DE10047980A1 - Radbremsscheibe für eine Schienenfahrzeugbremse - Google Patents
Radbremsscheibe für eine SchienenfahrzeugbremseInfo
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Abstract
Eine Radbremsscheibe für eine Schienenfahrzeugbremse mit zwei Reibringen (5, 7), die an den beiden axialen Seiten eines Schienenfahrzeugrades (1) mittels Bolzen (21) befestigbar sind, zeichnet sich dadurch aus, daß sowohl das Schienenfahrzeugrad (1) als auch die Reibringe (5, 7) mit miteinander fluchtenden Bohrungen (3, 9) zur Aufnahme von Gleitsteinen (13) versehen sind, welche sowohl das Schienenfahrzeugrad (1) als auch die zwei Reibringe (5, 7) auf jeder Seite des Schienenfahrzeugrades (1) durchgreifen, wobei die Gleitsteine (13) mit Durchgangsbohrungen (19) für die Bolzen (21) versehen sind, so daß die Reibringe (5, 7) mittels der die Gleitsteine (13) durchgreifenden Bolzen (21) mit radialem Spiel am Schienenfahrzeugrad (1) befestigbar sind (Fig. 1).
Description
Die Erfindung betrifft eine Radbremsscheibe für eine Schienenfahrzeugbremse mit zwei Reib
ringen, die an den beiden axialen Seiten eines Schienenfahrzeugrades mittels Schraubbolzen
befestigbar sind.
Radbremsscheiben werden an Schienenfahrzeugrädern auf verschiedene Weise befestigt. Be
kannt ist beispielsweise die Verschraubung mittels Schraubenbolzen, welche z. B. als relativ
teure Gleitpaßschrauben ausgebildet sein können.
In Abhängigkeit von den Anforderungen an die Bremse können neben den Verschraubungen
auch Gleitsteinführungen zwischen dem Schienenfahrzeugrad und den Radbremsscheiben
ausgebildet sein.
Anstelle der Gleitpaßschraubenbefestigung kann auch eine Befestigung der Radbremsschei
ben an den Schienenfahrzeugrädern mittels die Räder und die Radbremsscheiben durchgrei
fender Hülsen und diese durchgreifenden Schraubbolzen realisiert werden.
Jeder dieser Lösungen hat ihre Vor- und Nachteile.
So benötigt eine Kombination aus Durchgangsschrauben und hierzu separat angeordneten
Gleitsteinen relativ viele Bohrungen und ist relativ montageaufwendig.
Bei der Befestigung mittels Hülsen besteht dagegen das Problem einer übermäßigen Verringe
rung der bei Bremsungen wirksamen Reibringfläche, was u. a. zu einer Verringerung der
Bremsscheibenfestigkeit führen kann. Ein weiterer unerwünschter Nebeneffekt relativ großer
Bohrungen ist eine mögliche Herabsetzung des Belagreibwertes, da sich an zu großen Öff
nungen Reibkohle des Belages abstreifen kann.
Die Erfindung zielt gegenüber diesem Stand der Technik darauf ab, die gattungsgemäße Rad
bremsscheibe derart weiterzuentwickeln, daß sie mittels einer einfachen Montage sicher an
dem Schienenfahrzeugrad befestigbar ist, ohne das die wirksame Reibfläche der Reibringe
übermäßig herabgesetzt wird.
Die Erfindung erreicht dieses Ziel durch den Gegenstand des Anspruches 1.
Danach sind sowohl das Schienenfahrzeugrad als auch die Reibringe mit miteinander fluch
tenden Bohrungen zur Aufnahme von Doppelgleitsteinen versehen, welche sowohl das Schie
nenfahrzeugrad als auch die zwei Reibringe auf jeder Seite des Schienenfahrzeugrades durch
greifen und die Gleitsteine sind mit Durchgangsbohrungen für die Bolzen versehen, so daß
die Reibringe mittels der die Gleitsteine durchgreifenden Bolzen am Schienenfahrzeugrad
befestigt werden können.
Die erfindungsgemäße Art der Befestigung kombiniert quasi die Vorteile einer Schraubenbe
festigung mit denen einer Gleitsteinzentrierung und faßt sie in einer einzigen Befestigungsan
ordnung zusammen. Es ist sogar möglich, bei einer bevorzugten
Ausführungsform sogar nur drei dieser Befestigungsanordnungen am Umfang der Brems
scheibe verteilt vorzusehen.
Besonders bevorzugt besteht zwischen den Bolzen und der Durchgangsbohrung der Gleitstei
ne ein radiales Spiel zum Ausgleich temperaturbedingter Ausdehnungen.
Zusammengefaßt ergeben sich im wesentlichen folgende Vorteile der erfindungsgemäßen
Radbremsscheibe:
- - im Schienenfahrzeugrad sind weniger Bohrungen vorzusehen, was die Herstellungs kosten verringert,
- - die Reibringfläche wird durch die geringe Anzahl an Bohrungen - z. B. 3 - nur in rela tiv geringem Maße herabgesetzt,
- - die Montage ist infolge der geringen Anzahl von Befestigungsanordnungen am Um fang der Bremsscheibe relativ einfach,
- - die radiale Verschieblichkeit der Bolzen relativ zu den Gleitsteinen ermöglicht in ein facher Weise die Kompensation wärmebedingten Ausdehnens und Zusammenziehens,
- - die Befestigungsanordnungen lassen sich relativ leicht an das Bohrbild bestehender Lösungen anpassen, und
- - die Betriebssicherheit der Bremse ist relativ groß, da die Vorteile zweier seit Jahren bewährter Befestigungssysteme (Durchgangsschrauben und Gleitsteine) miteinander kombiniert werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den übrigen Unteransprüchen zu
entnehmen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezug auf die
Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1a einen Schnitt durch den Befestigungsbereich einer erfindungsgemäßen Rad
bremsscheibe an einem Schienenfahrzeugrad;
Fig. 1b einen Schnitt senkrecht zu Fig. 1b im Bereich eines Schraubbolzens; und
Fig. 2 und 3 verschiedene Varianten von Gleitsteinen für eine erfindungsgemäße Radbrems
scheibe.
Fig. 1 zeigt ein Schienenfahrzeugrad 1, welches mit axialen Bohrungen 3 versehen ist. Beid
seits des Schienenfahrzeugrades 1 sind Reibringe 5, 7 einer Radbremsscheibe 8 an das Schie
nenfahrzeugrad 1 montiert. Die Reibringe 5, 7 weisen jeweils Bohrungen 9 auf, welche mit
den Bohrungen 3 des Schienenfahrzeugrades 1 fluchten.
Die Bohrungen 9 sind gestuft ausgebildet und weisen einen inneren zum Schienenfahrzeugrad
1 hin liegenden Abschnitt 9a sowie einen mittleren Abschnitt 9b geringeren Durchmessers
auf, der den Bolzen 21 ohne oder nur mit geringem Spiel einfaßt. Sie umfassen ferner einen
sich an den mittleren Abschnitt 9b anschließenden äußeren Bohrungsabschnitt 9c, dessen
Durchmesser größer ist als des mittleren Abschnittes 9b. Der Durchmesser der Bohrungen 3
des Schienenfahrzeugrades 1 ist ebenfalls größer als die Breite der Abschnitte 9a in den Reib
ringen 5, 7. Der Bohrungsabschnitt 9c dient zur Aufnahme der Bolzenenden/-köpfe 24 sowie
der Muttern 23 und/oder der Spannscheiben 25.
Die Bohrungen 3 dienen zur Aufnahme ortsfest angeordneter zylindrischer Abschnitte 11 von
Doppelgleitsteinen 13. Die Doppelgleitsteine weisen an axialen Enden des zylindrischen Abschnittes
die jeweiligen Vorsprünge 15, 17 auf, welche in die inneren Abschnitte 9a der bei
den Reibringe 5, 7 eingreifen. Diese Vorsprünge 15, 17 werden dadurch ausgebildet, daß in
den axialen Endbereichen der im wesentlichen
hohlzylindrischen Doppelgleitsteine 13 jeweils zwei am Umfang diametral gegenüberliegende
kreis- bzw. zylindersegmentartige Bereiche 14 ausgespart werden.
Die Doppelgleitsteine 13 weisen ferner eine Durchgangsbohrung 19 - siehe Fig. 1b - auf,
welche von einem Schraubbolzen 21 mit einem Bolzenkopf 24 durchsetzt ist, auf den an einer
Seite der Radbremssscheibe 8 eine Mutter 23 aufgeschraubt ist, welche mittels eines Arretier
elementes 26 auf dem Schraubbolzen arretiert ist. Zwischen den Schraubbolzen 21 und den
Durchgangsbohrungen 19 besteht ein radiales Spiel.
Zwischen die Muttern 23 und die Außenseiten der Radbremsscheiben 5, 7 sind jeweils Spann
scheiben 25 gesetzt. In eine Ringnut 27 auf dem zylindrischen Abschnitt greift ein Ring 29.
Die Funktion dieser Radbremsscheibe 8 ist wie folgt:
Die Doppelgleitsteine 13 sichern in einfacher Weise eine unwuchtfreie Zentrierung. Die Vor spannung der Schraubbolzen (z. B. Dehnschrauben) ist so gewählt, daß sie das Bremsmoment und dynamische Stoßbelastungen des Schienenfahrzeugrades 3 über Reibschluß aufnehmen können, daß sie andererseits aber eine radiale Verschiebung zulassen, wenn die Reibringe 5, 7 infolge des Bremsvorganges erwärmt werden. Die Schaubbolzen 21 bewegen sich dabei kon form zu den beiden Reibringen 5, 7 der Radbremsscheibe 8 während die Doppelgleitsteine 13 ortsfest am Schienenfahrzeugrad 3 befestigt sind.
Die Doppelgleitsteine 13 sichern in einfacher Weise eine unwuchtfreie Zentrierung. Die Vor spannung der Schraubbolzen (z. B. Dehnschrauben) ist so gewählt, daß sie das Bremsmoment und dynamische Stoßbelastungen des Schienenfahrzeugrades 3 über Reibschluß aufnehmen können, daß sie andererseits aber eine radiale Verschiebung zulassen, wenn die Reibringe 5, 7 infolge des Bremsvorganges erwärmt werden. Die Schaubbolzen 21 bewegen sich dabei kon form zu den beiden Reibringen 5, 7 der Radbremsscheibe 8 während die Doppelgleitsteine 13 ortsfest am Schienenfahrzeugrad 3 befestigt sind.
Nach Fig. 2 ist die Breite der Vorsprünge 15, 17 schmaler als die Breite der inneren Ab
schnitte 9a (bzw. die Breite der kreissegmentartigen Abschnitte reicht bis in den Bereich der
Bohrung 21) in den Radbremsscheiben 5, 7, so daß beidseits der Bohrung 21 jeweils zwei der
Vorsprünge 15a, 15b und 17a, 17b ausgebildet werden.
Nach Fig. 3 ist die Breite der Vorsprünge dagegen geringer als die Breite der Abschnitte 9a,
so daß jeweils an jedem Ende des Doppelgleitsteines 13 nur ein einziger stabilerer Vorsprung
15, 17 ausgebildet wird, der die Bohrung 21 ringsum umfaßt.
1
Schienenfahrzeugrad
3
axiale Bohrungen
5
,
7
Reibringe
8
Radbremsscheibe
9
Bohrungen
9a, b, c Bohrungsabschnitte
9a, b, c Bohrungsabschnitte
11
zylindrische Abschnitte
13
Doppelgleitsteine
14
Bereiche
15
,
17
Vorsprünge
19
Durchgangsbohrung
21
Schraubbolzen
23
Muttern
24
Bolzenkopf
25
Spannscheibe
26
Arretierelement
27
Nut
29
Ring
Claims (12)
1. Radbremsscheibe für eine Schienenfahrzeugbremse mit zwei Reibringen (5, 7), die an den
beiden axialen Seiten eines Schienenfahrzeugrades (1) mittels Bolzen (21) befestigbar
sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) sowohl das Schienenfahrzeugrad (1) als auch die Reibringe (5, 7) mit miteinander fluchtenden Bohrungen (3, 9) zur Aufnahme von Gleitsteinen (13) versehen sind, wel che sowohl das Schienenfahrzeugrad (1) als auch die zwei Reibringe (5, 7) auf jeder Seite des Schienenfahrzeugrades (1) durchgreifen,
- b) die Gleitsteine (13) mit Durchgangsbohrungen (19) für die Bolzen (21) versehen sind, wobei die Reibringe (5, 7) mittels der die Gleitsteine (13) durchgreifenden Bolzen (21) am Schienenfahrzeugrad (1) befestigt sind.
2. Radbremsscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Bolzen
(21) und der Durchgangsbohrung (19) der Gleitsteine (13) ein radiales Spiel besteht.
3. Radbremsscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bolzen als
Schraubbolzen (21) ausgeführt sind, welche mittels wenigstens einer Mutter (23) an den
Gleitsteinen (13) festgeschraubt sind.
4. Radbremsscheibe nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den
Reibringen (5, 7) und den Schraubbolzenköpfen oder Muttern (23) Spannscheiben (25)
angeordnet sind.
5. Radbremsscheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bohrungen (9) in den Reibringen (5, 7) gestuft ausgebildet sind und einen inneren Ab
schnitt (9a) zur Aufnahme von Vorsprüngen (15, 17) der Gleitsteine (13) sowie einen sich
daran nach außen anschließenden Abschnitt (9b) geringeren Durchmessers aufweisen, der
den Bolzen (21) ohne oder nur mit geringem radialen Spiel einfaßt.
6. Radbremsscheibe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen (9) fer
ner einen sich an den Abschnitt (9b) anschließenden Abschnitt (9c) größeren Durchmes
sers zur Aufnahme der Bolzenenden sowie der Muttern (23) und/oder der Spannscheiben
(25) aufweisen.
7. Radbremsscheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gleitsteine als Doppelgleitsteine (13) ausgebildet sind, welche einen das Schienen
fahrzeugrad (3) und die Radbremsscheibe (8) durchdringenden zylindrischen Abschnitt
(11) und in die inneren Abschnitte (9a) der Reibringe (5, 7) eingreifende Vorsprünge (15,
17) aufweisen.
8. Radbremsscheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorsprünge (15, 17) dadurch ausgebildet sind, daß in den axialen Endbereichen der im
wesentlichen hohlzylindrischen Doppelgleitsteine (13) jeweils zwei diametral gegenüber
liegende kreis- bzw. zylindersegmentartige Bereiche (14) ausgespart sind.
9. Radbremsscheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Breite der Vorsprünge (15, 17) größer ist als die Breite der Durchgangsbohrung (19)
der Gleitsteine (13).
10. Radbremsscheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Breite der Vorsprünge (15, 17) kleiner ist als die Breite der Durchgangsbohrung (19)
der Gleitsteine (13).
11. Radbremsscheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gleitsteine (13) ortsfest in dem Schienenfahrzeugrad (3) gehalten sind und daß die
Schraubbolzen (21) relativ zu den Gleitsteinen (13) radial verschieblich sind.
12. Radbremsscheibe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
drei oder mehr der Doppelgleitsteine (13) mit den Schraubbolzen (21) am Umfang der
Radbremsscheibe (8) verteilt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000147980 DE10047980C2 (de) | 2000-09-28 | 2000-09-28 | Radbremsscheibe für eine Schienenfahrzeugbremse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000147980 DE10047980C2 (de) | 2000-09-28 | 2000-09-28 | Radbremsscheibe für eine Schienenfahrzeugbremse |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10047980A1 true DE10047980A1 (de) | 2002-04-18 |
DE10047980C2 DE10047980C2 (de) | 2002-11-28 |
Family
ID=7657899
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2000147980 Expired - Lifetime DE10047980C2 (de) | 2000-09-28 | 2000-09-28 | Radbremsscheibe für eine Schienenfahrzeugbremse |
Country Status (1)
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DE10047980C2 (de) | 2002-11-28 |
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