-
Stand der Technik
-
Die Erfindung betrifft zunächst ein
Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit Katalysator,
insbesondere mit Kraftstoff-Direkteinspritzung, bei dem abhängig von
bestimmten Betriebsbedingungen der Brennkraftmaschine von einer
ersten in eine zweite Betriebsart und umgekehrt gewechselt wird,
wobei sich die Betriebsarten mindestens durch einen vorgegebenen
Lambdawert des Kraftstoff-Luftgernisches
im Brennraum unterscheiden.
-
Ein derartiges Verfahren ist vom
Markt her bekannt. Es wird bei Brennkraftmaschinen mit Benzin-Direkteinspritzung
eingesetzt. Bei derartigen Brennkraftmaschinen wird ein NOx--Speicherkatalysator
zur Reduktion der Schadstoffemissionen eingesetzt. Normalerweise
arbeitet die Brennkraftmaschine in einer Betriebsart, in der das
im Brennraum vorhandene Kraftstoff-Luft-Gemisch mager ist. Die in dieser
Betriebsart entstehenden Stickoxide werden von dem NOx-Speicherkatalysator
aufgenommen und zwischengespeichert.
-
Der NOx-Speicherkatalysator wird
also mit den Stickoxiden beladen. Bevor der NOx-Speicherkatalysator
vollständig
mit den Stickoxiden beladen ist, wird von der ersten mageren Betriebsart
in eine zweite Betriebsart der Brennkraftmaschine umgeschaltet,
in der das Kraftstoff-Luft-Gemisch
im Brennraum insgesamt eher fett ist.
-
In dieser fetten Betriebsart gelangen
unverbrannte Kohlenwasserstoffe sowie Kohlenmonoxid und Wasserstoff
zu dem NOx-Speicherkatalysator. Die in ihm abgespeicherten Stickoxide
reagieren dann mit den Kohlenwasserstoffen, dem Kohlenmonoxid und
dem Wasserstoff und können
unter anderem als molekularer Stickstoff sowie Kohlendioxid und
Wasser an die Atmosphäre
abgegeben werden. Die fette Betriebsart der Brennkraftmaschine wird
solange beibehalten, bis der NOx-Speicherkatalysator wieder
möglichst
vollständig
von den Stickoxiden entladen ist. Dieses Entladen der Stickoxide
wird auch als „Regenerieren"
des NOx-Speicherkatalysators bezeichnet.
-
Für
den Betrieb der Brennkraftmaschine mit dem NOx-Speicherkatalysator ist es also erforderlich,
von Zeit zu Zeit von der ersten „mageren" Betriebsart in die
zweite „fette"
Betriebsart und umgekehrt zu wechseln. Beim Wechsel von einer Betriebsart
in die andere und umgekehrt darf aber keine Änderung des von der Brennkraftmaschine
geleisteten Drehmoments entstehen.
-
In der
DE 100 30 936 A1 wird ein
entsprechendes Verfahren vorgeschlagen, bei dem aus den Eingangsgrößen Kraftstoffmasse
im Magerbetrieb, Luftmasse im Magerbetrieb, für das Regegerieren vorteilhaftes
Lambda, und tatsächliche
Luftmasse eine Soll-Luftmasse und eine Soll-Kraftstoffmasse bestimmt
werden. Hierzu werden in drei unterschiedlichen Verarbeitungsblöcken Lambdawerte
in Wirkungsgradwerte und umgekehrt umgewandelt.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, ein
Verfahren der eingangs genannten Art so weiter zu bilden, dass das
Kraftstoff-Luft-Gemisch
in allen Betriebsbedingungen und Betriebsarten mit möglichst
hoher Präzision
eingestellt werden kann, ohne dass es zu ungewollten Abweichungen
des tatsächlichen
Drehmoments von dem vom Benutzer gewünschten Drehmoment kommt.
-
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass aus einem gewünschten
Drehmoment und dem vorgegebenen Lambdawert eine dem Brennraum zuzuführende Soll-Luftmasse
und unter Berücksichtigung
eines Soll-Lambdawerts eine dem Brennraum zuzuführende Soll-Kraftstoffmenge
ermittelt wird, derart, dass die Einhaltung des gewünschten
Drehmoments Priorität
vor der Einhaltung des vorgegebenen Lambdawerts hat, und dass zur
Ermittlung der Soll-Kraftstoffmenge der Soll-Lambdawert mit einem tatsächlichen
Lambdawert verglichen und hieraus eine Korrektur-Kraftstoffmenge
ermittelt wird.
-
Vorteile der
Erfindung
-
Dadurch, dass die Einhaltung des
gewünschten
Drehmoments Priorität
vor der Einhaltung des vorgegebenen Lambdawerts hat, wird gewährleistet,
dass es weder beim Umschalten von einer Betriebsart in die andere
noch bei Abweichungen der tatsächlich
dem Brennraum zugeführten
Luftmasse von der Soll-Luftmasse zu ungewünschten Drehmomentschwankungen
kommt. Hierzu wird der Soll-Lambdawert entsprechend eingestellt.
Es kann also, beispielsweise bei instationären Bedingungen, durchaus sein,
dass der Soll-Lambdawert von dem vorgegebenen Lambdawert abweicht.
Darüber
hinaus wird jedoch auch sichergestellt, dass die Soll-Kraftstoffmenge
mit sehr hoher Präzision
eingestellt werden kann, da der Soll-Lambdawert kontinuierlich mit
dem tatsächlichen
Lambdawert verglichen und die Soll-Kraftstoffmenge entsprechend
korrigiert wird.
-
Grundsätzlich ist eine Lambdaregelung
zwar schon bekannt, überraschend
bei der vorliegenden Erfindung ist jedoch, dass als Eingangsgröße für die Lambdaregelung
nicht einfach die Differenz aus dem tatsächlichen Lambdawert und dem
vorgegebenen Lambdawert sondern aus dem tatsächlichen Lambdawert und modifizierten
Soll-Lambdawert verwendet wird. Erst hierdurch ist es möglich, einerseits
das Kraftstoff-Luft-Gemisch im Brennraum der Brennkraftmaschine
mit hoher Präzision
einzustellen, andererseits jedoch beispielsweise bei einer Abweichung
der tatsächlich
dem Brennraum zugeführten Luftmasse
von der Soll-Luftmasse Drehmomentsprünge zu vermeiden.
-
Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind in Unteransprüchen
angegeben.
-
In einer ersten Weiterbildung wird
vorgeschlagen, dass die Differenz aus Soll-Lambdawert und Ist-Lambdawert
in einen Lambdaregler eingespeist wird, dessen Stellgröße die einzuspritzende Korrektur-Kraftstoffmenge
ist, und dass diese zu einer Basis-Kraftstoffmenge addiert und so
die einzuspritzende Kraftstoffmenge bestimmt wird. Dies ist einfach
zu programmieren und führt
zu einem guten Verfahrensergebnis.
-
Dabei ist es möglich, dass die pro Arbeitsspiel
einzuspritzende Kraftstoffmenge in eine Mehrzahl von Einzelmengen
aufgeteilt wird und die Einzelmengen durch eine Mehrzahl von entsprechenden Einzeleinspritzungen
in den Brennraum eingebracht werden. Durch derartige Einzeleinspritzungen
kann die Gemischbildung, das Verbrennungsgeräusch, sowie das Emissionsverhalten
verbessert werden.
-
Besonders vorteilhaft ist es, wenn
der Soll-Lambdawert nach unten durch einen Minimalwert begrenzt
wird. Unter bestimmten Betriebsbedingungen, beispielsweise bei einer
plötzlichen
Zunahme des vom Benutzer der Brennkraftmaschine gewünschten
Drehmoments, kann es aufgrund der Trägheit der Einstellung der dem
Brennraum zuzuführenden
Luftmenge zu einer kurzfristigen ungewollten Anfettung des Kraftstoff-Luftgemisches kommen. Ein
zu niedriger Lambdawert führt
jedoch zu einer unerwünscht
starken Rußemission.
Ferner kann bei einem derartig fetten Kraftstoff-Luft-Gemisch die
Verbrennung instabil werden. Dem wirkt die erfindungsgemäße Begrenzung
des Lambdawerts nach unten entgegen.
-
Vorgeschlagen wird ferner, dass der Soll-Lambdawert
bei Vorliegen bestimmter Betriebsbedingungen gleich dem vorgegebenen
Lambdawert gesetzt wird. Üblicherweise
wird der Soll-Lambdawert auf der Basis der dem Brennraum tatsächlich zugeführten Luftmenge
ermittelt. Solange jedoch die Abweichungen der tatsächlich zugeführten Luftmenge
von der Soll-Luftmenge und die entsprechenden Drehmomentschwankungen
so klein sind, dass der Fahrer sie nicht fühlt, ist es nicht erforderlich,
dass der Soll-Lambdawert
jeder Änderung
der Ist-Luftmenge folgt. Unter gewissen Stationaritätsbedingungen
ist es daher nicht nur zulässig,
sondern vorteilhaft, den Soll-Lambdawert auf den vorgegebenen Lambdawert
umzuschalten. Dies beruhigt insgesamt den Sollwertverlauf.
-
Die Betriebsbedingungen, bei denen
der Soll-Lambdawert gleich dem vorgegebenen Lambdawert gesetzt wird,
liegen dann vor, wenn der nach unten durch einen Minimalwert begrenzte
Soll-Lambdawert und der vorgegebene Lambdawert jeweils höchstens
gleich eins sind. Unter diesen Bedingungen kann man davon ausgehen,
dass die Drehmomentschwankungen so klein sind, dass die Annahme stationärer Verhältnisse
gerechtfertigt ist. Auf diese Weise lassen sich eine für die Regeneration
des Katalysators erforderliche stationäre Genauigkeit und gutes Fahrverhalten
miteinander kombinieren.
-
Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist auch ein Computerprogramm, welches zur Durchführung des
obigen Verfahrens geeignet ist, wenn es auf einem Computer ausgeführt wird.
Dabei wird bevorzugt, wenn das Computerprogramm auf einem Speicher,
insbesondere auf einem Flash-Memory abgespeichert ist.
-
Ferner betrifft die Erfindung ein
Steuer- und/oder Regelgerät
zum Betreiben einer Brennkraftmaschine. Bei diesem wird vorgeschlagen,
dass es einen Speicher umfasst, auf dem ein Computerprogramm der
obigen Art abgespeichert ist.
-
Auch eine Brennkraftmaschine ist
Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Sie umfasst einen Brennraum,
eine Kraftstoff-Einspritzvorrichtung, eine Einrichtung zur Einstellung
der in den Brennraum gelangenden Luftmasse, einen Luftmassensensor
im Ansaugbereich, einen NOx-Speicherkatalysator,
und ein Steuer- oder Regelgerät,
welches die Brennkraftmaschine so steuert bzw. regelt, dass Kraftstoff
in einer ersten Betriebsart und in einer zweiten Betriebsart in
einen Brennraum gelangt, wobei sich ein vorgegebener Lambdawert
in der zweiten Betriebsart von jenem in der ersten Betriebsart unterscheidet.
-
Bei einer solchen Brennkraftmaschine
ist es vorteilhaft, wenn sie ein Steuer- und/oder Regelgerät der obigen
Art umfasst.
-
Zeichnungen
-
Nachfolgend werden besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende
Zeichnung im Detail erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
-
1 eine
schematische Darstellung einer Brennkraftmaschine;
-
2 ein
schematisches Blockschaltbild eines Verfahrens zum Betreiben der
Brennkraftmaschine von 1,
mit dem eine Soll-Luftmasse und eine Soll-Kraftstoffmasse bestimmt
wird, und der Verwendung dieser Größen;
-
3 ein
Diagramm mit zwei Kurven, welche eine Soll-Kraftstoffmasse mit einer Soll-Luftmasse
bei jeweils konstantem Drehmoment verknüpfen;
-
4 ein
Diagramm mit zwei Kurven, welche ein Luftmassenverhältnis mit
einem Lambdawert bei jeweils konstantem Drehmoment verknüpfen;
-
5 ein
Diagramm, in dem eine Ist- und eine Soll-Luftmasse über der Zeit dargestellt sind;
-
6 ein
Diagramm, in dem ein Lambdawert bei konstantem Drehmoment und ein
vorgegebener Lambdawert über
der Zeit dargestellt sind;
-
7 ein
Diagramm, in dem eine einzuspritzende Basis-Kraftstoffmasse über der Zeit bei unterschiedlichen
Soll-Lambdawerten dargestellt ist;
-
8 ein
Diagramm, in dem ein Drehmoment über
der Zeit bei unterschiedlichen Soll-Lambdawerten dargestellt ist;
-
9 ein
schematisches Blockschaltbild ähnlich
dem von 2 eines zweiten
Ausführungsbeispiels
eines Verfahrens zum Betreiben der Brennkraftmaschine von 1;
-
10 ein
schematisches Blockschaltbild einer Detaillierung des Verfahrens
von 2; und
-
11 ein
schematisches Blockschaltbild ähnlich
Figur 10 einer alternativen Ausführungsform der
Detaillierung.
-
Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
-
Eine Brennkraftmaschine trägt in 1 insgesamt das Bezugszeichen 10.
Sie umfasst mehrere Zylinder, von denen in 1 nur einer dargestellt ist. Er trägt insgesamt
das Bezugszeichen 12. Der Zylinder 12 umfasst
einen Brennraum 14, dem Verbrennungsluft über ein
Einlassventil 16 und ein Ansaugrohr 18 zugeführt wird.
Im Ansaugrohr 18 ist eine Drosselklappe 20 und
ein Luftmassenmesser 22 angeordnet. Letzterer wird auch
als „HFM-Sensor"
bezeichnet.
-
Die heißen Verbrennungsabgase gelangen aus
dem Brennraum 14 über
ein Auslassventil 24 in ein Abgasrohr 26. In diesem ist
ein Katalysator 28 mit zwei Lambdasonden angeordnet, welche
nur schematisch dargestellt und insgesamt mit dem Bezugszeichen 30 bezeichnet
sind. Von den Lambdasonden 30 ist die eine vor dem Katalysator 28 und
die andere hinter dem Katalysator 28 angeordnet. Stromabwärts vom
Katalysator 28 kann auch ein kombinierter NOx-02 Sensor
eingesetzt werden. Kraftstoff wird dem Brennraum 14 über ein
Einspritzventil 32 direkt zugeführt, welches mit einem Kraftstoffsystem 34 verbunden
ist. Eine Anlage 36 steuert eine Glüheinrichtung 38.
-
Ein nicht dargestellter Kolben des
Zylinders 12 arbeitet auf eine Kurbelwelle 40,
deren Drehzahl von einem Drehzahlsensor 42 abgegriffen
wird. Der Betrieb der Brennkraftmaschine 10 wird von einem Steuer-
und Regelgerät 44 gesteuert
bzw. geregelt. Insbesondere werden die Drosselklappe 20,
die Anlage 36 mit der Glüheinrichtung 38 sowie
das Einspritzventil 32 vom Steuer- und Regelgerät 44 angesteuert.
Signale erhält
das Steuer- und Regelgerät 44 vom
HFM-Sensor 22, den Lambdasonden 30 sowie dem Drehzahlsensor 42.
-
Bei der vorliegenden Brennkraftmaschine 10 handelt
es sich um eine Diesel-Brennkraftmaschine (grundsätzlich kann
das nachfolgend beschriebene Verfahren aber auch bei einer Benzin-Brennkraftmaschine
angewendet werden). Die Brennkraftmaschine 10 umfasst auch
ein Abgasrückführventil 46,
mit dem Abgase aus dem Abgasrohr 26 in das Ansaugrohr 18 stromabwärts von
der Drosselklappe 20 geleitet werden können. Ein Wärmetauscher 48 dient zur
Kühlung
der rückgeführten Abgase.
Die Menge des rückgeführten Abgases
kann mit dem Abgasrückführventil 46 eingestellt
werden. Gerade bei einer Diesel-Brennkraftmaschine wird die in den Brennraum 14 gelangende
Luftmasse oft vorrangig mit einem solchen Abgasrückführventil 46 beeinflusst.
Auch ein Abgasturbolader kann vorhanden sein. Dieser wiederum kann
eine variable Turbinengeometrie aufweisen.
-
Das Abgasrückführventil 46 wird ebenfalls vom
Steuer- und Regelgerät 44 angesteuert.
Eine Drosselklappe ist bei einer Diesel-Brennkraftmaschine standardmäßig nicht
vorhanden; sie ist jedoch, wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel,
zusätzlich vorzusehen,
wenn ein NOx-Speicherkatalysator 28 zum Einsatz kommt.
Eine weiter unten noch im Detail dargelegte Betriebsart „fett"
erfordert hohe Abgasrückführraten,
die sich in der Regel nur mit einer Drosselklappe darstellen lassen.
-
Beim Katalysator 28 handelt
es sich um einen NOx-Speicherkatalysator.
Normalerweise arbeitet die Brennkraftmaschine 10 in einer
Betriebsart „mager",
in der das Kraftstoff-Luftgemisch im Brennraum 14 eher
einen Luftüberschuss
aufweist. In dieser entstehen als Verbrennungsabgase u.a. Stickoxide,
welche von dem NOx-Speicherkatalysator 28 aufgenommen
und zwischengespeichert werden. Der NOx-Speicherkatalysator 28 wird
also im mageren Normalbetrieb mit den Stickoxiden beladen.
-
Bevor der NOx-Speicherkatalysator 28 vollständig mit
den Stickoxiden beladen ist, wir die Brennkraftmaschine 10 in
eine Betriebsart „fett"
umgeschaltet. In dieser „fetten"
Betriebsart ist im Brennraum 14 der Brennkraftmaschine 10 ein
Kraftstoff-Überschuss
vorhanden (Lambda < 1).
Das entsprechende Abgas enthält
nun unverbrannte Kohlenwasserstoffe, sowie Kohlenmonoxid und Wasserstoff,
welche über
das Abgasrohr 26 zu dem NOx-Speicherkatalysator 28 gelangen.
Die dort abgespeicherten Stickoxide reagieren mit den Kohlenwasserstoffen,
dem Kohlenmonoxid und dem Wasserstoff und können nun u.a. als Stickstoff
sowie als Kohlendioxid und Wasser an die Atmosphäre abgegeben werden.
-
Die fette Betriebsart der Brennkraftmaschine 10 wird
solange beibehalten, bis der NOx-Speicherkatalysator 28 wieder
möglichst
vollständig
von den Stickoxiden entladen ist. Dieses Entladen von Stickoxiden
wird auch als „Regenerieren"
des NOx-Speicherkatalysators 28 bezeichnet.
-
Für
den vorstehenden Betrieb der Brennkraftmaschine ist es also erforderlich,
zwischen einer Betriebsart „mager"
und einer Betriebsart „fett"
hin- und herzuschalten. Es versteht sich, dass das vom Benutzer
der Brennkraftmaschine geforderte bzw. eingestellte Drehmoment,
welches von der Brennkraftmaschine 10 geleistet werden
soll bzw. geleistet wird, von den Umschaltvorgängen nicht beeinflusst werden
darf. Insbesondere darf bei diesen Umschaltvorgängen kein Momentensprung auftreten.
-
Ein Verfahren zum Betreiben der Brennkraftmaschine
von 1 wird nun unter
Bezugnahme auf die 2 bis 8 im Detail erläutert. Dieses
Verfahren ist in Form eines Computerprogramms auf einem Speicher
des Steuer- und Regelgeräts 44 abgespeichert.
-
Die beiden Eingangsgrößen für die Steuerung
der Brennkraftmaschine 10 sind einerseits das vom Benutzer
der Brennkraftmaschine gewünschte Drehmoment
MDsoll sowie ein vorgegebener Lambdawert Lreg. Letzterer hängt u.a.
von den Betriebsbedingungen und der Betriebsart der Brennkraftmaschine
ab. Im Normalbetrieb der Brennkraftmaschine hat der vorgegebene
Lambdawert Lreg einen Wert, der einem mageren Kraftstoff-Luft-Gemisch
im Brennraum 14 der Brennkraftmaschine 10 entspricht.
-
Für
die Regenerierung des NOx-Katalysators 28 wird die Brennkraftmaschine 10 jedoch
von Zeit zu Zeit in eine fette Betriebsart umgeschaltet, in welcher
der vorgegebene Lambdawert Lreg einen Wert annimmt, welcher einem
eher fetten Kraftstoff-Luft-Gemisch im Brennraum 14 der
Brennkraftmaschine 10 entspricht. Die beiden Eingangsgrößen Soll-Drehmoment
MDsoll und vorgegebener Lambdawert Lreg werden in einen Steuerungsblock 50 eingespeist.
Dieser ist in 2 nicht
weiter detailliert (eine detaillierte Erläuterung findet sich weiter
unten im Zusammenhang mit den 10 und 11).
-
Im Steuerungsblock 50 werden
eine Soll-Luftmasse MLsoll und ein Soll-Lambdawert Lsoll bestimmt.
Aus diesen werden letztlich die Ansteuersignale UDK für die Drosselklappe 20,
UAV für
das Abgasrückführventil 46,
und UME für
das Einspritzventil 32 bestimmt. Hierzu wird die Soll-Luftmasse MLso11
zunächst
in einen Differenzblock 51 eingespeist, in dem die tatsächliche
Luftmasse MList von ihr abgezogen wird. Die Differenz wird dann
einem AGR-Regler 52 (AGR = Abgasrückführung) zugeführt. Dieser
steuert das Abgasrückführventil 46 und/oder
die Drosselklappe 20 an, welches, wie bereits oben beschrieben
wurde, durch die Einstellung des Anteils der rückgeführten Abgasmenge die dem Brennraum 14 zugeführte Frischluftmenge
einzustellen hilft. Das Ergebnis ist eine tatsächliche dem Brennraum 14 zugeführte Luftmasse
MList, welche vom Luftmassenmesser 22 erfasst wird.
-
Der Soll-Lambdawert Lsoll wird mittels
der stöchiometrischen
Konstanten im Block 54 umgerechnet und das Ergebnis im
Divisionsblock 56 für
die Division der tatsächlichen
Luftmasse MList verwendet. Das Ergebnis ist eine einzuspritzende
Basis-Kraftstoffmasse MEbas. In 58 wird die Differenz zwischen
dem Soll-Lambdawert Lsoll und einem tatsächlichen Lambdawert List, welcher
von den Lambdasonden 30 des Katalysators 28 erfasst
wird, gebildet.
-
Die Differenz wird in einen Lambdaregler 60 eingespeist,
der eine einzuspritzende Korrekturkraftstoffmasse MEkorr ausgibt.
Diese wird in 62 zu der einzuspritzenden Basis-Kraftstoffmasse MEbas
addiert, was eine einzuspritzende Soll-Kraftstoffmasse MEsoll ergibt.
Diese wird in einen Zumessblock 64 eingespeist, der ein
entsprechendes Steuersignal UME ausgibt, mit dem das Einspritzventil 32 des
Zylinders 12 angesteuert wird.
-
Die Wirkungsweise des in 2 dargestellten Verfahrens
wird nun unter Bezugnahme auf die Diagramme der 3 bis 8 erläutert:
Es
wird ein Fall betrachtet, bei dem der vorgegebene Lambdawert Lreg
gleich einem für
das Regenerieren des Katalysators 28 erforderlichen fetten
Lambdawert Lfett und konstant ist. Gleichzeitig wird ein sog. "positiver
Luftmassenfehler" angenommen. Hierunter wird verstanden, dass kurzzeitig
die tatsächlich
dem Brennraum 14 zugeführte
Luftmasse MList die Soll-Luftmasse MLsoll übersteigt (vgl. 5). Wie aus 3 hervorgeht, würde, ohne entsprechende Gegenmaßnahmen,
durch eine solche Störung
der tatsächliche
Lambdawert vom Wert Lfett auf einen magereren Wert L1 ansteigen,
und entsprechend würde
das Drehmoment von einem Wert MD1 auf einen Wert MD2 ansteigen (vgl.
Pfeile 64 in den 3 und 4).
-
Würde
nun zusätzlich
der Lambdaregler 60 als Eingangsgröße nicht die Differenz aus
dem tatsächlichen
Lambdawert List und dem Soll-Lambdawert Lsoll, sondern die Differenz
aus dem tatsächlichen
Lambdawert List und dem vorgegebenen Lambdawert Lreg verwenden (dies
entspräche
einer Regelung auf den Regenerierwert Lfett), käme es zu einer proportionalen
Erhöhung
der Einspritzmasse und das tatsächliche
Drehmoment würde
noch weiter steigen (gestrichelte Pfeile 66 in den 3 und 4). Ein positiver Luftmassenfehler würde also – ohne entsprechende
Gegenmaßnahmen – zu einer
vom Benutzer der Brennkraftmaschine 10 nicht gewünschten
und deutlich spürbaren
Erhöhung
des Drehmoments führen.
-
Dies wird im vorliegenden Fall jedoch
durch zwei Maßnahmen
verhindert: Zum einen erfolgt im Steuerungsblock 50 die
Bildung des Soll-Lambdawerts Lsoll derart, dass die Einhaltung des
vom Benutzer gewünschten
Drehmoments MDsoll Priorität vor
der Einhaltung des vorgegebenen Lambdawerts Lreg hat. Ferner wird
für die
Bildung der Eingangsgröße des Lambdareglers 60 nicht
der vorgegebene Lambdawert Lreg, sondern der Soll-Lambdawert Lsoll
verwendet. Bei einem positiven Luftmassenfehler wird also der Soll-Lambdawert
Lsoll in 3 auf einen
Lambdawert L2 überhöht und so
das Drehmoment schnellstmöglich
wieder auf den ursprünglich vom
Benutzer gewünschten
Wert MDl korrigiert. Während
die Luftmasse ML eingeregelt wird, wird dann der Soll-Lambdawert Lsoll
wieder abgesenkt.
-
Der Vollständigkeit halber sei darauf
hingewiesen, dass der Fall eines negativen Luftmassenfehlers von
untergeordneter Bedeutung ist. In diesem Fall spielt es praktisch
kaum eine Rolle, ob die Lambdaregelung nach dem Soll-Lambdawert
Lsoll oder nach dem vorgegebenen Lambdawert Lreg erfolgt. Zwar wird
hierdurch ein Zustand erzeugt, bei dem der Soll-Lambdawert Lsoll kleiner als der vorgegebene Lambdawert
Lreg ist, aber diese zusätzlich
Anfettung würde
wegen des herrschenden Luftmangels ohnehin zu keiner nennenswerten
Korrektur des Drehmoments führen.
Darüber
hinaus ist ein negativer Fehler des Drehmoments (also ein Abfall
des tatsächlichen Drehmoments
gegenüber
dem gewünschten
Drehmoment) weniger kritisch als ein positiver. Hinzu kommt noch,
dass einer weiteren Anfettung emissionsbedingte Grenzen gesetzt
sind.
-
In den 5 bis 8 sind die Verläufe verschiedener
Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine 10 bei dem positiven Luftmassenfehler
dargestellt. 5 zeigt
die tatsächlich
dem Brennraum 14 zugeführte Luftmasse
MList (durchgezogene Linie) und die Soll-Luftmasse MLsoll (gestrichelte
Linie). Man sieht, dass zum Zeitpunkt Null eine kurzzeitige Störung der Luftmasse
beginnt, durch die dem Brennraum 14 mehr Luft zugeführt wird,
als an sich erforderlich ist.
-
In 6 ist
gestrichelt der vorgegebene Lambdawert Lreg aufgetragen. Dieser ändert sich durch
den positiven Luftmassenfehler nicht. Mit einer durchgezogenen Linie
ist ein Lambdawert LMD aufgetragen, der jenem Lambdawert entspricht,
bei dem das Drehmoment der Brennkraftmaschine dem gewünschten
Drehmoment MDsoll entspricht. Dieser Lambdawert wird also gegenüber dem
vorgegebenen Lambdawert deutlich überhöht.
-
In 7 ist
die einzuspritzende Basis-Kraftstoffmasse MEbas aufgetragen, und
zwar mit einer durchgezogenen Linie für den Fall, dass der Soll-Lambdawert
Lsoll gleich dem Lambdawert LMD von 6 ist
und gestrichelt für
den Fall, dass der Soll-Lambdawert Lsoll gleich dem vorgegebenen Lambdawert
Lreg ist. Wenn der Soll-Lambdawert Lsoll gleich dem Lambdawert LMD
gesetzt wird, der für
ein konstantes Drehmoment gilt, nimmt die einzuspritzende Basis-Kraftstoffmenge
MEbas trotz der zusätzlichen
dem Brennraum 14 zugeführten
Luftmenge MList ab. Dies führt
jedoch, wie aus 8 ersichtlich
ist, zu dem mit einer durchgezogenen Linie dargestellten konstanten
Drehmomentverlauf MD. Dagegen wäre
in jenem Fall, in dem der Soll-Lambdawert Lsoll gleich dem vorgegebenen
Lambdawert Lreg gesetzt werden würde
(gestrichelte Linie in
-
7),
eine kurzzeitige und unerwünschte Erhöhung des
Drehmoments MD der Brennkraftmaschine 10 zu verzeichnen.
-
In 9 ist
eine Variante zu dem in 2 dargestellten
Verfahrensablauf aufgezeigt (in 9 tragen
solche Blöcke,
welche äquivalente
Funktionen zu den Blöcken
von 2 aufweisen, die
gleichen Bezugszeichen; sie sind nicht nochmals im Detail erläutert).
-
Bei dem in 9 dargestellten Verfahren wird vom Steuerungsblock 50 anstelle
eines Soll-Lambdawerts eine einzuspritzende Basis-Kraftstoffmasse
MEbas ausgegeben. Diese wird dann in 54 mit der stöchiometrischen
Konstante verarbeitet und im Divisionsblock 56 als Divisor
für die
Division der vom Luftmassenmesser 22 erfassten tatsächlichen
Luftmasse MList verwendet. Das Ergebnis ist dann der Soll-Lambdawert
Lsoll, von dem in 58 der tatsächliche Lambdawert List abgezogen
wird. Dieses Ergebnis wird dann wieder in den Lambdaregler 60 eingespeist,
welcher eine einzuspritzende Korrektur-Kraftstoffmasse MEkorr erzeugt, die
in 62 zur einspritzenden Basis-Kraftstoffmasse MEbas addiert wird,
was als Ergebnis die einzuspritzende Kraftstoffmasse MEsoll liefert.
-
In Figur
10 ist eine Detaillierung
der Bereitstellung des Sollwerts der dem Brennraum
14 zuzuführenden
Luftmasse MEsoll und der dem Brennraum
14 zuzuführenden
Kraftstoffmasse MEsoll des in
2 dargestellten
Verfahrens aufgezeigt:
Das Verfahren geht dabei davon aus,
dass die Brennkraftmaschine
10 "luftgeführt" betrieben wird. Dies bedeutet,
dass die Drosselklappe
20 und das Abgasrückführventil
46 vom
Steuer- und Regelgerät
44 entsprechend
dem vom Benutzer gewünschten
Drehmoment MDsoll eingestellt werden. Vom HFM-Sensor
22 wird
dann die durch das Ansaugrohr
18 in den Brennraum
14 gelangende
tatsächliche
Luftmasse MList bestimmt. Abhängig
von dieser tatsächlichen Luftmasse
MList wird das Einspritzventil
32 so angesteuert, dass
eine dem Drehmoment MDsoll und, im Stationärbetrieb, eine der vorgegebenen
Gemisch-Zusammensetzung
Lreg entsprechende Kraftstoffmenge MDsoll in den Brennraum
14 der
Brennkraftmaschine
10 gelangt. Weitere Details hierzu sind in
der
DE 100 30 936 beschrieben,
deren Lehre hiermit ausdrücklich
einbezogen wird.
-
Ausgangspunkt bei dem in 10 dargestellten Verfahren
ist eine Luftmasse MLmager und die oben genannte Luftmasse MList.
Die Luftmasse MLmager wird vom Steuer- und Regelgerät 44 vorgegeben
und entspricht der bei der gegenwärtigen Drehzahl (Drehzahlsensor 42)
und dem gegenwärtigen
Drehmoment gewünschten
Luftmasse in der Betriebsart "mager" der Brennkraftmaschine 10.
-
Da die Brennkraftmaschine 10 über ein
Abgasrückführventil 46 verfügt, wird
die Größe MLmager
in erheblichem Umfang von einer Regelung für diese Abgasrückführung erzeugt.
Bei der Größe MList
handelt es sich dagegen um die vom HFM-Sensor 22 erfasste tatsächlich über das
Ansaugrohr 18 und das Einlassventil 16 in den
Brennraum 14 gelangenden Luftmasse (grundsätzlich ist es
möglich,
dass das Signal des HFM-Sensors 22 mittels weiterer Messgrößen korrigiert
wird).
-
Über
den vorgegebenen Lambdawert Lreg wird ein Luftmassenverhältnis μreg bestimmt.
Die Bestimmung erfolgt in einem Kennlinienblock 68. Mit dessen
Hilfe kann zu jedem vorgegebenen Lambdawert Lreg jenes Luftmassenverhältnis μreg angegeben
werden, bei dem das Drehmoment MD konstant bleibt. Der Kennlinienblock 58 verarbeitet
verschiedene Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine 10. Zu diesen gehören im vorliegenden Fall die
Drehzahl n der Kurbelwelle 40 sowie die in der Betriebsart
"mager" einzuspritzende Kraftstoffmasse MLmager.
-
In 70 wird das Luftmassenverhältnis μreg mit der
Luftmasse MLmager multipliziert, was eine Soll-Luftmasse MLsoll
ergibt. Abhängig
von dieser Soll-Luftmasse MLsoll wird vom Steuer- und Regelgerät 44 die
Drosselklappe 20 und das Abgasrückführventil 46 angesteuert.
-
In 72 wird die vom HFM-Sensor 22 erfasst Ist-Luftmasse
MList durch die in der Betriebsart "mager" gewünschte Luftmasse MLmager dividiert,
was ein tatsächliches
Luftmassenverhältnis μist ergibt. Dieses
wird in einen Kennlinienblock 74 eingespeist, mit welchem
aus dem Luftmassenverhältnis μist jener
Lambdawert Lsoll bestimmt wird, bei dem das Drehmoment der Brennkraftmaschine 10 unverändert bleibt.
Auch die Funktion des Kennlinienblocks 74 hängt von
der Drehzahl n und der in der Betriebsart "mager" in den Brennraum 14 einzuspritzenden Kraftstoffmasse
MEmager ab.
-
Die weitere Verarbeitung des Soll-Lambdawerts
Lsoll entspricht jener, wie sie in 2 dargestellt
ist. Dabei wird durch den Einsatz des Lambdareglers 60 eine
sehr genaue Einstellung der in Brennraum 14 der Brennkraftmaschine 10 einzuspritzenden
Kraftstoffmasse MLsoll gewährleistet,
ohne dass im Störungsfall
(positiver Luftmassenfehler) unerwünschte Drehmomentabweichungen
zu befürchten sind.
-
In 11 ist
eine Abwandlung des in 10 dargestellten
Verfahrens aufgezeigt. Dabei tragen in 11 solche Funktionsblöcke, deren Funktionen äquivalent
zu den entsprechenden Blöcken
von 10 sind, die gleichen
Bezugszeichen. Sie sind nicht nochmals im Detail erläutert.
-
Bei dem in 11 dargestellten Verfahren wird der Sollwert
Lsoll nach unten hin durch einen Minimalwert Lmin begrenzt. Dies
geschieht folgendermaßen:
Der im Kennlinienblock 74 erzeugte Lambdawert (dieser gilt
für ein
dem vom Benutzer gewünschten
Drehmoment entsprechendes Drehmoment MD und wird daher als LMD bezeichnet)
wird in einen Vergleichsblock 76 eingespeist. In diesem
wird der Lambdawert LMD mit dem vorgegebenen und konstanten Minimalwert
Lmin verglichen.
-
Der Block 76 gibt den jeweils
größeren der beiden
Werte LMD bzw. Lmin als begrenzten Lambdawert Lbg weiter. Dieser
wird in einen Schalter 78 eingespeist, der in seiner Ruhestellung
den Lambdawert Lbg als Soll-Lambdawert Lsoll für die Blöcke 54 und 58 weitergibt.
In einem Betriebszustand der Brennkraftmaschine 10, in
dem der begrenzte Lambdawert Lbg und der vorgegebene Lambdawert
Lreg jeweils höchstens
den Wert 1 haben, wird der Schalter 78 jedoch in seine
geschaltete Stellung gebracht, in der statt dessen der vorgegebene
Lambdawert Lreg als Soll-Lambdawert
Lsoll weitergegeben wird.
-
Im Block 76 wird der Wert
des Soll-Lambdawerts Lsoll auf den vorgegebenen Minimalwert Lmin begrenzt.
Dies bedeutet, dass der Soll-Lambdawert Lsoll in keinem Betriebszustand
einen kleineren Wert als Lmin annehmen kann. Dem liegt folgender
Gedanke zugrunde. Das Luftmassenverhältnis μist, welches dem Quotienten
MList/MLmager entspricht, kann dadurch abnehmen, dass die tatsächliche
Luftmasse MList abnimmt oder aber dass die Luftmasse MLmager zunimmt.
-
Eine plötzliche Zunahme des vom Benutzer der
Brennkraftmaschine 10 gewünschten Drehmoments äußerst sich
in einer sehr raschen Zunahme der Luftmasse MLmager, wohingegen
sich die tatsächliche
Luftmasse MList aufgrund der Trägheit
des Luftmassensystems der Brennkraftmaschine 10 nur langsam ändert. In
der Folge kann der Quotient μist vorübergehend
sehr kleine Werte annehmen, was im Kennlinienblock 74 zu
einem vergleichsweise sehr fetten Gemisch, also einem sehr kleinen
Lambdawert LMD führt.
Würde dieser
niedrige Lambdawert als Sollwert weitergegeben, könnte dies
zu Problemen mit der Rußemission
und zu einer Verbrennungsinstabilität führen. Durch die Begrenzung
des Lambdawerts Lsoll mittels des Minimalwerts Lmin im Block 76 wird
dem vorgebeugt.
-
Wenn das Luftmassenverhältnis μist dagegen
abnimmt, weil beispielsweise die tatsächliche Luftmasse MList abnimmt,
so bedeutet dies, dass bei unverändertem
gewünschten
Drehmoment des Benutzers das Gemisch angefettet werden muss. Dies kann
gewollt sein (beispielsweise bei einer Änderung des vorgegebenen Lambdawerts
Lreg zur Durchführung
einer Katalysatorregeneration) oder ungewollt (negativer Luftmassenfehler).
In beiden Fällen
erfolgt die gleiche gewünschte
Reaktion. Zusätzliche
Funktionsblöcke
sind für
diesen Fall einer Abnahme des Luftmassenverhältnisses μist nicht erforderlich.
-
Es sei darauf hingewiesen, dass anstelle
des Vergleichsblocks 76 im Kennlinienblock 74 auch
eine Kennlinie verwendet werden könnte, welche bei Erreichen
des minimalen Lambdawerts Lmin abknickt und parallel zur Ordinate
verläuft.
-
Die Umschaltung im Block 78 wiederum
beruht auf folgendem Gedanken: Solange die durch die Gemischeinstellung
verursachten Veränderungen des
Drehmoments der Brennkraftmaschine 10 so klein bleiben,
dass der Benutzer der Brennkraftmaschine 10 sie nicht spürt, ist
es nicht erforderlich, dass der Soll-Lambdawert Lsoll jeder Änderung
der tatsächlichen
Luftmasse MList folgt. Unter gewissen Stationaritätsbedingungen
ist es daher zulässig
und vorteilhaft, den Soll-Lambdawert auf den vorgegebenen Lambdawert
Lreg umzuschalten. Dies beruhigt den Verlauf des Soll-Lambdawerts
Lsoll.