DE10045976A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung eines elektrischen Verbrauchers - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung eines elektrischen VerbrauchersInfo
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Steuerung eines elektrischen Verbrauchers beschrieben. Eine Größe, die von der Temperatur des Verbrauchers abhängt oder die die Temperatur des Verbrauchers charakterisiert, wird ermittelt. Die Größe ist, ausgehend von einer Temperaturgröße und einer Stromgröße, vorgebbar. Ein erster Filter berücksichtigt den Einfluss der Temperaturgröße auf die Größe und ein zweiter Filter berücksichtigt den Einfluss des durch den Verbraucher fließenden Stroms.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Steuerung eines elektrischen Verbrauchers gemäß den
Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
Aus der DE 196 06 965 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Steuerung der Kraftstoffzumessung in eine
Brennkraftmaschine beschrieben. Dort wird ein Magnetventil
als elektrischer Verbraucher eingesetzt, um die
Kraftstoffzumessung zu steuern. Ausgehend von dem Widerstand
der Magnetventilspule wird dabei auf die Temperatur des
Kraftstoffes geschlossen. Zur Ermittlung des Widerstands der
Spule wird der Strom und die an der Spule anliegende
Spannung ausgewertet.
Eine Berücksichtigung des Energieaustausches zwischen dem
Magnetventil und der Umgebung und/oder zwischen dem
Magnetventil und dem durch das Magnetventil strömenden
Medium zeigt diese Schrift nicht.
Vorteilhaft ist es, wenn zur Ermittlung einer Größe, die von
der Temperatur des Verbrauchers abhängt oder die die
Temperatur des. Verbrauchers charakterisiert, ein erster
Filter das den Einfluß einer Temperaturgröße auf die Größe
berücksichtigt und ein zweiter Filter das den Einfluß des
durch den Verbraucher fließenden Stroms berücksichtigt,
verwendet wird. Insbesondere bei der Ermittlung der
Spulentemperatur und/oder des Spulenwiderstandes eines
Magnetventils ist die Vorgehensweise vorteilhaft. Die
Ermittlung dieser Größen ist mit geringem Aufwand möglich.
So werden nur wenige Sensorsignale benötigt, die teilweise
bereits bei der Steuerung des Verbrauchers benötigt werden.
Als Temperaturgröße wird insbesondere die
Umgebungslufttemperatur verwendet.
Eine besonders genaue Nachbildung des zeitlichen Verhalten
der Größen ergibt sich, wenn das erste und/oder das zweite
Filter wenigstens PT1-Verhalten aufweisen.
Bei der Größe, die von der Temperatur des Verbrauchers
abhängt oder die die Temperatur des Verbrauchers
charakterisiert, handelt es sich um die Temperatur oder den
ohmschen Widerstand des Verbrauchers. Insbesondere handelt
es sich um die Temperatur oder den ohmschen Widerstand einer
Spule eines Magnetventils.
Eine genaue Nachbildung des Widerstandes und/oder der
Temperatur ergibt sich durch die Berücksichtigung der
Eigenerwärmung des Verbrauchers, die durch das zweite
Filtermittel nachgebildet wird. Vorzugsweise wird der durch
den Verbraucher fließende Strom als Ausgangsgröße der
Modellierung verwendet. Dabei kann der gewünschte Stromwert
und/oder der gemessene Stromwert herangezogen werden.
Eine besonders vorteilhafte Nachbildung des Verhaltens des
Verbrauchers, insbesondere mit Blick auf den möglichen
Energieaustausch mit der Umgebung und/oder dem durch den
Verbraucher strömenden Mediums ergibt sich, wenn das erste
Filter wenigstens zwei parallel geschaltete Filter mit PT1-
Verhalten umfaßt, und wenn die parallel geschalteten Filter
unterschiedliches zeitliches Verhalten aufweisen. Dabei
werden vorzugsweise ein gemessener Temperaturwert für die
Umgebungstemperatur und/oder die Temperatur des durch den
Verbraucher strömenden Mediums als Ausgangsgrößen für die
Modellierung verwendet.
Weitere vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsformen erläutert. Es zeigen Fig. 1
ein Blockdiagramm und eine Einrichtung zur Steuerung eines
elektrischen Verbrauchers und Fig. 2 ein Blockdiagramm zur
Verdeutlichung der Temperaturbestimmung eines elektrischen
Verbrauchers.
Im Folgenden wird die erfindungsgemäße Vorgehensweise am
Beispiel der Ermittlung der Temperatur eines Magnetventils
beschrieben. Solche Magnetventile werden in Kraftfahrzeugen
hauptsächlich zur Steuerung der einzuspritzenden
Kraftstoffmenge oder zur Steuerung eines flüssigen und/oder
gasförmigen Mediums eingesetzt. So werden beispielsweise
Druckregler zur Regelung des Drucks in Hydrauliksystemen wie
beispielsweise bei einer Getriebesteuerung und/oder bei
Systemen, die die Bremswirkung einzelner und/oder aller
Räder beeinflussen.
Zur genauen Steuerung dieser Verbraucher, insbesondere zur
Überwachung der Verbraucher sollte der elektrische
Widerstand und damit die Temperatur des. Verbrauchers bekannt
sein.
In Fig. 1 ist eine solche Vorrichtung zur Steuerung eines
Verbrauchers beispielhaft dargestellt. Der Verbraucher ist
mit 100 bezeichnet und steht über eine Reihenschaltung
bestehend aus einem Schaltmittel 110 und einem Widerstand
120 mit einem Masseanschluss 125 in Verbindung. Desweiteren
ist der Verbraucher mit einer Versorgungsspannung 130
kontaktiert. Bei dieser Spannungsversorgung handelt es sich
bei einem Kraftfahrzeug vorzugsweise um das Bordnetz bzw. um
eine Batterie.
Das Schaltmittel 110 wird vorzugsweise von einer Steuerung
140 mit Ansteuersignalen beaufschlagt. Die Steuerung 140
beinhaltet im Wesentlichen eine Ansteuerung 142, die das
Schaltmittel 110 mit Ansteuersignalen beaufschlagt. Die
Ansteuerung 142 wird von einer Sollwertvorgabe 144 mit einem
Stromsollwert IS und von einer Temperaturbestimmung 146 mit
einem Temperaturwert TW, der die Temperatur des Verbrauchers
charakterisiert, beaufschlagt. Desweiteren gelangt das
Ausgangssignal der Sollwertvorgabe IS zu der
Temperaturbestimmung 146. Der Temperaturbestimmung 146 wird
ferner das Ausgangssignal TU eines Temperatursensors 147
zugeleitet. Der Sollwertvorgabe 144 werden verschiedene
Signale verschiedener Sensoren 145 zugeleitet, die den
Betriebszustand und/oder Umgebungsbedingungen
charakterisieren, die zur Steuerung des Verbrauchers
benötigt werden. Dabei handelt es sich beispielsweise um die
Drehzahl einer Brennkraftmaschine, wenn der Verbraucher 100
in einer Brennkraftmaschine verwendet wird.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung kann
vorgesehen sein, dass die Ansteuerung 142 eine Stromregelung
beinhaltet. In diesem Fall wird von einer Iststromerfassung
150 der Spannungsabfall an dem Widerstand 120 abgegriffen
und als Istwert II der Ansteuerung 142 zugeleitet.
Ausgehend von verschiedenen Betriebskenngrößen, abhängig von
denen der Verbraucher 100 anzusteuern ist, bestimmt die
Sollwertvorgabe 144 einen Stromsollwert IS, der so bestimmt
ist, dass der Verbraucher bei diesem Stromfluss eine
vorbestimmte Position einnimmt. Zum Beispiel ist der
Stromwert so bestimmt, dass der Verbraucher, der
beispielsweise als Magnetventil oder Druckregler ausgelegt
ist, einen bestimmten Druckwert einstellt. Die Ansteuerung
142 setzt diesen Sollwert IS in Ansteuersignale für das
Schaltmittel 110 um, die dann das Schaltmittel 110 in
entsprechender Weise durch die Ansteuerung 142 entsprechend
angesteuert wird. Dabei kann beispielsweise das Schaltmittel
110 mit einem entsprechenden Tastverhältnis oder mit einem
entsprechend pulsweitem modellierten Signal angesteuert
werden.
Handelt es sich bei dem Verbraucher beispielsweise um ein
Magnetventil, so ist der Widerstand im wesentlichen durch
die Wicklung des Magnetventils bestimmt. Dieser Widerstand
hängt stark von der Temperatur TW der Wicklung ab. Um eine
genaue Steuerung des Verbrauchers ermöglichen zu können, ist
es daher erforderlich, dass die Wicklungstemperatur TW bei
der Bildung des Ansteuersignals für das Schaltmittel 110
berücksichtigt wird. Hierzu bestimmt die
Temperaturbestimmung 146 ausgehend von dem Strom, der durch
den Verbraucher fließt, und weiteren Einflüssen, wie
beispielsweise der Umgebungstemperatur TU, die Temperatur TW
der Wicklung der Spule.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird hierzu der
Sollstrom IS verwendet. Bei einer alternativen
Ausführungsform kann auch der Iststrom II, der mittels des
Widerstandes 120 und der Strombestimmung erfasst wird,
verwendet werden. Desweiteren können auch andere diese Größe
charakterisierenden Größen eingesetzt werden.
Die Temperaturbestimmung 146 ist in Fig. 2 detaillierter
dargestellt. Bereits in Fig. 1 beschriebene Elemente sind
mit entsprechenden Bezugszeichen bezeichnet. Das Signal TU
bezüglich der Umgebungslufttemperatur gelangt über ein
erstes Filter 200 zu einem Verknüpfungspunkt 210. Ein
Signal, das den Strom, der durch den Verbraucher fließt,
charakterisiert, gelangt über eine Leistungsbestimmung 220
zu einem zweiten Filter 230. Als solches Signal wird in der
dargestellten Ausführungsform das Ausgangssignal der
Sollwertvorgabe 144 verwendet. Das Ausgangssignal des
Filters 230 gelangt zu dem Verknüpfungspunkt 210. Der
Verknüpfungspunkt 210 verknüpft die beiden Signale
vorzugsweise aditiv und leitet das Ergebnis als
Spulentemperatur TW zur Ansteuerung 142.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung gelangt ein
Signal TUb bezüglich der Umgebungslufttemperatur eines
Sensors 147b über ein weiteres Filter 200b zu dem
Verknüpfungspunkt 210.
Das erste Filter weist vorzugsweise PT1-Verhalten auf.
Dieses Filter 200 ist derart ausgebildet, dass es den
Einfluß der Umgebungstemperatur auf die Spulentemperatur TW
berücksichtigt. Das zweite Filter 230 berücksichtigt den
Einfluss des durch den Verbraucher fließenden Stroms IS auf
die Spulentemperatur. Hierzu wird ausgehend von dem Strom,
die durch den Verbraucher fließt, die elektrische
Verlustleistung, die in dem Verbraucher entsteht, bestimmt.
Diese Verlustleistung ist im wesentlichen proportional zum
Quadrat des Stromes IS. Die Leistungsbestimmung 220 und das
Filter 230 bilden die Eigenerwärmung des Verbrauchers durch
den Stromfluss nach. Der erste Filter bildet den
Temperaturaustausch zwischen der Umgebung und der
Spulenwicklung nach.
Die so ermittelte Wicklungstemperatur TW beschreibt sehr
genau die tatsächliche Wicklungstemperatur, da die
wesentlichen Einflüsse, wie Eigenerwärmung durch den
fließenden Strom und Energieabgabe oder Aufnahme zur
Umgebung berücksichtigt werden. Dadurch kann der Widerstand
der Spule sehr genau bestimmt und bei der Ansteuerung
berücksichtigt werden.
Eine weitere Verbesserung der Temperaturnachbildung ergibt
sich, wenn das erste Filter 200 aus zwei parallel
geschalteten Filtern mit unterschiedlichen zeitlichen
Verhalten aufgebaut wird. Diese Ausgestaltung ist in Fig. 2
gestrichelt dargestellt.
Dabei berücksichtigt ein Filter die Temperaturübertragung
des Verbrauchers zu seiner Umgebung und das zweite Filter
die Temperaturübertragung auf das durch den Verbraucher
strömende Medium, wie beispielsweise eine
Hydraulikflüssigkeit. Dabei berücksichtigen die
Zeitkonstanten die unterschiedlichen Übertragungsverhalten
der Energie nach außen bzw. auf das durchströmende Medium.
Vorzugsweise liefert ein Sensor 147 ein Signal TU bezüglich
der Umgebungstemperatur und ein Sensor 147b ein Signal TUb
bezüglich der Temperatur des durch das Magnetventil
strömenden Mediums.
Vorzugsweise hat das Filter 200, dass das
Übertragungsverhalten nach außen charakterisiert, eine große
Zeitkonstante, das Filter 200b, dass das
Übertragungsverhalten auf das durchströmende Medium
charakterisiert eine sehr kurze Zeitkonstante, d. h.
Temperaturänderungen des durchströmenden Mediums wirken sich
sehr schnell auf die Wicklungstemperatur TW aus. Änderungen
der Umgebungstemperatur dagegen wirken sich sehr langsam
aber wesentlich stärker auf die Spulentemperatur aus.
Diese Vorgehensweise berücksichtigt, dass das Magnetventil
nicht homogen aufgebaut ist. Der Wärmetransport von der
Spulenwicklung über den Aussenmantel ist anders, als der
Wärmetransport zwischen Spulenwicklung und dem Innenkanal,
der von dem durchströmenden Medium durchspült wird. Bei
weiteren Ausgestaltungen können noch weitere
unterschiedliche Wärmeübergänge berücksichtigt werden.
Claims (8)
1. Verfahren zur Steuerung eines elektrischen Verbrauchers,
wobei eine Größe, die von der Temperatur des Verbrauchers
abhängt oder die die Temperatur des Verbrauchers
charakterisiert, ermittelt wird, wobei die Größe ausgehend
von einer Temperaturgröße und einer Stromgröße vorgebbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Filter den
Einfluss der Temperaturgröße auf die Größe berücksichtigt
und dass ein zweiter Filter den Einfluss des durch den
Verbraucher fließenden Stroms berücksichtigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das erste und/oder das zweite Filter wenigstens PT1-
Verhalten aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Filter wenigstens zwei parallel geschaltete
Filter mit PT1-Verhalten umfasst, und dass die parallel
geschalteten Filter unterschiedliches zeitliches Verhalten
aufweisen.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das zweite Filter die Eigenerwärmung
des Verbrauchers nachbildet.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Temperaturgröße die Temperatur der
Umgebung und/oder die Temperatur des durch den Verbraucher
strömenden Mediums charakterisiert.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das erste Filter den Austausch mit der
Umgebung und/oder mit dem durch den Verbraucher strömenden
Medium nachbildet.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass es sich bei der Größe um die Temperatur
oder den ohmschen Widerstand des Verbrauchers handelt.
8. Vorrichtung zur Steuerung eines elektrischen
Verbrauchers, mit Mitteln, die eine Größe, die von der
Temperatur des Verbrauchers abhängt oder die die Temperatur
des Verbrauchers charakterisiert, ermitteln, wobei die Größe
ausgehend von einer Temperaturgröße und einer Stromgröße
vorgebbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel ein
ersten Filter umfassen, das den Einfluss der Temperaturgröße
auf die Größe berücksichtigt, und dass die Mittel ein
zweiten Filter umfassen, der den Einfluss des durch den
Verbraucher fließenden Stroms berücksichtigt.
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