DE10044687A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Verwertung von Abfall - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Verwertung von Abfall

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verwertung von Abfall, bei welchem der Abfall verbrannt wird. Das Besondere der Erfindung besteht darin, daß eine positive Energiebilanz bewirkende hochkalorische Abfälle verbrannt werden und unter Ausnutzung der aus der Verbrennung der hochkalorischen Abfälle entstehenden Energie eine Meerwasserentsalzung durchgeführt wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verwertung von Abfall, wobei der Abfall verbrannt wird. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Verwertung von Abfall mit einer Abfallverbrennungseinrichtung.
Die Abfallverbrennung zur Beseitigung von anfallendem Abfall ist seit langem bekannt und wird in vielfältiger Form eingesetzt. Aufgrund der Abfallverbrennung wird eine erhebliche Reduzierung des Bedarfes an Deponieraum erzielt. Allerdings findet nicht selten die Abfallverbrennung ohne weitergehenden Nutzen statt.
Als Abfälle werden Stoffe bezeichnet, die in ihrer Form oder Qualität am Ort ihres Anfalls nicht weiterverwendet werden können oder sogar eine Gefährdung für die Umwelt darstellen. Der anfallende Abfall ist in seiner Art äußerst vielfältig. In hohen Mengen fallen beispielsweise organische Abfälle an; hierunter fallen insbesondere Abfälle pflanzlichen Ursprungs, also landwirtschaftliche Abfälle, Gartenabfälle, bestimmte Küchenabfälle und bestimmte industrielle und gewerbliche Abfälle (wie z. B. Lebensmittelprodukte, Sägespäne u. dgl.), Abfälle tierischen Ursprungs (z. B. aus der Tierhaltung und Schlachthöfen) oder auch menschlichen Ursprunges (insbesondere Klärschlämme aus Kläranlagen). Bei Haushaltsabfällen handelt es sich um alle diejenigen Materialien, wie sie in Haushalten als Abfall anfallen, wie z. B. Verpackungsmaterial, Küchenabfälle, Asche und Schlacke aus Öfen, Kleidung, Schuhe, Flaschen, Kartons usw.. Anteile der anfallenden Abfälle werden auch als gefährliche Abfälle bezeichnet, die unter Umständen für Mensch und Umwelt gefährlich sein können; hierunter fallen beispielsweise medizinische Abfälle aus Krankenhäusern, Arztpraxen u. dgl. wie z. B. Spritzen, Verbandsmaterial, Medika­ mente usw., welche insbesondere Infektionen oder Vergiftungen verursachen können, sowie ebenfalls Batterien, Kühlschränke, säurehaltige Artikel und andere Verbrauchsprodukte, die Vergiftungsgefahren in sich bergen. Ferner werden Abfälle auch unterteilt nach niedrigkalorischen Abfällen und hochkalorischen Abfällen. Bei hochkalorischen bzw. energiehaltigen Abfällen handelt es sich insbesondere um kohlenwasserstoffhaltige Abfälle wie beispielsweise Kunststoffmaterialien und andere auf Erdöl und seinen Derivaten beruhende Abfälle (z. B. Altöl, Werkstatt­ abfälle, Raffinerieabfälle usw.) aber auch Holz, Papier, Pappe etc..
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, zumindest einen Teil des anfallenden Abfalls einer nützlicheren Verwertung zuzuführen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß eine positive Energiebilanz bewirkende hochkalorische Abfälle verbrannt werden und unter Ausnutzung der aus der Verbrennung der hochkalorischen Abfälle entstehenden Energie eine Meerwasserentsalzung durchgeführt wird. Dementsprechend wird diese Aufgabe ferner dadurch gelöst, daß bei einer Vor­ richtung der eingangs genannten Art eine Energieerzeugungseinrichtung, die die Abfallverbrennungseinrichtung aufweist, wobei die Abfallverbrennungseinrichtung zur Verbrennung von eine positive Energiebilanz bewirkenden hochkalorischen Ab­ fällen vorgesehen ist, und ferner eine Meerwasserentsalzungseinrichtung zur Ver­ fügung gestellt wird, die von der Energieerzeugungseinrichtung mit Energie ver­ sorgt wird.
Die Erfindung ermöglicht eine sinnvolle und besonders geschickte Verwertung der hochkalorischen Abfallfraktionen. Denn die bei der Verbrennung von hochkalori­ schen Abfällen entstehende Energie wird erfindungsgemäß direkt für den Betrieb einer Meerwasserentsalzungseinrichtung genutzt. Dabei macht sich die Erfindung die Erkenntnis zunutze, daß bei der Verbrennung von hochkalorischen Abfällen eine positive Energiebilanz entsteht, da eine derartige Verbrennung, nachdem sie einmal "aktiviert" worden ist, exotherm abläuft; und es hat sich herausgestellt, daß bei ausreichender Menge an zur Verfügung stehenden hochkalorischen Abfällen genügend Energie erzeugt wird, um eine Meerwasserentsalzungsanlage zu betrei­ ben. Demnach dient die Abfallverbrennung zur Erzeugung von Energie, so daß die Abfallverbrennungseinrichtung Teil der Energieerzeugungseinrichtung ist, bei welcher es sich gewöhnlich um ein Kraftwerk handelt.
Eine übliche Technologie für die Meerwasserentsalzung bildet die sogenannte Destillation, bei welcher das Meerwasser erhitzt und der dadurch entstehende Dampf als Grundlage für Trinkwasser destilliert wird. Dabei kann für die Destillation des Meerwassers die bei der Verbrennung der hochkalorischen Abfälle entstehende thermische Energie entsprechend sinnvoll genutzt werden.
Die Erfindung trägt dem Bedarf insbesondere in denjenigen Küstenregionen Rech­ nung, in denen zwar verhältnismäßig viel Abfall anfällt, jedoch das Trinkwasser relativ knapp ist, wie beispielsweise in den Mittelmeerländern oder in den Ländern des Persischen Golfs.
Gewöhnlich sollten hochkalorische Abfälle mit einem Energiegehalt von mindestens 11000 kJ/kg verbrannt werden. 11000 kJ/kg stellt auch im übrigen die Unter­ grenze für die Definition von hochkalorischen Abfallstoffen nach den gesetzlichen Bestimmungen der Bundesrepublik Deutschland dar.
Als hochkalorische Abfälle werden hauptsächlich kohlenstoffhaltige Abfälle, wie z. B. Kunststoffe, Altöle u. dgl., und/oder natürlich gewachsene Stoffe aufweisende Abfälle, wie z. B. Holz, Papier, Pappe u. dgl., verbrannt.
Da gewöhnlich in den Abfällen auch niedrigkalorische Abfallanteile enthalten sind, sollten zweckmäßigerweise vor der Verbrennung aus den Abfällen die hochkalori­ schen Abfallanteile ausgesondert werden. Dies kann beispielsweise bereits vor Ort stattfinden, also am Ort des Anfalls. Alternativ kann aber auch hierzu eine Sortier­ einrichtung vorgesehen sein, die beispielsweise Bestandteil der gesamten Anlage sein und deshalb in unmittelbarer Nähe zu der Abfallverbrennungseinrichtung angeordnet sein kann. Hierzu existieren diverse mechanische bzw. automatische Verfahren; alternativ kann die Trennung natürlich auch manuell vorgenommen werden.
Bei der Sortierung können die Abfälle in Abhängigkeit vom Feuchtigkeitsgrad in Teilfraktionen zerlegt und diejenigen organischen Abfallanteile, die einen bestimm­ ten Mindestfeuchtigkeitsgrad aufweisen, vor der Verbrennung durch eine Biogas­ erzeugungseinrichtung zu Biogas verarbeitet werden.
Sofern die zu verarbeitenden Abfälle nicht nur hochkalorische Abfallanteile enthal­ ten, sondern auch andere organische, können diese Abfallanteile erfindungsgemäß ebenfalls einer sinnvollen Verwertung zugeführt werden, indem sie zu Kompost verarbeitet werden. Während der Sortierung können ggf. zusätzlich auch noch insbesondere aus Metall und Glas bestehende Feststoffe ausgesondert werden, die anschließend dem stofflichen Recycling zugeführt werden. Ggf. ebenfalls noch ausgesonderte Restfraktionen können je nach Zusammensetzung der Verbrennung zugeführt oder auf einer Deponie abgelagert werden.
Auch wenn der zu verarbeitende Abfall bereits getrennt in hochkalorische Abfälle einerseits und übrige Abfälle andererseits vorliegt, sollte die erwähnte Sortierung für die übrigen Abfälle vorgenommen werden, zumal nicht vollständig ausgeschlos­ sen ist, daß diese auch noch einige hochkalorische Anteile enthalten, die dann als auszusondernde Restfraktionen der Verbrennung zuzuführen sind.
Ferner können auch noch in der für die Kompostierung vorgesehenen Kompostie­ rungseinrichtung weitere verbliebene hochkalorische Reststoffe aus dem Kompost ausgesondert und der Verbrennung zugeführt werden, wozu die Kompostierungs­ einrichtung eine entsprechende Trenneinheit aufweist. Üblicherweise werden die zu kompostierenden Abfallanteile zunächst hygienisiert, dann einem Reifeprozeß unterworfen und anschließend einer Feinaufbereitung unterzogen, wobei vorzugs­ weise während der Feinaufbereitung die noch möglicherweise verbliebenen hoch­ kalorischen Reststoffe ausgesondert werden. Hierzu weist die Kompostierungsein­ richtung eine Hygienisierungseinheit, eine Reifungseinheit und eine Feinaufberei­ tungseinheit auf, wobei die Feinaufbereitungseinheit die erwähnte Trenneinheit aufweist.
Die bei der Verbrennung anfallenden Reststoffe wie insbesondere Aschen, Schlac­ ken und Filterstäube sollten zweckmäßigerweise einer weiteren Behandlung unter­ zogen werden, indem sie immobilisiert werden, bevor sie beispielsweise auf einer Deponie endgelagert werden. Auf diese Weise wird eine erhebliche Reduzierung des Bedarfes an Deponieraum erreicht.
Wie bereits zuvor erläutert, besteht ein wesentlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung darin, daß mit Hilfe hochkalorischer Abfälle Energie für eine Meerwasser­ entsalzungsanlage erzeugt wird; deshalb sind primäre Brennstoffe wie beispiels­ weise Öl oder Kohle nicht erforderlich. Insoweit wird also mit Hilfe der Erfindung eine autarke Energieversorgung für die Meerwasserentsalzungsanlage geschaffen. Sollte aus bestimmten Gründen, insbesondere für den Fall, daß nicht genug hoch­ kalorischer Abfall anfällt, die für die Meerwasserentsalzung benötigte Energie ausnahmsweise nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, kann die autarke Energieversorgung gleichwohl aufrechterhalten werden, indem zusätzlich Sonnenenergie genutzt wird.
Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert, in der ein schematisches Blockschaltbild einer Anlage zur Verwertung von Abfall für die Meerwasserentsalzung sowie für die Erzeugung von organischen Düngemitteln dargestellt ist.
Links in der beigefügten einzigen Figur sind die verschiedenen Abfallarten aufgeli­ stet, wie sie bereits eingangs im einzelnen erwähnten worden sind. Ausweislich der Darstellung in dieser Figur liegen die organischen Abfälle (insbesondere aus Landwirtschaft, Parks und Gärten sowie aus der Industrie und von den Märkten), die Haushaltsabfälle, die gefährlichen Abfälle (insbesondere aus dem medizinischen und industriellen Bereich) sowie die Sonderabfälle (insbesondere aus der Ölförde­ rung, von den Raffinerien, Tankstellen und Werkstätten sowie aus der Chemie­ industrie) bereits jeweils getrennt vor. Die Trennung in die dargestellten unter­ schiedlichen Abfallsorten findet üblicherweise direkt vor Ort statt, wo der Abfall anfällt. Selbstverständlich ist es alternativ auch denkbar, die Abfälle gemischt zu sammeln und einer Vorsortierung zu unterziehen, die mechanisch und/oder manuell vorgenommen werden kann, bevor die unterschiedlichen Abfallsorten voneinander getrennt gemäß der Darstellung in der Figur vorliegen; eine solche Vorsortierung erfordert natürlich einen erhöhten Aufwand und somit höhere Kosten.
Bei der in der Figur dargestellten Anlage werden die organischen Abfälle, die weitgehend unvermischt gesammelt werden können, nach einer eventuell notwen­ digen (in der Figur jedoch nicht dargestellten) Vorbehandlung, die insbesondere eine Zerkleinerung und Vermischung umfaßt, zusammen mit den Haushaltsabfällen in eine Sortieranlage 2 gegeben. In dieser Sortieranlage 2 werden eventuell vorhan­ dene und anorganische, insbesondere aus Metall oder Glas bestehende, Feststoffe ausgesondert. Diese Feststoffe werden dann einer Recyclingeinrichtung 4 zu­ geführt. Ferner können in den in der Sortieranlage 2 verarbeiteten Abfällen noch Plastik, Papier, Pappe, Textilien, Leder u. dgl. vorhanden sein, die als sogenannte Sortierreste ebenfalls in der Sortieranlage 2 ausgesondert werden.
In der Sortieranlage 2 verbleiben dann im wesentlichen nur noch die organischen Abfallanteile, die in im wesentlichen gemischter und homogenisierter Form in eine Hygienisierungseinrichtung 6 gegeben werden, in der sie einer etwa vier- bis sechswöchigen Hygienisierung unterworfen werden. Die Hygienisierung (oder auch "Vorrotte" genannt) bildet die sogenannte heiße Phase der Kompostierung, in der die Abfälle aerob zu hygienisch unbedenklichen Stoffen umgewandelt werden. Als Ergebnis erhält man sogenannten Frischkompost (mit einem Rottegrad von II bis III). In der Hygienisierungseinrichtung 6 wird der Frischkompost in geeigneter (in der Figur nicht dargestellter) Weise abgesiebt, wobei das Überkorn als Strukturma­ terial wieder in den Hygienisierungskreislauf zurückgegeben wird bzw. in diesem verbleibt, während das Unterkorn einer Reifungseinrichtung 8 zugeführt wird, die die nächste Behandlungsstufe bildet.
Die in der Reifungseinrichtung 8 stattfindende Reifephase kann bereits unter vereinfachten Bedingungen ablaufen. Jedoch ist in jedem Fall die Fortsetzung des Prozesses unter aeroben Bedingungen sicherzustellen. Während dieses Prozesses ist im übrigen nicht nur der Reifefortgang, sondern auch eine mögliche Belastung mit Schadstoffen zu analysieren, um einen sach- und fachgerechten Einsatz des Fertigproduktes zu gewährleisten. Am Ende besitzt der so entstandene Fertigkom­ post mindestens einem Rottegrad von IV bis V.
Nach abgeschlossener Reifephase wird das Produkt in einer an die Reifungsein­ richtung 8 angeschlossenen Feinaufbereitungseinrichtung 10 noch einer Fein­ aufbereitung unterzogen, um es von eventuell noch verbliebenen Störstoffen wie Glassplitter, Metall und Steinen (Schwerstoffe) einerseits und Plastikfetzen, Kno­ chen u. dgl. (Leichtstoffe) andererseits zu befreien.
Am Ende erhält man nun einen Fertigkompost, der zur direkten Vermarktung geeignet ist, beispielsweise in der Landwirtschaft, oder auch als Grundstoff für die Herstellung veredelter Produkte wie beispielsweise Blumen- oder Pflanzensubstrate oder organisch-mineralische Mischungen dienen kann.
Ferner ist in der dargestellten Anlage ein Kraftwerk 12 vorgesehen, das eine im einzelnen nicht dargestellte Abfallverbrennungseinrichtung aufweist. Diesem Kraftwerk 12 werden die nicht in die Sortieranlage 2 gegebenen gefährlichen Abfälle und Sonderabfälle zugeführt. Außerdem werden in das Kraftwerk 12 noch dis von der Sortieranlage 2 ausgesonderten Sortierreste und die in der Feinaufberei­ tungseinrichtung 10 abgeschiedenen Störstoffe eingegeben.
Bei allen diesen zuvor erwähnten und dem Kraftwerk 12 zugeführten Abfällen handelt es sich um energiereiche bzw. hochkalorische Abfälle, die gewöhnlich einen Energiegehalt von mindestens 11000 kJ/kg aufweisen. Diese Abfälle werden in der bereits erwähnten Abfallverbrennungseinrichtung des Kraftwerkes 12 verbrannt. Aufgrund des hohen Energiegehaltes der verbrennenden Abfälle findet die Verbrennung exotherm statt, wodurch Energie entsteht. Demnach bilden die genannten Abfälle Energielieferanten zur Versorgung des Kraftwerkes 12. Als direkte Energie wird Wärme erzeugt, insbesondere wenn es sich bei dem Kraftwerk um ein Wärmekraftwerk handelt. Alternativ kann aber auch aus dieser Energie beispielsweise Elektrizität gewonnen werden.
Die im Kraftwerk 12 anfallenden Reststoffe, wie Aschen, Schlacken und Filter­ stäube, werden im dargestellten Ausführungsbeispiel einer Einrichtung 14 zur Immobilisierung und Granulierung zugeführt, wo sie immobilisiert werden, bevor sie auf einer Mülldeponie 16 endgelagert werden.
Mit der im Kraftwerk 12 erzeugten Energie wird eine Meerwasserentsalzungsanlage 18 betrieben, die aus Meerwasser 20 Trinkwasser herstellt. Üblicherweise wird die Meerwasserentsalzung in der Meerwasserentsalzungsanlage 18 nach einem Destil­ lationsverfahren durchgeführt, indem das Meerwasser erhitzt und der Dampf als Grundlage für das Trinkwasser destilliert wird. Hierzu eignet sich deshalb ins­ besondere die bei der Verbrennung der Abfälle im Kraftwerk 12 entstandene Wärme.
Weder das Kraftwerk 12 noch die Meerwasserentsalzungsanlage 18 werden demnach mit fossilen Primärstoffen betrieben. Die bei der Verbrennung der hoch­ kalorischen Abfälle im Kraftwerk 12 entstehende Energie reicht gewöhnlich aus, um die Meerwasserentsalzungsanlage 18 zu betreiben. Sollte dies ausnahmsweise einmal nicht der Fall sein, so kann zusätzlich noch Sonnenenergie genutzt werden, was in der beiliegenden Figur im einzelnen nicht dargestellt ist.

Claims (20)

1. Verfahren zur Verwertung von Abfall, bei welchem der Abfall verbrannt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine positive Energiebilanz bewirkende hochkalori­ sche Abfälle verbrannt werden und unter Ausnutzung der aus der Verbrennung der hochkalorischen Abfälle entstehenden Energie eine Meerwasserentsalzung durch­ geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Abfälle mit einem Energiegehalt von mindestens 11000 kJ/kg verbrannt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß kohlenwasserstoffhaltige Abfälle, wie z. B. Kunst­ stoffe, Altöle u. dgl., und/oder natürlich gewachsene Stoffe aufweisende Abfälle, wie z. B. Holz, Papier, Pappe u. dgl. verbrannt werden.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Verbrennung aus den Abfällen die hoch­ kalorischen Abfallanteile ausgesondert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfälle in Abhängigkeit vom Feuchtigkeitsgrad in Teilfraktionen zerlegt und diejenigen organische Abfallanteile, die einen bestimmten Mindestfeuchtigkeitsgrad aufweisen, vor der Verbrennung zu Biogas verarbeitet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß diejenigen organischen Abfallanteile, bei denen es sich zumindest im wesentlichen nicht um hochkalorische Abfallanteile handelt, zu Kompost verarbeitet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Kompost die noch verbliebenen hochkalori­ schen Reststoffe ausgesondert und der Verbrennung zugeführt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, bei welchem die zu kompostierenden Abfall­ anteile zunächst hygienisiert, dann einem Reifeprozeß unterworfen und anschlie­ ßend einer Feinaufbereitung unterzogen werden, dadurch gekennzeichnet, daß während der Feinaufbereitung die noch verbliebenen hochkalorischen Reststoffe ausgesondert werden.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Verbrennung der hochkalorischen Abfälle entstehenden Reststoffe immobilisiert werden.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Meerwasserentsalzung unter zusätzlicher Aus­ nutzung von Sonnenenergie durchgeführt wird.
11. Vorrichtung zur Verwertung von Abfall mit einer Abfallverbrennungsein­ richtung, gekennzeichnet durch eine Energieerzeugungseinrichtung (12), die die Abfallver­ brennungseinrichtung aufweist, wobei die Abfallverbrennungseinrichtung zur Verbrennung von eine positive Energiebilanz bewirkenden hochkalorischen Abfällen vorgesehen ist, und eine Meerwasserentsalzungseinrichtung (18), die von der Energieerzeugungseinrichtung mit Energie versorgt wird.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfallverbrennungseinrichtung zur Verbrennung von Abfällen mit einem Energiegehalt von mindestens 11000 kJ/kg vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfallverbrennungseinrichtung zur Verbrennung von kohlenwasserstoffhaltigen Abfällen, wie z. B. Kunststoffen, Altölen u. dgl., und/oder natürlich gewachsene Stoffe aufweisenden Abfällen, wie z. B. Holz, Papier, Pappe u. dgl., vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis 13, gekennzeichnet durch eine Sortiereinrichtung (2) zur Aussonderung von hochkalori­ schen Abfallanteilen aus den Abfällen.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Sortiereinrichtung (2) die Abfälle in Abhängigkeit vom Feuchtigkeitsgrad in Teilfraktionen zerlegt und eine Biogaserzeugungsein­ richtung vorgesehen ist, die diejenigen organischen Abfallanteile, die einen be­ stimmten Mindestfeuchtigkeitsgrad aufweisen, zu Biogas zur Verbrennung in der Abfallverbrennungseinrichtung verarbeitet.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, gekennzeichnet durch eine Kompostierungseinrichtung (6, 8, 10) zur Verarbeitung derjenigen von- der Sortiereinrichtung ausgesonderten organischen Abfallanteile, bei denen es sich zumindest im wesentlichen nicht um hochkalorische Abfallanteile handelt, zu Kompost.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompostierungseinrichtung (6, 8, 10) eine Trenneinheit zur Aussonderung von noch verbliebenen hochkalorischen Reststoffen aufweist, die der Abfallverbrennungseinrichtung zugeführt werden.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, bei welcher die Kompostierungseinrichtung eine Hygienisierungseinheit (6), eine Reifungseinheit (8) und eine Feinaufberei­ tungseinheit (10) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Feinaufbereitungseinheit (10) die Trenneinheit aufweist.
19. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis 18, gekennzeichnet durch eine Immobilisierungseinrichtung (14) zur Immobilisierung von in der Energieerzeugungseinrichtung (12) anfallenden Reststoffen.
20. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis 19, gekennzeichnet durch eine Sonnenenergieerzeugungseinrichtung zur Versorgung der Meerwasserentsalzungseinrichtung (18) mit zusätzlicher Sonnenenergie.
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