer
Kennlinie erfolgt, deren Eingangsgröße die Differenz
zwischen geforderter und maximal möglicher Einspritzdauer
ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Eingriff (74, 76) eine
Reduzierung eines Soll-Drehmoments (mitibgr) umfasst.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass der Eingriff mittels eines Reglers, insbesondere eines
PI-Reglers (74, 76), erfolgt, dessen Stellgröße die
Differenz (dtimx) zwischen geforderter (timx) und maximal
möglicher Einspritzdauer (timxth) ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Eingriff eine Erhöhung des
Kraftstoffdrucks umfasst.
9. Computerprogramm, dadurch gekennzeichnet, dass es zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
8 geeignet ist, wenn es auf einem Computer ausgeführt wird.
10. Computerprogramm nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, dass es auf einem Speicher, insbesondere
auf einem Flash-Memory, abgespeichert ist.
11. Steuer- und/oder Regeleinrichtung (40) zum Betreiben
einer Brennkraftmaschine (10) mit mindestens einem
Einspritzventil (32) zur Zufuhr von Kraftstoff, welche
einen Sollwert (ti) für die Einspritzdauer des
Einspritzventils abgibt, dadurch gekennzeichnet, dass sie
Mittel umfasst, welche erfassen, wenn die Soll-
Einspritzdauer (ti) größer als eine maximal mögliche
Einspritzdauer (timxth) ist, und dass sie Mittel (64; 74,
76) umfasst, welche in diesem Fall so eingreifen, dass eine
Soll-Gemischzusammensetzung hergestellt wird.
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