DE4409746A1 - Verfahren zur lokalen Modifizierung von Werkstoffeigenschaften, insbesondere zum Laserlegieren von Metallteilen zwecks Erhöhung der lokalen Festigkeit und/oder des Verschleißwiderstandes - Google Patents
Verfahren zur lokalen Modifizierung von Werkstoffeigenschaften, insbesondere zum Laserlegieren von Metallteilen zwecks Erhöhung der lokalen Festigkeit und/oder des VerschleißwiderstandesInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- B23K35/325—Ti as the principal constituent
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur lokalen Modifizierung
von Werkstoffeigenschaften, insbesondere zum Laserlegieren, gemäß
dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Die Herstellung von festen oder verschleißarmen Bereichen an der
Oberfläche von Teilen aus metallischen Werkstoffen kann durch
lokales Legieren mit anderen Metallen erfolgen.
Eine Variante für dieses Verfahren ist, daß Pulver des
Legierungsmetalls auf die Oberfläche des Grundmetalls aufgebracht
und anschließend die belegte Oberfläche mit einem Laserstrahl
behandelt wird, wobei die Pulverschicht sowie ein Teil des
Grundkörpers aufschmilzt und beim Abkühlen ein Gefüge entsteht,
das verschleißarm ist und eine höhere Festigkeit als das
Grundmetall aufweist.
Dieses Verfahren ist beispielsweise beim Laserlegieren von Al-Teilen
mit Ti-Pulver bekannt
[F. Matsuda, K. Nakata; Jap. Welding Soc., 44 (1989), 174].
Durch Verwendung eines Gemisches aus Pulvern des Grundmetalls und
des Legierungsmetalls anstelle von reinem Pulver des
Legierungsmetalls wird eine bessere Steuerung des
Aufschmelzprozesses erreicht, beispielsweise beim Laserlegieren
von Aluminium mit einer Mischung aus Pulvern von Al und Ti [K.
Uenishi, A. Sugimoto, K.F. Kobayashi; z. Metallk., 83 (1992), 241
und JP050059569).
Nachteilig an diesen Verfahren ist, daß das Pulver schlecht auf
dem Grundkörper haftet. Daher ist das Verfahren insbesondere für
den Einsatz bei gewölbten Bauteilflächen, z. B. zylindrischen
Flächen, ungeeignet. Daher werden auch organische oder
anorganische Bindemittel, z. B. Wasserglas, als Hilfsstoff
verwendet, um die Haftung des Metallpulvers auf der Oberfläche
des Grundkörpers zu erhöhen. Die Verwendung von Bindemitteln
führt jedoch dazu, daß in die verschleißarme Schicht auch andere
chemische Elemente eingebaut werden, die zu schlechteren
Eigenschaften führen.
Es wird deshalb auch darüber berichtet, das Pulver des
Legierungsmetalls oder das Pulvergemisch auf die Oberfläche des
Grundkörpers zu pressen [F. Matsuda, K. Nakata; Jap. Welding Soc.,
44 (1989), 174].
Allerdings erfordert das Aufbringen und Einpressen von Pulver bei
Grundkörpern mit gewölbter Oberfläche einen erheblichen
technischen Aufwand. Insbesondere dann, wenn Pulverschichten mit
Schichtdicken in der Größenordnung von mehreren Millimetern
aufgepreßt werden sollen. Zudem beseitigt auch diese
Verfahrensvariante nicht den generellen Nachteil der Verfahren
unter Verwendung von Pulvern, der darin besteht, daß die
Herstellung eines lokalen Bereiches mit vorgegebenem Volumen,
insbesondere mit vorgegebener Schichtdicke, und definierter
Zusammensetzung bei der Laserbehandlung sehr schwierig ist.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, Verfahren zur
Modifizierung von Werkstoffeigenschaften dahingehend zu
verbessern, daß ohne Einsatz von Hilfsstoffen eine verbesserte
Haftung von Legierungs- und Grundmetall vor der Laserbehandlung
erzielt wird, so daß eine Anwendung auch bei geometrisch
komplizierten Bauteilen mit gekrümmten oder stark geneigten
Oberflächen möglich ist. Weiterhin soll es die Erfindung
ermöglichen, daß die Werkstoffeigenschaften eines vorgebbaren
lokalen Bereiches des Grundkörpers definiert modifiziert werden
können. So soll z. B. der Werkstoff des Grundkörpers bis zu einer
vorgegebenen Schichtdicke in eine Legierungsschicht mit
definierter Zusammensetzung umgewandelt werden können.
Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Verfahren gemäß dem
Kennzeichen des Hauptanspruchs gelöst. Ein wesentlicher
Verfahrensschritt besteht dabei im Einbringen eines aus dem
Zusatzwerkstoff gefertigten Formkörpers in den
Grundkörperwerkstoff. Unter "Einbringen" sollen in diesem
Zusammenhang neben Einpressen, Einschlagen, Einschießen auch
Einwalzen und ähnliche Verfahren verstanden werden.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht vor allem
darin, daß es eine Modifizierung von Werkstoffeigenschaften
ermöglicht, die sich auf einen exakt vorgebbaren lokalen
Werkstückbereich beschränken, wobei dieser lokale Bereich je nach
Abmessungen des einzupressenden Formkörpers eine Schichtdicke im
Mikrometerbereich oder im Millimeterbereich aufweisen kann.
Bindemittel, die zum unerwünschten Einbau anderer chemischer
Elemente führen, werden bei diesem Verfahren nicht benötigt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht aber auch z. B. eine
Modifizierung sehr schmaler lokaler Bereiche auf stark gekrümmten
Werkstücken. So ist es z. B. möglich, auf zylindrischen
Werkstückoberflächen mit Radien im Zentimeterbereich ring- oder
spiralförmige Bereiche herzustellen, die einen erhöhten
Verschleißwiderstand und Querabmessungen z. B. in der Größenordnung
von 1 mm oder weniger aufweisen.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich unmittelbar auch aus
den in den Unteransprüchen angegebenen Ausführungsformen sowie
dem Ausführungsbeispiel.
Bei einem ca. 4 mm starkem Blech aus Aluminium soll an
vorgegebenen Punkten die Festigkeit erhöht werden. Zur
Beibehaltung einer optimalen Oberflächenqualität des Bleches
werden an diesen Punkten Durchgangsbohrungen mit einem
Durchmesser von ca. 1,5 mm eingebracht, in die Titan-Stifte mit
einem Durchmeser von ca. 2 mm eingepreßt oder eingeschlagen
werden. Der Bereich der Titan-Stifte wird nun mit einem Laser
bestrahlt, beispielsweise mit einem 5kW-CO₂-Laser.
Dabei wird der Strahldurchmeser am Auftreffpunkt des Laserstrahls
auf das Al-Blech so gewählt, daß das Blech in der Stiftumgebung
aufschmilzt und sich mit dem Ti vermischt. Das Aluminiumblech
befindet sich während der Laserbestrahlung auf einer Unterlage,
die mit dem Aluminium und dem Titan keine Legierung bildet oder
eine Verbindung eingeht und die verhindert, daß die Schmelze aus
dem Aluminiumblech ausgetragen wird, beispielsweise auf einer
Keramikunterlage.
Beim Abkühlen der Schmelze erstarrt diese zu einem
verschleißarmen, festen Gefüge, das sich über die gesamte
Blechdicke erstreckt. Dies ist vorteilhaft bei der Befestigung
von Teilen an diesem Blech.
Beispielsweise kann durch ein derartiges Laserlegieren von Al-Teilen
mit Ti-Körpern ein Gefüge erzeugt werden, das aus
verschiedenen Phasen besteht und das auch die intermetallische
Phase TiAl₃ enthält.
In einer anderen Verfahrensvariante kann die Führung des
Laserstrahls auch so modifiziert werden, daß während des
Oberflächenlegierens gleichzeitig ein Loch im Bauteil entsteht.
Claims (13)
1. Verfahren zur lokalen Modifizierung von Werkstoffeigenschaften,
bei dem ein Zusatzwerkstoff mittels energiereicher Strahlung in
einen Grundwerkstoff eingeschmolzen wird, insbesondere
Laserlegieren von Metallteilen zur Erhöhung der lokalen
Festigkeit, des Verschleißwiderstandes oder anderer
Werkstoffparameter, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere
aus dem Zusatzwerkstoff bestehende Formkörper, deren Abmessungen
sich nach der Größe des mittels des Verfahrens umzuwandelnden
Bereiches des Grundkörpers richten, bis zu einer vorgegebenen
Tiefe in den Grundkörper eingepreßt, eingeschlagen, eingeschossen
oder auf andere Weise eingebracht werden und die Formkörper sowie
ein vorgegebener Bereich des die Formkörper umgebenden
Grundkörpers mittels der Strahlung bis zu einer mindestens
partiellen Vermischung von Zusatzwerkstoff und Grundwerkstoff
aufgeschmolzen werden und in Abhängigkeit von vorgebbaren
Werkstoffparametern gegebenenfalls nach dem Erstarren zur
Homogenisierung nochmals eine thermische Behandlung mittels
Strahlung erfolgt.
2. Verfahren zur lokalen Modifizierung von Werkstoffeigenschaften
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als energiereiche
Strahlung Laserstrahlung und/oder Elektronenstrahlen verwendet
werden.
3. Verfahren zur lokalen Modifizierung von Werkstoffeigenschaften
nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zusatzwerkstoff ein oder mehrere Legierungsmetalle enthält.
4. Verfahren zur lokalen Modifizierung von Werkstoffeigenschaften
nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Formkörper in Ausnehmungen
eingepreßt werden, die in den Grundkörper eingebracht wurden.
5. Verfahren zur lokalen Modifizierung von Werkstoffeigenschaften
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Formkörper draht-, steg-, stift-, röhren-, pyramiden-,
scheiben- oder kugelförmig sind.
6. Verfahren zur lokalen Modifizierung von Werkstoffeigenschaften
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bereich der Vermischung von Zusatzwerkstoff und
Grundwerkstoff auf eine Schicht an der Oberfläche des Grundkörpers
begrenzt ist.
7. Verfahren zur lokalen Modifizierung von Werkstoffeigenschaften
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sich das Aufschmelzen des Grundwerkstoffes und die Vermischung
von Zusatzwerkstoff und Grundwerkstoff über die gesamte Dicke oder
einen wesentlichen Prozentsatz der gesamten Dicke des Grundkörpers
erstreckt.
8. Verfahren zur lokalen Modifizierung von Werkstoffeigenschaften
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strahlparameter in Abhängigkeit von den
Werkstoffparametern so gewählt werden, daß in einem Teil des zu
modifizierenden Bereich des Grundkörpers ein Loch geschmolzen
wird oder eine Vertiefung entsteht.
9. Verfahren zur lokalen Modifizierung von Werkstoffeigenschaften
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der aus dem Zusatzwerkstoff bestehende Formkörper einen oder
mehrere Hohlräume aufweist.
10. Verfahren zur lokalen Modifizierung von Werkstoffeigenschaften
nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlräume
Zusatzwerkstoff mit einer vom Formkörper unterschiedlichen
stofflichen Zusammensetzung enthalten, insbesondere pulverförmigen
Zusatzwerkstoff.
11. Verfahren zur lokalen Modifizierung von Werkstoffeigenschaften
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Grundkörper aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung
besteht.
12. Verfahren zur lokalen Modifizierung von Werkstoffeigenschaften
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der einzupressende Formkörper aus Ti, einer Ti-Legierung,
einer Ti-Al-Legierung oder einer Legierung von Ti und Al und einem
oder mehreren anderen Elementen besteht.
13. Verfahren zur lokalen Modifizierung von Werkstoffeigenschaften
nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
einzupressende Formkörper aus Si oder einer Si-Legierung besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944409746 DE4409746A1 (de) | 1994-03-22 | 1994-03-22 | Verfahren zur lokalen Modifizierung von Werkstoffeigenschaften, insbesondere zum Laserlegieren von Metallteilen zwecks Erhöhung der lokalen Festigkeit und/oder des Verschleißwiderstandes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944409746 DE4409746A1 (de) | 1994-03-22 | 1994-03-22 | Verfahren zur lokalen Modifizierung von Werkstoffeigenschaften, insbesondere zum Laserlegieren von Metallteilen zwecks Erhöhung der lokalen Festigkeit und/oder des Verschleißwiderstandes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4409746A1 true DE4409746A1 (de) | 1995-11-30 |
Family
ID=6513446
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944409746 Withdrawn DE4409746A1 (de) | 1994-03-22 | 1994-03-22 | Verfahren zur lokalen Modifizierung von Werkstoffeigenschaften, insbesondere zum Laserlegieren von Metallteilen zwecks Erhöhung der lokalen Festigkeit und/oder des Verschleißwiderstandes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4409746A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1994
- 1994-03-22 DE DE19944409746 patent/DE4409746A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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