DE10045461A1 - Schweißbadsicherung und Verfahren zur Herstellung einer solchen Schweißbadsicherung - Google Patents
Schweißbadsicherung und Verfahren zur Herstellung einer solchen SchweißbadsicherungInfo
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Abstract
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unabhängig vom einzusetzenden Schweißpulver ein optimales Formgebungs- und Verfestigungsverfahren für den Grundkörper der Schweißbadsicherung aus Keramik oder aus einem unterhalb der Sintertemperatur verfestigten keramikähnlichen Werkstoff anwenden zu können. DOLLAR A Diese Aufgabe wird durch eine Schweißbadsicherung gelöst, welche zumindest am Ort der Schweißstelle, vorzugsweise in einer Nut zur Formung der Schweißnaht, mit einer Schicht aus einem Schweißpulver und einem Bindemittel versehen ist. DOLLAR A Die erfindungsgemäße Schweißbadsicherung ist vorzugsweise beim Stumpfschweißen großer Blechtafeln durch alle bekannten Lichtbogenschweißverfahren, wie beispielsweise MAG-, MIG-, WIG- und UP-Schweißen, verwendbar.
Description
Die Erfindung betrifft Schweißbadsicherungen, wie sie vor allem beim Stumpf
schweißen langer Nähte zwischen zwei Blechen durch Kleben, Klemmen oder
manchmal auch magnetisch unter der Schweißfuge befestigt werden, damit das
schmelzflüssige Metall im Moment der Schweißung nicht durch diese Fuge
"hindurchfällt", sondern Gelegenheit zum Erstarren erhält. Durch die Form der
Schweißbadsicherung kann weiterhin die gewünschte Form der Schweißnaht
(meist eine leicht bogenförmig konvexe Form) beeinflußt sowie durch Bestand
teile oder Zusätze (sogenannte "Schweißpulver") der Schweißbadsicherung der
Schmelzvorgang selbst günstig beeinflußt werden. Dabei unterscheidet man le
gierende Schweißpulver, aus denen Bestandteile eine Legierung mit dem ge
schweißten Metall eingehen und auf diese Weise die stofflichen Eigenschaften
der Schweißnaht verbessern und nicht legierende Schweißpulver, welche zu
Schlacken schmelzen und so eine glatte Oberfläche der Schweißnaht ergeben
und/oder den Zutritt von Luftsauerstoff verhindern bzw. sogar reduzierend wir
ken.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung einer solchen
Schweißbadsicherung
Grundsätzlich bestehen die Schweißbadsicherungen aus Keramik oder aus einem
Metall, wegen der guten Wärmeleitungs-Eigenschaften meist Kupfer (H. Gräfen
(Hrsg.), Lexikon der Werktstofftechnik, Düsseldorf 1991, S. 897). Um eine
Mehrfachnutzung zu ermöglichen, ist auch eine Kombination beider Materialien
in der Weise bekannt, daß Träger aus Metall durch thermisches Spritzen mit ei
nem keramischen Werkstoff beschichtet werden. In gleicher Weise kann nach
mehrfacher Verwendung eine Regenerierung erfolgen (DE 197 25 437 A1).
Dies ändert nichts an der Tatsache, daß Schweißbadsicherungen aus Keramik in
aller Regel nur einmal verwendbar sind. Hier ist die Entwicklungsarbeit darauf
zu konzentrieren, das Herstellungsverfahren der Keramik oder eines keramik
ähnlichen Stoffes rationeller zu gestalten.
So ist es speziell zur Herstellung von Schweißbadsicherungen bekannt, ein Ge
misch aus Quarzsand, Schweißpulver und Wasserglas durch Begasung mittels
Kohlendioxid auszuhärten (DE 29 20 650). Dieses Aushärten muß in der end
gültigen Form erfolgen. Die Begasung erfolgt nur für 3 bis 5 Sekunden und ist
ein schwer kontrollierbarer Verfahrensschritt ist, weil man nie sicher sein kann,
ob die von der Form abgedeckten, von der freien Oberflächen entfernten Berei
che des Formling genügend ausgehärtet sind. Eine plastische Formgebung ist bei
diesem Gemisch und Verfahren nicht möglich.
Der Aufwand zur Sinterung des Formlings bei der Herstellung keramischer
Schweißbadsicherungen wird auch bei einem Verfahren vermieden, bei welchem
die kalthärtende keramische Masse aus einem Gemisch von Magnesiumchlorid
lauge und kaustischer (gebrannter) Magnesia besteht (DD 261 976 A1). Dieses
auch als Sorelzement bekannte Gemisch hat bei der vorgesehenen Applikation
den Nachteil, daß es sich nicht durch plastische Verarbeitung formen läßt, da die
Topfzeiten des Gemisches in der Größenordnung von Minuten liegen. Weiterhin
hat das Gemisch den Nachteil, daß das auch im ausgehärteten Zustand noch ent
haltende Wasser beim Schweißen explosionsartig entweicht und den Schweiß
prozeß erheblich stört bzw. zunichte macht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unabhängig vom einzusetzenden
Schweißpulver ein optimales Formgebungs- und Verfestigungsverfahren für den
Grundkörper der Schweißbadsicherung aus Keramik oder aus einem unterhalb
der Sintertemperatur verfestigtem keramikähnlichen Werkstoff anwenden zu
können.
Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen beschriebene Erfindung
gelöst.
Das Aufbringen der Paste im erfindungsgemäßen Verfahren ist in das Verfahren
zur Herstellung der Grundkörper der Schweißbadsicherungen integrierbar und
zugleich kann das Material der Schicht aus Schweißpulver und einem Bindemit
tel unabhängig von der Formgebung und Aushärtung des Grundkörpers allein
nach den schweißtechnischen Eigenschaften ausgewählt und ggf gesondert aus
gehärtet werden.
Bei Wahl des geeigneten Schweißpulvers in der erfindungsgemäßen Schicht las
sen sich bei geringem Aufwand für die Vorbereitung der Schweißung alle
Stahlwerkstoffe von unlegierten Baustählen bis zu hochlegierten Stählen in ho
her Qualität schweißen.
Die erfindungsgemäßen Schweißbadsicherungen sind, wiederum mit entspre
chender Wahl der Schweißpulvers in der erfindungswesentlichen Schicht, bei
allen Lichtbogenschweißverfahren, wie beispielsweise MAG-, MIG-, WIG- und
UP-Schweißen einsetzbar.
Erfindungswesentlich ist die Wahl einer solchen Korngröße des Schweißpulvers,
daß es völlig vom Bindemittel, vorzugsweise Wasserglas, umhüllt wird, um einer
Entmischung bei der Verarbeitung vorzubeugen.
Die Aushärtung der Schicht erfolgt durch eine Temperung, wobei eine Tempera
tur unter 300°C nicht in Frage kommt, da ansonsten zu viel Wasser in der
Schicht verbleibt, das beim Schweißen freigesetzt würde und den Schweißvor
gang stört. Temperaturen über 400°C können nicht angewandt werden, da bei
solchen Temperaturen die meisten Schweißpulver zersetzt würden.
Die Schichtdicke ist durch die zur Wirksamkeit benötigte Menge an Schweiß
pulver nach unten begrenzt. Nach oben ist sie zum einen durch die Geometrie
der Nut begrenzt, aus der sie verständlicherweise nicht nach oben herausragen
darf, aber auch dadurch, daß bei zu großer Schichtdicke beim Schweißen Zer
setzungsprodukte nicht mehr ohne weiteres entweichen können, was den
Schweißvorgang und die Qualität der Schweißverbindung ebenfalls beeinträch
tigt.
Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Die beigefügte Zeichnung zeigt in etwa 4facher Vergrößerung einen Schnitt
durch eine erfindungsgemäße Schweißbadsicherung mit den angegebenen Ab
messungen.
Der Grundkörper besteht aus Steatit- oder Cordierit-Keramik.
Die Schicht enthält als aktive Phase ein Schweißpulver auf der Basis von Man
gan-Silikat. Dieses Schweißpulver wird in einer Kugelmühle mit Korund-Mahl
kugeln auf eine Korngröße unter 63 µm zerkleinert und danach eventuell ver
bliebene größere Körner durch Sieben abgetrennt. Dieses Schweißpulver wird
im Massenverhältnis von 1 : 1 mit Wasserglas nach Anspruch 6 als Bindemittel
vermischt und in der Nut in einer Dicke von etwa 0,5 mm aufgetragen. Nach ei
ner Trocknungszeit von etwa 2 Stunden erfolgt zur Aushärtung der Schicht eine
Temperung über zwei Stunden bei 350°C.
Claims (7)
1. Schweißbadsicherung aus Keramik oder einem unterhalb der Sintertemperatur
verfestigtem keramikähnlichen Werkstoff, dadurch gekennzeichnet, daß diese
zumindest am Ort der Schweißstelle, vorzugsweise in einer Nut zu Formung der
Schweißnaht, mit einer Schicht aus einem Schweißpulver und einem Bindemitel
versehen ist.
2. Schweißbadsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Bindemittel ausgehärtetes Wasserglas ist.
3. Schweißbadsicherung nach einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Schweißpulver eine Körnung kleiner als 63 µm hat.
4. Schweißbadsicherung nach einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schicht eine Dicke von 0,2 mm bis 0,8 mm, ggf. höchstens je
doch gleich der halben Tiefe der Nut, hat.
5. Verfahren zur Herstellung einer Schweißbadsicherung nach einem der bisheri
gen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Paste aus dem Schweißpulver
und flüssigem Wasserglas im Masseverhältnis von 1 : 0,5 bis 1 : 1, 5 hergestellt,
auf den Körper der künftigen Schweißbadsicherung aufgetragen und durch Tem
perung ausgehärtet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Wasserglas mit ei
nem Molverhältnis zwischen SiO2 und Na2O von 3,1 : 1 bis 3,5 : 1 (Modul 3,0 bis
3,6) und einer Viskosität von 100 mPas bis 200 mPas verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5. oder 6. dadurch gekennzeichnet, daß die Tempe
rung bei 300°C bis 400°C, vorzugsweise bei 300°C bis 350°C vorgenommen
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000145461 DE10045461A1 (de) | 2000-09-14 | 2000-09-14 | Schweißbadsicherung und Verfahren zur Herstellung einer solchen Schweißbadsicherung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000145461 DE10045461A1 (de) | 2000-09-14 | 2000-09-14 | Schweißbadsicherung und Verfahren zur Herstellung einer solchen Schweißbadsicherung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10045461A1 true DE10045461A1 (de) | 2002-03-28 |
Family
ID=7656175
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000145461 Withdrawn DE10045461A1 (de) | 2000-09-14 | 2000-09-14 | Schweißbadsicherung und Verfahren zur Herstellung einer solchen Schweißbadsicherung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10045461A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102013216944A1 (de) * | 2013-08-26 | 2015-02-26 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren zum Schweißen zweier Teile unter Verwendung einer Schweißbadsicherung |
DE202017104794U1 (de) * | 2017-08-09 | 2017-08-22 | Btd Behälter- Und Speichertechnik Dettenhausen Gmbh | Führungsstift zum Schweißen von Behältern |
-
2000
- 2000-09-14 DE DE2000145461 patent/DE10045461A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102013216944A1 (de) * | 2013-08-26 | 2015-02-26 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren zum Schweißen zweier Teile unter Verwendung einer Schweißbadsicherung |
DE202017104794U1 (de) * | 2017-08-09 | 2017-08-22 | Btd Behälter- Und Speichertechnik Dettenhausen Gmbh | Führungsstift zum Schweißen von Behältern |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8181 | Inventor (new situation) |
Inventor name: KUHN, JEANETTE, 07646 ALBERSDORF, DE Inventor name: RüFFLER, GERD, 07629 HERMSDORF, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |